Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

TV gids - pirmdiena, 2024.05.20.

00:40
Nathalie Stutzmann dirigiert das Orchestre de Paris
Das Orchestre de Paris gibt mit der Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“ gleich zu Beginn den Ton an: Der Auszug aus der legendären Verdi-Oper verspricht einen ebenso furiosen wie mitreißenden Abend und dürfte die Pariser Philharmonie ordentlich zum Beben bringen.Auch Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 lässt in Sachen Emotionalität keine Wünsche offen. Alexandre Tharaud am Klavier trägt die Zuschauer, schwelgend zwischen Träumerei, Drama und Heiterkeit, von Satz zu Satz.Das Konzert schließt mit der Symphonie Nr. 5 von Tschaikowsky. Auch dieses Werk aus dem Jahr 1888 ist durchdrungen vom Thema des Schicksals und des Sich-Fügens in die Bestimmung. Eine kraftvolle Komposition, meisterlich interpretiert von Nathalie Stutzmann und dem Orchestre de Paris.Programm:Giuseppe Verdi: Die Macht des Schicksals, OuvertüreLudwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5
de
02:15
Daniel Hope & Friends on Tour
Zu außergewöhnlichen Konzerten an ungewöhnlichen Orten in Deutschland und der Schweiz traf der Violinist Daniel Hope im Sommer 2020 zahlreiche renommierte MusikerInnen. Die Sendung „Daniel Hope & Friends on Tour“ versammelt die musikalischen Höhepunkte und begibt sich auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise an Orte wie eine stillgelegte Destille in Berlin, eine ehemalige Chemiefabrik in Zürich, eine bayerische Alm oder ein Planetarium.Daniel Hope spielt an diesen Orten zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern wie dem irischen Sänger und Gitarristen Rea Garvey, den Mitgliedern des Zürcher Kammerorchesters, dem amerikanischen Soul- und Popsänger Colin Rich, der neuseeländischen Singer-Songwriterin Teresa Bergman, dem israelischen Mandolinisten Avi Avital, dem kammermusikalischen Frauenquartett Salut Salon und vieles mehr. Entstanden sind atmosphärisch dichte Momente von hoher musikalischer Qualität.
de
03:00
Wilder Rhein (1/2)
Wohl um keinen anderen Fluss ranken sich so viele Sagen und Legenden wie um den Rhein. Trotzdem scheinen auch heute noch die Worte des französischen Dichters Victor Hugo zu gelten: "Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt …" Mit dem Rhein verbindet man Industrieanlagen, Ritterburgen und Weinberge. Aber der Rhein ist mehr als nur ein romantischer Fluss, in dessen Fluten sich die Kulturschätze aus 2.000 Jahren spiegeln. Dieser Teil der Dokumentation beginnt dort, wo der Rhein eigentlich endet, in seinem Mündungsgebiet an der niederländischen Nordseeküste. Die Reise stromaufwärts führt durch die Industrieanlagen des Ruhrgebiets bis an den durch die Romantik verklärten Loreley-Felsen bei Sankt Goarshausen. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich unzählige Naturschätze entlang des Rheins aneinander. Obwohl die Rheinregion seit Jahrtausenden dicht besiedelt ist und der Fluss ununterbrochen als Wasserstraße genutzt wird, existieren noch die typischen Lebensräume an seinen Ufern: sonnendurchflutete Auwälder und tosende Wasserfälle, saftige Wiesen und schattige Schluchten, sonnenverbrannte Steilhänge und kühle Altwasser. Diese Vielfalt an Landschaften ist der Grund dafür, dass der Rhein so vielen Tieren einen Lebensraum bietet wie kein anderer Fluss Europas - trotz Flussbegradigung und -regulierung, Chemieunfällen, Wasserverschmutzung und Fischsterben vergangener Jahrzehnte. Die zweiteilige Dokumentation begleitet den Rhein stromaufwärts von der Mündung ins niederländische Wattenmeer durch sechs Länder hinauf zu den Rheinquellen in den Schweizer Alpen und zeigt die Tiere, die am oder im Rhein leben: Alteingesessene wie den Hecht, Heimkehrer wie den Biber und Neuankömmlinge wie den Halsbandsittich. Im Mündungsdelta tummeln sich Seehunde, und im Oberlauf blicken Steinböcke auf seine Fluten herab. Smaragdeidechsen, Uhus, Wildschweine und Weinhähnchen lassen sich ebenso beobachten wie auch Wasseramsel, Siebenschläfer, Mausohrfledermaus und Hunderttausende Wasservögel, die in der kalten Jahreszeit am Rhein rasten und hier überwintern. Mittels aufwendiger Kameratechnik werden bekannte und unbekannte Aspekte von Landschaft und Tierwelt entlang des Rheins im Bild eingefangen. Die zweiteilige Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise von der Mündung bis zur Quelle des Stroms. Sie liefert in spektakulären Bildern ein außergewöhnliches Porträt eines faszinierenden Naturraumes und bietet Einblicke in die Natur an den Ufern eines der berühmtesten Flüsse der Welt.
de
03:45
Das verborgene Leben der Bauernhoftiere
Mit dem Frühling kehrt das Leben zurück auf den Bauernhof: Schneeglöckchen, zartgrüne Eichenknospen und Kirschblüten künden vom Neubeginn der Natur. Das Schaf Patch hat die Lämmer Larry und Flora zur Welt gebracht, die bereits über die grünen Felder tollen. Die Muttersau Grace sieht zu, wie ein neuer Freier namens Handsome Hugo auf den Hof kommt. Doch der Eber hat nur Augen für eine ihrer Nachbarinnen. Dem Hereford-Kalb Molly fällt es schwer, eine Adoptivmutter zu finden. Wenn das Jungtier, das noch mit der Flasche gefüttert wird, einen Platz in der Herde finden will, muss es von den anderen Tieren akzeptiert werden. In einem Brutstall hat sich Leithenne Sally ein gemütliches Nest gebaut. Allerdings schlüpft nur ein Küken, Little Frankie. Während die Dachse nach dem Einbruch der Nacht unweit des Hofs nach Regenwürmern suchen, veranstalten die Hasen auf den Feldern wahre Boxkämpfe: Weibchen treten gegen Männchen an, um deren Kraft zu beurteilen und so den besten Partner für die Paarungszeit zu finden. Auch am Flussufer ist der Frühling zu spüren: Eine Singdrossel füttert ihre Jungen, und zwischen den Brennnesseln entbrennt ein Streit zwischen männlichen Fasanen. Lola, das British-White-Kalb, ist mit ihrer guten Laune für jeden Spaß zu haben. Im Bienenstock erwachen die Bienen aus dem Winterschlaf, um die ersten Blumen anzufliegen. Auf den Feldern wird neue Saat ausgebracht, was den Rotmilan anlockt. Mit den wärmeren Temperaturen erblühen Hunderte Englische Hasenglöckchen auf dem Hof und bedecken das Unterholz mit einem blauen Teppich. Der Bauernhof: ein scheinbar wohlbekannter Ort. Doch hinter der idyllischen Kulisse verbergen sich Geschichten von Intrigen, Leidenschaft und Gefahr. Das Leben der Tiere auf dem Hof ist ebenso komplex und dramatisch wie das der Tiere in der Savanne. Mit Hilfe neuartiger Kameras und auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt dieser Film Hoftiere, wie sie noch nie gesehen wurden.
de
05:10
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Nachdem der Katamaran „Nomade des Mers“ die Küste Brasiliens entlanggesegelt ist, legt die Besatzung einen kurzen Halt in Rio de Janeiro ein. Die Stadt ist bekannt für Copacabana und Zuckerhut, aber auch für ihre Favelas. Über Missstände bei der Müllentsorgung wird dagegen wenig gesprochen. Wie aber soll man der Unmengen an Plastik Herr werden, die täglich an einem der schönsten Strände der Welt landen? Die Brasilianer nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Sogar in den Schulen ist das Thema bereits angekommen: Hier gibt es gezielten Unterricht in Sachen Umweltbewusstsein. Die Crew trifft Alex Grael, den Gründer eines Projekts, das junge Leute aus den Favelas für den Umweltschutz sensibilisiert. Angesichts der wachsenden Umweltverschmutzung engagieren sich immer mehr Brasilianer für müllfreie Strände und beseitigen den Müll, der sich an den Stränden angesammelt hat. Der Designer Bruno Temer zeigt Corentin seine selbst erfundene Maschine, mit der er Plastikmüll in Souvenirs verwandelt. Aus lästigem Abfall entstehen so kleine Figuren. Das hat die Crew zu einem Recycling-Experiment motiviert: Sie möchten alte Waschmittelflaschen in Flügel für ihr Windrad verwandeln.
