Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Przewodnik - niedziela, 28.04.2024Teraz

00:30
Kurzschluss
Turtleneck Phantasies Kurzfilm von Gernot Wieland, Deutschland, Österreich, 2022, 18 Minuten„Turtleneck Phantasies" widmet sich dem Murmeln, dem Unleserlichen, dem Unsagbaren, den Skizzen und Kritzeleien, den Fragmenten von Kindheitserinnerungen, dem Stolpern, das wie ein Tanz aussieht, den absurden Momenten. Erzählt wird die Geschichte eines deutschen Schriftstellers, der über 30 Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte und seine Mitinsassen tätowierte. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland geboren, schrieb er Gedichte und arbeitete als Matrose auf einem britischen Frachtschiff.In den 1980er Jahren war er einer von nur vier Menschen, die einen Schiffbruch überlebten. Schwer traumatisiert wurde er für mehrere Jahre in eine psychiatrische Klinik in England eingewiesen und später in ein Heim in West-Berlin verlegt, wo er bis zu seinem Tod lebte. In den Anstalten begann er, Wörter, Texte und Zeichnungen auf die Haut seiner Mitpatienten zu tätowieren. Der Film gewann den Hauptpreis des Deutschen Wettbewerbs auf den Kurzfilmtagen in Oberhausen 2023. Begegnung: Gernot Wieland/Turtleneck Phantasies Ein Mann arbeitet als Matrose auf Frachtschiffen. Nach einem Schiffbruch verbringt er über 30 Jahre in psychiatrischen Anstalten, schreibt Gedichte und es wird ihm erlaubt, seine Mitinsassen zu tätowieren. Die Biografie eines Außenseiters verbindet der Künstler Gernot Wieland in „Turtleneck Phantasies“ (2022) mit eigenen, traumatischen Erinnerungen an seine von religiösen Dogmen geprägte Kindheit im erzkonservativen Österreich der 1970er Jahre. Wie bei allen seinen Filmen montiert Wieland auch in „Turtleneck Phantasies" Archivbilder, Zeichnungen und Skizzen zu einer komplexen filmischen Erzählung, in der die Grenze zwischen Realität und Fiktion stets eine fließende ist. 2023 erhielt der Film bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen den Hauptpreis des Deutschen Wettbewerbs und wurde auch in Paris beim Festival des Cinémas Différents et Expérimentaux ausgezeichnet. Anlässlich der Fernsehpremiere von „Turtleneck Phantasies" auf ARTE hat „Kurzschluss - Das Magazin“ Gernot Wieland in seinem Berliner Atelier besucht. Im Interview spricht er über zentrale Themen seiner Filmkunst, über den feinen Humor, der sie auszeichnet, und über die Kraft von Tattoos als schützende „zweite Haut“. Fishing Kurzfilm von Josie Charles, Großbritannien 2024, 8 MinutenLola sitzt seit drei Tagen in ihrem Zimmer fest und weigert sich, es zu verlassen. Sie spielt mit einem Camcorder herum und erzählt die Geschichte einer stürmischen Romanze, die in einem eher enttäuschenden „ersten Mal“ gipfelt. „Fishing“ ist eine schwarze Komödie, welche die weibliche Sexualität und die Auswirkungen der Pornografie erforscht. Der Film gewann auf dem Slamdance Filmfestival 2024 den Großen Preis der Jury als bester narrativer Kurzfilm und läuft dieses Jahr im Internationalen Wettbewerb der Kurzfilmtage in Oberhausen. Festival: Sport im Film Filmemacher setzen sich seit jeher mit Sport als globaler Kulturform auseinander. Zwischen 1968 und 1977 fanden in Oberhausen die Sportfilmtage statt, eine Veranstaltung, die eng mit den Kurzfilmtagen verbunden war. Der Publizist und Medienwissenschaftler Dietrich Leder kuratiert bei der 70. Ausgabe der Oberhausener Kurzfilmtage ein fünfteiliges Programm, das Sport-Kurzfilme aus sechs Jahrzehnten zeigt. ARTE spricht mit dem ehemaligen Professor der Kunsthochschule für Medien in Köln über die Parallelen zwischen Sport und Film, von Körperlichkeit über Heroisierung bis zu der Bedeutsamkeit der Zuschauer. Muss ja nicht sein, dass es heute ist Kurzfilm von Sophia Groening, Deutschland, 2022, 8 MinutenVier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln-Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS, die nie abgeschickt werden soll. Der Film lief erfolgreich auf diversen Festivals. Er erhielt im Deutschen Wettbewerb bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen 2022 eine Lobende Erwähnung, ... "Kurzschluss - Das Magazin" zeigt jeden Samstag gegen Mitternacht die neuesten Kurzfilme aus aller Welt – und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
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de
01:25
Clint Eastwood
Clint Eastwood steht seit über 60 Jahren vor der Kamera. Seine beispiellose Karriere beginnt für den Sohn eines Stahlarbeiters aus San Francisco 1959 als Cowboy in der Westernserie "Rawhide". Dann macht er als unbarmherziger Rächer in Sergio Leones Italowestern "Für eine Handvoll Dollar" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (1966) und als knallharter Polizist in "Dirty Harry" (1971) Furore. Nach unzähligen Action-Rollen, meist als wortkarger Macho, zeigt Eastwood in den 1990er Jahren als Darsteller und Regisseur eine einfühlsame, komplexere Seite. In der melancholischen Romanze "Die Brücken am Fluss" (1995) ist er der Liebhaber einer einsamen Farmersfrau, gespielt von Meryl Streep. Eastwood produziert den Film auch und führt Regie. Mit dem Westernepos "Erbarmungslos" (1992) und dem Box- und Sterbehilfedrama "Million Dollar Baby" (2004) kommt er in Hollywood mit über 60 Jahren schließlich zu den höchsten Ehren. Seine vier Oscars gewinnt er als Produzent und Regisseur mit diesen beiden Werken. Fast jedes Jahr stellt er seither ein neues Regiewerk vor, darunter die Kriegsdramen "Letters From Iwo Jima" und "Flags of Our Fathers" (2006), den Polit-Film "Invictus - Unbezwungen" (2009), das Scharfschützendrama "American Sniper" (2014) oder "Sully" (2016) mit Tom Hanks als Pilot Chesley Sullenberger, dem 2009 eine spektakuläre Notwasserung gelang. Zuletzt kam "Cry Macho" (2021) in die Kinos, bei dem er Regie führte und die Hauptrolle spielte. Mit 91 Jahren hat Eastwood nichts an Leinwandpräsenz eingebüßt. In "Cry Macho" soll der Cowboy Mike Milo nach Mexiko fahren und den Sohn seines Chefs von dort in die USA bringen - gegen den Willen von dessen alkoholsüchtiger Mutter. In Hollywood genießt der Alt-Star Clint Eastwood längst Kultstatus; sein Spätwerk beeindruckt. Sein Gesicht erzählt eine bewegte Geschichte und trug schon in jungen Jahren zwei seiner Markenzeichen: charakteristische Falten und ein leicht verächtliches Lächeln im Mundwinkel. Ein Antlitz, wie in Stein gemeißelt. Eastwood, so scheint es, gab es schon immer. Er ist Teil der amerikanischen Geschichte und eines Landes, zu dessen letzten Legenden er zählt. Der Dokumentarfilm erzählt Eastwoods einzigartige Karriere wie einen spannenden Roman, mit allen Hindernissen und Brüchen. Anhand von seltenem Archivmaterial und zahlreichen Filmausschnitten umreißt die Dokumentation Eastwoods gesamtes Schaffen.
de
02:45
Verschollene Filmschätze
Der 1. Oktober 1949 ist ein großer Tag in der Geschichte des kommunistischen Chinas. An diesem Tag feiert das Land die Geburt der Volksrepublik China. Auf dem großen Tian'anmen-Platz stehen sie zu mehreren Zehntausenden mit Transparenten und roten Fahnen. Mit 56 Jahren wird der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Mao Tsetung zum neuen Staatsoberhaupt. Die sogenannte Volksbefreiungsarmee nutzte die Feierlichkeiten, um sich mit einer riesigen Militärparade vor dem Tor des Himmlischen Friedens in Szene zu setzen. Für 600 Millionen Chinesinnen und Chinesen stellte dieser Tag das Ende eines langen Bürgerkrieges zwischen Kommunisten und Nationalisten dar. Die farbigen Filmaufnahmen von einem der wichtigsten Tage in der jüngeren Geschichte Chinas blieben 70 Jahre lang unter Verschluss. Aber warum? Und von wem wurden diese Bilder gefilmt? Welche Gäste aus dem Ausland wohnten dem Ereignis bei? Wie und mit wem plante Mao zu regieren?
de
03:10
Verschollene Filmschätze
Japan, 1959, in einer Hafenstadt gegenüber der koreanischen Halbinsel. Mitten im Kalten Krieg verließen über 900 Koreaner das kapitalistische Japan, um sich in Nordkorea niederzulassen. Rund 100.000 Landsleute sollten ihnen folgen - in der Hoffnung auf ein besseres Leben in dem kommunistischen Staat. 1910 hatte Japan die Halbinsel annektiert und in der Folge rund zwei Millionen Koreaner als billige Arbeitskräfte ins Land geholt. Doch viele von ihnen litten unter Ausgrenzungen. Die Ausübung zahlreicher Berufe war ihnen untersagt, der Zugang zu vielen Schulen blieb ihren Kindern verwehrt. Ihre Lebensbedingungen verschlechterten sich immer weiter und die Regierung versuchte verstärkt, sie zur Ausreise nach Nordkorea zu bewegen. Jahrelang wurden daher Übersiedlungen vom japanischen und nordkoreanischen Roten Kreuz organisiert. Welchen gesellschaftlichen Status hatten die 600.000 Koreaner, die 1959 noch in Japan lebten? Wieso wollten sie nach Nordkorea übersiedeln, obwohl sie kaum etwas über das Land wussten?Zudem unterhielten die beiden Staaten damals keine diplomatischen Beziehungen untereinander. Wie konnten sie sich trotzdem darauf verständigen, diese Ausreisen aktiv zu fördern? Und aus welchem Grund?
