Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Samstag, 20.04.2024

00:50
Sean Connery vs James Bond
Die Rolle seines Lebens war für Sir Sean Connery Segen und Fluch zugleich. Als Geheimagent James Bond gelangte er in den 60er Jahren zu Weltruhm und wurde zum Sexsymbol. Ian Fleming erkor Jean Connery für die Titelrolle in „James Bond jagt Dr. No“ (1962) aus. Der ehemalige Bodybuilder Thomas Sean Connery, der am 25. August 1930 in Edinburgh als Sohn einer Putzfrau und eines Arbeiters geboren wurde, war dem elitären Fleming anfangs nicht mondän genug, doch dann änderte er seine Meinung.Spätestens der dritte Film „Goldfinger“ (1964) löste eine weltweite Bond-Manie aus. Nach seinem fünften Agenteneinsatz in der Folge „Man lebt nur zweimal“ (1967) hatte Jean Connery genug. Als sein Nachfolger George Lazenby schon nach einem Film die Lust auf Bond verlor, ließ sich Connery überraschend zu einem Comeback in „Diamantenfieber“ (1971) überreden.Die Filme machten ihn reich. Doch nach seinem Abschied von der Rolle brauchte Connery viele Jahre, um sich auch jenseits von 007 als erfolgreicher Schauspieler zu etablieren. Er setze alles daran, das Bond-Image abzustreifen und sich als Charakterdarsteller durchzusetzen. Der Weg dahin war ein Emanzipationsprozess voller Kämpfe, Misserfolge und Enttäuschungen, den Connery als echte Selbstfindung erlebte.Erst Mitte der 80er Jahre etablierte sich der Mime wirklich in Hollywood. Er war der coole Schwertkämpfer Ramirez im Fantasyfilm „Highlander“, begeisterte als Mönch im Mittelalterkrimi „Der Name der Rose“ und amüsierte das Publikum als kauziger Vater von Indiana Jones. Seine schauspielerische Leistung als hartnäckiger Polizist in „Die Unbestechlichen“ brachte ihm einen Oscar als bester Nebendarsteller ein. Seinen letzten Filmauftritt hatte der Schauspieler 2003 in dem Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.Für „Sean Connery vs James Bond“ interviewte Gregory Monro Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseurinnen und Regisseure, die mit Sean Connery drehten. Darunter Andy Garcia, John Boorman, Rob Brown, Connerys Biografen Michael Feeney Callan und Christopher Bray, seinen Vertrauten, den Schotten Murray Grigor, und Lisa Funnell. Die Dokumentation beleuchtet anhand zahlreicher Archivaufnahmen und Filmausschnitte die facettenreiche Karriere des schottischen Superstars.
de
01:50
Kampf um den Halbmond (5/8)
Sarya wuchs in Paris auf und musste nach dem Tod ihrer Mutter schmerzlich akzeptieren, dass ihr Vater sich nicht alleine in der Fremde sah und die Familie in die kurdische Heimat zurückbrachte. Doch schließlich gewöhnte sich Sarya an das neue Leben. Im Jetzt, in Syrien, soll Sarya Antoine zurück in die Türkei bringen. Doch die Aufgabe ist gefährlich, da sie ihn durch IS-Gebiet schmuggeln muss. Sie verbringen dort eine gemeinsame Nacht. Am nächsten Tag werden sie von einer IS-Patrouille gestoppt, und um Sarya zu retten, muss Antoine schnell reagieren …In Rakka hat Nasser indes große Schwierigkeiten, mit den Bildern fertigzuwerden, die ihn immer wieder heimsuchen: Der junge Brite musste mehrere Menschen töten und den Leichnam einer Kämpferin enthaupten. Aber in der islamistischen Community ist das Enthauptungs-Video ein Riesenerfolg. Als der Scheich den Kämpfern verkündet, dass Pauls Sohn Alex aus England zu ihnen nach Syrien gebracht werden soll, beschließt Nasser, mit seinen Freunden zu fliehen … "Kampf um den Halbmond" wurde von den führenden franko-israelischen Serien-Machern produziert und mischt Elemente von Thriller, Spionagefilm und Familiendrama. Gleichzeitig ist die hochspannende und ergreifende Serie eine Reflexion über das Engagement für Ideen und Ideologien, die ohne Stereotype und Überdramatisierung auskommt. Regisseur Oded Ruskin und die Drehbuchautoren und Koproduzenten Maria Feldman und Amit Cohen arbeiteten bereits zusammen an der 2015 erschienenen israelischen Serie „Kfulim“ („False Flag“). Bei den C21 International Drama Awards 2020 wurde „Kampf um den Halbmond“ als beste nicht-englischsprachige Dramaserie ausgezeichnet. Eine zweite Staffel wird noch im Jahr 2024 bei ARTE zu sehen sein.
de
02:40
Kampf um den Halbmond (6/8)
Nach dem Zerwürfnis mit ihrer Familie zieht Anna nach Kairo, um dort als Archäologin an der Uni zu lehren und zu forschen. Bei ihrer Geburtstagsfeier lernt sie Stuart kennen (aka Stanley). Der smarte Brite erzählt ihr, er arbeite für eine Menschenrechtsorganisation, die beiden freunden sich an.Einen Feldeinsatz auf einer Ausgrabungsstätte im Iran lehnt Anna zunächst ab, bleibt das Land ihr doch verhasst wegen ihres getöteten Verlobten. Aber als Stuart/Stanley ihr berichtet, dass er einen Pass in den Iran schmuggeln wolle, um eine verfolgte Menschenrechtlerin dort zu retten, doch leider fiele der angedachte Überbringer nun aber aus, springt Anna ein und übergibt den Ausweis. Die junge Archäologin bringt im Gegenzug einen Brief mit zurück, der, wie sich herausstellt, die Speichelprobe eines eventuell vom Iran radioaktiv vergifteten Protestlers enthält. Schließlich offenbart Stuart/Stanley ihr, dass er in Wahrheit für den Mossad arbeitet. Er rekrutiert Anna und bildet sie aus.Anna wiederum rekrutiert im Iran eine gute Freundin, Helan, eine junge Syrien-Kurdin, die bei den Ausgrabungen hilft. Gemeinsam spionieren sie in Teheran einige kleinere Atomlabore aus. Ohne Annas Wissen führen ihre Informationen dazu, dass der Mossad dort arbeitende Atomwissenschaftler ermorden lässt. Während Anna in England in Sicherheit ist, wird Helan verhaftet …
de
03:32
Bilder allein zuhaus
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.
de
03:35
Leben mit Vulkanen
Von schlafenden Riesen und gefährlichen Ausbrüchen: Unter der Erdoberfläche brodelt es. Rund um den Globus beeinflussen Vulkane die Landschaft - und die Menschen, die in ihrer Nähe leben. Der Geologe Arnaud Guérin reist seit über 15 Jahren zu den aktiven Vulkanen unserer Erde - und zu den Menschen, die einzigartige Beziehungen zu diesen Vulkanen geknüpft haben. Ihre Geschichten machen bewusst, wie lebendig unser Planet ist und wie gewaltig die Natur sein kann.Südwestlich von Sizilien liegt die kleine Insel Pantelleria im Mittelmeer. Dank des seltenen vulkanischen Gesteinsglases, dem Obsidian, ist die Insel bekannt. Doch während der Vulkan diese Ressource stiftet, werden die Bewohner durch Dampfaustritte am Gipfel stets an die Bedrohung erinnert, die von ihm ausgeht. Zwischen Europa und Afrika, fernab vom Festland, liegt die kleine Insel Pantelleria. Sie hat sich wegen des selten vorkommenden vulkanischen Gesteinsglases Obsidian in die Geschichte des Landes eingebrannt. Die ersten Menschen, die auf der Insel lebten, verwendeten Obsidian als Werkzeug und Tauschware. Dennoch ist der aktive Vulkan, der sich hier befindet, der unbekannteste ganz Italiens.Die ersten Menschen, die auf der Insel lebten, verwendeten Obsidian als Werkzeug und Tauschware. Seit Jahrtausenden nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner Pantellerias die natürlichen Ressourcen der Insel und verwandeln so die vulkanische Landschaft.Arnaud Guérin hilft bei der alljährlichen Renovierung eines Dammuso, eines traditionellen Hauses aus Vulkangestein, und entdeckt dabei einen typischen Giardino Pantesco: einen Steinturm, der in seinem Inneren einen Obstbaum vor den starken Meereswinden schützt. Auch heute noch arbeiten die Keramikerinnen und Keramiker mit den unzähligen mineralischen Schätzen der Insel.Aber die Dampfaustrittsstellen, die sogenannten Fumarolen, am Gipfel des Vulkans rufen den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pantelleria stets in Erinnerung, dass diese schwarze Perle des Mittelmeers jederzeit zu erwachen droht.
de
05:00
Like a Rolling Stone
Der Schauplatz ist logischerweise ein Musikstudio. Vielleicht sah Studio A der New Yorker Columbia Records nicht haargenau so aus, aber es geht ja auch nicht um eine Nachstellung. Das Wesentliche ist jedenfalls da: ein Mischpult, Instrumente, Bierflaschen und Kabel kreuz und quer über den Boden ...Der Rockpoet Bob Dylan (Sébastien Pouderoux), Star des US-amerikanischen Folk, trifft als Letzter ein. Die Einspielung kann beginnen. Dylan beschließt, dass Mike Bloomfield als sein einziger Ansprechpartner alle Anweisungen an die anderen weiterleiten soll.Man fängt an. Es gibt Momente des Wartens, Fehler, Ungewissheiten, Zweifel, Herantasten, Leerlauf - keiner weiß genau, in welche Richtung das Ganze geht. Und dann, am Ende einer Serie von Versuchen und Irrtümern, kommt etwas dabei heraus, das die Musikfachzeitschrift Rolling Stone später als den „größten Song aller Zeiten“ bezeichnen wird.Die Einspielung zu diesem Song lief nicht nach dem üblichen Schema ab. 1965 wurden Rock und elektronisch verstärkte Musik bei Weitem nicht von allen als Kunst betrachtet. Das änderte sich, als Bob Dylan seine Gitarre an einen Verstärker anschloss.Sébastien Pouderoux und sein Team erzählen diesen einzigartigen Moment der Musikgeschichte auf ihre Weise, irgendwo zwischen Realität und Erfindung. Ihre Protagonisten sind der Produzent Tom Wilson (Gilles David), der wegen der mangelnden Vorbereitung der Einspielung die Geduld verliert; der Gitarrist und Keyboarder Al Kooper (Christophe Montenez), der nur aus Liebe zu Dylan dabei ist; der Gitarrist Mike Bloomfield (Stéphane Varupenne), der die Verbindung zwischen dem stumm-verschlossenen Bob Dylan und den anderen Musikern herstellen soll; der Pianist Paul Griffin (Hugues Duchêne) und der Schlagzeuger Bobby Gregg (Gabriel Tur).
