Arte

Arte

Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Montag, 22.04.2024

00:00
Josquin des Préz - Amarcord
In dem französischen Renaissance-Komponisten Josquin des Préz findet die Kunst des mehrstimmigen Gesangs seinen Höhepunkt. Spezialisten für die Musik Josquins sind die fünf Sänger des Vokalensembles Amarcord, die den Komponisten mit einem Konzert in der Leipziger Thomaskirche ehren.Josquin, ein Zeitgenosse von Michelangelo und Leonardo da Vinci, war schon zu Lebzeiten ein berühmter Mann. Er wurde von Fürsten und Musikverlegern umworben, von anderen Komponisten und Sängern bewundert, und er war der Lieblingskomponist Martin Luthers. Josquin gelang es auf einmalige Weise, die kunstvolle musikalische Technik des Kontrapunkts mit dem Ausdruck des Wortes zu verschmelzen, Gefühl und Verstand gleichermaßen anzusprechen.Josquin des Préz zählt zu den wichtigsten Komponisten im Repertoire des vielfach ausgezeichneten Vokalensembles Amarcord. Für das Konzert haben die Sänger ein Programm aus Josquins Marien-Messen und -Motetten zusammengestellt. Ergänzend gibt Daniel Knauft, Bassist und Gründungsmitglied von Amarcord, Einblicke in die Bedeutung Josquins, das Erleben seiner Musik und in die Auswahl der Stücke für die Aufführung in der Thomaskirche.
de
01:05
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Mit dem Frühling kehrt das Leben zurück auf den Bauernhof: Schneeglöckchen, zartgrüne Eichenknospen und Kirschblüten künden vom Neubeginn der Natur. Das Schaf Patch hat die Lämmer Larry und Flora zur Welt gebracht, die bereits über die grünen Felder tollen. Die Muttersau Grace sieht zu, wie ein neuer Freier namens Handsome Hugo auf den Hof kommt. Doch der Eber hat nur Augen für eine ihrer Nachbarinnen. Dem Hereford-Kalb Molly fällt es schwer, eine Adoptivmutter zu finden. Wenn das Jungtier, das noch mit der Flasche gefüttert wird, einen Platz in der Herde finden will, muss es von den anderen Tieren akzeptiert werden. In einem Brutstall hat sich Leithenne Sally ein gemütliches Nest gebaut. Allerdings schlüpft nur ein Küken, Little Frankie. Während die Dachse nach dem Einbruch der Nacht unweit des Hofs nach Regenwürmern suchen, veranstalten die Hasen auf den Feldern wahre Boxkämpfe: Weibchen treten gegen Männchen an, um deren Kraft zu beurteilen und so den besten Partner für die Paarungszeit zu finden. Auch am Flussufer ist der Frühling zu spüren: Eine Singdrossel füttert ihre Jungen, und zwischen den Brennnesseln entbrennt ein Streit zwischen männlichen Fasanen. Lola, das British-White-Kalb ist mit ihrer guten Laune für jeden Spaß zu haben. Im Bienenstock erwachen die Bienen aus dem Winterschlaf, um die ersten Blumen anzufliegen. Auf den Feldern wird neue Saat ausgebracht, was den Rotmilan anlockt. Mit den wärmeren Temperaturen erblühen Hunderte Englische Hasenglöckchen auf dem Hof und bedecken das Unterholz mit einem blauen Teppich. Der Bauernhof: ein scheinbar wohlbekannter Ort. Doch hinter der idyllischen Kulisse verbergen sich Geschichten von Intrigen, Leidenschaft und Gefahr. Das Leben der Tiere auf dem Hof ist ebenso komplex und dramatisch wie das der Tiere in der Savanne. Mit Hilfe neuartiger Kameras und auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt diese Dokumentation Hoftiere, wie sie noch nie gesehen wurden.
de
01:50
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Wenn es warm wird, verlassen die Kühe den Stall, um über die Wiese zu tollen. Auf den sonnendurchfluteten Feldern gewinnt die junge Waisenkuh Molly unter den wachsamen Augen ihrer Adoptivmutter Auntie Florence an Sicherheit. Die Lämmer Larry und Flora werden zum ersten Mal von ihrer Mutter getrennt, und die einäugige Schäferhündin Jess macht in ihrer Ausbildung einen wichtigen Fortschritt. Durch ihre eingeschränkte Tiefenwahrnehmung fällt es ihr nicht leicht, über die unruhige Herde von Wiltshire-Horn-Schafen zu wachen. Da wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge Schafe klüger sind als einige Hunderassen, muss Jess besonders kreativ werden, wenn sie die Herde führen möchte. Draußen auf dem Feld schickt sich Färse Maud an, die Hierarchien umzukehren und die Leittierrolle zu übernehmen. Derweil versuchen die Jungtiere der Hebridean-Schafe, aus ihrer Koppel zu fliehen. Vier Lämmern gelingt es, und sie tun sich am wohlschmeckenden und gepflegten Rasen des Bauern gütlich. In einiger Entfernung ziehen Lockengänse ihre Küken groß: Die flaumigen Jungtiere wachsen schnell und werden bald ein weißes und glattes Federkleid tragen. Während die anderen Tiere im Hochsommer unter einer Hitzewelle leiden, taucht der Eisvogel in den kalten Kreidebächen nach Elritzen und Stichlingen. Der Alltag der Feldhasen wird von den Mähdreschern durcheinandergebracht, und die Eichhörnchen stocken ihre Eichelvorräte in ihren Verstecken auf. Zurück im Hühnerstall muss Sally feststellen, dass sie ihren Leittierplatz verloren hat. Und die Sommerliebelei der Muttersau Grace wird bald ein Ende finden.
de
02:30
Nach einer wahren Geschichte
Ein Streik der Näherinnen 1968 in den Ford-Werken von Dagenham nahe London hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Die bislang wenig bekannte Geschichte eines Kampfes englischer Arbeiterinnen für gleiche Bezahlung und gleiche Rechte erzählt der britische Regisseur Nigel Cole in „We Want Sex“. Der Film kam 2010 in die Kinos und begeisterte Zuschauer in ganz Europa. Da ihr Arbeitgeber die Frauen als ungelernte Arbeitskräfte einstufte, wurden sie schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Doch die Streikenden lehrten den Autoriesen Ford und Großbritanniens Labour-Regierung das Fürchten. Ihre Aktion gilt als einer der größten feministischen Erfolge der späten 60er Jahre. Dies ist die wahre Geschichte der Näherinnen von Dagenham. Im Juni 1968 bahnte sich unter den Arbeiterinnen in den größten Ford-Werken Englands im Londoner Vorort Dagenham ein Aufstand an. 187 Frauen, die die Sitzbezüge für den Cortina und den Anglia fertigten - seinerzeit heißbegehrte Modelle -, traten in den Streik. Der Grund: Ford hatte die Lohnstruktur des Unternehmens reformiert, und der neue Tarif, dem die Gewerkschaften zugestimmt hatten, war für die Näherinnen eine Katastrophe. Sie wurden von Ford trotz ihrer Fähigkeiten zu ungelernten Arbeitskräften herabgestuft und verdienten somit 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die streikenden Arbeiterinnen forderten eine Erhöhung ihres Lohns sowie die Anerkennung ihrer Fähigkeiten. Von Beginn an zeigten die Näherinnen eine beeindruckende Entschlossenheit und gaben trotz dem Spott der Presse über ihre „Armee der Röcke“ nicht nach.Als sich der Streik schließlich auf die gesamte Produktionskette auswirkte, wurden die Arbeiterinnen endlich ernst genommen. Nach zweiwöchigem Streik waren 9.000 Arbeiter in betriebsbedingte Kurzarbeit geraten, die Fließbänder standen still, Ford sprach sogar von der Schließung des Werks. Nach einer weiteren Streikwoche und dem Eingreifen der damaligen Arbeitsministerin Barbara Castle erwirkten sie eine Lohnerhöhung von acht Prozent - im Gegenzug wurde der Tarifstatus der Frauen als ungelernte Arbeiterinnen beibehalten.Am 1. Juli 1968 kehrten die Näherinnen in die Fabrik zurück. Selbst wenn sie ihr Ziel nicht erreicht hatten, markierte der Streik einen Wendepunkt in der Geschichte des britischen Feminismus. Zwei Jahre später wurde der Equal Pay Act verabschiedet - ein Gesetz, das die Lohngleichheit von Männern und Frauen vorsieht, bis heute jedoch in vielen Bereichen noch nicht umgesetzt wurde.
de
03:00
Nach einer wahren Geschichte
Cannes im Mai 2010: Xavier Beauvois‘ Film "Von Menschen und Göttern" gewann bei den 63. Filmfestspielen den Großen Preis der Jury. Lambert Wilson und Michael Lonsdale spielen zwei der sieben Mönche, die 1996 während des algerischen Bürgerkriegs entführt und ermordet wurden. Der Film zeigt die drei Jahre, die dieser Tragödie vorausgingen. Dies ist die wahre Geschichte der Mönche von Tibhirine.Im März 1996, mitten im algerischen Bürgerkrieg, wurden die Glaubensbrüder Christian, Bruno, Christophe, Célestin, Luc, Paul und Michel aus dem südlich von Algier gelegenen Kloster Notre-Dame de l'Atlas entführt. Die Trappistenmönche waren zuvor bereits von terroristischen Splittergruppen bedroht worden, hatten sich jedoch dazu entschlossen, ihr Kloster und das Land nicht zu verlassen. Sie wurden mehrere Wochen lang von ihren Entführern gefangen gehalten und schließlich ermordet.Am 23. Mai 1996 gab die Groupe Islamique Armé (GIA) in einem Bekennerschreiben die Ermordung der Mönche bekannt. Ihre Köpfe wurden am 30. Mai in der Nähe von Medea entdeckt, doch ihre Körper wurden nie gefunden.Noch heute ist umstritten, wer hinter der Entführung steckt. Die Angelegenheit belastet noch immer die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien.Der Filmemacher Xavier Beauvois ließ sich für seinen Film von ihrer Geschichte inspirieren. Der Film gewährt einen Einblick in ihren Alltag im Kloster Notre-Dame de l'Atlas und zeigt die Reaktion der Glaubensbrüder auf die zunehmende Gewalt im Land.
