Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Οδηγός TV - Τρίτη, 14/05/2024

01:30 πμ
Etwas das lebt und brennt
In diesem Dokumentarfilm lesen Laiendarsteller und Laiendarstellerinnen die Briefe von zum Tode verurteilten Widerstandskämpfern und Widerstandskämpferinnen aus ganz Europa. Diese Texte werden als Tonspur über Bilder aus dem heutigen Alltag geschnitten. So wird eine verstörende Verbindung zwischen dem Gestern und der Gegenwart geschaffen.Die Bilder bekommen so fast schon eine symbolische Dimension. Der Dokumentarfilm schafft eine von Lebenden und Toten bevölkerte Zwischenwelt und holt die Geister der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Bereits in seinem früheren Film „The Stone River“ hat Giovanni Donfrancesco mittels verwobener Zeitebenen vom Schicksal europäischer Emigranten erzählt, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts als Steinmetze im US-Bundesstaat Vermont arbeiteten.Diese erneute Reise durch die schmerzhafte Vergangenheit Europas ist eine fesselnde Reise in die Geschichte, eine Hommage an den Widerstand und ein lebendiges Porträt der Menschen im heutigen Europa - eine Suche nach dem inneren Feuer auf einem krisengeschüttelten Kontinent.
de
02:50 πμ
Hüter der Erde
Der Hirte Bakyt Zhyrgalbaev zieht mit seinen Tierherden auf die Sommerweise ins Himmelsgebirge. Auf etwa 2.500 Meter Höhe müssen die Schafe, Ziegen und Kühe der Familie getrieben werden. Keine leichte Aufgabe, denn selbst Anfang Juni ist das Wetter unberechenbar. Kälte und Regen machen dem Hirten und seinen Helfern den Auftrieb der Tiere auf den Berg nicht leicht. Oben angekommen baut die Großfamilie ihre traditionelle Jurte auf, in der sie drei Monate lang gemeinsam leben wird. So wie die Familie von Bakyt verbringt auch die Hirtenfamilie Turdakunov den Sommer in den Bergen. Die Familie kann heute gut von ihren Tieren leben. Neben einer Herde Schafe und Ziegen, ein paar Kühen und 20 Pferden besitzen sie auch noch eine riesige Herde Yaks, an die 700 Stück. Die Hochlandrinder verbringen auch den Winter oben in den Bergen. Hirten in Kirgistan leben ein autarkes Leben, sie produzieren Milch, Butter, Joghurt und schlachten die Tiere für Fleisch. Auf dem Viehmarkt verkaufen sie Tiere für ein Einkommen. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit im Land wollen immer mehr Menschen Hirten werden, um ihre Existenz zu sichern. Doch die Kapazitäten der Weidegründe sind begrenzt. Durch Überweidung regenerieren sich die Wiesen in den Bergen nicht mehr. Die Tiere finden keine Nahrung. Doch auch der Klimawandel stellt ein großes Problem für die Weidewirtschaft dar. Im Tian-Shan-Gebirge ist der Klimawandel noch extremer zu spüren als anderswo. Die Sommer werden immer trockener und die Gletscher schmelzen in Rekordgeschwindigkeit. Früher gab es in diesen Regionen im Winter enorme Schneemassen. Das ist heute anders: Der Bestand gesunden Weidelandes ist gefährdet. Doch man hat das Problem erkannt. Seit 2009 gibt es in Kirgistan ein spezielles Weidegesetz, um Grasland zu schonen. Das Land ist damit Vorreiter für den gesamten zentralasiatischen Raum. Organisationen wie CAMP Alatoo stehen in ständigem Austausch mit den Hirten und arbeiten gemeinsam an einem modernen Weidemanagement.
de
03:20 πμ
Hüter der Erde
Knut Kucznik ist einer der letzten deutschen Wanderhirten in der Mark Brandenburg. Knut lebt in Altlandsberg, eine knappe Autostunde östlich von Berlin. Hier in Brandenburg betreibt er seit 20 Jahren eine Schäferei. Die Dokumentation begleitet ihn und seine Schafe durch ein ganzes Jahr: Im Frühling erblicken innerhalb von fünf Tagen mehrere Hundert Lämmer das Licht der Welt und seine Tiere werden geschoren. Im Herbst zieht er letztlich mit seiner Schafsherde durch die Mark Brandenburg. Doch gerade für die europäischen Hirten gibt es immer weniger Platz, das Weideland verschwindet und alte Triebwege gehen verloren. Knut Kucznik will für den Erhalt der Schäfereien kämpfen. Knut Kucznik ist deutscher Schäfer in der Mark Brandenburg. Seine Arbeit beinhaltet allerdings nicht nur das Hüten der Schafe, sondern umfasst sehr viel weitreichendere Aufgaben. Neben dem Scheren der Tiere, schlaflosen Nächten, in denen Hunderte Lämmer geboren werden, und dem Treiben der Tiere zu Weideplätzen betreibt Knut auch Lobbyarbeit als Chef des Brandenburger Schafzuchtverbandes und züchtet Schafe und Hütehunde. Zudem verdient er sein Geld hauptsächlich mit ökologischer Landschaftspflege. Die deutschen Schäferinnen und Schäfer bekommen Geld vom Bund, den Ländern und der EU. Dafür sollen sie mit ihren Tieren natürliche Lebensräume bewahren, die Böden vor Erosion durch Wind und Regen schützen. Zusammen mit Knut erklärt der Biologe Hartmut Kretschmer, wie wichtig die saisonale Beweidung für die Artenvielfalt ist. Nicht weit von seiner kleinen Schäferei begegnen wir seltenen Pflanzen und Schmetterlingen: dem Großen Wiesenknopf, einer bedrohten Niedermoorpflanze und dem Wiesenknopfbläuling. Gemeinsam mit der Blume und einer bestimmten Ameisenart leben sie in Symbiose. Das zu bewahren ist nur durch eine traditionelle Beweidung mit Schafen möglich. Doch gerade für die europäischen Hirten gibt es immer weniger Platz, das Weideland verschwindet und alte Triebwege gehen verloren. Immer mehr Ackerland wird intensiv bewirtschaftet. Viele Schäfer kapitulieren und dem Berufsstand mangelt es an Nachwuchs. Der Hirte Knut Kucznik protestierte mit seinen Schafen lauthals mitten in Berlin für den Erhalt des Hirtentums. Hunderte Schafe und Hirten aus ganz Deutschland und Schaulustige zogen vor das Schloss Bellevue, den Sitz des deutschen Bundespräsidenten.
