Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Sonntag, 21.04.2024

00:10
Kurzschluss
(1): Sound Thatvon Kevin Jerome Everson, USA, 2014, 12 MinutenMitarbeiter der Wasserbehörde von Cleveland sind auf der Suche nach Lecks im Untergrund, in der Infrastruktur ihres Bezirks Cuyahoga in Ohio, USA. (2): Zoom: Kevin Jerome EversonKevin Jerome Everson, geboren 1965 in Mansfield, Ohio, zählt zu den renommiertesten Experimentalfilmern unserer Zeit. Die unmittelbare Nähe zu seinen Protagonisten, die unterschiedlichen afroamerikanischen Lebens- und Arbeitswelten angehören, kennzeichnet das langjährige Schaffen des Künstlers. Ihn interessiert, das Unsichtbare sichtbar zu machen. (3): Sorryvon Stefan Panhans, Deutschland, 2010, 10 MinutenIn „Sorry“ erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer eine beklemmende Zugfahrt von Menschen unterschiedlicher Profession und Mission: erschöpfte VIP-Doubles, Soldaten, SEK-Beamte. Niemand spricht, alle wirken übermüdet, vielleicht folgen sie auch nur unbekannten Ritualen, deren Versatzstücke bekannt erscheinen, deren Sinn man letztendlich aber nicht versteht. (4): Zoom: Katrin MundtDie Künstlerische Leiterin des European Media Art Festivals in Osnabrück, Katrin Mundt, gibt Einblick, wie interessant und wichtig es ist, die Welt in die Provinz zu tragen, und wie fruchtbar sich das auf die Rezeption der internationalen Arbeiten auswirkt; außerdem gibt sie einen Ausblick auf das aktuelle Programm. „Kurzschluss - Das Magazin“ zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.Mehr Infos unter: arte.tv/kurzschluss "Kurzschluss - Das Magazin" zeigt jeden Samstag gegen Mitternacht die neuesten Kurzfilme aus aller Welt – und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
de
01:05
Nach einer wahren Geschichte
Nach dem Bloody Sunday herrschten in Nordirland bürgerkriegsähnliche Zustände: Die IRA verübte zahlreiche Attentate in Irland sowie im Vereinigten Königreich. In regelmäßigen Abständen wurde London von Explosionen erschüttert, die Dutzende Menschenleben forderten - auf dem Höhepunkt des Konflikts bis zu einmal im Monat.Am 5. Oktober 1974 detonierte im südenglischen Guildford eine Bombe in einem Pub, in dem britische Soldaten aus umliegenden Kasernen verkehrten, und wenige Tage später eine weitere im Londoner Vorort Woolwich. Sieben Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben, weitere 70 wurden schwer verletzt. Die Sicherheitsbehörden standen unter Druck: Sie brauchten schnell einen Schuldigen - und Gerry Conlon musste als Sündenbock herhalten. Mit 19 wurde er verhaftet und für ein Attentat verurteilt, das er nicht begangen hatte. Er sollte 15 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen. Sein Vater, der ebenfalls zu Unrecht verhaftet wurde, starb im Gefängnis.Nach seiner Freilassung veröffentlichte Conlon eine Autobiografie mit dem Titel „Proved Innocent“. Er setzte sich außerdem für politische Gefangene und die Opfer willkürlicher Festnahmen ein. 2014 verstarb Conlon im Alter von 60 Jahren in Folge einer Krebserkrankung. Das Ende seiner eigenen Geschichte wird er nie erfahren. Zwar erhielt Conlon eine öffentliche Entschuldigung von Tony Blair, doch weigert sich die Regierung bis heute, die Prozessakten, die den größten Justizskandal der Geschichte Großbritanniens belegen, vor Ablauf der 75-jährigen Sperrfrist zu veröffentlichen.Der Film „Im Namen des Vaters“, angelehnt an Conlons Autobiografie, wurde ein Welterfolg und prägte eine ganze Generation. „Gerry Conlon - Im Namen der Wahrheit“ erzählt die wahre Geschichte von seinem Leben und dem größten Justizskandal im Großbritannien des 20. Jahrhunderts.
de
01:30
Nach einer wahren Geschichte
DDR, mitten im Kalten Krieg: Die Familien Strelzyk und Wetzel lebten in thüringischen Kleinstadt Pößneck, ungefähr 30 Kilometer von der Grenze zur BRD entfernt. Wie viele DDR-Bürger waren sie dazu bereit, alles zu riskieren, um ihren Kindern ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Zwei Jahre lang arbeiteten sie an der Vorbereitung eines scheinbar irrwitzigen Fluchtplans: Sie bauten heimlich einen Heißluftballon, mit Hilfe dessen sie sich in den Westen absetzen wollten.Eines Nachts im September 1979 traten die beiden Familien die Reise in ihrem improvisierten Luftgefährt an, das sie aus einem Blechstück, Eisenstangen, vier Propangasflaschen und aneinandergenähten Zeltplanen zusammengebastelt hatten. Bei günstigem Wind flogen sie ungefähr eine halbe Stunde auf einer Höhe von 2.000 Metern. Als sie schließlich landeten, wussten sie zuerst nicht, ob ihnen ihr Coup geglückt war. Doch als die Polizei nicht im DDR-Auto, sondern im Audi 80 vorfuhr, war klar: Sie hatten es geschafft, sie waren im Westen - in der Freiheit. Später ließen sie sich in Naila nieder, der bayerischen Stadt, in der sie gelandet waren.Die Geschichte ihrer spektakulären Flucht wurde bereits zweimal verfilmt: Schon 1982 kam die Disney-Produktion "Mit dem Wind nach Westen" von Delbert Mann in die Kinos; die zweite Adaption mit dem Titel "Ballon" aus dem Jahr 2018 stammt von dem deutschen Komiker und Schauspieler Michael "Bully" Herbig.
de
02:00
Nach einer wahren Geschichte
Im Jahr 2014 erzählte der englische Film „Pride“ die Geschichte eines erstaunlichen kollektiven Abenteuers: Er zeigt, wie sich homosexuelle Aktivisten aus London, angeführt von Mark Ashton, und walisische Minenarbeiter zusammenschlossen und gemeinsam gegen die Politik von Margaret Thatcher und für ihre Rechte kämpften. Schwule und Bergleute - dieses Bündnis war so unwahrscheinlich, dass es in der LGBT-Community lange als Legende galt. „Pride“, der Film von Matthew Warchus, gewann noch im gleichen Jahr die Queer Palm der Filmfestspiele in Cannes. Sein internationaler Erfolg lenkte die Aufmerksamkeit auf diese unerwartete Solidaritätsbekundung - und auf Mark Ashton, einen jungen, charismatischen Homosexuellen, der bereit war, den Kampf anzuführen. Im Jahr 1984 rief die NUM, die mächtige britische Gewerkschaft für Bergarbeiter, zum Streik auf und setzte ein Kräftemessen mit Margaret Thatcher in Gang. Mark Ashton, einem homosexuellen Aktivisten aus London, gelang es, die LGBT-Community von der Tragweite des Kampfes der Bergarbeiter gegen die Eiserne Lady zu überzeugen. Mit einigen Kameraden gründete er die Gruppe „Lesbians and Gays Support the Miners“ und sammelte Spenden zu ihrer Unterstützung. Das gesammelte Geld übergaben sie persönlich an eine Bergarbeitergemeinde im walisischen Dulais Valley. Das Zusammentreffen von Gays und Bergarbeitern kam einem regelrechten Kulturschock gleich - doch die gegenseitige Solidarität und der Kampf gegen einen gemeinsamen Feind nivellierte alle Unterschiede.Nachdem ihre finanziellen Mittel aufgebraucht waren, nahmen die Bergarbeiter im Frühjahr 1985 ihre Arbeit wieder auf, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Doch die Solidarität der LGBT-Community geriet nicht in Vergessenheit: Auf dem Parteitag der Labour Party wurde mit der Unterstützung der Bergarbeiter aus Dulais und der NUM beschlossen, dass gleiche Rechte für Homosexuelle und der Kampf gegen Homophobie ins Programm der Arbeiterpartei aufgenommen werden sollten.Am 30. Januar 1987 wurde Mark Ashton HIV-positiv getestet. Er starb kurze Zeit später mit nur 26 Jahren. Es sollte noch bis zum Jahr 2003 dauern, bis die Labour-Regierung unter Tony Blair das Gesetz über Sexualstraftaten reformierte und einvernehmliche homosexuelle Handlungen nicht länger strafbar waren. Mark Ashton konnte all das nicht mehr miterleben, aber sein Verdienst im Kampf für die Gleichberechtigung der Homosexuellen ist unvergessen.
de
02:30
Nach einer wahren Geschichte
Am 21. Juni 1943 verhaftete die Gestapo in Caluire, in der Nähe von Lyon, Jean Moulin sowie sieben weitere hochrangige Mitglieder der Résistance, darunter auch Raymond Aubrac. Seine Ehefrau Lucie, Widerstandskämpferin der ersten Stunde, schreckte vor nichts zurück, um ihn aus den Fängen der Gestapo zu befreien. Mit der Unterstützung ihres Netzwerks „Libération“ plante sie hochschwanger einen Hinterhalt - ein riskantes Unterfangen, das letztlich jedoch gelang. Für das Ehepaar begann ein Leben auf der Flucht. Dank ihrer Kontakte konnte Lucie Aubrac am 8. Februar 1944 mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn nach London übersetzen. Wenige Tage später brachte sie dort eine Tochter zur Welt.Damit hätte ihr Kampf enden können, doch Lucie Aubrac engagierte sich weiterhin für die Befreiung Frankreichs und wurde als erste Frau in die Beratende Versammlung, das provisorische Parlament, berufen. Später war sie als Aktivistin für Amnesty International tätig und setzte sich für illegale Einwanderer ein. Ihr persönliches Credo fasste sie in einem Satz zusammen: „Widerstand muss immer im Hier und Jetzt erfolgen.“1987 fand der Prozess gegen den ehemaligen Gestapochef Klaus Barbie statt. Das Verhalten seiner Fürsprecher bewegte Aubrac dazu, ihre Memoiren zu schreiben. Claude Berris Filmadaption in Anlehnung an Lucie Aubracs „Heldin aus Liebe: eine Frau kämpft gegen die Gestapo“ offenbart den Heroismus und die Charakterstärke dieser außergewöhnlichen Frau und gibt Aufschluss über die Rolle der Frauen in der Résistance.Bis zu ihrem Tod am 14. März 2007 im Alter von 94 Jahren setzte Lucie Aubrac ihren unermüdlichen Kampf in Schulen und an Universitäten fort - für Freiheit und Menschenwürde, gegen Rassismus und Unrecht.
de
02:55
Leben mit Vulkanen
Von schlafenden Riesen und gefährlichen Ausbrüchen: Unter der Erdoberfläche brodelt es. Rund um den Globus beeinflussen Vulkane die Landschaft - und die Menschen, die in ihrer Nähe leben. Der Geologe Arnaud Guérin reist seit über 15 Jahren zu den aktiven Vulkanen unserer Erde - und zu den Menschen, die einzigartige Beziehungen zu diesen Vulkanen geknüpft haben. Ihre Geschichten machen bewusst, wie lebendig unser Planet ist und wie gewaltig die Natur sein kann.Vor etwa 3.600 Jahren wurde der Archipel Santorin im Süden der Kykladen zum Schauplatz einer der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Für fast 400 Jahre war die Insel unbewohnbar. Wie gestaltet sich heute das Leben dort? Könnte der schlafende Vulkan wieder aktiv werden? Im Süden der Kykladen in Griechenland liegt Santorin. Vor ungefähr 3.600 Jahren war dieser Archipel Schauplatz eines der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Durch die gewaltige Eruption wurde die Insel unter einer 15 Meter dicken Ascheschicht begraben und war mehr als 400 Jahre lang unbewohnbar. Im Laufe der Jahrtausende nährte dieses Naturphänomen die größten Legenden im Mittelmeerraum, darunter auch die von den zehn biblischen Plagen.Zusammen mit einem Archäologen erkundet Arnaud Guérin die Ausgrabungsstätte Akrotiri. Die antike Stadt wurde durch den Vulkanausbruch verschüttet und dadurch vor dem Verfall bewahrt: Sie befindet sich in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.Die Forscherinnen und Forscher bleiben aufgrund der zyklischen Vulkanaktivität in der Region jedoch stets wachsam. Im Zentrum der riesigen, vom Wasser überfluteten Caldera sondiert ein Vulkanologenteam den Meeresboden, wo eine Wiederaufnahme vulkanischer Aktivität festgestellt wurde.