de
03:30
Nach einer wahren Geschichte
Im Jahr 1983 beschloss eine Gruppe Jugendlicher aus dem Viertel Minguettes in Vénissieux, einer Vorstadt von Lyon, von Marseille nach Paris zu marschieren, um gegen Rassismus und die allgegenwärtige Polizeigewalt zu demonstrieren. 30 Jahre nach dem historischen Protestmarsch für die Gleichheit erinnert der Film „La Marche“ von Nabil Ben Yadir an ein vergessenes Kapitel der französischen Geschichte: die kollektive Erfahrung von Immigrantenkindern aus Nordafrika. Die Gruppe um Djamel Atallah, Toumi Djaïdja und Pater Christian Delorme kämpfte für ihre Rechte und verkündete laut und deutlich: Wir sind von hier! Dies ist die wahre Geschichte der Marschierenden aus Minguettes. Anfang der 80er Jahre setzte mit dem Traum vom Eigenheim der Exodus in den Wohnsiedlungen von Minguettes bei Lyon ein. Es blieben nur die Ärmsten zurück, größtenteils Einwanderer aus dem Maghreb und ihre Familien. Wie viele ihrer Altersgenossen waren Toumi Djaïdja und Djamel Attalah in der Siedlung aufgewachsen. Sie war nicht nur ihre Heimat, sondern auch der einzige Ort Frankreichs, der ihnen zugänglich war.Zwischen 1981 und 1983 nahm die Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe in Frankreich stark zu und die Rechtsradikalen fanden enormen Zuspruch. Gewaltsame Zusammenstöße zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Sicherheitskräften standen auf der Tagesordnung. 1983 wurde Toumi Djaïdja eines Abends von einem Polizisten mit einer Schusswaffe verletzt. Er entging nur knapp dem Tod.Zurück in Minguettes schlug er seinen Freunden vor, den Kampf mit einer anderen Waffe weiterzuführen: der Gewaltlosigkeit. So entstand die Idee eines friedlichen Protestmarsches von Marseille nach Paris. Mit der Unterstützung von Pater Delorme zogen Toumi, Djamel und 15 weitere Jugendliche quer durch das Land, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und für die Anerkennung der Immigrantenkinder als Franzosen zu demonstrieren. Sechs Wochen später schlossen sich in Paris mehr als 100.000 Demonstranten ihrem Protestzug an.Dank der landesweiten Aufmerksamkeit, den der Protestmarsch erzielt hatte, wurde der zehnjährige Aufenthaltstitel für Einwanderer eingeführt. Dies war das einzige Ergebnis, das sich in der Gesetzgebung niederschlug. Die Organisatoren hatten mehr vom Staat erwartet. Eine weitere Enttäuschung: Den Teilnehmern des Marsches gelang es nicht, sich zu einer landesweiten Bewegung zusammenzuschließen. Im Jahr darauf sollte eine andere Organisation, SOS Racisme, von ihren Bemühungen profitieren. In Frankreich blieb die kleine gelbe Hand noch lange das Symbol für den Kampf gegen den Rassismus - auch wenn die Marschierenden weitaus größere Ziele gehabt hatten.
de
03:55
Nach einer wahren Geschichte
Lambert Wilson spielte in „Hiver 54“ von Denis Amar den französischen Priester Abbé Pierre, der im eiskalten Winter 1954 eine beispiellose Hilfswelle für Obdachlose initiierte. Der Film beruht auf den Schriften, die Abbé Pierre hinterlassen hat. Doch welcher Mensch steckt hinter der Filmfigur? Und woher kam sein unermüdlicher Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten?Im Winter 1954 bricht eine Kältewelle über Frankreich herein. In einer eisigen Nacht stirbt in einem Pariser Vorort ein drei Monate altes Baby in einem Autobus, in dem seine Eltern Zuflucht gesucht hatten. Wenige Tage später wird eine Frau in Paris erfroren aufgefunden, den Ausweisungsbescheid noch in der Hand. Das ist zu viel für den Priester Henri Grouès, bekannt unter dem Namen Abbé Pierre. Der einstige Résistance-Kämpfer und Abgeordnete hatte mit der Emmaus-Bruderschaft schon länger versucht, die Aufmerksamkeit der Regierung auf das Schicksal von Obdachlosen zu lenken.Da der Staat weghörte, appellierte Abbé Pierre schließlich an das Volk. Am 1. Februar rief er im Programm von Radio Luxembourg zur Solidarität auf. Mit den insgesamt 500 Millionen Francs, die daraufhin aus der ganzen Welt gespendet wurden, konnte immerhin den Schwächsten geholfen werden. In den französischen Städten wurden Obdachlosenzentren und Notunterkünfte errichtet; viele Familien schöpften wieder Hoffnung.Die Aktion ging als "Aufstand der Barmherzigkeit" in die Weltgeschichte ein. Abbé Pierre, der "Vater der Armen", öffnete in diesem Winter die Herzen der Franzosen. Bis ins Jahr 2007, als er 94-jährig starb, widmete er sich ununterbrochen den Hilfsbedürftigen; heute wird sein Einsatz international anerkannt. Der Film "Hiver 54, l'abbé Pierre" von Denis Amar zeichnet Leben und Schaffen des engagierten Kapuzinermönchs nach.
de
05:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:15
Mit offenen Augen
Das Logo der NBA ist seit 1969 eines der bekanntesten Sportembleme überhaupt. Es versinnbildlicht sportliche und kulturelle Überlegenheit und wird in den USA auch schlichtweg "The Logo" genannt. Heute sind jedoch drei Viertel der Spieler schwarz und es regt sich der Wunsch, die legendäre Silhouette von Jerry West durch einen afro-amerikanischen Basketballer zu ersetzen.Der Schöpfer des Logos, Alan Siegel, schildert die Entstehungsgeschichte der legendären Bildmarke. Der Sportmarketingexperte Boris Helleu erklärt, warum Sportlogos weitaus mehr sind als einfache Embleme.Foto: Logo der NBA
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:35
360° Reportage
Die Kriegerklasse der legendären japanischen Samurai ist lange ausgestorben, doch ihre Kunst des Yabusame, des berittenen Bogenschießens, hat überlebt. Seit über tausend Jahren finden Wettbewerbe zu Ehren der animistischen Shinto-Götter statt. Bisher war das eine reine Männerwelt, denn im Shintoismus gelten Frauen als unrein. Doch jetzt haben einige engagierte Frauen eine Revolution angezettelt. Die Reitstallbesitzerin Ayuko Kamimura will Yabusame zu einem internationalen Trendsport des 21. Jahrhunderts auch für Frauen machen. Die selbstbewussten Samurai-Ladys wollen die uralte Tradition an neue gesellschaftliche Normen anpassen, damit sie auch die nächsten tausend Jahre überlebt. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Janis Joplin: Der texanische KometAus dem tiefen Süden der USA stammt eine Sängerin mit einer der kraftvollsten und aufwühlendsten Stimmen der amerikanischen Musik: Janis Joplin. Die unangepasste Sängerin wuchs im ölreichen und konservativen Texas auf und ließ sich schon früh vom Blues des benachbarten Louisiana inspirieren. Schließlich wurde sie zu einer Kultfigur der Hippie-Bewegung und einer der Ikonen von Woodstock. Janis Joplins Suche nach Freiheit bescherte ihr mit folkigen Klängen und herzzerreißendem Blues einen kometenhaften Aufstieg - bevor ihr Stern leuchtend hell verglühte ...(2): Indonesien: Theater fürs VolkMysteriöse und gespenstische Marionetten sind die Stars der indonesischen Volkskultur: Das indonesische Schattentheater wurde zunächst vom Hinduismus und später vom Islam geprägt und besitzt im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt bis heute großen Einfluss, wenn in den Aufführungen aktuelle Ereignisse aufgegriffen und bisweilen auch satirisch verarbeitet werden. Das sogenannte Wayang Kulit ist eine der ältesten Darstellungsformen Indonesiens und begleitet den Alltag der Menschen seit über tausend Jahren.(3): Peru: Glorias Pilz-Bohnen-SuppeIn Cuzco findet Gloria auf dem Markt besondere Pilze, die im Morgengrauen nach dem Regen gesammelt werden und in der Region heiß begehrt sind. Sie sind die Hauptzutat ihrer traditionellen peruanischen Suppe, in die außerdem Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Bohnen, Käse und Kräuter gehören.(4): Belfast: Gehen oder bleiben?Mit seiner bunt zusammengewürfelten Architektur aus viktorianischen Gebäuden und modernen Hochhäusern übt das Zentrum von Belfast auf irische Jugendliche und Reiselustige aus aller Welt eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Hier steht die majestätische Ulster Hall, ein legendärer Konzertsaal, der seit über 150 Jahren die Besucher lockt. In den 1970er Jahren versetzte der Auftritt einer Punkband die ganze Stadt in Aufruhr … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:15
Stadt Land Kunst
(1): Das Limousin: Sinnliche Heimat von Simone de BeauvoirIm Garten ihres Großvaters im Herzen des Limousin entdeckte Simone de Beauvoir die Sinnlichkeit. Neun Jahre nach der Veröffentlichung von „Das andere Geschlecht“ im Jahr 1949, mit dem sie weltweit zu einer Ikone des Feminismus wurde, berichtete Simone de Beauvoir von ihrer Kindheit in einem von Konventionen geprägten bürgerlichen Elternhaus - meilenweit entfernt von der selbstbestimmten Frau, zu der sie sich entwickeln sollte.(2): Algarve: Fischer erobern den OzeanDie Algarve an der Südwestspitze Portugals wirkt fast ein wenig furchteinflößend. Hier haben die Menschen gelernt, mit schwindelerregenden Klippen über tosender Meeresbrandung zu leben. Die Fischer der Algarve sind Nachkommen der Seefahrer, die sich den tückischen Strömungen stellten und dabei ihr Leben riskierten. Lange vor den Spaniern, Holländern oder Franzosen machten sich im 15. Jahrhundert die Portugiesen auf, die Welt zu erobern.(3): Innere Mongolei: Tee mit Milch und Teigtaschen von IchinkhorlooIn der Nähe von Hondlon, im Norden der Inneren Mongolei, bereitet Ichinkhorloo Banshtai Tsai zu, in Milchtee gekochte Teigtaschen mit Reis und Trockenfleisch. Die mongolischen Nomaden essen dieses Gericht seit Generationen an besonders kalten Tagen. Dafür brät Inchinkhorloo Reis in Butter und Mehl an, fügt dann schwarzen Tee und frische Milch hinzu und gart darin die mit Hammelfleisch gefüllten Teigtaschen. Nach zehn Minuten ist das Essen fertig.(4): Islas Marquesas: Wo Reisen unter die Haut gehtIn Nuku Hiva, der Hauptinsel der Marquesas-Inseln, dringt das leise Geräusch des Patutiki ans Ohr, einer uralten Tätowierkunst, die früher mit Hilfe von Haifischzähnen oder angespitzten Knochen durchgeführt wurde. Während die Tätowierung im Westen dazu dient, sich von der Masse abzuheben, galt die traditionelle polynesische Tätowierung als Symbol für die Unterwerfung unter die Normen der Gemeinschaft. Sie verhalf einem Franzosen zu einem außergewöhnlichen Schicksal ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Japan: Ende des Pazifismus?
