Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

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Programm-Guide - Donnerstag, 18.04.2024

00:35
Trintignant über Trintignant
Jean-Louis Trintignant war Anfang 30, als er sich in den frühen 60er Jahren ziemlich schüchtern den ersten Journalistenfragen stellte. 60 Jahre später blickt der Schauspieler zurück auf sein Leben, auf entscheidende Begegnungen und auf seine Filme, die Kinogeschichte schrieben. Mit wenigen Gesten, beherrschter Miene und scheinbar ausdruckslosen Augen profilierte sich der einstige Jurastudent als vielschichtiger und perfektionistischer Charakterdarsteller. Seinen internationalen Durchbruch feierte er mit "Und ewig lockt das Weib" an der Seite von Brigitte Bardot. Um dem Medienrummel um seine Liaison mit dem Sexsymbol Brigitte Bardot zu entfliehen, flüchtete er Anfang der 60er Jahre in die Armee und kehrte erst 1966 wieder zurück.Trotz seines schüchternen Wesens und seiner Scheu vor öffentlichen Auftritten arbeitete Trintignant stets mit den größten Filmemachern seiner Zeit zusammen: Er war Bernardo Bertoluccis Konformist in "Der große Irrtum", der hartnäckige Ermittler in Costa-Gavras' "Z" und der kauzige Ganove Marx in Jacques Audiards "Wenn Männer fallen", der glühende Liebhaber in Claude Lelouchs "Ein Mann und eine Frau" und der gealterte Ehemann in Michael Hanekes "Liebe". Er spielte an der Seite von Filmikonen wie Brigitte Bardot, Jeanne Moreau, Anouk Aimée, Fanny Ardant und natürlich Romy Schneider, in die er sich am Set des Films "le train - Nur ein Hauch von Glück" von Pierre Granier-Deferre verliebte.Hinter seinen Filmfiguren schienen stets die Rollen durch, die er im wahren Leben einnahm: Jean-Louis Trintignant war Junggeselle, Ehemann und Vater; er bekam drei Kinder mit der Regisseurin Nadine Marquand, einer der wenigen Frauen, die damals auch hinter der Kamera standen. Die gemeinsamen Werke des Paares - darunter "Le voyage de noces" über ihre eigene, wechselhafte Beziehung - wirken wie halbautobiografische Werke über die eigene Familie. In diesem facettenreichen Porträt erzählt Jean-Louis Trintignant seine Lebensgeschichte so, wie er sie sah. Er offenbart seine ganz eigene Wahrheit - und zeigt sich zweifelnd, verletzlich und schonungslos offen.
de
01:30
Nick Cave - The Idiot Prayer at Alexandra Palace
Im Juni 2020, als das Vereinigte Königreich langsam wieder aus dem Lockdown erwachte, wurde das Konzert "Idiot Prayer" aufgezeichnet, mit dem Nick Cave das Ende der Isolation und einer so herausfordernden wie besonderen Zeit feiern wollte.Nick Cave spielt seine Songs im Alexandra Palace live am Klavier - von den frühen Stücken der Bad Seeds und des Side-Projects Grinderman bis hin zum aktuellen Album von Nick Cave & The Bad Seeds. In "The Idiot Prayer at Alexandra Palace" begeistert der Musiker mit minimalistischen Interpretationen von "Into My Arms"," The Mercy Seat", "Higgs Boson Blues", "Girl in Amber" und vielen weiteren Liedern. Nick Cave, wie man ihn nie gehört hat! Setlist:Idiot PrayerSad watersBrompton OratoryPalaces of MontezumaGirl in AmberMan in The MoonNobody's Baby Now(Are You) The One That I've Been Waiting For?Waiting for YouThe Mercy SeatEuthanasiaJubilee StreetFar From meHe Wants YouHiggs Boson BluesStranger Than KindnessInto My ArmsThe Ship SongPapa Won't Leave You, HenryBlack HairGalleon Ship Der Auftritt in der atemberaubenden West Hall des Alexandra Palace wurde vom preisgekrönten Kameramann Robbie Ryan ("The Favourite - Intrigen und Wahnsinn", "Marriage Story", "American Honey") gefilmt. Nick Emerson ("Lady Macbeth", "Emma", "Greta") übernahm den Schnitt und Dom Monks zeichnete den Ton auf.
de
03:00
Paradiese aus Menschenhand
Korallenriffe gehören zu den artenreichsten Ökosystemen unseres Planeten - und zugleich zu den am stärksten bedrohten. Klimawandel und Versauerung setzen ihnen zu, über die Hälfte der Riffe könnten in den nächsten 50 Jahren absterben. Das wäre nicht nur eine Katastrophe für die zahlreichen Pflanzen und Tiere der Riffe. Fast eine Milliarde Menschen sind weltweit über Fischfang und Küstenschutz von intakten Korallenriffen abhängig.Der Film begleitet Forscherinnen und Forscher auf der Karibikinsel Curaçao, die daran arbeiten, die Korallen mit einem neuen wissenschaftlichen Ansatz für die Zukunft widerstandsfähiger zu machen. Dabei hilft ihnen ein Wunder der Evolution: die Hochzeit der Korallen. Milliarden winziger Polypen werden fast auf die Sekunde genau gleichzeitig aktiv. Für die kleinen Larven der Koralle beginnt dann eine Reise, die sie viele Hundert Kilometer durch die Ozeane führen kann. Wenn sie sich ansiedeln, entsteht ein neues Riff - ein einzigartiger Lebensraum, die Grundlage für die Existenz unzähliger Arten. Die winzigen Korallenpolypen leisten Unglaubliches: Sie sind die größten Baumeister der Erde. Ihre Behausungen erstrecken sich über Tausende von Kilometern, bilden sogar Inseln.Die Idee des Teams auf Curaçao ist, die Befruchtungsraten der Korallen zu erhöhen und danach den winzigen Korallenlarven ihre ersten Tage zu erleichtern. Dabei durchlebt das Team ein Wechselbad der Emotionen. Viele anfängliche Versuche scheitern. Unzählige Probleme müssen gelöst werden. Doch dann ist endlich eine Methode entwickelt, die hoffen lässt - für die Zukunft der Korallen. Ob Wälder oder Flüsse, Korallenriffe oder Moore: Die artenreichsten Lebensräume unseres Planeten sind durch den Klimawandel, Artenschwund und Übernutzung durch den Menschen bedroht. Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung etwas entgegensetzen kann. Ökosysteme können zu neuem Leben erwachen, wenn mutige Visionärinnen und Visionäre gezielt eingreifen und die Kraft der Natur stimulieren. Überraschende Beispiele aus aller Welt beweisen, dass Tiere und Pflanzen zurückkehren können - wenn der Mensch bereit ist, neue Wege mit der Natur zu gehen.
de
04:30
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
05:05
Leben mit Vulkanen
Zwischen Mosambik und Madagaskar gelegen, ist Mayotte eine der vier Hauptinseln der Komoren. Im Jahr 2018 entstand vor der Insel, auf der es seit über 6.000 Jahren keine Aktivität mehr gab, ein riesiger aktiver Unterwasservulkan. Fünf Monate lang verursachten mehr als 1.800 Erdbeben, die eine Stärke von 5,8 auf der Richterskala erreichten, große Schäden an der Infrastruktur der Insel und lösten Panik unter der Bevölkerung aus. Arnaud Guérin trifft sich mit dem Forscherteam, das seither die Geheimnisse dieses jüngsten Vulkans der Erde ergründet. Seine hochintensive Aktivität bewirkt ein Absinken der Insel, Erdbeben und könnte potenziell auch einen verheerenden Tsunami verursachen. Seit der Entdeckung des neuen Vulkans arbeiten Behörden und Wissenschaftler Hand in Hand, um seine Erschütterungen zu überwachen und den Schaden der submarinen Eruptionen für die Inselbewohner zu begrenzen. Die Entstehung des vierten aktiven Vulkans im Einzugsbereich der französischen Überseeinsel gefährdet das zerbrechliche Gleichgewicht der Laguneninsel. Von schlafenden Riesen und gefährlichen Ausbrüchen: Unter der Erdoberfläche brodelt es. Rund um den Globus beeinflussen Vulkane die Landschaft - und die Menschen, die in ihrer Nähe leben. Der Geologe Arnaud Guérin reist seit über 15 Jahren zu den aktiven Vulkanen unserer Erde - und zu den Menschen, die einzigartige Beziehungen zu diesen Vulkanen geknüpft haben. Ihre Geschichten machen bewusst, wie lebendig unser Planet ist und wie gewaltig die Natur sein kann.