de
03:45 πμ
Hüter der Erde
Am höchsten hinauf geht es auf der Reise zu den Alpaka-Hirten nach Peru. Ziel ist der kleine Ort Tolconi in den südlichen Hochanden auf circa 4.800 Meter Höhe. Dort treibt Atok leichten Fußes wie ein kleiner Junge im Vulkangebirge seine Alpaka-Herde die Berge hinunter. Neben den domestizierten Alpakas der Quechua-Hirten säumen auch die wilden Verwandten der Alpakas, die Vikunjas, die kargen Grasflächen der grandios anmutenden Hochebenen. Nachts fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, während es am Tag sommerlich heiß wird. Es ist eine raue Gegend, es gibt keine Bäume oder Büsche, nur weite endlose Landschaft. Doch in den kleinen Tälern, dort wo Quellen aus dem Gestein sprudeln, erstrecken sich saftig grüne Graswiesen. Hier lassen die Hirten ihre Alpakas grasen. Doch der Klimawandel ist im Hochgebirge am stärksten spürbar. Die Hirten haben mit zunehmender Trockenheit zu kämpfen, aber auch mit ungewöhnlich heftigen Niederschlägen. Die Abfolge der saisonalen Wetterbedingungen verändert sich rapide, die Tiere werden krank und nicht wenige sterben. Doch die Hirten sind Meister der Anpassung und sie versuchen das zu tun, was sie seit Jahrhunderten gelernt haben: Mit ihrem alten wertvollen Wissen um die Zusammenhänge von Mensch, Tier und Natur weiter zu bestehen. In Tolconi setzen deshalb einige Hirten auf uralte Bewässerungstechniken mit kleinen Kanälen, um der Trockenheit entgegenzuwirken.
de
04:15 πμ
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
04:20 πμ
Mit offenen Augen
Ein im Februar 2023 auf TikTok veröffentlichtes Heiratsantrags-Video ging viral. Aber was macht es so attraktiv? Offensichtlich trifft die traditionelle Kulisse für die Inszenierung der Liebe den Nerv des Publikums: Paris, der angeleuchtete Eiffelturm, Blumen und Kerzen, soweit das Auge reicht. Ein Mann kniet mit einem Bein auf dem Boden und holt den Verlobungsring hervor. Und - Überraschung! - die Frau sagt „Ja!“. Immer häufiger werden Heiratsanträge von Profis organisiert. Besagtes Video wurde von der Geschäftsführerin von „Entremetteuses Paris“ Pauline Le Tendre erdacht und geplant. Sie erzählt, wie sie den Antrag organisiert und gefilmt hat. Die Soziologin Florence Maillochon analysiert die weltweit übernommene Tradition des Heiratsantrags und erklärt, dass viel daran moderner ist als man meinen möchte.Video: TikTok (Les Entremetteuses Paris)
de
05:20 πμ
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05 πμ
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
06:10 πμ
Mit offenen Augen
Spektakuläre Bilder und dramatische Musik: der Livestream des Starship-Testflugs macht Raketenstarts wieder zu einem Massenevent. Millionen Menschen verfolgten die Übertragung am 18. November 2023 auf X. Elon Musks Kommunikationsstrategie schlägt ein. Weltraumreporter Stephen Clark blickt hinter die Kulissen des Launchs. Der Soziologe Arnaud Saint-Martin, Autor eines Buchs über die Geschichte der Raumfahrt, erläutert die Marketingstrategie des Unternehmens SpaceX, das beim neuen Wettlauf ins All die Nase vorn haben will.