Nach dem Zweiten Weltkrieg verpflichtete sich Japan in seiner Verfassung zum Kriegsverzicht. Doch angesichts zunehmender Gefahren verkündete die Inselnation nun ein Aufrüstungsprogramm. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts könnte Japan die drittstärkste Militärmacht der Welt werden. Der dem Grauen von Hiroshima und Nagasaki entsprungene Pazifismus wich der Furcht vor aggressiven Nachbarn wie China, Russland und Nordkorea.Unter dem Einfluss konservativer Regierungen und dem zunehmenden Rückzug der Schutzmacht USA haben die japanischen Streitkräfte auch offensive Waffensysteme angeschafft - darunter Amphibienfahrzeuge, US-amerikanische F-35-Kampfflugzeuge und Flugzeugträger. Außerdem lagert genug Plutonium aus ziviler Nutzung im Land, um bis zu tausend Nuklearsprengköpfe herzustellen. Die dafür geeigneten Raketensysteme stehen ebenfalls zur Verfügung.Asien ist der Schlüssel zur Zukunft: Die Dokumentation zeigt eine neue Seite Japans und informiert über Veränderungen, die weit entfernt von der Ukraine ablaufen. Eine der letzten Hibakusha, wie die Überlebenden der Atombombenabwürfe von 1945 genannt werden, muss nun erneut einen Krieg befürchten.
de
09:55
Japan und die "Ära des erleuchteten Friedens"
Im Jahr 1925 kommt der junge französische Ingenieur Jean Millot nach Yokohama, um von dort aus die Telefonverbindung zwischen Japan und Frankreich aufzubauen. Ab 1927 erlebt er eine neue Zeit des japanischen Kaiserreichs: Showa, die Ära des „erleuchteten Friedens“. Japan wird zu einer Demokratie mit freier Presse und einer lebendigen sozialen Bewegung. Doch ab 1929 ist die Demokratie in Gefahr.Die Wirtschaftskrise sowie antikommunistische und militaristische Kräfte destabilisieren das Land. Zu dieser Zeit kommen Jean und die in Tokio lebende Emmy zusammen. Sie gründen eine Familie und erleben ein immer aggressiver werdendes Regime sowie einen Krieg, der 15 Jahre dauern wird.Japans Expansionsdrang erstreckt sich über ganz Südostasien bis nach Indochina. 1940 tritt Japan als Verbündeter von Nazideutschland und dem faschistischen Italien in den Krieg ein. Im Namen des Kaisers sollen sich Millionen Soldaten für den Sieg der Nation opfern. Die Familie aus dem Westen, die in Japan eine neue Heimat gefunden hat, erlebt Kriege und Niederlagen. In Archivaufnahmen erzählt diese Dokumentation von einer zerstörerischen Zeit, in der sich Japan in eine Kriegsnation verwandelte.
de
10:50
Portugal - Mit Nelken gegen die Diktatur
Der 25. April 1974: Kurz nach Mitternacht ist in Portugal plötzlich das streng verbotene Lied "Grândola, Vila Morena" auf einem katholischen Radiosender zu hören. Für die Soldaten der "Bewegung der Streitkräfte" (MFA) ist es das Signal zum Aufbruch - der Moment für den lang geplanten Putsch ist gekommen. Und für die Menschen, die 48 Jahre unter dem autoritären Regime gelebt und gelitten hatten, ist klar: Die Diktatur ist vorbei. Als das putschende Militär am frühen Morgen mit Panzern durch Lissabon fährt, um Ministerien, Radio- und Fernsehsender sowie den Flughafen zu besetzen, säumen bereits Tausende jubelnde Menschen die Straßen. Sie tanzen, singen und stecken Nelken in die Gewehre der Soldaten. Doch während viele Portugiesen noch das friedliche Ende der am längsten andauernden Diktatur Westeuropas feiern, beginnen diverse Parteien, Gewerkschaften, politische Kräfte und Revolutionstouristen aus ganz Europa um Einfluss im Land zu buhlen - von Paris über Bonn bis nach Ostberlin und Moskau. Es ist die Geschichte von verdeckten politischen Einsatztruppen, illegalen Waffenlieferungen, einer symbolträchtigen Agrarrevolution und der Verlagerung des innerdeutschen Konflikts ins Ausland. Erst mit den ersten freien Parlamentswahlen im April 1976 wird klar: Die vom Westen unterstützten gemäßigten Kräfte haben gesiegt - und die Integration in die Europäische Gemeinschaft möglich. Mit Zeitzeugen, Historikern und seltenen Archivaufnahmen rollt der Film diese entscheidende Phase in der Entstehung des modernen Portugals noch einmal neu auf.
de
12:05
Re: Grindavik am Rande des Vulkans
Gylfi und Thormar sind voller Euphorie. Zwei Monaten nach den letzten schweren Erdbeben und Vulkanausbrüchen können sie nach Hause zurückkehren. Die Hafenstadt Grindavik ist von der ganz großen Katastrophe verschont geblieben. Sie fühlen sich befreit, endlich wieder in der Stadt zu sein und machen sich an die Arbeit, ihr Restaurant wieder zu öffnen. Ihre Frauen und Kinder sind nicht mit ihnen zurückgekehrt, sondern bleiben vorerst in den neuen Wohnungen, in denen auch Gylfi und Thormar die Zeit seit der Evakuierung gelebt haben. Sie hoffen, dass auch die Schulen bald wieder öffnen werden und Normalität in den Ort einkehrt.Auch Atli und seine Familie vermissen Grindavik sehr. Sie leben aber noch in Reykjavik. Das ist zu groß, zu laut und zu unpersönlich für sie. Sie haben schnell eine Wohnung in der Hauptstadt finden können, aber wohl und heimisch fühlen sie sich dort nicht. Noch haben sie Angst, in ihr Haus nach Grindavik zurückzuziehen. Wenigstens übers Wochenende wollen sie dennoch zurück, um endlich einmal wieder zu Hause schlafen zu können. Kaum sind sie angekommen verunglückt ein Bauarbeiter in einer Erdbebenspalte. Und dann bricht der Vulkan erneut aus, die Zurückgekehrten müssen mitten in der Nacht fliehen und können nur hoffen, dass der eilig gebaute Schutzwall Grindavik vor dem Lavastrom bewahrt. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Nazim Hikmet, Stimme des türkischen VolkesSchon der Name klingt wie das Laden einer Waffe: Nazim Hikmet. Der Schriftsteller, dessen Gedichte bis in die 1960er Jahre hinein verboten waren, ist für die Türkei bis heute Provokation und Identifikationsfigur zugleich. Hikmet, der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Welt kam, war überzeugter Kommunist und Kritiker gesellschaftlicher Missstände. Wie die Türkei an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, stand auch Nazim Hikmet zwischen den Welten. Als zentrale Figur der türkischen Literatur und Poesie schrieb er Gedichte über Kampf und Liebe zugleich.(2): Singapur: Das chinesische Erbe der Peranakan„Vor Ort geborene“ oder auch „Chinesen des Königs“ werden die Peranakan genannt, denn ihre Vorfahren sind chinesische Kaufleute, die aus dem damals nach außen abgeschotteten Reich der Mitte nach Singapur geflohen waren, um dort ihr Glück zu suchen. Die chinesischen Frauen blieben im Land und so heirateten die meisten von ihnen einheimische Malaiinnen. Aus diesen Verbindungen entstand eine bunte Kultur, die im Laufe der Jahre zur selbst gewählten Identität der Stadt wurde.(3): Luls äthiopisches Rindfleisch am KohlenfeuerIm Metzgerviertel von Addis Abeba kauft Lul Rinderfilet, die Hauptzutat seines Gerichts, schneidet es dünn auf, brät es und hält es über einem traditionellen Kohlenbecken warm. Anschließend gibt er grüne Paprika, Zwiebeln und rotes Paprikapulver darüber und serviert es mit einer scharfen Soße.(4): Innsbruck: Der HexenhammerIn Innsbruck schmiegt sich der Horizont an die schneebedeckten Gipfel des Karwendelgebirges. Die österreichische Stadt hat sich ihr mittelalterliches Aussehen bewahrt - vor allem ihr Wahrzeichen, das Goldene Dachl, dessen Kupferschindeln seit 500 Jahren mit der Sonne um die Wette glänzen. Geht man noch weiter in die Vergangenheit zurück, liegt hier der Ursprung eines mörderischen Wahnsinns, der durch ein Buch namens „Malleus maleficarum“ (Hexenhammer) angeheizt wurde. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Chamonix: James Salter und der GipfelstürmerAugust 1966: Zwei deutsche Bergsteiger stecken in einer Wand des Mont-Blanc-Massivs fest. Der Kalifornier Gary Hemming, einer der besten Kletterer seiner Zeit, organisiert ihre Rettung. Der waghalsige junge Mann, dessen Hippie-Look ihm den Spitznamen „le beatnik“ einbrachte, wurde dadurch in Frankreich schlagartig berühmt. Den amerikanischen Schriftsteller James Salter inspirierte Hemmings Geschichte zu dem Roman „In der Wand“, der 1979 erschien.(2): Curitiba: Die grünste Stadt BrasiliensWie überall auf dem amerikanischen Kontinent können sich auch in Brasilien die Großstädte vor Autos kaum retten. In ganz Brasilien? Nein! Eine Metropole im Süden des Landes leistet Widerstand. Curitiba hat mehr als 3,5 Millionen Einwohner und bezeichnet sich selbst als grünste Stadt Brasiliens. Ihre Parks, Recyclinganlagen und Fußgängerzonen verdankt die Stadt dem Architekten Jaime Lerner, der in den 1970er Jahren Bürgermeister von Curitiba wurde - zu einer Zeit, als im restlichen Brasilien Nachhaltigkeit noch kein Thema war.(3): Im spanischen Baskenland: Aitors EintopfIn Hondarribia kocht Aitor Marmitako, einen typischen Eintopf aus dem Baskenland, den die Fischer früher auf ihren Booten aßen. Normalerweise wird er mit Thunfisch zubereitet, aber heute kommt Bonito hinein. Erst brät Aitor das Gemüse in einem „marmita“ genannten Topf an, dann kommen die Kartoffeln, Apfelwein und etwas Wasser dazu. Und natürlich darf eines nicht fehlen: „ezpeletako biperra“, eine fruchtige Chilisorte aus dem Baskenland. Der Bonito wird klein geschnitten und als Letztes hinzugefügt.(4): London: Die Ursprünge des KriminalromansManche denken bei London an die Königsfamilie, für andere ist die britische Metropole die Hauptstadt des Verbrechens. Hier kann man auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln oder mit Miss Marple Tee trinken. Ihren Ruf verdankt die Stadt an der Themse einem Fall, der zur Geburt des englischen Krimis führte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Wo ist meine Schwester?