de
03:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
05:25
Rachel Carson - Die Mutter der Ökologie
Sie war eine der Ersten, die die Themen des Umweltschutzes und des ökologischen Gleichgewichts für die breite Öffentlichkeit verständlich machte und dadurch die weltweite Umweltbewegung auslöste: Rachel Carson. Die Meeresbiologin und Publizistin veröffentlichte 1962 das Buch „Der stumme Frühling“, das eine bedeutende Anklageschrift im Kampf gegen den extremen Einsatz von Pestiziden darstellte. Der populärwissenschaftliche Bestseller hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die US-Politik, weckte das kollektive Bewusstsein für die Natur und trug letztlich zum Verbot des Insektizids DDT bei, das verheerenden Einfluss auf den Vogelbestand in den USA hatte. Der Film zeichnet die Entstehung eines der einflussreichsten Werke des 20. Jahrhunderts nach. In Zeiten der globalen Umweltzerstörung ist ihr Werk heute relevanter denn je: 1962 brachte die amerikanische Meeresbiologin Rachel Carson ihr Buch „Der stumme Frühling“ heraus und wurde damit zur Pionierin der amerikanischen und weltweiten Umweltbewegung. Mit ihrem populärwissenschaftlichen Bestseller schaffte Carson es, auf die US-Politik Einfluss zu nehmen und Menschen zum Umdenken zu bewegen.Dank ihres leicht verständlichen Schreibstils gelang es der Biologin, wissenschaftliche Erkenntnisse für den normalen Leser zugänglich zu machen und so das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit für die Bedeutung eines ökologischen Gleichgewichts zu schärfen.Der Film erzählt die Geschichte der engagierten Umweltschützerin, der es mit ihrem sehr emotionalen Buch gelang, politische Entscheidungen zu beeinflussen und sich gegen die mächtige chemische Industrie zu stellen. Anhand der zwölfjährigen Korrespondenz zwischen Carson und ihrer Freundin und Geistesverwandten Dorothy Freeman wird der Entstehungsprozess dieses literarischen Werks nachgezeichnet, das die öffentliche Meinung in den USA erschütterte, eine heftige politische Debatte auslöste und die US-Regierung schließlich zum Verbot bestimmter Pestizide sowie zur Gründung der amerikanischen Umweltschutzbehörde bewegte. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und setzte Maßstäbe. Rachel Carsons Briefe zeugen vom politischen und feministischen Engagement der Autorin sowie dessen Genese. Carson ging Themen an, die bis heute und für die Zukunft von höchster Relevanz sind: der Einsatz von Pestiziden, die Entfremdung von Mensch und Natur, die zerstörerische Macht des Kapitalismus …„Der stumme Frühling“ bildete eine Zäsur, es gab ein Davor und ein Danach. Ein Weckruf für mehr Umweltbewusstsein, mit dem sich eine starke Frau Gehör verschaffte und bewies, dass engagierte Literatur durchaus etwas bewirken kann.
de
06:20
Kinder entlang der Seidenstraße
Die zwölfjährige Leeza lebt hoch oben in den Bergen im Norden Pakistans. Sie träumt von einer Fußballkarriere und davon, für die neue Mannschaft der Liga ausgewählt zu werden, ein Stipendium zu bekommen und die Welt zu sehen. Nachts blickt Leeza in die Sterne und spricht mit ihrem verstorbenen Vater über ihre Träume.Es gibt allerdings ein Problem: Leeza spielt nicht besonders gut. Eigentlich spielt sie sogar ziemlich schlecht, so dass die anderen Mädchen der örtlichen Fußballmannschaft es lieber vermeiden, ihr den Ball zuzuspielen. Da hat Leezas jüngere Schwester Leena eine Idee: Gemeinsam beginnen die beiden Schwestern, in den steilen, felsigen Hügeln ihrer Heimat zu trainieren, um Leezas fußballerische Fähigkeiten zu verbessern - und ihr so die Chance zu geben, für die neue Mannschaft der Liga aufgestellt zu werden.
de
06:40
Kinder entlang der Seidenstraße
Die zehnjährige Emine lebt in der kleinen Stadt Pazar im Nordosten der Türkei. Ihre beste Freundin ist die ein Jahr ältere Eda Nur. 400 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt hat sich gerade ein Erdbeben ereignet. Aus den Nachrichten erfahren sie, dass viele Menschen gestorben und Gebäude eingestürzt sind. Angesichts der Angst vor einem möglichen Erdbeben auch in ihrer Gegend, erlebt die Freundschaft der Mädchen Höhen und Tiefen. Beide spielen Tulum, einen türkischen Dudelsack, und bereiten sich auf ihr erstes Konzert vor. Doch Emine ist neidisch auf Eda Nurs Talent, was ihre enge Freundschaft vor eine Belastungsprobe stellt. Der Umgang der beiden Mädchen miteinander lässt darauf hoffen, dass Emine einsieht, dass sie und Eda Nur unterschiedliche Stärken haben und darin die besondere Kraft ihrer Freundschaft liegt.
de
07:00
Kinder entlang der Seidenstraße
Die elfjährige Kaw lebt mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrem großen Bruder am Fluss in den Slums von Khlong Toei. Ihre Mutter ist Friseurin, ihr Vater arbeitet wann immer es geht für die Stadtverwaltung. Kaws Zuhause war schon immer von Musik erfüllt, ihr Vater spielt oft Gitarre und Kaw singt gerne dazu. Das Mädchen träumt davon, eine berühmte Popsängerin zu werden und vor einem großen Publikum aufzutreten. Die örtliche Musikschule wird auf Kaws Talent und ihre Liebe zum Gesang aufmerksam, doch Kaw ist ein wenig schüchtern und zögert, bei einem lokalen Konzert zu singen. Um Kaw zu bestärken, schenkt ihre Lehrerin ihr Karten für ein Konzert ihrer Lieblingssängerin, die sie sogar Backstage treffen darf. Dank der Ratschläge des berühmten Popstars und der Unterstützung ihrer besten Freundin findet sie schließlich den Mut, bei dem lokalen Konzert aufzutreten.
de
07:25
Kinder entlang der Seidenstraße
Die 13-jährige Nastia ist Kapitänin eines Elite-Turnteams in Kiew. Die Mädchen im Team sind ihre besten Freundinnen und trainieren gemeinsam hart für die bevorstehende Meisterschaft. Sie gewinnen den Meistertitel und sind in Topform, doch nur einen Monat später bricht Krieg in der Ukraine aus und Nastia flieht mit ihrer Großmutter nach Deutschland. Ohne ihre Eltern und ihre Turnfreundinnen muss das Mädchen sich nun ein neues Leben aufbauen. Sie hat keine Ahnung, wann sie nach Hause zurückkehren und ihre Familie und Freunde wiedersehen kann, und das Warten in Deutschland fällt ihr schwer. Als Nastia in ein deutsches Turnteam aufgenommen wird, schöpft sie allmählich neue Hoffnung.
de
07:45
Kinder entlang der Seidenstraße
Gaia und Giulia sind Zwillinge, 14 Jahre alt und lieben den Rudersport. Gemeinsam trainieren sie für die jährliche Gondelregatta "La Regata Storica", die seit 700 Jahren ganz Venedig zusammenbringt. Dabei müssen sie gegen einige der besten Bootsführer der Stadt antreten. Ihr Vater ist selbst stolzer Gondoliere und hat hohe Erwartungen an seine Töchter. Gaia und Giulia sind beide sehr temperamentvoll, aber ansonsten sehr unterschiedlich. Ihre Meinungsverschiedenheiten hindern sie immer wieder daran, auf dem Wasser ihr Bestes zu geben, doch sie müssen einen Weg finden, sich zusammenzuraufen, wenn sie das Rennen gewinnen und ihren Vater stolz machen wollen.
de
08:10
360° Reportage
Neiva Guedes hat sich vor vielen Jahren in die leuchtend blauen Hyazintharas verliebt, als sie die großen und majestätischen Vögel durch den brasilianischen Regenwald fliegen sah. Von da an widmete sich die engagierte Biologin dem Schutz der Tiere. Und dieser war auch bitter nötig, denn ihre Zahl war dramatisch im Sinken begriffen.Während die Vögel schon immer der moderaten Jagd durch Indigene, die ihre bunten Federn für Kostüme nutzten, und Raubtiere ausgesetzt waren, kam nun noch die verstärkte Abholzung des Regenwaldes hinzu, die den Papageien die Möglichkeit für den Nestbau nahm. Hyazintharas nutzen nämlich einen ganz bestimmten Baum dazu: den Mandovi-Baum. Nur dessen Stamm hat die nötige Dicke und Stabilität, damit die stattlichen Vögel darin ihre Bruthöhlen bauen können.Neben der Aufforstung dieser Bäume bietet ihnen Neiva Guedes nun eigens entwickelte Nistkästen, die von den Vögeln gerne akzeptiert werden. Zudem hat sich Neiva auch des Problems angenommen, dass in der Regel nur ein einziges der geschlüpften Küken die ersten Wochen in der Natur überlebt. Noch in der Brutphase erklimmt die Ornithologin mittels Bergsteiger-Equipment die hohen Bäume, entnimmt den Nestern die noch unausgebrüteten Eier und lässt die Jungen im Labor schlüpfen. Sind die dann stark genug, um überleben zu können, schiebt Neiva sie den Eltern wieder unter. Ein gewagtes, aber erfolgversprechendes Projekt, welches den Hyazintharas helfen könnte, auch in Zukunft zu überleben und ihr leuchtend blaues Federkleid in den Weiten des Amazonas zu präsentieren. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
08:40
ARTE Junior Das Magazin
Keine weiteren Informationen
de
08:55
Naturwunder Gemüsegarten
Er ist eine Speisekammer, ein Liebesnest und manchmal auch ein Schlachtfeld. Es geht um einen ganz gewöhnlichen Gemüsegarten mit seinen vielen Bewohnern. Unzählige Arten von Insekten, Spinnen und Weichtieren finden in dem Gemüsegarten eine Zuflucht, wenn der Gärtner auf alle Gifte verzichtet. Dann tut sich hier eine Welt auf, die niemand erwartet - mit einer Artenvielfalt, die überrascht und in der sich viele große und kleine Dramen abspielen. Die Dokumentation zeigt den Mutterinstinkt eines Ohrenkneiferweibchens, den perfiden Kampf von Schlupfwespen mit Raupen, den Alltag im Hofstaat der Erdhummelkönigin, die ungeheuren Kräfte der grazilen Florfliegen und das Liebespiel der Weinbergschnecken. Viele der kleinen Tiere werden zu wichtigen Helfern des Gärtners. Räuber und Pflanzenfresser halten sich gegenseitig in Schach. So muss der naturliebende Gärtner nur auf einen kleinen Teil seiner Ernte verzichten, wird aber mit vielen Wundern der Natur belohnt. Es ist eine faszinierende Welt voller Verwandlungen und großer Überraschungen, die sich so in jedem Gemüsegarten abspielen könnten, wenn auf Gifte verzichtet würde. "Naturwunder Gemüsegarten - Die große Welt der kleinen Tiere" ist ein filmischer Appell für mehr Artenvielfalt vor der eigenen Haustür.
