Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Mëttwoch, 01.05.2024

00:15
Tracks East
In der Kunstszene ist die russische Bedrohung im Baltikum schon längst Thema. Ed arbeitet in einem Graffiti-Shop in Vilnius, der für seine politische Haltung bekannt ist. Immer mehr Menschen gehen ausgerechnet in diesen Shop, um Dosen zu kaufen und die Wände mit Anti-Putin-Sprüchen zu gestalten. Jonas, ein Restaurantbesitzer aus Litauen, möchte sich aktiv vor einem Angriff Russlands schützen. Er ist der Riflemen's Union beigetreten und hat mit seiner Freundin verschiedene militärische Übungen absolviert.In Tallinn werden die Menschen mit Schockbildern des Kunstprojekts HETK aufgerüttelt. Zu sehen sind Fotomontagen von Wohngebieten, die in Schutt und Asche liegen. Das Besondere daran ist, dass die Plakate vor der unbeschädigten Originalkulisse aufgestellt sind und somit zeigen, wie es dort im Falle eines Krieges aussehen könnte.Wie die Generation derer, die noch in der Sowjetunion geboren wurden, über den Konflikt mit Russland denkt, erklärt das estnische Folk-Duo Puuluup. Die Bandmitglieder haben die Zeit der sowjetischen Besatzung miterlebt. Puuluup wurde in diesem Jahr ausgewählt, um am Eurovision Song Contest teilzunehmen.Die Russin Bozhena Rynska ist nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs mit ihrer Tochter in den lettischen Badeort Jurmala gezogen. Die prominente Hochglanz-Journalistin erzählt nicht nur vom Klatsch und Tratsch ihrer neuen Heimat Jurmala, sondern auch vom Angriff auf den ehemaligen Nawalny-Mitarbeiter Leonid Wolkow.
de
00:50
Wer ist Boris Johnson?
Seine Persönlichkeit ist eine subtile Mischung aus Kennedy, Kardashian und Monty Python. Für viele ist er ein protektionistischer Trump-affiner Populist. Doch Boris Johnson ist viel mehr: Er absolvierte Eton und Oxford, ist hochintelligent, freisinnig und ein EU-Kenner. Hinter der Maske eines lustigen Clowns verbirgt sich der elitäre Snobismus der britischen Oberschicht und ein von Geltungssucht zerfressenes Ego. Wie konnte dieser Mann vom Hofnarren zum politischen König aufsteigen? Eine komfortable Parlamentsmehrheit, eine uneinige Opposition, der Brexit – in der Coronakrise war Boris Johnsons Regierung ganz auf sich allein gestellt. Während noch über die Austrittsdetails mit der EU verhandelt wurde, wurde die Pandemie zur Feuerprobe für das von den anderen 27 Staaten getrennte Land. Die Bilanz: eine der höchsten Zahlen an Corona-Todesopfern weltweit, aber auch eine der schnellsten Impfkampagnen. Zwischen dem Armdrücken mit Brüssel, dem schottischen und irischen Abspaltungsvorhaben und dem Ziel eines Freihandelsabkommens mit den USA steht Premierminister Boris Johnson vor einer Reihe maßgeblich wichtiger politischer Entscheidungen, die nicht nur die Weichen für das Vereinigte Königreich im nächsten Jahrzehnt stellen, sondern auch für die Europäische Union. Wächst Boris Johnson in die Statur eines echten Staatsmannes hinein oder fährt er sein Land an die Wand? Ist er der Totengräber des Vereinigten Königreichs oder die historische Figur, die ihm sein Ansehen zurückgibt? Der Film zeichnet das Porträt Boris Johnsons, beleuchtet die ungewöhnliche Persönlichkeit und Johnsons folgenreiche Politik.
de
01:45
Mit offenen Karten
„Mit offenen Karten“ ermittelt gemeinsam mit „Reporter ohne Grenzen“ die aktuelle Lage der Pressefreiheit in der Welt. Das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verbrieft. Leider hält sich in der Praxis nicht jedes Land daran. Besonders schlimm sind die Arbeitsbedingungen für Journalisten laut „Reporter ohne Grenzen“ in Vietnam, China und Nordkorea. Aktuell sitzen weltweit mehr als 500 Journalistinnen und Journalisten im Gefängnis; 27 kamen im Rahmen der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg ums Leben, mehr als 90 seit Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas. Die Zeichen stehen auf Rot für diese Berufsgruppe, die zudem mit dem Phänomen der Fake News konfrontiert ist. Von der Globalisierung von Krankheiten über das Recht auf Bildung bis hin zum internationalen Terrorismus - wichtige Fragen und Konfliktlagen der Weltpolitik werden analysiert anhand von Landkarten.
de
02:00
ARTE Reportage
Afghanistan: Radio Begum, nur für Frauen Der Sender Radio Begum ist die Stimme der afghanischen Frauen, eine Insel der Freiheit im Land der Taliban. Seit ihrer Machtübernahmen 2021 sperren die Taliban alle Afghaninnen ins Haus: Allein und ohne Schleier dürfen sie nicht raus, Parks sind ihnen verboten, ebenso Sehenswürdigkeiten, nicht einmal betteln dürfen sie in der Öffentlichkeit. Die Schönheitssalons sind geschlossen, die letzten Frauenkliniken bald auch, Reisen sind undenkbar. Mädchen müssen mit zwölf Jahren die Schule verlassen, in manchen Regionen bereits mit zehn. Ein Weg zur Bildung bleibt ihnen immerhin noch: Radio Begum sendet Schulfunkprogramme für Millionen Mädchen, die nicht mehr lernen dürfen. Frauen produzieren dort für Frauen, ihre Programme richten sich vor allem auch an die geheimen Schulen für Mädchen in Afghanistan. 15.000 solcher Untergrundklassenzimmer soll es geben, versteckt in Wohnungen, Kellern und Höhlen. Ukraine: Die unsichtbaren Wunden Achtzig Prozent der ukrainischen Bevölkerung haben einen nahen Angehörigen, der verwundet oder getötet wurde, zwölf Millionen leiden an einem Kriegstrauma. Die Unbarmherzigkeit des Feindes an der Front und die Entwicklung des Konflikts zwangen die Regierung dazu, ein Gesetz zur Rekrutierung frischer Kräfte zu verabschieden. Neue Soldaten sollen die erschöpften Truppen ablösen, um neue Offensiven gegen den Angreifer Russland zu starten. Diese augenscheinlich unpopuläre Maßnahme der Regierung bringt viele in einen Konflikt mit sich selbst. Hàna ist 38 Jahre alt, sie leitete früher einen der größten Clubs für Elektronische Musik in Kiew. Nach einer mehrmonatigen harten Ausbildung trat sie in die Armee ein und diente drei Monate lang als Sanitätssoldatin an der Front im Osten. Sie kehrte körperlich unversehrt zurück, aber mit tiefen Narben in ihrer Seele von dem Furchtbaren, das sie an der Front mit ansehen musste. Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.
de
02:50
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
02:55
Mit offenen Augen
Pünktlich zum Super Bowl postet Joe Biden erstmals ein Video auf TikTok – aber die PR-Offensive ist nicht unumstritten. Mit einem Frage-Antwort-Video zum American Football gibt Joe Biden sein TikTok-Debüt. Am 11. Februar 2024, kurz vor Anpfiff des wichtigsten Sportereignisses der USA, beantwortet er locker und humorvoll Fragen wie „Chiefs or 49ers?“. Seine PR-Kampagne richtet sich an die junge Wählerschaft. Der dafür gewählte Kanal lässt indes die Diskussionen um die Kontrolle der von einem chinesischen Unternehmen betriebenen Plattform TikTok wieder aufflammen. Der Journalist Christian Paz kennt sich bestens aus mit der politischen Bedeutung von TikTok und nimmt Joe Bidens Spot genauer unter die Lupe. Michael Bossetta ist Politikwissenschaftler. Er beleuchtet das Verhältnis der US-Präsidentschaftskandidaten zu den sozialen Netzwerken.
de
03:10
Friedrich Engels - Der Unterschätzte
Friedrich Engels bildet mit Karl Marx eines der berühmtesten Duos der Weltgeschichte. Im Gegensatz zu Marx scheint Engels jedoch heute in Vergessenheit zu geraten. Zu Unrecht. Anlässlich seines 200. Geburtstag am 28. November 2020 verfolgt die Dokumentation seinen turbulenten Lebensweg. Sich selbst bezeichnete er mal als "zweite Violine" hinter Marx. Dabei war er es, der die intellektuelle Grundarbeit zum Manifest der Kommunistischen Partei machte. Engels führte Marx an das Leid der Arbeiter im frühen 19. Jahrhundert heran. Und ohne ihn wäre "Das Kapital" vermutlich nie veröffentlicht worden. Aus dem religiös geprägten Wuppertal beginnt für Friedrich Engels 1839 eine Reise durch die Zentren Mittel- und Westeuropas: Berlin, Köln, Brüssel, Manchester, London, Paris. Als Sohn einer Textilfabrikantenfamilie erlebt er hautnah die Ausbeutung der Männer, Frauen und Kinder, die unter katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen für den Wohlstand der Unternehmer sorgen. Getrieben vom Wunsch, die Menschen aus ihrer fürchterlichen Lage zu befreien, trifft er in Paris auf Karl Marx. Eine unvergleichliche Freundschaft entsteht. Gemeinsam entwickeln sie eine "Befreiungstheorie", die im 20. Jahrhundert von Staatssozialisten in ein Unterdrückungssystem verkehrt wurde. Ein Film von Nina Koshofer und Martin Becker
de
04:05
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Der Katamaran „Nomade des Mers“ setzt seine Reise über den Atlantik fort und nimmt Kurs nach Süden. Die Sahara-Küsten und Saint-Louis im Senegal wurden erfolgreich umschifft, nun legt Corentin einen Zwischenstopp in Dakar ein. Nach drei Monaten und 4.000 Kilometern auf See gehören auch die Hühner als Maskottchen mittlerweile zum eisernen Bestand der Crew. Corentin will ein Mittel zur Stromversorgung finden - und zwar mit Lowtech-Verfahren. Im Senegal ist der Zugang zu Elektrizität ein Riesenproblem. 40 Prozent der Haushalte leben ohne Strom, die anderen mit ständigen Ausfällen. Dakar ist eine Recycling-Metropole. Hier wimmelt es von sogenannten Makern, grandiosen Tüftlern und Bastlern, die vermeintlichen Schrott in nützliche Gegenstände verwandeln. Außerdem gibt es viele FabLabs. Das Konzept: Jeder kann das Know-how und die Produktionsmittel vor Ort nutzen, um etwas zu „fabrizieren“. Einzige Bedingung: Alle Pläne müssen Open Source, sprich für alle frei zugänglich sein. Abdulaye aus Mali hält vielleicht die Lösung für die Stromversorgung an Bord bereit. Der erfinderische Fernsehreparateur und Hobbybastler sammelt leidenschaftlich gerne Elektroteile und nimmt die Crew mit in das Stadtviertel Colobane, ein Recycling-Paradies. Mit den dort gesammelten Fundstücken beweist er Corentin, wie Wind zur Stromerzeugung dienen und somit die Bewässerungspumpe auf dem Katamaran antreiben kann.