de
06:25 πμ
ARTE Journal Junior
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de
06:30 πμ
GEO Reportage
Hauptabbaugebiet der Kukuma sind die Bergen von Andhra Pradesh. Hier  verarbeiten auch Veni Macs und Dr. Sudheer Krishna gemeinsam mit lokalen Bauern die Wunderknolle. Die beiden haben eine Kooperative gegründet, um Bio-Kurkuma zu produzieren. Denn nicht jedes Kurkumapulver ist auch Gold wert. Minderwertige Sorten, schlechte Verarbeitung und gepanschte Pulver finden ihren Weg auf den Markt. Dabei ist Kurkuma in der Kultur und Religion Indiens stark verwurzelt und begleitet das tägliche Leben vieler Bewohner - als Gewürz und auch als Heilmittel. Der Wurzel wird desinfizierende, schmerzlindernde und antibiotische Wirkung zugesprochen. Sie soll gut für den Magen sein und zum Beispiel bei Gelenkschmerzen und Alzheimer helfen. Veni Macs betreibt in ihrem alten Dorf Chintapalle im indischen Bundesstaat Andrah Pradesh gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Arzt Dr. Sudheer Krishna, eine Kurkuma-Kooperative. Veni ist überzeugt, dass sie durch ihre Arbeit vor allem für die vielen Frauen der umliegenden Stammesdörfer eine sicherere Existenzgrundlage schaffen kann. So lernen alle Feldarbeiterinnen, wie sie wertvolle einheimische von minderwertigen Sorten trennen und durch gezielte Anbaumethoden eine besonders reichhaltige Ernte erzielen können. Und sollte dies gelingen, steht einem ausgelassenen Kurkumafest nichts im Wege!
de
07:25 πμ
Stadt Land Kunst
(1): Türkei: Crossing the Bridge mit Fatih AkinFilme zwischen zwei Ufern, zwei Kulturen, zwei Ländern - der Türkei und Deutschland: Das Werk von Fatih Akin schlägt die Brücke zwischen „hier“ und „dort“. Der in Hamburg als Sohn türkischer Einwanderer geborene Regisseur reflektiert Fragen der Identität mit dem Blick des Außenstehenden. Der Film „Gegen die Wand“ wurde zum Aushängeschild eines gelungenen Multikulturalismus. Mit seinen Filmen zeigt Fatih Akin eine Türkei, wie er sie erlebt: Menschen in Bewegung und Kulturen, die aufeinanderprallen. Dabei beleuchtet er das beschwerliche Leben all derer, die sich in dem Land, in dem sie leben, fremd fühlen.(2): Miami: Die Latino-MetropoleAuch wenn man sich hier auf US-amerikanischem Boden befindet, sollte man in Miami Spanisch können. Wie wurde eine ehemalige Hochburg der Rassentrennung im Süden der USA zur pulsierenden Latino-Metropole? Die hispanische Geschichte Miamis ist die Geschichte zahlloser Einwanderer auf der Suche nach dem amerikanischen Traum, die von der südlichsten Großstadt der Vereinigten Staaten die Brücke nach Lateinamerika schlugen.(3): Nepal: Amritas Taroblattsuppe mit LinsenIn Kathmandu mischt Amrita eingeweichte schwarze Linsen mit Gewürzen und Ingwer und füllt damit Taroblätter - die Blätter einer tropischen Knolle. Anschließend lässt sie das Gericht in kleinen Portionen garen und gibt sie in ihre selbst gemachte Tomatensuppe, die mit Ingwer und Koriander abgeschmeckt ist.(4): Madrid: Ein Kräutertee, der es in sich hatIm Madrider Nobelviertel Ríos Rosas wird seit mehr als 200 Jahren ein Teil der spanischen Elite ausgebildet. Unter dem großen Glasdach der Ingenieursschule Escuela de Minas büffeln Tausende Studenten Chemie und Physik. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs wurde in dieser Schule ein Schwindel aufgedeckt, dem sogar General Franco aufgesessen war. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10 πμ
Stadt Land Kunst
(1): Ousmane Sembène: Die Neuerfindung des senegalesischen KinosOhne die Werke von Ousmane Sembène wären einige Ereignisse der Kolonialzeit wie das Thiaroye-Massaker in Vergessenheit geraten. Als Schriftsteller prägte der Autodidakt Sembène die zeitgenössische afrikanische Literatur und auch mit der Kamera erzählte er die Geschichte seines Heimatlandes. Eine Geschichte, die bis dahin nur aus der Sicht von Weißen erzählt worden war. Seine Werke, für die der Künstler viele internationale Preise erhielt, spiegeln die Freiheit und das Engagement eines Menschen, der es wagte, seine Stimme zu erheben und den Finger in die Wunde zu legen.(2): Agen: Die Trockenpflaume als KulturerbeDas Aussehen der Trockenpflaume ist wahrhaftig kein gutes Verkaufsargument, trotzdem steht die schrumpelige kleine Frucht hoch im Kurs. Manche schreiben ihr sogar magische Eigenschaften zu. Im Südwesten Frankreichs wird sie durch Trocknen der Agen-Pflaume (Prunus domestica) hergestellt. Dort wie anderswo ist sie wegen ihres Energiegehalts und ihrer geschmacklichen Eigenschaften eine der beliebtesten Trockenobstsorten.(3): Jamaika: Lauras Ziegenfleisch-Curry mit NudelnIn Mandeville kocht Laura Nudeln mit Ziegenfleisch und Curry. Zuerst legt sie das Fleisch in Curry ein. Danach rührt sie die Soße mit Petersilie, Knoblauch, Sahne und Käse an. Noch während das Fleisch im Topf schmort, werden die Nudeln und die Soße dazugegeben.(4): Wien: Der Retter der MütterWien 1846. Der junge ungarische Arzt Ignaz Semmelweis sucht verzweifelt nach Möglichkeiten, die Müttersterblichkeit zu verringern. In Europa stirbt damals jede zehnte Frau an Kindbettfieber. Bei seinen Bemühungen trifft der „Retter der Mütter“ jedoch auf das Unverständnis seiner Kollegen, die die Infektionskrankheit auf die Launen der Natur zurückführen. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00 πμ