de
09:40
Häuser der Kunst
Thomas Manns Sommerhaus auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, in dem sich Geschichte widerspiegelt: Fasziniert von der einzigartigen Landschaft verbrachte der Schriftsteller hier mit seiner Familie drei Sommer, in denen er Ruhe und Inspiration fand. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zerbrach der Traum vom Haus am Meer: Die Familie ging ins Exil, ihr Sommerhaus wurde zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten. Nach der Eroberung durch die Rote Armee drohte der Abriss - bis hartnäckige Mann-Fans eine Gedenkstätte errichteten, die sich zu einem Ort freiheitlichen Denkens und zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelte. Das Sommerhaus von Thomas Mann auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, an dem sich Geschichte eines ganzen Jahrhunderts widerspiegelt: Als der frisch gekürte Nobelpreisträger 1930 in dem Dorf Nidden ankam, um sein neu errichtetes Sommerhaus zu beziehen, war die Begeisterung groß: „Es entfachte sich ein richtiger Hype um den Schriftsteller“, weiß die Historikerin Ruth Leiserowitz.Ein Jahr zuvor hatte der Dichter bei einem Kurzurlaub die Kurische Nehrung für sich entdeckt. Hier fand er nun in langen Sommern Inspiration und Ruhe zum Schreiben. „Er hatte wenig Kontakt zu der Bevölkerung, es war die einzigartige Landschaft, die ihn faszinierte“, berichtet der Übersetzer Antanas Gailius.Doch die politische Entwicklung in Deutschland ließ sich im litauischen Nidden nahe der deutschen Grenze bald nicht mehr ausblenden. Als im August 1932 ein angekohltes Exemplar der „Buddenbrooks“ auf der Türschwelle liegt, ist für die Manns die Idylle für immer zerstört. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht die Familie ins Exil, ihr Sommerhaus wird später zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten, bis es nach der Eroberung Litauens durch die Rote Armee zu verfallen droht.Es ist hartnäckigen Mann-Fans zu verdanken, dass das Haus in den 60er Jahren zu einer Gedenkstätte umgebaut wird und sich in der Sowjetunion zu einem Ort des freiheitlichen Denkens und später zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelt. Heute ist das Haus ein viel besuchtes Museum.
de
10:10
Twist
Keine weiteren Informationen
de
10:40
Kant - Das Experiment der Freiheit
Die Filmbiografie über den größten Denker der Aufklärung zeigt zu seinem 300. Geburtstag im April 2024 mit kritischem Augenzwinkern das Philosophie-Genie Kant als alt gewordenen, von den Menschen enttäuschten Spaziergänger in seiner Geburtsstadt Königsberg. Wenige haben ihn verstanden, niemand scheint seine Ideen zu befolgen. Er selbst hat sich in der zeitgenössischen Debatte des 18. Jahrhunderts über Rassismus und Kolonialismus verrannt und sieht sich und seine Ideen missverstanden. Der Film spannt dokumentarisch und mit ausgestalteten Spielszenen einen dramatischen Bilder- und Geschichtenbogen von Königsberg im 18. Jahrhundert bis zum heutigen russischen Kaliningrad. Themen wie Vernunft, Freiheit, Krieg, Ausbeutung und Rassismus werden von international renommierten Philosophen und Kantianern wie Corine Pelluchon, Susan Neiman oder Marcus Willaschek erörtert. Sie begleiten Kant als Verfasser der wichtigen Schrift "Zum ewigen Frieden" bei seinen Spaziergängen durch Königsberg und werden somit auf imaginäre Weise zu Kronzeugen von Kants Aufklärung bis in deren gedankliche Höhen und Abgründe hinein. Sicher ist, dass Kants Ideen jenseits des Films heute produktiv sind und ungewohnte Sichtweisen auf aktuelle Themen, wie zum Beispiel den Palästinakonflikt, ermöglichen. Regisseur und Produzent Wilfried Hauke gelingt auf unterhaltsame wie nachdenkliche Weise, mit dem Schauspieler Wolfgang Riehm Kant in der verschwundenen Welt des Königsbergs im 18. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Königsberg wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört und als das russische Kaliningrad neu aufgebaut.
de
11:40
Marlon Brando: Im Paradies
Am 3. April 2024 wäre Marlon Brando 100 Jahre alt geworden. Weltweit zählt er zu den bekanntesten Schauspielern des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Charaktere bleiben unvergessen. Die Dokumentation „Marlon Brando: Im Paradies“ erzählt, wie er in der Südsee auf dem Tetiaroa-Atoll eine neue Rolle für sein Leben fand, getrieben von seiner Liebe für die Wissenschaft. Während der Dreharbeiten zu „Meuterei auf der Bounty“ entdeckt der US-amerikanische Schauspieler Tetiaroa für sich, ein Südsee-Atoll aus zwölf Inseln. 1966 kann er seine paradiesisch anmutende Trauminsel übernehmen.Doch sie soll mehr sein als ein exotischer Rückzugsort vom Leben und Arbeiten in Hollywood. Hier will er seine Faszination für die Ökologie mit internationalen Wissenschaftlern und der einheimischen Bevölkerung teilen. Ein Ort des Austausches zwischen Einheimischen und Gästen soll entstehen. Aber in den 70ern verschlingt sein bescheidenes Hotel das Geld, das er etwa mit „Der Pate“ oder „Apocalypse Now“ verdient. Immer wieder setzt er seinen Ruhm auch politisch ein. So engagiert er sich unter anderem für die Bürgerrechtsbewegung und überlässt 1973 einer Native American seinen Platz auf der Bühne bei der Oscarverleihung. Kurz vor seinem Lebensende nimmt Brando mit Tetiaroa einen neuen Anlauf: Er engagiert einen erfahrenen Hotelier mit der Vorgabe, die Insel so unberührt wie möglich zu lassen. Die Eröffnung der Forschungsorganisation „Tetiaroa Society“ erlebt er nicht mehr. Marlon Brando stirbt am 1. Juli 2004 in Los Angeles.
de
12:35
Marlon Brando - Der Harte und der Zarte
Marlon Brando (1924-2004) ist Mythos und Legende, ein Mann, dessen Schönheit verstörte. Seine Schauspiel-Karriere war einzigartig. Amerikaner sehen in ihm einen der bedeutendsten Schauspieler des 20. Jahrhunderts. Doch wollte er wirklich Schauspieler werden? Stets hat er das Gegenteil behauptet. Hinter der Fassade eines Hollywoodstars verbirgt sich ein Mensch mit schwer zu fassenden Seiten; er war unbeugsam, rebellisch und unbezwingbar. Sein Privatleben mutet nach seiner schwierigen Kindheit an wie ein Roman Noir; es ist ein von Neurosen geprägtes Auf und ab, das unausweichlich in die Selbstzerstörung steuerte. Marlon Brando war ein Schauspieler unter Hochspannung, der ewige Rebell Hollywoods. Ein wilder, empfindlicher, von inneren Konflikten geplagter Mann, jedoch mit einem engelsgleichen, weichen Gesicht: Aufgrund seiner Erfolgsrollen in "Endstation Sehnsucht", "Der Wilde" und "Die Faust im Nacken" war er schon mit 30 Jahren ein international angesehener Filmstar und hatte Kinogeschichte geschrieben. Anschließend sabotierte der aus Nebraska stammende Künstler systematisch die eigene Karriere. Comebacks feierte er später mit genialen Auftritten in "Der Pate", "Der letzte Tango in Paris" und "Apocalypse Now". Dass Hollywood ihm den Rücken kehrte, schien den Mann, der seine Energie fortan dem Kampf für die Bürgerrechte der Afroamerikaner und Indianer widmete, kaum zu stören. An seinem Lebensende versank er in tiefer Einsamkeit; sein erstgeborener Sohn wurde unter Einfluss von Kokain und Whisky zum Mörder, seine Tochter Cheyenne beging Selbstmord. "Er ist der Teufel", soll sie wenige Tage vor ihrem Tod gesagt haben. Teuflisch wirkte Marlon Brando sicher auf viele. Ein Ungeheuer vielleicht, aber eher im Sinne eines "Monstre sacré": ein ungestümes Genie. Philippe Kohly hat sich mit der Filmlegende Marlon Brando auseinandergesetzt und die verschiedenen Aspekte seiner Persönlichkeit ergründet. Gründlich recherchiertes Archivmaterial, Ausschnitte aus seinen bedeutendsten Filmen und Interviews mit Weggefährten des Künstlers zeichnen Marlon Brandos bewegtes Leben mit all seinen dunklen, aber auch hellen Seiten nach. Seine Geschichte ebenso wie seine aparte, betörende Schönheit bleiben bis heute zeitlos modern.
de
14:05
Sayonara
Während des Koreakrieges werden einige amerikanische Soldaten auf Fronturlaub nach Japan geschickt. Nach Kobe versetzt wird auch Lloyd Gruver, Major der Luftwaffe. Die Soldaten treffen hier auf eine ihnen unbekannte Welt; die asiatische Lebensart und Denkweise ist ihnen fremd. Vorbehalte gegenüber der einheimischen Bevölkerung hegt nicht nur Lloyd Gruvers Vater, ein Vier-Sterne-General; diese Haltung findet sich in einer Regel wieder, die den Militärs Eheschließungen mit Asiatinnen untersagt.Lloyd wird ein Schreibtischjob unter dem Befehl eines Vertrauten seines Vaters, des Drei-Sterne-Generals Webster, übertragen. Lloyd ist mit Websters Tochter Eileen verlobt, doch ihre Lebenseinstellungen sind zu unterschiedlich, als dass er tiefe Gefühle für sie hegen könnte. Trotz des allgemeinen Ressentiments gegen die asiatische Bevölkerung gibt er dem Wunsch seines Ordonnanzoffiziers Joe Kelly nach und dient als Trauzeuge bei dessen Hochzeit mit der Japanerin Katsumi. Die Reaktion von General Webster darauf lässt nicht lange auf sich warten. Es wird für Lloyd nicht leichter, als er sich selbst in die schöne Hana-Ogi verliebt und er all seine Vorbehalte herausgefordert sieht. „Sayonara“ entstand nach dem gleichnamigen Roman von James A. Michener und wurde mit vier Oscars ausgezeichnet.
de
16:30
Geniale Frauen
"Bin hier nun bei jedermann bekannt und in Ansehen." - Berauscht von ihrem Erfolg berichtet die 24-jährige Angelika Kauffmann von ihrem Empfang in London. Sie ist auf dem Weg zur berühmtesten Malerin Europas. Mit ihren Bildern ist sie die Trendsetterin der Goethezeit.Schon 200 Jahre zuvor macht Sofonisba Anguissola international Karriere. Unglaublich: Ein adliges Mädchen geht wie die Männer in eine Malerlehre. Sofonisbas Selbstporträts zeigen eine Frau mit verletzlichem Gesichtsausdruck und intensivem Blick. Gemälde von ihr wurden später sogar Tizian zugeschrieben.Judith Leyster - die barocke Selfmadefrau - wird mit nur 23 Jahren in eine Malergilde aufgenommen und führt als unverheiratete Frau sogar eine eigene Werkstatt. Ihre Bilder hat man nach ihrem Tod gewinnbringend als "echten" Frans Hals verkauft. Hätte man nicht irgendwann ihr eigenwilliges kleines Monogramm mit einem Sternchen entdeckt, wäre sie für immer vergessen.Die Französin Marie-Guillemine Benoist malt nach der Französischen Revolution das Porträt einer schwarzen Frau, das schon bald im Louvre hängt. "Madeleine" - ein berühmtes Gemälde, aber wer kennt heute noch die Malerin?Wie haben diese Frauen es geschafft, sich gegen alle gesellschaftlichen Konventionen durchzusetzen? Wie konnten sie sich in Zeiten, in denen es Frauen verboten war, Akt zu malen oder in Ateliers gemeinsam mit Männern zu lernen, "sichtbar" machen? Die Dokumentation zeigt am Beispiel von vier Malerinnen, wie Ausnahmekünstlerinnen unter verschiedensten gesellschaftlichen Bedingungen ungewöhnliche Karrieren machen konnten.