de
05:35
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:20
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
06:25
ARTE Journal Junior
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de
06:30
GEO Reportage
Es ist die Geschichte des berühmtesten und ältesten Bergsteigervereins der Dolomiten: Aquile di San Martino („Adler von San Martino“). Ihren Namen bekam die Truppe einst für ihre außergewöhnliche Tapferkeit, ihren Mut und ihren großen Respekt vor den Bergen. Die Zuschauer lernen zwei Bergführer der Truppe kennen: Rocco, den ältesten und erfahrensten aktiven „Adler“, und den jungen Livio, der in seiner letzten Phase der Bergführerausbildung ist und in einer Expedition, zusammen mit Rocco, diese letzte Hürde nimmt, bevor er auch ein „Adler“ wird. Während einer herausfordernden Expedition an einer Extremwand des Gebirgszuges Pale di San Martino muss Rocco seine Kunden (die bereits gute Kletterer sind) die Wand hinaufführen und beschützen. Gleichzeitig muss Livio diese Expedition als letzten Test absolvieren, bevor er sich den Adlern von San Martino anschließt. Werden sie es alle schaffen? „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:25
Stadt Land Kunst
Texas: Muse der Coen-Brüder Einsame Städter und vom Leben gebeutelte Typen: der Bundesstaat Texas liefert den Filmemachern Ethan und Joel Coen reichlich Stoff für ihre provokanten Filme. Die aus dem Norden der USA stammenden Brüder und Regisseure von „The Big Lebowski“ und „O Brother, Where Art Thou?“ setzen sich seit ihrem ersten Film „Blood Simple - Eine mörderische Nacht“ mit dem hitzigen Texas auseinander. Der Bundesstaat steht sinnbildlich für ein Thema, mit dem sich die Brüder seit jeher beschäftigen: die Ohnmacht der Menschen angesichts der absurden Wirrungen unserer Existenz. Bangkok: Verborgenes Venedig des Ostens Als Besucher Bangkoks ist man schnell erschlagen von der modernen Megacity und dem urbanen Dschungel. Dabei übersieht man leicht, dass die Stadt von zahllosen Kanälen durchzogen ist, die jedoch zum Großteil überbaut wurden. Die Hauptstadt befindet sich in einem Mangrovengebiet. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie geschickt im Einklang mit den Wasserwegen errichtet. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, die Kanäle zuzuschütten, um Raum für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Heute beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, wie man die mächtige Großstadt vor dem Wasser retten kann. Äthiopien: Joghurt-Fladen von Shoanness In Addis-Abeba bereitet Shoanness eine Spezialität der aus dem Landesinneren stammenden Oromo vor. Ein auf Hochzeiten oder Familienfeiern beliebtes Gericht, das gern zum Frühstück gereicht wird. Es besteht aus einem Fladen mit etwas Chili-Öl, Joghurt und grüner Paprikapaste. Zum Schluss gießt Shoanness geklärte Butter darüber. Von Sevilla nach Mekka Unter der strahlenden Sonne offenbaren sich im Stadtzentrum Sevillas die zahlreichen Spuren der muslimischen Vergangenheit von Al-Andalus. Im Schatten des Glockenturms Giralda fällt der Blick auf den Königspalast Alcàzar von Sevilla, der zahlreiche Baustile in sich vereint. Ein wichtiger Zeuge der spanischen Geschichte: 1937 schmiedete hier Franco einen geheimen Plan, um den Bürgerkrieg für sich zu entscheiden. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
Léo Ferré, ein Anarchist in Paris „Chaos ist Ordnung ohne Macht.“ Dieser Satz stammt vom französischen Dichter und Sänger Léo Ferré, einem der beliebtesten Chansonniers des Landes. Der selbsterklärte Anarchist wuchs in Monaco auf, der Stadt der Reichen und Schönen. Doch schon bald zog es ihn wie selbstverständlich nach Paris, in die Heimat von Poesie, Liebe und Revolte - jener drei Musen, die sein Leben und seine Musik bestimmten. Für Ferré war die französische Hauptstadt ein Ort der Befreiung und des Aufbegehrens. Türkei: Kaffee, das Gold der Osmanen In der Türkei ist Kaffee mehr als ein Getränk, er ist fester Bestandteil der Kultur. Seit dem 16. Jahrhundert gilt er als Quell der Kraft und Tugend ebenso wie des Lasters. Kaffee war ein Instrument der Macht, aber auch der Demokratisierung. Er brachte einen Wind der Freiheit über Konstantinopel, und in den finstersten Stunden des Osmanischen Reiches gab manch einer sein Leben für eine Tasse Kaffee. Spanisches Baskenland: Martas Ijada de Bonito In Busturia bereitet Marta eine Ijada de Bonito zu. Für das Gericht wird ausschließlich das besonders fetthaltige und zarte Bauchfleisch des Bonitos verwendet. Zuerst bestreicht Marta den filetierten Fisch mit Knoblauch, Petersilie und Öl. Dann kommt er in den Ofen. Als Beilage gibt es einen Tomatensalat und die für das Baskenland typischen gegrillten Pimientos. Kolumbien: Ein Gangster auf zwei Rädern Bogotá ist die dritthöchste Hauptstadt der Welt und mit ihrem über 540 Kilometer langen Radwegenetz die fahrradfreundlichste Metropole Lateinamerikas. Ein junger französischer Radsportchampion namens José Beyaert geriet hier allerdings auf eine abschüssige Bahn. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Wilder Oman (1/2)
Das Sultanat Oman ist eine der Schatzkammern Arabiens. Es ist ein Land von überraschender Vielfalt, voller ungeahnter Naturwunder und Heimat einiger der seltensten Tiere der Erde. Über 80 Prozent des Landes bestehen aus unwirtlichen Ebenen und Wüsten, darunter die Rub al-Chali, die größte zusammenhängende Sandwüste der Welt. Die restlichen Gebiete stecken voller Überraschungen. Das Dhofar-Gebirge im Süden ist die letzte Hochburg des Arabischen Leoparden. Seine geografische Lage macht den Oman zu einem Hotspot für viele Tiere Arabiens, sowohl zu Lande als auch im Meer. Das Land ist ein weltweit wichtiger Nistplatz für Schildkröten wie die Grüne Meeresschildkröte und die Karettschildkröte. Ihre Eier und Schlüpflinge sind ein gefundenes Fressen für Rotfüchse. Auf den inneren Kiesebenen des Jiddat-Plateaus lebt die Arabische Oryxantilope. Eine Überlebenskünstlerin, die tagelang ohne Wasser auskommt. Nachdem die Art kurz vor dem Aussterben stand, leben heute wieder über 600 Tiere im Naturschutzgebiet Al Wusta. Oman ist ein Land der Extreme. Das karge Wüsteninnere steht in krassem Gegensatz zu den reichen Meereslandschaften des Golfs von Oman. Diese Gewässer gehören zu den produktivsten der Welt. Korallenriffe bieten eine Zuflucht für viele Meeresbewohner wie Tintenfische, Muränen, Papageienfische, Grundeln und viele mehr. Planktonvorkommen bilden die Grundlage für das Leben der Meeresfische, darunter der größte Fisch überhaupt - der Walhai. Zwischen glühenden Wüsten und tropischen Meeren sind die Landschaften Omans so vielfältig wie die einzigartigen Lebewesen, die sie beherbergen.
de
09:50
Wilder Oman (2/2)
Das Sultanat Oman ist das vielleicht bestgehütete Geheimnis des Nahen Ostens. Dieser Winkel Arabiens beherbergt unvergleichliche Landschaften und einige der produktivsten Ökosysteme unseres Planeten. Hier leben seltene Tiere: Buckelwale, Arabische Wölfe, Karakale und das Arabische Chamäleon. Das Geheimnis des Artenreichtums liegt im Sommermonsun, dem sogenannten Kharif, der der südlichen Küste Regen bringt. Wadis, in die Berge gegrabene trockene Flussbetten, füllen sich mit Wasser und die trockene Landschaft erwacht zum Leben. Der Kharif wird durch starke Böen angetrieben, die im nördlichen Indischen Ozean entstehen und eine der stärksten Strömungen der Erde antreiben. Dadurch können in der sonst so warmen Meereslandschaft Seetangwälder wachsen, die den perfekten Lebensraum für den Oman-Anemonenfisch bilden. Das kalte, nährstoffreiche Wasser, das an die Oberfläche getrieben wird, sorgt für reiches Planktonvorkommen. Es ist Nahrungsgrundlage für Millionen von Meerestieren, darunter auch der Arabische Buckelwal - von dem es weniger als 100 Individuen auf unserem Planeten gibt, die alle hier im Arabischen Meer zu finden sind.Der Reichtum, der so viele Lebewesen ins Arabische Meer lockt, steht im Gegensatz zur kargen Landschaft von Omans größter Insel - Masira. Und doch ist diese unwirtliche Insel wichtig für das Überleben mehrerer bedrohter Arten wie dem Schmutzgeier. Für die Unechte Karettschildkröte ist es die wichtigste Küstenlinie im Indischen Ozean. 90 Prozent der Population kehren hierher zurück, um ihre Eier abzulegen.
de
10:45
Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt
„Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt“ erzählt die Geschichte einer jungen Raubkatze, eines Karakals, die es in die Stadt verschlägt. Nach erfolglosen ersten Jagdversuchen in der Savanne gelangt die Raubkatze auf ihren Streifzügen in die Vororte von Kapstadt. Hier nutzt sie ihre scharfen Sinne und ihre phänomenale Sprungkraft, um sich an die vom Menschen gestaltete Umgebung anzupassen. Sie erlegt auf Golfplätzen Kaninchen und jagt Ratten in den Scheunen. Das Weibchen lässt sich eine tote Robbe schmecken, die das Meer in die Bucht gespült hat, und dringt sogar in einen Vorgarten ein, um Hundefutter zu stehlen. Es trotzt Gefahren wie dem Autoverkehr und ebenfalls den in Richtung Stadt abgewanderten großen Raubtieren. In Kapstadt leben rund 60 Karakale am Rande der menschlichen Zivilisation. Gelegentlich kreuzen Vorstadtbewohner den Weg der scheuen Tiere und teilen Bilder in den sozialen Netzwerken.  Mit Unterstützung des „Urban Caracal Project“ der Universität Kapstadt hat das Filmteam die Raubkatzen über zwei Jahre lang begleitet. Der Film dokumentiert das Leben der Karakale in dieser ungewöhnlichen Umgebung und verdeutlicht die erstaunliche Fähigkeit vieler Tierarten, sich an die rasante Verstädterung anzupassen.
de
11:30
Leben mit Vulkanen
Zwischen Europa und Afrika, fernab vom Festland, liegt die kleine Insel Pantelleria. Sie hat sich wegen des selten vorkommenden vulkanischen Gesteinsglases Obsidian in die Geschichte des Landes eingebrannt. Die ersten Menschen, die auf der Insel lebten, verwendeten Obsidian als Werkzeug und Tauschware. Dennoch ist der aktive Vulkan, der sich hier befindet, der unbekannteste ganz Italiens. Die ersten Menschen, die auf der Insel lebten, verwendeten Obsidian als Werkzeug und Tauschware. Seit Jahrtausenden nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner Pantellerias die natürlichen Ressourcen der Insel und verwandeln so die vulkanische Landschaft. Arnaud Guérin hilft bei der alljährlichen Renovierung eines Dammuso, eines traditionellen Hauses aus Vulkangestein, und entdeckt dabei einen typischen Giardino Pantesco: einen Steinturm, der in seinem Inneren einen Obstbaum vor den starken Meereswinden schützt. Auch heute noch arbeiten die Keramikerinnen und Keramiker mit den unzähligen mineralischen Schätzen der Insel. Aber die Dampfaustrittsstellen, die sogenannten Fumarolen, am Gipfel des Vulkans rufen den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pantelleria stets in Erinnerung, dass diese schwarze Perle des Mittelmeers jederzeit zu erwachen droht.