de
03:40
28 Minuten
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de
05:05
Xenakis Revolution
Die 60er waren ein Jahrzehnt der Utopien und Iannis Xenakis war ein revolutionärer Utopist - in künstlerischem, technologischem, sozialem und politischem Sinne. Der studierte Ingenieur griechischer Herkunft engagierte sich im Zweiten Weltkrieg im Widerstandskampf gegen die Nazi-Besatzung, wurde schwer verwundet und zum Tode verurteilt. 1947 floh er aus seiner Heimat, in die er erst 27 Jahre später zurückkehrte. Zuflucht fand er in Paris, wo er schon bald mit Le Corbusier zusammenarbeitete, unter anderem am Kloster Sainte-Marie de la Tourette und an dem berühmten Philips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung. Sein Wirken an der Seite des Meisters der modernen Architektur inspirierte ihn zu radikalen Kompositionen wie „Metastasis“, in der er seine Kriegserfahrung verarbeitete. Eine neue musikalische Sprache war geboren. Xenakis wandte sich sowohl von der traditionell tonalen als auch von avantgardistischen Strömungen wie der Zwölftonmusik ab und erfand seine eigene Art des Komponierens mithilfe grafischer Partituren und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Er wollte sein Publikum in ein Gesamtspektakel eintauchen lassen, brach mit den klassischen Regeln des Orchesters und erfand die „Polytope“, eine neue, zugleich strukturelle, visuelle und klangliche Kunstform, die den heutigen Licht- und Klangshows den Weg ebnete. Xenakis war der erste europäische Komponist, der Musik am Computer entwarf. Mit dem UPIC-Programm, das grafische Kurven in Klangabläufe übersetzte, wollte er das Komponieren allgemein verständlich und zugänglich machen. Getragen von seinen revolutionären und humanistischen Ideen, überwand Xenakis die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft und legte das Fundament für die futuristischen, multimedialen und genreübergreifenden Kreationen der Zukunft. So sind alle DJs der heutigen Elektro-Szene, ohne es zu ahnen, Nachkommen von Xenakis. Regisseur Stéphane Ghez zeigt den Mann hinter dem außergewöhnlichen Werk, lässt Familie, Wegbegleiter sowie Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen. An den unberührten Stränden Korsikas, die Xenakis an Griechenland erinnerten, erzählt Tochter Mâkhi, wie die Natur das Werk ihres Vaters beeinflusste. Im Kloster Sainte-Marie de la Tourette nehmen seine grafischen Partituren Gestalt an und treten in einen Dialog mit seiner Architektur. Pascal Dusapin, George Aperghis und Jean-Michel Jarre schildern, wie Xenakis’ Werk die Musikwelt und ihre Traditionen erschütterte. Und in spektakulären Musiksequenzen veranschaulichen die jungen Künstler des Trio Xenakis, wie lebendig das Werk des Meisters noch heute ist.
de
06:05
Sonnenstürme - Die rätselhafte Gefahr
Die Sonne ist unsere Quelle von Licht und Leben - sie sendet uns Energie und Wärme. Wissenschaftlern aber bereitet sie auch große Sorgen, denn immer wieder in unregelmäßigen Abständen von bis zu mehreren Jahren schießt sie riesige Plasmastürme von sich, gigantische Partikelmassen, die ohne Vorwarnung durch den Weltraum rasen. Der letzte große Sonnensturm ereignete sich 2017, die Erde wurde knapp verfehlt. Ganz anders 2003, als im schwedischen Malmö durch Überspannungen in Transformatoren die Lichter ausgingen und zum Beispiel Japan den Kontakt zu zwei Satelliten verlor. 1989 sorgten Sonnenstürme für einen sechsstündigen Blackout in Kanada samt Ausfall der Fernwärmeversorgung mitten im Winter. Sonnenstürme sind bislang nicht vorhersagbar. Die US-Weltraumbehörde NASA hat deshalb eine Raumsonde gebaut, die so nahe an die Sonne heranfliegt wie nie zuvor. Sie soll die äußere Atmosphäre, die Korona, erforschen und sieben Jahre lang wissenschaftliche Daten sammeln. Experten aus verschiedenen Ländern sind an der Mission „Parker Solar Probe“ beteiligt, wie der deutsche Astrophysiker Volker Bothmer. Parallel hat auch die Europäische Weltraumorganisation ESA eine Sonde zur Sonne geschickt, die „Solar Orbiter“. Das zeigt, wie ernst den Wissenschaftlern das gemeinsame Ziel ist: die Sonne und die Entstehung ihrer Stürme besser zu verstehen. Schon die ersten Messungen und Aufnahmen machen deutlich: Das Bild, das die Forscher bislang von den Vorgängen auf der Sonne hatten, ist anscheinend viel zu schlicht - die Wissenschaftsdokumentation bei ARTE über ein rätselhaftes Phänomen.
de
07:00
Texas (1/2)
Im Norden zeigt sich Texas wie aus dem Bilderbuch - Prärie und große Rinderfarmen. Für den Ranchbesitzer Jerry Bob Daniel und seine Cowboys beginnt die tägliche Arbeit kurz nach Sonnenaufgang. Noch immer ist der zuweilen harte Beruf fest in Männerhand. Für manch einen ist das raue Cowboyleben wieder eine interessante Perspektive und hat viel mit gelebter Tradition zu tun. Während der Norden unter einer ständig wachsenden Wasserknappheit leidet, ist im äußersten Osten von Texas das Klima feucht und nass. An der Grenze zum Bundesstaat Louisiana liegt der wohl mystischste Märchenort von Texas: der Caddo Lake. Majestätisch ragen riesige Zypressenbäume aus dem See, jahrhundertealt und mit Spanischem Moos drapiert. Doch das Paradies ist bedroht. Die Naturschützerin Laura Ashley-Overdike und ihre Kollegin Hattie Hackler kämpfen gegen einen sich schnell ausbreitenden Schwimmfarn, bekannt als Riesen-Salvinia. Mit der Zucht von kleinen Rüsselkäfern soll die Plage besiegt werden. Texas ist berühmt für sein Barbecue. Im Herzen von Texas, im Hill Country, verleiht der Grillmeister Jake Gandolfo dem Fleisch in speziellen Räucheröfen den typischen Geschmack. Am Golf von Mexiko sind die Biologinnen Kristi Fazioli und Vanessa Mintzer den Delfinen in der Bucht von Galveston auf der Spur. Die beiden Wissenschaftlerinnen wollen herausfinden, wie gut die Delfine in einer durch die umliegende Ölindustrie und Schifffahrt stark belasteten Umwelt überleben können. ARTE feiert den Wilden Westen und widmet sich einen ganzen Tag lang mit ausgewählten Spielfilmen und Dokumentationen diesem besonderen Genre. In „The Big Country“ (1958) von William Wyler wird ein Kapitän im Westen mit den männlichen Sitten und Werten konfrontiert, die nicht die seinen sind. „Westworld“ (1973) von Michael Crichton handelt von Touristen, die einen interaktiven Vergnügungspark besuchen, in dem lebensechte Androiden leben, die unerwartet eine Fehlfunktion aufweisen. Der revisionistische Western „Hängt ihn höher“ von Ted Post (1968) zeigt Clint Eastwood in der Rolle des Jed Cooper, eines unschuldigen Mannes, der einen Lynchmord überlebt. Außerdem zu sehen auf ARTE: Thematisch passende Dokus und Porträts wie beispielsweise über Sergio Leone oder Ennio Morricone.
de
07:55
Das Rätsel der Riesen-Laufvögel
In Neukaledonien, auf Neuseeland und auf Madagaskar lebten einst riesige Laufvögel, die bis zu vier Meter groß und 800 Kilogramm schwer wurden. Jüngste Ausgrabungen, darunter Knochen und Eier, geben Aufschluss über die Lebensbedingungen der gefiederten Giganten, die ausschließlich auf Inseln der südlichen Erdhalbkugel zu Hause waren.Die Datierung der Fossilien zeigt, dass die Riesenvögel im letzten Jahrtausend vom Menschen ausgerottet wurden. Da sie aufgrund ihrer Größe nicht fliegen konnten, waren die Tiere eine leichte Beute. Aber wie waren sie eigentlich auf die Inseln gelangt?Mit Hilfe von DNA-Analysen der Knochenfunde konnten Archäologen die überraschende Evolutionsgeschichte der Laufvögel rekonstruieren. Die Forscher stellten eine nahe Verwandtschaft mit lebenden und flugfähigen Vögeln in Südamerika fest und bargen Eier auf den Kanarischen Inseln, die den Funden auf den Inseln der südlichen Hemisphäre sehr ähnlich sind. Dies sind erste Hinweise auf die unglaubliche Reise der Riesen-Laufvögel seit dem Aussterben der Dinosaurier.
de
08:45
ARTE Junior Das Magazin
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de
09:00
Was, wenn der Nordpol zum Südpol wird?
Derzeit liegt der magnetische Nordpol im Arktischen Ozean, auf halbem Weg zwischen Kanada und Sibirien. Aber alles spricht dafür, dass er dort nicht lange bleiben wird. Jedes Jahr wandert der magnetische Pol rund 50 Kilometer weiter - erdgeschichtlich gesehen ein Vollsprint und eine Bewegung, die wir so noch nicht erlebt haben, wie die Geophysikerin Aude Chambodut von der Universität Straßburg erklärt. Die Ursachenforschung führt tief ins Innere der Erde. Im flüssigen äußeren Erdkern erzeugen spiralförmige Strömungen das Erdmagnetfeld. Es gleicht einem Dipolfeld, wie wir es von einem Stabmagneten kennen - mit einem Nord- und einem Südpol. Doch aktuelle Abläufe im Erdinneren scheinen die stabile Struktur des Dipols zunehmend zu ändern. Die ungewöhnliche Wanderung des Nordpols könnte die Folge sein. Ein wilder Ritt mit unvorhersehbarem Ausgang. Er könnte in eine Umpolung des Erdmagnetfelds münden. In den letzten 50 Millionen Jahren hat sich das Magnetfeld mehr als 100-mal umgepolt. Das letzte Mal vor etwa 780.000 Jahren, sagt Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Obwohl ein solcher Prozess mehrere Tausend Jahre dauert: Die Stärke des Erdmagnetfelds nimmt bereits ab. Wie sehr sich das auf Zugvögel und andere Tiere auswirkt, die sich am Erdmagnetfeld orientieren, ist unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass magnetsensible Tiere sich daran anpassen können, so Max-Planck-Forscher Pascal Malkemper. Für uns Menschen ist das Erdmagnetfeld ein wichtiger Schutz: Es umschließt die Erde und lenkt hochenergetische Teilchen ab, die von der Sonne auf die Erde treffen.