de
05:30
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:20
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
06:25
ARTE Journal Junior
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de
06:30
360° Reportage
Um bis zu acht Meter schwankt der Wasserstand des Tonle Sap-Sees. Zur Trockenzeit im Februar und März sinkt der Pegel stark. In Ufernähe tauchen Wälder aus dem Wasser auf, durch die sich unzählige Siele und Natur-Kanäle ziehen. In den schwimmenden Dörfern ist nun die Zeit des Umzugs und der Renovierungen gekommen. Ganze Dörfer ziehen um und folgen wie immer dem Wasserstand - weiter hinaus auf den See, wo die Kanäle tiefer sind und so das ganze Jahr als Wasserstraßen für die Boote dienen. Die Bewohner leben vom Fischfang und jetzt, wenn das Wasser fruchtbares Schwemmland freigibt, auch von der Landwirtschaft. Der niedrige Wasserspiegel - hier am bisherigen Liegeplatz - eignet sich auch für Renovierungen, da man auf dem Grund stehen kann. Auch die Familie Yol ist im Umzugsfieber. Zwei Häuser der Familie sind schon am neuen Liegenplatz, die restlichen vier sollen in den nächsten Tagen folgen. Der 73-jährige Beun ist das Familienoberhaupt einer Großfamilie. Er organisiert wie immer den Umzug der schwimmenden Familien-Häuser. Es ist ein jährlicher Zyklus, angepasst an die Natur. Die Menschen leben vom Fischfang oder der Zucht von Krokodilen. Jedes Frühjahr ist auf dem Tonle Sap alles in Bewegung. Selbst aufwendige Hochzeitsfeiern werden auf dem See veranstaltet. Und das obwohl der Wasserstand gerade in dieser Jahreszeit immer stärker sinkt. Auf dem Tonle Sap wird jetzt jede Hand gebraucht. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Medellín: Héctor Abads Kampf um die ErinnerungHéctor Abad will nicht vergessen: Der berühmte kolumbianische Schriftsteller hat den Schmerz über den gewaltsamen Tod seines Vaters in eine erschütternde autobiografische Erzählung gefasst, die dem Andenken des ermordeten Menschenrechtlers gewidmet ist. „Brief an einen Schatten“ verarbeitet 20 Jahre Trauer, ist aber auch eine Liebeserklärung, die das Individuelle und das Gemeinsame, das Persönliche und das Politische eindringlich verbindet. Mit seinem Plädoyer gegen den Terror versucht Héctor Abad auch die Wunden seiner Heimatstadt Medellín zu heilen, die durch Jahrzehnte Bürgerkrieg gezeichnet ist.(2): Seychellen: Wenn der Moutya erklingtWenn die Sonne im Indischen Ozean versinkt, erwacht knisternd die Seele der Seychellen. Seit über 200 Jahren tanzen die Flammen im Rhythmus der Trommeln wie trunkene Paare einen heiteren Tanz. Aus den aufsteigenden Rauch- und Alkoholschwaden lösen sich allerdings harte Worte - Lieder des Aufstands, der Hoffnung und der Verzweiflung eines Volkes, das von der Sklaverei gezeichnet ist und bis heute um seine Identität kämpft. Als nationales Kulturgut und Symbol des Protests steht der Moutya für die Vergangenheit der Seychellen.(3): Äthiopien: Nethanets würziger FrühstücksbreiIm Dorf Aragitcha, etwa 100 Kilometer von Addis Abeba entfernt, bereitet Nethanet zwei in der Region sehr beliebte Frühstücksgerichte zu. Dabei handelt es sich um Breie aus verschiedenen Mehlsorten, die mit Wasser gekocht und anschließend mit Öl oder Butter, Piment, Kardamom und Nelken abgeschmeckt werden.(4): Italien: Die Züge des GlücksIm norditalienischen Modena ragen mittelalterliche Türme wie Spielfiguren in den Himmel, für Kinder jedoch ist die riesige Fußgängerzone im Stadtzentrum selbst ein einziger Spielplatz. So frei ging es dort nicht immer zu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zum Ausgangspunkt einer beispiellosen Solidaritätswelle, die eine Brücke zwischen Nord- und Süditalien schlug … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
(1): Nordmazedonien: Schriftsteller zwischen zwei UfernDie Geschichte des Schriftstellers Luan Starova und die Geschichte des Ohridsees, des ältesten Sees Europas, sind eng miteinander verbunden. Der Autor kam an dem einen Ufer des Sees, in Albanien, zur Welt und lebte am anderen Ufer, in Nordmazedonien. Ein Entwurzelter, ein Migrant, ein Träumer, der sich auf den Balkan verirrt hat. In seiner Balkan-Saga, die Luan Starova über drei Jahrzehnte niedergeschrieben hat und die in mehr als 20 Sprachen übersetzt worden ist, spiegelt sich die Geschichte seines Exils, aber auch der Verbindungen, die zwischen den Völkern bis heute bestehen.(2): Der Hirsch, König des Waldes von RambouilletDer Hirsch ist kein Tier wie jedes andere: Seine majestätische Erscheinung, sein Geweih und seine Fruchtbarkeit nehmen in der Vorstellung der Menschen eine Sonderstellung ein. Könige behielten sich eifersüchtig seine Jagd vor. Dies gilt besonders im Wald von Rambouillet, einem ausgedehnten Forstgebiet im Westen der Île-de-France, das im 18. Jahrhundert eigens für die Hirschjagd genutzt wurde. Da das Tier als Machtsymbol galt, waren sämtliche Herrscher, egal ob Monarchen oder Präsidenten, verrückt danach.(3): Argentinien: Das Kalbsragout von AndresUnweit von Mendoza, wo das weltgrößte Anbaugebiet für den Rotwein Malbec zu finden ist, bereitet Chefkoch Andres ein Gericht zu, das in seiner Familie sehr geschätzt wird: Ossobuco al Disco. Zunächst brät er eine Kalbshaxe in einer Disco de Arado an - einer besonderen Pfanne, die an die Pflugräder der argentinischen Bauern erinnert. Anschließend gibt er Gemüse, Tomatensoße und natürlich Malbec dazu. Das Ergebnis ist ein Genuss!(4): Oranienburg: Die Geldfälscher aus dem KonzentrationslagerIm brandenburgischen Oranienburg, eine Dreiviertelstunde von Berlin entfernt, liegt das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen. Zehntausende Oppositionelle, Juden, Roma, Homosexuelle, sowjetische Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer gingen durch das schmiedeeiserne Tor in den sicheren Tod. Weniger bekannt ist, dass in Sachsenhausen auch ein Geheimplan umgesetzt wurde, um die britische Wirtschaft in die Knie zu zwingen ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:55
Das Geheimnis von Santorini
Es ist eine der großen wissenschaftlichen Expeditionen unserer Zeit. Nach sechs Jahren Vorbereitung geht ein internationales Team aus acht Nationen an Bord des Forschungsschiffes „JOIDES Resolution“. Ihr Ziel: einer der explosivsten Vulkane der Welt - die griechische Insel Santorini. Die Expedition IODP 398 soll die Eruptionsgeschichte des Vulkans erstmals unter Wasser untersuchen. Kilometerlange Bohrkerne aus dem Herzen der Caldera sollen Aufschluss über das Alter des Vulkans und sein Verhalten geben. Vor rund 3.600 Jahren zerriss eine Eruption, größer als die von Pompeji, die Insel und überzog das östliche Mittelmeer mit einer dicken Ascheschicht. Ist es möglich, dass dieser Ausbruch das Ende der Minoer einläutete, der ersten Hochkultur Europas? An antiken Orten in der Ägäis finden Archäologen weitere Hinweise auf das Ausmaß der Zerstörung und kommen dem Rätsel der Minoer näher. Ein sensationeller Fund an der türkischen Küste zeigt, wie gefährlich ein Ausbruch selbst für weit entfernte Regionen werden kann. Wind und Wetter haben die meisten Spuren an Land verwischt - das führt zu Wissenslücken. Hier erhoffen sich die Wissenschaftler mit dem Blick in den Meeresboden neue Antworten auf intensiv diskutierte Fragen. Ziel ist es, die gesamte vulkanische Geschichte Santorinis zu entschlüsseln und Zukunftsprognosen für diesen Touristen-Hotspot im Mittelmeer zu erstellen.Es ist das erste Mal, dass die Geschichte eines Vulkans in solcher Detailfülle untersucht wird. Die Ergebnisse geben neue Einblicke in das Verhalten von Vulkanen - weltweit.
de
10:25
Kubas Küste
Als Christoph Kolumbus die Naturwunder Kubas entdeckte, erklärte er, etwas Schöneres habe er in seinem Leben noch nicht gesehen. Fünf Jahrhunderte später ist Kuba nach knapp 60 Jahren US-Embargo, politischer Isolation und der daraus resultierenden Wirtschaftsschwäche ein Land ohne Schwerindustrie und intensive Landwirtschaft. Aus dieser geopolitischen Situation geht ein eindeutiger Gewinner hervor: die Natur. Die Wälder, Flüsse und Mangroven der Karibikinsel sind heute weltweit einzigartige Naturparadiese. Neben Hunderten endemischer Arten leben hier Dutzende andernorts längst ausgestorbene Tiere, und die kubanische Mangrove ist eine der artenreichsten der Welt. 2015 kamen die Dinge auf politischer Ebene mit dem berühmten „Todos somos Americanos“ von Barack Obama erstmals wieder in Bewegung: Das Embargo wurde aufgehoben und inzwischen besagen Prognosen, dass der Tourismus in den nächsten fünf Jahren von drei auf sieben Millionen Besucher pro Jahr ansteigen wird. Darauf sind weder die elf Millionen Kubaner noch die Ökosysteme der Karibikinsel vorbereitet. Im kubanischen Umweltamt sehen sich knapp 30 Forscher mit dieser riesigen Herausforderung konfrontiert. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ihnen bleiben nur zwei oder drei Jahre, um in den Wäldern und Mangroven bedrohte Tierarten zu erfassen, überlebenswichtige Fortpflanzungsgebiete abzugrenzen und Tiere zu identifizieren, die das empfindliche Ökosystem gefährden. Eine kaum zu bewältigende, aber unverzichtbare Aufgabe: Nur so kann vermieden werden, dass die unweigerliche anrollende Tourismuslawine die Artenvielfalt Kubas und damit eine genuine Reserve Mittelamerikas zerstört.
de
11:10
Kuba
Als Christoph Kolumbus die Naturwunder Kubas entdeckte, erklärte er, etwas Schöneres habe er in seinem Leben noch nicht gesehen. Fünf Jahrhunderte später ist Kuba nach rund 60 Jahren US-Embargo, politischer Isolation und der daraus resultierenden Wirtschaftsschwäche ein Land ohne Schwerindustrie und intensive Landwirtschaft. Aus dieser geopolitischen Situation geht ein eindeutiger Gewinner hervor: die Natur. Die Wälder, Flüsse und Mangroven der Karibikinsel sind heute weltweit einzigartige Naturparadiese. Neben Hunderten endemischer Arten leben hier Dutzende andernorts längst ausgestorbene Tiere, und die kubanische Mangrove ist eine der artenreichsten der Welt. 2015 kamen die Dinge auf politischer Ebene mit dem berühmten „Todos somos Americanos“ von Barack Obama erstmals wieder in Bewegung. Die Isolation der Insel geht ihrem Ende zu und es wird eine rapide Entwicklung des Tourismus erwartet. Darauf sind weder die elf Millionen Kubaner noch die Ökosysteme der Karibikinsel vorbereitet. Im kubanischen Umweltamt sehen sich knapp 30 Forscher mit dieser riesigen Herausforderung konfrontiert. Ihnen bleibt nur wenig Zeit, um in den Wäldern und Mangroven bedrohte Tierarten zu erfassen, überlebenswichtige Fortpflanzungsgebiete abzugrenzen und Tiere zu identifizieren, die das empfindliche Ökosystem gefährden. Eine kaum zu bewältigende, aber unverzichtbare Aufgabe: Nur so kann vermieden werden, dass die unweigerlich anrollende Tourismuslawine die Artenvielfalt Kubas und damit eine genuine Reserve Mittelamerikas zerstört.