de
05:40
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:35
Der Vierwaldstättersee - Blaues Juwel der Schweiz
Der Vierwaldstättersee ist der facettenreichste und symbolträchtigste See der Schweiz. Seine sieben Arme greifen weit ins Land hinein. Zusammen mit einer einzigartigen Moor- und Karstlandschaft gibt es eine Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume zu entdecken. Die imposante Landschaft beeindruckt durch ihre Schönheit, birgt jedoch auch Herausforderungen.Die Menschen, die hier leben, haben eine besondere Verbindung zum See: ein Geologe, der mehrmals pro Woche zu Messstellen im Felsen klettert, um das Risiko von Erdrutschen, Gerölllawinen oder Felsstürzen zu minimieren; einer der außergewöhnlichsten Schweizer Köche, der auch "Hexer" genannt wird und seine Produkte direkt aus der Natur bezieht; die letzte noch verbliebene Berufsfischerin am Vierwaldstättersee, die zusammen mit ihrem Vater den Familientrieb leitet und sich wechselhaften Wetter und den Folgen des Klimawandels stellen muss.Die Dokumentation zeigt die einzigartige Landschaft der Zentralschweiz und erzählt dabei vom speziellen Verhältnis der dort beheimateten Menschen zum Vierwaldstättersee.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Dauphiné: Wo Jongkind die moderne Malerei erfandClaude Monet schrieb einst, die finale Schärfung seines künstlerischen Blicks verdanke er Johan Barthold Jongkind. Der Niederländer, der mit seinen Werken als Wegbereiter des Impressionismus gilt, revolutionierte die Malerei im Stillen und in aller Bescheidenheit. Das ist möglicherweise dem Ort ihres Entstehens geschuldet: der Dauphiné im Südosten Frankreichs. Die Heiterkeit der Landschaften und der Bewohner dieser ländlichen Gegend legten sich wie Balsam auf Jongkinds geplagte Seele und ließen seinen Strich weich werden.(2): Kolam: Die flüchtige Kunst der InderinnenDas Kolam, ein Labyrinth aus geometrischen Formen, das von indischen Frauen mit Reismehl im Eingangsbereich des Hauses gestreut wird, hat seinen Namen aus dem Tamilischen, wo er so viel wie „Umriss“, „Farbe“ und „Schönheit“ bedeutet. Jeden Tag bei Sonnenauf- oder -untergang zeichnen sie die Form nach uraltem Brauch nach. Das Kolam ist für die Frauen mehr als eine tägliche Pflicht, bedeutet es doch ein wenig Ablenkung von den Mühen des Alltags. Zuweilen zeigt es sogar emanzipatorische Wirkung …(3): Israel: Aliyas Fisch in würziger TomatensoßeIn Tel Aviv bereitet Aliya gemeinsam mit ihren beiden Kindern ein traditionelles jüdisches Gericht aus Nordafrika zu. In einer Pfanne brät sie Zwiebeln und Knoblauch mit reichlich Gewürzen an. Dann gibt sie frische Tomaten darauf und fügt Paprika, Chili und schließlich die Fischfilets hinzu.(4): Argentinien: Die Heimat von Bambi?Nur wenige Kilometer von Bariloche und seinen noblen Skigebieten entfernt liegt die nordpatagonische Halbinsel Quetrihue. Tausende von Besuchern trotzen hier den oft stürmischen Gewässern des Lago Nahuel Huapi, um mit dem Boot zu einem außergewöhnlichen Nationalpark zu gelangen: Los Arrayanes. Der märchenhafte Ort soll Walt Disney zu einem seiner berühmtesten Animationsfilme inspiriert haben … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:15
Stadt Land Kunst
(1): Ardèche: Die Bäuerinnen schlagen zurückIn den Hügeln der Ardèche verbünden sich sechs Frauen zu dem Kollektiv „Paysannes en polaire“ und agieren gemeinsam gegen Sexismus in der Landwirtschaft. Die Bäuerinnen Guilaine Trossat, Florie Salanié, Marion Boissier, Céline Berthier und Fanny Demarque schufen mit der Zeichnerin Maud Bénézit den auf Fakten beruhenden Comic „Il est où le patron?“ über den Alltag der drei Landwirtinnen Jo, Anouk und Coline.(2): Die Spreewaldgurke, Nostalgieprodukt der OstdeutschenWas ist klein, grün und knackig? Die Spreewaldgurke! Benannt ist sie nach ihrer Herkunftsregion südöstlich von Berlin. Besonders den Ostdeutschen ist die eingelegte Gurke als typisches Ostalgie-Produkt lieb und teuer. Sie ist so begehrt, dass sie als eine der wenigen früheren DDR-Marken die Wiedervereinigung überdauert hat.(3): Bulgarien: Tanchas KachamakIn Chelopek pflückt Tancha im Garten Petersilie für ihre Kachamak, das bulgarische Pendant der Polenta. Sie bringt Wasser zum Kochen und gibt unter ständigem Rühren selbst hergestelltes Maismehl dazu. Zum Schluss verfeinert Tancha die Masse mit Butter, Paprika und Bockshornklee.(4): New-York: Weißbrot - aber bitte in Scheiben!Dass geschnittenes Weißbrot in keinem US-amerikanischen Haushalt fehlt, ist Otto Frederick Rohwedder zu verdanken. Der Selfmade-Ingenieur erfand 1927 in Missouri die erste automatische Brotschneidemaschine. Innerhalb weniger Jahre war sie in allen Bäckerläden anzutreffen und revolutionierte den amerikanischen Lifestyle. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Buffalo Bill - Erfinder des Wilden Westens
Wie wir uns heute den Wilden Westen vorstellen, wurde maßgeblich von einem Mann erfunden: William Frederick Cody alias Buffalo Bill. Seine Show "Buffalo Bill's Wild West", die Ende des 19. Jahrhunderts durch die USA und Europa tourte, machte Buffalo Bill zur Legende und zu einem amerikanischen Nationalhelden. Eine spektakuläre Inszenierung mit Hunderten von Darstellern auf Pferden, einer echten Bisonherde und Native Americans, die in der Arena auftraten. Besonders in Europa war die Show eine Sensation, die meisten Zuschauer kamen hier zum ersten Mal mit Native Americans in Berührung. Vielerorts löste Buffalo Bill eine Begeisterung für den Wilden Westen aus, die Jahrzehnte anhielt. Um das Jahr 1900 wurde Buffalo Bill von einem unbedeutenden Bisonjäger erst zum Romanhelden und schließlich zu einem der bekanntesten Menschen seiner Zeit. Er galt als Verkörperung des amerikanischen Westens. Ein genialer Entertainer und Showman, der lebenslang den American Dream verfolgte, sogar eine eigene Stadt gründete, die bis heute seinen Namen trägt. Der Westernheld war aber auch ein rücksichtsloser Selbstdarsteller, der jede Gelegenheit ausnutzte, um sein Showbusiness voranzutreiben. Seine Show erzählte vom Sieg der amerikanischen Nation über die Wilde Natur und die indigenen Feinde. Die Schattenseiten der Expansion in den Westen, wie der Genozid an den Native Americans, wurden bei "Buffalo Bill's Wild West" verschwiegen. Stattdessen festigte Cody Klischees von blutrünstigen Indianern oder edlen Wilden. Stereotypen, die noch bis heute Bestand haben.
de
10:30
Wasserfälle: Die Urgewalt der Flüsse
Geologen beschreiben sie als "Felsknicks im Längsprofil von Flüssen". Aber natürlich sind Wasserfälle viel mehr: Sie sind faszinierende Natur-Schauspiele, wertvoller Lebensraum für seltene Tiere und erschaffen sie sogar ihre eigenen Ökosysteme.Der Meeresbiologe Uli Kunz will wissen, welche Rolle Wasserfälle für die Natur spielen. Dafür reist er nach Simbabwe und Sambia: Hier stürzt der Sambesi über hundert Meter in eine Schlucht und bildet dabei die Victoriafälle. Uli Kunz erforscht, wie der permanente Sprühregen einen artenreichen Regenwald entstehen ließ.Auf Sizilien spürt Uli Kunz einem der größten Wasserfälle der Geschichte nach. Vor Millionen von Jahren trocknete das Mittelmeer aus und hinterließ eine mächtige Schicht aus Salz. Uli befährt einen Salzstock und findet heraus, wie vor sechs Millionen Jahren ein gigantischer Wasserfall entstand.Nur wenig Natürliches gibt es noch an den Niagarafällen in Nordamerika. Die Wassermenge wird reguliert, manchmal wird der riesige Wasserfall sogar trockengelegt. Trotzdem finden Millionen Menschen die Niagarafälle nach wie vor faszinierend, und manchen verleiteten sie zu Leichtsinn: Immer wieder ließen sich Menschen in Fässern die Niagarafälle hinabstürzen - mit unterschiedlichem Erfolg.Auch Uli Kunz wagt ein riskantes Abenteuer: Per Slackline traut er sich über die tosenden Victoriafälle. Sein Ziel dabei ist es, an einen Ort zu gelangen, an dem noch weniger Menschen waren als auf dem Mond. Nur hier kann er ein Phänomen bewundern, das kein Mensch vom festen Boden aus erkennen kann: einen riesigen kreisrunden Regenbogen.
de
11:15
Flussdeltas: Paradiese zwischen Land und Meer
Wo Flüsse ins Meer münden, entstehen einzigartige Lebensräume. Nährstoffreiche Sedimente lagern sich ab, und ein riesiges Netz von Wasserstraßen entsteht. Diese vielfältigen Feuchtgebiete - vom Amazonasdelta über die Wasserwelt Tasmaniens bis zum Kalahari-Becken in Botsuana - beherbergen unzählige Pflanzen- und Tierarten.Aber die Dynamik der Deltas mit ihrem ständigen Übergang von Süß- und Salzwasser hat auch Tücken. Weil sich beides im Delta mischt, sind hier echte Überlebenskünstler zu Hause. Sie profitieren zwar vom Reichtum an Nahrung, müssen aber mit ständig schwankenden Salzgehalten leben.Der Meeresbiologe Uli Kunz führt durch dieses einzigartige Ökosystem und geht Phänomen auf den Grund: Wie schaffen es Lebewesen, sowohl im Süß- als auch im Salzwasser zu existieren? Wieso ist der Artenreichtum in Deltas so enorm hoch? Und welche Kräfte formen Deltas?In Mosambik taucht Uli Kunz nach dem Bullenhai, dem einzigen Meereshai, der in salzigem und süßem Wasser überleben kann. In Botsuana befindet sich mit dem Okavango-Delta eines der größten Binnendeltas der Erde. Jährliche Überflutungen lassen Feucht- und Sumpfgebiete von enormen Ausmaßen entstehen. In Tasmanien taucht Uli Kunz in einem der ungewöhnlichsten Gewässer der Erde: In Bathurst Harbour leben Tiefseekreaturen in weniger als zehn Meter Wassertiefe.So faszinierend Deltas sind, so verletzlich sind sie auch: Da sie in der niedrigen Küstenzone liegen, sind Deltas anfällig für alle Arten von Katastrophen wie Hurrikane und Tsunamis. In Zukunft wird diese Anfälligkeit durch den Anstieg des Meeresspiegels noch steigen.