de
06:15
Ronnie Wood: Somebody Up There Likes Me
Im Alter von über 70 Jahren ist Ronnie Wood, Mitglied der legendären Rolling Stones, immer noch innovativ und mitten im Geschehen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von seinen bescheidenen Anfängen im Norden Londons und wie seine älteren Brüder ihn entscheidend prägten bis hin zu seiner einzigartigen Karriere. Diese umfasst nicht nur 50 Jahre, sondern lebt auch von den Begegnungen mit einigen der einflussreichsten und bekanntesten Künstlern und Musikern wie Jeff Beck, Rod Stewart, The Birds, The New Barbarians, The Faces und natürlich The Rolling Stones. Wie auf einer Reise führt Ronnie Wood durch sein Leben: als Maler und Performer, begleitet von langjährigen Freunden, Musikern und Künstlern wie Damien Hirst, Mick Jagger, Keith Richards, Imelda May und Rod Stewart. Der Film von Mike Figgis liefert das biografische Material und den musikalischen Hintergrund zu einem einzigartigen Musikerleben, vor allem aber zeichnet er das sehr menschliche Porträt eines vielseitigen, lebendigen Künstlers, der malt und zeichnet, der genau beobachtet und voller Ideen und Projekte steckt. Ronnie Wood wird in diesem liebenswerten Film nicht vom Sockel geholt, denn er stand nie darauf.
de
07:30
360° Reportage
Das Land der Emberá Chamí erstreckt sich in den kolumbianischen Anden, wo edler Kaffee wächst. Das Geschäft mit der Hochlandbohne ist noch fest in der Hand von Weißen und den Nachfahren von Europäern und Ureinwohnern. Seitdem es nicht mehr so rentabel ist, ziehen immer mehr Indigene als billige Arbeitskräfte auf die Plantagen.Die Kaffeefelder stellen auch für Emberá-Transfrauen eine Nische dar. Hier finden sie nicht nur einen Lebensunterhalt, sondern auch Schutz. Denn bis heute sind sie Repressalien und Unterdrückung ausgesetzt - nicht nur innerhalb der breiten Bevölkerung, sondern auch in ihren indigenen Gemeinden: In der Vorstellung vieler Emberá gilt Transsexualität als ein von Weißen eingeschlepptes Übel, das hart bekämpft werden muss. Auch Bella Wasorna hat in dieser Enklave ein neues Leben begonnen. Auf den Namen Jesús Stiven wurde sie vor 19 Jahren getauft, einen Namen, gegen den sie unermüdlich kämpft, da er für sie das sichtbarste Zeichen ihrer gesetzlichen - für sie falschen - Identität ist. Nun ist ihr Ziel, eine gesetzliche Änderung ihres Namens zu erreichen, in greifbare Nähe gerückt. Doch die angestrebte Namensänderung wird teuer, Bella wird umso härter auf der Plantage schuften müssen. Zeitgleich wird dort ein großer Auftritt vorbereitet, bei dem die Transfrauen im Zentrum der Provinzhauptstadt tanzen wollen, um auf sich und ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Werden am Ende alle die Nerven behalten, um einen derart großen Schritt zu wagen? Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
08:00
GEO Reportage
Fernsehmoderatorin, Rennfahrerin, Gründerin eines Motorradclubs für Frauen - jahrelang galt Nurul Alis Binti Aidil Akhbar alias Kiki als Vorbild und Musterbeispiel weiblicher Selbstbestimmung in Malaysia. Nach der Geburt ihres vierten Kindes wandte sie sich dem konservativen Islam zu, entschied sich für den Hidschab und gab einen Teil ihrer Eigenständigkeit auf. Heute braucht Kiki für viele Dinge, die früher selbstverständlich waren, die Erlaubnis ihres Ehemannes und des Scheichs, ihres geistigen und religiösen Führers. Dass sie ihre Freiheit opferte, sieht Kiki nicht so. Denn noch immer rast sie in schwerer Motorradkluft auf ihrer Ducati durch das Land. „GEO Reportage“ hat sie besucht und ein Land im Wandel erlebt. Und Frauen, die versuchen, ihren westlich geprägten Lebensstil mit der islamischen Religion zu vereinen. Kiki hat einen vollen Terminplan: Die Moderatorin und Mutter von vier Kindern muss Familie und Berufsleben unter einen Hut bringen. Nebenbei fährt sie mit Leidenschaft Autorennen. Und sie ist Präsidentin von Desmodonna Malaysia, des ersten Ducati-Motorradclubs nur für Frauen. Als solche organisiert sie regelmäßig Touren durch das Land, um die über die gesamte Halbinsel verstreuten Mitglieder zu besuchen. Ihr australischer Ehemann unterstützt sie bei allen ihren Aktivitäten. Anders würde es nicht gehen, denn seiner Zustimmung bedarf es für die meisten Dinge, seit Kiki sich dem konservativen Islam zugewandt hat, der dem Ehemann das Recht zuspricht, seiner Frau bestimmte Aktionen zu untersagen. Ebenso dem Scheich, Kikis geistigem und religiösem Führer. Doch obwohl sich Kiki weiter ihre Freiheiten nimmt, ist sie doch im Zweifel, wie lange sie ihr neues Leben mit den bisherigen weltoffenen Aktivitäten vereinbaren kann. Demnächst steht wieder eine Motorradtour von der Hauptstadt Kuala Lumpur an die Ostküste an. Kiki ist unsicher, ob sie diese Reise wirklich antreten soll. „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
08:55
Stadt Land Kunst Spezial
(1): Kolumbien, León de Greiffs Dschungel der WörterFrancisco de Asís León Bogislao de Greiff Häusler wurde im späten 19. Jahrhundert in die kolumbianische Oberschicht hineingeboren und begeisterte sich schon früh für die beeindruckende Geografie seines Landes mit seinen gigantischen Bergketten und seinem reißenden Fluss. Er interessierte sich außerdem für die Naturvölker des Regenwaldes und ließ sich von den Klängen der Berge zu seinem „Libro de signos“ („Buch der Zeichen“) inspirieren. In seinen melodischen Gedichten fängt er die Seele eines Landes ein, in dem Realität und Magie dicht beieinander liegen.(2): Das afrikanische Herz KolumbiensAn den Ausläufern der Montes de María im Norden Kolumbiens pflegt das Dorf San Basilio auch heute noch die Erinnerung an seine ersten Bewohner, die aus Afrika kamen. Im 16. Jahrhundert ließ sich eine Handvoll ehemaliger Sklaven aus der Kolonialstadt Cartagena in dieser Region nieder und errichtete die ersten befestigten Dörfer, sogenannte Palenques. Von diesen Widerstandsnestern aus kämpften sie gegen die spanischen Eroberer und wurden bald zum Vorbild für die afrokolumbianischen Gemeinschaften des Landes.(3): Cartagena, Krieg um ein OhrCartagena de Indias ist eine große Hafenstadt an der kolumbianischen Karibikküste. Am besten erschließt sie sich bei einem Spaziergang entlang der Bucht. Ein abgeschnittenes Ohr löste hier einst einen unerwarteten Krieg aus …
de
09:35
Stadt Land Kunst Spezial
(1): La Gomera, die Seele der KanarenIm Westen der Kanarischen Inseln liegt La Gomera. Steilküsten, Schluchten und Klippen verleihen dem Eiland ein geheimnisvolles Flair. Die schroffen Vulkanlandschaften inspirierten José Aguiar, einen der bedeutendsten Maler der Kanaren. Zeitlebens hielt der Künstler die Einzigartigkeit der Insel und ihrer Bewohner in seinen Bildern fest.(2): Lanzarote: Die PirateninselMit ihren imposanten, aus dem Atlantik ragenden Kratern und schwarzen Sandstränden strahlt die Kanareninsel Lanzarote eine geheimnisvolle, zuweilen sogar bedrohliche Aura aus. Ab dem 15. Jahrhundert fiel sie regelmäßig den Plünderüberfällen furchteinflößender Piraten zum Opfer. Die verängstigte Bevölkerung flüchtete in die schwer zugänglichen Berge der Insel. Diese dunkle Zeit ist auch heute noch Teil des kollektiven Gedächtnisses auf Lanzarote.(3): Lanzarote: Weinlese mit DromedarenIm Nationalpark Timanfaya gibt es eine Vielzahl von Vulkankegeln. Die fruchtbare schwarze Erde auf der Insel sorgt für gute Bedingungen für den Weinanbau. Dieser wäre jedoch ohne die Hilfe eines widerstandsfähigen Arbeitstieres aus Afrika nicht möglich gewesen ...
de
10:15
Zu Tisch
Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl. Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung. Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf. "Zu Tisch" reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
10:45
Der Mensch, die Natur, das Abenteuer (1/3)
Ob in Panama, China oder den USA - Naturkatastrophen und massive Eingriffe des Menschen in die Natur in verschiedenen Regionen der Erde haben deutlich gemacht, welche unkontrollierbaren Folgen der menschliche Einfluss auf die Umwelt haben kann. Heute gibt es ein neues Bewusstsein dafür, welchen Stellenwert die Natur in unserer modernen Welt hat, und es werden konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Umwelt zu schützen und Ökosysteme wiederherzustellen. Auf vier Kontinenten schildern Akteure aus Wissenschaft und Politik oder der lokalen Bevölkerung, welche Ereignisse sie aufgerüttelt und zum Handeln veranlasst haben. Sie haben neue Wege eingeschlagen und konkrete Maßnahmen ergriffen, um natürliche Ressourcen zu bewahren. In Panama hat die Austrocknung des vor allem wirtschaftlich enorm bedeutsamen Panamakanals Anfang der 80er Jahre unsere Gesellschaft daran erinnert, dass der Wald für den Wasserkreislauf unerlässlich ist. Die Erhaltung der Ressourcen und der biologischen Vielfalt gehen Hand in Hand. Ein Viertel der Landesfläche ist mittlerweile Schutzgebiet, wovon sowohl die indigenen Völker als auch die Wirtschaft profitieren.In Mosambik hatte das Verschwinden großer Pflanzenfresser, die während des Krieges gejagt wurden, dazu geführt, dass der Gorongosa-Park seine ganze Pracht und Artenvielfalt verlor. Ihre Wiederansiedlung und die Einbeziehung der Bevölkerung haben den berühmten Park wieder zum Leben erweckt, in den nun sogar Tiere wie Löwen zurückkehren.In China hatte der Weidedruck auf dem empfindlichen Löss-Plateau entlang des Gelben Flusses geradewegs zur Verwüstung geführt; als die Bewohner erkannten, dass dies auch die Ursache für die verheerenden Überschwemmungen war, die sie heimsuchten, pflanzten sie massiv wieder an und gestalteten die Landschaft neu.Die Dokumentation lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer entdecken, wie widerstandsfähig die Natur ist und wie sehr unsere Wirtschaft von ihr abhängt. Sofern die Menschen die Natur respektieren, können unsere Ressourcen für Generationen erhalten bleiben. Selbst durch menschliche Aktivitäten zerstörte Ökosysteme können sich regenerieren, wenn wir ihnen einen "Schubs" in die richtige Richtung geben. Stehen wir am Beginn einer neuen Ära in der Geschichte der Menschheit, die von einer größeren Wertschätzung der Natur geleitet wird? "Der Mensch, die Natur, das Abenteuer" ist eine dreiteilige Dokumentationsreihe, die einen neuen Blick auf unsere Beziehung zur Natur wirft und darauf, wie wir sie beeinflussen - und welche Lösungen es gibt, um sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn es gibt Grund zur Hoffnung. In Gesprächen mit inspirierenden Akteuren, mit bislang wenig bekannten Archivbildern und spektakulären Aufnahmen aus der ganzen Welt bringt die Dokumentationsreihe, die an 15 Orten weltweit gedreht wurde, den Zuschauerinnen und Zuschauern die Funktionsweisen der Natur nahe. Ist die Menschheit bereit, ihren Platz innerhalb der Natur infrage zu stellen?