de
09:35
Häuser der Kunst
Um das Casino in Montreux ranken sich zahlreiche Geschichten: Hier fand ab 1967 das Montreux Jazz Festival statt, bei dem Stars wie Ella Fitzgerald oder Oscar Peterson auftraten. Ins Leben gerufen wurde das Festival von dem umtriebigen Konzertveranstalter Claude Nobs, der über alle Genregrenzen hinaus Musiker nach Montreux einlud. So auch die Rockband Deep Purple, die an den Genfer See kam, um im Casino von Montreux ihre neue Platte aufzunehmen. Im Film berichten die Musiker, wie es dazu kam, dass nach einem Frank-Zappa-Konzert das Casino abbrannte. Ein Ereignis, das die Band zu ihrem Song "Smoke on the Water" inspirierte. In das neu erbaute Casino zog 1975 auch ein Tonstudio ein - die Mountain Studios, wo Stars wie die Rolling Stones oder Michael Jackson aufnahmen. Doch eine Band hat diesen Ort besonders geprägt: Queen. 1979 kauften sie die Mountain Studios. Im Film erinnert sich Freddie Mercurys Assistent Peter Freestone, dass der Sänger von dem idyllischen Montreux zunächst furchtbar gelangweilt war und immer wieder für Partyausflüge nach London oder New York flüchtete. Doch als Mercury Ende der 80er Jahre erfuhr, dass er mit Aids infiziert war, wurde Montreux sein Rückzugsort. Der Toningenieur Justin Shirley-Smith erzählt von den letzten gemeinsamen Aufnahmen. Heute zelebrieren jedes Jahr rund um den 5. September mehrere Tausend Menschen aus aller Welt den Geburtstag des Sängers. "Sie alle kommen, um an Freddie Mercury zu erinnern", erklärt Lucien Muller, der die Feier organisiert. "Denn Montreux ist wirklich ein Ort, der Freddie Mercury wichtig war."
de
10:00
Twist
Das Rap-Duo Hinterlandgang ist nach Studium und Ausbildung bewusst zurückgekehrt aufs Land: Albert Münzberg und Pablo Himmelspach stammen aus einem Dorf in Vorpommern, aus dem junge Menschen scharenweise abwandern. Doch die beiden 26-Jährigen wollen nirgendwo anders leben: und machen Hip-Hop über verwaiste Bushaltestellen, die ostdeutsche Provinz zwischen Tristesse und Hoffnung. Was hält sie auf dem Dorf? Die slowenische Schriftstellerin Nataša Kramberger ist mit Anfang 30 in ihr Heimatdorf zurückgekehrt und hat den Bauernhof von ihrer Mutter übernommen. Dort kämpft sie mit den Vorurteilen der alteingesessenen Landwirte, der körperlich ungewohnten Arbeit und den Auswirkungen des Klimawandels, wie sie auch in ihren Büchern erzählt. Ihren Wohnsitz in Berlin hat sie beibehalten. Warum? Auch der Fotograf Daniel Etter pendelt zwischen den Welten. Er hat sich seinen Traum vom Landleben mit einer kleinen Finca in Katalonien erfüllt. Dort tankt der Pulitzerpreisträger nach Einsätzen in Kriegs- und Krisengebieten Energie. Doch die anhaltenden Dürren bereiten ihm Sorgen. Das Schweizer Künstlerpaar Flurina Badel und Jérémie Sarbach setzt sich in seiner Kunst mit dem Engadin auseinander, lebt selbst in einem der wunderschönen Dörfer. Doch diese haben sich verändert, bestehen inzwischen zum großen Teil aus Luxus-Ferienhäusern und Wohnungen, die den längsten Teil des Jahres leer stehen. Welch fatale Folgen diese Entwicklung für die Dorfgemeinschaften hat, das beschreibt Flurina Badel jetzt in ihrem Debütroman.
de
10:35
Zu Tisch
Die Früchte der Bitterorangenbäume sind zwar ungenießbar, doch aus den duftenden Blüten wird Orangenblütenwasser und Öl für teures Parfüm gewonnen. Trotzdem ist es für die Blütenbauern schwierig, genug Geld zu verdienen: Sie erleben seit Jahren eine Dürre und die Blüten werden schlecht bezahlt. Bei der Ernte wird jede Hand gebraucht und die ganze Großfamilie der Makhloufs hilft mit. Fatma bemüht sich mit ihren Töchtern, die Helfer durch gutes und reichliches Essen bei Laune zu halten. Allerdings fällt dieses Jahr die Ernte mit dem Ramadan zusammen - tagsüber darf nicht gegessen und auch nicht gekostet werden. „Zu Tisch …“ reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
11:05
Texas (2/2)
In den Caprock Canyons lebt die letzte wilde Büffelherde von Texas. Vor rund 20 Jahren wurden die einzig verbliebenen 44 Bisons des Bundesstaates eingefangen und hierhergebracht. Mit der Kamera spürt der Fotograf Wyman Meinzer die Bisons auf.Texaner lieben ihr Rodeo. Überall im Bundesstaat finden Rodeo-Veranstaltungen statt, bei denen Pferde und Rinderbullen geritten werden. Sterling Spurr ist 19 Jahre alt und will professioneller Bullrider werden. Nach einer verletzungsbedingten Pause kehrt Sterling erstmals wieder in die Arena zurück. Ganz im Süden der Golfküste von Texas liegt unweit der Grenze zu Mexiko South Padre Island. Die Strände der Insel sind die bedeutendste Brutstätte in den USA für die vom Aussterben bedrohte Atlantik-Bastardschildkröte. Die Meeresbiologin Amy Bonker überwacht mit ihrem Team während der Nistsaison die Strände. Durch Fischernetze oder Schiffsmotoren verletzte Meeresschildkröten werden gesund gepflegt. Westtexas ist bekannt für seine Ghosttowns: verlassene Orte, deren Überreste von einer anderen Zeit erzählen. Die ehemalige Minensiedlung Terlingua erlebte ein erstaunliches Comeback: Inmitten von Ruinen leben Aussteiger und Glückssuchende. Terlingua ist für seine Bewohner so etwas wie der alternative Entwurf von Texas, ein Zufluchtsort in einer atemberaubenden Landschaft. Der Kontrast zwischen riesigen Canyons und weiten Wüstenlandschaften machen den Big-Bend-Nationalpark zu einem einzigartigen Naturschauspiel. Höhepunkt ist der atemberaubende Santa Elena Canyon, durch den sich ein legendärer Fluss schlängelt: der Rio Grande.
de
11:55
Der Amerikanische Bison (1/2)
Die Amerikanischen Bisons teilten ihren Lebensraum über mehrere Jahrtausende mit den indigenen Völkern, deren Lebensgrundlage sie bildeten: Die heimischen Bevölkerungsgruppen aßen nicht nur das Fleisch der Büffel, sondern verwerteten das ganze Tier, unter anderem zur Herstellung von Kleidung, Tipis und Waffen. Die Native Americans verband zudem eine starke spirituelle Beziehung mit dem Bison.Doch mit der Ankunft der spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert schrumpften die riesigen Herden kontinuierlich. Die rund 40 Millionen Bisons, die es zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch gab, wurden bis 1890 fast komplett ausgerottet. Die Besiedlung des „Wilden Westens“ im 18. und 19. Jahrhundert, die fortschreitende Industrialisierung und der Bau der Eisenbahn durch Nordamerika beschleunigten die exzessive Bisonjagd. Infolgedessen wurden die natürliche Umwelt und auch die Kultur der Plains-Stämme zerstört.Erzählt wird diese Geschichte von Historikern, Schriftstellern, Hochschulforschern - und vor allem von Nachfahren der Native Americans: Kiowa, Comanche und Cheyenne für die nördlichen Stämme und Lakota, Salish, Kootenai, Mandan, Hidatsa und Blackfoot für die südlichen Stämme der Great Plains. Sie erklären die Verbindung ihrer Vorfahren mit den Bisons und schildern ihr dramatisches Schicksal.Die Bisonjagd im Westen Nordamerikas zwischen 1800 und 1890 stellt eine in der Weltgeschichte einzigartige Massentötung wild lebender Tiere dar. Der Bison - einst der König der Prärien - wurde beinahe für immer ausgerottet.
de
13:50
Absolute Power
Luther Whitney, ein alternder Meisterdieb, gerät in eine gefährliche Lage, als er während eines Einbruchs in das Haus des Milliardärs Walter Sullivan Zeuge eines Mordes wird. Er versteckt sich im Schlafzimmer, als Christy, die Ehefrau Sullivans, mit einem Mann das Zimmer betritt. Er beobachtet das anfängliche Liebesspiel der beiden durch einen Spiegel. Als der Mann Christy schlägt und dann versucht, sie zu vergewaltigen, kann sie die Oberhand gewinnen und verletzt den Mann mit einem Brieföffner. Als er um Hilfe schreit, stürmen zwei Männer herein und erschießen die Frau. Whitney nimmt den Brieföffner an sich, aber es stellt sich heraus, dass der Liebhaber der Milliardärsgattin der Präsident der USA ist. Mit dem entscheidenden Beweisstück in seinem Besitz wird Whitney zum Zielobjekt des FBI, während er gleichzeitig versucht, die Korruption im politischen Machtapparat aufzudecken. Gefangen in einem Netz aus Lügen und Verbrechen, muss er nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch um das seiner Tochter Kate. Als Anwältin und Mitwisserin wird sie in den Fall hineingezogen und überlebt schwer verletzt einen Mordanschlag. Eastwood dreht die Spannungsschraube kontinuierlich immer fester an, bis keiner mehr aus der verfahrenen Situation herauszukommen scheint. Die weltweiten Buch- und Filmrechte an dem Roman von David Baldacci wurden für geschätzte fünf Millionen US-Dollar verkauft. William Goldman wurde mit dem Schreiben des Drehbuchs beauftragt. Er arbeitete an mehreren Entwürfen, die er später in seinen Memoiren "Which Lie Did I Tell?" beschrieb. Als Eastwood zum ersten Mal davon hörte, dass das Buch verfilmt werden sollte, gefielen ihm die grundlegende Handlung und die Charaktere. Er forderte Goldman auf, dafür zu sorgen, dass "nicht jeder, den das Publikum mag, umgebracht wird". „Absolute Power“ wurde 1996 verfilmt und kam 1997 in die Kinos.