de
12:10
Re: Radeln Richtung Verkehrswende
„Wir wollten mehr als einen Flickenteppich, wo nur stellenweise Radstreifen aufgemalt werden“, sagt Tübingens Stadtplanerin Katrin Korth. Sie hat in der schwäbischen Stadt mehrere Großprojekte für Radfahrende umgesetzt. Die Tiefgarage der neuen Radstation direkt am Bahnhof bietet 1.100 überwiegend kostenlose Stellplätze, eine Rad-Werkstatt und eine Waschstation. Außerdem hat Tübingen in drei neue Radbrücken investiert, die bei Frost beheizt werden, um Glätteunfälle zu vermeiden. In Deutschland werden elf Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. In den Niederlanden sind es 25 Prozent - also mehr als doppelt so viele. „Das Rad ist hier das Hauptverkehrsmittel. Und deshalb investieren wir alle Einnahmen aus dem Auto-Parken in Fahrrad-Infrastruktur“, sagt der Verkehrsplaner Herbert Tiemens aus Utrecht. Dazu gehört das größte Rad-Parkhaus der Welt, mit Platz für 12.500 Fahrräder, das immer voll ist.Durchs Fahrradfahren lassen sich viele Emissionen vermeiden. Doch wie klima- und umweltfreundlich ist die Herstellung von Fahrrädern und E-Bikes? Rahmen aus Aluminium, Stahl oder Carbon werden sehr energieintensiv produziert und meist aus Fern-Ost importiert. Auch Lithium-Ionen-Akkus haben eine schlechte Umweltbilanz. Hier setzen junge französische Unternehmen an: Der ehemalige Rennradfahrer Félix Hébert stellt seit zehn Jahren Fahrradrahmen her, die aus Bambus und Pflanzenfasern bestehen. In Lyon repariert die Firma Doctibike defekte Akkus anstatt sie wegzuschmeißen. Und auch das Pariser Start-Up Upway hat aus dem Upcycling von E-Bikes ein Geschäftsmodell gemacht. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Le Corbusier: Eine bereichernde TürkeireiseCharles-Edouard Jeanneret - später Le Corbusier genannt - bereiste in seinen Zwanzigern den Nahen Osten. In Istanbul erlebte der protestantisch geprägte junge Mann aus dem Jura einen Kulturschock: Die Stadt war nicht ruhig und weiß, sondern lebhaft und bunt. Noch träumte er davon, Maler zu werden, und machte auf seiner Reise Hunderte von Zeichnungen und Fotografien. Der Fokus, den er in diesen Werken setzte, lässt bereits ahnen, dass der junge Künstler bald jenen Weg einschlagen sollte, der ihn zu einem der größten Genies der modernen Architektur heranreifen ließ.(2): Neuseeland: Die heiligen Vulkane der MaoriDer Ruapehu und der Ngauruhoe sowie der schneebedeckte Gipfel des Tongariro erheben sich majestätisch über das Volcanic Plateau von Neuseelands Nordinsel. Für die Ureinwohner, die Maori, ist der Tongariro „tapu“, heilig. Der Berg ist ein zentraler Bezugspunkt in der Geschichte der Maori und wird von ihnen als göttlicher Vorfahre und als Wohnort ihrer menschlichen Ahnen verehrt.(3): Thailand: Marts PapayasalatIn Phuket bereitet Mart ein typisches thailändisches Gericht zu, genauer gesagt eine Spezialität aus der Region Isan. Dazu schneidet er eine im Garten frisch geerntete grüne Papaya in dünne Scheiben und fügt getrocknete Garnelen, Tamarindensaft, Zitrone, Chili und Fischsoße hinzu.(4): Pyrenäen: An der Grenze zur WirklichkeitAuf dem Gipfel des Pic du Midi de Bigorre wirken die Pyrenäen beinahe wie eine Mondlandschaft, und die Aussichtsplattform lädt dazu ein, in das Wolkenmeer einzutauchen. Seit 1909 wird hier das All mit Teleskopen erforscht; heute haben dort jeden Abend 25 Personen die Möglichkeit, den nächtlichen Sternenhimmel zu bewundern. Auch für die Marsforschung ist das Observatorium von Interesse: 2020 entstanden hier beeindruckende Aufnahmen des Planeten. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): René Barjavels dystopisches ParisRené Barjavel gilt als Science-Fiction-Pionier. Der erste Zukunftsroman des französischen Autors - „Ravage“, erschienen 1943 - versetzte den Leser ins Jahr 2052: Paris wird von Maschinen beherrscht, Autos und Flugzeuge schwirren lärmend um gewaltige Gebäude, Werbetafeln schreien ihre Botschaften in die Welt, technologiebesessene Menschen kommunizieren über Bildschirme. Doch dann stellt die Natur sich quer … Barjavels Dystopie zeigt den modernen Menschen als erfinderischen Baumeister und fatalen Zerstörer seiner eigenen Lebenswelt.(2): Madeira: Die Geschichte der LevadasMadeira liegt vor der marokkanischen Küste und bildet zusammen mit weiteren Inseln eine autonome Region von Portugal. Im Nordwesten der Insel befindet sich der Lorbeerwald Fanal: Der nebelverhangene und niederschlagsreiche „Feenwald“ ist ein beliebtes Touristenziel, aber auch eine wichtige Wasserquelle. Das kostbare Nass wird durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, die Levadas, zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten geleitet. Das 600 Jahre alte Kanalnetz ist in seiner Größe weltweit einzigartig. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts kämpften die Inselbewohner um den Zugang zum Wasser und ließen dabei manchmal ihr Leben.(3): Argentinien: Diegos Pizza mit ZwiebelnMozzarella, Schinken, Mehl und viel Hefe: Das sind die Zutaten, die Diego für seine Fugazzeta Rellena braucht. Die traditionelle argentinische Pizza bereitet er bei sich zu Hause in Buenos Aires zu. Die besondere Note bekommt das leckere Fladenbrot durch fein geschnittene Zwiebeln, die Diego am Ende des Backvorgangs hinzugibt.(4): Dublin: Von der Erfindung eines VornamensIn der Kathedrale von Dublin wurden schon unzählige Kinder getauft. Die meisten Taufnamen stammen aus der Bibel. Einer jedoch wurde frei erfunden und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Vornamen der westlichen Welt … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
The Big Sky - Der weite Himmel
Im Wald begegnet Trapper Jim Deakins dem jungen Abenteurer Boone Caudill. Die beiden unterschiedlichen Charaktere entwickeln Sympathien füreinander und es entsteht zwischen ihnen eine Freundschaft, die sich durch ein gesundes Maß an Misstrauen auszeichnet. Die neuen Freunde beschließen, gemeinsam nach St. Louis zu reisen, um dort über Boones Onkel Zeb Calloway einen Job zu finden. Das Verhältnis von Jim zu Boone ist das eines älteren Bruders, während Zeb eine Art Vaterfigur für beide Männer verkörpert. Das Trio heuert bei einem französischen Pelzhändler an, der am Oberlauf des Missouri mit dem dort ansässigen Stamm der Blackfeet Nation Handel betreiben will. Zur Sicherheit haben die drei die schöne Häuptlingstochter Teal Eye als Geisel genommen. Während der langen Reise, auf die sie auch den Indianer Poor Devil mitnehmen, warten viele Gefahren auf die Truppe. Trotz der Warnungen seines Freundes Jim verliebt sich Boone in die eigenwillige Häuptlingstochter, die ihren anfänglichen Hass gegenüber den weißen Männern allmählich aufgibt. Bei einem Überfall wird Teal Eye zunächst entführt, auch greifen feindlich gesinnte Crow an und verletzen Jim, bis es zum finalen Kampf gegen konkurrierende Händler kommt. Endlich gelangt die Gruppe zum Stamm der Häuptlingstochter. Als der Handel mit den Blackfeet erfolgreich abgeschlossen ist, naht die Zeit der Rückkehr. Boone muss sich entscheiden - Verantwortung zu übernehmen und beim Stamm zu bleiben, oder mit seinen Freunden zurückzukehren … Der einfühlsame Film „The Big Sky - Der weite Himmel“ wurde von der Kritik als großer Western über Kameradschaft und gegenseitigen Respekt gefeiert. Vor dem Hintergrund der grandiosen Naturkulisse des US-Nationalparks Grand Teton erzählt der Film auf humorvolle und zugleich komplexe Weise die Geschichte einer unerschütterlichen Männerfreundschaft. Die Story ist inspiriert von der historisch verbürgten Lewis-und-Clark-Expedition und dem Schicksal von Sacajawea, einer Häuptlingstochter, die einen französischen Pelzhändler heiratete, der sie zuvor von einem feindlichen Stamm gekauft hatte.