de
12:10
Re: Eine Woche offline und zurück
Eine Woche lang kein Smartphone, kein Computer, kein Internet. Jugendliche einer 12. Klasse aus Dresden entdecken, abgekoppelt vom Rest der Welt und den sozialen Netzwerken, ob und wie sich ihr Leben, ihre Freundschaften, ihre Kommunikation und ihr Selbstbild verändert. Leni, Mayu, Maxi und Emelie gehören zur Generationen Z, die erste Generation, die seit frühester Kindheit mit Smartphone und Internet aufgewachsen ist. Digital Natives - permanent online, ständig erreichbar. Laut der aktuellen Jugend-Digitalstudie verbringen Jugendliche ihrer Altersstufe etwa neun Stunden pro Tag an digitalen Endgeräten. Und so ist es für die Jugendlichen aus Dresden dann auch eine Herausforderung, zum ersten Mal mehrere Tage offline zu sein. Wie schwer fällt ihnen dieser Verzicht? Was machen sie mit der gewonnenen Zeit? Hat der kalte Entzug Nebenwirkungen? Mit ihrem Verzichtsexperiment befinden sie sich in bester Gesellschaft, denn Digital Detox, der bewusste Verzicht auf den Online-Rausch, liegt im Trend. Die Teilnehmer eines Survival- Camps in Polen gehen dabei sogar noch einen Schritt weiter. Kompromisslos lassen sie die meisten Annehmlichkeiten des modernen Lebens hinter sich für ein analoges Wochenende in einem einfachen Tipi-Camp. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Das farbenfrohe Bangladesch von Zainul AbedinBehäbig zieht der Brahmaputra seine Bahnen durch die Täler Bangladeschs, bevor er in den Ganges mündet. Der Blick des Malers Zainul Abedin richtet sich allerdings auf das Leben der Menschen, das sich in seinen Wassern spiegelt. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in der damals noch britischen Provinz Bengalen geboren und verbrachte sein Leben damit, die Schönheit und das Leid eines Volkes zu dokumentieren, das zu den ärmsten der Welt gehört. Außerdem begleitete er die Aufstände, die zur Entstehung des Staates Bangladesch führten. In seinem kraftvollen Strich erkennt sich ein ganzes Land wieder, denn er steht für den erbitterten Kampf um Überleben und Unabhängigkeit.(2): Mexiko: Wo Rodeo Charrería heißtIm Norden Mexikos, im Bundesstaat Hidalgo, kann man ein Spektakel erleben, bei dem Männer mit prächtigen Schnurrbärten und festem Griff stolze Pferde reiten: die Charrería. Diese typisch mexikanische Form des Rodeos steht sinnbildlich für die Vermischung von Indios und Spaniern und bringt die Arenen des Landes seit fast 100 Jahren zum Beben. Die Charros, die bei den Wettbewerben miteinander konkurrieren, gelten als Volkshelden. Sie stammen von den Cowboys ab, die einst durch die endlosen Weiten des Landes zogen.(3): Frankreich: Nathalies Tourte AngevineIn Angers bereitet Nathalie eine Tourte Angevine zu. In die herzhafte Spezialität kommen jede Menge Produkte der Region: Schalotten aus dem Loire-Tal, Pilze aus dem Saumurois, der Käse Tomme d’Anjou und Rillauds, eine Spezialität der örtlichen Metzger.(4): Salzburg: The Sound of MusicSeit der Geburt eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozart gilt Salzburg als Mekka für Musikliebhaber. Musik bestimmt auch den Alltag der Barockstadt und an jeder Straßenecke finden sich Reminiszenzen an den berühmten Musiker, zuweilen durchaus kitschiger Natur. Zwischen den Weltkriegen lebte hier eine Familie, die mit ihrem Gesang sogar Hollywood eroberte … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Die einzigartige Schönheit Deutschlands in den Gemälden von Caspar David FriedrichAnfang des 19. Jahrhunderts verewigte der Maler Caspar David Friedrich in seinen Bildern die gewaltige Kraft der Natur. Als Verfechter der Aufklärung und eine der führenden Figuren der Romantik verbarg er die Vernunft und das Rationale in den Tiefen zerklüfteter Felsschluchten. Mit zunehmendem Alter suchte Friedrich immer seltener die menschliche Gesellschaft und bevorzugte die einzigartige Schönheit der Sächsischen Schweiz, in deren Stille er sich zurückzog.(2): Türkei: Auf den Spuren des Apostels PaulusMit staubigen Schuhen, den Horizont fest im Blick, begeben sich Jahr für Jahr Tausende Pilger auf die Spuren eines Mannes, der zu Beginn unserer Zeitrechnung auf gefährlicher Wanderschaft durch den Südwesten der Türkei die christliche Botschaft verbreitete. Paulus war der Erste, der den Nichtjuden das Christentum predigte, und er gilt als der Apostel der Ungläubigen, der kleinen Leute, der Heiden. Ohne ihn würde es das Christentum heute vielleicht gar nicht mehr geben.(3): Taiwan: Zhi-Bins Soja-HühnchenIn Pingtung im Süden Taiwans verwenden Zhi-Bin und seine Familie die Produkte ihres Bauernhofs für die Zubereitung des heutigen Tagesgerichts: Drei-Tassen-Huhn. Zunächst brät der Küchenchef das Fleisch kurz an und legt es beiseite. Dann brät er Ingwer, Knoblauch und Zucker an, bevor er das Huhn und jeweils eine Tasse selbst gemachte Sojasoße, eine Tasse Reiswein und eine Tasse Sesamöl hinzufügt. Als Beilage wird Reis aus eigenem Anbau serviert.(4): Paris: Als die Notenpresse angeworfen wurdeDas Hôtel Gaillard im 17. Pariser Arrondissement beherbergte lange Zeit eine Niederlassung der Banque de France. Heute ist in dem historistischen Stadtpalais das Museum Citéco (Cité de l’économie et de la monnaie) untergebracht, wo die Geschichte der Geldwirtschaft erzählt wird - die im 18. Jahrhundert von einem Schotten reformiert wurde, um das Königreich Frankreich zu retten ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Cartouche, der Bandit
Im Frankreich des 18. Jahrhunderts treiben Räuberbanden ihr Unwesen. Louis-Dominique Bourguignon und sein Bruder Louison arbeiten im Auftrag Malichots ebenfalls als Diebe. Doch es kommt zu Streitereien zwischen Louis-Dominique und dem Anführer, woraufhin die Brüder die Bande verlassen. Louis-Dominique nennt sich fortan Cartouche und gründet seine eigene Bande mit neuen Prinzipien: Nur der Adel soll beraubt werden, und die Beute wird an die Armen verteilt.Neben Cartouches engsten Vertrauten, La Douceur und La Taupe, gewinnt die Bande schnell an neuen Mitgliedern. Auch die hübsche Diebin Vénus schließt sich ihnen an und verliebt sich in Cartouche. Doch der hat schon ein Auge auf die Frau seines Erzfeindes, des Polizeipräfekten, geworfen. Aber seine Liebe zu Isabelle de Ferrussac bringt ihn und seine Freunde in größte Gefahr, denn die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen … „Cartouche, der Bandit“ (1962) war Philippe de Brocas erste Zusammenarbeit mit dem französischen Filmstar Jean-Paul Belmondo und wurde zum großen Kinoerfolg. In den folgenden Jahren spielte Belmondo in fünf weiteren Filmen de Brocas: „Abenteuer in Rio“ (1964), „Die tollen Abenteuer des Monsieur L.“ (1965), „Le Magnifique“ (1973), „Der Unverbesserliche“ (1975) und „Amazone“ (2000). Die Filmmusik wurde von Georges Delerue komponiert, der während seiner Karriere die Musik zu mehr als 300 Filmen schuf und unter anderem mit den Regisseuren Truffaut, Resnais und Godard zusammenarbeitete.
de
16:10
Paradiese aus Menschenhand
Ob Wälder oder Flüsse, Korallenriffe oder Moore: Die artenreichsten Lebensräume unseres Planeten sind durch den Klimawandel, Artenschwund und Übernutzung durch den Menschen bedroht. Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung etwas entgegensetzen kann.Der Riu Besòs an der Stadtgrenze von Barcelona war jahrzehntelang einer der giftigsten Flüsse Europas: Ungeklärte Abwässer aus Haushalten und der Industrie verwandelten das klare Wasser aus den Bergen in eine giftige Brühe. Doch konsequenter Naturschutz brachte eine Wende: Heute ist der Besòs ein artenreiches Naturparadies mitten in der Großstadt. Ein klarer Fluss, in dem Fische wie Aal und Döbel leben und Vögel wie Flussregenpfeifer, Reiher und Eisvögel. Sogar Fischotter wurden hier bereits beobachtet. Heute nutzen auch die Menschen den Besòs wieder - als grüne Oase mitten in der Stadt. Barcelona, die Metropole an der spanischen Mittelmeerküste, wurde einst zwischen zwei Flüssen gegründet, dem Riu Llobregat und dem Riu Besòs. Während der Llobregat auch heute noch durch eine eher landwirtschaftlich geprägte Gegend fließt, ist der Besòs ein reiner Stadtfluss: Sein Bett ist eingezwängt zwischen Autobahnen, Industrieanlagen und Mietskasernen.Gewissermaßen die Rache des Flusses waren Überschwemmungskatastrophen, die alle paar Jahre große Flächen der Stadt unter Wasser setzten und viele Menschen töteten. Stadtplaner wollten dem mit einem riesigen Betondeckel ein Ende setzen und den Besòs in einen riesigen Abwasserkanal verwandeln. Doch schließlich beschränkten sie sich darauf, den Fluss hinter Betonwänden einzusperren - Menschen und Fluss gingen fortan getrennte Wege.Diese Schutzwände erwiesen sich als Segen: Nachdem vor rund 30 Jahren die ersten Kläranlagen an seinen Ufern entstanden, entwickelte sich langsam, von Menschen ungestört, ein Naturparadies. Zuerst erschienen Insekten und ihre Larven. Diese lockten Vögel und Fische an. Heute leben etwa sieben Fischarten im Fluss - darunter der vom Aussterben bedrohte europäische Aal - und zahlreiche Fischjäger wie Kormorane, diverse Reiherarten und Eisvögel.Mit großem Aufwand verwandelten die Anrainerstädte neun Kilometer des Flussufers in einen öffentlichen Park, der heute die größte Grünfläche der Metropolregion darstellt. Wo früher eine stinkende Giftsuppe Krankheiten verbreitete, halten sich die Menschen heute fit, spielen mit ihren Kindern auf großen Wiesen oder lassen ihre Hunde im Fluss baden.