de
15:45
Sean Connery vs James Bond
Die Rolle seines Lebens war für Sir Sean Connery Segen und Fluch zugleich. Als Geheimagent James Bond gelangte er in den 60er Jahren zu Weltruhm und wurde zum Sexsymbol. Ian Fleming erkor Jean Connery für die Titelrolle in „James Bond jagt Dr. No“ (1962) aus. Der ehemalige Bodybuilder Thomas Sean Connery, der am 25. August 1930 in Edinburgh als Sohn einer Putzfrau und eines Arbeiters geboren wurde, war dem elitären Fleming anfangs nicht mondän genug, doch dann änderte er seine Meinung. Spätestens der dritte Film „Goldfinger“ (1964) löste eine weltweite Bond-Manie aus. Nach seinem fünften Agenteneinsatz in der Folge „Man lebt nur zweimal“ (1967) hatte Jean Connery genug. Als sein Nachfolger George Lazenby schon nach einem Film die Lust auf Bond verlor, ließ sich Connery überraschend zu einem Comeback in „Diamantenfieber“ (1971) überreden.Die Filme machten ihn reich. Doch nach seinem Abschied von der Rolle brauchte Connery viele Jahre, um sich auch jenseits von 007 als erfolgreicher Schauspieler zu etablieren. Er setze alles daran, das Bond-Image abzustreifen und sich als Charakterdarsteller durchzusetzen. Der Weg dahin war ein Emanzipationsprozess voller Kämpfe, Misserfolge und Enttäuschungen, den Connery als echte Selbstfindung erlebte. Erst Mitte der 80er Jahre etablierte sich der Mime wirklich in Hollywood. Er war der coole Schwertkämpfer Ramirez im Fantasyfilm „Highlander“, begeisterte als Mönch im Mittelalterkrimi „Der Name der Rose“ und amüsierte das Publikum als kauziger Vater von Indiana Jones. Seine schauspielerische Leistung als hartnäckiger Polizist in „Die Unbestechlichen“ brachte ihm einen Oscar als bester Nebendarsteller ein. Seinen letzten Filmauftritt hatte der Schauspieler 2003 in dem Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Für „Sean Connery vs James Bond“ interviewte Gregory Monro Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseurinnen und Regisseure, die mit Sean Connery drehten. Darunter Andy Garcia, John Boorman, Rob Brown, Connerys Biografen Michael Feeney Callan und Christopher Bray, seinen Vertrauten, den Schotten Murray Grigor, und Lisa Funnell. Die Dokumentation beleuchtet anhand zahlreicher Archivaufnahmen und Filmausschnitte die facettenreiche Karriere des schottischen Superstars.
de
16:45
Sehnsucht nach Rom. Auf den Spuren von Maarten van Heemskerck
Fast unwiderstehlich ist ihre Anziehungskraft: Rom, die Ewige Stadt. Seit der Antike elektrisiert sie die Menschen und wirkt wie ein offenes Atelier für Künstler aus aller Welt. Mitverantwortlich ist dafür der niederländische Renaissancekünstler Maarten van Heemskerck. 1532 reist er in die Stadt, um dort die Ruinen der Antike, Panoramen und Stadtansichten sowie antike Skulpturen zu zeichnen. Seine Ruinenlandschaften begründen die topographische Rom-Vedute (Vedute: die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Stadt/Landschaft). Maarten van Heemskercks Zeichnungen prägen das heutige Bildergedächtnis vom Rom in der Renaissance. Ein Kunstschatz, für den sich fast 500 Jahre später auch die Urban Sketchers interessieren. Die Kunst der Zeichnung erlebt eine neue Renaissance. Die Urban Sketchers sind eine weltweite Bewegung von Zeichnern, die sich über das Internet zum gemeinsamen Zeichnen verabreden. Die Dokumentation erzählt von Maarten van Heemskercks Reise nach Rom und den Sketcherinnen Marielle Durand und Kari Unbegabt, die auf seinen Spuren wandern, und verfolgt die Forschungsarbeit der Restauratoren des Berliner Kupferstichkabinetts. Sie wollen wissen, wie die Zeichnungen im originalen Skizzenbuch angeordnet waren. Zu Wort kommen auch die Kuratoren der Ausstellung "Faszination Rom": Christien Melzer (Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin), Tatjana Bartsch (Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) und Hans-Ulrich Kessler (Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin).
de
17:35
Open-Air auf der Insel Delos: Vivaldis (ungewisse) "Vier Jahreszeiten"
Vivaldi schrieb "Die vier Jahreszeiten“ vor gut 300 Jahren - da war das Klima noch in Ordnung. Doch wie würde das Stück heute klingen? Und wie an verschiedenen Orten der Welt unter den jeweiligen klimatischen Bedingungen? Das Konzert auf der griechischen Insel Delos erfolgt mit Bezug auf ein weltweites Projekt: Unter dem Titel "The [uncertain] Four Seasons“ beteiligen sich mehr als ein Dutzend professionelle Orchester in unterschiedlichsten Regionen der Welt daran, Vivaldis Konzert in regional spezifischen Varianten aufzuführen, die die für das Jahr 2050 zu erwartenden klimatischen Veränderungen kompositorisch einbeziehen. Das Projekt findet im Rahmen der UN-Kampagne ActNow zur Rettung des Klimas statt. Die Aufführung findet im Frühjahr 2022 vor antiker Kulisse statt. Delos, die mythische Insel in der Ägäis, ist mit seiner großen Zahl antiker Bauwerke Weltkulturerbe. Es ist das erste Mal, das ein ganzes Orchester auf der seit Langem unbewohnten Insel spielt. Mit der Lyra wird ein mehr als 3.000 Jahre altes typisches Instrument der Mittelmeerregion in die Musik einbezogen. Das European Union Youth Orchestra wurde 1976 als European Community Orchestra gegründet. Die Idee: Junge Musikerinnen und Musiker aus allen EU-Staaten sollen in dem Orchester gemeinsam musizieren. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der Dirigent Claudio Abbado und der Politiker Sir Edward Heath; Ehrenpräsident ist stets der Präsident bzw. die Präsidentin des Europäischen Parlaments. Solistin des Abends wird der ukrainische Nachwuchsstar Diana Tishchenko (Violine) sein. Aufzeichnung vom 30. Mai 2022 auf der Insel Delos, Griechenland
de
18:25
Karambolage
Ein Wort, ein Gegenstand, ein Ritual – Karambolage erläutert spielerisch und humorvoll die kleinen und großen Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen.
de
18:40
Zu Tisch
Die autonome Provinz Vojvodina liegt im Norden Serbiens und ist wegen der besonders fruchtbaren Böden die Kornkammer des Landes. In der Provinz-Hauptstadt Novi Sad - Europäische Kulturhauptstadt 2021/2022 - leben seit Jahrhunderten viele Nationen zusammen. Dieser Reichtum an Kulturen ist auch in der Architektur der Stadt sichtbar. Das Künstlerpaar Ana Vrbaski und Marko Dinjaski lebt im Umland von Novi Sad am anderen Donau-Ufer in einem kleinen Haus mitten im Wald. In ihrem Garten bauen sie Gemüse und viele Kräuter an. Sie servieren geschichtete Gemüsetorte, Maisbrot, Krautwickel, Schupfnudeln und Zwetschenknödel à la Vojvodina. Die traditionellen Fleischgerichte der Region verwandelt Ana gern in vegetarische oder vegane Mahlzeiten. „Zu Tisch …“ reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
19:10
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:30
Morris
In England hat der Morris-Tanz seit über 500 Jahren Tradition. Getanzt wird Morris in der Gruppe mit weißen Taschentüchern oder Stöcken in der Hand sowie kleinen Glocken an den Füßen. Begleitet von einem Akkordeon, einer Flöte oder einer Geige tanzen traditionell Männer diesen exzentrischen Volkstanz. Doch sein Ruf ist nicht der beste. Verlacht als groteske Vorstellung von alten Männern mit dicken Bäuchen und langen Bärten, droht der Morris-Tanz auszusterben. Doch eine neue Generation Morris-Fans wächst heran. Seit 2018 werden offiziell auch Frauen in der Morris-Welt akzeptiert und so bekommt der Tanz langsam wieder Aufwind. "Boss Morris" aus Gloucestershire ist eine weibliche Gruppe, die Künstlerin Alex Merry hat sie vor sechs Jahren ins Leben gerufen. Zehn Frauen geben den Morris-Traditionen und Bräuchen ihre eigene Bedeutung und finden so einen Zugang zur englischen Kultur. Die "Boss Morris"-Tänzerinnen wollen mit einem spektakulären Feuerritual das Ende des Sommers und den Jahrestag der Gruppe feiern. Vielleicht entwickelt sich daraus sogar eine neue Tradition? Auch für den 28-jährigen Peter Austin, der "Cheesy" genannt wird, ist Morris-Tanz ein wichtiges Ventil. Cheesy hat in der Morris-Gemeinde Freundinnen und Freunde gefunden, die für ihn wie eine Familie sind. Doch eine Partnerin, die seine Morris-Leidenschaft teilt, hat er bis jetzt nicht gefunden, denn das Durchschnittsalter beim Morris-Tanz liegt bei 55 Jahren. Cheesy macht sich auf in den Norden Englands, um in Saddleworth an einem Morris-Festival teilzunehmen.
de
20:15
Nahschuss
Für den bekennenden Kommunisten Franz Walter lässt es sich sehr gut leben in der DDR. Vor allem als dem aufstrebenden Akademiker eine unerwartet frühe Professur sowie eine moderne Wohnung im Zentrum Berlins in Aussicht gestellt werden. Im Gegenzug unterstützt Franz für ein Jahr den Auslandsnachrichtendienst der DDR, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), und verpflichtet sich zu uneingeschränkter Systemtreue. Als er mit seiner Verlobten Corina seine neuen vier Wände betritt, meint Franz das große Los gezogen zu haben. Auch in seinem neuen Vorgesetzten Dirk findet er schnell einen Freund und Mentor. Sein erster Einsatz führt Franz nach Hamburg. Ziel ist es, einen geflüchteten Fußballspieler zu beschatten. Ruf und Ehre der DDR stehen auf dem Spiel. Anfangs sind Franz‘ Ermittlungen erfolgreich, doch er verstrickt sich immer tiefer in die Zersetzungsmethode der DDR. Auch vor erpresserischen Mitteln bis hin zur psychischen Zerstörung schreckt das Regime nicht zurück. Franz fühlt sich zunehmend unwohl. Sein Rückzug in die Isolation beginnt. Corina ringt um das Vertrauen ihres Ehemannes, während seine HVA-Kollegen zu immer drastischeren Mitteln greifen. Franz, mittlerweile innerlich zermürbt, zieht die Reißleine. Er will raus, doch der Geheimdienst will ihn nicht gehen lassen. Bald ist Franz bereit, alle Grenzen zu überschreiten - und alles zu riskieren. Er will geheime Unterlagen entwenden und sie nach seiner Flucht in den Westen an den Bundesnachrichtendienst (BND) übergeben. Doch so weit kommt es nicht; der Plan fliegt auf. Franz‘ Überlebenskampf gegen ein erbarmungsloses System beginnt. Mit "Nahschuss" gelingt Franziska Stünkel ein eindringlicher Film über die Todesstrafe in der DDR. Angelehnt an das Leben des Werner Teske, der 1981 als letzter DDR-Bürger zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, erzählt sie die bestürzende Geschichte eines Mannes, der in die Mühlen eines Unrechtssystems gerät und daran zerbricht. Dem Film gelingt es, Licht in ein wichtiges Stück deutscher Geschichte zu bringen, das national wie international kaum bekannt ist.