de
16:55
Schmetterlinge!!! Superhelden der Natur
Auf der Erde gibt es 200.000 Arten von Schmetterlingen. Sie existierten bereits vor den Dinosauriern. Und im Laufe von 300 Millionen Jahren lernten sie, sich an jedes Ökosystem anzupassen. Sie sind wahre „Superhelden“ der Natur. Doch wie entfalten diese als so zart und kurzlebig geltenden Insekten ihre Superkräfte? Was sind ihre Geheimwaffen? Mit neuen Technologien können Forscher diese Insekten wie nie zuvor verfolgen und ihre fantastischen Fähigkeiten entschlüsseln. Besonders auffällig ist ihre Verwandlungsfähigkeit. Manche Schmetterlinge nutzen ihre Farben und Motive zur Nachahmung, zur Tarnung - oder zur "Hochstapelei". Die Schönheit der Verwandlungskünstlerkann sich sogar als tödlich erweisen.
de
17:50
Elefanten hautnah (1/2)
Afrikas Elefanten sind die größten Säugetiere, die auf unserer Erde leben. Einst waren sie weit über den afrikanischen Kontinent verbreitet, doch die Giganten werden immer seltener. Die Jagd nach dem begehrten Elfenbein und die Ausbreitung des menschlichen Lebensraums gefährden ihren Bestand. Nur in Botsuana gilt er mit über 130.000 Tieren als gesichert - dank strengem Schutz und einer konsequenten Anti-Wilderei-Politik. Schützenswert sind die majestätischen und kraftvollen Riesen allemal, sie gelten als Herrscher der Savanne. Ihre erstaunlichen Fähigkeiten sichern den Elefanten bei monatelanger Dürre und glühender Hitze das Überleben. Dank ihrer hoch sensiblen Sinne spüren die grauen Riesen über Kilometer entfernte Wasserstellen auf und ihr sprichwörtliches Elefantengedächtnis weist ihnen den Weg zur ersehnten Quelle der Abkühlung. Auch in ihrem Zusammenleben beweisen die Elefanten hohe Intelligenz - sie sind einfühlsam, hilfsbereit und empathisch. Ihr ausgeprägter Familiensinn und die Fähigkeit, über weite Distanzen miteinander zu kommunizieren, helfen ihnen zu überleben. Um der Lebensweise der sanftmütigen Riesen auf den Grund zu gehen, reisten die vielfach ausgezeichneten Tierfilmer Thoralf Grospitz und Jens Westphalen mehr als zwei Jahre lang durch das südliche Afrika. Mit ihrem Zweiteiler „Elefanten hautnah“ zeichnen sie ein komplexes Bild der „Ikone Afrikas“ und geben intime Einblicke in das Leben der größten Landsäugetiere der Erde.
de
18:35
Elefanten hautnah (2/2)
In der Savanne Botsuanas gibt es Elefanten noch zu Tausenden. Ihre außergewöhnliche Empfindsamkeit und ihre soziale Intelligenz bilden die Grundlage ihres Überlebens. Genau wie Menschenkinder benötigen kleine Elefanten jahrelang die Unterstützung ihrer Familie, bis sie mit etwa 14 Jahren selbstständig werden. Bis dahin haben die Jungtiere gelernt, wie sie sich mit Hilfe ihres Rüssels - des kraftvollen und zugleich hochsensiblen „Allzweckkörperteils“ - Nahrung beschaffen und in ihrer Umgebung orientieren können. Doch trotz ihres außergewöhnlich ausgeprägten Geruchssinns kommen die Elefanten auf ihren Wanderungen den Menschen gefährlich nah, dabei sind Konflikte keine Seltenheit. In der Stadt Kasane in Botsuana etwa erscheinen die Riesen fast täglich und plündern die kargen Felder der dortigen Bauern. Botsuana und seine Nachbarstaaten erkannten den Schutz der gefährdeten Art als notwendig an und richteten eines der größten länderübergreifenden Schutzgebiete der Erde ein, um den Tieren ihre alten Wanderrouten wieder zugänglich zu machen. Davon profitieren die Regierungen auch wirtschaftlich: Die großen Dickhäuter gelten als wahre Touristenmagneten. Die vielfach ausgezeichneten Tierfilmer Thoralf Grospitz und Jens Westphalen reisten mehr als zwei Jahre lang durch das südliche Afrika, um den Rätseln rund um die sanftmütigen Riesen auf den Grund zu gehen. Mit ihrem Zweiteiler „Elefanten hautnah“ zeichnen sie ein komplexes Bild der „Ikone Afrikas“ und geben intime Einblicke in das Leben der größten Landsäugetiere der Erde.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Zu Tisch
Im Süden Frankreichs ist sie weder von den Märkten noch aus der sommerlichen Küche wegzudenken: die Melone. Im 15. Jahrhundert brachten die Päpste von Avignon Melonen-Samen aus Italien als Gastgeschenk in die Provence, wo sie seitdem in der Region von Cavaillon angebaut werden. Dank mehr als 3000 Sonnenstunden im Jahr finden sie ideale Bedingungen zum Reifen und entwickeln ihren besonders süßen, fruchtigen Geschmack. David Biscarrat baut die Pflanzen auf 150 Hektar in Freilandkultur an, wo sie auch extremen Wetterbedingungen trotzen müssen. Davids Frau Laetitia findet immer neue Varianten, die Melonen in der Küche zu verarbeiten. Sie zaubert aus ihnen herzhafte Gerichte wie ein Tatar mit Zucchini und Avocado oder serviert sie gekocht als Melonenkompott mit angebratenen Krustentieren. "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
20:15
Ein verborgenes Leben
Franz Jägerstätter lebt mit seiner Frau Fani und den drei kleinen Töchtern in St. Radegund, einem Dorf mit 500 Einwohnern, nah bei Salzburg und der deutschen Grenze - in demselben Bezirk, in dem Hitler geboren wurde und seine frühe Jugend verbrachte - und nicht weit von Berchtesgaden, Hitlers Rückzugsort in den Bergen während seiner Zeit als „Führer“.Der „Anschluss“ Österreichs 1938 an Hitler-Deutschland zeigt in St. Radegund zunächst wenig Auswirkungen. Das ländliche Leben folgt dem Gang der Jahreszeiten. Doch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ändert sich auch hier die Stimmung. Es ist die Stunde der Opportunisten und überzeugten Nazis. Nun erhalten auch einige Bauern, darunter Franz Jägerstätter, der nicht für die NSDAP spenden will, den Einberufungsbefehl zur Wehrmacht. Franz, ein tiefgläubiger Katholik, beugt sich, wird aber als unabkömmlich eingestuft und kann zurück zu seiner Familie. Das Treiben der Nazis verschärft seinen Gewissenskonflikt. Die Priester, an die er sich wendet, zeigen Unverständnis, die Gesinnungsparolen der Dörfler stoßen ihn ab und Fani wünscht nur, dass er bei ihr und den Kindern bleibt. Als erneut der Einberufungsbefehl zugestellt wird, steht für Franz fest, dass er keinen Kriegsdienst leisten kann. Im März 1943 meldet er sich in der Garnison Enns, weigert sich aber, den Eid auf den „Führer“ zu leisten, und wird wegen „Wehrkraftzersetzung“ inhaftiert. Fani hält zu ihm. Es folgt seine Überstellung nach Berlin, wo ihm im Juli 1943 der Prozess gemacht wird.
de
23:00
Emilie Schindler - Die vergessene Heldin
Emilie Pelzl wurde 1907 im Sudetenland geboren. Von klein auf arbeitet sie auf dem elterlichen Bauernhof und pflegt Angehörige. Mit 20 verliebt sie sich in den charmanten Oskar Schindler. Obwohl dieser als Herzensbrecher gilt, heiratet sie ihn. Oskar hat Affären und verjubelt die Mitgift, aber Emilie bleibt. Gemeinsam werden sie durch die Nazis mit ihrer Fabrik erst reich und retten dann viele Juden vor dem sicheren Tod.Die Regisseurin Annette Baumeister rekonstruiert einfühlsam das Leben von Emilie Schindler. Nachgesprochene Zitate vermitteln das Bild einer Frau, die sich aus der Rolle der passiven Ehefrau löst und aktiv Menschen hilft. Für „ihre Juden“ besorgt sie Lebensmittel, Medikamente und rettet Todgeweihte unter den Augen der SS. In der Dokumentation beschreiben Historikerinnen und Historiker sowie Emilie Schindlers argentinischer Pfleger Leandro Coseforti und ihre Nichte Traude Ferrari eine vergessene Heldin.
de
23:55
Röntgenbild einer Familie
„Mutter heiratete Vaters Foto“ - so beginnt „Röntgenbild einer Familie“. Die Eltern lernen sich Ende der 60er Jahre in Teheran kennen: Der Sohn aus wohlhabendem, weltlich-westlich orientiertem Hause und Student der Medizin in Genf und die Tochter einer ehrbaren, traditionellen, strenggläubigen Familie, sehr jung und gar nicht „weltläufig“. Die Hochzeit findet während des laufenden Semesters statt, er kann Genf dafür nicht verlassen - und so heiratet die Braut Tahereh, genannt Tahi, ein Foto.Schnell kommt ein Gefühl der Zerrissenheit auf, das die Ehe der beiden begleiten wird. Schon die Reise in die Schweiz zum Ehemann ist von Zweifeln begleitet: Darf ich in ein nicht-muslimisches Land reisen? Was kann ich dort essen? Soll ich den Hidschab tragen? Das Leben im Westen scheint eine einzige Sünde - die Mode, die Partys, der Alkohol, selbst das Essen. Doch er, „Monsieur“, genießt sein freies Leben in der Schweiz.Als Tahi schwanger wird, besteht sie darauf, in den Iran zurückzukehren. Man richtet sich dort ein, doch der Glaubenskampf in der Familie geht weiter und schließt nun die kleine Tochter mit ein: „Vaters Welt, Mutters Welt - und Firouzeh zwischen zwei Welten“. Und 1979, mit dem Beginn der Revolution im Iran, verschiebt sich die Machtbalance in der Familie weiter … Die ARTE-Koproduktion „Röntgenbild einer Familie“ gewann unter anderem beim IDFA Amsterdam 2020 den Hauptpreis sowie den IDFA ReFrame Award for Creative Use of Archive.
de

TV gids - otrdiena, 2024.05.21.