de
12:00
Re: Die A380 kommt zurück
Von der Corona-Krise hat sich die Luftfahrt trotz der Klimadiskussion rasend schnell erholt. Plötzlich wird jedes Flugzeug gebraucht. Selbst die ausgemusterten A380, vierstrahlige Riesenflieger, kommen zu einem unerwarteten Comeback.Wenige Tage, nachdem die Lufthansa entschieden hat, einen Teil ihrer A380-Flotte in den Betrieb zurückzuholen, geht ein heftiger Hagelsturm am Abstellplatz der Flugzeuge in Spanien nieder und ramponiert die millionenteuren Maschinen. Trotz der Schäden sollen vier Flugzeuge im Juni 2023 wieder in Betrieb gehen. Ein gewaltiges Vorhaben. Technisch, aber auch organisatorisch. Die meisten A380-Piloten hatte die Lufthansa bereits auf andere Typen umgeschult oder in den Vorruhestand geschickt. 90 Piloten müssen nun neu für die A380 bei Lufthansa angelernt werden.Nur mit Sondergenehmigung und ausgefahrenem Fahrwerk darf das größte Passagierflugzeug der Welt vom spanischen Teruel zur Flugwerft nach Frankfurt überführt werden. Allein dafür übt die Cockpit-Crew vier Tage im Simulator. Nach der ersten Wartungsrunde in Frankfurt geht es weiter nach Manila, wo in 4.000 Arbeitsstunden die Kabinen für die Passagiere hergerichtet werden.Während sich viele Passagiere auf das zweite Leben des komfortablen Riesenfliegers freuen, sehen sich Mechaniker, Flugingenieure und Piloten vor einer ungekannten Herausforderung: Das größte Flugzeug der Welt soll wieder sicher in die Luft gehen. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:30
Stadt Land Kunst
Symi: Jean d’Ormessons griechisches Kleinod Der Romanheld von Jean d’Ormessons "La Douane de mer" verlebt auf der südöstlich von Griechenland unweit der Türkei liegenden Insel Symi die glücklichsten Tage seines Lebens. Zwar stirbt der Protagonist O bereits auf der ersten Seite, aber sein Geist lebt fort und erklärt seinem Gegenüber - einem Außerirdischen - seine Sicht auf die Welt. Die Schilderung gerät zu einem wahren Loblied auf das menschliche Dasein, das Mittelmeer und die unvergleichliche mediterrane Lebensart. Bourbon Whiskey: Kentuckys ganzer Stolz Westlich der Appalachen befindet sich das ländlich geprägte, konservative Kentucky. Bewaldete Hügel und zahllose kleine Wasserläufe prägen die Landschaft. Das Good Old Kentucky ist berühmt für seine Rennpferd-Zuchtställe und sein Nationalheiligtum, den Bourbon Whiskey. Anhand der Geschichte des legendären Kornbrands lässt sich die Geschichte der USA nacherzählen: von den ersten Siedlern bis zur Gegenwart. Argentinien: Lucas grillt! In La Plata kauft Lucas ganze sieben Kilogramm Fleisch. Sicher ist sicher - man weiß schließlich nie, wie viele Überraschungsgäste dazu stoßen. Sein Grillgeheimnis: langsames Braten auf der perfekten Glut. Serviert wird das Fleisch mit einer Würzsoße auf Kräuterbasis: Chimichurri. Sie enthält Chili, Kräuter und Essig. Italien: Eine Baronin rettet Portofino Portofino in Ligurien ist weltbekannt. Seit sich Prominente aus der ganzen Welt hier die hübschen Häuser mit ihren bunten Fassaden reihenweise unter den Nagel reißen, hat der kleine Ort östlich von Genua ein wenig an Ursprünglichkeit eingebüßt. Hätte sich nicht einst eine schottische Baronin in das kleine, romantische Fischerdorf verliebt, wäre es um ein Haar verschwunden. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:20
Stadt Land Kunst
Jean-Baptiste Lully und der Glanz von Versailles Im Schloss von Versailles finden jeden Sommer nächtliche Wasser- und Lichtspiele statt, wie sie Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert, dem Grand Siècle, gern veranstaltete. Gespielt werden dazu Werke von Jean-Baptiste Lully, der seine Kunst mehr als drei Jahrzehnte lang in den Dienst des Sonnenkönigs stellte. Der in Florenz geborene und aus einfachen Verhältnissen stammende Komponist und Tänzer trug mit seiner Musik den Glanz der französischen Monarchie nach ganz Europa. Albanien: Zu Besuch bei den eingeschworenen Jungfrauen Burr ist Albanisch für „Mann“, Burrnesha ist eine weibliche Abwandlung und bedeutet so viel wie „Männin“. Seit dem Mittelalter gab es in den abgelegenen Dörfern des Landes Frauen, die wie Männer lebten und dieselben Privilegien genossen wie sie. Die Burrneshas nahmen keine Geschlechtsumwandlung vor, sondern legten einen Jungfräulichkeitsschwur ab. Danach gaben und kleideten sie sich wie Männer und verzichteten auf Familie und Kinder. Dieser in Europa einmalige Brauch gilt als Vorreiter der Transidentität und ermöglichte es Frauen über die Jahrhunderte, der Zwangsehe und dem Fluch patriarchaler Gewalt zu entgehen. Jamaika: King Sharlos Rasta Pasta In Negril bereitet King Sharlo seine Rasta Pasta zu, Nudeln aus der jamaikanischen Nationalfrucht Akee, die derselben Familie angehört wie die Litschi. Karotten, Paprika, Süßkartoffeln und Okras begleiten das Gericht, das dank Kokosmilch schön cremig wird. Gewürzt wird das Ganze mit Thymian, Frühlingszwiebeln und Curry. Der Müllkönig von Lissabon Der Tejo hat zwei Gesichter. Der geschichtsträchtige Fluss, der bei Lissabon in den Atlantik mündet und im 15. Jahrhundert Seefahrer in die Neue Welt aufbrechen sah, verleiht der portugiesischen Hauptstadt ihren besonderen Charme. Doch er hat auch ein verstecktes Ufer, das der Stadt lange als Müllhalde diente. Der Unrat machte einen Bauern zum König. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:05
Der Herr der sieben Meere
1585: Während der spanische König Philip II. insgeheim Kriegsvorbereitungen gegen England trifft, schickt er seinen Botschafter Don José Alvarez de Cordoba als Gesandten nach London, um Königin Elisabeth von seinen friedlichen Absichten zu überzeugen. Auf dem Weg wird das Schiff von Freibeutern unter dem Kommando von Kapitän Thorpe gekentert und versenkt. Cordoba und seine schöne Nichte Doña Maria werden an den englischen Hof gebracht. Der Botschafter protestiert heftig gegen die Versenkung seines Schiffs. Thorpe rechtfertigt sich, dass das Schiff des Gesandten immerhin Engländer als Galeerensklaven führte. Aus diplomatischen Gründen ist die Königin verpflichtet, den ihr treu ergebenen Thorpe offiziell zu tadeln. Inoffiziell gestattet sie ihm jedoch, im fernen Panama einen Raubzug gegen die Spanier durchzuführen, um die leeren Staatskassen aufzufüllen. Doña Maria verliebt sich in Thorpe. Trotzdem informiert sie ihn nicht über eine Intrige gegen ihn. Durch dieses Komplott zwischen Cordoba und dem englischen Verräter Lord Wolfingham gerät Thorpe in einen Hinterhalt. Der Freibeuter wird daraufhin von einem spanischen Gericht dazu verurteilt, den Rest seines Lebens als Galeerensklave zu fristen. Als er von einem Mitgefangenen erfährt, dass die spanische Armada gegen England in den Krieg ziehen wird, gelingt es Thorpe und seinen Männern, sich nach Monaten der Qualen und Entbehrungen zu befreien. Thorpe will der Königin Dokumente überbringen, die den bevorstehenden Angriff der Armada beweisen, als Lord Wolfingham sich ihm in den Weg stellt. Michael Curtiz' "Der Herr der sieben Meere" ist ein aufwendig ausgestatteter, schwungvoll und aktionsreich inszenierter Klassiker des Piratenfilms, der im Zusammenspiel zwischen Errol Flynn als unwiderstehlichem Gentleman-Piraten und Flora Robson als Königin Elisabeth einige humorvolle Akzente setzt. Der als Manó Kertész Kaminer in Ungarn geborene Curtiz (1886-1962) erhielt 1944 den Oscar für "Casablanca" in der Kategorie "Beste Regie". In seiner ein halbes Jahrhundert umspannenden Filmkarriere realisierte er über 170 Filme. "Die Comancheros" (1961) war sein letzter Film.