Können sich Zwillinge gegenseitig spüren? Marie spürt jedenfalls Amelie. Während diese bereits auf dem Heimweg von ihrer gemeinsamen Geburtstagsparty ist, bricht Marie plötzlich auf der Tanzfläche zusammen. Amelie kommt nie zu Hause an und verschwindet spurlos. Ihr Freund Jonas alarmiert am nächsten Morgen besorgt die Polizei, es muss etwas passiert sein! Hauptkommissar Ingo Thiel nimmt sofort die Ermittlungen auf, tappt mit seinem SOKO-Team allerdings vorerst im Dunkeln: keine Zeugen, keine Feinde, nur ein gefundener Ohrring im Park. Doch dann bemerkt Marie, dass doch etwas aus der Wohnung des Paares fehlt: eine auffällige Patchwork-Decke, die Marie ihrer Schwester geschenkt hatte. Für Thiel steht fest: Jonas verheimlicht etwas. - Hat er deshalb auch etwas mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun? Für Dorothee Reinhard, Amelies Mutter, unvorstellbar. Aus ihrer Sicht ist Jonas ein echter Traummann, er würde alles für Amelie tun. Dorothee nimmt Jonas in Schutz und hält vehement an seiner Unschuld fest. Ingo Thiel verdächtigt Jonas trotzdem; seine Aussagen erscheinen ihm immer fragwürdiger. Außerdem hat Jonas ein Suchtproblem verschwiegen; er nimmt Opioide, um sich gegenüber seiner seelisch belastenden Arbeit als Rettungssanitäter abzuschotten. Die Beweislage gegen ihn scheint zunehmend erdrückend, spätestens als herauskommt, dass ihm Amelie ein großes Geheimnis verschwiegen hatte. Die SOKO findet daraufhin auch noch einen weiteren, alarmierenden Hinweis im Wald. Ist Amelie überhaupt noch am Leben? Die Zeit rennt … Die Krimireihe ist inspiriert von echten SOKO-Fällen und basiert auf den kriminalistischen Erfahrungen des gleichnamigen Hauptkommissars aus Mönchengladbach. Die wahren Begebenheiten machen diese Fernsehkrimis so nahbar und realistisch. Sie geben den Zuschauerinnen und Zuschauern spannende Einblicke in die kleinteilige, oftmals auch zermürbende Polizeiarbeit. In "Wo ist meine Schwester?" schlüpft Heino Ferch bereits zum vierten Mal in die Rolle von Ingo Thiel. Regie führte zum zweiten Mal der mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseur Markus Imboden. Martina Gedeck überzeugt in der ambivalenten Rolle der Mutter der Vermissten.
de
16:00
Costa Rica - Der Natur zur Seite stehen
Costa Rica ist ein weltweit einzigartiges Naturparadies. Trockenwälder, Regenwälder, Vulkane, Meeresnationalparks: Die unterschiedlichen Ökosysteme beherbergen eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die rund fünf Prozent der weltweiten Biodiversität ausmacht. In den 80er Jahren wurden drei Viertel des Urwaldes abgeholzt. Trotzdem ist Costa Rica heute dank seiner engagierten Umweltpolitik eines der wenigen Länder der Erde - und das einzige auf dem amerikanischen Kontinent -, dessen Waldfläche jedes Jahr signifikant zunimmt. Etlichen Schwierigkeiten zum Trotz hat sich das kleine mittelamerikanische Land zu einem weltweiten Vorbild im Umweltschutz und in der Bekämpfung des Klimawandels entwickelt. Die Dokumentation präsentiert ein Paradies aus naturnahen Lebensräumen mit einzigartigen Biotopen. In der Regenzeit hat der tropische Trockenwald eine dichte, üppige und farbenfrohe Vegetation. In der sechs Monate dauernden Trockenzeit hingegen versteckt sich die Natur und fällt in einen Dornröschenschlaf. Die Tier- und Pflanzenwelt dieses wenig bekannten Lebensraums hat verschiedene Überlebensstrategien entwickelt.Die Gelbbauchunke beispielsweise versteckt sich unter der Erde, um nicht auszutrocknen. Manche Säugetiere, darunter die Klammeraffen und Kapuzineräffchen, können die extreme Hitze aushalten und passen ihre Ernährung den Jahreszeiten an. Wespen und auch manche Vogelarten ziehen in dieser Zeit in die feuchteren Wälder rund um die nahegelegenen Vulkane.Neben den Trockenwäldern gibt es in Costa Rica vor allem tropische Regenwälder, die die Hälfte der Fläche einnehmen. Sie bedecken die Hänge der Vulkane und erstrecken sich von der Pazifikküste bis zum Karibischen Meer. Eine vielfältige Fauna ist hier beheimatet: Jaguare, Tapire, Weißbartpekaris, Große Grüne Aras, Kolibris und zahlreiche Amphibienarten.An der Küste lässt sich ein besonderes Naturphänomen beobachten - die Arribada. Zu dieser Zeit kommen Tausende Oliv-Bastardschildkröten gleichzeitig an Land, um ihre Eier abzulegen.
de
16:55
Texas (2/2)
In den Caprock Canyons lebt die letzte wilde Büffelherde von Texas. Vor rund 20 Jahren wurden die einzig verbliebenen 44 Bisons des Bundesstaates eingefangen und hierhergebracht. Mit der Kamera spürt der Fotograf Wyman Meinzer die Bisons auf.Texaner lieben ihr Rodeo. Überall im Bundesstaat finden Rodeo-Veranstaltungen statt, bei denen Pferde und Rinderbullen geritten werden. Sterling Spurr ist 19 Jahre alt und will professioneller Bullrider werden. Nach einer verletzungsbedingten Pause kehrt Sterling erstmals wieder in die Arena zurück.Ganz im Süden der Golfküste von Texas liegt unweit der Grenze zu Mexiko South Padre Island. Die Strände der Insel sind die bedeutendste Brutstätte in den USA für die vom Aussterben bedrohte Atlantik-Bastardschildkröte. Die Meeresbiologin Amy Bonker überwacht mit ihrem Team während der Nistsaison die Strände. Durch Fischernetze oder Schiffsmotoren verletzte Meeresschildkröten werden gesund gepflegt.Westtexas ist bekannt für seine Ghosttowns: verlassene Orte, deren Überreste von einer anderen Zeit erzählen. Die ehemalige Minensiedlung Terlingua erlebte ein erstaunliches Comeback: Inmitten von Ruinen leben Aussteiger und Glückssuchende. Terlingua ist für seine Bewohner so etwas wie der alternative Entwurf von Texas, ein Zufluchtsort in einer atemberaubenden Landschaft.Der Kontrast zwischen riesigen Canyons und weiten Wüstenlandschaften machen den Big-Bend-Nationalpark zu einem einzigartigen Naturschauspiel. Höhepunkt ist der atemberaubende Santa Elena Canyon, durch den sich ein legendärer Fluss schlängelt: der Rio Grande.
de
17:50
Gute Nachrichten vom Planeten
Meist liest man nur schlechte Nachrichten über den Zustand der Wälder: Tropenwälder werden gerodet, Dürren, Waldbrände oder Schädlinge vernichten Bäume auf der ganzen Welt. Doch es gibt engagierte Wissenschaftler und Umweltschützer, die bedrohte Wälder schützen und aufforsten.In Costa Rica haben Biologen Geschichte geschrieben: Obwohl man lange dachte, dass einmal gerodete Tropenwälder für immer verloren sind, gelang ihnen die Wiederaufforstung ehemaliger Rinderweiden. Sie schufen ein großes Schutzgebiet voller seltener Arten. Nachkommen ehemaliger Sklaven leben in Brasiliens Regenwald. Ihr Wissen um die Baumsamen bescherte ihnen eine neue Einnahmequelle und Ansehen. Eine fast unglaubliche Geschichte kommt aus der Sahelzone: Hier kämpfen Menschen erfolgreich gegen die Ausbreitung der Wüste, in dem sie aus den Wurzeln einst gefällter Bäume neue Bäume heranziehen. Auf diese Weise sind bereits über 24 Millionen Hektar wieder begrünt worden.In Deutschland suchen Forstwissenschaftler nach klimaresistenteren Baumarten für den Wald der Zukunft. Und nachdem auf Borneo der Wald über Jahrzehnte immer größeren Ölpalmenplantagen weichen musste, steuert die Forstbehörde der malaysischen Provinz Sabah nun um. Sie lässt in großem Stil Bäume pflanzen, um das Überleben der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans zu sichern.Die Geschichten und Projekte aus aller Welt zeigen: Es lohnt sich, für artenreiche Wälder zu kämpfen. Die Zerstörungen der Vergangenheit lassen sich reparieren.