01:20
Welt auf Abstand
Der Dokumentarfilm „Welt auf Abstand“ begibt sich auf eine Reise durch ein außergewöhnliches Jahr: quer über den ganzen Globus, zu unterschiedlichsten Menschen, durch eine Welt im Ausnahmezustand. Es ist eine Reise, die zu einer emotionalen Bestandsaufnahme einer weltweit außergewöhnlichen Situation wird: Laute Metropolen werden zu stummen Geisterstädten, bevölkert von Menschen, die plötzlich innehalten, auf Distanz gehen und sich isolieren müssen. Der Film taucht ein in verschiedene Lebenswelten und beobachtet, wie unterschiedlich die Menschen mit der Pandemie umgehen und wie sie doch vereint sind im täglichen Ringen um eine persönliche Antwort auf die Fragen der Krise. Es ist eine Zeit voller Widersprüche: Stille und Chaos, Schönheit und Tod, Hoffnung und Verzweiflung, Nähe und Einsamkeit, Gehorsam und Protest existieren nebeneinander und miteinander. Unsere Welt befindet sich im Ausnahmezustand. Doch was passiert, wenn Menschen sich nicht mehr in die Arme schließen dürfen, wenn Nähe verboten ist?Der Dokumentarfilm „Welt auf Abstand - Reise durch ein besonderes Jahr“ taucht in unterschiedliche Lebenswelten ein und beobachtet, was die Pandemie mit den Menschen macht: mit der jungen Mutter in Melbourne und der Krankenschwester in den Favelas von Rio, mit der arbeitslosen Filmemacherin in Bangalore und einem einsamen Schulleiter in Hamburg, mit der jungen Französin, die nach Berlin gekommen ist, um ihre Jugend zu feiern, dem Covid-Überlebenden in Kapstadt oder dem Tempelpriester in Japan und vielen anderen mehr. Sie alle ringen um ihre persönlichen Antworten auf die Fragen der Krise. Während die einen die Isolation als Privileg betrachten und die Erholung der Natur begrüßen, hoffen andere auf eine Rückkehr zum alten Tempo und bekannten Leben. Viele verlieren ihre Arbeit, ihre Perspektive, manche auch die Geduld. Wieder andere erhoffen einen Aufbruch in eine neue, bessere Zukunft. Doch für alle gilt: Selbstverständliches gilt nicht mehr, der Ausnahmezustand wird zur neuen Normalität.
de
02:50
Opera in Love
Verona ist der Schauplatz der berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur: "Romeo und Julia" von William Shakespeare. In der imposanten Arena di Verona präsentieren die Sopranistin Sonya Yoncheva und der Tenor Vittorio Grigolo einen Abend mit den schönsten Opern-Liebesarien und -duetten. Plácido Domingo dirigiert Szenen aus "Romeo und Julia" von Charles Gounod sowie aus "Tosca" und "La Bohème" von Giacomo Puccini. Ein Konzertabend um Liebe, Lust und stürmische Leidenschaft. Die Dokumentation zeigt die letzten Vorbereitungen und Proben, nimmt uns mit auf die Hinterbühne und präsentiert Ausschnitte aus dem Konzert. Sonya Yoncheva führt in einer Probenpause durch Verona und begibt sich auf die Spur der von ihr gesungenen Julia. Sie besucht die Casa di Giulietta - das Haus der Julia mit dem weltberühmten Balkon. Dort soll die Familie der Julia Capulet gelebt haben, die mit Romeos Familie, den Montagues, verfeindet war. Einen Tag vor dem Konzert holen sich die Sänger aus dem Fundus der Arena mittelalterliche Kostüme und spielen improvisierte Szenen aus "Romeo und Julia" in historischer Kulisse nach. Für den Tag des Konzerts ist schlechtes Wetter angesagt. Noch während der Proben zieht ein heftiger Sturm auf und setzt die Stadt und die antike Opern-Arena unter Wasser. Wird das Konzert dennoch stattfinden können? Bis eine Stunde vor dem Auftritt herrscht Ungewissheit. Doch dann klart der Himmel plötzlich auf. Innerhalb von Minuten befreit ein eingespieltes Putzkommando die Bühne und die Zuschauerränge vom Wasser. Das Konzert "Opera in Love" kann beginnen.
de
03:35
Die Winzlinge in freier Wildbahn
Über 20 Gipfel in der Sierra Nevada sind mehr als 3.000 Meter hoch. Früher gab es hier Dutzende Gletscher, die zu den südlichsten in Europa gehörten. Aufgrund der Klimaerwärmung weicht das ewige Eis heute immer weiter zurück. Um die Vergangenheit der Sierra Nevada besser zu verstehen, untersuchen Wissenschaftler, was vom Eis noch bleibt. Vor allem aber möchten sie sich ein Bild von der Zukunft des Gebirges machen. Es befindet sich in einem rund 172.000 Hektar großen National- und Naturpark, in dem Schneelandschaften und trockene Steppen im Kontrast zueinander stehen.In der ersten Frühlingssonne bietet eine widerstandsfähige endemische Flora ein buntes Schauspiel aus smaragd-, elfenbein- und türkisfarbenen Schattierungen. Spaniens höchstgelegene Dörfer in den Alpujarra-Bergen tragen die Spuren verschiedener Zivilisationen; besonders die Mauren prägten die Region und hinterließen ein reiches Erbe.Nicht weit davon entfernt liegt die Wüste von Tabernas. Ihre im Laufe der Zeit geformten Canyons und Badlands zeugen von der geologischen Geschichte dieser Landschaft, die vor acht Millionen Jahren vom Meer bedeckt war. Einst war diese Wüste der Schauplatz von Duellen, später wurden hier die berühmten Italowestern gedreht. Doch aufgrund der starken Erosion verändern sich die kargen Landschaften beständig. Ein Prozess, den der Klimawandel weiter beschleunigt.Der Dokumentarfilm lässt die beiden kontrastierenden Welten miteinander in Zwiesprache treten. Die fragile Schönheit, aber auch die Widerstandsfähigkeit unseres Planeten laden dazu ein, über die Rolle des Menschen als Teil der Natur nachzudenken.
de
04:20
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
04:25
Mit offenen Augen
Die Treppe von oben, der rote Teppich, Stars, Fotografen, Offizielle, Publikum: Dieses Foto, aufgenommen am 25. Mai 2019, zeigt die unveränderliche Inszenierung eines Rituals, das bis zu den Anfängen des Festivals von Cannes zurückreicht. Valéry Hache ist Fotograf für Agence France-Presse und dokumentiert das Filmfestival seit 2006. Er erläutert, warum der rote Teppich mit der abschließenden Treppe eine fotografische Herausforderung ist und wie sich trotzdem ein gutes Bild schießen lässt. Für den Anthropologen Pascal Lardellier reichen die Ursprünge der Faszination für diese Zeremonie bis ins antike Rom zurück.