de
17:25
Klaus Mäkelä & Yuja Wang
Bei diesem am 4. Oktober 2023 aufgezeichneten Konzert weht frischer Wind durch die Pariser Philharmonie: Das Orchestre de Paris unter der Leitung seines Chefdirigenten Klaus Mäkelä spielt französische Musik, Werke, die zwischen 1890 und 1930 entstanden sind. Den Auftakt für den Konzertabend bildet das „Prélude à l'après-midi d'un faune“ von Claude Debussy (1894); sinnlich, geheimnisvoll, poetisch. Die aus China stammende Klaviervirtuosin Yuja Wang übernimmt dann den Solopart der Klavierkonzerte G-Dur und D-Dur für die linke Hand von Maurice Ravel.Beide Stücke wurden 1932 uraufgeführt. Das Klavierkonzert G-Dur war eine Auftragskomposition für den Dirigenten Serge Koussevitzky anlässlich des 50. Jubiläums des Boston Symphony Orchestra 1931. Das Klavierkonzert für die linke Hand wurde im Auftrag des Pianisten Paul Wittgenstein komponiert, der im Ersten Weltkrieg die rechte Hand verloren hatte.Obwohl beide Konzerte Einflüsse aus dem Jazz aufweisen, unterscheiden sie sich doch grundlegend: leicht, zart und verspielt das eine; dunkel und unheilschwanger das andere. Der größte Unterschied liegt jedoch in der Rezeption: Das Klavierkonzert in G-Dur feierte in ganz Europa Erfolge, während Wittgenstein Ravels Konzert für die linke Hand nicht mochte und daher selten spielte. Zwischen den beiden Ravel-Konzerten macht Yuja Wang solo einen Ausflug ins 20. Jahrhundert mit Philip Glass' Etüde Nr. 6.
de
18:25
Karambolage
Ein Wort, ein Gegenstand, ein Ritual – Karambolage erläutert spielerisch und humorvoll die kleinen und großen Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen.
de
18:40
Zu Tisch in ...
Im Norden der Gascogne, im Département Landes, erstreckt sich die hügelige, von der Landwirtschaft geprägte Region Chalosse. In der Gascogne sind Rinder sowohl kulinarisch als auch als Unterhaltungsfaktor ein wichtiger Teil der Tradition. Der Course Landaise, eine unblutige Variante des Stierkampfes, wird nicht mit Stieren, sondern mit Kühen ausgetragen - ein spektakulärer und gefährlicher Wettkampf zwischen Mensch und Tier. Beim Springen oder Ausweichen kommt es ganz auf die Geschicklichkeit und Schnelligkeit des Teilnehmers an. Die kulinarische Tradition der Gascogne ist ein wichtiger Bestandteil der französischen Küche. Typisch ist der Gebrauch von Entenfett, es ersetzt Öl und Butter beim Kochen. Auf den saftigen, würzigen Wiesen grasen die Chalosse-Rinder drei Jahre lang, bevor sie geschlachtet werden. Besonders gut schmeckt das Rindfleisch, wenn es in Entenfett gebraten wird, wie bei der Daube de Gascogne, einem marinierten Rinderragout. Die Enten und Gänse der Region werden in Form von Stopfleber, Confit, Magret und Schmalz gegessen. Die Merveilles, in Entenschmalz frittiertes Gebäck, zählen auch zur Esstradition. Die Überraschung bildet die Kiwi de l’Adour. Sie wurde vor Jahrzehnten aus Neuseeland eingeführt und gedeiht hier prächtig. Caroline Larbère ist jung und sportlich. Sie ist die einzige Frau, die beim Course Landaise, dem unblutigen, aber gefährlichen Stierkampf, teilnimmt. Am Wochenende hat sie ihren bisher wichtigsten Auftritt. Mutter Annie versorgt die Großfamilie mit den traditionellen Gerichten der Region. Schwester Stéphanie, Besitzerin eines Modeladens, kann ihrer Mutter nur am Wochenende beim Kochen helfen. "Zu Tisch" reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
19:10
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:30
Baia und der Wein
Traditionen bedeuten viel in Georgien, und es waren jahrhundertelang Männer, die darüber wachten, wie sie gelebt und bewahrt werden sollen. Baia Abuladze tanzt nach ihrer eigenen Pfeife. Die 27-jährige Georgierin ist ebenso charmant wie resolut. Nach Studium und Auslandsaufenthalten beschloss sie, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und die liegen in ihrem Heimatdorf Meore Obcha im Westen des Landes. Mutig, ideenreich und störrisch begann sie dort das Handwerk und die Tradition der Alten zu adaptieren. Unterstützung fand sie bei ihrem Großvater. Sie gründete ihr Unternehmen "Baia's Wine" und setzte auf die Familie. Gemeinsam produzieren sie 7.000 Flaschen Wein im Jahr. Nun sollen es zum ersten Mal 10.000 werden, ökologisch angebaut, ohne chemische Düngerkeule und ausgebaut in den alten Quevris, den in die Erde eingelassenen Tongefäßen. Noch ist Baia zuversichtlich. Doch das Wetter muss halten und sie muss genügend zusätzliche der kaum noch vorhandenen Quevris finden, um den Wein darin zu lagern. Unternehmerinnen wie Baia künden vom Wandel in Georgien. Sie sucht nach Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft und vertraut den Stärken der anderen. Wenn es schwierig wird für Baia, macht sie es, wie der Floh und die Ameise in ihrem Lieblingsmärchen: Um die Freundin von einem Ufer ans andere zu bringen, mobilisiert der Floh die Hilfe aller Tiere, der großen und der kleinen. So überwinden sie das Hindernis.
de
20:15
Absolute Power
Luther Whitney, ein alternder Meisterdieb, gerät in eine gefährliche Lage, als er während eines Einbruchs in das Haus des Milliardärs Walter Sullivan Zeuge eines Mordes wird. Er versteckt sich im Schlafzimmer, als Christy, die Ehefrau Sullivans, mit einem Mann das Zimmer betritt. Er beobachtet das anfängliche Liebesspiel der beiden durch einen Spiegel. Als der Mann Christy schlägt und dann versucht, sie zu vergewaltigen, kann sie die Oberhand gewinnen und verletzt den Mann mit einem Brieföffner. Als er um Hilfe schreit, stürmen zwei Männer herein und erschießen die Frau. Whitney nimmt den Brieföffner an sich, aber es stellt sich heraus, dass der Liebhaber der Milliardärsgattin der Präsident der USA ist. Mit dem entscheidenden Beweisstück in seinem Besitz wird Whitney zum Zielobjekt des FBI, während er gleichzeitig versucht, die Korruption im politischen Machtapparat aufzudecken. Gefangen in einem Netz aus Lügen und Verbrechen, muss er nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch um das seiner Tochter Kate. Als Anwältin und Mitwisserin wird sie in den Fall hineingezogen und überlebt schwer verletzt einen Mordanschlag. Eastwood dreht die Spannungsschraube kontinuierlich immer fester an, bis keiner mehr aus der verfahrenen Situation herauszukommen scheint. Die weltweiten Buch- und Filmrechte an dem Roman von David Baldacci wurden für geschätzte fünf Millionen US-Dollar verkauft. William Goldman wurde mit dem Schreiben des Drehbuchs beauftragt. Er arbeitete an mehreren Entwürfen, die er später in seinen Memoiren "Which Lie Did I Tell?" beschrieb. Als Eastwood zum ersten Mal davon hörte, dass das Buch verfilmt werden sollte, gefielen ihm die grundlegende Handlung und die Charaktere. Er forderte Goldman auf, dafür zu sorgen, dass "nicht jeder, den das Publikum mag, umgebracht wird". „Absolute Power“ wurde 1996 verfilmt und kam 1997 in die Kinos.
de
22:10
Harvey Keitel - Zwischen Hollywood und Independent-Kino
Es ist die Geschichte eines Körpers. Eines Körpers, für den der junge Mann sich schämte, bevor er in dem Abschlussfilm "Wer klopft denn da an meine Tür?" (1967) erstmals vor der Kamera seines Freundes Martin Scorsese stand. Die Geschichte eines leidenden und verwahrlosten Körpers in "Bad Lieutenant" (1992), eines von Jane Campion meisterhaft in Szene gesetzten Körpers in "Das Piano" (1993). Und eines Körpers, der sich selbst zurücknahm, um anderen, wie seinem Kollegen Robert De Niro, den Vortritt zu lassen - und dabei die eine oder andere Chance zu verpassen.Er hätte groß rauskommen können, wenn er sich Coppola gegenüber kompromissbereiter gezeigt und weniger mit der Hauptrolle des Kassenschlagers "Apocalypse Now" gerungen hätte, die er 1979 übernahm und kurze Zeit später wieder abgeben musste. Keitel wollte sie nicht einfach spielen, ohne sie völlig zu durchdringen, und so ersetzte ihn Coppola nach drei Wochen durch Martin Sheen. Der Drang, ständig Dinge zu hinterfragen, wurde aus dem leidenschaftlichen Austausch mit Scorsese geboren, liegt aber auch in einem fehlenden Zugehörigkeitsgefühl seit Keitels Kindheit begründet.Der Sohn jüdischer Emigranten aus dem New Yorker Stadtviertel Little Odessa hat in der Tat jede Menge Irrungen und Wirrungen erlebt. Zunächst heuerte er bei den Marines an, avancierte zu einem der größten Hoffnungsträger des New Hollywood, fiel dann aber in Ungnade. Als er sich fast schon vergessen wähnte, setzte er Anfang der 1990er Jahre mit "Bad Lieutenant" alles auf eine Karte, um schließlich doch noch zum Liebling der Filmindustrie zu werden.
de
23:05
Klaus Mäkelä, der Flamme entgegen
Eine Begegnung mit dem Dirigenten und Cellisten Klaus Mäkelä, eingefangen von Dokumentarfilmer Bruno Monsaingeon, der den jungen Maestro erstmals 2021 bei einem Konzert des Orchestre de Paris erlebte. Der Musiker war damals gerade 25 Jahre alt, doch seine Interpretation löste eine Welle von Emotionen aus. Das Orchester äußerte daraufhin den Wunsch, noch einmal unter seiner Leitung zu spielen, und Bruno Monsaingeon beschloss, die Geschichte des jungen Dirigentengenies mit der Welt zu teilen.In seinem filmischen Porträt beleuchtet er Mäkeläs Herangehensweise an große Kompositionen, seinen persönlichen Hintergrund, seine Ausbildung (in der Klasse von Jorma Panula), seine Arbeit im Studio (mit den Osloer Philharmonikern), aber auch sein präzises Vorgehen bei Konzerten (mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam oder dem Orchestre de Paris).Durch das Prisma verschiedener Schauplätze und Begegnungen stellt der Regisseur einen Künstler vor, der noch ganz am Anfang seiner Karriere steht, aber bereits erahnen lässt, dass er das 21. Jahrhundert nachhaltig prägen wird. Doch der Maestro ist nicht einfach Gegenstand des Dokumentarfilms, sondern spielt darin einen aktiven Part, indem er in Gesprächen unschätzbare Einblicke in seine musikalische Welt gewährt.