de
22:05
Im Jahr des Drachen
Stanley White (Mickey Rourke), Sohn polnischer Einwanderer und in seinen eigenen Augen Amerikaner zweiter Klasse, ist der härteste und meistausgezeichnete Cop in New York. Sein neues Revier heißt Chinatown. Obwohl sich die Gangsterbosse mit der Polizei längst arrangiert haben, steigt die Verbrechensrate plötzlich wieder rapide an. Drahtzieher könnte der junge, ehrgeizige Heroindealer Joey Tai (John Lone) sein, der sich vom Straßenkind zum Gangsterboss hochgearbeitet hat. Tai versteckt seine kriminellen Machenschaften hinter der Fassade des angesehenen Geschäftsmanns, der für wohltätige Zwecke Millionen Dollar spendet. White macht es sich zur persönlichen Aufgabe, den chinesischen Mafiosi zur Strecke zu bringen. Unterstützung erfährt er von der Journalistin Tracy Tzu (Ariane Koizumi), die aber zwischen den amerikanischen Gesetzen und den Traditionen ihrer chinesischen Heimat hin- und hergerissen ist. White greift, um den verhassten Tai zu fassen, zu immer extremeren Mitteln. Auch seine Ehe mit der geduldigen Connie (Caroline Cava) leidet unter seinem beruflichem Ehrgeiz. Um sein Ziel zu erreichen, ist er irgendwann bereit, alles aufzugeben, was ihm im Leben etwas bedeutet. Die Figur des unerbittlichen Polizisten Stanley White ist die kontroverseste, aber auch eine der anspruchsvollsten Rollen in Mickey Rourkes Karriere ("Angel Heart", "9 1/2 Wochen"). Kurz nach dem Kinostart von "Im Jahr des Drachen" gingen in den USA Tausende von Menschen auf die Straße, um gegen den Film zu protestieren. Regisseur Michael Cimino und Co-Autor Oliver Stone ("Natural Born Killers", "Platoon") wurden - zu Unrecht - rassistische Tendenzen unterstellt. Tatsächlich entwirft "Im Jahr des Drachen" ein sehr vielschichtiges Porträt der unterschiedlichen Volksgruppen Amerikas.
de

Przewodnik - poniedziałek, 29.04.2024

00:15
Die Bruce Lee-Story - "Be Water!"
“Die Bruce Lee-Story - ‚Be Water!‘“ dokumentiert das Leben des weltweit berühmten sinoamerikanischen Schauspielers und Kampfkünstlers. Als Hollywood ihn nicht fördern wollte, kehrte Lee zurück nach Hongkong, in die Heimat seiner Eltern. Dort drehte er in nur zwei Jahren vier Filme, die seine Legende begründeten. Der Blitzkarriere des Schauspielers setzte sein früher Tod im Alter von 32 Jahren ein Ende. "Be Water!" erzählt Bruce Lees Kindheit in San Francisco als Sohn eines Schauspielers der kantonesischen Oper und seine bewegte Jugend in Hongkong. Im Alter von 18 Jahren siedelte Lee nach Seattle über, wo er seine Frau Linda kennenlernte und (schließlich) als Kung-Fu-Trainer arbeitete. Obwohl Film und Fernsehen auf seine außergewöhnliche Kampfkunst aufmerksam wurden, war Hollywood zu Anfang der 1960er Jahre noch nicht reif für einen asiatischen Hauptdarsteller. Lee ging daraufhin nach Hongkong zurück, von wo aus er rasch zum internationalen Superstar wurde. Zahlreiche Interviews und Archivbilder lassen das Porträt einer komplexen Persönlichkeit entstehen, in der sich charismatische Ausstrahlung, Leidenschaft, Lebensphilosophie und Hingabe für die Kampfkunst vermischen.
de
01:55
Tugan Sokhiev dirigiert die Wiener Philharmoniker
Die Wiener Philharmoniker spielen ein viertes Konzert in der Halle aux Grains von Toulouse - dieses Mal mit einem russischen Programm unter der Leitung des berühmten Tugan Sokhiev. Dirigent und Orchester geben eine samtweiche Interpretation der symphonischen Dichtung „Scheherazade“ von Rimski-Korsakow (1888) und der Symphonie Nr. 4 von Tschaikowsky (1878). Sokhiev dirigiert mit freudiger Hingabe zum Detail, wohlgesetzten Pausen und Phrasierungen und lässt den Solisten gleichzeitig ihre Freiheit. Rimski-Korsakow beeinflusste die russische Musikwelt seiner Zeit maßgeblich als Komponist, Kompositionslehrer und Dirigent. Er war 40 Jahre alt, als er die „Scheherazade“ komponierte. Die Erstaufführung des Stückes dirigierte er selbst - mit grandiosem Erfolg. Seine Inspiration waren die Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“, die zwei für ihn wichtige Themen vereinen: das Meer und die Erzählung. Der geniale Instrumentator nimmt das Publikum mit auf eine Orientreise voller Farben, Rhythmus und Klangfülle. Tschaikowskys Symphonie Nr. 4 war seiner platonischen Muse und Mäzenin Nadeschda von Meck gewidmet. Über den versteckten Inhalt des Stückes schrieb der Komponist in einem Brief an seine Freundin, der Hauptgedanke fände sich bereits in den ersten Takten der Einleitung: „Das ist das Fatum, jene verhängnisvolle Macht, die verhindert, dass die Sehnsucht nach Glück zum Ziel gelangt; die eifersüchtig darüber wacht, dass Wohlergehen und Ruhe nicht vollständig und ungetrübt sind; und die […] unentwegt unsere Seele vergiftet.“Die erste der drei Schicksalssymphonien ist mit ihrem klassischen Aufbau, tiefgehenden Themen und dramatischen Emotionen ein Glanzstück der russischen Romantik.
de
03:45
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Vor zehn Tagen ist der Katamaran „Nomade des Mers“ von seinem Heimathafen in der Bretagne aus in See gestochen. An den Seegang im Golf von Biskaya werden sich Corentin und seine Crew noch lange erinnern. Jetzt nähern sie sich ihrem Ziel: Am anderen Ende der turbulenten Fahrt, eingetaucht in die marokkanische Sonne, wartet Agadir. Es ist die erste Station dieser Weltreise auf der Suche nach Lowtech-Lösungen und ihren Erfindern. Marokko ist führend in der Meerwasserentsalzung. Bis 2030 soll der gesamte Trinkwasserbedarf in der Region Agadir auf diese Weise gedeckt werden. Corentin freut sich darauf, Medhi kennenzulernen. Der junge Erfinder hat eine Möglichkeit gefunden, um Süßwasser aus einer schier unerschöpflichen Quelle zu gewinnen: dem Ozean. Gemeinsam bauen sie einen Prototyp aus Ton und probieren ihn an Bord des Katamarans aus. Somit soll unterwegs Salzwasser in Trinkwasser umgewandelt werden können. Die Erfindung soll wie alle Lowtech-Lösungen einfach zu bauen, nicht teuer und für jeden zugänglich sein. Mit dem Katamaran „Nomade des Mers“ und seiner Crew macht sich der junge Ingenieur Corentin de Chatelperron zu einer Weltreise von Concarneau über Indonesien bis nach Südamerika auf, um autarke Lowtech-Lebensweisen zu erforschen. Lowtech ist Technik, die man überall günstig selbst bauen und reparieren kann. Während seiner Reise trifft er auf geniale lokale Erfinder praktischer und nachhaltiger Innovationen. Eine abenteuerliche Weltreise, die zum ökologischen Umdenken anregen soll. Mit dem Katamaran „Nomade des Mers“ und seiner Crew macht sich der junge Ingenieur Corentin de Chatelperron zu einer Weltreise von Concarneau über Indonesien bis nach Südamerika auf, um autarke Lowtech-Lebensweisen zu erforschen. Lowtech ist Technik, die man überall günstig selbst bauen und reparieren kann. Während seiner Reise trifft er auf geniale lokale Erfinder praktischer und nachhaltiger Innovationen. Eine abenteuerliche Weltreise, die zum ökologischen Umdenken anregen soll.
de
04:01
360° Reportage
Das Land der Emberá Chamí erstreckt sich in den kolumbianischen Anden, wo edler Kaffee wächst. Das Geschäft mit der Hochlandbohne ist noch fest in der Hand von Weißen und den Nachfahren von Europäern und Ureinwohnern. Seitdem es nicht mehr so rentabel ist, ziehen immer mehr Indigene als billige Arbeitskräfte auf die Plantagen.Die Kaffeefelder stellen auch für Emberá-Transfrauen eine Nische dar. Hier finden sie nicht nur einen Lebensunterhalt, sondern auch Schutz. Denn bis heute sind sie Repressalien und Unterdrückung ausgesetzt - nicht nur innerhalb der breiten Bevölkerung, sondern auch in ihren indigenen Gemeinden: In der Vorstellung vieler Emberá gilt Transsexualität als ein von Weißen eingeschlepptes Übel, das hart bekämpft werden muss. Auch Bella Wasorna hat in dieser Enklave ein neues Leben begonnen. Auf den Namen Jesús Stiven wurde sie vor 19 Jahren getauft, einen Namen, gegen den sie unermüdlich kämpft, da er für sie das sichtbarste Zeichen ihrer gesetzlichen - für sie falschen - Identität ist. Nun ist ihr Ziel, eine gesetzliche Änderung ihres Namens zu erreichen, in greifbare Nähe gerückt. Doch die angestrebte Namensänderung wird teuer, Bella wird umso härter auf der Plantage schuften müssen. Zeitgleich wird dort ein großer Auftritt vorbereitet, bei dem die Transfrauen im Zentrum der Provinzhauptstadt tanzen wollen, um auf sich und ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Werden am Ende alle die Nerven behalten, um einen derart großen Schritt zu wagen? Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
05:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:10
Mit offenen Augen
Pünktlich zum Super Bowl postet Joe Biden erstmals ein Video auf TikTok – aber die PR-Offensive ist nicht unumstritten. Mit einem Frage-Antwort-Video zum American Football gibt Joe Biden sein TikTok-Debüt. Am 11. Februar 2024, kurz vor Anpfiff des wichtigsten Sportereignisses der USA, beantwortet er locker und humorvoll Fragen wie „Chiefs or 49ers?“. Seine PR-Kampagne richtet sich an die junge Wählerschaft. Der dafür gewählte Kanal lässt indes die Diskussionen um die Kontrolle der von einem chinesischen Unternehmen betriebenen Plattform TikTok wieder aufflammen. Der Journalist Christian Paz kennt sich bestens aus mit der politischen Bedeutung von TikTok und nimmt Joe Bidens Spot genauer unter die Lupe. Michael Bossetta ist Politikwissenschaftler. Er beleuchtet das Verhältnis der US-Präsidentschaftskandidaten zu den sozialen Netzwerken.