de
11:30
Der Mensch, die Natur, das Abenteuer (2/3)
Je besser man die Natur versteht, umso klarer wird, dass alles miteinander vernetzt ist. Mit dem Wissen um diese Verflechtungen kann der Mensch Lösungen finden, um wichtige Gleichgewichte in der Umwelt zu bewahren oder wiederherzustellen. Akteure aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft tragen durch konkretes Handeln gemeinsam dazu bei, Ökosysteme neu zu beleben. So können Glühwürmchen für eine ausgewogene Landwirtschaft sorgen und die Artenvielfalt im ländlichen Raum Chinas wiederherstellen. Wölfe helfen, die Populationen ihrer Beutetiere gesund zu erhalten, und ermöglichen damit die Regeneration ganzer Landschaften. So wird die Lösung ökologischer Probleme aktiv gefördert. Kurzfristiges Denken kann sich die Menschheit nicht mehr erlauben - denn nur gesunde Ökosysteme werden dem Klimawandel standhalten und auch in Zukunft die entsprechenden Ressourcen liefern. Viel zu lang hat der Mensch vergessen oder ignoriert, dass in der Natur alles miteinander zusammenhängt. Nun geht es darum, die Wiederholung alter Fehler zu vermieden und konkrete zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Mehr und mehr Initiativen zielen heute darauf ab, der Natur ihren Raum zurückzugeben, vermeintlichen Schädlingen wieder ihren Platz einzuräumen und Gleichgewichte wiederherzustellen, die der Mensch zerstört hat.Als Indigene in den USA für die Renaturierung des Elwha River im Nordwesten der Vereinigten Staaten kämpften, wurde klar, dass dies auch zum Erhalt der Orcas beitragen wird, da diese von den Lachsvorkommen im Fluss leben. Mit dem Rückbau der Staudämme begann eine hoffnungsvolle Entwicklung. Im Westen des Landes erkannte man, dass der lang gefürchtete und bekämpfte Wolf eine wichtige Stütze des Ökosystems ist: Die Wiederansiedlung von Wölfen im Yellowstone-Nationalpark trug dazu bei, das Gebiet ins ökologische Gleichgewicht zurückzubringen und half sogar, die Gesundheit der Beutetiere zu verbessern.In der chinesischen Provinz Sichuan waren es die Glühwürmchen, deren Rückkehr die Entwicklung eines natürlichen Ökosystems in den ländlichen Gebieten mit sich brachte.Auch in Schottland führte ein neuer Blick auf die Umwelt zu Veränderungen: Ein Mann kämpfte entschlossen dafür, den Highlands ihre ursprüngliche Gestalt wiederzugeben. So kehrt inmitten kahler Hügel ein Stück gesunder Wald zurück.Mittlerweile weiß man, wie wichtig das Pflanzen von Bäumen ist, um den Auswirkungen der Entwaldung entgegenzutreten. Doch die Ansiedlung bestimmter Arten am falschen Ort kann katastrophale Folgen haben - wie in Südafrika, wo invasive Kiefern die Wasservorräte aufzehren. Es geht nun also darum, das natürliche Gleichgewicht in der Natur wiederherzustellen. Angesichts des zunehmend folgenschweren Klimawandels werden nur gesunde Ökosysteme bestehen und uns auch in Zukunft die Ressourcen liefern, die wir brauchen.
de
12:10
Der Mensch, die Natur, das Abenteuer (3/3)
Im Königreich Bhutan müssen buchstäblich Berge versetzt werden, um angesichts der drohenden Klimakatastrophe durch Gletscherschmelzen im Himalaya Zeit zu gewinnen. Wälder spielen als CO2-Speicher eine wichtige Rolle. Durch Aufforstungen ließen sich große Mengen Treibhausgas binden. Dieses Potenzial wird in umfangreichen Forschungsprojekten kartographiert, um Instrumente für die Zukunft zu entwickeln. Doch die Forschung zeigt auch, dass das Vorgehen wohlüberlegt sein will: Damit Wälder ihre Funktion erfüllen und künftigem Wandel standhalten können, müssen sie an geeigneten Standorten gepflanzt werden und vor allem biologisch vielfältig sein.Die Vielfalt unterschiedlicher Arten ist der eigentliche Schlüssel zu einer gesunden Natur. Zum einen muss die Biodiversität an vielen Orten der Erde wiederhergestellt werden, zum anderen kommt es darauf an, die noch intakten Gebiete zu schützen, wie etwa den Białowieża-Urwald in Polen. Heute ist bekannt, dass neben Wäldern auch andere Ökosysteme wie Torfmoore oder Seegraswiesen riesige CO2-Speicher sind. Da ihre Zerstörung direkt zur Erderwärmung beiträgt, muss es höchste Priorität haben, diese Lebensräume zu bewahren. Auch hier gilt es, die biologische Vielfalt zu erhalten, damit ihr fragiles Gleichgewicht gewahrt bleibt.In Australien hat man es geschafft, durch das Wiederansiedeln von Haien die Schildkrötenpopulation zu regulieren. Dort können nun die Seegraswiesen wieder gut gedeihen. Die Menschheit hängt von der Natur und ihren Ökosystemen ab - und die Natur von uns. Es bleibt noch sehr viel zu tun, um sie zu schützen.In der Antarktis wurde ein beispielhafter Beschluss gefasst: Das Rossmeer, dessen Phytoplankton ebenfalls eine wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke spielt, wurde zum Meeresschutzgebiet erklärt. Damit ist gewährleistet, dass das marine Ökosystem dort auch in Zukunft intakt bleibt.
de
13:00
Planet im Wandel (1/4)
Die Eiskappen an den Polen und auf den Berggipfeln der Erde schmelzen. Ein Großteil davon wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts vollständig verschwunden sein. Die äußerliche Veränderung dieser Eislandschaften ist aber nur einer von vielen Aspekten, denn die Schmelze hat weitreichende, oft unerwartete Folgen - und kein Ort der Welt bleibt davon verschont.Wenn Gletscher, Polkappen und Meereis schmelzen, verändern sich dadurch Wettermuster und Meeresströmungen - und damit die Welt, wie wir sie kennen. Es geht darum, die Funktion der Eiszonen auf der Erde zu verstehen und sie zu bewahren, denn sie erwärmen sich viermal schneller als der Rest des Planeten.Ein Team ausgewiesener Experten reist von den Polkappen der Arktis und der Antarktis zu den weiten Hochebenen und schneebedeckten Gipfeln des Himalayas, um zu zeigen, wie eine Zukunft mit weniger Eis aussehen wird. Sie besteigen Gletscher und gehen mit Robben, Buckelwalen und Eisbären auf Tuchfühlung. Sie wollen verstehen, wie sich Lebensräume verändern und die Natur sich anpasst. Dabei halten sie nie zuvor beobachtetes Tierverhalten mit der Kamera fest.Sie treffen auch einen Inuit-Jäger, der in Grönland mit dem Hundeschlitten über das schmelzende Meereis navigiert, einen Yakhirten in Tibet, der nun Schneeleoparden fotografiert, und Ingenieure in Nordindien, die daran arbeiten, das verbliebene Eis zu erhalten.Ihre Bemühungen zeigen, was auf dem Spiel steht und welche Entschlossenheit erforderlich ist, um angesichts einer sich verändernden Umwelt neue Wege einzuschlagen. Drei Jahre lang begleitete ein Kamerateam eine Reihe außergewöhnlicher Menschen an die entlegensten Gebiete der sieben Kontinente, wo sie unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Die Wissenschaftler erklären, wie Forschung, Natur und traditionelles Wissen dem Menschen dabei helfen, sich für die Zukunft zu wappnen.
de
13:40
Planet im Wandel (2/4)
Unser Planet erwärmt sich doppelt so schnell wie vor 40 Jahren, und mancherorts geht der Wandel sogar noch schneller voran. Die Erderwärmung zeigt Auswirkungen auf der ganzen Welt, von Rekord-Hitzewellen und Waldbränden über Dürren bis zu verstärkter Migration und wachsenden Konflikten.Die Dokumentation begleitet Feuerwehrleute in Colorado bei ihrem Kampf gegen die Brände und stellt den Stamm der Yurok in Kalifornien vor, die wie ihre Ahnen gezielt Feuer legen, um das Land wieder nutzbar zu machen. Dabei haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Mensch bei der Brandbekämpfung einen unerwarteten Verbündeten hat: den Biber. Außerdem haben die Forscher eine neue Waffe zur Bekämpfung eines winzigen Schädlings gefunden, der in Nordamerika Jahr für Jahr fast genauso viele Bäume vernichtet wie das Feuer.Vorgestellt wird auch ein griechischer Marathonläufer, der nur noch nachts trainieren kann. Eine Frau in Namibia, deren Onkel von einem Elefanten getötet wurde, nimmt sich der zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Elefanten an - denn die Dürre zwingt die Tiere dazu, mit den Dorfbewohnern um die knappen Ressourcen zu konkurrieren. Außerdem wird im Senegal eines der größten Umwelttechnikprojekte der Geschichte vorgestellt.Das Ausmaß der globalen Erwärmung und die Prognosen für die Zukunft sind beängstigend. Hoffnung schenken einige außergewöhnliche Menschen, die an den Brennpunkten dieses Wandels leben und arbeiten. Sie bemühen sich um ein besseres Verständnis der aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosysteme und wollen die Natur bei ihrer Anpassung an die Klimakrise unterstützen.
de
14:25
Planet im Wandel
Die Ozeane sind für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Sie bedecken den Planeten zu etwa 70 Prozent, speichern riesige Mengen an Kohlendioxid und Wärme aus der Atmosphäre und liefern einen Großteil der menschlichen Nahrung. Doch mit der Klimaerwärmung verändern sich auch die Ozeane. Dies hat weitreichende Folgen für das Leben unter Wasser und für die Menschen.Das schmelzende Polareis führt zu einer Überflutung der Küstengebiete und destabilisiert die Meeressysteme. Einige führende Experten aus der ganzen Welt begeben sich inzwischen vor Ort, um diese Veränderungen zu beobachten, zu erklären und Projekte zum Schutz der gefährdeten Ökosysteme ins Leben zu rufen.Ihre Reise führt sie von den eisigen Gewässern des Antarktischen Ozeans ins heiße Australien. Dabei müssen sie feststellen, wie einige Arten angesichts der Veränderungen an ihre Grenzen stoßen, während andere sich anpassen und Hoffnung für die Ozeane machen.Auf einem antarktischen Eisbrecher geht es auf eine wissenschaftliche Expedition, die untersucht, wie stark der Meeresspiegel bereits angestiegen ist und wie sich die veränderten Gezeiten auf das Leben der bedrohten Key-Weißwedelhirsche in Florida auswirken.In der Antarktis macht sich eine traditionelle neuseeländische Walreiterin auf die Suche nach Walen, während eine Gruppe von Naturschützern in einem Wettlauf mit der Zeit versucht, das Great Barrier Reef zu bewahren. Zur selben Zeit helfen Einheimische in Mexiko, die dortigen Meeresschildkröten vor den überraschenden Folgen des Klimawandels in Sicherheit zu bringen.