de

Programm-Guide - Montag, 22.04.2024

00:00
Josquin des Préz - Amarcord
In dem französischen Renaissance-Komponisten Josquin des Préz findet die Kunst des mehrstimmigen Gesangs seinen Höhepunkt. Spezialisten für die Musik Josquins sind die fünf Sänger des Vokalensembles Amarcord, die den Komponisten mit einem Konzert in der Leipziger Thomaskirche ehren.Josquin, ein Zeitgenosse von Michelangelo und Leonardo da Vinci, war schon zu Lebzeiten ein berühmter Mann. Er wurde von Fürsten und Musikverlegern umworben, von anderen Komponisten und Sängern bewundert, und er war der Lieblingskomponist Martin Luthers. Josquin gelang es auf einmalige Weise, die kunstvolle musikalische Technik des Kontrapunkts mit dem Ausdruck des Wortes zu verschmelzen, Gefühl und Verstand gleichermaßen anzusprechen.Josquin des Préz zählt zu den wichtigsten Komponisten im Repertoire des vielfach ausgezeichneten Vokalensembles Amarcord. Für das Konzert haben die Sänger ein Programm aus Josquins Marien-Messen und -Motetten zusammengestellt. Ergänzend gibt Daniel Knauft, Bassist und Gründungsmitglied von Amarcord, Einblicke in die Bedeutung Josquins, das Erleben seiner Musik und in die Auswahl der Stücke für die Aufführung in der Thomaskirche.
de
01:05
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Mit dem Frühling kehrt das Leben zurück auf den Bauernhof: Schneeglöckchen, zartgrüne Eichenknospen und Kirschblüten künden vom Neubeginn der Natur. Das Schaf Patch hat die Lämmer Larry und Flora zur Welt gebracht, die bereits über die grünen Felder tollen. Die Muttersau Grace sieht zu, wie ein neuer Freier namens Handsome Hugo auf den Hof kommt. Doch der Eber hat nur Augen für eine ihrer Nachbarinnen. Dem Hereford-Kalb Molly fällt es schwer, eine Adoptivmutter zu finden. Wenn das Jungtier, das noch mit der Flasche gefüttert wird, einen Platz in der Herde finden will, muss es von den anderen Tieren akzeptiert werden. In einem Brutstall hat sich Leithenne Sally ein gemütliches Nest gebaut. Allerdings schlüpft nur ein Küken, Little Frankie. Während die Dachse nach dem Einbruch der Nacht unweit des Hofs nach Regenwürmern suchen, veranstalten die Hasen auf den Feldern wahre Boxkämpfe: Weibchen treten gegen Männchen an, um deren Kraft zu beurteilen und so den besten Partner für die Paarungszeit zu finden. Auch am Flussufer ist der Frühling zu spüren: Eine Singdrossel füttert ihre Jungen, und zwischen den Brennnesseln entbrennt ein Streit zwischen männlichen Fasanen. Lola, das British-White-Kalb ist mit ihrer guten Laune für jeden Spaß zu haben. Im Bienenstock erwachen die Bienen aus dem Winterschlaf, um die ersten Blumen anzufliegen. Auf den Feldern wird neue Saat ausgebracht, was den Rotmilan anlockt. Mit den wärmeren Temperaturen erblühen Hunderte Englische Hasenglöckchen auf dem Hof und bedecken das Unterholz mit einem blauen Teppich. Der Bauernhof: ein scheinbar wohlbekannter Ort. Doch hinter der idyllischen Kulisse verbergen sich Geschichten von Intrigen, Leidenschaft und Gefahr. Das Leben der Tiere auf dem Hof ist ebenso komplex und dramatisch wie das der Tiere in der Savanne. Mit Hilfe neuartiger Kameras und auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt diese Dokumentation Hoftiere, wie sie noch nie gesehen wurden.
de
01:50
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Wenn es warm wird, verlassen die Kühe den Stall, um über die Wiese zu tollen. Auf den sonnendurchfluteten Feldern gewinnt die junge Waisenkuh Molly unter den wachsamen Augen ihrer Adoptivmutter Auntie Florence an Sicherheit. Die Lämmer Larry und Flora werden zum ersten Mal von ihrer Mutter getrennt, und die einäugige Schäferhündin Jess macht in ihrer Ausbildung einen wichtigen Fortschritt. Durch ihre eingeschränkte Tiefenwahrnehmung fällt es ihr nicht leicht, über die unruhige Herde von Wiltshire-Horn-Schafen zu wachen. Da wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge Schafe klüger sind als einige Hunderassen, muss Jess besonders kreativ werden, wenn sie die Herde führen möchte. Draußen auf dem Feld schickt sich Färse Maud an, die Hierarchien umzukehren und die Leittierrolle zu übernehmen. Derweil versuchen die Jungtiere der Hebridean-Schafe, aus ihrer Koppel zu fliehen. Vier Lämmern gelingt es, und sie tun sich am wohlschmeckenden und gepflegten Rasen des Bauern gütlich. In einiger Entfernung ziehen Lockengänse ihre Küken groß: Die flaumigen Jungtiere wachsen schnell und werden bald ein weißes und glattes Federkleid tragen. Während die anderen Tiere im Hochsommer unter einer Hitzewelle leiden, taucht der Eisvogel in den kalten Kreidebächen nach Elritzen und Stichlingen. Der Alltag der Feldhasen wird von den Mähdreschern durcheinandergebracht, und die Eichhörnchen stocken ihre Eichelvorräte in ihren Verstecken auf. Zurück im Hühnerstall muss Sally feststellen, dass sie ihren Leittierplatz verloren hat. Und die Sommerliebelei der Muttersau Grace wird bald ein Ende finden.
de
02:30
Nach einer wahren Geschichte
Ein Streik der Näherinnen 1968 in den Ford-Werken von Dagenham nahe London hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Die bislang wenig bekannte Geschichte eines Kampfes englischer Arbeiterinnen für gleiche Bezahlung und gleiche Rechte erzählt der britische Regisseur Nigel Cole in „We Want Sex“. Der Film kam 2010 in die Kinos und begeisterte Zuschauer in ganz Europa. Da ihr Arbeitgeber die Frauen als ungelernte Arbeitskräfte einstufte, wurden sie schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Doch die Streikenden lehrten den Autoriesen Ford und Großbritanniens Labour-Regierung das Fürchten. Ihre Aktion gilt als einer der größten feministischen Erfolge der späten 60er Jahre. Dies ist die wahre Geschichte der Näherinnen von Dagenham. Im Juni 1968 bahnte sich unter den Arbeiterinnen in den größten Ford-Werken Englands im Londoner Vorort Dagenham ein Aufstand an. 187 Frauen, die die Sitzbezüge für den Cortina und den Anglia fertigten - seinerzeit heißbegehrte Modelle -, traten in den Streik. Der Grund: Ford hatte die Lohnstruktur des Unternehmens reformiert, und der neue Tarif, dem die Gewerkschaften zugestimmt hatten, war für die Näherinnen eine Katastrophe. Sie wurden von Ford trotz ihrer Fähigkeiten zu ungelernten Arbeitskräften herabgestuft und verdienten somit 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die streikenden Arbeiterinnen forderten eine Erhöhung ihres Lohns sowie die Anerkennung ihrer Fähigkeiten. Von Beginn an zeigten die Näherinnen eine beeindruckende Entschlossenheit und gaben trotz dem Spott der Presse über ihre „Armee der Röcke“ nicht nach.Als sich der Streik schließlich auf die gesamte Produktionskette auswirkte, wurden die Arbeiterinnen endlich ernst genommen. Nach zweiwöchigem Streik waren 9.000 Arbeiter in betriebsbedingte Kurzarbeit geraten, die Fließbänder standen still, Ford sprach sogar von der Schließung des Werks. Nach einer weiteren Streikwoche und dem Eingreifen der damaligen Arbeitsministerin Barbara Castle erwirkten sie eine Lohnerhöhung von acht Prozent - im Gegenzug wurde der Tarifstatus der Frauen als ungelernte Arbeiterinnen beibehalten.Am 1. Juli 1968 kehrten die Näherinnen in die Fabrik zurück. Selbst wenn sie ihr Ziel nicht erreicht hatten, markierte der Streik einen Wendepunkt in der Geschichte des britischen Feminismus. Zwei Jahre später wurde der Equal Pay Act verabschiedet - ein Gesetz, das die Lohngleichheit von Männern und Frauen vorsieht, bis heute jedoch in vielen Bereichen noch nicht umgesetzt wurde.
de
03:00
Nach einer wahren Geschichte
Cannes im Mai 2010: Xavier Beauvois‘ Film "Von Menschen und Göttern" gewann bei den 63. Filmfestspielen den Großen Preis der Jury. Lambert Wilson und Michael Lonsdale spielen zwei der sieben Mönche, die 1996 während des algerischen Bürgerkriegs entführt und ermordet wurden. Der Film zeigt die drei Jahre, die dieser Tragödie vorausgingen. Dies ist die wahre Geschichte der Mönche von Tibhirine.Im März 1996, mitten im algerischen Bürgerkrieg, wurden die Glaubensbrüder Christian, Bruno, Christophe, Célestin, Luc, Paul und Michel aus dem südlich von Algier gelegenen Kloster Notre-Dame de l'Atlas entführt. Die Trappistenmönche waren zuvor bereits von terroristischen Splittergruppen bedroht worden, hatten sich jedoch dazu entschlossen, ihr Kloster und das Land nicht zu verlassen. Sie wurden mehrere Wochen lang von ihren Entführern gefangen gehalten und schließlich ermordet.Am 23. Mai 1996 gab die Groupe Islamique Armé (GIA) in einem Bekennerschreiben die Ermordung der Mönche bekannt. Ihre Köpfe wurden am 30. Mai in der Nähe von Medea entdeckt, doch ihre Körper wurden nie gefunden.Noch heute ist umstritten, wer hinter der Entführung steckt. Die Angelegenheit belastet noch immer die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien.Der Filmemacher Xavier Beauvois ließ sich für seinen Film von ihrer Geschichte inspirieren. Der Film gewährt einen Einblick in ihren Alltag im Kloster Notre-Dame de l'Atlas und zeigt die Reaktion der Glaubensbrüder auf die zunehmende Gewalt im Land.