de
15:50
Europakonzert aus Georgien mit den Berliner Philharmonikern
Das Europakonzert hat Tradition: Seit 33 Jahren feiern die Berliner Philharmoniker mit diesem Konzerthighlight nicht nur die Einheit Europas, sondern erinnern auch an ihr eigenes Gründungsdatum im Jahr 1882. Ihr Geburtstagscredo sind dabei Konzerte an kulturgeschichtlich bemerkenswerten Orten der Alten Welt vor eindrucksvollen Kulissen. Seit seiner Geburtsstunde ist das Europakonzert eine Hommage an die Vielfalt der Länder und Kulturen, das Musikprogramm repräsentiert den musikalischen Reichtum der europäischen Musikgeschichte.Das von einem Park und Natur umgebene 200 Jahre alte Weingut Tsinandali im Südosten von Georgien ist berühmt für seine kulturhistorische Bedeutung. Das Gut avancierte im 19. Jahrhundert zu einem Treffpunkt bedeutender Literaten wie Alexandre Dumas und Alexander Puschkin und wird das „literarische Herz der Schreiber und Poeten“ genannt.Die gebürtige Georgierin Lisa Batiashvili präsentiert ihr Gastgeberland als „Herzensbotschafterin“ des diesjährigen Open-Air Events. Seit 2023 ist die Ausnahmegeigerin Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern. Auf dem Konzertprogramm steht die Schicksalssymphonie von Ludwig van Beethoven sowie das Violinkonzert in D-Dur von Johannes Brahms. Die Leitung für dieses Konzert der Berliner Philharmoniker hat der 1975 in Oxford geborene Dirigent Daniel Harding. Ab 11.00 Uhr streamt ARTE das Konzert bereits live auf concert.arte.tv
de
17:50
Das Gesetz der Löwen (1/3)
Das kleine Kapunji-Tal inmitten der trockenen Ebene des Ruaha-Nationalparks ist eine üppige Oase. Wasser gibt es hier das ganze Jahr über. Die im Park lebenden Tiere haben ungewöhnliche Verhaltensweisen entwickelt. Normalerweise jagen Löwen Paviane, doch hier im Tal scheinen sie eine Art Pakt geschlossen zu haben und leben friedlich nebeneinander. Wenn gewaltige Büffelherden vom Hochland an die Wasserstellen ziehen, ist es mit der paradiesischen Idylle vorbei. Das größte Löwenrudel des Parks, die Baobab-Löwen mit mehr als 30 Tieren, hat dann bereits Jagdposition bezogen. Im Herzen des Ruaha-Nationalparks in Tansania ist das kleine Kapunji-Tal ein üppiges Paradies. Hier fließt selbst in der Gluthitze des Sommers das Wasser im Überfluss. Das wissen auch die im Park lebenden Tiere, die alle zur Oase strömen. Normalerweise jagen Löwen Paviane, doch hier im Tal scheinen sie eine Art Pakt geschlossen zu haben und leben friedlich nebeneinander. Das Flusstal ist Heimat eines kleinen Löwenrudels von zwei Löwinnen und ihren Jungtieren. In der Oase finden sie ausreichend Nahrung und Wasser. Die Paviane leben in dem zwei Kilometer entfernten Baobab-Wald. Die Njaa-Löwen sind auf kein festes Revier beschränkt, sie folgen den gewaltigen Büffelherden, die vom Hochland kilometerweit in die Ebene zu den Wasserstellen ziehen. Das sonst im Baobab-Wald lebende Löwenrudel wartet bereits an der Wasserstelle auf die Büffel, um im geeigneten Augenblick die Jagdoffensive zu starten. Doch das Njaa-Rudel will dem Baobab-Rudel "seine" Büffel nicht kampflos überlassen und versucht, die "Wilderer" zu vertreiben. Nach heftigen Kämpfen müssen sich die Baobab-Löwen geschlagen geben und den Rückzug antreten. Doch einer jungen Löwin ist die Flucht nicht gelungen, und die Njaas greifen sie an. Die anderen Baobab-Löwen kehren zurück, um dem leidenden Tier beizustehen. Doch erst als sich das dominante Weibchen des Baobab-Rudels unterwirft, lassen die Njaas von ihrem Opfer ab - zu spät für die junge Löwin, die ihren Verletzungen erliegt. Endlich kehrt wieder Ruhe im Tal ein. Aber schon nähern sich andere Eindringlinge: Eine Gruppe ausgewachsener Löwen ist auf dem Weg zur Wasserstelle. Einst streiften abertausende Löwen durch die Savannen von ganz Afrika, mächtige Rudel herrschten Seite an Seite. Und noch immer gibt es solche Gegenden, wo die Natur mit all ihrer Gewalt regiert. Die dreiteilige Reihe, die sechs Jahre lang gedreht wurde, führt nach Tansania und erzählt die Saga dreier Löwenrudel. Film von Owen Prümm
de
18:35
Streifen durch die Wildnis
Im Serengeti-Nationalpark lassen sich die größten Herdenwanderungen der Welt beobachten: Auf der Suche nach saisonalen Futter- und Wasserquellen begeben sich jährlich Millionen Gnus und Zigtausende anderer Huftiere auf einen tausend Kilometer langen Treck durch die Savanne, von Tansania im Süden nach Kenia im Norden und wieder zurück. Ein atemberaubendes Naturschauspiel in einer unvergleichlichen Landschaft: ebenes Grasland, soweit das Auge reicht, hier und da unterbrochen von Flüssen, Hügeln und Waldstücken. Wo die Herden ziehen, sind auch hungrige Beutegreifer nicht weit.Von den 300.000 Zebras auf Wanderung widmet sich die Dokumentation besonders einem einzelnen Tier: einer trächtigen Stute. Ihr Fohlen kommt gleichzeitig mit Tausenden Gnukälbern zur Welt. In der flachen, weiten Savanne lauern Raubtiere auf leichte Beute. Zebras sind intelligent und wissen, dass sie mit den riesigen Gnuherden ziehen müssen, um ihre Jungtiere zu schützen. Die Zebrastute folgt den Gnus, behält aber Gefahren stets im Auge.Nach mehr als 150 Kilometern muss das Zebrafohlen seinen ersten Fluss durchqueren. Hier lauern hungrige Krokodile im Hinterhalt, aber die Herde hat keine andere Wahl. Denn am anderen Ufer regnet es, und üppige Graslandschaften warten auf sie. Hinter der rutschigen Uferböschung, die erklommen werden muss, liegt die Grumeti-Ebene. Aber die Tiere müssen noch einen weiteren Fluss überwinden, den legendären Mara in Kenia, nach dem das Naturschutzgebiet Masai Mara benannt ist.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Der längste Tunnel der Welt
Seit 16 Jahren wird gebohrt, 2032 soll der Bahntunnel zwischen Innsbruck (Tirol) und Franzensfeste (Südtirol) fertig sein. Planungschef Andrea Lussu ist jeden Tag unterwegs in den kilometerlangen Tunnelbaustellen, überwacht Sprengungen und den Einsatz der 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Ida“. Unweit von der Baustelle wird das idyllische Padastertal zur Deponie - kilometerlange Förderbänder liefern unablässig Abraummaterial aus dem Berg. Dennoch ist Ingenieur Lussu überzeugt, mit dem Tunnel der Umwelt langfristig zu helfen. Die Betreiber gehen davon aus, mit dem Eisenbahntunnel vor allem den belastenden Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bekommen.   Das ist auch nötig, damit die stark frequentierten Autobahnen über die Alpen entlastet werden. In großer Höhe inspiziert Ingenieur Peter Augschöll vom österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG daher regelmäßig die Brücken und warnt:  Viele Brücken sind marode. Es drohen jahrelange Baustellen auf der beliebten Alpenstrecke. "Re:" begleitet Peter Augschöll bei zwei Brückeninspektionen auf und unter der Brennerautobahn.  Die Nutzung des Tunnels ist allerdings erst möglich, wenn auch die Bahnzulaufstrecken im Norden und Süden fertiggestellt sind. Doch hier gibt es massive Verzögerungen, auch weil Martin Feichter, Bürgermeister des Südtiroler Weindorfs Auer, sich weigert, die Trasse in die Bauplanung einzutragen. Die Strecke würde seinem Ort Lärm und Schuttberge bescheren und einigen Bürgern droht sogar die Enteignung. Es ist also noch ein langer Weg, bis der erste Zug durch den Tunnel rollen wird. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Ein Geheimnis
Der Zweite Weltkrieg ist seit rund zehn Jahren zu Ende. François (Valentin Vigourt), sieben Jahre, Einzelkind, kann die hohen Erwartungen seiner schönen und sportlichen Eltern nicht erfüllen: Mutter Tania (Cécile De France) ist eine leidenschaftliche Schwimmerin, Vater Maxime (Patrick Bruel) ein durchtrainierter ehemaliger Spitzenathlet. Trost findet François bei seinem imaginären großen Bruder, der als sein Doppelgänger all die Erwartungen erfüllt und der für ihn so real wird, dass er beim Abendessen sogar für ihn aufdeckt. Eine Freundin findet er auch in Louise (Julie Depardieu), einer älteren jüdischen Nachbarin und Freundin der Familie. Sie erzählt ihm schließlich an seinem fünfzehnten Geburtstag das dunkle, streng gehütete Familiengeheimnis. Ihm wird klar, dass die Vergangenheit seiner Eltern keineswegs so idyllisch verlaufen ist, wie er sich das als Kind ausgemalt hat. Im Gegenteil: Maxime und Tania sind durch eine fatale Verknüpfung von tragischen Umständen während des Zweiten Weltkrieges miteinander verbunden. Sein Vater war vor dem Krieg schon einmal verheiratet und hatte einen Sohn namens Simon (Orlando Nicoletti). Auf der Flucht vor den Nazis mit falschen Papieren aufgegriffen, hatte Maximes Frau Hannah (Ludivine Sagnier) sich in einem demonstrativen Akt zu ihren jüdischen Wurzeln bekannt - aus Rache an Maxime, der sie schon damals mit Tania betrog. Eine unerklärliche Handlungsweise, bedeutete sie doch auch für den Sohn den Tod. Claude Miller symbolisiert die verschiedenen Zeitebenen der Geschichte mit unterschiedlicher Farbcodierung. Entgegen aller Sehgewohnheiten benutzt er Schwarzweiß für die Szenen, die in der Gegenwart spielen, während die Vergangenheit in Farbe inszeniert ist. Damit orientiert sich der Regisseur am Aufbau des Romans, in dem die Gegenwart in der Vergangenheitsform und die Vergangenheit im Präsenz erzählt wird. Seine atmosphärisch stimmige und subtile Romanadaption wurde elfmal für den "César" nominiert (u. a. in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Beste Hauptdarstellerin" und "Beste Kamera"), doch nur für die "Nebendarstellerin "Julie Depardieu fiel ein französischer Filmpreis ab. In Montreal gewann Miller den "Grand Prix des Amériques". In einem Interview spricht der Regisseur explizit eine Szene an, "in der der Erzähler (Mathieu Amalric) Serge Klarsfeld (hier dargestellt von Eric Godon) begegnet und definitiv und offiziell eine Verbindung zur Geschichte seiner Familie herstellt. Zum ersten Mal in meinem Leben als Filmemacher war ich von einer Szene, die ich soeben gedreht hatte, dermaßen ergriffen". Der Pariser Filmregisseur, Drehbuchautor und ehemalige Produktionsleiter Claude Miller studierte an der Filmhochschule IDHEC und arbeitete als Regieassistent von Marcel Carné, Michel Deville, Jean-Luc Godard, Robert Bresson und Jacques Demy. Als Produktionsleiter von François Truffaut sammelte er bei verschiedenen Filmproduktionen von 1968 bis 1975 wertvolle Erfahrungen. Nach mehreren Kurzfilmen folgte 1976 sein erster Langfilm "Unser Weg ist der beste", der mehrfach für den französischen Filmpreis "Cesar" nominiert wurde. 1998 erhielt er den "Großen Preis der Jury" in Cannes für seinen Film "Die Klassenfahrt". Zu seinen bekanntesten Filmen zählt "Das Verhör". (Ein Beitrag zum Holocaust-Gedenktag)
de
22:00
Drive My Car
Yûsuke Kafuku und seine Frau Oto führen eine glückliche Ehe, in der es eine Art Ritual gibt: Nachdem sie miteinander Sex hatten, liegen sie beisammen und erfinden Geschichten. Oto benutzt die Geschichten für ihre Arbeit als Producerin von TV-Serien. Ein weiteres Ritual der Ehe besteht darin, dass Yûsuke - ein berühmter Theaterschauspieler - seine Rollen mit Hilfe von Kassetten einstudiert, die ihm Oto besprochen hat. Als Yûsuke eines Tages verfrüht von einem seiner Theater-Engagements zurückkehrt, entdeckt er Oto beim Sex mit einem ihrer Kollegen, dem jungen, gutaussehenden Schauspieler Kôshi. Yûsuke übergeht den Vorfall und verheimlicht seiner Frau, was er gesehen hat. Als sie kurze Zeit darauf plötzlich stirbt, hadert er damit, dass er sie nie auf ihre Affären angesprochen hat. Zwei Jahre später soll Yûsuke bei einem Theaterfestival in Hiroshima Tschechows „Onkel Wanja“ inszenieren. Weil er aus Versicherungsgründen nicht selbst Autofahren darf, wird ihm Misaki Watari als Fahrerin zugeteilt. Die wortkarge junge Frau chauffiert ihn fortan in seinem roten "Saab 900" zur Arbeit und zurück. Auf den gemeinsamen Fahrten beginnen sie sich zögerlich ihrer Vergangenheit zu stellen und aufrichtig von ihrer beider Leben zu berichten. Doch Yûsuke wird noch anders mit seiner Vergangenheit konfrontiert: Denn Kôshi Takatsuki, der ehemalige Liebhaber seiner Frau, hat eine der Hauptrollen übernommen. Durch die Perspektive und die Erinnerungen Kôshis und die Gespräche mit Misaki lernt Yûsuke nicht nur seine verstorbene Frau neu kennen, sondern das Bild ihrer Ehe nimmt neue Formen an. Für "Drive My Car" hat Ryūsuke Hamaguchi drei Novellen von Haruki Murakami - aus dem Band "Von Männern, die keine Frauen haben" - adaptiert. Es geht um Verlust, Trauer und Rückschau: So wie Kafuku mit seinen Schauspielern die immer gleichen Textstellen einübt und diese durch zwischenzeitliche Ereignisse neue Bedeutung annehmen, so kommt er auch in der Erinnerung an seine Frau an die gleichen Stellen zurück und lernt, sie neu einzuschätzen. "Drive My Car" gewann in Cannes 2021 den Preis für das "Beste Drehbuch" und 2022 den Oscar für den "Besten fremdsprachigen Film".