de
05:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
06:10
Mit offenen Augen
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de
06:25
ARTE Journal Junior
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de
06:30
GEO Reportage
Fernsehmoderatorin, Rennfahrerin, Gründerin eines Motorradclubs für Frauen - jahrelang galt Nurul Alis Binti Aidil Akhbar alias Kiki als Vorbild und Musterbeispiel weiblicher Selbstbestimmung in Malaysia. Nach der Geburt ihres vierten Kindes wandte sie sich dem konservativen Islam zu, entschied sich für den Hidschab und gab einen Teil ihrer Eigenständigkeit auf. Heute braucht Kiki für viele Dinge, die früher selbstverständlich waren, die Erlaubnis ihres Ehemannes und des Scheichs, ihres geistigen und religiösen Führers. Dass sie ihre Freiheit opferte, sieht Kiki nicht so. Denn noch immer rast sie in schwerer Motorradkluft auf ihrer Ducati durch das Land. „GEO Reportage“ hat sie besucht und ein Land im Wandel erlebt. Und Frauen, die versuchen, ihren westlich geprägten Lebensstil mit der islamischen Religion zu vereinen. Kiki hat einen vollen Terminplan: Die Moderatorin und Mutter von vier Kindern muss Familie und Berufsleben unter einen Hut bringen. Nebenbei fährt sie mit Leidenschaft Autorennen. Und sie ist Präsidentin von Desmodonna Malaysia, des ersten Ducati-Motorradclubs nur für Frauen. Als solche organisiert sie regelmäßig Touren durch das Land, um die über die gesamte Halbinsel verstreuten Mitglieder zu besuchen. Ihr australischer Ehemann unterstützt sie bei allen ihren Aktivitäten. Anders würde es nicht gehen, denn seiner Zustimmung bedarf es für die meisten Dinge, seit Kiki sich dem konservativen Islam zugewandt hat, der dem Ehemann das Recht zuspricht, seiner Frau bestimmte Aktionen zu untersagen. Ebenso dem Scheich, Kikis geistigem und religiösem Führer. Doch obwohl sich Kiki weiter ihre Freiheiten nimmt, ist sie doch im Zweifel, wie lange sie ihr neues Leben mit den bisherigen weltoffenen Aktivitäten vereinbaren kann. Demnächst steht wieder eine Motorradtour von der Hauptstadt Kuala Lumpur an die Ostküste an. Kiki ist unsicher, ob sie diese Reise wirklich antreten soll. „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. "GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Le Corbusier: Eine bereichernde TürkeireiseCharles-Edouard Jeanneret - später Le Corbusier genannt - bereiste in seinen Zwanzigern den Nahen Osten. In Istanbul erlebte der protestantisch geprägte junge Mann aus dem Jura einen Kulturschock: Die Stadt war nicht ruhig und weiß, sondern lebhaft und bunt. Noch träumte er davon, Maler zu werden, und machte auf seiner Reise Hunderte von Zeichnungen und Fotografien. Der Fokus, den er in diesen Werken setzte, lässt bereits ahnen, dass der junge Künstler bald jenen Weg einschlagen sollte, der ihn zu einem der größten Genies der modernen Architektur heranreifen ließ.(2): Neuseeland: Die heiligen Vulkane der MaoriDer Ruapehu und der Ngauruhoe sowie der schneebedeckte Gipfel des Tongariro erheben sich majestätisch über das Volcanic Plateau von Neuseelands Nordinsel. Für die Ureinwohner, die Maori, ist der Tongariro „tapu“, heilig. Der Berg ist ein zentraler Bezugspunkt in der Geschichte der Maori und wird von ihnen als göttlicher Vorfahre und als Wohnort ihrer menschlichen Ahnen verehrt.(3): Thailand: Marts PapayasalatIn Phuket bereitet Mart ein typisches thailändisches Gericht zu, genauer gesagt eine Spezialität aus der Region Isan. Dazu schneidet er eine im Garten frisch geerntete grüne Papaya in dünne Scheiben und fügt getrocknete Garnelen, Tamarindensaft, Zitrone, Chili und Fischsoße hinzu.(4): Pyrenäen: An der Grenze zur WirklichkeitAuf dem Gipfel des Pic du Midi de Bigorre wirken die Pyrenäen beinahe wie eine Mondlandschaft, und die Aussichtsplattform lädt dazu ein, in das Wolkenmeer einzutauchen. Seit 1909 wird hier das All mit Teleskopen erforscht; heute haben dort jeden Abend 25 Personen die Möglichkeit, den nächtlichen Sternenhimmel zu bewundern. Auch für die Marsforschung ist das Observatorium von Interesse: 2020 entstanden hier beeindruckende Aufnahmen des Planeten. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
(1): René Barjavels dystopisches ParisRené Barjavel gilt als Science-Fiction-Pionier. Der erste Zukunftsroman des französischen Autors - „Ravage“, erschienen 1943 - versetzte den Leser ins Jahr 2052: Paris wird von Maschinen beherrscht, Autos und Flugzeuge schwirren lärmend um gewaltige Gebäude, Werbetafeln schreien ihre Botschaften in die Welt, technologiebesessene Menschen kommunizieren über Bildschirme. Doch dann stellt die Natur sich quer … Barjavels Dystopie zeigt den modernen Menschen als erfinderischen Baumeister und fatalen Zerstörer seiner eigenen Lebenswelt.(2): Madeira: Die Geschichte der LevadasMadeira liegt vor der marokkanischen Küste und bildet zusammen mit weiteren Inseln eine autonome Region von Portugal. Im Nordwesten der Insel befindet sich der Lorbeerwald Fanal: Der nebelverhangene und niederschlagsreiche „Feenwald“ ist ein beliebtes Touristenziel, aber auch eine wichtige Wasserquelle. Das kostbare Nass wird durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, die Levadas, zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten geleitet. Das 600 Jahre alte Kanalnetz ist in seiner Größe weltweit einzigartig. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts kämpften die Inselbewohner um den Zugang zum Wasser und ließen dabei manchmal ihr Leben.(3): Argentinien: Diegos Pizza mit ZwiebelnMozzarella, Schinken, Mehl und viel Hefe: Das sind die Zutaten, die Diego für seine Fugazzeta Rellena braucht. Die traditionelle argentinische Pizza bereitet er bei sich zu Hause in Buenos Aires zu. Die besondere Note bekommt das leckere Fladenbrot durch fein geschnittene Zwiebeln, die Diego am Ende des Backvorgangs hinzugibt.(4): Dublin: Von der Erfindung eines VornamensIn der Kathedrale von Dublin wurden schon unzählige Kinder getauft. Die meisten Taufnamen stammen aus der Bibel. Einer jedoch wurde frei erfunden und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Vornamen der westlichen Welt … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Unsere Wälder (1/3)
Die Dokumentation gewährt Einblicke in das Leben seltener Arten, die in einige unserer Wälder zurückgekehrt sind wie der Luchs, das Auerhuhn oder der Wolf. Immer wieder werden sogar Bärenspuren in den Wäldern am Alpenrand entdeckt. Kein Wald gleicht dem anderen. Je nach regionalem Klima und Bodenbeschaffenheit herrschen unterschiedliche Pflanzen vor, die ihrerseits großen Einfluss auf die Tierwelt haben. Im Frühjahr etwa ertönt im Inneren der Bäume ein merkwürdiges Rauschen und Gluckern. Die Sonne hat Zucker in den Wurzeln und Stämmen aktiviert. Als süßer Saft steig er im Inneren der Bäume empor und versorgt Vögel, Insekten und viele andere mit wertvoller Energie. Die Hochglanzdokumentation schildert die erstaunlichen Verbindungen zwischen den Lebewesen unserer heimischen Wälder und berichtet vom gewaltigen Netzwerk der kleinen und großen Arten. Denn unsere Wälder sind keineswegs nur das Reich der Bäume, sondern auch ein spannendes Netzwerk der Tiere.
de
09:45
Unsere Wälder (2/3)
Alle unsere heimischen Wälder haben wir Menschen geprägt. Insbesondere Fichtenmonokulturen sind durch Borkenkäfer, Stürme und hohe Temperaturen geschwächt und liegen großflächig am Boden. Was für viele wie ein Desaster wirkt, ist für die Wälder tatsächlich ein Glücksfall: Vom Aussterben bedrohte Arten tauchen wie aus dem Nichts wieder auf: Luchse, Auerhühner, verschollen geglaubte Käfer und viele andere Arten vermehren sich sprunghaft. Andere, wie der Wolf, kehren zurück. Warum aber muss ein Wald erst sterben, damit sich die Natur erholen kann, damit Haselhuhn, Rothirsch und Auerhuhn zurückkehren? Mit seltenen wie fantastischen Naturaufnahmen plädiert Jan Haft in seinem Film für Wälder mit einem Mosaik aus dichtem und offenem Baumbewuchs. Es ist das Licht der Sonne, das aus einem dunklen, grünen Kosmos ein Paradies macht. Die Liste der Arten, die von diesem Wandel profitieren, ist lang.
de
10:25
Unsere Wälder (3/3)
Durch Stürme, Trockenheit, Brände und Borkenkäfer wird binnen kurzer Zeit zerstört, was über Jahrhunderte gewachsen ist. Bedeutet das das Ende für unsere Wälder und ihre Bewohner? „Unordnung“ im Wald durch Windbruch, herumliegendes Totholz oder Brände irritiert uns. Genau darin aber liegt eine Chance für die Natur. Es ist verblüffend und scheint wie ein Widerspruch: Nach einem Waldbrand oder einem Massenbefall durch Borkenkäfer erholen sich selbst stark geschädigte Wälder. Denn Katastrophen sind Teil eines natürlichen Kreislaufs, der Platz für frisches Grün schafft. Und Rückkehr von Wisenten, wilden Pferden oder Rindern schafft wichtige Voraussetzungen, damit unsere Wälder für die Zukunft gut gerüstet sind. Die großen Pflanzenfresser sorgen dafür, dass Lichtungen entstehen und die Artenvielfalt sprunghaft ansteigt. Auch in der letzten Folge des Dreiteilers ist der Wald erneut die Bühne für die großen und kleinen Dramen der Natur: Wir sehen, wie eine Rehmutter Zwillinge zur Welt bringt, werden Zeuge dramatischer Brände, beobachten Hornissen bei der Jagd und sind dabei, wenn sich der Wald nach vermeintlicher Zerstörung regeneriert und artenreicher als zuvor emporwächst.
de
11:15
Unsere Erde, der mysteriöse Planet
Die Mata Atlântica in Brasilien ist fünfmal kleiner als der tropische Regenwald des Amazonas, beherbergt aber eine nicht minder beeindruckende Artenvielfalt. Schlangen fressende Riesenfrösche, Zwergprimaten mit Löwenmähne, alienhafte Ameisen und Affen, die seit 200 Jahren als ausgestorben galten - fast die Hälfte der dort heimischen Pflanzen- und Tierarten gibt es nirgendwo sonst auf diesem Planeten. Die Riesenfrösche offenbaren den Wissenschaftlern einiges über den Ursprung dieses Dschungels. Der südamerikanische Urwald durchlief im Laufe der Erdgeschichte zahlreiche Entwicklungen, die auch seine große Biodiversität erklären. Einschneidende Veränderungen erlebte das Waldgebiet erst in jüngster Zeit durch das Wachstum der brasilianischen Bevölkerung: Es wurde fast völlig abgeholzt und geriet in Vergessenheit. Viele der dort lebenden Arten gelangen der Wissenschaft erst nach und nach zur Kenntnis, zum Beispiel das Baumstachelschwein, dem man kürzlich den lateinischen Namen "Speratus" verliehen hat - als Zeichen der Hoffnung, dass die Mata Atlântica doch noch eine Zukunft hat.