Todesfalle Haute Route
Sieben Todesopfer aus einer Skitourengruppe von zehn Personen, darunter der Bergführer, Überlebende, gezeichnet vom Schicksal, und jede Menge offene Fragen. Das Drama unter dem Pigne d'Arolla, auf der legendären Haute Route, der Skitour zwischen Chamonix und Zermatt, ist das größte Unglück dieser Art in den Schweizer Alpen. Der Dokumentarfilm von Frank Senn rollt das Drama auf und zeigt, wie es dazu kam. Anhand der Aussagen der Überlebenden, Dokumenten und Fotos, nachgestellten Szenen sowie Auszügen aus dem Untersuchungsbericht der Staatsanwaltschaft Sitten lassen sich die dramatischen Ereignisse dieser Tour rekonstruieren und Antworten finden. Zum ersten Mal sprechen die drei Überlebenden, Retter und zwei Ehepaare aus Frankreich, die am gleichen Tag auf der gleichen Route unterwegs waren, über das Drama. Der Dokumentarfilm zeigt, was passiert ist, welche Entscheidungen wo und wann schließlich zum tragischen Tod der Skitourenfahrer geführt haben und warum die andere beteiligte Gruppe aus Frankreich überlebt hat. Dank der ausgewerteten GPS-Daten der Teilnehmer und den Erzählungen der Beteiligten können die letzten 24 Stunden minuziös nacherzählt werden. Der Dokumentarfilm zeigt auch, dass trotz der vermeintlichen Sicherheit von modernen Hilfsmitteln und Ausrüstung, Heli-Rettung und der Nähe zur Zivilisation die Natur stärker ist als der Mensch. Er zeigt exemplarisch, was sich in unseren Alpen abspielt, in denen der Bergtourismus immer stärker und größer wird. Was kann man aus diesem Unglück lernen, gibt es Konsequenzen, die daraus gezogen werden müssen?
de
10:30 πμ
Planet im Wandel (1/4)
Die Eiskappen an den Polen und auf den Berggipfeln der Erde schmelzen. Ein Großteil davon wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts vollständig verschwunden sein. Die äußerliche Veränderung dieser Eislandschaften ist aber nur einer von vielen Aspekten, denn die Schmelze hat weitreichende, oft unerwartete Folgen - und kein Ort der Welt bleibt davon verschont. Wenn Gletscher, Polkappen und Meereis schmelzen, verändern sich dadurch Wettermuster und Meeresströmungen - und damit die Welt, wie wir sie kennen. Es geht darum, die Funktion der Eiszonen auf der Erde zu verstehen und sie zu bewahren, denn sie erwärmen sich viermal schneller als der Rest des Planeten. Ein Team ausgewiesener Experten reist von den Polkappen der Arktis und der Antarktis zu den weiten Hochebenen und schneebedeckten Gipfeln des Himalaya, um zu zeigen, wie eine Zukunft mit weniger Eis aussehen wird. Sie besteigen Gletscher und gehen mit Robben, Buckelwalen und Eisbären auf Tuchfühlung. Sie wollen verstehen, wie sich Lebensräume verändern und die Natur sich anpasst. Dabei halten sie nie zuvor beobachtetes Tierverhalten mit der Kamera fest.Sie treffen auch einen Inuit-Jäger, der in Grönland mit dem Hundeschlitten über das schmelzende Meereis navigiert, einen Yakhirten in Tibet, der nun Schneeleoparden fotografiert, und Ingenieure in Nordindien, die daran arbeiten, das verbliebene Eis zu erhalten.Ihre Bemühungen zeigen, was auf dem Spiel steht und welche Entschlossenheit erforderlich ist, um angesichts einer sich verändernden Umwelt neue Wege einzuschlagen. Drei Jahre lang begleitete ein Kamerateam eine Reihe außergewöhnlicher Menschen an die entlegensten Gebiete der sieben Kontinente, wo sie unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Die Wissenschaftler erklären, wie Forschung, Natur und traditionelles Wissen dem Menschen dabei helfen, sich für die Zukunft zu wappnen.
de
11:15 πμ
Planet im Wandel (2/4)
Unser Planet erwärmt sich doppelt so schnell wie vor 40 Jahren, und mancherorts geht der Wandel sogar noch schneller voran. Die Erderwärmung zeigt Auswirkungen auf der ganzen Welt, von Rekord-Hitzewellen und Waldbränden über Dürren bis zu verstärkter Migration und wachsenden Konflikten. Die Dokumentation begleitet Feuerwehrleute in Colorado bei ihrem Kampf gegen die Brände und stellt den Stamm der Yurok in Kalifornien vor, die wie ihre Ahnen gezielt Feuer legen, um das Land wieder nutzbar zu machen. Dabei haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Mensch bei der Brandbekämpfung einen unerwarteten Verbündeten hat: den Biber. Außerdem haben die Forscher eine neue Waffe zur Bekämpfung eines winzigen Schädlings gefunden, der in Nordamerika Jahr für Jahr fast genauso viele Bäume vernichtet wie das Feuer. Vorgestellt wird auch ein griechischer Marathonläufer, der nur noch nachts trainieren kann. Eine Frau in Namibia, deren Onkel von einem Elefanten getötet wurde, nimmt sich der zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Elefanten an - denn die Dürre zwingt die Tiere dazu, mit den Dorfbewohnern um die knappen Ressourcen zu konkurrieren. Außerdem wird im Senegal eines der größten Umwelttechnikprojekte der Geschichte vorgestellt. Das Ausmaß der globalen Erwärmung und die Prognosen für die Zukunft sind beängstigend. Hoffnung schenken einige außergewöhnliche Menschen, die an den Brennpunkten dieses Wandels leben und arbeiten. Sie bemühen sich um ein besseres Verständnis der aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosysteme und wollen die Natur bei ihrer Anpassung an die Klimakrise unterstützen.