de
18:35
Unsere Erde, der mysteriöse Planet
Südlich des Äquators, zwischen Asien und Australien, liegt eine geheimnisvolle Inselwelt. Bevölkert wird das paradiesische Fleckchen Erde von ziemlich ungeheuerlichen Bewohnern. Dazu zählen ein über drei Meter langer Komodowaran, fleischfressende Gremlins, Zombies gleichende Küken und Affen mit punkigen Allüren. Nicht zu vergessen der Hirscheber, dessen Hauer sich in den eigenen Schädel bohren, und der Vogel mit einem Faible für Kreuzfahrten. Doch warum leben die Riesenechsen ausgerechnet hier? Was macht diese Inseln so besonders? Diese Folge der Dokumentationsreihe führt auf den Spuren der Entwicklungsgeschichte des Lebens ins wilde Indonesien. Riesenpflanzen und Minielefanten dienen dabei als Anschauungsobjekte, um die Evolution ganz neu zu erfahren und zu verstehen. Im Zuge ihrer Entwicklung hat die Erde der Tierwelt immer neue Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet: So leben ungewöhnlich freundliche Affen in den Baumwipfeln des Regenwalds, während sich im Unterholz eine seltene Schweineart im Laufe der Zeit in einen Hirsch verwandelt hat. Danach geht es zu einer Kolonie truthahnähnlicher Vögel, die Löcher in den Boden scharren, um dort ihre Eier abzulegen, und zu einem Paradiesvogel, der ein Kreuzfahrtschiff seine Heimat nennt. Doch auch der Komodowaran ist für eine Überraschung gut: Könnte es sein, dass der König der Echsen in Wahrheit eine Königin ist? Der blaue Planet steckt voller Geheimnisse. Warum versammeln sich Walhaie bevorzugt vor der mexikanischen Küste? Was hat das mit dem Einschlag eines Meteoriten zu tun? Und wie konnte einer der erstaunlichsten tropischen Regenwälder völlig in Vergessenheit geraten? Von der skurrilen Tierwelt der Insel Sulawesi über die furchteinflößenden Geschöpfe der Maya bis hin zu den wolkenverhangenen Gipfeln Afrikas - „Unsere Erde, der mysteriöse Planet“ entführt die Zuschauer auf eine Reise durch die Kontinente und ihre Entwicklungsgeschichte. Dabei offenbart die Dokumentationsreihe die Geheimnisse des Lebens auf dem blauen Planeten.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Psychologie für Polizisten
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Taking Sides - Der Fall Furtwängler
Wilhelm Furtwängler, einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation, muss sich vor einem US-amerikanischen Entnazifizierungsausschuss verantworten. Obschon er letztlich von allen Vorwürfen freigesprochen wird, bleibt sein Name durch seine Verbindung mit den Nazis befleckt.Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 waren jüdische Künstler gezwungen, Deutschland zu verlassen. Wer nicht rechtzeitig ins Exil ging, war mit zunehmenden Repressalien und schließlich mit dem Tod bedroht. Furtwängler blieb und wurde einer der wichtigsten kulturellen Aktivposten der Nazis.Die Frage nach der politischen Verantwortung des Künstlers in einem totalitären Regime bleibt bis heute aktuell. Soll man bleiben - und wie sich verhalten - oder die Heimat verlassen. Der ungarische Regisseur István Szabó wirft mit seiner Sezierung eines Künstlerlebens während der Nazi-Zeit wichtige Fragen auf und zeigt über weite Strecken überzeugend, wie schwierig es sein kann, sie eindeutig zu beantworten. Der Film gewann Preise auf den Filmfestivals von Mar del Plata, Valenciennes und Pescara.
de
22:00
Gangs of New York
New York, im Jahr 1846: In dem berüchtigten Elendsviertel Five Points kämpfen verfeindete Banden um die Vorherrschaft. Der Fleischer William Cutting führt die in Amerika geborenen „Natives“ an, die den frisch angekommenen Einwanderern das Leben schwer machen. Gegen die brutale Unterdrückung lehnen sich der aus Irland stammende „Priest“ Vallon und dessen Bande „Dead Rabbits“ auf. Ihr Aufstand wird in einer blutigen Straßenschlacht vernichtend niedergeschlagen.William Cutting, der als „Bill the Butcher“ gefürchtet ist, sticht seinen Rivalen Vallon nieder. Aus Respekt vor der Tapferkeit seines Erzfeindes verschont er jedoch dessen kleinen Sohn. Als Amsterdam Vallon 16 Jahre später aus dem Waisenhaus zurückkehrt, herrscht Cutting uneingeschränkt über Five Points.Ehemalige Dead-Rabbit-Kämpfer sind jetzt seine Vasallen und die Politiker hat er in der Hand. Selbst Diebe wie Johnny Sirocco, dessen Bande sich Amsterdam anschließt, liefern einen beträchtlichen Teil ihrer Beute an den „Butcher“ ab. Nur die schöne Diebin Jenny Everdeane genießt die besondere Gunst, dem Gangsterboss nichts abgeben zu müssen. Schon bald nimmt er auch Amsterdam unter seine Fittiche - ohne zu ahnen, wer sein neuer Zögling wirklich ist. Um seinen Racheplan zu verwirklichen, wartet Amsterdam auf den richtigen Zeitpunkt. Oscarpreisträger Martin Scorsese erzählt in „Gangs of New York“ ein fast vergessenes Kapitel US-amerikanischer Geschichte, das von der großen Einwanderungswelle in den 1840er Jahren bis in die Zeit des Bürgerkriegs reicht. In dem spannenden Filmepos stehen sich die Oscarpreisträger Daniel Day-Lewis als charismatischer Unterweltherrscher und Leonardo DiCaprio in der Rolle des Rächers gegenüber. Kameramann Michael Ballhaus lieferte imposante Bilder für das Meisterwerk, das bei den Oscars in zehn Kategorien nominiert war.
de

Programm-Guide - Dienstag, 23.04.2024

00:35
Rewind and Play
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte des 1917 in den USA geborenen Jazzpianisten Thelonious Monk, dessen Lebensinhalt die Musik war. Er wirft auch ein Schlaglicht auf die Medienmaschinerie und auf die Berichterstattung der Journalisten, bei der nicht der Künstler und sein Schaffen im Mittelpunkt stehen, sondern nur bestimmte Stereotype oberflächlich bedient werden.Das Bildmaterial erlaubt einen neuen, unverstellten Blick auf den beeindruckend vielseitigen Musiker, der bereits zu Lebzeiten eine Legende war. Der Dokumentarfilm lässt erahnen, wie viel Überwindung es ihn in der Vergangenheit gekostet haben muss, sich wieder und wieder den Journalisten zu öffnen, die ein Bild von ihm zeichnen würden, auf das er keinerlei Einfluss hat. Aber zum Glück ist da noch seine Musik. Und die spricht Bände.
de
01:50
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
01:55
Kanadas Nationalparks (5/5)
Der Cape-Breton-Highlands-Nationalpark liegt im Norden der kanadischen Atlantikprovinz Nova Scotia und erstreckt sich zwischen dem Sankt-Lorenz-Golf und dem Atlantik. 1936 gegründet, umfasst er eine Fläche von rund 1.000 Quadratkilometern. Im Park herrscht borealer Wald vor, in denen Elche und Kojoten zu Hause sind. An seinen Küsten siedelt der Weißkopfseeadler, im Meer tummeln sich Wale und Robben. Cape Breton ist seit Jahrtausenden Siedlungsgebiet der Mi'kmaq, die zu den First Nations zählen. Nach Jahren der Diskriminierung und Ausgrenzung haben sie eigene Organisationen gegründet, die im Naturschutz aktiv ist. Sie halten die Traditionen ihres Volks lebendig und vermitteln sie an Interessierte. Sie zeigen, warum die Schwarzesche für sie besondere Bedeutung hat, zu welchen Gelegenheiten sie Tabak spenden, was sie bei Bluthochdruck unternehmen und warum das Wasser Ursprung allen Lebens ist. Neben den Mi'kmaq leben auf Cape Breton auch Akadier - Nachfahren der Franzosen, die zu den ersten Siedlern aus Europa gehörten. Ihnen folgten im 18. Jahrhundert Schotten, die sich zunächst in der rauen Natur zurechtfinden mussten. Auch sie besinnen sich auf ihre Herkunft und pflegen ihre Traditionen, ohne ihre Zugehörigkeit zu Kanada zu leugnen.
de
02:50
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Sein Diplom frisch in der Tasche, beschloss der junge französische Ingenieur Corentin de Chatelperron, ein Boot aus Jutefasern und Harz zu entwickeln und damit eine ökologische Revolution loszutreten. Um die Widerstandsfähigkeit des Bootes zu testen, ging Corentin sechs Monate lang alleine auf Jungfernfahrt, von Bangladesch bis Malaysia. Gleichzeitig wollte er testen, wie man auf hoher See autark leben kann und zwar nur mit Lowtech-Lösungen. Auf dem Boot hatte er ein kleines Treibhaus, um Kartoffeln anzubauen, zwei Hühner, einen Solarherd und einen Holzsparofen. Rückblickend musste er sich jedoch ein Fiasko eingestehen. Er ließ sich aber nicht entmutigen und hatte zwei Jahre später sein neues Projekt, größer und ambitionierter als das erste: den nur mit Lowtech ausgestatteten autarken 14 Meter langen Katamaran „Nomade des Mers“. „Lowtech“ bedeutet Technik nach den Maßstäben „einfache Funktion, einfache Herstellung, einfache Bedienung“. Die Ausrüstung an Bord bedient die Grundbedürfnisse der Crew wie essen, trinken und Energie erzeugen. An einem Winterabend läuft die „Nomade des Mers“ aus dem Hafen von Concarneau aus. Ziel der geplanten Seereise ist es, Erfinder aus aller Welt zu treffen, um deren Lowtech-Lösungen zu erforschen, zu dokumentieren und im Open Access online zu teilen. Bei diesem außergewöhnlichen Abenteuer müssen Corentin, seine Crew und der Katamaran zahlreiche Hürden überwinden: Unwetter, technische Pannen, Erschöpfung, Entmutigung. Diese werden jedoch durch die übergroße Freude wettgemacht, wenn Experimente gelingen und Lowtech-Erfindungen mit allen Menschen für eine nachhaltigere Zukunft geteilt werden können.