de

Programm-Guide - Donneschdeg, 02.05.2024

00:50
Parallele Mütter
In "Parallele Mütter" kreuzen sich im Kreißsaal die Wege zweier Frauen. Janis, eine etablierte Fotografin, und Ana, ein Teenager, bekommen beide ihr erstes Kind. Später entdeckt Janis, dass ihre Babys im Krankenhaus vertauscht wurden. Almodóvar erzählt von unterschiedlichen Facetten des Mutterseins. Janis lernt den Anthropologen Arturo kennen und bittet ihn um Hilfe in einer Familienangelegenheit: Sie will die Überreste ihres Urgroßvaters ausgraben, der Opfer der Franco-Diktatur war. Dabei entsteht zwischen den beiden eine Affäre und Janis wird schwanger. Dann ist da Teresa, die Mutter von Ana, die sich selbst als „unfähig zur Mutterschaft“ bezeichnet. Nach der Scheidung musste sie auf ihre Tochter verzichten und nimmt erst über deren Schwangerschaft wieder Kontakt zu ihr auf. Zugleich ist Anas konservativer Vater der Überzeugung, dass man die Toten in den Massengräbern in Ruhe lassen und keine alten Wunden aufreißen sollte. Die Vergewaltiger seiner minderjährigen Tochter will er auch nicht anzeigen, da er einen Skandal in der Stadt fürchtet. Auch Arturo, der sich der Suche nach der Wahrheit verschrieben hat und mit Leib und Seele nach den Opfern der Diktatur fahndet, ist nicht imstande, seiner krebskranken Ehefrau von seiner neuen Liebe zu Janis und dem gemeinsamen Kind zu erzählen. Janis schafft es nicht, mit Ana über das Geheimnis um das Schicksal ihrer beider Kinder zu sprechen. Almodóvar bricht in seinem Film Spaniens Schweigen über die Franco-Vergangenheit auf. Almodóvars Stil ist unverkennbar, auch in diesem Werk. Die bis ins kleinste Detail stilisierte Ausstattung, die Palette leuchtender Farben - von Kameramann José Luís Alcaíne virtuos ins Bild gesetzt. Die sinfonische Musik von Alberto Iglesias. Der Film feierte 2021 Premiere und erhielt zahlreiche Filmpreise, auch zwei Oscarnominierungen für Penélope Cruz und Alberto Iglesias.
de
02:50
Der unsichtbare Puma
Im Herzen Südfrankreichs erstreckt sich ein für Nebel anfälliges Gebiet, in dem der Legende nach vor 250 Jahren eine blutrünstige Kreatur ihr Unwesen trieb. An diesem sagenumwobenen Ort geht seit fünf Jahren ein Gerücht um: Augenzeugen berichten von einem Tier mit großen Pranken und langem Schwanz, das Straßen mit einem einzigen Sprung überquert - kräftig genug, ein Pferd zu reißen und verstümmelt auf der Weide zurückzulassen. Ist die Bestie von Gévaudan wieder zurück? Der Tierfotograf Bruno Loisel hat eine rationalere Erklärung: Nur ein Tier passt zu all dem Beschriebenen  - der Puma! Die Großkatze wird vom Norden Kanadas bis zur Südspitze Argentiniens als mystisches Tier angesehen. Flink wie eine Katze und stark wie ein Löwe, sind seine Sinne sehr ausgeprägt - durch die Farbe seines Fells ist er an sein Umfeld so gut angepasst, dass er sich fast unsichtbar fortbewegen kann. In freier Wildbahn ist es kaum möglich, ihm zufällig zu begegnen. Wer sich auf seine Spur begibt, lässt sich selbst mit speziell ausgebildeten Spürhunden und Spurenverfolgern auf eine lange und schier unmögliche Expedition ein. Gerade diese Herausforderung sucht Bruno Loisel zu bewältigen - alleine und über 7.000 Kilometer vom natürlichen Puma-Verbreitungsgebiet entfernt. Um seine Chancen zu erhöhen, beginnt er die Suche am entgegengesetzten Ende: Kanada, der natürlichen Umgebung des Pumas. Dort will er die Techniken erlernen, die ihn vielleicht zum Ziel bringen werden. Im Bundesstaat Alberta begleitet er ein Forscherteam und einen Jäger, die mit dem Fang eines Pumas und dem Anbringen eines GPS-Halsbands endet. Aus Quebec bringt Bruno einen speziellen Duftköder mit, um die Großkatze zurück in Frankreich vor die Wildkamera zu locken. Werden sich die Bemühungen lohnen? Wird Bruno das Rätsel um die neue Bestie von Gévaudan lösen können?
de
03:45
Bilder allein zuhaus
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.
de
03:50
Mit offenen Augen
Im Dezember 2023 wurde in Kanada die erste Münze mit dem Konterfei von König Charles III. geprägt; bisher zierte seit den 1950er Jahren das Porträt der verstorbenen Queen Elizabeth II. kanadische Münzen, Banknoten und Briefmarken. Allerdings sorgt diese Entscheidung in dem Commonwealth-Land für Kontroverse. Der kanadische Künstler Steven Rosati, der das Porträt entworfen hat, schildert die Umstände dieses ungewohnten Auftrags. Auch andere Länder, die Charles III. als ihren König anerkennen, hinterfragen diese Tradition und weigern sich, neue Münzen zu prägen. Für die Commonwealth-Expertin Virginie Roiron ist die Debatte stellvertretend für die politischen und kulturellen Umbrüche, die der Staatenbund durchläuft.
de
05:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05
Bilder allein zuhaus
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.
de
06:10
Mit offenen Augen
Der 19-jährige Amerikaner Noah Tomkinson dokumentierte seine Flucht vor den Flammen auf der Hawaii-Insel Maui per Smartphone-Video. Auf wackligen Kamerabildern berichtet er mit angsterfülltem Blick von der Katastrophe. Rasch wurde das zuerst auf Instagram veröffentlichte Video von internationalen Medien aufgegriffen und verwendet, weil es die zerstörerische Gewalt des Feuers so eindrücklich zeigt. Noah suchte mit seiner Familie Schutz im Meer und durchlitt Todesängste – dennoch entschied er sich, alles zu filmen. In „Mit offenen Augen“ erzählt er, was ihn dazu bewogen hat. Der Medienwissenschaftler Maxime Fabre erklärt die Hintergründe dieses Trends, sich wie ein professioneller TV-Journalist per Handykamera selbst zu filmen.
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30
GEO Reportage
Seit Jahrhunderten wird in Slowenien Bienenzucht betrieben. Vielfältige Landschaften sorgen für Pflanzenreichtum, ausreichend Nektar und sortenreinen Honig von höchster Qualität. Apis mellifera carnica, die Krainer Biene, ist der Stolz der slowenischen Bienenzucht. Die Imker engagieren sich mit Enthusiasmus für den Erhalt ihrer indigenen Honigbienen. Für die meisten Züchter bedeutet slowenische Imkerei ausschließlich Folklore und Tradition, keinesfalls aber ein kommerzielles Gewerbe. Eine neue Generation möchte dies nun ändern. Zu ihnen gehört Erik Luznar. Er möchte als Vollerwerbsimker durchstarten und hat dafür 300 Bienenvölker von seinem Vater Janez übernommen. Bereits in vierter Generation stellt Familie Luznar aus dem slowenischen Oberkrain Honig her. Doch nach den ersten verheißungsvollen Jahren beginnt diese Saison kalt und regnerisch. Viele Bienen verhungern und Erik muss sich etwas einfallen lassen, um die Tiere und sein Geschäft zu retten. So begibt er sich mit einem Teil seiner Völker auf Wanderschaft, um sie an anderer Stelle Pollen sammeln zu lassen. Eine Aufgabe, die durch die große Konkurrenz und den begrenzten Platz nicht einfach ist. Und es gibt noch weitere Probleme, mit denen sich Erik herumschlagen muss: Die angestrebte Artenreinheit der Krainer Biene ist durch benachbarte italienische Bienen bedroht. Außerdem bereiten Bären den Imkern zunehmend Sorgen. Wird es Erik schaffen, trotz dieser Herausforderungen sein Geschäft auch in dieser Saison am Leben zu erhalten? „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
Symi: Jean d’Ormessons griechisches Kleinod Der Romanheld von Jean d’Ormessons "La Douane de mer" verlebt auf der südöstlich von Griechenland unweit der Türkei liegenden Insel Symi die glücklichsten Tage seines Lebens. Zwar stirbt der Protagonist O bereits auf der ersten Seite, aber sein Geist lebt fort und erklärt seinem Gegenüber - einem Außerirdischen - seine Sicht auf die Welt. Die Schilderung gerät zu einem wahren Loblied auf das menschliche Dasein, das Mittelmeer und die unvergleichliche mediterrane Lebensart. Bourbon Whiskey: Kentuckys ganzer Stolz Westlich der Appalachen befindet sich das ländlich geprägte, konservative Kentucky. Bewaldete Hügel und zahllose kleine Wasserläufe prägen die Landschaft. Das Good Old Kentucky ist berühmt für seine Rennpferd-Zuchtställe und sein Nationalheiligtum, den Bourbon Whiskey. Anhand der Geschichte des legendären Kornbrands lässt sich die Geschichte der USA nacherzählen: von den ersten Siedlern bis zur Gegenwart. Argentinien: Lucas grillt! In La Plata kauft Lucas ganze sieben Kilogramm Fleisch. Sicher ist sicher - man weiß schließlich nie, wie viele Überraschungsgäste dazu stoßen. Sein Grillgeheimnis: langsames Braten auf der perfekten Glut. Serviert wird das Fleisch mit einer Würzsoße auf Kräuterbasis: Chimichurri. Sie enthält Chili, Kräuter und Essig. Italien: Eine Baronin rettet Portofino Portofino in Ligurien ist weltbekannt. Seit sich Prominente aus der ganzen Welt hier die hübschen Häuser mit ihren bunten Fassaden reihenweise unter den Nagel reißen, hat der kleine Ort östlich von Genua ein wenig an Ursprünglichkeit eingebüßt. Hätte sich nicht einst eine schottische Baronin in das kleine, romantische Fischerdorf verliebt, wäre es um ein Haar verschwunden. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