de
15:10
Planet im Wandel (4/4)
Der Klimawandel bringt die einst stabilen Systeme der Natur ins Wanken. Anbauflächen werden immer häufiger durch Insektenplagen, extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen verwüstet. Steigende Temperaturen und neue Wettermuster verändern die Welt, wie wir sie kennen.Doch allen düsteren Prognosen zum Trotz sorgen außergewöhnliche Menschen an den Brennpunkten dieses Wandels für Hoffnung. Die Dokumentation begleitet Wissenschaftler in die Antarktis und beleuchtet, wie sich die Tiere den Herausforderungen einer dramatisch veränderten Umwelt stellen. Sie zeigt eine spektakuläre Schmetterlingswanderung und stellt Landbesitzer im Amazonasgebiet und in den US-amerikanischen Great Plains vor, die die Selbstheilungs- und Anpassungskräfte der Natur ihrer Heimat aktiv unterstützen.Die Dokumentation begleitet die Wissenschaftler auf ihren Erkundungsreisen zu bislang unzugänglichen Meeren, den Gipfeln des Himalayas, in den Amazonasdschungel und in glühend heiße Wüsten. Dabei gehen sie der Frage auf den Grund, wie der Klimawandel unsere Welt verändert. Sie zeigen, wie Tiere ihr Verhalten an eine immer wärmere Umwelt anpassen und welche Lösungen die Wissenschaft derzeit entwickelt. Lokale Naturschützer und indigene Sachverständige werfen einen Blick in die Vergangenheit, um ihre Heimat anhand der gewonnenen Erkenntnisse auf die Zukunft vorzubereiten.Engagierte Menschen machen sich für unseren krisengeplagten Planeten stark. Ihre Arbeit offenbart zahlreiche Bedrohungen, erklärt aber auch, wie sich die Natur den veränderten Gegebenheiten anpasst und auf überraschende Weise ein neues Gleichgewicht findet. So zeigen sie, dass es noch nicht zu spät ist, sich anzupassen, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und für den eigenen Lebensraum Verantwortung zu übernehmen.
de
15:55
Das Geheimnis von Santorini
Es ist eine der großen wissenschaftlichen Expeditionen unserer Zeit. Nach sechs Jahren Vorbereitung geht ein internationales Team aus acht Nationen an Bord des Forschungsschiffes „JOIDES Resolution“. Ihr Ziel: einer der explosivsten Vulkane der Welt - die griechische Insel Santorini. Die Expedition IODP 398 soll die Eruptionsgeschichte des Vulkans erstmals unter Wasser untersuchen. Kilometerlange Bohrkerne aus dem Herzen der Caldera sollen Aufschluss über das Alter des Vulkans und sein Verhalten geben. Vor rund 3.600 Jahren zerriss eine Eruption, größer als die von Pompeji, die Insel und überzog das östliche Mittelmeer mit einer dicken Ascheschicht. Ist es möglich, dass dieser Ausbruch das Ende der Minoer einläutete, der ersten Hochkultur Europas? An antiken Orten in der Ägäis finden Archäologen weitere Hinweise auf das Ausmaß der Zerstörung und kommen dem Rätsel der Minoer näher. Ein sensationeller Fund an der türkischen Küste zeigt, wie gefährlich ein Ausbruch selbst für weit entfernte Regionen werden kann. Wind und Wetter haben die meisten Spuren an Land verwischt - das führt zu Wissenslücken. Hier erhoffen sich die Wissenschaftler mit dem Blick in den Meeresboden neue Antworten auf intensiv diskutierte Fragen. Ziel ist es, die gesamte vulkanische Geschichte Santorinis zu entschlüsseln und Zukunftsprognosen für diesen Touristen-Hotspot im Mittelmeer zu erstellen.Es ist das erste Mal, dass die Geschichte eines Vulkans in solcher Detailfülle untersucht wird. Die Ergebnisse geben neue Einblicke in das Verhalten von Vulkanen - weltweit.
de
17:25
ARTE Reportage
Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.
de
18:20
Mit offenen Karten
Von der Globalisierung von Krankheiten über das Recht auf Bildung bis hin zum internationalen Terrorismus - wichtige Fragen und Konfliktlagen der Weltpolitik werden analysiert anhand von Landkarten.
de
18:35
Apotheke Regenwald
Leticia Yawanawa hat einen ehrgeizigen Plan: Sie will das Wissen um die Heilpflanzen des Urwalds sammeln und für die Nachwelt bewahren. Die Abholzung des brasilianischen Regenwalds hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf das globale Klima, sie führt auch zur Vertreibung indigener Stämme und ihres einmaligen Wissens um die Heilkräfte der Natur. Wissenschaftler sind sich einig, dass nur ein Drittel der gesamten Biodiversität des Regenwaldes erforscht ist. Ein großer Teil des Wissens ist in den Köpfen indigener Gelehrter und wird nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Während viele Stämme aus ihren Lebensräumen vertrieben werden und sich auflösen, droht das Wissen der Schamanen, die neben spirituellen Aufgaben ihr Volk medizinisch mit Pflanzen und Kräutern des Urwalds behandeln, für immer verloren zu gehen. In der Dokumentation „Apotheke Regenwald - Die magischen Pflanzen des Amazonas“ des brasilianischen Regisseurs Rafa Calil bringt Leticia Schamanen aus verschiedenen Völkern zu einem Wissensaustausch zusammen. Sie machen sich auf einen oft tagelangen Weg durch den Regenwald, um ihr Wissen um Heilpflanzen und traditionelle Riten und Zeremonien miteinander zu teilen. Wir erfahren von den Heilkräften von Pflanzen und Kräutern, die uns vertraut sind - und von solchen, für die es nur lokale indigene Namen gibt. Die "Wunderwelten"-Dokumentation begleitet Leticia Yawanawa bei ihrer faszinierenden Mission und lässt den Zuschauer die enorme Kraft der Schätze des Urwaldes erfahren.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
360° Reportage
Reis und Tee - dafür ist Assam berühmt. Aber genau die landwirtschaftlichen und Siedlungsgebiete der Menschen sind durchzogen von den Korridoren der Elefanten. In großen Gruppen ziehen sie dorthin, wo sie die beste Nahrung finden. Bis zu 250 Kilogramm Futter benötigt ein ausgewachsener Elefant am Tag. Dies führt zwangsläufig zu teils folgenschweren Konflikten. Mit untauglichen Methoden versuchen die Menschen, die Tiere aus ihren Anbaugebieten zu vertreiben. Eine Gemeinschaft aus Bauern, angeführt von den Tierschützern Dulu Borah und seiner Frau Meghna Hazarika will Frieden mit den Elefanten.In der Gegend um Chapanala setzt man auf eine sowohl einfache wie wirksame Methode: Die Bauern nutzen brachliegende Felder, um gezielt Futter für die Tiere anzubauen und sie so von den eigenen Feldern fernzuhalten. Die Organisation Hati Bondhu („Freunde der Elefanten“) verfügt über fünf Jahre Erfahrung mit dem Projekt. Im Mai bereiten die Tierschützer die Elefantenfelder vor und beginnen mit dem Anbau von Besengras.Das feucht-heiße Klima Assams ermöglicht den zeitgleichen Anbau von Besengras für die Elefanten und Reis für die Menschen. Immer mehr schließen sich der Bewegung an. So konnten in den letzten Jahren die Konflikte mit den durchziehenden Elefanten drastisch reduziert werden. Denn in der Erntezeit zwischen Oktober und Dezember kommen Herden von bis zu hundert Elefanten auf die für sie vorgesehenen Felder - ohne dabei die Anbaugebiete der Menschen zu plündern. Ein erster wichtiger Erfolg für ein friedliches Miteinander von Reisbauern und Rüsselträgern. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
20:15
Patagonien - Rückkehr zur Madre de Dios
Der patagonische Archipel im äußersten Süden Chiles wird auch als Land am Ende der Welt bezeichnet. Zu diesem wilden Landstrich, der auf Entdecker schon immer eine besondere Faszination ausübte, gehören Hunderte, zum Teil noch unerforschte Inseln. Eine davon ist Madre de Dios.Auf der 40 km langen und 25 km breiten Landfläche finden sich weltweit einzigartige Gesteinsformationen wie die riesigen „Marmorhöhlen“, dichte Wälder, die eine perfekte Science-Fiction-Kulisse abgeben würden, und schwindelerregend hohe Klippen.Zwei Monate lang trotzten 43 Wissenschaftler und Abenteurer sowie zwei Angehörige der Volksgruppe der Kawesqar Dauerregen und starkem Wind, um hinter die Geheimnisse der mysteriösen Insel zu kommen. Die Höhlenforscher, Geologen, Archäologen und Biologen begeben sich auf Madre de Dios in die totale Wildnis, um mehr über diese unbekannte und auf den ersten Blick überlebensfeindliche Welt herauszufinden. Dabei wollen sie die einzigartige geologische Geschichte der Insel verstehen, ihr Innerstes erforschen, die dort angesiedelten Arten erfassen und die Geschichte der dort einst beheimateten Kawesqar nachvollziehen. Zur Herkunft dieser patagonischen Seenomaden sind nur wenige Dokumente erhalten.Einst lebten sie auf diesen abgelegenen Inseln als Jäger, Fischer und Sammler unter schwierigsten klimatischen Bedingungen und in größter Armut.
de
21:45
Kosmos Boden - Das unbekannte Land
"Kosmos Boden - Das unbekannte Land" zeigt, wie es gelingen kann, aus einem Stück strapaziertem Ackerland einen fruchtbaren Gemüsegarten zu gewinnen. Ein Boden, strotzend von Leben, ist essenziell für unsere Existenz - aber wie erhält man ihn? Marc van Will, Gestalter nachhaltiger Kindergärten in den Niederlanden, und eine kleine Gruppe von Städtern haben sich nichts weniger als das vorgenommen: der Erde das zu geben, was sie braucht, um aus eigener Kraft gesunde Pflanzen und Früchte wachsen zu lassen. Mikroorganismen und Pilze in ungezählter Zahl helfen ihnen dabei.Ziel des Projekts ist es, einen Kreislauf in Gang zu setzen, bei dem am Ende auch der Mensch von einer reichen, gesunden Ernte profitiert. Für Marc van Will zudem Anlass, Gespräche mit Wissenschaftlern zu suchen: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Nährstoffgehalt und dem Boden, auf dem Pflanzen wachsen?Wenn Mikroorganismen und Pilze die Oberfläche der Erde bedecken, was tun sie unterirdisch? 75 Prozent des gesamten Kohlenstoffs der Erde sollen in den unterirdischen Systemen gespeichert sein. Verblüffende Aufnahmen eines Bildroboters zeigen, wie bizarr sich Leben in einem meist unsichtbaren Raum entfaltet. Wissenschaftler erforschen unter anderem, in welchem Ausmaß Pflanzen CO2 an Pilze abgeben. Das Netzwerk von Pilzen und der Wald erscheinen als untrennbare Einheit. Selbst in den Städten trägt das Pilznetzwerk zum Wachstum der Pflanzen - und damit zur Abkühlung des Stadtklimas - bei. Beim Naturfilmfestival Green Screen wurde "Kosmos Boden - Das unbekannte Land" mit dem Preis als bester Wissenschaftsfilm 2023 ausgezeichnet.
de
22:40
Lieder der Erde
Der Vater der Regisseurin Margreth Olin hat sein ganzes Leben in einem norwegischen Tal verbracht. Er nimmt uns mit in seine Welt, zeigt uns die Gletscher, den Wald, die Vielfalt der einheimischen Tierwelt. 10.000 Jahre alte Endmoränen befinden sich ganz in der Nähe der Farm, mit der schon seine Vorfahren ihren Lebensunterhalt erwirtschaftet hatten. Ihr aller Leben war von enger Verbindung mit der Natur geprägt, nur so konnten sie überleben."Lieder der Erde" von Margreth Olin ist eine filmische und akustische Beobachtung des norwegischen Tals im Wandel der Jahreszeiten. Der Dokumentarfilm verwebt die unterschiedlichen Klänge der Erde und der Tierwelt zu einer bild- und tongewaltigen Symphonie. Er macht uns deutlich, wie unendlich kostbar die Natur ist und wie groß unser Verlust wäre, falls wir auf den Klimawandel nicht rechtzeitig und effektiv reagieren.