de
03:30
Nach einer wahren Geschichte
Im Jahr 1983 beschloss eine Gruppe Jugendlicher aus dem Viertel Minguettes in Vénissieux, einer Vorstadt von Lyon, von Marseille nach Paris zu marschieren, um gegen Rassismus und die allgegenwärtige Polizeigewalt zu demonstrieren. 30 Jahre nach dem historischen Protestmarsch für die Gleichheit erinnert der Film „La Marche“ von Nabil Ben Yadir an ein vergessenes Kapitel der französischen Geschichte: die kollektive Erfahrung von Immigrantenkindern aus Nordafrika. Die Gruppe um Djamel Atallah, Toumi Djaïdja und Pater Christian Delorme kämpfte für ihre Rechte und verkündete laut und deutlich: Wir sind von hier! Dies ist die wahre Geschichte der Marschierenden aus Minguettes. Anfang der 80er Jahre setzte mit dem Traum vom Eigenheim der Exodus in den Wohnsiedlungen von Minguettes bei Lyon ein. Es blieben nur die Ärmsten zurück, größtenteils Einwanderer aus dem Maghreb und ihre Familien. Wie viele ihrer Altersgenossen waren Toumi Djaïdja und Djamel Attalah in der Siedlung aufgewachsen. Sie war nicht nur ihre Heimat, sondern auch der einzige Ort Frankreichs, der ihnen zugänglich war.Zwischen 1981 und 1983 nahm die Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe in Frankreich stark zu und die Rechtsradikalen fanden enormen Zuspruch. Gewaltsame Zusammenstöße zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Sicherheitskräften standen auf der Tagesordnung. 1983 wurde Toumi Djaïdja eines Abends von einem Polizisten mit einer Schusswaffe verletzt. Er entging nur knapp dem Tod.Zurück in Minguettes schlug er seinen Freunden vor, den Kampf mit einer anderen Waffe weiterzuführen: der Gewaltlosigkeit. So entstand die Idee eines friedlichen Protestmarsches von Marseille nach Paris. Mit der Unterstützung von Pater Delorme zogen Toumi, Djamel und 15 weitere Jugendliche quer durch das Land, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und für die Anerkennung der Immigrantenkinder als Franzosen zu demonstrieren. Sechs Wochen später schlossen sich in Paris mehr als 100.000 Demonstranten ihrem Protestzug an.Dank der landesweiten Aufmerksamkeit, den der Protestmarsch erzielt hatte, wurde der zehnjährige Aufenthaltstitel für Einwanderer eingeführt. Dies war das einzige Ergebnis, das sich in der Gesetzgebung niederschlug. Die Organisatoren hatten mehr vom Staat erwartet. Eine weitere Enttäuschung: Den Teilnehmern des Marsches gelang es nicht, sich zu einer landesweiten Bewegung zusammenzuschließen. Im Jahr darauf sollte eine andere Organisation, SOS Racisme, von ihren Bemühungen profitieren. In Frankreich blieb die kleine gelbe Hand noch lange das Symbol für den Kampf gegen den Rassismus - auch wenn die Marschierenden weitaus größere Ziele gehabt hatten.
de
03:55
Nach einer wahren Geschichte
Lambert Wilson spielte in „Hiver 54“ von Denis Amar den französischen Priester Abbé Pierre, der im eiskalten Winter 1954 eine beispiellose Hilfswelle für Obdachlose initiierte. Der Film beruht auf den Schriften, die Abbé Pierre hinterlassen hat. Doch welcher Mensch steckt hinter der Filmfigur? Und woher kam sein unermüdlicher Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten?Im Winter 1954 bricht eine Kältewelle über Frankreich herein. In einer eisigen Nacht stirbt in einem Pariser Vorort ein drei Monate altes Baby in einem Autobus, in dem seine Eltern Zuflucht gesucht hatten. Wenige Tage später wird eine Frau in Paris erfroren aufgefunden, den Ausweisungsbescheid noch in der Hand. Das ist zu viel für den Priester Henri Grouès, bekannt unter dem Namen Abbé Pierre. Der einstige Résistance-Kämpfer und Abgeordnete hatte mit der Emmaus-Bruderschaft schon länger versucht, die Aufmerksamkeit der Regierung auf das Schicksal von Obdachlosen zu lenken.Da der Staat weghörte, appellierte Abbé Pierre schließlich an das Volk. Am 1. Februar rief er im Programm von Radio Luxembourg zur Solidarität auf. Mit den insgesamt 500 Millionen Francs, die daraufhin aus der ganzen Welt gespendet wurden, konnte immerhin den Schwächsten geholfen werden. In den französischen Städten wurden Obdachlosenzentren und Notunterkünfte errichtet; viele Familien schöpften wieder Hoffnung.Die Aktion ging als "Aufstand der Barmherzigkeit" in die Weltgeschichte ein. Abbé Pierre, der "Vater der Armen", öffnete in diesem Winter die Herzen der Franzosen. Bis ins Jahr 2007, als er 94-jährig starb, widmete er sich ununterbrochen den Hilfsbedürftigen; heute wird sein Einsatz international anerkannt. Der Film "Hiver 54, l'abbé Pierre" von Denis Amar zeichnet Leben und Schaffen des engagierten Kapuzinermönchs nach.
de
05:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:15
Mit offenen Augen
Das Logo der NBA ist seit 1969 eines der bekanntesten Sportembleme überhaupt. Es versinnbildlicht sportliche und kulturelle Überlegenheit und wird in den USA auch schlichtweg "The Logo" genannt. Heute sind jedoch drei Viertel der Spieler schwarz und es regt sich der Wunsch, die legendäre Silhouette von Jerry West durch einen afro-amerikanischen Basketballer zu ersetzen.Der Schöpfer des Logos, Alan Siegel, schildert die Entstehungsgeschichte der legendären Bildmarke. Der Sportmarketingexperte Boris Helleu erklärt, warum Sportlogos weitaus mehr sind als einfache Embleme.Foto: Logo der NBA
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:35
360° Reportage
Die Kriegerklasse der legendären japanischen Samurai ist lange ausgestorben, doch ihre Kunst des Yabusame, des berittenen Bogenschießens, hat überlebt. Seit über tausend Jahren finden Wettbewerbe zu Ehren der animistischen Shinto-Götter statt. Bisher war das eine reine Männerwelt, denn im Shintoismus gelten Frauen als unrein. Doch jetzt haben einige engagierte Frauen eine Revolution angezettelt. Die Reitstallbesitzerin Ayuko Kamimura will Yabusame zu einem internationalen Trendsport des 21. Jahrhunderts auch für Frauen machen. Die selbstbewussten Samurai-Ladys wollen die uralte Tradition an neue gesellschaftliche Normen anpassen, damit sie auch die nächsten tausend Jahre überlebt. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Janis Joplin: Der texanische KometAus dem tiefen Süden der USA stammt eine Sängerin mit einer der kraftvollsten und aufwühlendsten Stimmen der amerikanischen Musik: Janis Joplin. Die unangepasste Sängerin wuchs im ölreichen und konservativen Texas auf und ließ sich schon früh vom Blues des benachbarten Louisiana inspirieren. Schließlich wurde sie zu einer Kultfigur der Hippie-Bewegung und einer der Ikonen von Woodstock. Janis Joplins Suche nach Freiheit bescherte ihr mit folkigen Klängen und herzzerreißendem Blues einen kometenhaften Aufstieg - bevor ihr Stern leuchtend hell verglühte ...(2): Indonesien: Theater fürs VolkMysteriöse und gespenstische Marionetten sind die Stars der indonesischen Volkskultur: Das indonesische Schattentheater wurde zunächst vom Hinduismus und später vom Islam geprägt und besitzt im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt bis heute großen Einfluss, wenn in den Aufführungen aktuelle Ereignisse aufgegriffen und bisweilen auch satirisch verarbeitet werden. Das sogenannte Wayang Kulit ist eine der ältesten Darstellungsformen Indonesiens und begleitet den Alltag der Menschen seit über tausend Jahren.(3): Peru: Glorias Pilz-Bohnen-SuppeIn Cuzco findet Gloria auf dem Markt besondere Pilze, die im Morgengrauen nach dem Regen gesammelt werden und in der Region heiß begehrt sind. Sie sind die Hauptzutat ihrer traditionellen peruanischen Suppe, in die außerdem Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Bohnen, Käse und Kräuter gehören.(4): Belfast: Gehen oder bleiben?Mit seiner bunt zusammengewürfelten Architektur aus viktorianischen Gebäuden und modernen Hochhäusern übt das Zentrum von Belfast auf irische Jugendliche und Reiselustige aus aller Welt eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Hier steht die majestätische Ulster Hall, ein legendärer Konzertsaal, der seit über 150 Jahren die Besucher lockt. In den 1970er Jahren versetzte der Auftritt einer Punkband die ganze Stadt in Aufruhr … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:15
Stadt Land Kunst
(1): Das Limousin: Sinnliche Heimat von Simone de BeauvoirIm Garten ihres Großvaters im Herzen des Limousin entdeckte Simone de Beauvoir die Sinnlichkeit. Neun Jahre nach der Veröffentlichung von „Das andere Geschlecht“ im Jahr 1949, mit dem sie weltweit zu einer Ikone des Feminismus wurde, berichtete Simone de Beauvoir von ihrer Kindheit in einem von Konventionen geprägten bürgerlichen Elternhaus - meilenweit entfernt von der selbstbestimmten Frau, zu der sie sich entwickeln sollte.(2): Algarve: Fischer erobern den OzeanDie Algarve an der Südwestspitze Portugals wirkt fast ein wenig furchteinflößend. Hier haben die Menschen gelernt, mit schwindelerregenden Klippen über tosender Meeresbrandung zu leben. Die Fischer der Algarve sind Nachkommen der Seefahrer, die sich den tückischen Strömungen stellten und dabei ihr Leben riskierten. Lange vor den Spaniern, Holländern oder Franzosen machten sich im 15. Jahrhundert die Portugiesen auf, die Welt zu erobern.(3): Innere Mongolei: Tee mit Milch und Teigtaschen von IchinkhorlooIn der Nähe von Hondlon, im Norden der Inneren Mongolei, bereitet Ichinkhorloo Banshtai Tsai zu, in Milchtee gekochte Teigtaschen mit Reis und Trockenfleisch. Die mongolischen Nomaden essen dieses Gericht seit Generationen an besonders kalten Tagen. Dafür brät Inchinkhorloo Reis in Butter und Mehl an, fügt dann schwarzen Tee und frische Milch hinzu und gart darin die mit Hammelfleisch gefüllten Teigtaschen. Nach zehn Minuten ist das Essen fertig.(4): Islas Marquesas: Wo Reisen unter die Haut gehtIn Nuku Hiva, der Hauptinsel der Marquesas-Inseln, dringt das leise Geräusch des Patutiki ans Ohr, einer uralten Tätowierkunst, die früher mit Hilfe von Haifischzähnen oder angespitzten Knochen durchgeführt wurde. Während die Tätowierung im Westen dazu dient, sich von der Masse abzuheben, galt die traditionelle polynesische Tätowierung als Symbol für die Unterwerfung unter die Normen der Gemeinschaft. Sie verhalf einem Franzosen zu einem außergewöhnlichen Schicksal ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Japan: Ende des Pazifismus?
Nach dem Zweiten Weltkrieg verpflichtete sich Japan in seiner Verfassung zum Kriegsverzicht. Doch angesichts zunehmender Gefahren verkündete die Inselnation nun ein Aufrüstungsprogramm. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts könnte Japan die drittstärkste Militärmacht der Welt werden. Der dem Grauen von Hiroshima und Nagasaki entsprungene Pazifismus wich der Furcht vor aggressiven Nachbarn wie China, Russland und Nordkorea.Unter dem Einfluss konservativer Regierungen und dem zunehmenden Rückzug der Schutzmacht USA haben die japanischen Streitkräfte auch offensive Waffensysteme angeschafft - darunter Amphibienfahrzeuge, US-amerikanische F-35-Kampfflugzeuge und Flugzeugträger. Außerdem lagert genug Plutonium aus ziviler Nutzung im Land, um bis zu tausend Nuklearsprengköpfe herzustellen. Die dafür geeigneten Raketensysteme stehen ebenfalls zur Verfügung.Asien ist der Schlüssel zur Zukunft: Die Dokumentation zeigt eine neue Seite Japans und informiert über Veränderungen, die weit entfernt von der Ukraine ablaufen. Eine der letzten Hibakusha, wie die Überlebenden der Atombombenabwürfe von 1945 genannt werden, muss nun erneut einen Krieg befürchten.