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30
360° Reportage
Um bis zu acht Meter schwankt der Wasserstand des Tonle Sap-Sees. Zur Trockenzeit im Februar und März sinkt der Pegel stark. In Ufernähe tauchen Wälder aus dem Wasser auf, durch die sich unzählige Siele und Natur-Kanäle ziehen. In den schwimmenden Dörfern ist nun die Zeit des Umzugs und der Renovierungen gekommen. Ganze Dörfer ziehen um und folgen wie immer dem Wasserstand - weiter hinaus auf den See, wo die Kanäle tiefer sind und so das ganze Jahr als Wasserstraßen für die Boote dienen. Die Bewohner leben vom Fischfang und jetzt, wenn das Wasser fruchtbares Schwemmland freigibt, auch von der Landwirtschaft. Der niedrige Wasserspiegel - hier am bisherigen Liegeplatz - eignet sich auch für Renovierungen, da man auf dem Grund stehen kann. Auch die Familie Yol ist im Umzugsfieber. Zwei Häuser der Familie sind schon am neuen Liegenplatz, die restlichen vier sollen in den nächsten Tagen folgen. Der 73-jährige Beun ist das Familienoberhaupt einer Großfamilie. Er organisiert wie immer den Umzug der schwimmenden Familien-Häuser. Es ist ein jährlicher Zyklus, angepasst an die Natur. Die Menschen leben vom Fischfang oder der Zucht von Krokodilen. Jedes Frühjahr ist auf dem Tonle Sap alles in Bewegung. Selbst aufwendige Hochzeitsfeiern werden auf dem See veranstaltet. Und das obwohl der Wasserstand gerade in dieser Jahreszeit immer stärker sinkt. Auf dem Tonle Sap wird jetzt jede Hand gebraucht. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
Caetano Veloso, die samtene Stimme Brasiliens Der Musiker, Sänger und Komponist Caetano Veloso bewegt seit über 50 Jahren die brasilianische Musik und bringt sie auf die Bühnen der Welt. Im Bundesstaat Bahia, wo er aufwuchs, formte der Künstler sein politisches Bewusstsein, sein unabhängiges Denken und seinen musikalischen Schöpfergeist. Seine Musik ist eine bunte Mischung, wie sie nur ein Land wie Brasilien hervorbringen kann, und bis heute skandiert das Publikum auf Konzerten lauthals seine großen Hits. Für die Brasilianer ist Caetano Veloso mehr als ein Idol, er ist eine Legende. Jordanien: Die Beduinenmusik von Wadi Rum Es gibt ein Reich voller Poesie, das zwischen der Welt der Götter und der Welt der Menschen liegt: das Reich der Musik. Für die Beduinen in der jordanischen Wüste sind Musik und Tanz seit Jahrtausenden untrennbar miteinander verbunden, und so klingen ihre Rhythmen vom Schatzhaus in Petra bis nach Jebel Khazali, wo Petroglyphen von Tänzern die Wände des Canyons schmücken. Mangels Schriftkultur werden die Geschichten der Beduinen bis heute durch ihre Lieder mündlich überliefert und künden vom Widerstand der Beduinenseele. Wendys schottisches Suppengericht mit geräuchertem Schellfisch In Aberdour an der Südküste von Fife kocht Wendy geräucherten Schellfisch in Milch, um ihn sanft zu entsalzen. Für die Suppe dünstet sie Lauch in Schnittlauchbutter, gibt dann Kartoffeln, Wasser, Milch und den Fisch hinzu und verfeinert mit einem Schuss Sahne. Istanbul: Alle Mann auf die Krankenstation Die Krim-Gedenkkirche im Stadtteil Beyoglu ist zwar nicht so berühmt wie die meisten anderen Prachtbauten Istanbuls, doch ist sie auf jeden Fall eine Entdeckung wert. Sie wurde im 19. Jahrhundert, wenige Jahre nach dem Krimkrieg, zum Gedenken an die gefallenen britischen Soldaten errichtet. Eine Frau setzte damals alles daran, die Verwundeten zu retten, und schrieb damit Krankenpflegegeschichte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
Korsika: Eine Insel sagt nein Die Insel Korsika ist die einzige Region Frankreichs, aus der - bis auf eine Ausnahme - keine Juden deportiert wurden. Der Comic-Szenarist Stéphane Piatzszek thematisiert gemeinsam mit dem Zeichner Espé diese Vergangenheit in „Die Insel der Gerechten: Korsika, Sommer 1942“. Piatzszek verarbeitet hier auch Elemente aus seiner eigenen Familiengeschichte. Polen: Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus Das Universum entstand vor circa 14 Milliarden Jahren. Das moderne Kosmosmodell ist dagegen gerade einmal 500 Jahre alt. Grundlage dieser neuen Sichtweise sind die Beobachtungen des Astronomen Nikolaus Kopernikus. Er untersuchte die Bewegungen der Himmelskörper, stellte das von der Kirche diktierte Weltbild infrage und gilt als Vorreiter der vernunftbasierten Forschung. Argentinien: Marielas Käse mit Marmelade Im nordargentinischen San Lorenzo lädt Mariela in ihre Käserei ein, um den typischen Quesillo herzustellen. Erst wird die Milch erhitzt, dazu kommen Milchsäurebakterien und Lab. Der Käsebruch muss dann in heißem Wasser ziehen. Anschließend wird er zu Fladen geformt und mit Marmelade aus Feigenblattkürbis bestrichen. Eine herzhaft-süße Delikatesse! Lissabon: Der heldenhafte Rattenjäger Mit seinen engen Gassen und bunten Häusern versprüht Lissabon historischen Charme. Doch 1755 wurden 85 Prozent der Stadt bei einem Erdbeben zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus entstanden moderne Gebäude. Damals wurden sich die Menschen der Bedeutung von Sauberkeit und Hygiene bewusst und nahmen dieses Thema sehr ernst. Ein Mann wurde auf überraschende Weise zum Helden im Kampf gegen die Ratten. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Forschung, Fake und faule Tricks
Warum dauerte es Jahrzehnte, bis Tabak offiziell als gesundheitsschädlich eingestuft wurde? Warum glauben viele Leute noch immer, der Klimawandel sei nicht menschengemacht? Warum wollen wir nicht wahrhaben, dass Pestizide für das Bienensterben verantwortlich sind, obwohl dies durch zahlreiche Studien hinreichend belegt wurde? Nie war die wissenschaftliche Erkenntnis so groß, nie haben sich mehr Kontroversen an ihr entzündet. Warum werden wissenschaftliche Fakten immer wieder angezweifelt? Dass die Industrie der Öffentlichkeit Erkenntnisse vorenthält, die ihren Profit schmälern könnten, wundert niemanden mehr; ebenso wenig, dass sie die öffentliche Debatte bewusst fehlsteuert, um politische Entscheidungen zu verzögern. Aber welche ausgefeilten Strategien sie einsetzt, um die Wissenschaft für ihre Zwecke zu missbrauchen, war bislang nicht bekannt. In immer mehr Organisationen werden gezielt wissenschaftliche Fakten angezweifelt, um den Fortschritt in sensiblen Bereichen zu behindern. Interdisziplinäre Forscher haben sich mit der bewussten Produktion von Nichtwissen befasst und legen die dahinterliegenden Mechanismen offen. Am Beispiel spektakulärer Gesellschaftsskandale entlarven Agnotologen die Methoden der Wissensbehinderung: Es werden "Nebelkerzen" geworfen, Datenreihen frisiert und Versuchsprotokolle gefälscht. Dabei zeigt sich jedoch auch, wie unbewusste Denk- und Verhaltensmuster die Menschen veranlassen, die Unwissenheit zuweilen dem Erkenntnisgewinn vorzuziehen. Die Dokumentation klärt wissenschaftlich und unparteiisch über ein Räderwerk auf, an dem alle mitdrehen.
de
10:35
Wildwechsel
Bei Wildunfällen sterben Tiere, aber auch Tausende Menschen werden dabei verletzt und bis zu 20 Autofahrer sterben dabei jedes Jahr allein in Deutschland. Rothirsche ziehen weite Wege, um genügend Futter zu finden, Kröten wandern, um einen Partner zu finden, und Fische müssen zu ihrem Laichplatz Flüsse hinaufsteigen. Für manche Arten wie den Fischotter sind die Verluste auf unseren Straßen bedrohlich. Denn Straßen töten nicht nur, sie zerschneiden Lebensräume. Diese Isolation kann zu einer genetischen Verarmung führen, die einige Arten in ihrem Bestand stark gefährdet. Gibt es Lösungen für diese Probleme? Straßenplaner und Naturschützer versuchen, die Verluste unter den verschiedenen Wildtierarten zu minimieren und zerschnittene Lebensräume wieder zu verbinden. Grünbrücken und Krötentunnel entstehen, auch Fledermausbrücken, Eichhörnchenseile, Laufstege für Fischotter oder ein Hirschradar mit Hightech-Lösung werden ausprobiert. Erstmals zeigt diese Naturfilm-Dokumentation Erfolge und Misserfolge verschiedener Maßnahmen, damit Wildtiere Straßen sicher kreuzen können. Versteckte Videofallen und mehrmonatige Beobachtungen bringen erstaunliche Erkenntnisse über das Verhalten von Wildtieren an Straßen zutage. Ebenso unterhaltsam wie spannend erzählt die Dokumentation ein bislang wenig beachtetes Problem in unserer Umwelt.