de
12:10 μμ
Re: Die letzten Venezianer
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40 μμ
Stadt Land Kunst
(1): Das beklemmende Bangkok von John BurdettIm chronischen Verkehrschaos von Bangkok ist es für einen Detektiv schwierig, unbemerkt ein Auto zu beschatten. Kaum hat er es aus den Augen verloren, ist es auch schon zu spät: Der Fahrer wurde ermordet. Das Verbrechen entspringt der Fantasie des britischen Schriftstellers John Burdett, dessen Buch „Der Jadereiter“ den Auftakt zu einer Krimireihe bildet, die hinter die Kulissen der pulsierenden thailändischen Metropole blickt. Mit seinem politisch unkorrekten, humorvollen Schreibstil lässt Burdett kein Bangkok-Klischee aus.(2): Mailand: Napoleons persönliches AbenteuerIm norditalienischen Tiefland weckt der Name Bonaparte keine Erinnerungen an verstaubte Geschichtsbücher, sondern an eine wenig bekannte Abenteuergeschichte. Als Kind der Französischen Revolution träumte Napoleon Bonaparte davon, seine emanzipatorischen Vorstellungen in andere Länder zu exportieren. Ab 1796 machte der Korse Italien zum Ausgangspunkt seines militärischen und politischen Aufstiegs und ließ sich schließlich sogar zum König krönen. In der Lombardei, vor allem in Mailand, stieß sein Reformwille auf besonders fruchtbaren Boden. Hier gedenkt man auch noch 200 Jahre nach seinem Tod dieser goldenen Zeit.(3): Jerusalem: Yehudahs Hühnersuppe mit MatzenknödelnIn Jerusalem bereitet Yehudah ein traditionelles Gericht für das jüdische Pessachfest zu. Zunächst kocht er eine Hühnersuppe mit Karotten, Sellerie, Lauch, Pastinaken und Zucchini, in der er anschließend Brotknödel garziehen lässt, wie es ihm seine Großmutter beigebracht hat. Natürlich gibt er auch das eine oder andere Geheimnis preis, wie sie besonders gut gelingen.(4): England: Wo das Olympische Feuer lodertMuch Wenlock mit seinen dicht zusammenstehenden Reihenhäusern - mal aus Fachwerk, mal aus Backstein - ist ein Ort, wie er englischer nicht sein könnte. Hier, in der Grafschaft Shropshire, nordwestlich von Birmingham, pflegt man britisches Understatement. Doch das Örtchen war nicht immer so beschaulich: Einst war es in aller Munde, als dort ein jahrtausendealter Wettbewerb wieder aufgelegt wurde. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
01:25 μμ
Stadt Land Kunst
(1): Franche-Comté: Schauplatz von Stendhals „Rot und Schwarz“Julien Sorel, der Held aus Stendhals Klassiker „Rot und Schwarz“, ist für den gesellschaftlichen Aufstieg zu allem bereit. In seinem zweiten Roman erzählt der Autor fünf Jahre aus dem Leben des ebenso ehrgeizigen wie romantischen jungen Napoleon-Bewunderers und bildet dabei eine Gesellschaft im Wandel ab. Die napoleonische Ära geht mit der Restauration zu Ende. Klerus, Adel und konservatives Bürgertum erobern die Macht zurück. Ausgangspunkt der Handlung ist die Franche-Comté, das Land der Uhrmacher, in dem viel mehr passiert, als man vermuten könnte.(2): Die Vjosa: Der ungezähmte Fluss der AlbanerDie Vjosa fließt im Süden Albaniens und gilt als der einzige noch naturbelassene Fluss in Europa. Sie entspringt im griechischen Epirus-Gebirge und mündet in Albanien in die Adria. Im Lauf der Geschichte trachteten viele Mächtige nach der Kontrolle über den Fluss, von den Römern bis hin zu den Osmanen. Die Bewohner der Region Labëria kämpften einst für die Unabhängigkeit Albaniens, heute setzen sie sich für den Umweltschutz ein.(3): Ruanda: Michels KartoffeleintopfIn Kigali kocht Michel Imwanje, einen einfachen, aber leckeren Kartoffeleintopf. Er schneidet zuerst die Kartoffeln klein und gibt sie dann für 45 Minuten mit Karotten, Tomaten und Paprika in den Kochtopf. Tomatenkonzentrat und zwei Brühwürfel verleihen dem Ganzen noch etwas mehr Aroma.(4): Mexiko: Eine blutige Weltmeisterschaft In Mexiko-Stadt steht ein Monument der Fußballgeschichte: das Aztekenstadion. 1970 gewann der brasilianische Spieler Pelé hier die Weltmeisterschaft, 1986 der Argentinier Maradona. Doch 1969 ging ein Spiel in der 85.000 Zuschauerplätze zählenden Arena dramatisch aus … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
02:15 μμ
Mein Mann, ein Mörder