de
16:55
Italien, meine Liebe
Rom ist eine Reise wert. Und das die italienische Hauptstadt umgebende Latium auch. Die Reise durch die Region führt zum Giardino di Ninfa, einem Park, der in Europa als Inbegriff romantischer Gartengestaltung gilt. Vor seinen Toren breitet sich die Agro Pontino aus, ein gewaltiges Agrargebiet, entstanden durch die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe. Mitten in der Ebene liegt Mussolinis Mustermetropole Littoria. Ein Ort monumentalen Pomps, der seit 1946 Latina heißt. In den Prenestini-Bergen östlich von Rom durchstreifen Hirten mit ihren Ziegen und Schafen die Landschaft. Käser schöpfen von Hand den Primo Sale und Ricotta-Frischkäse.Im Norden liegt der Lago di Bolsena mit seinem glasklaren Wasser. Der See ist legendär für seine Fischvielfalt. Doch die sogenannte Killerkrabbe, eine invasive Krebsart, stört die biologische Balance. Ganz in der Nähe hat ein Tierzüchter, der auch die berühmten Seneser Schweine großzieht, Exemplare der antiken Rasse der Viterbo-Esel wiederentdeckt.Einer der berühmtesten Flüsse durchquert die Region: der Tiber. In den Sommermonaten fährt Kapitän Ubaldo Ranucci bei jedem Wetter von Rom nach Ostia. Nachdem der Fluss lange Zeit als Abwasserkloake von Rom galt, hat sich die Wasserqualität mit dem Bau von Kläranlagen gebessert. Der einst "heilige Fluss" ist wieder ein Stück mehr ins Blickfeld der Römer gerückt.Und Rom macht sich jenseits des antiken Zentrums hübsch: Sogenannte Stadtfarmer erobern Brachflächen und gestalten sie in bunte Schrebergärten für alle um.
de
17:50
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Der Bauernhof: ein scheinbar wohlbekannter Ort. Doch hinter der idyllischen Kulisse verbergen sich Geschichten von Intrigen, Leidenschaft und Gefahr. Der Herbst bringt dem Hebridenbock Hamish einen Rivalen. Roger, ein Wiltshire-Hornbock, ist größer als er, weswegen Hamish trotz seiner Bemühungen seinen Platz abtreten muss. Die Lämmer Larry und Flora, die von ihren Müttern getrennt wurden, stehen vor einer anstrengenden Entwöhnungsphase ... Das Leben der Tiere auf dem Hof ist ebenso komplex und dramatisch wie das der Tiere in der Savanne. Mit Hilfe neuartiger Kameras und auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt diese Dokumentation Hoftiere, wie sie noch nie gesehen wurden.
de
18:35
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Während sich die Tiere auf den Winter vorbereiten, fegt ein eiskalter Wind über den Bauernhof. Die Tiere der Wildnis zehren von den letzten Ressourcen des Herbstes, bevor die kältesten und unfruchtbarsten Monate des Jahres hereinbrechen. In der Scheune weckt eine Apparatur die Neugier der Kühe: eine rotierende Viehbürste. Dank ihrer genetisch veranlagten Neugierde lernen die Kühe schnell, das Gerät für eine wohlverdiente Massage zu nutzen. Als der erste Schnee fällt, wird den Stalltieren Mozarts „Zauberflöte“ vorgespielt. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge hat klassische Musik einen beruhigenden Effekt auf Kühe. Als das Thermometer fällt, verwandelt ein Schneesturm den Bauernhof in einen Eispalast, und jedes Tier hat seine eigene Methode, um in der Kälte zu überleben. In der Wärme des Stalls wachsen die neun Milchferkel schnell heran und erkunden ihre Umgebung. Bei den Schafen naht die Paarungszeit. Der Bock Roger kann sich zwar in Auseinandersetzungen gut behaupten, ist aber gegenüber weiblichen Tieren weniger selbstsicher. Als seltene Futterquelle in dieser Jahreszeit sind die beackerten Felder ein Glücksfall für die Wildvögel, besonders für jene, die Tausende von Kilometern gezogen sind, um der Kälte zu entfliehen. Im Hühnerstall erklimmt Little Frankie die Stufen der Hackordnung. Bei den Schafen bekommt Patch eine Ultraschalluntersuchung, die ihr Leben verändern wird. Während der Winter zu Ende geht und der Schnee schmilzt, werden immer mehr Anzeichen für einen Neubeginn sichtbar: Die Paarungszeit der Rotmilane und Amphibien kündet vom bevorstehenden Frühling.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Wenn Menschen krankhaft Tiere sammeln
Ursula Bauer vom Tierschutzverein "Aktion Tier" ist Vorkämpferin in Deutschland: sie verfolgt schon seit 20 Jahren Fälle von Animal Hoarding - und bringt sie zur Anzeige. Regelmäßig ist sie unterwegs zu Recherchen im Umkreis von Berlin. Dabei sammelt sie Beweise, um Behörden zu einem beherzteren Eingreifen zu motivieren, bevor eine Tierhaltung eskaliert. Wenn Menschen abstürzen, das weiß auch Veterinärin Carolin Debuschewitz, reißen sie ihre Haustiere oft mit nach unten. Laut Deutschem Tierschutzbund sind im Jahr 2022 nicht nur die Fälle von Animal Hoarding gestiegen, sondern auch deren Intensität: in 15 Prozent der Fälle mussten über hundert Tiere beschlagnahmt werden, meist in erbärmlichem Zustand. In Tierheimen oder Auffangstationen müssen die verängstigten und geschundenen Tiere aufgepäppelt, kastriert und - wenn möglich - weitervermittelt werden. Manchmal bleibt aber nur das Einschläfern. Die Behörden agieren oft nur als Feuerwehr, Tierheime sind am Anschlag. Betroffene Animal Hoarder zeigen sich meist uneinsichtig. Die Rückfallquote ist extrem hoch, manchmal ziehen sie einfach weiter, tauchen unter oder verstecken die Tiere. Tierschützer fordern eine Nachschärfung der Gesetze und ein bundesweites Zentralregister für verurteilte "Animal Hoarder". Es soll Veterinärämtern helfen, verurteilte Tierhorter besser im Blick zu behalten. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Nelken für die Revolution
Am 25. April 1974 begann Portugals überraschender Weg in die Freiheit. Die Aufständischen beendeten einen blutigen Krieg, den Portugal seit Jahren in Afrika führte. Als „Nelkenrevolution“ wurde dieser Tag weltberühmt. Denn die Soldaten um Salgueiro Maia, die gegen das Regime putschten, steckten Nelken in ihre Gewehrläufe als Zeichen ihrer friedlichen Absichten. Lissabon wurde Schauplatz einer atemberaubend spannenden Militäraktion und einer begeisterten Bewegung für die Freiheit.Bewegende Berichte von Zeitzeugen hat Brigitte Kleine für diese Dokumentation aufgenommen. „Ein Streichholz, irgendjemand, der die Kontrolle verliert, hätte ausgereicht, um ein Blutbad anzurichten“, erzählt Oberst Carlos Matos Gomes, der den Militärputsch mitgeplant hat. Radioreporter Adelino Gomes erinnert sich noch heute minuziös an jeden einzelnen Wendepunkt jenes Tages. Dazu zeigt die Dokumentation Archivmaterial, das erstmals außerhalb Portugals zu sehen ist. Mittendrin war damals eine Frau mit einem Arm voller Nelken, die sie an die Soldaten verteilte: Celeste Caeiro schenkte damals der Revolution ihren mythischen Namen.Die junge schwarze Portugiesin Mafalda Fernandes untersucht in diesem Film, welche Nachwirkungen die Nelkenrevolution bis heute hat und welche Rolle sie auch noch 50 Jahre danach im Leben der Portugiesinnen und Portugiesen und in ihrer eigenen Geschichte spielt.
de
20:55
Der erste Portugiese
Ein letzter Blick auf den Ozean, dann startet der junge Portugiese sein Moped und fährt los. Ist es Schicksal oder Zufall, dass der Motor in einem kleinen deutschen Städtchen am Rande des Odenwaldes streikt? 1962 gibt es dort zwei Fabriken und Arbeit. Der junge Mann bleibt in Groß-Umstadt hängen. Wenige Jahre später sind dort von 12.000 Einwohnern über 2.000 Portugiesen; die im Verhältnis größte portugiesische Gemeinde Deutschlands. Aber der Mann mit dem Moped soll der Erste gewesen sein und heute behaupten viele, irgendwie mit ihm verwandt zu sein.Als Kinder kommen die Geschwister Alice, Carlos und Adolfo nach Groß-Umstadt. Der älteste Sohn darf nicht weiter auf die höhere Schule gehen, der jüngere muss die Schule verlassen, als er 14 ist. Sie montieren nun Kronleuchter in einer Fabrik und helfen den Eltern, deren Traum zu erfüllen: schnell Geld verdienen für ein besseres Leben in Portugal. Eines Tages ist es so weit; die Eltern gehen zurück. Womit sie nicht gerechnet haben: dass ihre Kinder in Groß-Umstadt zu Hause sind. Die Söhne rebellieren und bleiben. Die erst 15-jährige Alice muss mit den Eltern zurück und weint bis Portugal. Aber anders als ihre Brüder hat sie studiert, ist heute Deutschlehrerin und hat doch immer diese traurig-schöne Sehnsucht, portugiesisch Saudade.Adrian Oeser erzählt in seiner Dokumentation vom Fortgehen, Ankommen und Bleiben mehrerer Generationen von Gastarbeitern. Super-8-Aufnahmen und private Videos machen die Zeit lebendig. Ob es den ersten Portugiesen tatsächlich so gab, wie man sich erzählt, bleibt ein Rätsel. Aber so einen gibt es überall.