de

Programm-Guide - Sonntag, 21.04.2024

00:10
Kurzschluss
(1): Sound Thatvon Kevin Jerome Everson, USA, 2014, 12 MinutenMitarbeiter der Wasserbehörde von Cleveland sind auf der Suche nach Lecks im Untergrund, in der Infrastruktur ihres Bezirks Cuyahoga in Ohio, USA. (2): Zoom: Kevin Jerome EversonKevin Jerome Everson, geboren 1965 in Mansfield, Ohio, zählt zu den renommiertesten Experimentalfilmern unserer Zeit. Die unmittelbare Nähe zu seinen Protagonisten, die unterschiedlichen afroamerikanischen Lebens- und Arbeitswelten angehören, kennzeichnet das langjährige Schaffen des Künstlers. Ihn interessiert, das Unsichtbare sichtbar zu machen. (3): Sorryvon Stefan Panhans, Deutschland, 2010, 10 MinutenIn „Sorry“ erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer eine beklemmende Zugfahrt von Menschen unterschiedlicher Profession und Mission: erschöpfte VIP-Doubles, Soldaten, SEK-Beamte. Niemand spricht, alle wirken übermüdet, vielleicht folgen sie auch nur unbekannten Ritualen, deren Versatzstücke bekannt erscheinen, deren Sinn man letztendlich aber nicht versteht. (4): Zoom: Katrin MundtDie Künstlerische Leiterin des European Media Art Festivals in Osnabrück, Katrin Mundt, gibt Einblick, wie interessant und wichtig es ist, die Welt in die Provinz zu tragen, und wie fruchtbar sich das auf die Rezeption der internationalen Arbeiten auswirkt; außerdem gibt sie einen Ausblick auf das aktuelle Programm. „Kurzschluss - Das Magazin“ zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.Mehr Infos unter: arte.tv/kurzschluss "Kurzschluss - Das Magazin" zeigt jeden Samstag gegen Mitternacht die neuesten Kurzfilme aus aller Welt – und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
de
01:05
Nach einer wahren Geschichte
Nach dem Bloody Sunday herrschten in Nordirland bürgerkriegsähnliche Zustände: Die IRA verübte zahlreiche Attentate in Irland sowie im Vereinigten Königreich. In regelmäßigen Abständen wurde London von Explosionen erschüttert, die Dutzende Menschenleben forderten - auf dem Höhepunkt des Konflikts bis zu einmal im Monat.Am 5. Oktober 1974 detonierte im südenglischen Guildford eine Bombe in einem Pub, in dem britische Soldaten aus umliegenden Kasernen verkehrten, und wenige Tage später eine weitere im Londoner Vorort Woolwich. Sieben Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben, weitere 70 wurden schwer verletzt. Die Sicherheitsbehörden standen unter Druck: Sie brauchten schnell einen Schuldigen - und Gerry Conlon musste als Sündenbock herhalten. Mit 19 wurde er verhaftet und für ein Attentat verurteilt, das er nicht begangen hatte. Er sollte 15 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen. Sein Vater, der ebenfalls zu Unrecht verhaftet wurde, starb im Gefängnis.Nach seiner Freilassung veröffentlichte Conlon eine Autobiografie mit dem Titel „Proved Innocent“. Er setzte sich außerdem für politische Gefangene und die Opfer willkürlicher Festnahmen ein. 2014 verstarb Conlon im Alter von 60 Jahren in Folge einer Krebserkrankung. Das Ende seiner eigenen Geschichte wird er nie erfahren. Zwar erhielt Conlon eine öffentliche Entschuldigung von Tony Blair, doch weigert sich die Regierung bis heute, die Prozessakten, die den größten Justizskandal der Geschichte Großbritanniens belegen, vor Ablauf der 75-jährigen Sperrfrist zu veröffentlichen.Der Film „Im Namen des Vaters“, angelehnt an Conlons Autobiografie, wurde ein Welterfolg und prägte eine ganze Generation. „Gerry Conlon - Im Namen der Wahrheit“ erzählt die wahre Geschichte von seinem Leben und dem größten Justizskandal im Großbritannien des 20. Jahrhunderts.
de
01:30
Nach einer wahren Geschichte
DDR, mitten im Kalten Krieg: Die Familien Strelzyk und Wetzel lebten in thüringischen Kleinstadt Pößneck, ungefähr 30 Kilometer von der Grenze zur BRD entfernt. Wie viele DDR-Bürger waren sie dazu bereit, alles zu riskieren, um ihren Kindern ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Zwei Jahre lang arbeiteten sie an der Vorbereitung eines scheinbar irrwitzigen Fluchtplans: Sie bauten heimlich einen Heißluftballon, mit Hilfe dessen sie sich in den Westen absetzen wollten.Eines Nachts im September 1979 traten die beiden Familien die Reise in ihrem improvisierten Luftgefährt an, das sie aus einem Blechstück, Eisenstangen, vier Propangasflaschen und aneinandergenähten Zeltplanen zusammengebastelt hatten. Bei günstigem Wind flogen sie ungefähr eine halbe Stunde auf einer Höhe von 2.000 Metern. Als sie schließlich landeten, wussten sie zuerst nicht, ob ihnen ihr Coup geglückt war. Doch als die Polizei nicht im DDR-Auto, sondern im Audi 80 vorfuhr, war klar: Sie hatten es geschafft, sie waren im Westen - in der Freiheit. Später ließen sie sich in Naila nieder, der bayerischen Stadt, in der sie gelandet waren.Die Geschichte ihrer spektakulären Flucht wurde bereits zweimal verfilmt: Schon 1982 kam die Disney-Produktion "Mit dem Wind nach Westen" von Delbert Mann in die Kinos; die zweite Adaption mit dem Titel "Ballon" aus dem Jahr 2018 stammt von dem deutschen Komiker und Schauspieler Michael "Bully" Herbig.
de
02:00
Nach einer wahren Geschichte
Im Jahr 2014 erzählte der englische Film „Pride“ die Geschichte eines erstaunlichen kollektiven Abenteuers: Er zeigt, wie sich homosexuelle Aktivisten aus London, angeführt von Mark Ashton, und walisische Minenarbeiter zusammenschlossen und gemeinsam gegen die Politik von Margaret Thatcher und für ihre Rechte kämpften. Schwule und Bergleute - dieses Bündnis war so unwahrscheinlich, dass es in der LGBT-Community lange als Legende galt. „Pride“, der Film von Matthew Warchus, gewann noch im gleichen Jahr die Queer Palm der Filmfestspiele in Cannes. Sein internationaler Erfolg lenkte die Aufmerksamkeit auf diese unerwartete Solidaritätsbekundung - und auf Mark Ashton, einen jungen, charismatischen Homosexuellen, der bereit war, den Kampf anzuführen. Im Jahr 1984 rief die NUM, die mächtige britische Gewerkschaft für Bergarbeiter, zum Streik auf und setzte ein Kräftemessen mit Margaret Thatcher in Gang. Mark Ashton, einem homosexuellen Aktivisten aus London, gelang es, die LGBT-Community von der Tragweite des Kampfes der Bergarbeiter gegen die Eiserne Lady zu überzeugen. Mit einigen Kameraden gründete er die Gruppe „Lesbians and Gays Support the Miners“ und sammelte Spenden zu ihrer Unterstützung. Das gesammelte Geld übergaben sie persönlich an eine Bergarbeitergemeinde im walisischen Dulais Valley. Das Zusammentreffen von Gays und Bergarbeitern kam einem regelrechten Kulturschock gleich - doch die gegenseitige Solidarität und der Kampf gegen einen gemeinsamen Feind nivellierte alle Unterschiede.Nachdem ihre finanziellen Mittel aufgebraucht waren, nahmen die Bergarbeiter im Frühjahr 1985 ihre Arbeit wieder auf, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Doch die Solidarität der LGBT-Community geriet nicht in Vergessenheit: Auf dem Parteitag der Labour Party wurde mit der Unterstützung der Bergarbeiter aus Dulais und der NUM beschlossen, dass gleiche Rechte für Homosexuelle und der Kampf gegen Homophobie ins Programm der Arbeiterpartei aufgenommen werden sollten.Am 30. Januar 1987 wurde Mark Ashton HIV-positiv getestet. Er starb kurze Zeit später mit nur 26 Jahren. Es sollte noch bis zum Jahr 2003 dauern, bis die Labour-Regierung unter Tony Blair das Gesetz über Sexualstraftaten reformierte und einvernehmliche homosexuelle Handlungen nicht länger strafbar waren. Mark Ashton konnte all das nicht mehr miterleben, aber sein Verdienst im Kampf für die Gleichberechtigung der Homosexuellen ist unvergessen.
de
02:30
Nach einer wahren Geschichte
Am 21. Juni 1943 verhaftete die Gestapo in Caluire, in der Nähe von Lyon, Jean Moulin sowie sieben weitere hochrangige Mitglieder der Résistance, darunter auch Raymond Aubrac. Seine Ehefrau Lucie, Widerstandskämpferin der ersten Stunde, schreckte vor nichts zurück, um ihn aus den Fängen der Gestapo zu befreien. Mit der Unterstützung ihres Netzwerks „Libération“ plante sie hochschwanger einen Hinterhalt - ein riskantes Unterfangen, das letztlich jedoch gelang. Für das Ehepaar begann ein Leben auf der Flucht. Dank ihrer Kontakte konnte Lucie Aubrac am 8. Februar 1944 mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn nach London übersetzen. Wenige Tage später brachte sie dort eine Tochter zur Welt.Damit hätte ihr Kampf enden können, doch Lucie Aubrac engagierte sich weiterhin für die Befreiung Frankreichs und wurde als erste Frau in die Beratende Versammlung, das provisorische Parlament, berufen. Später war sie als Aktivistin für Amnesty International tätig und setzte sich für illegale Einwanderer ein. Ihr persönliches Credo fasste sie in einem Satz zusammen: „Widerstand muss immer im Hier und Jetzt erfolgen.“1987 fand der Prozess gegen den ehemaligen Gestapochef Klaus Barbie statt. Das Verhalten seiner Fürsprecher bewegte Aubrac dazu, ihre Memoiren zu schreiben. Claude Berris Filmadaption in Anlehnung an Lucie Aubracs „Heldin aus Liebe: eine Frau kämpft gegen die Gestapo“ offenbart den Heroismus und die Charakterstärke dieser außergewöhnlichen Frau und gibt Aufschluss über die Rolle der Frauen in der Résistance.Bis zu ihrem Tod am 14. März 2007 im Alter von 94 Jahren setzte Lucie Aubrac ihren unermüdlichen Kampf in Schulen und an Universitäten fort - für Freiheit und Menschenwürde, gegen Rassismus und Unrecht.