de
11:30
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Sein Diplom frisch in der Tasche, beschloss der junge französische Ingenieur Corentin de Chatelperron, ein Boot aus Jutefasern und Harz zu entwickeln und damit eine ökologische Revolution loszutreten. Um die Widerstandsfähigkeit des Bootes zu testen, ging Corentin sechs Monate lang alleine auf Jungfernfahrt, von Bangladesch bis Malaysia. Gleichzeitig wollte er testen, wie man auf hoher See autark leben kann und zwar nur mit Lowtech-Lösungen. Auf dem Boot hatte er ein kleines Treibhaus, um Kartoffeln anzubauen, zwei Hühner, einen Solarherd und einen Holzsparofen. Rückblickend musste er sich jedoch ein Fiasko eingestehen. Er ließ sich aber nicht entmutigen und hatte zwei Jahre später sein neues Projekt, größer und ambitionierter als das erste: den nur mit Lowtech ausgestatteten autarken 14 Meter langen Katamaran „Nomade des Mers“.„Lowtech“ bedeutet Technik nach den Maßstäben „einfache Funktion, einfache Herstellung, einfache Bedienung“. Die Ausrüstung an Bord bedient die Grundbedürfnisse der Crew wie essen, trinken und Energie erzeugen. An einem Winterabend läuft die „Nomade des Mers“ aus dem Hafen von Concarneau aus. Ziel der geplanten Seereise ist es, Erfinder aus aller Welt zu treffen, um deren Lowtech-Lösungen zu erforschen, zu dokumentieren und im Open Access online zu teilen. Bei diesem außergewöhnlichen Abenteuer müssen Corentin, seine Crew und der Katamaran zahlreiche Hürden überwinden: Unwetter, technische Pannen, Erschöpfung, Entmutigung. Diese werden jedoch durch die übergroße Freude wettgemacht, wenn Experimente gelingen und Lowtech-Erfindungen mit allen Menschen für eine nachhaltigere Zukunft geteilt werden können.
de
12:05
Re: Der Traum vom Paradies - Nur die Liebe zählt
Kiran und Tonique leben mit anderen jungen Aussteigern in einer Bucht La Gomeras. Die meiste Zeit des Jahres verbringen sie am Strand und in Höhlen, fernab der Touristenregionen. Zur Gruppe gehören auch Foxi aus Bayern, ihr Freund Panda und Viktor aus Teneriffa. Foxi und Panda gaben ihr bürgerliches Leben in Deutschland auf, weil es sie nicht glücklich machte.Sie alle wollen nun in einer gemeinsamen Liebesbeziehung leben - ohne großen materiellen Besitz und auch ohne Exklusivität oder gegenseitige Besitzansprüche. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich durch Musizieren, Tanz- und Feuerperformances am Strand und Life-coaching: Tonique berät Menschen in Existenzkrisen, denen ihr bisheriges Leben sinnlos und fremd geworden scheint. So konnte sie beispielsweise dem Briten Dani helfen, den sein gutsituiertes, bürgerliches Leben in eine Depression getrieben hatte. In seiner Zeit auf La Gomera bei Tonique und den anderen Aussteigern wurde ihm bewusst, dass er sein Leben ändern muss. Tonique half ihm, seine Depression zu überwinden, sodass er mit neuem Lebensmut zurück nach Nordengland zu seiner Partnerin Sharon gehen konnte. Doch nun lädt er Tonique nach Huddersfield ein und möchte sie Sharon vorstellen. Wie wird sie auf Danis Geständnis reagieren, dass er beide Frauen liebt - wenn auch auf verschiedene Weise? Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
Züchte Raben ...Spanien im Spätfrankismus „Züchte Raben und sie werden dir die Augen aushacken“, prophezeit ein spanisches Sprichwort. Dies ist auch der Titel des legendären Filmklassikers von Carlos Saura aus dem Jahr 1975. Er erzählt die Geschichte der neunjährigen Madrilenin Ana (Ana Torrent) nach dem Tod ihrer Mutter. Saura zeichnet ein politisches Porträt Spaniens in den letzten Jahren des Regimes des 1975 gestorbenen Diktators Franco. Tamil Nadu und der Tempeltanz „Bharatanatyam“ heißt der berühmteste indische Tanzstil, der seinen Ursprung in der südindischen Tempelkultur von Tamil Nadu hat. Über ein Jahrtausend war Bharatanatyam den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Tempeltänzerinnen (Devadasis) vorbehalten. Die Kunst des Tempeltanzes bedeutete für sie den gesellschaftlichen und spirituellen Aufstieg. Dieses in der Geschichte Indiens einzigartige Privileg für Frauen verebbte jedoch mit der Zeit. Doch die Tänzerinnen erweisen sich als kämpferisch. Jerusalem: Challah-Brot von Mayimi In Jerusalem bereitet Mayimi das traditionelle Sabbatbrot zu. Ein leicht gesüßter, luftiger Zopf aus Hefe, Zucker, Pflanzenöl, einem Ei, Honig, Wasser und Mehl. Nicht mehr und nicht weniger. Seattle: Der münzbetriebene Phonograph Seattle im Nordwesten der USA hat Musik im Blut. Die Stadt kommt ebenso rockig und rebellisch daher wie die Legenden, die sie hervorbrachte: Jimi Hendrix, Pearl Jam und Kurt Cobain. In Downtown Seattle herrscht ein unbändiger Wunsch nach Freiheit, der der Stadt ihr einzigartiges Flair verleiht. In den 1920er Jahren erlebte der münzbetriebene Phonograph, vielen besser bekannt als „Jukebox“, hier eine musikalische Revolution - einem visionären Erfinder sei Dank. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
Chinua Achebe, die stolze Stimme Nigerias Chinua Achebe wuchs in Nigeria auf, als das Land unter britischer Kolonialherrschaft stand. Empört von der exotisch-gönnerhaften Darstellung seiner Heimat und Kultur in der europäischen Literatur, griff Achebe selbst zur Feder. Sein erster Roman „Alles zerfällt“ erschien 1958, zwei Jahre vor der Unabhängigkeit Nigerias, und gilt als Meilenstein der afrikanischen Literatur. Er handelt vom tragischen Schicksal Okonkwos, eines angesehenen, wohlhabenden Mitglieds der Igbo-Ethnie, dessen Leben und Dorfgemeinschaft durch die Ankunft christlicher Missionare Ende des 19. Jahrhunderts zerstört werden. Jura: Von Mooren und Menschen Im Jura ist es frisch und feucht - ein Klima, das Menschen als unangenehm empfinden mögen, das für die Bildung von Torf hingegen ideal ist. In diesem Mittelgebirge zwischen Frankreich und der Schweiz verbindet eine lange Geschichte Mensch und Moor. Nach gescheiterten Versuchen, die Moore auszutrocknen, um Torf als Brennstoff zu gewinnen, beschloss man schließlich, die Natur zu schützen, statt sie auszubeuten. Chile: Rodrigos und Javieras Pilzsalat In ihrem Garten in Punucapa ernten Rodrigo und Javiera einen Korb voll Llao-llao. Die Schlauchpilze der Gattung Cyttaria wachsen im Frühling auf den Bäumen. Sie werden in Scheiben geschnitten und mit Blättern der säuerlich schmeckenden Nalca-Pflanze als Salat zubereitet. Das Dressing besteht aus Zitronensaft, Oregano, Petersilie und selbst gemachtem Apfelessig. Mexiko: Ein mutiger Kumpel Guanajuato in Zentralmexiko war eine der legendären Silberstädte des Landes, die bis Anfang des 19. Jahrhunderts zum Reichtum des spanischen Kolonialreiches beitrugen. Ihre Silberminen zählten zu den ergiebigsten weltweit. Als 1810 eine Welle des Aufruhrs das Land erfasste und der mexikanische Unabhängigkeitskrieg begann, veränderte ein Bergarbeiter aus Guanajuato den Lauf der Geschichte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Die Beichte
Eine im Sterben liegende ältere Dame möchte auf ihrem Totenbett ihre letzte Beichte ablegen und taucht dazu in die Vergangenheit ein, in ein kleines französisches Dorf während der deutschen Besatzung. Die junge Postangestellte Barny ist atheistische Kommunistin und kümmert sich, seitdem ihr Mann zwei Jahre zuvor in deutsche Kriegsgefangenschaft gekommen war, alleine um ihre kleine Tochter. Als der neue Pater Léon Morin in das kleine Dorf kommt, ist die junge Frau zunächst die Einzige, die sich unbeeindruckt von diesem Ereignis zeigt. Doch schließlich macht sie doch Bekanntschaft mit dem charmanten Pater. Nachdem Barny sich eines der Evangelien von dem Geistlichen ausgeliehen hat, sehen sich die beiden schon bald regelmäßig, um sich in tiefgründigen Gesprächen über den Glauben, Gott und die Welt auszutauschen. Während die Entbehrungen und die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs die junge Frau und die Dorfbewohner immer wieder erschüttern, zeichnet sich zwischen ihr und dem Pater eine Trost spendende Verbindung ab, die Barny dem Katholizismus immer näherbringt. Doch aus der zunächst freundschaftlichen Beziehung zwischen der verheirateten Frau und dem Geistlichen kristallisiert sich immer mehr Leidenschaft heraus. Nicolas Boukhrief erzählt eine dramatische Geschichte über Religiosität und die unmögliche Liebe zwischen zwei Menschen. Mit „Die Beichte“ legt Nicolas Boukhrief seine erste Literaturverfilmung und seinen ersten historischen Film vor. Das Drama basiert auf dem 1952 mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Roman „Léon Morin, prêtre“ von Béatrix Beck, stellt aber kein Remake des gleichnamigen Films von Jean-Pierre Melville (1961), sondern eine Neuinterpretation dar. Zur Vorbereitung auf seine Rolle verbrachte Romain Duris einige Tage in der südfranzösischen Abtei Lérins. Marine Vacth, seit ihrer Darbietung in François Ozons „Jung & schön“ ein Star, inkarniert mit ihrem stoischen Gesicht die Rebellion gegen alles von oben Verordnete.
de
16:55
Aal und Co - Süßwasserwelten der Niederlande
Die Niederlande und das Wasser - ein Land und eine Naturgewalt, die untrennbar miteinander verwoben sind. In ihrer faszinierenden Landschaft sind Deiche, Kanäle, Teiche, Becken, Seen und Flüsse allgegenwärtig. Ganze 16 Prozent ihrer Oberfläche bestehen aus Süßwasser, ein Drittel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel. Wasser und Wolkenlandschaften sind Teil der niederländischen Identität. Tatsächlich fühlen sich die Menschen seit Urzeiten zum Wasser hingezogen. Aber die ursprünglichen Systeme mit ihren breiten Flussdeltas wurden begradigt, kontrolliert und wirtschaftlichen Interessen untergeordnet. Die Süßwasserbiotope interessierten dabei kaum jemanden. Noch vor 30 Jahren hätte niemand dort drehen können, denn in den verschmutzten Gewässern gab es kein Leben mehr. Aber die Zeiten dieser umfangreichen Umweltverschmutzung sind vorbei und die Nachhaltigkeitspolitik macht sich bezahlt: Zahlreiche Lebewesen haben sich ihren einstigen Lebensraum zurückerobert und tummeln sich im frischen, sauberen Nass. Wie das Wasser selbst ist auch sein Ökosystem in ständiger Bewegung. In dem von Wetter und Wolken begünstigten Kreislauf spielt das Quellwasser, das sich in Ströme und Flüsse ergießt, eine ebenso wichtige Rolle wie das scheinbar stagnierende Becken. Jedes Gewässer hat seine Geschichte und seine Protagonisten - nur der Aal ist überall zu Hause. Die Dokumentation entführt in die verborgene, faszinierende und atemberaubend schöne Welt unter der Wasseroberfläche.