Die Übersetzerin Minette und ihr Mann Paul sind glücklich verheiratet, so scheint es zumindest. Doch Paul geht fremd. Minette folgt ihm und beobachtet heimlich ein Schäferstündchen mit seiner neuesten Flamme Nora in einem Hotel. Minette verschweigt ihr Wissen - selbst als sich die junge Geliebte ihr bei einem Opernbesuch als Kollegin Pauls vorstellt. Dann aber reichen Nora die kurzen Liebesabenteuer nicht mehr. Sie ist eifersüchtig auf Pauls Frau und setzt ihn unter Druck, erzwingt ein gemeinsames Wochenende in Prag. Minette folgt ihnen bis in den Zug und belauscht einen heftigen Streit der beiden, in dem Paul der jungen Frau klarmacht, dass er ihretwegen niemals seine Frau verlassen würde. Minette hat genug gehört und reist unentdeckt zurück. Paul kehrt anschließend reuevoll heim zu seiner Familie. Nora scheint nach dem Wochenende verschwunden zu sein. Zudem taucht ein gut aussehender Fremder auf, der Minette auf Schritt und Tritt folgt. Es ist der Ex-Freund von Nora, zu dem diese angeblich zurückkehren wollte. Nach und nach wird klar, dass auch er dem Liebespaar und Minette nachgereist ist. Er unterstellt Paul, dieser habe Nora umgebracht, und erpresst Minette mit einem Foto, auf dem eine Leiche zu sehen ist ... Regisseur Lancelot von Naso, 1976 in Heidelberg geboren, studierte Politikwissenschaften, Romanistik und Jura und absolvierte die Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF). „Waffenstillstand“, ein fesselnder Politthriller vor dem Hintergrund des Irakkriegs, der in Koproduktion mit ZDF/ARTE entstand, war 2009 sein Kinodebüt, das mit dem Prix Europa ausgezeichnet wurde, dem Nachwuchsproduzentenpreis beim Bayerischen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim 5. Zurich Film Festival. Seither drehte er erfolgreich für das Fernsehen, unter anderem einige Folgen der Reihe „Kommissar Marthaler“ für das ZDF und ARTE.
de
04:55 μμ
Rituale des Lebens
Jugendliche bewegen sich zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt. Da diese Phase von vielen Unsicherheiten geprägt ist, haben zahlreiche Kulturen Rituale entwickelt, die Halt bieten - mitunter aber auch ziemlich gewaltvoll sein können. In dieser Folge zeigt Anne-Sylvie Malbrancke zwei Rituale, die den Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter darstellen.In Papua-Neuguinea lebt Leah mit ihren Eltern im Dorf Yanget am Fluss Sepik. Sie ist 23 Jahre alt und bereitet sich darauf vor, ihren Körper mit Hunderten Einschnitten zu versehen, um dem heiligen Ahnentier ihres Volkes - dem Krokodil - zu ähneln. Sobald ihr Blut fließt, gilt sie als erwachsen. Das Ritual ist äußerst schmerzhaft und bildet eine seltene Ausnahme, denn in den meisten Kulturen findet der Übergang zum Frausein weitaus früher mit der einsetzenden Menstruation statt.In Europa wird der Eintritt ins Erwachsenenalter nur noch selten gefeiert, die Jugendphase zieht sich immer weiter in die Länge. Im Nordosten Portugals wird der Eintritt ins Mannesalter noch ritualisiert vollzogen. In der abgelegenen Region Alto Trás-os-Montes waren einige Dörfer noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vom Rest des Landes abgeschnitten. Hier findet in der Weihnachtszeit das Fest der jungen Männer statt. Der 15-jährige Fabio und die anderen Junggesellen seines Dorfes verkleiden sich als teuflische "Caretos", um junge Frauen mit luftgefüllten Blasen zu attackieren. Dieses Schauspiel einer exzessiven Männlichkeit markiert den Übergang zum Erwachsensein.
de
05:50 μμ
Ein spanisches Bergwerk
Das ehemalige Bergwerk La Jayona im Südwesten Spaniens ist heute ein Naturdenkmal, denn im Inneren der Mine hat sich etwas absolut Außergewöhnliches ereignet. Früher wurde Eisenerz aus den Felsen geholt, doch schon kurz nach dem ersten Weltkrieg wurde davon weniger benötigt und das Bergwerk wurde stillgelegt. Als dort nicht mehr gearbeitet wurde, hat sich etwas verändert: Viele Pflanzen und Tiere sind zurückgekehrt. Aus einer unterirdischen Wüste ist ein Lebensraum für zahlreiche Tierarten geworden. Das Bergwerk hat heute eine sehr lebensfördernde Umgebung - es entstand dort ein eigenes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, ständig milden Temperaturen und nur begrenzter Sonneneinstrahlung. Das Mikroklima der Mine ermöglicht die Entwicklung einer einzigartigen Vegetation, die der Umgebung völlig fremd ist, während es zu einem Zufluchtsort für viele Tierarten geworden ist - von Amphibien bis hin zum allmächtigen Uhu.