Jean-Baptiste Lully und der Glanz von Versailles Im Schloss von Versailles finden jeden Sommer nächtliche Wasser- und Lichtspiele statt, wie sie Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert, dem Grand Siècle, gern veranstaltete. Gespielt werden dazu Werke von Jean-Baptiste Lully, der seine Kunst mehr als drei Jahrzehnte lang in den Dienst des Sonnenkönigs stellte. Der in Florenz geborene und aus einfachen Verhältnissen stammende Komponist und Tänzer trug mit seiner Musik den Glanz der französischen Monarchie nach ganz Europa. Albanien: Zu Besuch bei den eingeschworenen Jungfrauen Burr ist Albanisch für „Mann“, Burrnesha ist eine weibliche Abwandlung und bedeutet so viel wie „Männin“. Seit dem Mittelalter gab es in den abgelegenen Dörfern des Landes Frauen, die wie Männer lebten und dieselben Privilegien genossen wie sie. Die Burrneshas nahmen keine Geschlechtsumwandlung vor, sondern legten einen Jungfräulichkeitsschwur ab. Danach gaben und kleideten sie sich wie Männer und verzichteten auf Familie und Kinder. Dieser in Europa einmalige Brauch gilt als Vorreiter der Transidentität und ermöglichte es Frauen über die Jahrhunderte, der Zwangsehe und dem Fluch patriarchaler Gewalt zu entgehen. Jamaika: King Sharlos Rasta Pasta In Negril bereitet King Sharlo seine Rasta Pasta zu, Nudeln aus der jamaikanischen Nationalfrucht Akee, die derselben Familie angehört wie die Litschi. Karotten, Paprika, Süßkartoffeln und Okras begleiten das Gericht, das dank Kokosmilch schön cremig wird. Gewürzt wird das Ganze mit Thymian, Frühlingszwiebeln und Curry. Der Müllkönig von Lissabon Der Tejo hat zwei Gesichter. Der geschichtsträchtige Fluss, der bei Lissabon in den Atlantik mündet und im 15. Jahrhundert Seefahrer in die Neue Welt aufbrechen sah, verleiht der portugiesischen Hauptstadt ihren besonderen Charme. Doch er hat auch ein verstecktes Ufer, das der Stadt lange als Müllhalde diente. Der Unrat machte einen Bauern zum König. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Vatikanstadt. Ein Hauch von Ewigkeit
Auf dem Vatikanischen Hügel verdichten sich 2.000 Jahre Kirchengeschichte auf einzigartige Weise. Ein einfaches Grab vor den Toren Roms wurde zur Wiege des Papsttums und zum Zentrum der Christenheit. Neben den in Archiven und handschriftlichen Sammlungen festgehaltenen historischen Zeugnissen ist der Vatikan auch ein architektonisches Meisterwerk, das weltberühmte Schätze der Malerei und Bildhauerei beherbergt. Wie wurde aus einem kleinen Hügel ein Brennpunkt von Kunst, weltlicher und kirchlicher Macht? Und welchen Beitrag haben Malerei, Bildhauerei und Architektur zur Machtentfaltung des Papsttums geleistet? Heute öffnet die Wissenschaft Türen des Vatikans, die das päpstliche Geheimnis zuvor verschlossen hielt. Archäologen erforschen Katakomben und Nekropolen, um die Ursprünge der Ewigen Stadt freizulegen. Historiker ergründen die Geschichte des Petersdoms von der Grundsteinlegung über den Abriss bis zum Neubau der Basilika und ihrer Erweiterung zum monumentalen Prachtbau. Restauratoren lüften Geheimnisse um die Fresken der Renaissance, Paläografen entziffern Handschriften aus den Archiven und stoßen dabei auf Zeugnisse der Baumeister dieses architektonischen wie spirituellen Abenteuers. In einer Mischung aus Animation und Dokumentation zeigt der Film, wie große Künstler nach den Vorgaben visionärer Päpste zwei Jahrtausende lang zur Machtentfaltung beigetragen haben.
de
10:30
Nelken für die Revolution
Am 25. April 1974 begann Portugals überraschender Weg in die Freiheit. Die Aufständischen beendeten einen blutigen Krieg, den Portugal seit Jahren in Afrika führte. Als „Nelkenrevolution“ wurde dieser Tag weltberühmt. Denn die Soldaten um Salgueiro Maia, die gegen das Regime putschten, steckten Nelken in ihre Gewehrläufe als Zeichen ihrer friedlichen Absichten. Lissabon wurde Schauplatz einer atemberaubend spannenden Militäraktion und einer begeisterten Bewegung für die Freiheit.Bewegende Berichte von Zeitzeugen hat Brigitte Kleine für diese Dokumentation aufgenommen. „Ein Streichholz, irgendjemand, der die Kontrolle verliert, hätte ausgereicht, um ein Blutbad anzurichten“, erzählt Oberst Carlos Matos Gomes, der den Militärputsch mitgeplant hat. Radioreporter Adelino Gomes erinnert sich noch heute minuziös an jeden einzelnen Wendepunkt jenes Tages. Dazu zeigt die Dokumentation Archivmaterial, das erstmals außerhalb Portugals zu sehen ist. Mittendrin war damals eine Frau mit einem Arm voller Nelken, die sie an die Soldaten verteilte: Celeste Caeiro schenkte damals der Revolution ihren mythischen Namen.Die junge schwarze Portugiesin Mafalda Fernandes untersucht in diesem Film, welche Nachwirkungen die Nelkenrevolution bis heute hat und welche Rolle sie auch noch 50 Jahre danach im Leben der Portugiesinnen und Portugiesen und in ihrer eigenen Geschichte spielt.
de
11:15
Der erste Portugiese
Ein letzter Blick auf den Ozean, dann startet der junge Portugiese sein Moped und fährt los. Ist es Schicksal oder Zufall, dass der Motor in einem kleinen deutschen Städtchen am Rande des Odenwaldes streikt? 1962 gibt es dort zwei Fabriken und Arbeit. Der junge Mann bleibt in Groß-Umstadt hängen. Wenige Jahre später sind dort von 12.000 Einwohnern über 2.000 Portugiesen; die im Verhältnis größte portugiesische Gemeinde Deutschlands. Aber der Mann mit dem Moped soll der Erste gewesen sein und heute behaupten viele, irgendwie mit ihm verwandt zu sein. Als Kinder kommen die Geschwister Alice, Carlos und Adolfo nach Groß-Umstadt. Der älteste Sohn darf nicht weiter auf die höhere Schule gehen, der jüngere muss die Schule verlassen, als er 14 ist. Sie montieren nun Kronleuchter in einer Fabrik und helfen den Eltern, deren Traum zu erfüllen: schnell Geld verdienen für ein besseres Leben in Portugal. Eines Tages ist es so weit; die Eltern gehen zurück. Womit sie nicht gerechnet haben: dass ihre Kinder in Groß-Umstadt zu Hause sind. Die Söhne rebellieren und bleiben. Die erst 15-jährige Alice muss mit den Eltern zurück und weint bis Portugal. Aber anders als ihre Brüder hat sie studiert, ist heute Deutschlehrerin und hat doch immer diese traurig-schöne Sehnsucht, portugiesisch Saudade. Adrian Oeser erzählt in seiner Dokumentation vom Fortgehen, Ankommen und Bleiben mehrerer Generationen von Gastarbeitern. Super-8-Aufnahmen und private Videos machen die Zeit lebendig. Ob es den ersten Portugiesen tatsächlich so gab, wie man sich erzählt, bleibt ein Rätsel. Aber so einen gibt es überall.
de
12:05
Re: Der längste Tunnel der Welt
Seit 16 Jahren wird gebohrt, 2032 soll der Bahntunnel zwischen Innsbruck (Tirol) und Franzensfeste (Südtirol) fertig sein. Planungschef Andrea Lussu ist jeden Tag unterwegs in den kilometerlangen Tunnelbaustellen, überwacht Sprengungen und den Einsatz der 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Ida“. Unweit von der Baustelle wird das idyllische Padastertal zur Deponie - kilometerlange Förderbänder liefern unablässig Abraummaterial aus dem Berg. Dennoch ist Ingenieur Lussu überzeugt, mit dem Tunnel der Umwelt langfristig zu helfen. Die Betreiber gehen davon aus, mit dem Eisenbahntunnel vor allem den belastenden Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bekommen.   Das ist auch nötig, damit die stark frequentierten Autobahnen über die Alpen entlastet werden. In großer Höhe inspiziert Ingenieur Peter Augschöll vom österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG daher regelmäßig die Brücken und warnt:  Viele Brücken sind marode. Es drohen jahrelange Baustellen auf der beliebten Alpenstrecke. "Re:" begleitet Peter Augschöll bei zwei Brückeninspektionen auf und unter der Brennerautobahn.  Die Nutzung des Tunnels ist allerdings erst möglich, wenn auch die Bahnzulaufstrecken im Norden und Süden fertiggestellt sind. Doch hier gibt es massive Verzögerungen, auch weil Martin Feichter, Bürgermeister des Südtiroler Weindorfs Auer, sich weigert, die Trasse in die Bauplanung einzutragen. Die Strecke würde seinem Ort Lärm und Schuttberge bescheren und einigen Bürgern droht sogar die Enteignung. Es ist also noch ein langer Weg, bis der erste Zug durch den Tunnel rollen wird. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Bangladesch durch KinderaugenDer 2002 in Cannes ausgezeichnete Film „Matir Moina“ ist von den Kindheitserlebnissen seines Regisseurs Tareque Masud inspiriert und erlaubt einen einzigartigen, sehr intimen Blick auf das Leben in Bangladesch: Familienalltag, Volksweisheiten aus dem Dorf, das Leben in der Koranschule. Die Zuschauer erleben das Bangladesch der 1960er Jahre, als das Land noch „Ostpakistan“ hieß und kurz vor seiner Unabhängigkeit stand. Ein Volk, geeint vom Wunsch nach Freiheit.(2): St. Kilda: Schottlands Inseln der StilleIm Nordatlantik vor Schottland befindet sich die Inselgruppe St. Kilda. Sie zählt zu den Äußeren Hebriden und verkörpert par excellence das Bild von stiller Einsamkeit und der Schönheit unberührter Natur. Der Archipel ist Brutgebiet zahlreicher Seevögel. Trotz der unwirtlichen Umgebung dieser Inseln leben hier seit Jahrtausenden auch einige wenige Menschen fernab des schottischen Mutterlands.(3): Peru: Pamelas gebratenes RinderfiletIn Lima bereitet Pamela ein peruanisches Gericht mit spanischen, asiatischen und andinen Einflüssen zu. In einer Pfanne brät sie Rinderfiletstreifen in einer Sojasoße und mit einem Schuss Essig. In einem zweiten Topf schmoren Tomaten, Zwiebeln und Chili mit Koriander. Serviert wird das Gericht mit selbst gemachten Pommes Frites und Reis.(4): Österreich: Forschung auf schwindelerregenden HöhenIn den Ötztaler Alpen bildet der Gurgl-Gletscher vor strahlend blauem Himmel eine atemberaubende Kulisse. Wir befinden uns am äußersten Zipfel Österreichs. Gleich dahinter beginnt Italien. Die höchsten Gipfel erreichen hier über 3.700 Meter - ideales Experimentierfeld für einen Wissenschaftler, der nach Höherem strebt. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Marlen Haushofer im Österreich hinter der WandMarlen Haushofers 1963 erschienener Roman „Die Wand“ wurde zum Weltbestseller. Er handelt von einer Frau, die bei einem Wochenendaufenthalt in einer Jagdhütte in den österreichischen Bergen auf unerklärliche Weise durch eine unsichtbare Wand vom Rest der Welt isoliert wird und zu schreiben beginnt, um nicht den Verstand zu verlieren. Man kann die Frau als Doppelgängerin ihrer Autorin sehen. Im konservativen Österreich der 1960er Jahre und im Schatten der latenten atomaren Bedrohung schrieb auch die Hausfrau Marlen Haushofer, um bei Verstand zu bleiben.(2): Marseille: In den Calanques der ArbeiterDie Calanques zwischen Marseille und Cassis muten an wie ein zeitloses, unberührtes Naturparadies. Doch nicht immer waren die schmalen Buchten mit ihren steilen Felswänden und pittoresken Stränden ein Ort süßen Nichtstuns. Von 1810 bis 2009 wurde in den Calanques geschuftet. Rund 20 Steinbrüche und Fabriken gab es an der Südküste von Marseille. Die vernarbten Felsen von Port-Miou zeugen bis heute von dieser vergessenen Arbeitervergangenheit der Calanques.(3): Argentinien: José Luis' Kartoffel-TortillaIn Mendoza serviert José Luis eine herzhafte Tortilla. In einer speziellen Doppelpfanne bereitet er ein Omelett zu. Dann mischt er Kartoffeln und Frühlingszwiebeln unter, die zuvor mit Kümmel, Paprika und Merkén - einem scharfen Pulver aus geräuchertem Chili, Koriander und Salz - angebraten wurden. Zur Kartoffel-Tortilla gibt es Entrecote.(4): Marquesas: Auf der Suche nach der verlorenen TätowierungDas Wort Tattoo geht auf das tahitische „Tatau“ zurück, was so viel bedeutet wie „Wunden schlagen“. In Europa wurde die Kunst des Tätowierens von der Kirche geächtet und verschwand seit dem Mittelalter praktisch ganz. Auf den von Frankreich verwalteten Marquesas-Inseln gelang es einem deutschen Mediziner und Ethnologen, dieses polynesische Kulturerbe vor der Auslöschung zu bewahren … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Blutholz