de
21:40
Machine - Die Kämpferin (4/6)
Machine fährt zu JPs Wohnung, weil sie sich wundert, dass er nicht ans Telefon geht, und findet ihn tot mit einer Spritze im Arm. Auf dem Polizeirevier trifft sie auf seine Tochter Julie, die wie die Polizei glaubt, dass JP sich die Überdosis Heroin selbst beigebracht hat. Machine bezweifelt das. Beim Verlassen des Polizeireviers entdeckt sie einen Fahndungsaufruf mit ihrem Foto. Um ihre Flucht zu planen, kontaktiert sie über einen russischen Messengerdienst einen Freund. Doch am anderen Ende der Leitung sitzt jemand anders, als sie glaubt …JP wird im Beisein seiner Kollegen beerdigt. Da erfährt der Kampf für die Selbstverwaltung der Fabrik, mit dem er kurz vor seinem Tod noch auf verlorenem Posten stand, eine überraschende Wendung. Als Machine ein letztes Mal in die Fabrik fahren will, um die Urne mit JPs Asche abzugeben, muss sie feststellen: Die neue Firmenspitze, die den renitenten Produktionsstandort möglichst schnell abwickeln will, droht ihrem Ziel gerade einen großen Schritt näherzukommen … „Machine“ ist eine sechsteilige Serie nach einem Drehbuch von Fred Grivois, Thomas Bidegain und Valentine Monteil. Grivois, der auch Regie führte, inszenierte 2015 seinen ersten Langfilm „La Résistance de l’air“ und zuletzt 2023 die Mini-Krimiserie „Piste noire“. Thomas Bidegain gewann zwei Césars für seine Mitarbeit an den Drehbüchern zu "Ein Prophet" (2009) und "Der Geschmack von Rost und Knochen" (2012). In der Hauptrolle brilliert die Schauspielerin Margot Bancilhon, die auch in der ARTE-Serie „Hafen ohne Gnade“ zu sehen ist.
de
22:30
Machine - Die Kämpferin (5/6)
„Gut geschlafen?“, fragt Benoît Machine, als diese gefesselt und zerschlagen in ihrer Wohnung aufwacht. Er hat sie auf ihrem Heimweg von der Fabrik gekidnappt und ist fest entschlossen, seinen Kameraden Beaulieu auf brutale Weise zu rächen. Machine hat nur eine Chance: ihm die Wahrheit über den Tod ihres ehemaligen Kommandanten zu erzählen.Derweil wird in der Fabrik angewandte Solidarität gelebt. Die Arbeiter haben die Kontrolle über die Produktion übernommen und werden von ihren Kunden aus der Stadtgemeinschaft unterstützt. Die Devise lautet: selbst produzieren, selbst verkaufen und selbst Lohn auszahlen. Eine revolutionäre Stimmung ergreift die Belegschaft - nur einige wenige schießen quer und versuchen, die Utopie zu sabotieren.Unterdessen werden Machine und Benoît vom Nachbarhaus aus observiert. Da trifft auf Roberts Befehl hin die Gendarmerie ein, um Machine auszuschalten. Sie ist umzingelt …
de
23:20
Machine - Die Kämpferin (6/6)
Machine konnte ihren Verfolgern knapp entkommen und stellt die Präfektin zur Rede. Die bezeugt die schmutzigen Methoden, mit denen Robert gegen die Revolte der Arbeiterinnen und Arbeiter vorgeht. Machine erfährt außerdem, dass die koreanischen Aktionäre einen eigenen bewaffneten Sicherheitsdienst zur Fabrik beordert haben, um diese wieder in ihre Gewalt zu bringen.Machine bereitet die Belegschaft auf den finalen Kampf vor. Sie erhält dabei Unterstützung vom Vlogger Final Fuck, der die Ereignisse mit seiner Kamera dokumentiert hat. Schafft er es, den Skandal um die schmutzigen Geschäfte öffentlich zu machen? Wer wird den Kampf um die Fabrik gewinnen?
de

Programm-Guide - Freitag, 19.04.2024

00:10
Das Ende der Wahrheit
Martin Behrens, pragmatisch und äußerst erfahren, ist Experte für Zentralasien beim Bundesnachrichtendienst. Er hat kein Problem damit, Menschen zu benutzen und zu belügen, um an Informationen zu kommen, und ist davon überzeugt, dass er mit seinem Einsatz einen Beitrag zur Wahrung der nationalen Sicherheit leistet. Seine Freundin Aurice Köhler ist Journalistin, eigentlich ein No-Go in Behrens' Metier, also hat das Paar sich auf eine strikte Trennung von Beruflichem und Privatem geeinigt.Als Aurice plötzlich bei einer Pressekonferenz von BND und Verfassungsschutz auftaucht und unbequeme Fragen stellt, ist Behrens entsetzt. Er stellt sie zur Rede, sie erzählt ihm, dass sie einer großen Sache auf der Spur sei, die auch ihn interessieren würde, und bittet um seine Hilfe. Behrens lehnt ab. Kurz darauf wird Aurice bei einem Terroranschlag in einem Münchener Restaurant erschossen.Ihr Tod ist für Behrens folgenreich - eine persönliche Tragödie und auch eine berufliche. Behrens wird beim BND wegen der heiklen Beziehung zu einer Journalistin kaltgestellt. Doch die verdächtigen Todesumstände von Aurice lassen ihm keine Ruhe. Er gerät in einen Strudel von Intrigen, Machtmissbrauch und Korruption und beginnt, an seiner Arbeit wie auch an seinem Arbeitgeber zu zweifeln. Langsam begreift Behrens, dass der Feind womöglich im Inneren lauert. Philipp Leinemann studierte Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Schon sein Debütfilm „Wir waren Könige“ wurde vom ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE koproduziert und erhielt beim Austin Film Festival 2014 den Preis für den besten Spielfilm. In „Das Ende der Wahrheit“ befasst sich Philipp Leinemann mit der komplexen Welt der Nachrichtendienste und ihren Abgründen. Der Politthriller war im Januar 2019 der Eröffnungsfilm des 40. Filmfestivals Max Ophüls Preis. Beim Deutschen Filmpreis 2019 wurde Alexander Fehling für seine Darstellung des BND-Mitarbeiters Patrick Lemke mit dem Preis für die beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet.
de
01:50
Die üblichen Verdächtigen
Nach einer Explosion mit über 27 Toten im Hafen von San Pedro nimmt die Polizei den gehbehinderten Kint fest. Er ist einer der wenigen Überlebenden und soll helfen, die Hintergründe zu klären. Durch seine Aussage genießt er zwar Immunität, aber Zollinspektor Kujan gelingt trotzdem ein weiteres inoffizielles Verhör. Dabei erzählt Kint aus seiner Sicht die Ereignisse der vergangenen Wochen, die dem Zuschauer stückweise in Rückblenden offenbart werden.Nachdem ein Lastwagen mit einer Waffenladung sechs Wochen zuvor aufgegriffen wurde, werden Kint und die vier weiteren Kriminellen Keaton, McManus, Fenster und Hockney für eine Gegenüberstellung festgenommen. Zwar kommen sie schnell wieder auf freien Fuß, doch planen sie schon den nächsten großen Coup: den Überfall auf einen Smaragdhändler. Außenseiter Kint darf nur mitmachen, wenn es ihm gelingt, Keaton mit ins Team zu holen, der seine kriminelle Karriere hinter sich gelassen haben soll … Der Überfall wird ein Erfolg, bei dem auch Dutzende korrupte Polizisten auffliegen. Ihr nächster Coup allerdings geht schief: Sie erschießen ihr Opfer und finden nicht Geld, sondern Kokain.Der folgende Auftrag ist mehr ein Befehl, denn er kommt von Keyzer Soze, dem mächtigen Drogenbaron, den niemand je zu Gesicht bekommen hat und vor dem alle Angst haben. Sie sollen für ihn ein Boot mit Drogen im Wert von 91 Millionen Dollar zerstören. Nur Kint überlebt. Als die Drogen unauffindbar bleiben, drängt sich der Verdacht auf, Keyzer Soze habe mit dieser Aktion den einzigen Menschen töten wollen, der gegen ihn aussagen wollte. Aber wie zuverlässig sind die Aussagen von Kint überhaupt? Hat er vielleicht alles nur frei erfunden? Nach seinem Bachelor 1989 an der USC School of Cinema-Television in Los Angeles drehte Regisseur Bryan Singer 1993 seinen ersten Spielfilm „Public Access“. Der Thriller lief erfolgreich auf Festivals. Zwei Jahre später entstand „Die üblichen Verdächtigen“, mit dem Singer der internationale Durchbruch gelang. Der Film wurde in gerade einmal 35 Tagen mit einem Budget von sechs Millionen Dollar gedreht und erhielt unter anderem zwei Oscars. Bis heute ist Bryan Singer erfolgreich im Filmgeschäft. Unter anderem verfilmte er mit „Der Musterschüler“ (1998) ein Werk von Stephen King, drehte einige Superhelden-Filme der „X-Men“-Reihe und zuletzt "Bohemian Rhapsody" (2018).
de
03:35
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
05:05
Zahlen schreiben Geschichte
Zahlen sind seit frühester Zeit Teil des menschlichen Daseins und der Zeitrechnung. Mit der neuen Dokumentationsreihe „Zahlen schreiben Geschichte“ blickt ARTE in einer Zeitreise zurück auf die großen Daten der Weltgeschichte. Die Reihe hinterfragt auch kritisch, wie die Geschichtsschreibung unser Weltgeschehen von der Antike bis heute anhand von Zahlen zusammenfasst. Was ist im Jahr Tausend passiert? In diesem Jahr hat sich nichts Bedeutendes ereignet. Der Übergang vom ersten ins zweite Jahrtausend war für die Menschen dieser Zeit kein besonderer Höhepunkt, ganz anders als für uns heute: Die Legende vom Chaos und Schrecken des Jahres Tausend ist zum Großteil eine Erfindung der von der Romantik geprägten Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts. Was ist im Jahr Tausend passiert? Nichts. In diesem Jahr hat sich in der Tat nichts Bedeutendes ereignet. Der Übergang vom ersten ins zweite Jahrtausend war für die Menschen dieser Zeit kein besonderer Höhepunkt, ganz anders als für uns heute: Die Legende vom Chaos und Schrecken des Jahres Tausend ist zum Großteil eine Erfindung der von der Romantik geprägten Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts. Aber geschah in diesem Jahr wirklich nichts, was in die Annalen hätte eingehen können? Doch, aber auf andere, langsamere Art. Im Ergebnis von Entwicklungssprüngen und Zäsuren bildete sich damals eine neue Gesellschaftsordnung heraus: der Feudalismus.