de
06:35 μμ
Die Winzlinge in freier Wildbahn
Über 20 Gipfel in der Sierra Nevada sind mehr als 3.000 Meter hoch. Früher gab es hier Dutzende Gletscher, die zu den südlichsten in Europa gehörten. Aufgrund der Klimaerwärmung weicht das ewige Eis heute immer weiter zurück. Um die Vergangenheit der Sierra Nevada besser zu verstehen, untersuchen Wissenschaftler, was vom Eis noch bleibt. Vor allem aber möchten sie sich ein Bild von der Zukunft des Gebirges machen. Es befindet sich in einem rund 172.000 Hektar großen National- und Naturpark, in dem Schneelandschaften und trockene Steppen im Kontrast zueinander stehen.In der ersten Frühlingssonne bietet eine widerstandsfähige endemische Flora ein buntes Schauspiel aus smaragd-, elfenbein- und türkisfarbenen Schattierungen. Spaniens höchstgelegene Dörfer in den Alpujarra-Bergen tragen die Spuren verschiedener Zivilisationen; besonders die Mauren prägten die Region und hinterließen ein reiches Erbe.Nicht weit davon entfernt liegt die Wüste von Tabernas. Ihre im Laufe der Zeit geformten Canyons und Badlands zeugen von der geologischen Geschichte dieser Landschaft, die vor acht Millionen Jahren vom Meer bedeckt war. Einst war diese Wüste der Schauplatz von Duellen, später wurden hier die berühmten Italowestern gedreht. Doch aufgrund der starken Erosion verändern sich die kargen Landschaften beständig. Ein Prozess, den der Klimawandel weiter beschleunigt.Der Dokumentarfilm lässt die beiden kontrastierenden Welten miteinander in Zwiesprache treten. Die fragile Schönheit, aber auch die Widerstandsfähigkeit unseres Planeten laden dazu ein, über die Rolle des Menschen als Teil der Natur nachzudenken.
de
07:20 μμ
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
07:40 μμ
Re: Clowns helfen Kindern in Not
"Clowns Sans Frontières – Clowns ohne Grenzen" ist weltweit tätig, in Afrika, im Nahen Osten und in Asien. Über Jahrhunderte kolonialisiert, wurde Mayotte 2011 ein französisches Departement, heute ist es das ärmste in Frankreich. Die Hälfte seiner Einwohner lebt in Armut. Tausende Kinder wachsen in riesigen Slums auf, es fehlt ihnen an Allem. Jahou kam vor einigen Jahren mit ihrer Familie per Schiff hierher. Ihre Mutter floh vor der Armut auf der Nachbarinsel Grande Comores. Seitdem geht Jahou nicht mehr zur Schule, sie bleibt lieber in ihrem kleinen Haus, aus Angst vor der Grenzpolizei oder den kriminellen Banden im Viertel. Emmanuelle, Severine und Margot inszenieren mit Jugendlichen aus den Slums eine Show, mit Theater-, Tanz- und Gesangsunterricht: Die Jugendlichen in Mayotte sollen lernen, dass sie viel mehr können, als sie denken. Und sie sollen das Lachen wieder lernen. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
08:15 μμ
Goldgrube Altenheim
Europa ist heute mehr denn je ein "alter Kontinent": Über 65-Jährige machten 2020 ein Fünftel der europäischen Bevölkerung aus und laut Prognosen wird ihr Anteil bis 2100 auf mindestens ein Drittel ansteigen. Die Frage der Altersfürsorge stellt sich in allen Ländern Europas und dennoch überlassen viele Regierungen das Schicksal der Senioren den privaten Unternehmen. Diesen ist jedoch der wirtschaftliche Nutzen weit wichtiger als das Wohlergehen der Menschen. Die Alterung der Gesellschaft wird zur Goldgrube für große Ketten wie Korian und DomusVi aus Frankreich. Sie setzen auf den Ausbau des Angebotes an häuslicher Betreuung, Seniorenresidenzen und Wohngemeinschaften im eigenen Land, aber auch auf internationaler Ebene. DomusVi ist zum Beispiel Marktführer in Spanien. In Deutschland werden polnische Haushaltshilfen ausgebeutet, in Frankreich floriert der Markt des betreuten Wohnens und im Vereinigten Königreich ist der Sektor ein Spielball der Finanzmärkte. Diese Privatisierung und deren teilweise katastrophalen Folgen stehen im Mittelpunkt dieses Dokumentarfilms. Das Gegenbeispiel - das vielgepriesene öffentliche System in Skandinavien - hingegen wird so teuer, dass die Gemeinden ihre Investitionen reduzieren müssen. Welche Zukunft steht den heutigen Senioren bevor, und wie können junge Generationen vorsorgen? Die Dokumentation blickt auf die Entstehung, die Mängel und die Widersprüchlichkeiten eines Systems und hinterfragt das gesellschaftliche Bild des Alters.