de
09:55
Japan und die "Ära des erleuchteten Friedens"
Im Jahr 1925 kommt der junge französische Ingenieur Jean Millot nach Yokohama, um von dort aus die Telefonverbindung zwischen Japan und Frankreich aufzubauen. Ab 1927 erlebt er eine neue Zeit des japanischen Kaiserreichs: Showa, die Ära des „erleuchteten Friedens“. Japan wird zu einer Demokratie mit freier Presse und einer lebendigen sozialen Bewegung. Doch ab 1929 ist die Demokratie in Gefahr.Die Wirtschaftskrise sowie antikommunistische und militaristische Kräfte destabilisieren das Land. Zu dieser Zeit kommen Jean und die in Tokio lebende Emmy zusammen. Sie gründen eine Familie und erleben ein immer aggressiver werdendes Regime sowie einen Krieg, der 15 Jahre dauern wird.Japans Expansionsdrang erstreckt sich über ganz Südostasien bis nach Indochina. 1940 tritt Japan als Verbündeter von Nazideutschland und dem faschistischen Italien in den Krieg ein. Im Namen des Kaisers sollen sich Millionen Soldaten für den Sieg der Nation opfern. Die Familie aus dem Westen, die in Japan eine neue Heimat gefunden hat, erlebt Kriege und Niederlagen. In Archivaufnahmen erzählt diese Dokumentation von einer zerstörerischen Zeit, in der sich Japan in eine Kriegsnation verwandelte.
de
10:50
Portugal - Mit Nelken gegen die Diktatur
Der 25. April 1974: Kurz nach Mitternacht ist in Portugal plötzlich das streng verbotene Lied "Grândola, Vila Morena" auf einem katholischen Radiosender zu hören. Für die Soldaten der "Bewegung der Streitkräfte" (MFA) ist es das Signal zum Aufbruch - der Moment für den lang geplanten Putsch ist gekommen. Und für die Menschen, die 48 Jahre unter dem autoritären Regime gelebt und gelitten hatten, ist klar: Die Diktatur ist vorbei. Als das putschende Militär am frühen Morgen mit Panzern durch Lissabon fährt, um Ministerien, Radio- und Fernsehsender sowie den Flughafen zu besetzen, säumen bereits Tausende jubelnde Menschen die Straßen. Sie tanzen, singen und stecken Nelken in die Gewehre der Soldaten. Doch während viele Portugiesen noch das friedliche Ende der am längsten andauernden Diktatur Westeuropas feiern, beginnen diverse Parteien, Gewerkschaften, politische Kräfte und Revolutionstouristen aus ganz Europa um Einfluss im Land zu buhlen - von Paris über Bonn bis nach Ostberlin und Moskau. Es ist die Geschichte von verdeckten politischen Einsatztruppen, illegalen Waffenlieferungen, einer symbolträchtigen Agrarrevolution und der Verlagerung des innerdeutschen Konflikts ins Ausland. Erst mit den ersten freien Parlamentswahlen im April 1976 wird klar: Die vom Westen unterstützten gemäßigten Kräfte haben gesiegt - und die Integration in die Europäische Gemeinschaft möglich. Mit Zeitzeugen, Historikern und seltenen Archivaufnahmen rollt der Film diese entscheidende Phase in der Entstehung des modernen Portugals noch einmal neu auf.
de
12:05
Re: Grindavik am Rande des Vulkans
Gylfi und Thormar sind voller Euphorie. Zwei Monaten nach den letzten schweren Erdbeben und Vulkanausbrüchen können sie nach Hause zurückkehren. Die Hafenstadt Grindavik ist von der ganz großen Katastrophe verschont geblieben. Sie fühlen sich befreit, endlich wieder in der Stadt zu sein und machen sich an die Arbeit, ihr Restaurant wieder zu öffnen. Ihre Frauen und Kinder sind nicht mit ihnen zurückgekehrt, sondern bleiben vorerst in den neuen Wohnungen, in denen auch Gylfi und Thormar die Zeit seit der Evakuierung gelebt haben. Sie hoffen, dass auch die Schulen bald wieder öffnen werden und Normalität in den Ort einkehrt.Auch Atli und seine Familie vermissen Grindavik sehr. Sie leben aber noch in Reykjavik. Das ist zu groß, zu laut und zu unpersönlich für sie. Sie haben schnell eine Wohnung in der Hauptstadt finden können, aber wohl und heimisch fühlen sie sich dort nicht. Noch haben sie Angst, in ihr Haus nach Grindavik zurückzuziehen. Wenigstens übers Wochenende wollen sie dennoch zurück, um endlich einmal wieder zu Hause schlafen zu können. Kaum sind sie angekommen verunglückt ein Bauarbeiter in einer Erdbebenspalte. Und dann bricht der Vulkan erneut aus, die Zurückgekehrten müssen mitten in der Nacht fliehen und können nur hoffen, dass der eilig gebaute Schutzwall Grindavik vor dem Lavastrom bewahrt. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Nazim Hikmet, Stimme des türkischen VolkesSchon der Name klingt wie das Laden einer Waffe: Nazim Hikmet. Der Schriftsteller, dessen Gedichte bis in die 1960er Jahre hinein verboten waren, ist für die Türkei bis heute Provokation und Identifikationsfigur zugleich. Hikmet, der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Welt kam, war überzeugter Kommunist und Kritiker gesellschaftlicher Missstände. Wie die Türkei an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, stand auch Nazim Hikmet zwischen den Welten. Als zentrale Figur der türkischen Literatur und Poesie schrieb er Gedichte über Kampf und Liebe zugleich.(2): Singapur: Das chinesische Erbe der Peranakan„Vor Ort geborene“ oder auch „Chinesen des Königs“ werden die Peranakan genannt, denn ihre Vorfahren sind chinesische Kaufleute, die aus dem damals nach außen abgeschotteten Reich der Mitte nach Singapur geflohen waren, um dort ihr Glück zu suchen. Die chinesischen Frauen blieben im Land und so heirateten die meisten von ihnen einheimische Malaiinnen. Aus diesen Verbindungen entstand eine bunte Kultur, die im Laufe der Jahre zur selbst gewählten Identität der Stadt wurde.(3): Luls äthiopisches Rindfleisch am KohlenfeuerIm Metzgerviertel von Addis Abeba kauft Lul Rinderfilet, die Hauptzutat seines Gerichts, schneidet es dünn auf, brät es und hält es über einem traditionellen Kohlenbecken warm. Anschließend gibt er grüne Paprika, Zwiebeln und rotes Paprikapulver darüber und serviert es mit einer scharfen Soße.(4): Innsbruck: Der HexenhammerIn Innsbruck schmiegt sich der Horizont an die schneebedeckten Gipfel des Karwendelgebirges. Die österreichische Stadt hat sich ihr mittelalterliches Aussehen bewahrt - vor allem ihr Wahrzeichen, das Goldene Dachl, dessen Kupferschindeln seit 500 Jahren mit der Sonne um die Wette glänzen. Geht man noch weiter in die Vergangenheit zurück, liegt hier der Ursprung eines mörderischen Wahnsinns, der durch ein Buch namens „Malleus maleficarum“ (Hexenhammer) angeheizt wurde. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Chamonix: James Salter und der GipfelstürmerAugust 1966: Zwei deutsche Bergsteiger stecken in einer Wand des Mont-Blanc-Massivs fest. Der Kalifornier Gary Hemming, einer der besten Kletterer seiner Zeit, organisiert ihre Rettung. Der waghalsige junge Mann, dessen Hippie-Look ihm den Spitznamen „le beatnik“ einbrachte, wurde dadurch in Frankreich schlagartig berühmt. Den amerikanischen Schriftsteller James Salter inspirierte Hemmings Geschichte zu dem Roman „In der Wand“, der 1979 erschien.(2): Curitiba: Die grünste Stadt BrasiliensWie überall auf dem amerikanischen Kontinent können sich auch in Brasilien die Großstädte vor Autos kaum retten. In ganz Brasilien? Nein! Eine Metropole im Süden des Landes leistet Widerstand. Curitiba hat mehr als 3,5 Millionen Einwohner und bezeichnet sich selbst als grünste Stadt Brasiliens. Ihre Parks, Recyclinganlagen und Fußgängerzonen verdankt die Stadt dem Architekten Jaime Lerner, der in den 1970er Jahren Bürgermeister von Curitiba wurde - zu einer Zeit, als im restlichen Brasilien Nachhaltigkeit noch kein Thema war.(3): Im spanischen Baskenland: Aitors EintopfIn Hondarribia kocht Aitor Marmitako, einen typischen Eintopf aus dem Baskenland, den die Fischer früher auf ihren Booten aßen. Normalerweise wird er mit Thunfisch zubereitet, aber heute kommt Bonito hinein. Erst brät Aitor das Gemüse in einem „marmita“ genannten Topf an, dann kommen die Kartoffeln, Apfelwein und etwas Wasser dazu. Und natürlich darf eines nicht fehlen: „ezpeletako biperra“, eine fruchtige Chilisorte aus dem Baskenland. Der Bonito wird klein geschnitten und als Letztes hinzugefügt.(4): London: Die Ursprünge des KriminalromansManche denken bei London an die Königsfamilie, für andere ist die britische Metropole die Hauptstadt des Verbrechens. Hier kann man auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln oder mit Miss Marple Tee trinken. Ihren Ruf verdankt die Stadt an der Themse einem Fall, der zur Geburt des englischen Krimis führte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Wo ist meine Schwester?
Können sich Zwillinge gegenseitig spüren? Marie spürt jedenfalls Amelie. Während diese bereits auf dem Heimweg von ihrer gemeinsamen Geburtstagsparty ist, bricht Marie plötzlich auf der Tanzfläche zusammen. Amelie kommt nie zu Hause an und verschwindet spurlos. Ihr Freund Jonas alarmiert am nächsten Morgen besorgt die Polizei, es muss etwas passiert sein! Hauptkommissar Ingo Thiel nimmt sofort die Ermittlungen auf, tappt mit seinem SOKO-Team allerdings vorerst im Dunkeln: keine Zeugen, keine Feinde, nur ein gefundener Ohrring im Park. Doch dann bemerkt Marie, dass doch etwas aus der Wohnung des Paares fehlt: eine auffällige Patchwork-Decke, die Marie ihrer Schwester geschenkt hatte. Für Thiel steht fest: Jonas verheimlicht etwas. - Hat er deshalb auch etwas mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun? Für Dorothee Reinhard, Amelies Mutter, unvorstellbar. Aus ihrer Sicht ist Jonas ein echter Traummann, er würde alles für Amelie tun. Dorothee nimmt Jonas in Schutz und hält vehement an seiner Unschuld fest. Ingo Thiel verdächtigt Jonas trotzdem; seine Aussagen erscheinen ihm immer fragwürdiger. Außerdem hat Jonas ein Suchtproblem verschwiegen; er nimmt Opioide, um sich gegenüber seiner seelisch belastenden Arbeit als Rettungssanitäter abzuschotten. Die Beweislage gegen ihn scheint zunehmend erdrückend, spätestens als herauskommt, dass ihm Amelie ein großes Geheimnis verschwiegen hatte. Die SOKO findet daraufhin auch noch einen weiteren, alarmierenden Hinweis im Wald. Ist Amelie überhaupt noch am Leben? Die Zeit rennt … Die Krimireihe ist inspiriert von echten SOKO-Fällen und basiert auf den kriminalistischen Erfahrungen des gleichnamigen Hauptkommissars aus Mönchengladbach. Die wahren Begebenheiten machen diese Fernsehkrimis so nahbar und realistisch. Sie geben den Zuschauerinnen und Zuschauern spannende Einblicke in die kleinteilige, oftmals auch zermürbende Polizeiarbeit. In "Wo ist meine Schwester?" schlüpft Heino Ferch bereits zum vierten Mal in die Rolle von Ingo Thiel. Regie führte zum zweiten Mal der mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseur Markus Imboden. Martina Gedeck überzeugt in der ambivalenten Rolle der Mutter der Vermissten.