de
05:35
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:20
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30
GEO Reportage
Es ist die Geschichte des berühmtesten und ältesten Bergsteigervereins der Dolomiten: Aquile di San Martino („Adler von San Martino“). Ihren Namen bekam die Truppe einst für ihre außergewöhnliche Tapferkeit, ihren Mut und ihren großen Respekt vor den Bergen. Die Zuschauer lernen zwei Bergführer der Truppe kennen: Rocco, den ältesten und erfahrensten aktiven „Adler“, und den jungen Livio, der in seiner letzten Phase der Bergführerausbildung ist und in einer Expedition, zusammen mit Rocco, diese letzte Hürde nimmt, bevor er auch ein „Adler“ wird. Während einer herausfordernden Expedition an einer Extremwand des Gebirgszuges Pale di San Martino muss Rocco seine Kunden (die bereits gute Kletterer sind) die Wand hinaufführen und beschützen. Gleichzeitig muss Livio diese Expedition als letzten Test absolvieren, bevor er sich den Adlern von San Martino anschließt. Werden sie es alle schaffen? „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Das farbenfrohe Bangladesch von Zainul AbedinBehäbig zieht der Brahmaputra seine Bahnen durch die Täler Bangladeschs, bevor er in den Ganges mündet. Der Blick des Malers Zainul Abedin richtet sich allerdings auf das Leben der Menschen, das sich in seinen Wassern spiegelt. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in der damals noch britischen Provinz Bengalen geboren und verbrachte sein Leben damit, die Schönheit und das Leid eines Volkes zu dokumentieren, das zu den ärmsten der Welt gehört. Außerdem begleitete er die Aufstände, die zur Entstehung des Staates Bangladesch führten. In seinem kraftvollen Strich erkennt sich ein ganzes Land wieder, denn er steht für den erbitterten Kampf um Überleben und Unabhängigkeit.(2): Mexiko: Wo Rodeo Charrería heißtIm Norden Mexikos, im Bundesstaat Hidalgo, kann man ein Spektakel erleben, bei dem Männer mit prächtigen Schnurrbärten und festem Griff stolze Pferde reiten: die Charrería. Diese typisch mexikanische Form des Rodeos steht sinnbildlich für die Vermischung von Indios und Spaniern und bringt die Arenen des Landes seit fast 100 Jahren zum Beben. Die Charros, die bei den Wettbewerben miteinander konkurrieren, gelten als Volkshelden. Sie stammen von den Cowboys ab, die einst durch die endlosen Weiten des Landes zogen.(3): Frankreich: Nathalies Tourte AngevineIn Angers bereitet Nathalie eine Tourte Angevine zu. In die herzhafte Spezialität kommen jede Menge Produkte der Region: Schalotten aus dem Loire-Tal, Pilze aus dem Saumurois, der Käse Tomme d’Anjou und Rillauds, eine Spezialität der örtlichen Metzger.(4): Salzburg: The Sound of MusicSeit der Geburt eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozart gilt Salzburg als Mekka für Musikliebhaber. Musik bestimmt auch den Alltag der Barockstadt und an jeder Straßenecke finden sich Reminiszenzen an den berühmten Musiker, zuweilen durchaus kitschiger Natur. Zwischen den Weltkriegen lebte hier eine Familie, die mit ihrem Gesang sogar Hollywood eroberte … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
(1): Die einzigartige Schönheit Deutschlands in den Gemälden von Caspar David FriedrichAnfang des 19. Jahrhunderts verewigte der Maler Caspar David Friedrich in seinen Bildern die gewaltige Kraft der Natur. Als Verfechter der Aufklärung und eine der führenden Figuren der Romantik verbarg er die Vernunft und das Rationale in den Tiefen zerklüfteter Felsschluchten. Mit zunehmendem Alter suchte Friedrich immer seltener die menschliche Gesellschaft und bevorzugte die einzigartige Schönheit der Sächsischen Schweiz, in deren Stille er sich zurückzog.(2): Türkei: Auf den Spuren des Apostels PaulusMit staubigen Schuhen, den Horizont fest im Blick, begeben sich Jahr für Jahr Tausende Pilger auf die Spuren eines Mannes, der zu Beginn unserer Zeitrechnung auf gefährlicher Wanderschaft durch den Südwesten der Türkei die christliche Botschaft verbreitete. Paulus war der Erste, der den Nichtjuden das Christentum predigte, und er gilt als der Apostel der Ungläubigen, der kleinen Leute, der Heiden. Ohne ihn würde es das Christentum heute vielleicht gar nicht mehr geben.(3): Taiwan: Zhi-Bins Soja-HühnchenIn Pingtung im Süden Taiwans verwenden Zhi-Bin und seine Familie die Produkte ihres Bauernhofs für die Zubereitung des heutigen Tagesgerichts: Drei-Tassen-Huhn. Zunächst brät der Küchenchef das Fleisch kurz an und legt es beiseite. Dann brät er Ingwer, Knoblauch und Zucker an, bevor er das Huhn und jeweils eine Tasse selbst gemachte Sojasoße, eine Tasse Reiswein und eine Tasse Sesamöl hinzufügt. Als Beilage wird Reis aus eigenem Anbau serviert.(4): Paris: Als die Notenpresse angeworfen wurdeDas Hôtel Gaillard im 17. Pariser Arrondissement beherbergte lange Zeit eine Niederlassung der Banque de France. Heute ist in dem historistischen Stadtpalais das Museum Citéco (Cité de l’économie et de la monnaie) untergebracht, wo die Geschichte der Geldwirtschaft erzählt wird - die im 18. Jahrhundert von einem Schotten reformiert wurde, um das Königreich Frankreich zu retten ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
360° Reportage
In Paris fällt es den fleißigen Insekten leicht, Nahrung zu finden, auch dank der über das ganze Jahr verteilten Blütezeiten. Die abwechslungsreiche Stadtvegetation bietet den Bienen eine Nahrungsvielfalt, die es auf dem Land aufgrund von Monokulturen häufig nicht mehr gibt. Zudem wurde in Paris entschieden, den Gebrauch von Pestiziden ganz einzustellen.Selbst vom Aussterben bedroht, ist die Biene damit zum Symbol des Erhalts der Biodiversität geworden. Eines der Habitate der Honigbienen von Paris existiert schon seit rund 400 Jahren: der Jardin des Plantes, ein botanischer Garten. Hier finden sich, etwas versteckt, Bienenstöcke, die von der Gärtnerin Vanessa Voskoboïnikoff umsorgt werden. Abseits der Öffentlichkeit wähnt man sich weit draußen auf dem Land, und doch ist man mitten im Herzen von Paris. Ruhe ist für die Tiere auch in der Stadt wichtig.Die Honigbiene ist ein sogenanntes staatenbildendes Insekt. Sie kann nur in der Gemeinschaft leben. In der Hochsaison zählt ein Bienenstock etwa 50.000 Bienen und produziert im Schnitt 30 Kilogramm Honig. Um zu wissen, wann es Zeit ist zu ernten, überprüfen die Imker mit Hilfe eines Refraktometers den Feuchtigkeitsgehalt.Auch der Parc de la Villette beheimatet Bienenstöcke in einem Schulbauernhof. Hier betreibt der junge Imker Pierre Merlet ein engagiertes Bienenprojekt. Er gewinnt Honig und klärt nebenher regelmäßig interessierte Gruppen über das Wohl und die Probleme der Honigbienen auf. Pierre hat die aktuellen ökologischen Herausforderungen im Blick. Er liebt es, sein Wissen und seine Leidenschaft mit anderen zu teilen. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
09:55
Die erstaunlichen Fähigkeiten der Pflanzen
Natur! Das Auge erfreut sich an der feinen Ästhetik eines Zweiges, die Zartheit einer Blume schmeichelt der Seele und Baumkronen regen zum Tagträumen an. Aber erst in der Vergrößerung geben Pflanzen ihre verblüffende Komplexität wirklich preis. Dieser grüne Wirrwarr, aus dem wie Schneckenaugen wirkende Formen emporragen, ist tatsächlich die Oberfläche eines gewöhnlichen Heckenstrauchs - hundertfach vergrößert dank neuester digitaler 3D-Mikroskope. Die wissenschaftliche Bildgebung ermöglicht es, Pflanzen unter völlig neuen Gesichtspunkten zu erforschen und ihnen zahlreiche, bisher gut gehütete Geheimnisse zu entlocken. Ein revolutionärer immersiver Einblick in die Welt der Pflanzen enthüllt, wie sie überleben, sich anpassen und weiterentwickeln und dabei gleichzeitig ihre für unseren Planeten lebenswichtigen Aufgaben erfüllen.
de
10:45
Die erstaunlichen Fähigkeiten der Pflanzen
In ihrem Überlebenskampf enthüllen Pflanzen ausgeklügelte, manchmal geradezu teuflische Strategien. Werden sie angegriffen, kontern sie mit hocheffizienten chemischen Waffen. Sie bilden Allianzen mit zahlreichen Arten und manipulieren andere, etwa Insekten oder Vögel. Im ständigen Kampf von Fressen und Gefressenwerden haben Pflanzen unglaublich kreative Fähigkeiten entwickelt, an denen sich zahlreiche Spielfilme inspirierten. Sie vergiften, simulieren, machen sich bedrohlich ... kurz gesagt: Pflanzen können sehr viel mehr, als man denkt! Natur! Das Auge erfreut sich an der feinen Ästhetik eines Zweiges, die Zartheit einer Blume schmeichelt der Seele und Baumkronen regen zum Tagträumen an. Aber erst in der Vergrößerung geben Pflanzen ihre verblüffende Komplexität wirklich preis. Dieser grüne Wirrwarr, aus dem wie Schneckenaugen wirkende Formen emporragen, ist tatsächlich die Oberfläche eines gewöhnlichen Heckenstrauchs - hundertfach vergrößert dank neuester digitaler 3D-Mikroskope. Die wissenschaftliche Bildgebung ermöglicht es, Pflanzen unter völlig neuen Gesichtspunkten zu erforschen und ihnen zahlreiche, bisher gut gehütete Geheimnisse zu entlocken.