de
02:55
Leben mit Vulkanen
Von schlafenden Riesen und gefährlichen Ausbrüchen: Unter der Erdoberfläche brodelt es. Rund um den Globus beeinflussen Vulkane die Landschaft - und die Menschen, die in ihrer Nähe leben. Der Geologe Arnaud Guérin reist seit über 15 Jahren zu den aktiven Vulkanen unserer Erde - und zu den Menschen, die einzigartige Beziehungen zu diesen Vulkanen geknüpft haben. Ihre Geschichten machen bewusst, wie lebendig unser Planet ist und wie gewaltig die Natur sein kann.Vor etwa 3.600 Jahren wurde der Archipel Santorin im Süden der Kykladen zum Schauplatz einer der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Für fast 400 Jahre war die Insel unbewohnbar. Wie gestaltet sich heute das Leben dort? Könnte der schlafende Vulkan wieder aktiv werden? Im Süden der Kykladen in Griechenland liegt Santorin. Vor ungefähr 3.600 Jahren war dieser Archipel Schauplatz eines der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Durch die gewaltige Eruption wurde die Insel unter einer 15 Meter dicken Ascheschicht begraben und war mehr als 400 Jahre lang unbewohnbar. Im Laufe der Jahrtausende nährte dieses Naturphänomen die größten Legenden im Mittelmeerraum, darunter auch die von den zehn biblischen Plagen.Zusammen mit einem Archäologen erkundet Arnaud Guérin die Ausgrabungsstätte Akrotiri. Die antike Stadt wurde durch den Vulkanausbruch verschüttet und dadurch vor dem Verfall bewahrt: Sie befindet sich in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.Die Forscherinnen und Forscher bleiben aufgrund der zyklischen Vulkanaktivität in der Region jedoch stets wachsam. Im Zentrum der riesigen, vom Wasser überfluteten Caldera sondiert ein Vulkanologenteam den Meeresboden, wo eine Wiederaufnahme vulkanischer Aktivität festgestellt wurde.
de
03:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
05:25
Rachel Carson - Die Mutter der Ökologie
Sie war eine der Ersten, die die Themen des Umweltschutzes und des ökologischen Gleichgewichts für die breite Öffentlichkeit verständlich machte und dadurch die weltweite Umweltbewegung auslöste: Rachel Carson. Die Meeresbiologin und Publizistin veröffentlichte 1962 das Buch „Der stumme Frühling“, das eine bedeutende Anklageschrift im Kampf gegen den extremen Einsatz von Pestiziden darstellte. Der populärwissenschaftliche Bestseller hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die US-Politik, weckte das kollektive Bewusstsein für die Natur und trug letztlich zum Verbot des Insektizids DDT bei, das verheerenden Einfluss auf den Vogelbestand in den USA hatte. Der Film zeichnet die Entstehung eines der einflussreichsten Werke des 20. Jahrhunderts nach. In Zeiten der globalen Umweltzerstörung ist ihr Werk heute relevanter denn je: 1962 brachte die amerikanische Meeresbiologin Rachel Carson ihr Buch „Der stumme Frühling“ heraus und wurde damit zur Pionierin der amerikanischen und weltweiten Umweltbewegung. Mit ihrem populärwissenschaftlichen Bestseller schaffte Carson es, auf die US-Politik Einfluss zu nehmen und Menschen zum Umdenken zu bewegen.Dank ihres leicht verständlichen Schreibstils gelang es der Biologin, wissenschaftliche Erkenntnisse für den normalen Leser zugänglich zu machen und so das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit für die Bedeutung eines ökologischen Gleichgewichts zu schärfen.Der Film erzählt die Geschichte der engagierten Umweltschützerin, der es mit ihrem sehr emotionalen Buch gelang, politische Entscheidungen zu beeinflussen und sich gegen die mächtige chemische Industrie zu stellen. Anhand der zwölfjährigen Korrespondenz zwischen Carson und ihrer Freundin und Geistesverwandten Dorothy Freeman wird der Entstehungsprozess dieses literarischen Werks nachgezeichnet, das die öffentliche Meinung in den USA erschütterte, eine heftige politische Debatte auslöste und die US-Regierung schließlich zum Verbot bestimmter Pestizide sowie zur Gründung der amerikanischen Umweltschutzbehörde bewegte. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und setzte Maßstäbe. Rachel Carsons Briefe zeugen vom politischen und feministischen Engagement der Autorin sowie dessen Genese. Carson ging Themen an, die bis heute und für die Zukunft von höchster Relevanz sind: der Einsatz von Pestiziden, die Entfremdung von Mensch und Natur, die zerstörerische Macht des Kapitalismus …„Der stumme Frühling“ bildete eine Zäsur, es gab ein Davor und ein Danach. Ein Weckruf für mehr Umweltbewusstsein, mit dem sich eine starke Frau Gehör verschaffte und bewies, dass engagierte Literatur durchaus etwas bewirken kann.
de
06:20
Kinder entlang der Seidenstraße
Die zwölfjährige Leeza lebt hoch oben in den Bergen im Norden Pakistans. Sie träumt von einer Fußballkarriere und davon, für die neue Mannschaft der Liga ausgewählt zu werden, ein Stipendium zu bekommen und die Welt zu sehen. Nachts blickt Leeza in die Sterne und spricht mit ihrem verstorbenen Vater über ihre Träume.Es gibt allerdings ein Problem: Leeza spielt nicht besonders gut. Eigentlich spielt sie sogar ziemlich schlecht, so dass die anderen Mädchen der örtlichen Fußballmannschaft es lieber vermeiden, ihr den Ball zuzuspielen. Da hat Leezas jüngere Schwester Leena eine Idee: Gemeinsam beginnen die beiden Schwestern, in den steilen, felsigen Hügeln ihrer Heimat zu trainieren, um Leezas fußballerische Fähigkeiten zu verbessern - und ihr so die Chance zu geben, für die neue Mannschaft der Liga aufgestellt zu werden.
de
06:40
Kinder entlang der Seidenstraße
Die zehnjährige Emine lebt in der kleinen Stadt Pazar im Nordosten der Türkei. Ihre beste Freundin ist die ein Jahr ältere Eda Nur. 400 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt hat sich gerade ein Erdbeben ereignet. Aus den Nachrichten erfahren sie, dass viele Menschen gestorben und Gebäude eingestürzt sind. Angesichts der Angst vor einem möglichen Erdbeben auch in ihrer Gegend, erlebt die Freundschaft der Mädchen Höhen und Tiefen. Beide spielen Tulum, einen türkischen Dudelsack, und bereiten sich auf ihr erstes Konzert vor. Doch Emine ist neidisch auf Eda Nurs Talent, was ihre enge Freundschaft vor eine Belastungsprobe stellt. Der Umgang der beiden Mädchen miteinander lässt darauf hoffen, dass Emine einsieht, dass sie und Eda Nur unterschiedliche Stärken haben und darin die besondere Kraft ihrer Freundschaft liegt.
de
07:00
Kinder entlang der Seidenstraße
Die elfjährige Kaw lebt mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrem großen Bruder am Fluss in den Slums von Khlong Toei. Ihre Mutter ist Friseurin, ihr Vater arbeitet wann immer es geht für die Stadtverwaltung. Kaws Zuhause war schon immer von Musik erfüllt, ihr Vater spielt oft Gitarre und Kaw singt gerne dazu. Das Mädchen träumt davon, eine berühmte Popsängerin zu werden und vor einem großen Publikum aufzutreten. Die örtliche Musikschule wird auf Kaws Talent und ihre Liebe zum Gesang aufmerksam, doch Kaw ist ein wenig schüchtern und zögert, bei einem lokalen Konzert zu singen. Um Kaw zu bestärken, schenkt ihre Lehrerin ihr Karten für ein Konzert ihrer Lieblingssängerin, die sie sogar Backstage treffen darf. Dank der Ratschläge des berühmten Popstars und der Unterstützung ihrer besten Freundin findet sie schließlich den Mut, bei dem lokalen Konzert aufzutreten.
de
07:25
Kinder entlang der Seidenstraße
Die 13-jährige Nastia ist Kapitänin eines Elite-Turnteams in Kiew. Die Mädchen im Team sind ihre besten Freundinnen und trainieren gemeinsam hart für die bevorstehende Meisterschaft. Sie gewinnen den Meistertitel und sind in Topform, doch nur einen Monat später bricht Krieg in der Ukraine aus und Nastia flieht mit ihrer Großmutter nach Deutschland. Ohne ihre Eltern und ihre Turnfreundinnen muss das Mädchen sich nun ein neues Leben aufbauen. Sie hat keine Ahnung, wann sie nach Hause zurückkehren und ihre Familie und Freunde wiedersehen kann, und das Warten in Deutschland fällt ihr schwer. Als Nastia in ein deutsches Turnteam aufgenommen wird, schöpft sie allmählich neue Hoffnung.
de
07:45
Kinder entlang der Seidenstraße
Gaia und Giulia sind Zwillinge, 14 Jahre alt und lieben den Rudersport. Gemeinsam trainieren sie für die jährliche Gondelregatta "La Regata Storica", die seit 700 Jahren ganz Venedig zusammenbringt. Dabei müssen sie gegen einige der besten Bootsführer der Stadt antreten. Ihr Vater ist selbst stolzer Gondoliere und hat hohe Erwartungen an seine Töchter. Gaia und Giulia sind beide sehr temperamentvoll, aber ansonsten sehr unterschiedlich. Ihre Meinungsverschiedenheiten hindern sie immer wieder daran, auf dem Wasser ihr Bestes zu geben, doch sie müssen einen Weg finden, sich zusammenzuraufen, wenn sie das Rennen gewinnen und ihren Vater stolz machen wollen.
de
08:10
360° Reportage
Neiva Guedes hat sich vor vielen Jahren in die leuchtend blauen Hyazintharas verliebt, als sie die großen und majestätischen Vögel durch den brasilianischen Regenwald fliegen sah. Von da an widmete sich die engagierte Biologin dem Schutz der Tiere. Und dieser war auch bitter nötig, denn ihre Zahl war dramatisch im Sinken begriffen.Während die Vögel schon immer der moderaten Jagd durch Indigene, die ihre bunten Federn für Kostüme nutzten, und Raubtiere ausgesetzt waren, kam nun noch die verstärkte Abholzung des Regenwaldes hinzu, die den Papageien die Möglichkeit für den Nestbau nahm. Hyazintharas nutzen nämlich einen ganz bestimmten Baum dazu: den Mandovi-Baum. Nur dessen Stamm hat die nötige Dicke und Stabilität, damit die stattlichen Vögel darin ihre Bruthöhlen bauen können.Neben der Aufforstung dieser Bäume bietet ihnen Neiva Guedes nun eigens entwickelte Nistkästen, die von den Vögeln gerne akzeptiert werden. Zudem hat sich Neiva auch des Problems angenommen, dass in der Regel nur ein einziges der geschlüpften Küken die ersten Wochen in der Natur überlebt. Noch in der Brutphase erklimmt die Ornithologin mittels Bergsteiger-Equipment die hohen Bäume, entnimmt den Nestern die noch unausgebrüteten Eier und lässt die Jungen im Labor schlüpfen. Sind die dann stark genug, um überleben zu können, schiebt Neiva sie den Eltern wieder unter. Ein gewagtes, aber erfolgversprechendes Projekt, welches den Hyazintharas helfen könnte, auch in Zukunft zu überleben und ihr leuchtend blaues Federkleid in den Weiten des Amazonas zu präsentieren. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
08:40
ARTE Junior Das Magazin
Keine weiteren Informationen
de
08:55
Naturwunder Gemüsegarten
Er ist eine Speisekammer, ein Liebesnest und manchmal auch ein Schlachtfeld. Es geht um einen ganz gewöhnlichen Gemüsegarten mit seinen vielen Bewohnern. Unzählige Arten von Insekten, Spinnen und Weichtieren finden in dem Gemüsegarten eine Zuflucht, wenn der Gärtner auf alle Gifte verzichtet. Dann tut sich hier eine Welt auf, die niemand erwartet - mit einer Artenvielfalt, die überrascht und in der sich viele große und kleine Dramen abspielen. Die Dokumentation zeigt den Mutterinstinkt eines Ohrenkneiferweibchens, den perfiden Kampf von Schlupfwespen mit Raupen, den Alltag im Hofstaat der Erdhummelkönigin, die ungeheuren Kräfte der grazilen Florfliegen und das Liebespiel der Weinbergschnecken. Viele der kleinen Tiere werden zu wichtigen Helfern des Gärtners. Räuber und Pflanzenfresser halten sich gegenseitig in Schach. So muss der naturliebende Gärtner nur auf einen kleinen Teil seiner Ernte verzichten, wird aber mit vielen Wundern der Natur belohnt. Es ist eine faszinierende Welt voller Verwandlungen und großer Überraschungen, die sich so in jedem Gemüsegarten abspielen könnten, wenn auf Gifte verzichtet würde. "Naturwunder Gemüsegarten - Die große Welt der kleinen Tiere" ist ein filmischer Appell für mehr Artenvielfalt vor der eigenen Haustür.