de
03:15
Natura Europa
Die Dokumentation erzählt von dem ehrgeizigen Versuch, eine ausgestorbene Tierart wieder zum Leben zu erwecken: den Auerochsen.Wie kein anderes prägte das mythische Tier die Landschaft dieses Kontinents. Durch ein großangelegtes Programm, das mehrere europäische Länder und Universitäten umfasst, soll das ehemals größte Landtier des Kontinents in die Natur zurückkehren - mit Hilfe einer Kombination aus moderner Gentechnik und wissenschaftlichen Zuchtmethoden.In einer filmischen Reise vom trockenen Spanien bis zur Bergwildnis des Velebit in Kroatien erleben wir einige der großartigsten Landschaften Europas. Mit modernsten technischen Mitteln wird das bisher unbekannte Leben eines mythischen Tieres enthüllt. Zum ersten Mal sehen wir, wie Auerochsen in der Wildnis leben, wie sie ihre Jungen aufziehen, sich vor Feinden schützen, die Rangordnung innerhalb der Herde festlegen und wie sie noch nach ihrem Leben zum Erhalt ihres Lebensraumes beitragen.Der Film schlägt aber nicht nur geografisch eine Brücke vom äußersten Westen bis zum Osten des Kontinents, sondern verbindet auch die Vergangenheit mit der Zukunft. Vor 30.000 Jahren entstanden die ältesten Kunstwerke der Menschheit in unzugänglichen Höhlen in Frankreich. Sie zeigen das für unsere Vorfahren bedeutendste Tier, den Auerochsen. Heute wird in futuristischen Hightech-Labors an der Rückkehr des „Königs der Wildnis“ gearbeitet.
de
05:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
06:10
Mit offenen Augen
Keine weiteren Informationen
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30
360° Geo Reportage
Der Spreewald, nur eine knappe Autostunde von Berlin entfernt, ist ein Naturparadies, durchzogen von unzähligen Kanälen und Fließen. Ein verwunschener Landstrich, der mit einem ganz eigenen Zeitgefühl und alten Bräuchen gestresste Großstädter magisch anzieht. Anfang Januar wird auch im Spreewald die Fastnacht gefeiert. Auffallend im kleinen Örtchen Burg sind die vielen jungen Leute in ihren Trachten. Es ist die Tracht der Wenden und Sorben, jener Slawenvölker, die seit dem sechsten Jahrhundert durch Völkerwanderungen in den Spreewald kamen. Bräuche werden hier akribisch gepflegt - so tragen zum Beispiel die Mädchen und Frauen kunstvoll gesteckte und handbestickte Hauben. Ein Handwerk, das nur noch ganz wenige Spreewälderinnen beherrschen - zu ihnen gehört Christa Dziumbla, die ihr Wissen an die 18-jährige Cindy weitergibt. Und jedes Jahr im Frühjahr kehrt Adebar, wie der Volksmund den Weißstorch nennt, zurück in den Spreewald, um hier zu brüten und seinen Nachwuchs großzuziehen. Vielfältig ist auch die Küche der Region. Junge und innovative Köche interpretieren typische Spreewaldgerichte neu, zum Beispiel Sternekoch Oliver Heilmeyer im feinen Hotel "Zur Bleiche". Aber auch der gebürtige Brandenburger Marco Giedow zaubert mit den ökologisch hochwertigen Rohstoffen eine moderne und leichte Küche mit vielen Referenzen an den Spreewald. Bio-Gemüse, selbst gebackenes Brot, kaltgepresstes Leinöl und Fleisch von Tieren, denen es auf den Weiden und Wiesen gut geht. Das, was die Region ausmacht, findet man hier überall: gutes Essen, altes Handwerk und eine verzauberte Landschaft. So nah und doch so fern von der Hauptstadt. "360° Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Nazim Hikmet, Stimme des türkischen VolkesSchon der Name klingt wie das Laden einer Waffe: Nazim Hikmet. Der Schriftsteller, dessen Gedichte bis in die 1960er Jahre hinein verboten waren, ist für die Türkei bis heute Provokation und Identifikationsfigur zugleich. Hikmet, der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Welt kam, war überzeugter Kommunist und Kritiker gesellschaftlicher Missstände. Wie die Türkei an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, stand auch Nazim Hikmet zwischen den Welten. Als zentrale Figur der türkischen Literatur und Poesie schrieb er Gedichte über Kampf und Liebe zugleich.(2): Singapur: Das chinesische Erbe der Peranakan„Vor Ort geborene“ oder auch „Chinesen des Königs“ werden die Peranakan genannt, denn ihre Vorfahren sind chinesische Kaufleute, die aus dem damals nach außen abgeschotteten Reich der Mitte nach Singapur geflohen waren, um dort ihr Glück zu suchen. Die chinesischen Frauen blieben im Land und so heirateten die meisten von ihnen einheimische Malaiinnen. Aus diesen Verbindungen entstand eine bunte Kultur, die im Laufe der Jahre zur selbst gewählten Identität der Stadt wurde.(3): Luls äthiopisches Rindfleisch am KohlenfeuerIm Metzgerviertel von Addis Abeba kauft Lul Rinderfilet, die Hauptzutat seines Gerichts, schneidet es dünn auf, brät es und hält es über einem traditionellen Kohlenbecken warm. Anschließend gibt er grüne Paprika, Zwiebeln und rotes Paprikapulver darüber und serviert es mit einer scharfen Soße.(4): Innsbruck: Der HexenhammerIn Innsbruck schmiegt sich der Horizont an die schneebedeckten Gipfel des Karwendelgebirges. Die österreichische Stadt hat sich ihr mittelalterliches Aussehen bewahrt - vor allem ihr Wahrzeichen, das Goldene Dachl, dessen Kupferschindeln seit 500 Jahren mit der Sonne um die Wette glänzen. Geht man noch weiter in die Vergangenheit zurück, liegt hier der Ursprung eines mörderischen Wahnsinns, der durch ein Buch namens „Malleus maleficarum“ (Hexenhammer) angeheizt wurde. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
(1): Chamonix: James Salter und der GipfelstürmerAugust 1966: Zwei deutsche Bergsteiger stecken in einer Wand des Mont-Blanc-Massivs fest. Der Kalifornier Gary Hemming, einer der besten Kletterer seiner Zeit, organisiert ihre Rettung. Der waghalsige junge Mann, dessen Hippie-Look ihm den Spitznamen „le beatnik“ einbrachte, wurde dadurch in Frankreich schlagartig berühmt. Den amerikanischen Schriftsteller James Salter inspirierte Hemmings Geschichte zu dem Roman „In der Wand“, der 1979 erschien.(2): Curitiba: Die grünste Stadt BrasiliensWie überall auf dem amerikanischen Kontinent können sich auch in Brasilien die Großstädte vor Autos kaum retten. In ganz Brasilien? Nein! Eine Metropole im Süden des Landes leistet Widerstand. Curitiba hat mehr als 3,5 Millionen Einwohner und bezeichnet sich selbst als grünste Stadt Brasiliens. Ihre Parks, Recyclinganlagen und Fußgängerzonen verdankt die Stadt dem Architekten Jaime Lerner, der in den 1970er Jahren Bürgermeister von Curitiba wurde - zu einer Zeit, als im restlichen Brasilien Nachhaltigkeit noch kein Thema war.(3): Im spanischen Baskenland: Aitors EintopfIn Hondarribia kocht Aitor Marmitako, einen typischen Eintopf aus dem Baskenland, den die Fischer früher auf ihren Booten aßen. Normalerweise wird er mit Thunfisch zubereitet, aber heute kommt Bonito hinein. Erst brät Aitor das Gemüse in einem „marmita“ genannten Topf an, dann kommen die Kartoffeln, Apfelwein und etwas Wasser dazu. Und natürlich darf eines nicht fehlen: „ezpeletako biperra“, eine fruchtige Chilisorte aus dem Baskenland. Der Bonito wird klein geschnitten und als Letztes hinzugefügt.(4): London: Die Ursprünge des KriminalromansManche denken bei London an die Königsfamilie, für andere ist die britische Metropole die Hauptstadt des Verbrechens. Hier kann man auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln oder mit Miss Marple Tee trinken. Ihren Ruf verdankt die Stadt an der Themse einem Fall, der zur Geburt des englischen Krimis führte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Vatikanstadt. Ein Hauch von Ewigkeit
Auf dem Vatikanischen Hügel verdichten sich 2.000 Jahre Kirchengeschichte auf einzigartige Weise. Ein einfaches Grab vor den Toren Roms wurde zur Wiege des Papsttums und zum Zentrum der Christenheit. Neben den in Archiven und handschriftlichen Sammlungen festgehaltenen historischen Zeugnissen ist der Vatikan auch ein architektonisches Meisterwerk, das weltberühmte Schätze der Malerei und Bildhauerei beherbergt. Wie wurde aus einem kleinen Hügel ein Brennpunkt von Kunst, weltlicher und kirchlicher Macht? Und welchen Beitrag haben Malerei, Bildhauerei und Architektur zur Machtentfaltung des Papsttums geleistet? Heute öffnet die Wissenschaft Türen des Vatikans, die das päpstliche Geheimnis zuvor verschlossen hielt. Archäologen erforschen Katakomben und Nekropolen, um die Ursprünge der Ewigen Stadt freizulegen. Historiker ergründen die Geschichte des Petersdoms von der Grundsteinlegung über den Abriss bis zum Neubau der Basilika und ihrer Erweiterung zum monumentalen Prachtbau. Restauratoren lüften Geheimnisse um die Fresken der Renaissance, Paläografen entziffern Handschriften aus den Archiven und stoßen dabei auf Zeugnisse der Baumeister dieses architektonischen wie spirituellen Abenteuers. In einer Mischung aus Animation und Dokumentation zeigt der Film, wie große Künstler nach den Vorgaben visionärer Päpste zwei Jahrtausende lang zur Machtentfaltung beigetragen haben.