Vor 40 Jahren hat Hans Schüssler Rumänien verlassen. Die schmerzhaften Erinnerungen an seine alte Heimat und seine Vergangenheit ertränkt er in Alkohol. Doch als Jens Baumann, Manager einer deutschen Holzfirma, spurlos verschwindet, erhält er den Auftrag, nach Kronstadt am Fuße der rumänischen Karpaten zurückzukehren. Als ehemaliger Soldat, der darauf spezialisiert war, Menschen im Ausland aufzuspüren, soll Hans für Aufklärung sorgen. Keine einfache Aufgabe, denn weder die junge Anwältin der Firma, Katja Schöne, noch seine rumänischen Kollegen geben sich kooperativ.Zudem wird Hans von seiner traumatischen Vergangenheit eingeholt: Beim Schmuggel illegaler Westwaren geriet er einst in rumänische Haft, wurde jedoch durch die BRD freigekauft. Bis heute sind ihm die Hintergründe unklar. Bei seinen Ermittlungen stößt Hans auf Widerstände und wird massiv bedroht. Er trifft seine alte Jugendliebe Sylvia wieder, die für das Bürgermeisteramt von Kronstadt kandidiert, sich in ihrem Karrierestreben aber suspekt verhält. Allen Drohungen zum Trotz ermittelt Hans im Fall Baumann weiter: Ein Erdrutsch infolge illegaler Abholzungen in den Karpaten, ein verschüttetes Roma-Dorf, Unstimmigkeiten bei der Rückübertragung der Eigentumsrechte der einst staatlich annektierten Gebiete von Europas größtem Urwald - in all das scheint Baumanns Holzfirma verwickelt zu sein. Inmitten eines Strudels aus Veruntreuung, Gewalt und den Intrigen einer skrupellos agierenden Holzmafia muss Hans sich schließlich auch von den eigenen Illusionen seiner Vergangenheit trennen ... „Blutholz“ überzeugt mit einem packenden Kriminalfall, der sich inmitten der atemberaubend schönen Karpaten abspielt. Regie führte Thorsten C. Fischer, der unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Zur hochkarätigen Besetzung gehören neben Joachim Król („Berlin Alexanderplatz“, „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“) in der Hauptrolle Désirée Nosbusch („Bad Banks“), Alina Levshin („Kriegerin“) und Peter Franke („Das Wunder von Bern“).
de
16:55
Afrika - Den ersten Menschen auf der Spur
Die Menschheit entstand vor mehr als zwei Millionen Jahren in Afrika. Seit Jahrzehnten suchen und untersuchen Wissenschaftler die Überreste der ersten Menschen, um die Geschichte unserer Evolution zu rekonstruieren. Doch eine wesentliche Frage bleibt: Wo genau tauchten unsere Vorfahren auf diesem riesigen Kontinent auf?Mittlerweile gilt die Vorstellung von einer einzigen Wiege in einem begrenzten Gebiet als überholt. Die Suche nach unseren Ursprüngen wird nunmehr auf ganz Afrika ausgedehnt. Dabei folgt die Dokumentation den Spuren, die unsere direkten Vorfahren hinterlassen haben: den Australopithecinen.Ein Forscherteam aus Archäologen und Paläontologen unter der Leitung des französischen Wissenschaftlers Laurent Bruxelles hat sich zum Ziel gesetzt, uralte Fossilien aufzuspüren, vor allem in Gebieten, in denen bisher noch nie welche gefunden wurden. Das ist das Projekt Human Origins. Jahr für Jahr durchkämmen seine Spezialisten ganze Regionen auf außergewöhnlichen und bisweilen riskanten Expeditionen im Süden und Osten Afrikas.Gemeinsam mit dem Taucher Frédéric Swierczynski begibt sich Lauren Bruxelles auf die Suche nach den Ursprüngen der Menschheit. Die beiden sammeln wissenschaftliche Hinweise für die Theorie, dass sich die Wiege der Menschheit über ganz Afrika erstreckt und nicht, wie lange Zeit angenommen, auf den Großen Afrikanischen Grabenbruch in Äthiopien und auf Südafrika beschränkt, wo bislang die einzigen relevanten Fossilien gefunden wurden.Bei zahlreichen Ausgrabungen und Tauchgängen erkunden sie unterirdische Welten und suchen nach Antworten auf eine bedeutende Frage: Haben die Vorfahren der Menschen schon vor über drei Millionen Jahren das über die heutigen Landesgrenzen hinausgehende südliche Afrika bevölkert?
de
17:50
Das Gesetz der Löwen (2/3)
Einst streiften Abertausende Löwen durch die Savannen von ganz Afrika, mächtige Rudel herrschten Seite an Seite. Und noch immer gibt es solche Gegenden, wo die Natur mit all ihrer Gewalt regiert. Die dreiteilige Reihe, die sechs Jahre lang gedreht wurde, führt nach Tansania und erzählt die Saga dreier Löwenrudel. Das Kapunji-Tal ist eine üppige Oase im Ruaha-Nationalpark in Tansania. Selbst in der Gluthitze des Sommers gibt es Wasser im Überfluss. In der Trockenzeit kommen die Elefanten zur Oase. Mit dem Rüssel graben sie tief im Sand nach sauberem Wasser. Die Kapunji-Löwen machen es ihnen nach. Dieses für Löwen ungewöhnliche Verhalten ist im Tal nicht selten. Schon bald wird die friedliche Atmosphäre umschlagen, denn im Gefolge einer Büffelherde nähert sich eine Gruppe männlicher Löwen. Sie sind den nomadisierenden Njaa-Löwinnen nicht entgangen, die den Büffelherden folgen und sie als ihr Revier betrachten. Doch selbst die mutigsten Löwinnen im Rudel trauen sich nicht zu jagen, solange die Männchen in der Nähe sind. In der Trockenzeit kommen die Elefanten zur Oase. Mit dem Rüssel graben sie tief im Sand nach sauberem Wasser. Die Kapunji-Löwen machen es ihnen nach. Dieses für Raubkatzen ungewöhnliche Verhalten ist im Tal nicht selten. Die paradiesische Atmosphäre wird jedoch bald umschlagen. Aus dem nahen Ruaha-Tal ist Löwengebrüll zu hören. Einzelgänger aus mehreren Rudeln unterschiedlicher Reviere jagen mit vereinter Kraft Büffel. Auch die nomadisierenden Njaa-Löwinnen folgen den Büffelherden, die sie als ihr Revier betrachten. Doch mit männlichen Löwen würden sie es nie aufnehmen. Deshalb gedulden sie sich, bis diese ihre Jagd beendet haben. In der Nähe des Kapunji-Tals lebt das größte Rudel des Ruaha-Parks. Hunger und Durst quälen die Löwinnen und ihre Jungen mehr und mehr. Deshalb verlassen sie ihr Revier und ziehen zur Oase, wo sie genügend Wasser und Nahrung finden. Eine Giraffe ist ins Tal gekommen, um zu trinken. Von den Baobab-Löwen beobachtet schleichen sich die Kapunji-Löwen an. Dann passiert etwas äußerst Seltenes: Die Baobab-Löwen helfen den Kapunji-Löwen, die Giraffe zu erlegen, um sie dann gemeinsam mit ihnen zu verschlingen. Die Njaas, denen die ungewöhnliche Kooperation nicht entgangen ist, versprechen sich leichte Beute. Plötzlich greift die Anführerin des Njaa-Rudels eine einzelne junge Baobab-Löwin, die ihr zu nahe gekommen ist, brutal an. Mit einem einzigen Biss durchtrennt die kampferprobte Großkatze der Jüngeren die Wirbelsäule. Die anderen Njaa-Löwen kommen herbei, um ihr endgültig den Garaus zu machen. Letztlich teilen sich alle drei Rudel das Fleisch der Giraffe. Im Kapunji-Tal kehrt wieder Ruhe ein; angesichts der Fülle an Nahrung und Wasser scheint das Leben hier paradiesisch. Doch schon bald wird sich das Leben der Kapunji-Löwen und ihrer Jungen ändern, denn der Anführer des Rudels wird einen männlichen Nachkommen verjagen müssen.
de
18:35
Die wimmelnde Welt der Termiten
„Die wimmelnde Welt der Termiten“ handelt von einer Entdeckung des tschechischen Entomologen Dr. Jan Šobotník: Sein Team fand heraus, dass eine südamerikanische Termitenart sich bei Gefahr selbst in die Luft sprengt. Wird ein Arbeiter der Art Neocapritermes taracua von anderen Termiten oder Ameisen angegriffen, kann er als letzten Ausweg seinen eigenen Körper zum Platzen bringen und die feindlichen Tiere mit einem dabei austretenden giftigen Sekret töten. Möglich ist dies dank eines rucksackartigen Körperteils, das blaue Kristalle enthält. Opfert sich eine Termite zur Verteidigung ihrer Kolonie, so vermischen sich die Kristalle aus dem Rucksack mit dem Sekret ihrer Speicheldrüsen zu einer klebrigen Masse, die die Angreifer entweder lähmt oder sofort tötet. Jan Šobotník veröffentlichte seine Erkenntnisse im Wissenschaftsmagazin „Science“, woraufhin zahlreiche weitere Medien in aller Welt darüber berichteten. Ein YouTube-Video über die Kamikaze-Termiten verbuchte über 100.000 Klicks.Die Dokumentation begleitet Jan Šobotník in verschiedenen Phasen seiner Arbeit sowie auf einer Expedition nach Äquatorialafrika. Der Wissenschaftler von der Agraruniversität Prag leitet ein internationales Forscherteam, mit dem er Untersuchungen an schwer zugänglichen Orten - wie dem Dickicht des tropischen Regenwaldes - durchführt. Dort zeichnete er beispielsweise mit einer Hochgeschwindigkeitskamera die bisher schnellste im Tierreich gemessene Bewegung auf.Weitere Fragen, der die Dokumentation nachgeht: Wie und nach welchen Prinzipien agiert die moderne Forschung? Vor welchen Herausforderungen steht die akademische Gemeinschaft heute?