de
09:40
Häuser der Kunst
Thomas Manns Sommerhaus auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, in dem sich Geschichte widerspiegelt: Fasziniert von der einzigartigen Landschaft verbrachte der Schriftsteller hier mit seiner Familie drei Sommer, in denen er Ruhe und Inspiration fand. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zerbrach der Traum vom Haus am Meer: Die Familie ging ins Exil, ihr Sommerhaus wurde zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten. Nach der Eroberung durch die Rote Armee drohte der Abriss - bis hartnäckige Mann-Fans eine Gedenkstätte errichteten, die sich zu einem Ort freiheitlichen Denkens und zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelte. Das Sommerhaus von Thomas Mann auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, an dem sich Geschichte eines ganzen Jahrhunderts widerspiegelt: Als der frisch gekürte Nobelpreisträger 1930 in dem Dorf Nidden ankam, um sein neu errichtetes Sommerhaus zu beziehen, war die Begeisterung groß: „Es entfachte sich ein richtiger Hype um den Schriftsteller“, weiß die Historikerin Ruth Leiserowitz.Ein Jahr zuvor hatte der Dichter bei einem Kurzurlaub die Kurische Nehrung für sich entdeckt. Hier fand er nun in langen Sommern Inspiration und Ruhe zum Schreiben. „Er hatte wenig Kontakt zu der Bevölkerung, es war die einzigartige Landschaft, die ihn faszinierte“, berichtet der Übersetzer Antanas Gailius.Doch die politische Entwicklung in Deutschland ließ sich im litauischen Nidden nahe der deutschen Grenze bald nicht mehr ausblenden. Als im August 1932 ein angekohltes Exemplar der „Buddenbrooks“ auf der Türschwelle liegt, ist für die Manns die Idylle für immer zerstört. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht die Familie ins Exil, ihr Sommerhaus wird später zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten, bis es nach der Eroberung Litauens durch die Rote Armee zu verfallen droht.Es ist hartnäckigen Mann-Fans zu verdanken, dass das Haus in den 60er Jahren zu einer Gedenkstätte umgebaut wird und sich in der Sowjetunion zu einem Ort des freiheitlichen Denkens und später zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelt. Heute ist das Haus ein viel besuchtes Museum.
de
10:10
Twist
Keine weiteren Informationen
de
10:40
Kant - Das Experiment der Freiheit
Die Filmbiografie über den größten Denker der Aufklärung zeigt zu seinem 300. Geburtstag im April 2024 mit kritischem Augenzwinkern das Philosophie-Genie Kant als alt gewordenen, von den Menschen enttäuschten Spaziergänger in seiner Geburtsstadt Königsberg. Wenige haben ihn verstanden, niemand scheint seine Ideen zu befolgen. Er selbst hat sich in der zeitgenössischen Debatte des 18. Jahrhunderts über Rassismus und Kolonialismus verrannt und sieht sich und seine Ideen missverstanden. Der Film spannt dokumentarisch und mit ausgestalteten Spielszenen einen dramatischen Bilder- und Geschichtenbogen von Königsberg im 18. Jahrhundert bis zum heutigen russischen Kaliningrad. Themen wie Vernunft, Freiheit, Krieg, Ausbeutung und Rassismus werden von international renommierten Philosophen und Kantianern wie Corine Pelluchon, Susan Neiman oder Marcus Willaschek erörtert. Sie begleiten Kant als Verfasser der wichtigen Schrift "Zum ewigen Frieden" bei seinen Spaziergängen durch Königsberg und werden somit auf imaginäre Weise zu Kronzeugen von Kants Aufklärung bis in deren gedankliche Höhen und Abgründe hinein. Sicher ist, dass Kants Ideen jenseits des Films heute produktiv sind und ungewohnte Sichtweisen auf aktuelle Themen, wie zum Beispiel den Palästinakonflikt, ermöglichen. Regisseur und Produzent Wilfried Hauke gelingt auf unterhaltsame wie nachdenkliche Weise, mit dem Schauspieler Wolfgang Riehm Kant in der verschwundenen Welt des Königsbergs im 18. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Königsberg wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört und als das russische Kaliningrad neu aufgebaut.
de
11:40
Marlon Brando: Im Paradies
Am 3. April 2024 wäre Marlon Brando 100 Jahre alt geworden. Weltweit zählt er zu den bekanntesten Schauspielern des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Charaktere bleiben unvergessen. Die Dokumentation „Marlon Brando: Im Paradies“ erzählt, wie er in der Südsee auf dem Tetiaroa-Atoll eine neue Rolle für sein Leben fand, getrieben von seiner Liebe für die Wissenschaft. Während der Dreharbeiten zu „Meuterei auf der Bounty“ entdeckt der US-amerikanische Schauspieler Tetiaroa für sich, ein Südsee-Atoll aus zwölf Inseln. 1966 kann er seine paradiesisch anmutende Trauminsel übernehmen.Doch sie soll mehr sein als ein exotischer Rückzugsort vom Leben und Arbeiten in Hollywood. Hier will er seine Faszination für die Ökologie mit internationalen Wissenschaftlern und der einheimischen Bevölkerung teilen. Ein Ort des Austausches zwischen Einheimischen und Gästen soll entstehen. Aber in den 70ern verschlingt sein bescheidenes Hotel das Geld, das er etwa mit „Der Pate“ oder „Apocalypse Now“ verdient. Immer wieder setzt er seinen Ruhm auch politisch ein. So engagiert er sich unter anderem für die Bürgerrechtsbewegung und überlässt 1973 einer Native American seinen Platz auf der Bühne bei der Oscarverleihung. Kurz vor seinem Lebensende nimmt Brando mit Tetiaroa einen neuen Anlauf: Er engagiert einen erfahrenen Hotelier mit der Vorgabe, die Insel so unberührt wie möglich zu lassen. Die Eröffnung der Forschungsorganisation „Tetiaroa Society“ erlebt er nicht mehr. Marlon Brando stirbt am 1. Juli 2004 in Los Angeles.
de
12:35
Marlon Brando - Der Harte und der Zarte
Marlon Brando (1924-2004) ist Mythos und Legende, ein Mann, dessen Schönheit verstörte. Seine Schauspiel-Karriere war einzigartig. Amerikaner sehen in ihm einen der bedeutendsten Schauspieler des 20. Jahrhunderts. Doch wollte er wirklich Schauspieler werden? Stets hat er das Gegenteil behauptet. Hinter der Fassade eines Hollywoodstars verbirgt sich ein Mensch mit schwer zu fassenden Seiten; er war unbeugsam, rebellisch und unbezwingbar. Sein Privatleben mutet nach seiner schwierigen Kindheit an wie ein Roman Noir; es ist ein von Neurosen geprägtes Auf und ab, das unausweichlich in die Selbstzerstörung steuerte. Marlon Brando war ein Schauspieler unter Hochspannung, der ewige Rebell Hollywoods. Ein wilder, empfindlicher, von inneren Konflikten geplagter Mann, jedoch mit einem engelsgleichen, weichen Gesicht: Aufgrund seiner Erfolgsrollen in "Endstation Sehnsucht", "Der Wilde" und "Die Faust im Nacken" war er schon mit 30 Jahren ein international angesehener Filmstar und hatte Kinogeschichte geschrieben. Anschließend sabotierte der aus Nebraska stammende Künstler systematisch die eigene Karriere. Comebacks feierte er später mit genialen Auftritten in "Der Pate", "Der letzte Tango in Paris" und "Apocalypse Now". Dass Hollywood ihm den Rücken kehrte, schien den Mann, der seine Energie fortan dem Kampf für die Bürgerrechte der Afroamerikaner und Indianer widmete, kaum zu stören. An seinem Lebensende versank er in tiefer Einsamkeit; sein erstgeborener Sohn wurde unter Einfluss von Kokain und Whisky zum Mörder, seine Tochter Cheyenne beging Selbstmord. "Er ist der Teufel", soll sie wenige Tage vor ihrem Tod gesagt haben. Teuflisch wirkte Marlon Brando sicher auf viele. Ein Ungeheuer vielleicht, aber eher im Sinne eines "Monstre sacré": ein ungestümes Genie. Philippe Kohly hat sich mit der Filmlegende Marlon Brando auseinandergesetzt und die verschiedenen Aspekte seiner Persönlichkeit ergründet. Gründlich recherchiertes Archivmaterial, Ausschnitte aus seinen bedeutendsten Filmen und Interviews mit Weggefährten des Künstlers zeichnen Marlon Brandos bewegtes Leben mit all seinen dunklen, aber auch hellen Seiten nach. Seine Geschichte ebenso wie seine aparte, betörende Schönheit bleiben bis heute zeitlos modern.
de
14:05
Sayonara
Während des Koreakrieges werden einige amerikanische Soldaten auf Fronturlaub nach Japan geschickt. Nach Kobe versetzt wird auch Lloyd Gruver, Major der Luftwaffe. Die Soldaten treffen hier auf eine ihnen unbekannte Welt; die asiatische Lebensart und Denkweise ist ihnen fremd. Vorbehalte gegenüber der einheimischen Bevölkerung hegt nicht nur Lloyd Gruvers Vater, ein Vier-Sterne-General; diese Haltung findet sich in einer Regel wieder, die den Militärs Eheschließungen mit Asiatinnen untersagt.Lloyd wird ein Schreibtischjob unter dem Befehl eines Vertrauten seines Vaters, des Drei-Sterne-Generals Webster, übertragen. Lloyd ist mit Websters Tochter Eileen verlobt, doch ihre Lebenseinstellungen sind zu unterschiedlich, als dass er tiefe Gefühle für sie hegen könnte. Trotz des allgemeinen Ressentiments gegen die asiatische Bevölkerung gibt er dem Wunsch seines Ordonnanzoffiziers Joe Kelly nach und dient als Trauzeuge bei dessen Hochzeit mit der Japanerin Katsumi. Die Reaktion von General Webster darauf lässt nicht lange auf sich warten. Es wird für Lloyd nicht leichter, als er sich selbst in die schöne Hana-Ogi verliebt und er all seine Vorbehalte herausgefordert sieht. „Sayonara“ entstand nach dem gleichnamigen Roman von James A. Michener und wurde mit vier Oscars ausgezeichnet.