de
16:00
Costa Rica - Der Natur zur Seite stehen
Costa Rica ist ein weltweit einzigartiges Naturparadies. Trockenwälder, Regenwälder, Vulkane, Meeresnationalparks: Die unterschiedlichen Ökosysteme beherbergen eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die rund fünf Prozent der weltweiten Biodiversität ausmacht. In den 80er Jahren wurden drei Viertel des Urwaldes abgeholzt. Trotzdem ist Costa Rica heute dank seiner engagierten Umweltpolitik eines der wenigen Länder der Erde - und das einzige auf dem amerikanischen Kontinent -, dessen Waldfläche jedes Jahr signifikant zunimmt. Etlichen Schwierigkeiten zum Trotz hat sich das kleine mittelamerikanische Land zu einem weltweiten Vorbild im Umweltschutz und in der Bekämpfung des Klimawandels entwickelt. Die Dokumentation präsentiert ein Paradies aus naturnahen Lebensräumen mit einzigartigen Biotopen. In der Regenzeit hat der tropische Trockenwald eine dichte, üppige und farbenfrohe Vegetation. In der sechs Monate dauernden Trockenzeit hingegen versteckt sich die Natur und fällt in einen Dornröschenschlaf. Die Tier- und Pflanzenwelt dieses wenig bekannten Lebensraums hat verschiedene Überlebensstrategien entwickelt.Die Gelbbauchunke beispielsweise versteckt sich unter der Erde, um nicht auszutrocknen. Manche Säugetiere, darunter die Klammeraffen und Kapuzineräffchen, können die extreme Hitze aushalten und passen ihre Ernährung den Jahreszeiten an. Wespen und auch manche Vogelarten ziehen in dieser Zeit in die feuchteren Wälder rund um die nahegelegenen Vulkane.Neben den Trockenwäldern gibt es in Costa Rica vor allem tropische Regenwälder, die die Hälfte der Fläche einnehmen. Sie bedecken die Hänge der Vulkane und erstrecken sich von der Pazifikküste bis zum Karibischen Meer. Eine vielfältige Fauna ist hier beheimatet: Jaguare, Tapire, Weißbartpekaris, Große Grüne Aras, Kolibris und zahlreiche Amphibienarten.An der Küste lässt sich ein besonderes Naturphänomen beobachten - die Arribada. Zu dieser Zeit kommen Tausende Oliv-Bastardschildkröten gleichzeitig an Land, um ihre Eier abzulegen.
de
16:55
Texas (2/2)
In den Caprock Canyons lebt die letzte wilde Büffelherde von Texas. Vor rund 20 Jahren wurden die einzig verbliebenen 44 Bisons des Bundesstaates eingefangen und hierhergebracht. Mit der Kamera spürt der Fotograf Wyman Meinzer die Bisons auf.Texaner lieben ihr Rodeo. Überall im Bundesstaat finden Rodeo-Veranstaltungen statt, bei denen Pferde und Rinderbullen geritten werden. Sterling Spurr ist 19 Jahre alt und will professioneller Bullrider werden. Nach einer verletzungsbedingten Pause kehrt Sterling erstmals wieder in die Arena zurück.Ganz im Süden der Golfküste von Texas liegt unweit der Grenze zu Mexiko South Padre Island. Die Strände der Insel sind die bedeutendste Brutstätte in den USA für die vom Aussterben bedrohte Atlantik-Bastardschildkröte. Die Meeresbiologin Amy Bonker überwacht mit ihrem Team während der Nistsaison die Strände. Durch Fischernetze oder Schiffsmotoren verletzte Meeresschildkröten werden gesund gepflegt.Westtexas ist bekannt für seine Ghosttowns: verlassene Orte, deren Überreste von einer anderen Zeit erzählen. Die ehemalige Minensiedlung Terlingua erlebte ein erstaunliches Comeback: Inmitten von Ruinen leben Aussteiger und Glückssuchende. Terlingua ist für seine Bewohner so etwas wie der alternative Entwurf von Texas, ein Zufluchtsort in einer atemberaubenden Landschaft.Der Kontrast zwischen riesigen Canyons und weiten Wüstenlandschaften machen den Big-Bend-Nationalpark zu einem einzigartigen Naturschauspiel. Höhepunkt ist der atemberaubende Santa Elena Canyon, durch den sich ein legendärer Fluss schlängelt: der Rio Grande.
de
17:50
Gute Nachrichten vom Planeten
Meist liest man nur schlechte Nachrichten über den Zustand der Wälder: Tropenwälder werden gerodet, Dürren, Waldbrände oder Schädlinge vernichten Bäume auf der ganzen Welt. Doch es gibt engagierte Wissenschaftler und Umweltschützer, die bedrohte Wälder schützen und aufforsten.In Costa Rica haben Biologen Geschichte geschrieben: Obwohl man lange dachte, dass einmal gerodete Tropenwälder für immer verloren sind, gelang ihnen die Wiederaufforstung ehemaliger Rinderweiden. Sie schufen ein großes Schutzgebiet voller seltener Arten. Nachkommen ehemaliger Sklaven leben in Brasiliens Regenwald. Ihr Wissen um die Baumsamen bescherte ihnen eine neue Einnahmequelle und Ansehen. Eine fast unglaubliche Geschichte kommt aus der Sahelzone: Hier kämpfen Menschen erfolgreich gegen die Ausbreitung der Wüste, in dem sie aus den Wurzeln einst gefällter Bäume neue Bäume heranziehen. Auf diese Weise sind bereits über 24 Millionen Hektar wieder begrünt worden.In Deutschland suchen Forstwissenschaftler nach klimaresistenteren Baumarten für den Wald der Zukunft. Und nachdem auf Borneo der Wald über Jahrzehnte immer größeren Ölpalmenplantagen weichen musste, steuert die Forstbehörde der malaysischen Provinz Sabah nun um. Sie lässt in großem Stil Bäume pflanzen, um das Überleben der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans zu sichern.Die Geschichten und Projekte aus aller Welt zeigen: Es lohnt sich, für artenreiche Wälder zu kämpfen. Die Zerstörungen der Vergangenheit lassen sich reparieren.
de
18:35
Unsere Erde, der mysteriöse Planet
Südlich des Äquators, zwischen Asien und Australien, liegt eine geheimnisvolle Inselwelt. Bevölkert wird das paradiesische Fleckchen Erde von ziemlich ungeheuerlichen Bewohnern. Dazu zählen ein über drei Meter langer Komodowaran, fleischfressende Gremlins, Zombies gleichende Küken und Affen mit punkigen Allüren. Nicht zu vergessen der Hirscheber, dessen Hauer sich in den eigenen Schädel bohren, und der Vogel mit einem Faible für Kreuzfahrten. Doch warum leben die Riesenechsen ausgerechnet hier? Was macht diese Inseln so besonders? Diese Folge der Dokumentationsreihe führt auf den Spuren der Entwicklungsgeschichte des Lebens ins wilde Indonesien. Riesenpflanzen und Minielefanten dienen dabei als Anschauungsobjekte, um die Evolution ganz neu zu erfahren und zu verstehen. Im Zuge ihrer Entwicklung hat die Erde der Tierwelt immer neue Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet: So leben ungewöhnlich freundliche Affen in den Baumwipfeln des Regenwalds, während sich im Unterholz eine seltene Schweineart im Laufe der Zeit in einen Hirsch verwandelt hat. Danach geht es zu einer Kolonie truthahnähnlicher Vögel, die Löcher in den Boden scharren, um dort ihre Eier abzulegen, und zu einem Paradiesvogel, der ein Kreuzfahrtschiff seine Heimat nennt. Doch auch der Komodowaran ist für eine Überraschung gut: Könnte es sein, dass der König der Echsen in Wahrheit eine Königin ist? Der blaue Planet steckt voller Geheimnisse. Warum versammeln sich Walhaie bevorzugt vor der mexikanischen Küste? Was hat das mit dem Einschlag eines Meteoriten zu tun? Und wie konnte einer der erstaunlichsten tropischen Regenwälder völlig in Vergessenheit geraten? Von der skurrilen Tierwelt der Insel Sulawesi über die furchteinflößenden Geschöpfe der Maya bis hin zu den wolkenverhangenen Gipfeln Afrikas - „Unsere Erde, der mysteriöse Planet“ entführt die Zuschauer auf eine Reise durch die Kontinente und ihre Entwicklungsgeschichte. Dabei offenbart die Dokumentationsreihe die Geheimnisse des Lebens auf dem blauen Planeten.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Psychologie für Polizisten
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Taking Sides - Der Fall Furtwängler
Wilhelm Furtwängler, einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation, muss sich vor einem US-amerikanischen Entnazifizierungsausschuss verantworten. Obschon er letztlich von allen Vorwürfen freigesprochen wird, bleibt sein Name durch seine Verbindung mit den Nazis befleckt.Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 waren jüdische Künstler gezwungen, Deutschland zu verlassen. Wer nicht rechtzeitig ins Exil ging, war mit zunehmenden Repressalien und schließlich mit dem Tod bedroht. Furtwängler blieb und wurde einer der wichtigsten kulturellen Aktivposten der Nazis.Die Frage nach der politischen Verantwortung des Künstlers in einem totalitären Regime bleibt bis heute aktuell. Soll man bleiben - und wie sich verhalten - oder die Heimat verlassen. Der ungarische Regisseur István Szabó wirft mit seiner Sezierung eines Künstlerlebens während der Nazi-Zeit wichtige Fragen auf und zeigt über weite Strecken überzeugend, wie schwierig es sein kann, sie eindeutig zu beantworten. Der Film gewann Preise auf den Filmfestivals von Mar del Plata, Valenciennes und Pescara.
de
22:00
Gangs of New York
New York, im Jahr 1846: In dem berüchtigten Elendsviertel Five Points kämpfen verfeindete Banden um die Vorherrschaft. Der Fleischer William Cutting führt die in Amerika geborenen „Natives“ an, die den frisch angekommenen Einwanderern das Leben schwer machen. Gegen die brutale Unterdrückung lehnen sich der aus Irland stammende „Priest“ Vallon und dessen Bande „Dead Rabbits“ auf. Ihr Aufstand wird in einer blutigen Straßenschlacht vernichtend niedergeschlagen.William Cutting, der als „Bill the Butcher“ gefürchtet ist, sticht seinen Rivalen Vallon nieder. Aus Respekt vor der Tapferkeit seines Erzfeindes verschont er jedoch dessen kleinen Sohn. Als Amsterdam Vallon 16 Jahre später aus dem Waisenhaus zurückkehrt, herrscht Cutting uneingeschränkt über Five Points.Ehemalige Dead-Rabbit-Kämpfer sind jetzt seine Vasallen und die Politiker hat er in der Hand. Selbst Diebe wie Johnny Sirocco, dessen Bande sich Amsterdam anschließt, liefern einen beträchtlichen Teil ihrer Beute an den „Butcher“ ab. Nur die schöne Diebin Jenny Everdeane genießt die besondere Gunst, dem Gangsterboss nichts abgeben zu müssen. Schon bald nimmt er auch Amsterdam unter seine Fittiche - ohne zu ahnen, wer sein neuer Zögling wirklich ist. Um seinen Racheplan zu verwirklichen, wartet Amsterdam auf den richtigen Zeitpunkt. Oscarpreisträger Martin Scorsese erzählt in „Gangs of New York“ ein fast vergessenes Kapitel US-amerikanischer Geschichte, das von der großen Einwanderungswelle in den 1840er Jahren bis in die Zeit des Bürgerkriegs reicht. In dem spannenden Filmepos stehen sich die Oscarpreisträger Daniel Day-Lewis als charismatischer Unterweltherrscher und Leonardo DiCaprio in der Rolle des Rächers gegenüber. Kameramann Michael Ballhaus lieferte imposante Bilder für das Meisterwerk, das bei den Oscars in zehn Kategorien nominiert war.
de