de
12:05
Zu Tisch
Im Süden Frankreichs ist sie weder von den Märkten noch aus der sommerlichen Küche wegzudenken: die Melone. Im 15. Jahrhundert brachten die Päpste von Avignon Melonen-Samen aus Italien als Gastgeschenk in die Provence, wo sie seitdem in der Region von Cavaillon angebaut werden. Dank mehr als 3000 Sonnenstunden im Jahr finden sie ideale Bedingungen zum Reifen und entwickeln ihren besonders süßen, fruchtigen Geschmack. David Biscarrat baut die Pflanzen auf 150 Hektar in Freilandkultur an, wo sie auch extremen Wetterbedingungen trotzen müssen. Davids Frau Laetitia findet immer neue Varianten, die Melonen in der Küche zu verarbeiten. Sie zaubert aus ihnen herzhafte Gerichte wie ein Tatar mit Zucchini und Avocado oder serviert sie gekocht als Melonenkompott mit angebratenen Krustentieren. "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Alfons Waldes glamouröses ÖsterreichMitte der 1920er Jahre brachte ein exzentrischer Künstler die friedliche Bergwelt des österreichischen Tirols durcheinander. Alfons Walde malte Menschen in Bewegung und stilsichere Selbstporträts, die in den konservativ geprägten Bergen zunächst für Überraschung sorgten. Doch der Österreicher war Teil des Umbruchs dieser nach Freiheit und Erneuerung strebenden wilden Jahre. Der facettenreiche Künstler - Walde war gleichzeitig Maler, Fotograf, Architekt und Grafiker - trug mit seinen imaginären Welten zur Entstehung des Mythos Tirol bei: ein verschneiter Garten Eden und Paradies für Skifahrerinnen und Skifahrer.(2): Vergänglich wie japanische KirschblütenJapan pflegt eine tiefe Verbundenheit zu seinen Kirschbäumen; darüber schrieb bereits im 18. Jahrhundert der Dichter und Philosoph Motoori Norinaga. Er prägte auch den schwer zu übersetzenden Ausdruck „mono no aware“, etwa „Empfindsamkeit für Vergängliches“. Ende März, Anfang April blühen in ganz Japan zwei Wochen lang die Kirschbäume und färben das Land weiß, hellviolett und purpurrosa ein. Jedes Jahr versammeln sich die Japanerinnen und Japaner zu Tausenden, um die vergängliche Blütenpracht zu feiern. Ein Ritual, das den Frühling einleitet und ein ganzes Land verbindet.(3): Palästina: Fadis HummusIn Bethlehem bereitet Fadi ein Gericht zu, das im Nahen Osten die Gemüter ebenso entzweit wie eint: Hummus. Er bereitet zunächst die klassische Basis aus Kichererbsen, Knoblauch, Tahina, Zitronensaft und Kumin zu - doch dann folgt Fadis „dekadenter“ Teil, denn er bedeckt den Hummus mit Lammfleisch, Pinienkernen, Mandeln, gefüllten Auberginen und Kräutern!(4): Madrid: Unterwäsche als königliche LebensretterinEuropas größter Palast befindet sich im Zentrum von Madrid: Der Palacio Real wurde im 18. Jahrhundert erbaut und war bis zur Gründung der Republik Wohnsitz der königlichen Familie. Die Bourbonen leben mittlerweile nicht mehr dort, und jährlich besichtigen heute mehr als eine Million Menschen die prunkvollen Gemächer. Im 19. Jahrhundert trachtete ein heimtückischer Besucher der Königin nach dem Leben … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
(1): Juli Zeh auf Wahrheitssuche in BrandenburgMitten im ländlichen Brandenburg spielt Juli Zehs bekanntester Roman, der verfilmt und in 35 Sprachen übersetzt wurde. „Unterleuten“ handelt von den Machtkämpfen in der gleichnamigen fiktiven Gemeinde und entlarvt schonungslos die bukolische Idylle, die sich naive Stadtflüchtende dort erhofft hatten. Ein brillanter Gesellschaftsroman über Alteingesessene und Zugezogene und die offenen Wunden der deutschen Teilung.(2): Irland: Auf der Insel der modernen DruidenIn Irland ist neuzeitliches Druidentum mehr als ein New-Age-Trend. Die spirituelle Bewegung entstand im 19. Jahrhundert als Gegenströmung zum Katholizismus und half der Nation, sich von den englischen Kolonialherren zu lösen. Heute bekommt sie angesichts der Umweltzerstörung eine neue Dimension, denn die modernen Druiden berufen sich - wie ihre Vorfahren - auf die Kräfte von Natur und Kosmos.(3): Chile: Lornas süße KartoffelkrapfenIn Castro auf der Insel Chiloé kauft Lorna blaue und schwarze Kartoffeln für ihre Krapfen. In ihrer Küche reibt sie die Kartoffeln und gibt Milch, Eier, Salz, Zucker und Mehl hinzu. Aus dem Teig formt sie Krapfen, die sie in Öl und Schmalz frittiert und mit frischem Obst serviert.(4): Île Madame: Vom Kreuz der PriesterNach der Französischen Revolution musste Frankreichs Klerus einen Eid auf die Zivilverfassung schwören, um weiter staatliche Unterstützung zu erhalten. Doch viele Geistliche verweigerten den Eid. 1792 griff die Regierung daher zu radikalen Mitteln: Manch widerspenstiger Priester wurde eingesperrt oder guillotiniert, die meisten jedoch wurden auf die Atlantikinsel Île Madame verschleppt, wo bis heute ein Kreuz an sie erinnert … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Mein Mann, ein Mörder
Die Übersetzerin Minette und ihr Mann Paul sind glücklich verheiratet, so scheint es zumindest. Doch Paul geht fremd. Minette folgt ihm und beobachtet heimlich sein Schäferstündchen mit seiner neuesten Flamme Nora in einem Hotel. Doch Minette verschweigt ihr Wissen - selbst als sich die junge Geliebte ihr bei einem Opernbesuch als Kollegin Pauls vorstellt. Dann aber reichen Nora die kurzen Liebesabenteuer nicht mehr. Sie ist eifersüchtig auf Pauls Frau und setzt ihn unter Druck, erzwingt ein gemeinsames Wochenende in Prag. Minette folgt ihnen bis in den Zug und belauscht einen heftigen Streit der beiden, in dem Paul der jungen Frau klar macht, dass er ihretwegen niemals seine Frau verlassen würde. Minette hat genug gehört und reist unentdeckt zurück. Paul kehrt anschließend reuevoll zu seiner Familie heim. Nora scheint nach dem Wochenende wie vom Erdboden verschluckt. Zudem taucht ein gut aussehender Fremder auf, der Minette auf Schritt und Tritt folgt. Es ist der Ex-Freund von Nora, zu dem diese angeblich zurückkehren wollte. Nach und nach wird klar, dass auch er den Geliebten und Minette nachgereist ist. Er unterstellt, dass Paul Nora umgebracht hat und erpresst Minette mit einem Foto, auf dem eine Leiche zu sehen ist. Regisseur Lancelot von Naso, 1976 in Heidelberg geboren, studierte Politikwissenschaften, Romanistik und Jura und absolvierte die Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF). "Waffenstillstand", ein fesselnder Polit-Thriller vor dem Hintergrund des Irak-Kriegs, der in Koproduktion mit ZDF/ARTE entstand, war 2009 sein Kinodebüt, das mit dem Prix Europa ausgezeichnet wurde, dem Nachwuchsproduzentenpreis beim Bayerischen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim 5. Züricher Filmfestival. 2010 drehte er das viel beachtete Fernsehspiel "Die Braut im Schnee" für das ZDF.
de
16:30
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Die Crew des Projekts „Nomade des Mers“ erreicht Santiago, die größte der Kapverdischen Inseln. Um die Selbstversorgung an Bord des Katamarans zu verbessern, tüftelt Corentin an einer Lowtech-Lösung für den Gemüseanbau. Das System soll leicht zu konstruieren sein und mit wenig Wasser auskommen. Imposante Berge, endloses Meer und dazwischen die paradiesische Tarrafal-Bucht: Hier lernt Corentin den Agraringenieur Sergio Monteiro Roque kennen, einen Pionier in Sachen erdfreie Pflanzsysteme. Wegen des Wassermangels müssen die Kapverdischen Inseln 80 Prozent ihrer Nahrungsmittel importieren, obwohl der Boden sehr fruchtbar ist. Deshalb wurden vor Ort wassersparende Alternativen entwickelt. Sergio möchte ein einfacheres Pflanzsystem für den Katamaran bauen, damit der Anbau von Kulturpflanzen besser gelingt. Darüber hinaus will Corentin eigenen Biodünger herstellen. Dafür wird ein Wurmkomposter mit einem Biofilter kombiniert. Dabei wird er unterstützt und beraten von dem Agraringenieur Thomas Blangille, der auf ökologischen und erdfreien Anbau spezialisiert ist.