de
10:30
Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt
„Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt“ erzählt die Geschichte einer jungen Raubkatze, eines Karakals, die es in die Stadt verschlägt. Nach erfolglosen ersten Jagdversuchen in der Savanne gelangt die Raubkatze auf ihren Streifzügen in die Vororte von Kapstadt. Hier nutzt sie ihre scharfen Sinne und ihre phänomenale Sprungkraft, um sich an die vom Menschen gestaltete Umgebung anzupassen. Sie erlegt auf Golfplätzen Kaninchen und jagt Ratten in den Scheunen. Das Weibchen lässt sich eine tote Robbe schmecken, die das Meer in die Bucht gespült hat, und dringt sogar in einen Vorgarten ein, um Hundefutter zu stehlen. Es trotzt Gefahren wie dem Autoverkehr und ebenfalls den in Richtung Stadt abgewanderten großen Raubtieren. In Kapstadt leben rund 60 Karakale am Rande der menschlichen Zivilisation. Gelegentlich kreuzen Vorstadtbewohner den Weg der scheuen Tiere und teilen Bilder in den sozialen Netzwerken.  Mit Unterstützung des „Urban Caracal Project“ der Universität Kapstadt hat das Filmteam die Raubkatzen über zwei Jahre lang begleitet. Der Film dokumentiert das Leben der Karakale in dieser ungewöhnlichen Umgebung und verdeutlicht die erstaunliche Fähigkeit vieler Tierarten, sich an die rasante Verstädterung anzupassen.
de
11:15
Wilde Eltern (1/2)
Die erste Hürde ist meist die Suche nach einem Partner: Bei vielen Säugetieren, wie Grizzlybären und Rehen, kämpfen die Männchen um die Gunst der Weibchen - doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie auch zum Zug kommen. Blattläuse haben es da einfacher: Sie vermehren sich die meiste Zeit des Jahres ohne einen Partner. Und statt Eier zu legen, bringen sie ihren Nachwuchs lebend zur Welt. Einige Tiere versuchen durch ihre Fertigkeiten zu beeindrucken, wie Webervögel, die den Weibchen ihre kunstvollen Nester präsentieren - getreu dem Motto: Der beste Architekt gewinnt. Ein Wespenspinnen-Männchen riskiert für den Nachwuchs sogar sein Leben, denn das Weibchen tötet ihn noch während der Paarung. Als Spinnenmutter ist sie jedoch fürsorglich. Für ihre kostbaren Eier spinnt sie einen erstaunlich aufwendigen Kokon. Wenn neues Leben das erste Mal das Licht der Welt erblickt, ist das immer ein kleines Wunder. Sei es ein Schlupf aus dem Ei oder die Geburt einer jungen Robbe oder eines Eichhörnchens. In beeindruckenden Bildern zeigt die Dokumentation, mit welcher Hingabe Tiereltern alles dafür tun, um sich erfolgreich fortzupflanzen. Dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu bieten, ist das Ziel aller Tiereltern. Die Strategien dafür sind jedoch sehr unterschiedlich, allein schon bei der Partnersuche, der Paarung und der Geburt. Die unterhaltsame Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle gibt einen intimen Einblick in das Liebesleben „wilder Eltern“ rund um den Globus.
de
12:10
Re: Psychologie für Polizisten
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): José Carlos Schwarz, Guerilla-Dichter aus Guinea-BissauJosé Carlos Schwarz ist eine Legende des Widerstands, ein dichtender Terrorist, ein Guerillakämpfer der Worte, vor allem aber ein legendärer und geheimnisumwitterter revolutionärer Künstler. Obwohl es nur sehr wenige Fotografien von ihm gibt, hat sich sein Engagement in das Gedächtnis seiner Landsleute eingebrannt. Schwarz schloss sich der Unabhängigkeitsbewegung gegen die portugiesischen Kolonialherren an und kämpfte zunächst mit den Worten eines Dichters, ging jedoch schon bald in den Untergrund, denn das Herz des jungen Mannes aus Guinea-Bissau schlug nur für seine Ideale.(2): Neuseeland: Ein Hauch von ChinaTausende Kilometer vom chinesischen Festland entfernt, an der Südspitze Neuseelands, kann man auf den Straßen einmal im Jahr den wilden Tanz eines Drachen bewundern. Zur Feier des chinesischen Neujahrsfests strömt die chinesische Gemeinde in den Dunedin Botanic Garden, einen authentischen chinesischen Garten auf der Insel. Die Chinesen kamen im 19. Jahrhundert als erste nichteuropäische Migranten nach Neuseeland. Mittlerweise bilden sie vor den Maori die größte ethnische Minderheit auf der Südinsel.(3): Totis argentinische EmpanadasIn Buenos Aires hat Toti den Empanadas ein Gedicht gewidmet, um ihrer Liebe zu den leckeren Teigtaschen gebührend Ausdruck zu verleihen. Sie bereitet den Teig zu sowie die Füllung aus Rindfleisch, Zwiebeln und Gewürzen.(4): Verona: Mussolinis RacheVerona, das dank Shakespeares „Romeo und Julia“ als Hauptstadt der Liebe gilt, ist eine befestigte mittelalterliche Stadt, die um das imposante Castelvecchio herum erbaut wurde. Im Juli 1943 zog sich Mussolini, der nach einem von oppositionellen Faschisten und Monarchisten angezettelten Staatsstreich abgesetzt worden war, hierher zurück. Seine Gedanken waren davon besessen, sich zu rächen und die Personen, die ihn verraten haben, vor Gericht zu bringen - einschließlich der eigenen Familie ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Michigan: Laura Kasischke kratzt am LackLaura Kasischke, 1961 im Westen Michigans geboren, hinterfragt das perfekt inszenierte Leben der amerikanischen Mittelschicht. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin von Gedichten, Kurzgeschichten und Romanen wie „Suspicious River“, „Mind of Winter“, „The Life Before Her Eyes“ oder „White Bird in the Blizzard“ entführt den Leser in einen vordergründig banalen Alltag, der zum Schauplatz merkwürdiger Ereignisse wird.(2): Die Basse-Normandie: Land der PferdeEines der wichtigsten Ereignisse des Jahres in dem eleganten Badeort Deauville an der normannischen Küste ist die Versteigerung der Jährlinge. Pferdenarren aus aller Welt bieten Unsummen für die jungen Vollblüter und vielleicht zukünftigen Champions. Die Basse-Normandie gilt nicht umsonst als führende Pferdezuchtregion Frankreichs.(3): Chile: Pablos Eintopf „Charquicán“In Santiago kocht Pablo seine eigene Version der chilenischen Spezialität Charquicán. Der Name kommt von dem Quechua-Wort „charqui“ für getrocknetes Pferdefleisch, doch Pablo bevorzugt Flanksteak vom Rind. Erst wird das Fleisch in Würfel geschnitten und mit Knoblauch, Karotten und Zwiebeln angebraten. Dann gießt der Koch Wasser auf und gibt Kartoffeln, Kürbis, Mais und Erbsen dazu. Serviert wird das Ganze mit einem Spiegelei.(4): England: Die Anfänge der ImpfstoffentwicklungGrüne Hügel und Viehherden, so weit das Auge reicht: in der idyllischen Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands scheint die Zeit stillzustehen. Es ist kaum vorstellbar, dass hier einst eine der wichtigsten Entdeckungen der Medizingeschichte gemacht wurde … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Parallele Mütter
In "Parallele Mütter" kreuzen sich im Kreißsaal die Wege zweier Frauen. Janis, eine etablierte Fotografin, und Ana, ein Teenager, bekommen beide ihr erstes Kind. Später entdeckt Janis, dass ihre Babys im Krankenhaus vertauscht wurden. Almodóvar erzählt von unterschiedlichen Facetten des Mutterseins. Janis lernt den Anthropologen Arturo kennen und bittet ihn um Hilfe in einer Familienangelegenheit: Sie will die Überreste ihres Urgroßvaters ausgraben, der Opfer der Franco-Diktatur war. Dabei entsteht zwischen den beiden eine Affäre und Janis wird schwanger. Dann ist da Teresa, die Mutter von Ana, die sich selbst als „unfähig zur Mutterschaft“ bezeichnet. Nach der Scheidung musste sie auf ihre Tochter verzichten und nimmt erst über deren Schwangerschaft wieder Kontakt zu ihr auf. Zugleich ist Anas konservativer Vater der Überzeugung, dass man die Toten in den Massengräbern in Ruhe lassen und keine alten Wunden aufreißen sollte. Die Vergewaltiger seiner minderjährigen Tochter will er auch nicht anzeigen, da er einen Skandal in der Stadt fürchtet. Auch Arturo, der sich der Suche nach der Wahrheit verschrieben hat und mit Leib und Seele nach den Opfern der Diktatur fahndet, ist nicht imstande, seiner krebskranken Ehefrau von seiner neuen Liebe zu Janis und dem gemeinsamen Kind zu erzählen. Janis schafft es nicht, mit Ana über das Geheimnis um das Schicksal ihrer beider Kinder zu sprechen. Almodóvar bricht in seinem Film Spaniens Schweigen über die Franco-Vergangenheit auf. Almodóvars Stil ist unverkennbar, auch in diesem Werk. Die bis ins kleinste Detail stilisierte Ausstattung, die Palette leuchtender Farben - von Kameramann José Luís Alcaíne virtuos ins Bild gesetzt. Die sinfonische Musik von Alberto Iglesias. Der Film feierte 2021 Premiere und erhielt zahlreiche Filmpreise, auch zwei Oscarnominierungen für Penélope Cruz und Alberto Iglesias.