de
16:30
Geniale Frauen
"Bin hier nun bei jedermann bekannt und in Ansehen." - Berauscht von ihrem Erfolg berichtet die 24-jährige Angelika Kauffmann von ihrem Empfang in London. Sie ist auf dem Weg zur berühmtesten Malerin Europas. Mit ihren Bildern ist sie die Trendsetterin der Goethezeit.Schon 200 Jahre zuvor macht Sofonisba Anguissola international Karriere. Unglaublich: Ein adliges Mädchen geht wie die Männer in eine Malerlehre. Sofonisbas Selbstporträts zeigen eine Frau mit verletzlichem Gesichtsausdruck und intensivem Blick. Gemälde von ihr wurden später sogar Tizian zugeschrieben.Judith Leyster - die barocke Selfmadefrau - wird mit nur 23 Jahren in eine Malergilde aufgenommen und führt als unverheiratete Frau sogar eine eigene Werkstatt. Ihre Bilder hat man nach ihrem Tod gewinnbringend als "echten" Frans Hals verkauft. Hätte man nicht irgendwann ihr eigenwilliges kleines Monogramm mit einem Sternchen entdeckt, wäre sie für immer vergessen.Die Französin Marie-Guillemine Benoist malt nach der Französischen Revolution das Porträt einer schwarzen Frau, das schon bald im Louvre hängt. "Madeleine" - ein berühmtes Gemälde, aber wer kennt heute noch die Malerin?Wie haben diese Frauen es geschafft, sich gegen alle gesellschaftlichen Konventionen durchzusetzen? Wie konnten sie sich in Zeiten, in denen es Frauen verboten war, Akt zu malen oder in Ateliers gemeinsam mit Männern zu lernen, "sichtbar" machen? Die Dokumentation zeigt am Beispiel von vier Malerinnen, wie Ausnahmekünstlerinnen unter verschiedensten gesellschaftlichen Bedingungen ungewöhnliche Karrieren machen konnten.
de
17:25
Klaus Mäkelä & Yuja Wang
Bei diesem am 4. Oktober 2023 aufgezeichneten Konzert weht frischer Wind durch die Pariser Philharmonie: Das Orchestre de Paris unter der Leitung seines Chefdirigenten Klaus Mäkelä spielt französische Musik, Werke, die zwischen 1890 und 1930 entstanden sind. Den Auftakt für den Konzertabend bildet das „Prélude à l'après-midi d'un faune“ von Claude Debussy (1894); sinnlich, geheimnisvoll, poetisch. Die aus China stammende Klaviervirtuosin Yuja Wang übernimmt dann den Solopart der Klavierkonzerte G-Dur und D-Dur für die linke Hand von Maurice Ravel.Beide Stücke wurden 1932 uraufgeführt. Das Klavierkonzert G-Dur war eine Auftragskomposition für den Dirigenten Serge Koussevitzky anlässlich des 50. Jubiläums des Boston Symphony Orchestra 1931. Das Klavierkonzert für die linke Hand wurde im Auftrag des Pianisten Paul Wittgenstein komponiert, der im Ersten Weltkrieg die rechte Hand verloren hatte.Obwohl beide Konzerte Einflüsse aus dem Jazz aufweisen, unterscheiden sie sich doch grundlegend: leicht, zart und verspielt das eine; dunkel und unheilschwanger das andere. Der größte Unterschied liegt jedoch in der Rezeption: Das Klavierkonzert in G-Dur feierte in ganz Europa Erfolge, während Wittgenstein Ravels Konzert für die linke Hand nicht mochte und daher selten spielte. Zwischen den beiden Ravel-Konzerten macht Yuja Wang solo einen Ausflug ins 20. Jahrhundert mit Philip Glass' Etüde Nr. 6.
de
18:25
Karambolage
Ein Wort, ein Gegenstand, ein Ritual – Karambolage erläutert spielerisch und humorvoll die kleinen und großen Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen.
de
18:40
Zu Tisch in ...
Im Norden der Gascogne, im Département Landes, erstreckt sich die hügelige, von der Landwirtschaft geprägte Region Chalosse. In der Gascogne sind Rinder sowohl kulinarisch als auch als Unterhaltungsfaktor ein wichtiger Teil der Tradition. Der Course Landaise, eine unblutige Variante des Stierkampfes, wird nicht mit Stieren, sondern mit Kühen ausgetragen - ein spektakulärer und gefährlicher Wettkampf zwischen Mensch und Tier. Beim Springen oder Ausweichen kommt es ganz auf die Geschicklichkeit und Schnelligkeit des Teilnehmers an. Die kulinarische Tradition der Gascogne ist ein wichtiger Bestandteil der französischen Küche. Typisch ist der Gebrauch von Entenfett, es ersetzt Öl und Butter beim Kochen. Auf den saftigen, würzigen Wiesen grasen die Chalosse-Rinder drei Jahre lang, bevor sie geschlachtet werden. Besonders gut schmeckt das Rindfleisch, wenn es in Entenfett gebraten wird, wie bei der Daube de Gascogne, einem marinierten Rinderragout. Die Enten und Gänse der Region werden in Form von Stopfleber, Confit, Magret und Schmalz gegessen. Die Merveilles, in Entenschmalz frittiertes Gebäck, zählen auch zur Esstradition. Die Überraschung bildet die Kiwi de l’Adour. Sie wurde vor Jahrzehnten aus Neuseeland eingeführt und gedeiht hier prächtig. Caroline Larbère ist jung und sportlich. Sie ist die einzige Frau, die beim Course Landaise, dem unblutigen, aber gefährlichen Stierkampf, teilnimmt. Am Wochenende hat sie ihren bisher wichtigsten Auftritt. Mutter Annie versorgt die Großfamilie mit den traditionellen Gerichten der Region. Schwester Stéphanie, Besitzerin eines Modeladens, kann ihrer Mutter nur am Wochenende beim Kochen helfen. "Zu Tisch" reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
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19:10
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
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19:30
Baia und der Wein
Traditionen bedeuten viel in Georgien, und es waren jahrhundertelang Männer, die darüber wachten, wie sie gelebt und bewahrt werden sollen. Baia Abuladze tanzt nach ihrer eigenen Pfeife. Die 27-jährige Georgierin ist ebenso charmant wie resolut. Nach Studium und Auslandsaufenthalten beschloss sie, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und die liegen in ihrem Heimatdorf Meore Obcha im Westen des Landes. Mutig, ideenreich und störrisch begann sie dort das Handwerk und die Tradition der Alten zu adaptieren. Unterstützung fand sie bei ihrem Großvater. Sie gründete ihr Unternehmen "Baia's Wine" und setzte auf die Familie. Gemeinsam produzieren sie 7.000 Flaschen Wein im Jahr. Nun sollen es zum ersten Mal 10.000 werden, ökologisch angebaut, ohne chemische Düngerkeule und ausgebaut in den alten Quevris, den in die Erde eingelassenen Tongefäßen. Noch ist Baia zuversichtlich. Doch das Wetter muss halten und sie muss genügend zusätzliche der kaum noch vorhandenen Quevris finden, um den Wein darin zu lagern. Unternehmerinnen wie Baia künden vom Wandel in Georgien. Sie sucht nach Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft und vertraut den Stärken der anderen. Wenn es schwierig wird für Baia, macht sie es, wie der Floh und die Ameise in ihrem Lieblingsmärchen: Um die Freundin von einem Ufer ans andere zu bringen, mobilisiert der Floh die Hilfe aller Tiere, der großen und der kleinen. So überwinden sie das Hindernis.
de
20:15
Absolute Power
Luther Whitney, ein alternder Meisterdieb, gerät in eine gefährliche Lage, als er während eines Einbruchs in das Haus des Milliardärs Walter Sullivan Zeuge eines Mordes wird. Er versteckt sich im Schlafzimmer, als Christy, die Ehefrau Sullivans, mit einem Mann das Zimmer betritt. Er beobachtet das anfängliche Liebesspiel der beiden durch einen Spiegel. Als der Mann Christy schlägt und dann versucht, sie zu vergewaltigen, kann sie die Oberhand gewinnen und verletzt den Mann mit einem Brieföffner. Als er um Hilfe schreit, stürmen zwei Männer herein und erschießen die Frau. Whitney nimmt den Brieföffner an sich, aber es stellt sich heraus, dass der Liebhaber der Milliardärsgattin der Präsident der USA ist. Mit dem entscheidenden Beweisstück in seinem Besitz wird Whitney zum Zielobjekt des FBI, während er gleichzeitig versucht, die Korruption im politischen Machtapparat aufzudecken. Gefangen in einem Netz aus Lügen und Verbrechen, muss er nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch um das seiner Tochter Kate. Als Anwältin und Mitwisserin wird sie in den Fall hineingezogen und überlebt schwer verletzt einen Mordanschlag. Eastwood dreht die Spannungsschraube kontinuierlich immer fester an, bis keiner mehr aus der verfahrenen Situation herauszukommen scheint. Die weltweiten Buch- und Filmrechte an dem Roman von David Baldacci wurden für geschätzte fünf Millionen US-Dollar verkauft. William Goldman wurde mit dem Schreiben des Drehbuchs beauftragt. Er arbeitete an mehreren Entwürfen, die er später in seinen Memoiren "Which Lie Did I Tell?" beschrieb. Als Eastwood zum ersten Mal davon hörte, dass das Buch verfilmt werden sollte, gefielen ihm die grundlegende Handlung und die Charaktere. Er forderte Goldman auf, dafür zu sorgen, dass "nicht jeder, den das Publikum mag, umgebracht wird". „Absolute Power“ wurde 1996 verfilmt und kam 1997 in die Kinos.
de
22:10
Harvey Keitel - Zwischen Hollywood und Independent-Kino
Es ist die Geschichte eines Körpers. Eines Körpers, für den der junge Mann sich schämte, bevor er in dem Abschlussfilm "Wer klopft denn da an meine Tür?" (1967) erstmals vor der Kamera seines Freundes Martin Scorsese stand. Die Geschichte eines leidenden und verwahrlosten Körpers in "Bad Lieutenant" (1992), eines von Jane Campion meisterhaft in Szene gesetzten Körpers in "Das Piano" (1993). Und eines Körpers, der sich selbst zurücknahm, um anderen, wie seinem Kollegen Robert De Niro, den Vortritt zu lassen - und dabei die eine oder andere Chance zu verpassen.Er hätte groß rauskommen können, wenn er sich Coppola gegenüber kompromissbereiter gezeigt und weniger mit der Hauptrolle des Kassenschlagers "Apocalypse Now" gerungen hätte, die er 1979 übernahm und kurze Zeit später wieder abgeben musste. Keitel wollte sie nicht einfach spielen, ohne sie völlig zu durchdringen, und so ersetzte ihn Coppola nach drei Wochen durch Martin Sheen. Der Drang, ständig Dinge zu hinterfragen, wurde aus dem leidenschaftlichen Austausch mit Scorsese geboren, liegt aber auch in einem fehlenden Zugehörigkeitsgefühl seit Keitels Kindheit begründet.Der Sohn jüdischer Emigranten aus dem New Yorker Stadtviertel Little Odessa hat in der Tat jede Menge Irrungen und Wirrungen erlebt. Zunächst heuerte er bei den Marines an, avancierte zu einem der größten Hoffnungsträger des New Hollywood, fiel dann aber in Ungnade. Als er sich fast schon vergessen wähnte, setzte er Anfang der 1990er Jahre mit "Bad Lieutenant" alles auf eine Karte, um schließlich doch noch zum Liebling der Filmindustrie zu werden.
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