de
16:55
Schmetterlinge!!! - Superhelden der Natur
Auf der Erde gibt es 200.000 Arten von Schmetterlingen. Sie existierten bereits vor den Dinosauriern. Und im Laufe von 300 Millionen Jahren lernten sie, sich an jedes Ökosystem anzupassen. Sie sind wahre „Superhelden“ der Natur. Doch wie entfalten diese als so zart und kurzlebig geltenden Insekten ihre Superkräfte? Was sind ihre Geheimwaffen? Mit neuen Technologien können Forscher diese Insekten wie nie zuvor verfolgen und ihre fantastischen Fähigkeiten entschlüsseln. Beeindruckend ist ihre Fähigkeit, extremen Temperaturen standzuhalten. Ihr Organismus kann eisige Winterkälte ebenso überleben wie drückende Sommerhitze. Sie sind Überlebenskünstler, die allen Elementen trotzen.
de
17:50
Ungarn
Im Herzen Europas liegt Ungarn - ein Land von überraschender Vielfalt, mit beeindruckender Natur und imposanten Landschaften. Im Nordwesten schmiegt sich der Neusiedlersee in eine von Wasserwegen und Weiden durchzogene Landschaft. Hier findet alljährlich eines der größten Naturschauspiele Europas statt, wenn sich Zigtausende von Zugvögeln zur Brut und Rast einfinden.Weiter südlich bieten geheimnisvolle Moore und Sumpfwiesen ein Zuhause für seltene fleischfressende Pflanzen und Wolken von zarten Schmetterlingen. Eine ähnliche Vielfalt ist im warmen Thermalwasser des Héviz-Sees zu finden, wo sich bunte Fische tummeln. Doch diese sind eine Herausforderung für die Ranger des Naturparks, denn viele der Fische sind tropischen Ursprungs und verdrängen heimische Arten.Auch die Ufer des Balaton, des Plattensees, sind von Vulkanen geprägt: Imposante Basaltsäulen ragen aus den Wäldern des Nordufers, wo die mediterran anmutende Halbinsel von Tihany markant in den See ragt. Hier sind seltene Europäische Ziesel zu Hause. Die Nagetiere leben in direkter Nachbarschaft einer historischen Benediktinerabtei aus dem 11. Jahrhundert. Dieses Nebeneinander von jahrhundertealter Geschichte und außergewöhnlicher Natur setzt sich selbst unter den Straßen der Hauptstadt Budapest fort, wo winzige Flohkrebse im warmen Wasser einer riesigen überfluteten Höhle gedeihen.
de
18:35
Ungarn
Im Herzen Europas liegt Ungarn - ein Land von überraschender Vielfalt, beeindruckender Natur und imposanten Landschaften. Seit Urzeiten dominiert im Osten eine endlose Grassteppe - die Puszta. Einst lebten hier große Herden wilder Przewalski-Pferde, die seit Mitte letzten Jahrhunderts als ausgestorben galten. Heute leben wieder 300 der zähen kleinen Urpferde in freier Wildbahn und bieten so etwas wie einen Blick zurück in die Urzeit.Auch alte Nutztierrassen mit ihren traditionellen Hirten ziehen über die leere Ebene. Nachts ermöglicht die geringe Lichtverschmutzung der dünn besiedelten Puszta einen atemberaubenden Blick auf den Sternenhimmel. Und auch hier gibt es überraschende Landschaften: Ursümpfe, in denen man Europas schwersten flugfähigen Vogel findet, die Großtrappe.Die riesigen Wanderdünen des Kiskunság-Nationalparks östlich der Donau sind wie eine Miniaturwüste im Herzen Europas. Im Norden grenzt die Puszta an eine grüne, wilde Berglandschaft, durchzogen von riesigen Tropfsteinhöhlen, in denen Zigtausende von Fledermäusen wohnen.Die Theiß wird im Frühsommer zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Naturereignisses, wenn sich Millionen von Eintagsfliegen fast gleichzeitig aus dem Wasser in die Luft schwingen. Und es gibt Menschen, die das traditionsreiche Leben Ungarns weiterführen wollen: Winzer in der Tokajer Region und Paprikabauern aus Szeged im Süden versuchen die Lebensweisen ihrer Vorfahren zu erhalten. Eine Reise quer durch die geheimnisvolle Welt Ost-Ungarns und die Weiten der Puszta.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
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19:40
Re: Heuschnupfen auf dem Vormarsch
Die begeisterte Marathonläuferin Steffi leidet seit Jahren unter Heuschnupfen. Bei ihr beginnt kein Training ohne Check des Pollenflugradars. Steffi teilt gerne ihre Allergie-Erfahrung mit ihrer Freundin Carolin und hilft ihr, die Pollenbelastung in ihrer Wohnung zu reduzieren. Gemeinsam nehmen Steffi und Carolin an Studien der Europäischen Stiftung für Allergieforschung teil. Unter der Leitung von Prof. Bergmann werden in einer weltweit einzigartigen Pollenflugkammer die Auswirkungen der Pollen auf die Menschen erforscht. Der Polleninformationsdienst betreibt zahlreiche Messstationen, durch die die Pollenbelastung regelmäßig erfasst wird.Für die Allergikerin Laura bringt eine Akupunktur-Behandlung neue Hoffnung, in diesem Jahr symptomfrei zu sein. Anerkannte Studien belegen die Wirksamkeit von Akupunktur bei Heuschnupfen. Werden die Nadeln Laura helfen?Die Forscher des Allergieforschernetzwerkes RNSA haben über die letzten Jahrzehnte einen deutlichen Anstieg der Pollenbelastung festgestellt. Denn steigende Temperaturen, CO2-Emissionnen und Luftverschmutzung sind Faktoren, die den Pollenausstoß f��rdern. Deshalb arbeitet die Stadt Lyon Hand in Hand mit den Forschern des RNSA. Allergieforscher Samuel Monnier führt Studien zur Pollenbelastung in den Grünanlagen der Stadt durch und berät Diana Sepulveda von der Gesundheits- und Umweltbehörde. Welche Pflanzen sollten bei der Begrünung von öffentlichen Anlagen in Zukunft vermieden werden? In einem Wohngebiet werden die hochallergenen Birken, die dort 2011 gepflanzt wurden, nach und nach durch nicht-allergene Gattungen ersetzt. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Kinderschänder im Visier
2009 schätzten die Vereinten Nationen, dass ständig 750.000 Pädokriminelle gleichzeitig im Internet online waren. 15 Jahre später gehen Experten von einer dreimal höheren Zahl aus. In der scheinbaren Anonymität tauschen diese Männer - denn die überwiegende Mehrheit der Täter sind Männer - in Diskussionsforen Ratschläge darüber aus, wie man ein Kind gezielt ansprechen und manipulieren kann, damit es intime Inhalte erstellt. Außerdem geben sie sich gegenseitig Tipps, wie man Kinder aus dem eigenen Umfeld vergewaltigen kann, ohne erwischt zu werden, und teilen die Bilder ungestraft mit anderen. Einige informieren sich auch über die Möglichkeit, die Vergewaltigung eines Kindes exakt nach den eigenen Vorstellungen am anderen Ende der Welt in Auftrag zu geben und für nicht einmal hundert Dollar live über Skype oder WhatsApp dabei zu sein.Für Kinderschutzorganisationen und Strafverfolgungsbehörden ist dieser Alptraum Alltag. Im Dschungel des Internets müssen sie die Missbrauchsopfer identifizieren, die Täter aufspüren und die Verbreitung der immer zahlreicheren pädokriminellen Inhalte bekämpfen.Vier Jahre lang recherchierte die Regisseurin Laetitia Ohnona in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Nordamerika und den Philippinen bei den zuständigen Behörden: Sie begleitete französische Polizisten der neuen Zentralstelle für den Schutz Minderjähriger, verdeckt arbeitende amerikanische Spezialagenten der Homeland Security Investigations, die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und deutsche Kriminalpolizisten, die Darknet-Seiten zerschlagen und Mitarbeiter von Meldeplattformen, die pädokriminelle Inhalte aufspüren. Bei der Europäischen Kommission erfuhr sie, dass diese den IT-Unternehmen strengere Regeln auferlegen möchte.
de
21:50
Glück ist mein Name
"Glück ist mein Name" erzählt die inspirierende Geschichte eines kurdischen Teenagers: Mutlu Kaya stammt aus einer abgelegenen Gemeinde im Südosten der Türkei. Im Alter von 19 Jahren stand sie kurz vor dem Ruhm, als sie das Finale von "Turkey's Got Talent" erreichte. Tage später wurde sie von einem Mann angeschossen, der versuchte, sie zu entführen. Trotz aller Widrigkeiten überlebte Mutlu, aber mit lebensverändernden Verletzungen und einer Kugel im Kopf. Auch nach ihrer Genesung kann Mutlu der Realität der eskalierenden Angriffe auf türkische Frauen nicht entkommen: Ihre Betreuerin und Schwester Dilek wird von ihrem Freund getötet und eine Nachbarin wird von ihrem Verlobten ermordet. Trotz ihrer Behinderung kämpft Mutlu unerbittlich um Gerechtigkeit für ihre Schwester, unterstützt von ihrer stets loyalen Familie: Mutter Hanim, der älteren Schwester Songül und Bruder Hakan. In Anlehnung an die Geschichte von Mallalah wendet sich Mutlu an TikTok und bittet ihre 1,5 Millionen Follower um Unterstützung. Sie drückt ihren berechtigten Zorn durch das Schreiben und Aufnehmen eines sehr persönlichen Protestliedes aus. Mutlu bedeutet "glücklich" auf Türkisch.
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