de
16:25
Zu Tisch
Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl. Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung. Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf. Zu Tisch in … besucht unsere europäischen Nachbarn -Bauern, Winzer, Köche, Hausfrauen - und spürt dabei deren kulinarische Schätze auf.
de
16:55
Texas (1/2)
Im Norden zeigt sich Texas wie aus dem Bilderbuch - Prärie und große Rinderfarmen. Für den Ranchbesitzer Jerry Bob Daniel und seine Cowboys beginnt die tägliche Arbeit kurz nach Sonnenaufgang. Noch immer ist der zuweilen harte Beruf fest in Männerhand. Für manch einen ist das raue Cowboyleben wieder eine interessante Perspektive und hat viel mit gelebter Tradition zu tun.Während der Norden unter einer ständig wachsenden Wasserknappheit leidet, ist im äußersten Osten von Texas das Klima feucht und nass. An der Grenze zum Bundesstaat Louisiana liegt der wohl mystischste Märchenort von Texas: der Caddo Lake. Majestätisch ragen riesige Zypressenbäume aus dem See, jahrhundertealt und mit Spanischem Moos drapiert. Doch das Paradies ist bedroht. Die Naturschützerin Laura Ashley-Overdike und ihre Kollegin Hattie Hackler kämpfen gegen einen sich schnell ausbreitenden Schwimmfarn, bekannt als Riesen-Salvinia. Mit der Zucht von kleinen Rüsselkäfern soll die Plage besiegt werden.Texas ist berühmt für sein Barbecue. Im Herzen von Texas, im Hill Country, verleiht der Grillmeister Jake Gandolfo dem Fleisch in speziellen Räucheröfen den typischen Geschmack.Am Golf von Mexiko sind die Biologinnen Kristi Fazioli und Vanessa Mintzer den Delfinen in der Bucht von Galveston auf der Spur. Die beiden Wissenschaftlerinnen wollen herausfinden, wie gut die Delfine in einer durch die umliegende Ölindustrie und Schifffahrt stark belasteten Umwelt überleben können.
de
17:50
Gute Nachrichten vom Planeten
Unsere Erde ist ein Wasserplanet - rund 70 Prozent ihrer Oberfläche sind von Meeren bedeckt. Sie sind unverzichtbar für unsere Ernährung und haben großen Einfluss auf das Klima. Doch unsere Ozeane sind durch Überfischung, Wassererwärmung oder Verschmutzung bedroht. Dass wir aber etwas dagegen tun und zum Positiven verändern können, zeigen engagierte Forscherinnen und Umweltschützer rund um den Globus.Beispiel Senegal: Hier arbeiten Zehntausende Freiwillige am größten Mangroven-Wiederaufforstungsprojekt der Welt. Dadurch wird der Küstenschutz gestärkt, Fischen eine Kinderstube geboten und die Ernährung der Küstenbewohner gesichert. In der Karibik kämpfen zwei junge Forscherinnen erfolgreich gegen das weltweite Korallensterben, indem sie klimaresistentere Korallen züchten. In Chile beweist ein Unternehmen, dass industrieller Fischfang mit neuen Netzen und strikten Kontrollen auch umweltbewusst möglich ist. Auf den Philippinen wird an neuartigen Algenfarmen geforscht, die Treibhausgase speichern und am Meeresboden festhalten könnten. Und statt die Umwelt zu zerstören, werden Touristen in Indonesien zu aktiven Meeresschützern: Mit Hilfe von Hobbytauchern ist das weltweit größte Schutzgebiet für die seltenen Mantarochen entstanden.Alle diese spannenden Geschichten unterstreichen: Es lohnt, sich für die Zukunft unseres Planeten zu engagieren.
de
18:35
Unsere Erde, der mysteriöse Planet
Vor der Halbinsel Yucatán im Golf von Mexiko versammeln sich jährlich Tausende Walhaie. Warum ausgerechnet dort? Um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, führt die Dokumentation in ein gigantisches Höhlensystem tief unten im Meer. Dort offenbart sich eine Wunderwelt mit majestätischen Kathedralbauten und fürchterlichen Höllenschlunden. Nach und nach ergibt sich das Bild eines Lebensraums mit beeindruckender Artenvielfalt. In den Korallenriffen verstecken sich kunterbunte Meeresbewohner vor dem eleganten Fächerfisch, einem blitzschnellen Räuber. Und vielleicht klärt sich dort auch der Grund für den Untergang der Dinosaurier: Vor 66 Millionen Jahren soll ein Meteorit von der Größe Manhattans eingeschlagen und Tod und Zerstörung über die Erde gebracht haben. Doch nach der Naturkatastrophe entwickelten sich auch ganz neue Arten von Meeresriesen.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Kommen die israelischen Geiseln zurück?
Alons Schwester Carmel ist Yogalehrerin. Freigelassene Geiseln berichten, dass sie mit ihnen in der Gefangenschaft in Gaza Yogaübungen gemacht und ihnen so geholfen hat, nicht die Nerven zu verlieren. Deswegen treffen sich ihre Unterstützerinnen, die für ihre Freilassung kämpfen, immer wieder, um gemeinsam Yoga zu praktizieren. Auch Alon nimmt teil, wenn er Zeit hat, doch oft ist er unterwegs. Er trifft sich mit Politikern aus Israel und dem Ausland, damit sie sich für einen Geiseldeal einsetzen. Jede Minute länger in der Geiselhaft könnte eine Minute zu viel für seine Schwester sein, fürchtet er. Da seine Großeltern Deutsche waren und Carmel deshalb neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, hat die Familie sich auch schon mehrfach mit deutschen Politikern getroffen. Um seine Mutter, die am 7. Oktober erschossen worden ist, konnte Alon noch nicht trauern – zu beschäftigt ist er rund um die Uhr mit seiner Arbeit für einen Geiseldeal.Auch Ruby ist ständig bei Veranstaltungen auf dem sogenannten Geisel-Platz in Tel Aviv, bei Demonstrationen und Treffen mit Politikern. Sein Sohn Itay, auch er hat neben der israelischen die deutsche Staatsbürgerschaft, wurde als Soldat an der Grenze verschleppt. Die Familie hofft verzweifelt auf ein Lebenszeichen.
de
20:15
Zu viel Konsum? Zu viele Menschen?
Die Weltbevölkerung wächst weiter. Das Bevölkerungswachstum wird sich zwar laut Prognosen verlangsamen und bis zum Jahr 2100 zum Stillstand kommen, doch Teile der Erde könnten bis dahin unbewohnbar geworden sein.Das Dilemma: Das Bevölkerungswachstum kann nur durch bessere Lebensverhältnisse gebremst werden, durch Bildung, Gesundheitsfürsorge und Jobs. Doch dann beginnt in der Regel der Kreislauf des Konsums mit allen negativen Konsequenzen.Das Bevölkerungswachstum lässt sich in den Griff bekommen, doch wie verhält es sich mit dem Konsum und den daraus resultierenden Schäden? Wenn die Weltwirtschaft weiterhin wie bisher auf Konsum und Wachstum ausgerichtet ist, lässt sich diese Form der Überbevölkerung kaum in den Griff bekommen."Wir können auch anders", diese Ansicht vertritt eine Politökonomin. Es stelle sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie wir unseren Lebensstil ändern müssen. Es sei ein grundlegendes Umdenken nötig, ein Abschied von liebgewonnenen Gewohnheiten und Lebensstilen. Nur so lasse sich die für die Erde bedrohliche Entwicklung aufhalten.Die Länder in Subsahara-Afrika werden das Bevölkerungswachstum Prognosen zufolge nach und nach in den Griff bekommen. Doch gelingt es ihnen auch, in der jetzigen Phase, also vor dem Konsum, die Fehler zu vermeiden, die in den Industrieländern des globalen Nordens begangen wurden?Und kann dieser globale Norden seinen Energieverbrauch und die dadurch verursachten Emissionen drosseln? Es gibt Ansätze in diese Richtung, doch gelingt der große Wurf, bevor die Zeit davonläuft?
de
21:30
Pflügen, ackern, kämpfen: Die Geschichte der Bauern (1/4)
In Europa bildete sich im 6. Jahrhundert nach Christus ein eigener Bauernstand heraus. Der Untergang des Römischen Reiches hatte den Zerfall großer Städte nach sich gezogen und die Menschen waren fortan gezwungen, ihren Lebensunterhalt auf dem Lande zu erwirtschaften. Die Zeit der ganz auf den Handel ausgerichteten römischen Landwirtschaft war vorbei. Entbunden von den Steuerlasten und der Pflicht, die großen Städte des Reiches mitzuversorgen, produzierten die Bauern nicht mehr als sie selbst benötigten. Ab dem 8. Jahrhundert erhoben immer mehr regionale Herrscher Steuern, außerdem führten sie Fronarbeit und Leibeigenschaft ein. Auch die Kirche hatte Anteil an der Unterdrückung, indem sie die bäuerlichen Kulte an den Pranger stellte.
de
22:25
Pflügen, ackern, kämpfen: Die Geschichte der Bauern
Um das Jahr 1000 erlebte Europa eine Wachstumsphase, die hauptsächlich den Bauern zu verdanken war. Doch viele Stadtbewohner verachteten diesen Berufsstand. Der Getreidehandel entwickelte sich mehr und mehr zu einer bedeutenden Einnahmequelle, vor allem für die weltlichen und kirchlichen Herrscher. Um neues Ackerland zu erschließen, wurden große Flächen in der norditalienischen Po-Ebene und an der Nordseeküste trockengelegt. Die Zerstörung dieser Feuchtgebiete schadete der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und führte immer wieder auch zu katastrophalen Überschwemmungen. Im 14. Jahrhundert bereiteten Hungersnöte, Kriege und der Ausbruch der Pest dem wirtschaftlichen Wachstum ein Ende. Zudem begann die Zeit der großen antifeudalen Aufstände, die Bauern kämpften für ihre Rechte. Doch sämtliche Erhebungen, von der Grande Jacquerie im Jahr 1358 bis zum Deutschen Bauernkrieg von 1525, wurden blutig niedergeschlagen.
de