de
12:10
Re: Wenn Menschen krankhaft Tiere sammeln
Ursula Bauer vom Tierschutzverein Aktion Tier ist Vorkämpferin in Deutschland: Sie verfolgt schon seit 20 Jahren Fälle von Animal Hoarding und bringt sie zur Anzeige. Regelmäßig ist sie unterwegs für Recherchen im Umkreis von Berlin. Dabei sammelt sie Beweise, um Behörden zu einem beherzteren Eingreifen zu motivieren, bevor eine Tierhaltung eskaliert.Wenn Menschen abstürzen, das weiß auch Veterinärin Carolin Debuschewitz, reißen sie ihre Haustiere oft mit nach unten. Laut Deutschem Tierschutzbund sind im Jahr 2022 nicht nur die Fälle von Animal Hoarding gestiegen, sondern auch deren Intensität: In 15 Prozent der Fälle mussten über hundert Tiere beschlagnahmt werden, meist in erbärmlichem Zustand. In Tierheimen oder Auffangstationen müssen die verängstigten und geschundenen Tiere aufgepäppelt, kastriert und - wenn möglich - weitervermittelt werden. Manchmal bleibt aber nur das Einschläfern. Die Behörden agieren oft nur als Feuerwehr, Tierheime sind am Anschlag.  Betroffene Animal Hoarder zeigen sich meist uneinsichtig. Die Rückfallquote ist extrem hoch, manchmal ziehen sie einfach weiter, tauchen unter oder verstecken die Tiere. Tierschützer fordern eine Nachschärfung der Gesetze und ein bundesweites Zentralregister für verurteilte Animal Hoarder. Es soll Veterinärämtern helfen, verurteilte Tierhorter besser im Blick zu behalten. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Janis Joplin: Der texanische KometAus dem tiefen Süden der USA stammt eine Sängerin mit einer der kraftvollsten und aufwühlendsten Stimmen der amerikanischen Musik: Janis Joplin. Die unangepasste Sängerin wuchs im ölreichen und konservativen Texas auf und ließ sich schon früh vom Blues des benachbarten Louisiana inspirieren. Schließlich wurde sie zu einer Kultfigur der Hippie-Bewegung und einer der Ikonen von Woodstock. Janis Joplins Suche nach Freiheit bescherte ihr mit folkigen Klängen und herzzerreißendem Blues einen kometenhaften Aufstieg - bevor ihr Stern leuchtend hell verglühte ...(2): Indonesien: Theater fürs VolkMysteriöse und gespenstische Marionetten sind die Stars der indonesischen Volkskultur: Das indonesische Schattentheater wurde zunächst vom Hinduismus und später vom Islam geprägt und besitzt im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt bis heute großen Einfluss, wenn in den Aufführungen aktuelle Ereignisse aufgegriffen und bisweilen auch satirisch verarbeitet werden. Das sogenannte Wayang Kulit ist eine der ältesten Darstellungsformen Indonesiens und begleitet den Alltag der Menschen seit über tausend Jahren.(3): Peru: Glorias Pilz-Bohnen-SuppeIn Cuzco findet Gloria auf dem Markt besondere Pilze, die im Morgengrauen nach dem Regen gesammelt werden und in der Region heiß begehrt sind. Sie sind die Hauptzutat ihrer traditionellen peruanischen Suppe, in die außerdem Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Bohnen, Käse und Kräuter gehören.(4): Belfast: Gehen oder bleiben?Mit seiner bunt zusammengewürfelten Architektur aus viktorianischen Gebäuden und modernen Hochhäusern übt das Zentrum von Belfast auf irische Jugendliche und Reiselustige aus aller Welt eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Hier steht die majestätische Ulster Hall, ein legendärer Konzertsaal, der seit über 150 Jahren die Besucher lockt. In den 1970er Jahren versetzte der Auftritt einer Punkband die ganze Stadt in Aufruhr … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Das Limousin: Sinnliche Heimat von Simone de BeauvoirIm Garten ihres Großvaters im Herzen des Limousin entdeckte Simone de Beauvoir die Sinnlichkeit. Neun Jahre nach der Veröffentlichung von „Das andere Geschlecht“ im Jahr 1949, mit dem sie weltweit zu einer Ikone des Feminismus wurde, berichtete Simone de Beauvoir von ihrer Kindheit in einem von Konventionen geprägten bürgerlichen Elternhaus - meilenweit entfernt von der selbstbestimmten Frau, zu der sie sich entwickeln sollte.(2): Algarve: Fischer erobern den OzeanDie Algarve an der Südwestspitze Portugals wirkt fast ein wenig furchteinflößend. Hier haben die Menschen gelernt, mit schwindelerregenden Klippen über tosender Meeresbrandung zu leben. Die Fischer der Algarve sind Nachkommen der Seefahrer, die sich den tückischen Strömungen stellten und dabei ihr Leben riskierten. Lange vor den Spaniern, Holländern oder Franzosen machten sich im 15. Jahrhundert die Portugiesen auf, die Welt zu erobern.(3): Innere Mongolei: Tee mit Milch und Teigtaschen von IchinkhorlooIn der Nähe von Hondlon, im Norden der Inneren Mongolei, bereitet Ichinkhorloo Banshtai Tsai zu, in Milchtee gekochte Teigtaschen mit Reis und Trockenfleisch. Die mongolischen Nomaden essen dieses Gericht seit Generationen an besonders kalten Tagen. Dafür brät Inchinkhorloo Reis in Butter und Mehl an, fügt dann schwarzen Tee und frische Milch hinzu und gart darin die mit Hammelfleisch gefüllten Teigtaschen. Nach zehn Minuten ist das Essen fertig.(4): Islas Marquesas: Wo Reisen unter die Haut gehtIn Nuku Hiva, der Hauptinsel der Marquesas-Inseln, dringt das leise Geräusch des Patutiki ans Ohr, einer uralten Tätowierkunst, die früher mit Hilfe von Haifischzähnen oder angespitzten Knochen durchgeführt wurde. Während die Tätowierung im Westen dazu dient, sich von der Masse abzuheben, galt die traditionelle polynesische Tätowierung als Symbol für die Unterwerfung unter die Normen der Gemeinschaft. Sie verhalf einem Franzosen zu einem außergewöhnlichen Schicksal ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Wir sind dann wohl die Angehörigen
Am 25. März 1996 entführen Unbekannte den deutschen Literatur- und Sozialwissenschaftler, Publizisten und Mäzen Jan Philipp Reemtsma. Sein Sohn Johann und seine Frau Ann Kathrin erleben mit, wie sich ihr Zuhause über Nacht in eine Einsatzzentrale verwandelt. Die Polizei, der Anwalt der Familie und ein Freund bilden mit ihnen eine Schicksalsgemeinschaft, verbunden durch das gemeinsame Ziel, den Ehemann und Vater möglichst unversehrt nach Hause zu holen. Johann wird Zeuge, wie zäh das Ringen mit den Entführern ist und wie die quälende Ungewissheit allen im Haus zu schaffen macht. Wie hält man Sorge, Angst, Hilflosigkeit und Langeweile aus? Wie füllt man die Tage, wenn jederzeit alles passieren kann? Der 13-jährige Johann Scheerer liegt schlafend in seinem Bett, als seine Mutter ihn mit den Worten weckt: „Johann, wir müssen jetzt gemeinsam ein Abenteuer bestehen.“ Ein zurückgelassener Erpresserbrief mit Lösegeldforderung und eine scharfe Handgranate lassen keinen Zweifel: Johanns Vater Jan Philipp Reemtsma ist am Abend des 25. März 1996 entführt worden. Der Schockzustand seines Sohns und seiner Frau Ann Kathrin äußert sich nicht unmittelbar. Sie nehmen tapfer hin, dass ihr Zuhause sich in eine Einsatzzentrale verwandelt und zwei Angehörigenbetreuer der Polizei von nun an nicht mehr von ihrer Seite weichen. Johann darf nicht mehr zur Schule oder zu seinen geliebten Bandproben gehen. Er verspricht seiner Mutter, stark zu sein, aber die Ungewissheit und das hilflose Warten sind schwer auszuhalten. Er kann und will von den Einzelheiten der Entführung nicht abgeschirmt werden. In der andauernden Ausnahmesituation entsteht ein neuer, absurder Alltag, über dem die Sorge um den entführten Vater schwebt, zu dem Johanns Beziehung nicht immer einfach war.Aus dem Umkreis der Familie kommen ein Anwalt und ein guter Freund dazu, um Ann Kathrin und Johann zur Seite zu stehen. Außer diesen wenigen Eingeweihten soll niemand von der Entführung erfahren: Ann Kathrin und Johann werden von der Presse abgeschirmt und dürfen auch nicht mit Freunden über die Situation sprechen. Man hofft auf ein schnelles Ende der Geiselnahme. Die Kommunikation mit den Tätern und die Geldübergabe werden minuziös geplant, jedes Detail ist wichtig. Aber bereits nach der ersten gescheiterten Übergabe zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei nicht reibungslos läuft. Die Entführung des Publizisten und Millionenerben Jan Philipp Reemtsma im März 1996 bietet Thriller-Stoff, wird von Regisseur Hans-Christian Schmid jedoch aus der Perspektive des Sohns Johann als einfühlsames Familiendrama erzählt. Buchvorlage für „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ bot der gleichnamige autobiografische Roman von Johann Scheerer, in dem er die 33 Tage der Entführung seines Vaters verarbeitet. Das Drehbuch schrieb Hans-Christian Schmid zusammen mit Michael Gutmann, der bereits an Drehbüchern zu früheren Filmen Schmids wie „Nach fünf im Urwald“ (1995) oder „Crazy“ (2000) mitgewirkt hat.
de
16:02
Kanadas Nationalparks (4/5)
Der Saguenay-St. Lawrence Marine Park schützt über 2.000 Tier- und Pflanzenarten. Darunter auch bedrohte Arten wie den Belugawal und den Blauwal. Die Mündung des Saguenay-Fjords in den Sankt-Lorenz-Strom ist eine reichhaltige Nahrungsquelle und ein wichtiger Futterplatz für die Meeressäuger auf ihrer Migrationsroute. Darum wurde 1998 hier in Québec der erste Wassernationalpark Kanadas gegründet. Der Park grenzt an eine Hauptverkehrsader Kanadas: den Sankt-Lorenz-Strom. 7.000 Containerschiffe befahren jedes Jahr den Fluss. Natur und Mensch sollen hier koexistieren. Parks Canada überwacht sämtliche Aktivitäten im geschützten Gebiet. Das wird vor allem dadurch erschwert, dass es auf dem Wasser keine physischen Barrieren gibt. Seit Jahren schwankt die Zahl der Wale, die sich normalerweise einige Monate an der Mündung aufhalten. Wissenschaftler, unter anderem vom privaten Institut GREMM, wollen herausfinden, woran das liegen könnte; die Geschichte der Belugawale zeigt, wie sensibel die Ökosysteme sind. Die südlichste Belugapopulation der Erde wurde beinahe ausgerottet und ist nach wie vor bedroht. Ob sie überleben wird? Biologen und Parkwächter schützen die Baie-Sainte-Marguerite, das Geburtshaus der Belugas, vor den Menschen. Die Rückkehr des Wanderfalken in den Saguenay-Fjord zeigt, wie nachhaltiger Artenschutz funktionieren kann.