de
17:50
Planet im Wandel (1/4)
Die Eiskappen an den Polen und auf den Berggipfeln der Erde schmelzen. Ein Großteil davon wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts vollständig verschwunden sein. Die äußerliche Veränderung dieser Eislandschaften ist aber nur einer von vielen Aspekten, denn die Schmelze hat weitreichende, oft unerwartete Folgen - und kein Ort der Welt bleibt davon verschont. Wenn Gletscher, Polkappen und Meereis schmelzen, verändern sich dadurch Wettermuster und Meeresströmungen - und damit die Welt, wie wir sie kennen. Es geht darum, die Funktion der Eiszonen auf der Erde zu verstehen und sie zu bewahren, denn sie erwärmen sich viermal schneller als der Rest des Planeten. Ein Team ausgewiesener Experten reist von den Polkappen der Arktis und der Antarktis zu den weiten Hochebenen und schneebedeckten Gipfeln des Himalaya, um zu zeigen, wie eine Zukunft mit weniger Eis aussehen wird. Sie besteigen Gletscher und gehen mit Robben, Buckelwalen und Eisbären auf Tuchfühlung. Sie wollen verstehen, wie sich Lebensräume verändern und die Natur sich anpasst. Dabei halten sie nie zuvor beobachtetes Tierverhalten mit der Kamera fest.Sie treffen auch einen Inuit-Jäger, der in Grönland mit dem Hundeschlitten über das schmelzende Meereis navigiert, einen Yakhirten in Tibet, der nun Schneeleoparden fotografiert, und Ingenieure in Nordindien, die daran arbeiten, das verbliebene Eis zu erhalten.Ihre Bemühungen zeigen, was auf dem Spiel steht und welche Entschlossenheit erforderlich ist, um angesichts einer sich verändernden Umwelt neue Wege einzuschlagen. Drei Jahre lang begleitete ein Kamerateam eine Reihe außergewöhnlicher Menschen an die entlegensten Gebiete der sieben Kontinente, wo sie unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Die Wissenschaftler erklären, wie Forschung, Natur und traditionelles Wissen dem Menschen dabei helfen, sich für die Zukunft zu wappnen.
de
18:35
Planet im Wandel (2/4)
Unser Planet erwärmt sich doppelt so schnell wie vor 40 Jahren, und mancherorts geht der Wandel sogar noch schneller voran. Die Erderwärmung zeigt Auswirkungen auf der ganzen Welt, von Rekord-Hitzewellen und Waldbränden über Dürren bis zu verstärkter Migration und wachsenden Konflikten. Die Dokumentation begleitet Feuerwehrleute in Colorado bei ihrem Kampf gegen die Brände und stellt den Stamm der Yurok in Kalifornien vor, die wie ihre Ahnen gezielt Feuer legen, um das Land wieder nutzbar zu machen. Dabei haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Mensch bei der Brandbekämpfung einen unerwarteten Verbündeten hat: den Biber. Außerdem haben die Forscher eine neue Waffe zur Bekämpfung eines winzigen Schädlings gefunden, der in Nordamerika Jahr für Jahr fast genauso viele Bäume vernichtet wie das Feuer. Vorgestellt wird auch ein griechischer Marathonläufer, der nur noch nachts trainieren kann. Eine Frau in Namibia, deren Onkel von einem Elefanten getötet wurde, nimmt sich der zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Elefanten an - denn die Dürre zwingt die Tiere dazu, mit den Dorfbewohnern um die knappen Ressourcen zu konkurrieren. Außerdem wird im Senegal eines der größten Umwelttechnikprojekte der Geschichte vorgestellt. Das Ausmaß der globalen Erwärmung und die Prognosen für die Zukunft sind beängstigend. Hoffnung schenken einige außergewöhnliche Menschen, die an den Brennpunkten dieses Wandels leben und arbeiten. Sie bemühen sich um ein besseres Verständnis der aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosysteme und wollen die Natur bei ihrer Anpassung an die Klimakrise unterstützen.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Business hinter Klostermauern
In Frankreich gibt es rund 85 aktive Klöster, in denen sich Tausende von Mönchen und Nonnen dem Gebet verschrieben haben. Aber getreu der vom heiligen Benedikt eingeführten Devise „Ora et labora“ gehen sie auch einer wirtschaftlichen Tätigkeit nach, um den Lebensunterhalt der Gemeinschaft zu sichern. Die Einnahmen aus dem Verkauf eigener Erzeugnisse oder der Vermietung von Räumlichkeiten reichen in aller Regel nicht aus und so müssen neue Einkommensquellen ausfindig gemacht werden.Im Département Ardèche ist Anne die neue Mutter Oberin des Klosters „Notre-Dame des Neiges“. Gemeinsam mit sieben Schwestern hat sie im Dezember 2022 das Kloster übernommen und sich einer großen Aufgabe gestellt: Sie will dem alten Gemäuer, das von der vorherigen Mönchs-Generation verlassen worden war, neues Leben einhauchen. Gemeinsam gelingt den Schwestern eine Premiere in Frankreich, denn sie sind das erste Kloster, das Putzmittel herstellt und auf den Markt bringt. Die Abtei „Chantelle“ erfreut sich dank eigener Kosmetikprodukte bereits seit sechzig Jahren einer soliden wirtschaftlichen Situation. Schwester Gabriele ist die Co-Geschäftsführerin des Unternehmens. Wenn sie nicht gerade betet, managt sie die acht weltlichen Angestellten und ist für die Überwachung der gesamten Produktion sowie des Vertriebs zuständig. Bruder Xavier ist Buchhalter in der Abtei „Sainte Marie de la Pierre-Qui-Vire“, und gleichzeitig Leiter des Verbunds „Eglise Verte“, der grünen Kirche. Die Abtei setzt unter dem wachsamen Auge von Bruder Xavier auf erneuerbare Energien und Abfallverwertung. Auch ein von den Vorgängern errichtetes Wasserkraftwerk sichert das Einkommen der Gemeinschaft. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Der Sträfling und die Witwe
Frankreich, Juni 1934: Die Witwe Couderc ist um die 50 und führt einen Bauernhof in einem Dorf im Burgund. Mit 14 Jahren kam sie als Dienstmagd auf den Hof, wurde vom Vater der Bauernfamilie vergewaltigt und vom Sohn geschwängert. Nachdem sie die Mutter der Familie bis zu deren Tod und dann auch ihren trunksüchtigen Mann gepflegt hatte, ist Couderc nun Witwe und lebt mit ihrem Schwiegervater Henri auf dem Bauernhof, der jetzt ihr gehört. Von den anderen Dorfbewohnern angefeindet, besonders von ihrer verbitterten Schwägerin Françoise und deren Mann Désiré, führt Couderc ein hartes und einsames Leben. Eines Tages trifft sie auf der Straße den 30-jährigen Jean und bietet ihm an, als Knecht auf dem Hof zu arbeiten. Sie erfährt, dass Jean ein verurteilter Verbrecher und aus dem Gefängnis geflohen ist. Zwischen den beiden entwickelt sich allmählich eine seltsame, stille Liebe. Es ist, als fühlte der gut aussehende Jean eine Seelenverwandtschaft zu dieser harschen Frau, die sich von ihrer Umwelt abgeschottet hat. Françoise und Désiré sind erbost über den Unterschlupf suchenden Jean und spinnen Intrigen: Immer wieder nehmen sie den alten Henri zu sich und drängen ihn, bei der Polizei gegen Jean auszusagen. Mit einem gefälschten Ausweis kann der sich zunächst aus der Affäre ziehen. Dann aber beginnt Jean eine Liebschaft mit der verführerischen Félicie, Françoises und Désirés 16-jähriger Tochter. Schon bald soll sich herausstellen, dass er damit einen großen Fehler begangen hat. Pierre Granier-Deferre inszenierte mit „Der Sträfling und die Witwe“ ein spannendes Psychodrama. In den Hauptrollen treten Alain Delon („Der eiskalte Engel“) und Simone Signoret („Die Teuflischen“) als ungleiches Paar auf, dessen Liebe auf tragische Weise in Tod und Verderben mündet. Der 2007 verstorbene französische Regisseur Granier-Deferre hatte nach eigenen Worten eine Vorliebe für die Psychologie und war leidenschaftlicher Simenon-Leser. So ist er dann auch für seine zahlreichen Verfilmungen von Kommissar-Maigret-Stoffen bekannt. Basierend auf dem Roman von Georges Simenon, hat der für seine "Maigret"-Adaptionen bekannte Pierre Granier-Deferre ("Die Katze") mit "Der Sträfling und die Witwe" ein spannendes Psychodrama inszeniert. In den Hauptrollen überzeugen Alain Delon ("Der eiskalte Engel") und Simone Signoret ("Die Teuflischen") als ungleiches Paar, dessen Liebe auf tragische Weise in Tod und Verderben mündet.An der Seite von Senta Berger spielte Alain Delon in Julien Duviviers "Mit teuflischen Grüßen".
de
21:40
Brainwashed - Sexismus im Kino
Die #MeeToo-Bewegung hat die erschreckenden Auswirkungen des männlichen Blicks bei Filmproduktionen in den Fokus gerückt. Über Jahrzehnte hat der „male gaze“ sporadische Kinobesucherinnen und Kinobesucher wie Cineastinnen und Cineasten beeinflusst und die Frau als sexuelles Objekt klassifiziert. Zahlreiche Filmausschnitte aus bekannten Hollywoodfilmen und Kultklassikern sowie Interviews mit Filmemachern und Wissenschaftlern enthüllen eine rote Linie aus Frauenfeindlichkeit und Bevormundung, die sich vom frühen Kino bis heute durch viele unserer Lieblingsfilme zieht.„Brainwashed - Sexismus im Kino“ führt eindringlich vor Augen, wie die visuelle Sprache des Kinos genutzt wird, um Frauen auf der grundlegendsten Ebene zu entmachten mit realen, greifbaren Folgen wie sexuellen Übergriffen und Diskriminierung am Arbeitsplatz - und wie stark diese Bilder die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen damals wie heute manipuliert.
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