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Wenn das Jugendamt eingreift
Verwahrlosung, Gewalt oder sexuelle Übergriffe - jeden Tag gehen im Jugendamt Essen Meldungen mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dann schnell handeln und den Fällen nachgehen. Was ist in den Familien los? Ist ein Kind in Gefahr? Das letzte Mittel der Behörde ist eine sogenannte Inobhutnahme. Dann wird das Kind sofort in eine Kurzzeitpflegefamilie oder in eine Notunterkunft gebracht. Ein tiefer Einschnitt für eine Familie und das betroffene Kind.Sozialpädagogin Charline Jakobi betreut neben den akuten Fällen rund 30 Familien, die Schwierigkeiten haben. Bis sie und ihre Kollegen sich durchringen, ein Kind in Obhut zu nehmen, versuchen sie - wenn möglich - die gefährdeten Familien zunächst mit Überzeugungsarbeit und ambulanten Familienhilfen zu unterstützen. Erst wenn das nicht weiterhilft, wird das Kind aus der Familie genommen.Doch den Jugendämtern wird häufig angelastet, Kinder übereilt und ohne ausreichenden Grund aus ihren Familien zu reißen. Diese letzte aller Maßnahmen schürt auch bei Sozialarbeiterin Charline Jakobi immer wieder Zweifel. Ist es wirklich der richtige Schritt? Könnten die Eltern noch besser unterstützt werden? Und kann das Jugendamt weitere Maßnahmen noch schultern?Denn Jugendämter in ganz Deutschland arbeiten längst an der Belastungsgrenze und darüber hinaus: zu wenig Fachpersonal, zu wenige Unterkünfte, zu viel Bürokratie und zu wenig Zeit für präventive Maßnahmen in den Familien. Das treibt auch Charline Jakobi um: „Ich kann es oft nicht aushalten, nicht allen gerecht zu werden.“ Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Geheimdiplomat Bundeskanzler
Im Sommer 1988 reiste Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war ein ungewöhnlicher Deal, der beim Besuch Honeckers 1987 in Bonn vereinbart wurde. Als Honecker zusagte, hatte Kohl drei Bedingungen: Die Presse dürfe nichts erfahren. Ihm sollten Begegnungen mit DDR-Offiziellen erspart bleiben. Und er wünschte sich, nicht von der Staatssicherheit belagert zu werden.Beim Grenzübertritt waren die DDR-Grenzer zwar vorbereitet, doch mehr wusste niemand: Die Staatssicherheit hatte kaum Informationen, was Kohl unternehmen wollte.Um offiziell Kohls Sicherheit zu gewährleisten, hatte man Kohl Honeckers Leibwächter zur Seite gestellt. Kohls Berater Wolfgang Bergsdorf erinnert sich, wie Kohl durch die DDR-Fußgängerzonen flanierte. Dort verteilte Kohl Autogramme und nahm Ausreisewünsche entgegen. Während DDR-Geheimdienstler vergeblich auf den Kanzler warteten, ließ er sich mit DDR-Bürgern fotografieren.Die Stasi-Protokolle hinterlassen ein Bild der potemkinschen Wirklichkeit der DDR-Herrschaft. Kohl müsse sich den Menschen aufdrängen, wurde berichtet. Da die Menschen von Kohl kaum Notiz genommen hätten, sei die Reise für Kohl eine große Enttäuschung gewesen, frohlockte Honecker.Die Dokumentation blättert die unbekannte Reise Kohls mit ihren absurden Momenten auf und zeigt den Zustand der DDR kurz der Selbstauflösung. Auch sein langjähriger Fahrer Eckhard Seeber berichtet, wie der Bundeskanzler im Stil eines Geheimdiplomaten die Chance nutzte und er mit großer Freude die Stasi narrte.
de
21:00
Willy Brandt und der Spion, der ihn stürzte
April 1974: Deutschland ist geteilt. Im Bonner Kanzleramt wird der Spion Günter Guillaume enttarnt. Bundeskanzler Willy Brandt tritt am 7. Mai zurück. Die Deutschen in West und Ost sind bestürzt. Warum hatte es Ostberlin ausgerechnet auf diesen Kanzler abgesehen? Wie kein Politiker zuvor hat Brandt für eine bessere Beziehung zwischen den beiden deutschen Staaten gesorgt. Oder stecken ganz andere Interessen hinter der Spionagemission im Kanzleramt?Für Pierre Boom, den Sohn des Agenten, sind die Verhaftung und der Rücktritt ein Schock. Er hatte keine Ahnung vom Doppelleben seiner Eltern, keine Verbindung zur DDR und war als Jugendlicher großer Fan und Unterstützer von Willy Brandt. Nun sind die Eltern im Gefängnis und das Vorbild gestürzt. Ein Abgrund für den Sohn des Verräters, der in die ihm unbekannte DDR geholt wird.Nun hat Pierre Boom erstmalig Einblick in über 600 Dokumente der westdeutschen Spionageabwehr erhalten. Es wird deutlich, mit welchem enormen Aufwand die Eheleute Guillaume ihre Tarnung betrieben und wie es doch zu einem entscheidenden Fehler kam.Die Dokumentation geht auf Spurensuche nach Norwegen, an die Côte d'Azur und ins Berliner Umland. Wer spielte welche Rolle? Warum wurde Sohn Pierre 1975 nach Ostberlin gelockt? Warum sollte er auf keinen Fall die DDR wieder verlassen? Auf den ersten Blick handelt es sich um ein Katz-und-Maus-Spiel der Geheimdienste, es wird getarnt, getäuscht und geflunkert. Ein genauerer Blick offenbart den Fanatismus der DDR-Staatssicherheit, der beinahe zu einer Tragödie geführt hätte.
de
21:45
Lava (1/4)
Islands mythenumwobene Halbinsel Snæfellsnes wird ein Ort des Verbrechens. Ein hoch verschuldeter Bankier wird in seinem luxuriösen Sommerhaus tot aufgefunden. Die Ermittler gehen von einem Mord aus. Aus der Hauptstadt Reykjavík wird der erfahrene Ermittler Helgi Runarsson an die Seite der unerfahrenen Ortspolizistin Gréta beordert. Da der Bankier viele Feinde hatte, geraten gleich mehrere Verdächtige ins Visier. Unterdessen werden ein Vater und seine sechsjährige Tochter nach einem Ausflug in das gigantische Lavafeld unter dem alles überragenden Gipfel des Snæfellsjökull als vermisst gemeldet. Könnte ein Serienkiller sein Unwesen treiben? Aus Reykjavík wird der erfahrene Ermittler Helgi Runarsson ins abgelegene Örtchen Holl gerufen, um die lokalen Ordnungshüter zu unterstützen. Dort wurde der hoch verschuldete Bankier Björn Sveinsson in seinem luxuriösen Sommerhaus tot aufgefunden. Am Tatort trifft er auf die unerfahrene Polizistin Gréta, seine Ermittlungspartnerin. Diese ist überzeugt, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Die Umstände weisen jedoch eher auf einen Mord hin.Gefunden wurde der Tote von Audur, einer Hotelbesitzerin und guten Bekannten des Opfers. Ari, der Schwager und Geschäftspartner des Bankiers, taucht im Haus auf, um wichtige Unterlagen abzuholen. Vom Mord an Björn Sveinsson zeigt er sich wenig berührt. Im Verhör gibt er an, während der Tatzeit in seinem Büro in der Hauptstadt gewesen zu sein.Egill, pensionierter Polizist und Vater von Audur, mischt sich in die Recherchen ein. Aufdringlich will er die Aufmerksamkeit auf den angeblich gewalttätigen Ex-Mann von Audur lenken, der in kriminelle Aktivitäten verwickelt sein soll. Helgi Runarsson verhört Audur, der man im Ort eine Beziehung zu dem toten Bankier nachsagte. Da ihr Alibi sich nicht bestätigen lässt, zählt sie zu den Verdächtigen.Das Verschwinden eines Vaters und seiner sechsjährigen Tochter von einer Exkursion ins Lavafeld sorgt ein weiteres Mal für Schlagzeilen. Suchtrupps und Rettungskräfte werden alarmiert. Unter den Einheimischen herrscht die weit verbreitete Annahme, nach Einbruch der Nacht kehre niemand mehr aus dem Lavafeld zurück. Beim Joggen stößt der ruhelose Helgi schließlich auf den schlimm zugerichteten Kadaver eines Hundes. Regisseur Reynir Lyngdal inszenierte den isländischen Thriller mit grandiosen Bildern mächtiger, karger Landschaften und reichert die packende Geschichte mit fein gezeichneten, markanten Figuren an. Lyngdal hatte viele Kurzfilme gedreht, bevor er mit dem Publikumsliebling „Our Own Oslo“ (2011) bekannt wurde. Mit „Lava“ erzielte er sowohl im eigenen Land als auch international großen Erfolg. Björn Hlynur Haraldsson, der den Ermittler Helgi Runarsson verkörpert, wirkte als Regisseur und Hauptdarsteller auch an der von ARTE koproduzierten Serie „Blackport“ (2021-2022) mit.
de
22:30
Lava (2/4)
Helgi Runarsson von der Polizei in Reykjavík wurde zur Aufklärung eines Mordfalls auf Islands Snæfellsnes-Halbinsel gerufen. Der Bankier Björn Sveinsson wurde ermordet in seinem luxuriösen Sommerhaus gefunden. Verdächtigt werden Audur, eine Freundin des Toten, und Ari, sein Schwager und Geschäftspartner. Als kurz darauf ein Mann mit seiner sechsjährigen Tochter bei einem Ausflug ins Lavafeld verschwindet, sieht die Polizei zunächst keinen Zusammenhang.Doch aus den Daten von Sveinssons Telefon ergibt sich, dass er in Kontakt zu Helena stand, der drogenabhängigen Mutter des verschwundenen Mädchens Vera. Veras Großvater entdeckt, dass ein Gewehr aus seinem Waffenschrank gestohlen wurde. Er lenkt den Tatverdacht nun auf Raggi, Helenas ebenfalls drogenabhängigen Mann, der Drohungen an Sveinsson geschickt hatte. Doch auch auf den Ex-Mann von Audur sind zwei Waffen registriert, und sie selbst hat nach wie vor kein Alibi.Helgis Kollegin Gréta findet heraus, dass Sveinssons letzter Anruf aus der Villa an Audur ging. Immer noch will Audur nicht sagen, wo sie in der Mordnacht wirklich war. Allerdings kann sie die Geschäfte zwischen Ari, Sveinsson und ihr nicht abstreiten. Die Untersuchung des Gewehrs, das beim Mordopfer gefunden wurde, ergibt, dass es nicht die Tatwaffe war. Die Verdachtsmomente gegen den verschwundenen Raggi verhärten sich, denn seine Fingerabdrücke werden auf einem Metallrohr und dem Waffenschrank gefunden. Währenddessen erhält Helgi an einer Tankstelle die Beschreibung eines Wagens mit einem Mädchen, das Vera sein könnte. Als er einen ähnlichen Wagen sieht, nimmt er die Verfolgung auf …
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