de
17:00
Wildwechsel
Bei Wildunfällen sterben Tiere, aber auch Tausende Menschen werden dabei verletzt und bis zu 20 Autofahrer sterben dabei jedes Jahr allein in Deutschland. Rothirsche ziehen weite Wege, um genügend Futter zu finden, Kröten wandern, um einen Partner zu finden, und Fische müssen zu ihrem Laichplatz Flüsse hinaufsteigen. Für manche Arten wie den Fischotter sind die Verluste auf unseren Straßen bedrohlich. Denn Straßen töten nicht nur, sie zerschneiden Lebensräume. Diese Isolation kann zu einer genetischen Verarmung führen, die einige Arten in ihrem Bestand stark gefährdet. Gibt es Lösungen für diese Probleme?Straßenplaner und Naturschützer versuchen, die Verluste unter den verschiedenen Wildtierarten zu minimieren und zerschnittene Lebensräume wieder zu verbinden. Grünbrücken und Krötentunnel entstehen, auch Fledermausbrücken, Eichhörnchenseile, Laufstege für Fischotter oder ein Hirschradar mit Hightech-Lösung werden ausprobiert.Erstmals zeigt diese Naturfilm-Dokumentation Erfolge und Misserfolge verschiedener Maßnahmen, damit Wildtiere Straßen sicher kreuzen können. Versteckte Videofallen und mehrmonatige Beobachtungen bringen erstaunliche Erkenntnisse über das Verhalten von Wildtieren an Straßen zutage. Ebenso unterhaltsam wie spannend erzählt die Dokumentation ein bislang wenig beachtetes Problem in unserer Umwelt.
de
17:50
Wilde Eltern (2/2)
Wenn es um den Nachwuchs geht, verfolgt jede Tierart eine eigene Strategie. Die unterhaltsame Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle gibt ungewöhnliche Einblicke in das Familienleben „wilder Eltern“ rund um den Globus.Bei manchen Tieren zeigen beide Elternteile vollen Einsatz. Für Königspinguine oder Störche ist der unablässige Hunger der Küken nur einer von vielen Gründen, sich die Arbeit zu teilen. Andere hingegen sind alleinerziehend. Bärenmütter müssen ihre Jungen ohne Hilfe ernähren, beschützen und ihnen alles für das selbstständige Leben beibringen. Manchmal hilft aber auch die ganze Familie mit: Mantelaffen-Kinder hängen ihren Müttern zwar selbst bei waghalsigen Klettertouren ständig am Bauch. Doch Tanten und Geschwister übernehmen auch einen Teil der Erziehungsaufgaben.So viel Fürsorge ist bei Grasfröschen Fehlanzeige. Sie widmen sich stundenlang dem Liebesspiel, doch der Nachwuchs bleibt sich danach selbst überlassen. An die 4.000 Eier legt jedes Weibchen, aber nur wenige werden zu Kaulquappen. Termiten setzen ebenfalls auf Massenproduktion. Jeden Tag produziert die Königin Tausende Eier. Versorgt wird sie dabei von den eigenen Kindern. Unter Insekten gibt es aber auch fürsorgliche Eltern, wenn auch an ungewöhnlichen Orten: Für Totengräber ist eine tote Maus die perfekte Kinderstube. Hier ziehen die Aaskäfer ihre Larven groß, bis sie bereits sind, selbstständig ins Leben zu starten.
de
18:35
Die ersten Tage im Leben von Jungtieren
„Die ersten Tage im Leben von Jungtieren“: Gerade erst geboren und ein Neuling in der Tierwelt zu sein, ist für die vielen verschiedenen Arten, die in diesem Dokumentarfilm vorgestellt werden, eine fortwährende Herausforderung. Bedrohungen - sei es durch ein hungriges Raubtier, ein schikanierendes Geschwisterkind oder andere Gefahren, denen sie sich ohne elterliche Unterstützung stellen müssen - sind für Jungtiere in ihren ersten Lebenstagen ständig präsent. Es ist die Zeit, in der sie lernen müssen, durch Beobachten, Staunen und Spielen zu überleben. Eine Zeit, die sie stärkt und auf das Erwachsensein vorbereitet.
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19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
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19:40
Re: Grindavik am Rande des Vulkans
Gylfi und Thormar sind voller Euphorie. Zwei Monaten nach den letzten schweren Erdbeben und Vulkanausbrüchen können sie nach Hause zurückkehren. Die Hafenstadt Grindavik ist von der ganz großen Katastrophe verschont geblieben. Sie fühlen sich befreit, endlich wieder in der Stadt zu sein und machen sich an die Arbeit, ihr Restaurant wieder zu öffnen. Ihre Frauen und Kinder sind nicht mit ihnen zurückgekehrt, sondern bleiben vorerst in den neuen Wohnungen, in denen auch Gylfi und Thormar die Zeit seit der Evakuierung gelebt haben. Sie hoffen, dass auch die Schulen bald wieder öffnen werden und Normalität in den Ort einkehrt.Auch Atli und seine Familie vermissen Grindavik sehr. Sie leben aber noch in Reykjavik. Das ist zu groß, zu laut und zu unpersönlich für sie. Sie haben schnell eine Wohnung in der Hauptstadt finden können, aber wohl und heimisch fühlen sie sich dort nicht. Noch haben sie Angst, in ihr Haus nach Grindavik zurückzuziehen. Wenigstens übers Wochenende wollen sie dennoch zurück, um endlich einmal wieder zu Hause schlafen zu können. Kaum sind sie angekommen verunglückt ein Bauarbeiter in einer Erdbebenspalte. Und dann bricht der Vulkan erneut aus, die Zurückgekehrten müssen mitten in der Nacht fliehen und können nur hoffen, dass der eilig gebaute Schutzwall Grindavik vor dem Lavastrom bewahrt. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
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20:15
Ein Fall für Conti - Spieler
Frank Stolpe, der seit Jahren ein Doppelleben als Vater zweier Familien geführt hat, wird nach einem missglückten Banküberfall des versuchten schweren Raubes angeklagt. Er beteuert, nur aus Not und Verwirrung gehandelt zu haben, und gelobt vor Gericht Besserung. Als er mit Contis Hilfe tatsächlich auf Bewährung freikommt, kann die ehrgeizige Staatsanwältin Henry Mahn das Urteil kaum fassen. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf einen ungelösten Fall - einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Wettbüro -, der Parallelen zu Stolpes Vorgehen beim Banküberfall aufweist. Und als die Tatwaffe in Stolpes Wohnung gefunden wird, fragt sich auch Conti, ob sie ihrem Mandanten noch trauen kann, und stellt ihn zur Rede. Doch Frank Stolpe behauptet steif und fest, nichts mit dem Überfall zu tun zu haben, und gibt Conti einen Hinweis, der sie zu seinem Bruder führt, einem drogenabhängigen Künstler. Stimmt Stolpes Behauptung? Welchem der beiden Brüder kann Conti glauben?Conti muss Stolpes Leben entwirren, doch statt auf Lösungen stößt sie auf weitere Rätsel. Wer ist Stolpe wirklich? Und welche Rolle spielt seine Frau in dem Ganzen? Conti will nicht moralisieren, sondern verstehen. Und Henry Mahn sinnt auf Gerechtigkeit … Auch die zweite Folge der neuen Justizkrimireihe „Ein Fall für Conti“ von ZDF und ARTE besticht durch eine moderne, emotionale und spannende Inszenierung mit Elementen eines Gerichtsdramas und verspricht einen wendungsreichen neuen Fall für Désirée Nosbusch als Anwältin Anna Conti.
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21:45
Pavarotti
Er hatte nicht nur eine der größten Stimmen aller Zeiten, sondern auch ein großes Herz. Ron Howards Dokumentarfilm widmet sich dem grandiosen Luciano Pavarotti als einzigartigem Musiker, zeigt diesen aber auch von einer anderen Seite. Sein intimes Porträt enthüllt den Menschen hinter dem gefeierten Weltstar mit der wuchtigen Ausstrahlung, seine Sorgen und Sehnsüchte. Dieselben universellen Themen, die die Oper auch im 21. Jahrhundert zu einer zeitlosen Kunstform machen - Liebe, Leidenschaft, Glück, Familie, Verlust, Wagnis, Schönheit -, finden sich auch in dieser Geschichte eines Mannes, der sein überragendes Talent entdeckt, damit ringt und es schließlich zu beherrschen lernt.Pavarottis gewaltige, geradezu magische Stimme spricht zweifellos für sich. Doch Ron Howards Ziel war es, einen faszinierenden Mann voller Widersprüche vorzustellen: Der Star, der „bigger than life“ wirkte, stammte aus einfachen Verhältnissen und vergaß nie, woher er kam. Pavarotti vereinte eine fast kindliche Unbefangenheit mit Tiefsinnigkeit und dem berühmten gewissen Etwas.In „Pavarotti“ widmet sich der oscarprämierte Regisseur zum dritten Mal einer Musikikone - nach „Made in America“ (2013), in der Howard Jay-Z bei dem gleichnamigen Hip-Hop-Festival begleitete, und der preisgekrönten Dokumentation „The Beatles: Eight Days a Week - The Touring Years“ (2016). Der größte Opernstar der Welt drängte sich als Sujet nicht gerade auf. Zwar hatte Ron Howard Pavarotti vor langer Zeit getroffen und war durchaus gefesselt. Wer wäre nicht von dem Rockstar der Oper fasziniert, der mit solcher Leichtigkeit die Brücke zwischen Hoch- und Popkultur schlug? Allerdings war Howard nicht gerade ein Opernexperte. Aber genau darin bestand die Herausforderung.
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