de
09:45 μμ
Bis die Erinnerung uns scheidet
Seit kurzem hat Juliettes Großmutter Aussetzer, Gedächtnislücken und Stimmungsschwankungen. Die Diagnose lautet Alzheimer. Bald wird sie in eine Spezialeinrichtung müssen, aber der Großvater möchte sie so lange wie möglich selbst zu Hause pflegen. Die Trennung scheint dennoch unausweichlich.Juliette beginnt, die letzten Momente des gemeinsamen Lebens eines Paares zu filmen, das ihre Vorstellung von Liebe geprägt hat. Ursprünglich wollte sie dokumentieren, wie ihr Großvater seine Rolle als pflegender Angehöriger empfindet, sich mit der Realität dieser Krankheit auseinandersetzen und einer fast 65 Jahre währenden Beziehung ein filmisches Denkmal setzen.Doch im Laufe der Gespräche und der Dreharbeiten entsteht eine Parallelerzählung, die ihre idealisierte Wahrnehmung dieses Vorzeigepaars differenzierter erscheinen lässt. Daraufhin setzt sich Juliette das Ziel, die Schattenseiten ihrer Familiengeschichte zu erkunden, bevor sich die Antworten in den Mäandern der Erinnerung und der Trauer verlieren.Ihre Großeltern sind die letzten Familienangehörigen, die sie mit ihrem Vater Gilles verbinden. Dieser starb, als Juliette 20 Jahre alt war. Nach und nach erkennt sie die Kluft zwischen ihrem verklärten Familienbild, das durch ihren kindlichen Blick und die immer gleichen Geschichten geprägt wurde, und einer weitaus vielschichtigeren Realität.Schon ihr Großvater hatte seine Familie seit Anfang der 60er Jahre ununterbrochen gefilmt und einen umfangreichen Fundus geschaffen: Unzählige Super-8-Spulen und Hunderte von Fotografien dokumentieren über 50 Jahre im Leben einer Familie aus der französischen Mittelschicht. Sie verleihen der einzigartigen Geschichte von Juliette einen universellen Charakter und zeigen, wie Familiennarrative entstehen.
de
10:50 μμ
Silke - Ein Leben im Balance-Akt
Silke Pan ist Leistungssportlerin im Paracycling: Vize-Weltmeisterin 2019 im Handbike, Gewinnerin des Giro d'Italia, Rekordmeisterin im Marathon und auf den besten Weg, sich für die Paralympischen Spiele von Tokio zu qualifizieren. Die Athletin hat im Laufe ihrer Karriere bereits eine Vielzahl an Medaillen gewonnen, als Testerin eines Exoskelett-Prototyps fungiert und zahlreiche Vorträge zum Thema Behinderung gehalten. Dieser Dokumentation begleitet Silke in ihrem Alltag jenseits ihrer sportlichen Erfolge. Eine zentrale Rolle spielt dabei Silkes komplexe Liebesbeziehung zu ihrem Ehemann Didier, mit dem sie 2007 den lebensverändernden Trapezunfall hatte. Als Zirkusakrobatin stand Silke jahrelang im Rampenlicht und ihr durchtrainierter Körper war Teil der Show. Wie kann man den eigenen Körper wieder annehmen, wenn die Beine im Spiegel aussehen "wie zwei nasse Lappen"? Die Dokumentation stellt die ungeschmückte Realität dar, ohne Silkes Intimsphäre zu verletzen: Die Zuschauer sehen, wie sie sich aus dem Rollstuhl hievt, wie sehr ihre Muskeln schmerzen, wie viele Medikamente sie einnehmen muss … Gezeigt werden auch die neuropathischen Beschwerden, die stundenlangen nächtlichen Pflegemaßnahmen und ihre schlaflosen Nächte. "Silke - Ein Leben im Balance-Akt" ist ein Film über Widerstandskraft und den langen Weg eines Paares, um Schuldgefühle zu überwinden und vergeben zu können.
de

Οδηγός TV - Τετάρτη, 15/05/2024

12:10 πμ
Tracks East
In Russland ist kritischer Journalismus so gut wie nicht mehr vorhanden. Da wundert es umso mehr, dass die uralte Wochenzeitung „Sobesednik” weiterhin frei berichtet. Zuletzt druckte sie sogar Alexej Nawalny auf ihr Cover. Chefredakteur Oleg Roldugian führt „Tracks East“ durch seine Redaktion.In der Ukraine hat der Inlandsgeheimdienst (SBU) schon mehrmals Journalisten eingeschüchtert. Wie können ukrainische Medien Themen wie Korruption im Militär ansprechen, ohne gleich als Landesverräter attackiert zu werden? Zuletzt bekam ein Journalist nach einem kritischen Bericht über das Militär umgehend einen Einberufungsbescheid - mit freundlicher Unterstützung des Geheimdienstes.Und in Serbien bedroht das wachsende Medienimperium von Präsident Vučić den unabhängigen Journalismus. Dabei ist Serbien ein assoziiertes Mitglied der EU. Journalistinnen und Journalisten wie die des investigativen Portals KRIK sind permanenten Diffamierungen in den Vučić-Medien ausgesetzt.
de
12:40 πμ
Der Kreuzzug der Kinder
Dafür, dass es die Kinderkreuzzüge wirklich gab, gibt mehrere Zeugnisse. Zusammen mit Wissenschaftlern und Historikern begibt sich die Dokumentation auf die Spuren des Kinderkreuzzugs, auf die Suche nach der historischen Wahrheit. Welche Quellen gibt es? Sind die vertrauenswürdig, oder ist alles nur ein grausames mittelalterliches Märchen? Die Spurensuche beginnt in Köln, führt auf bislang unentdeckte Friedhöfe, in berühmte Klöster und mächtige Bibliotheken. Sie führt über die Alpen, durch Schnee und Eis, immer auf den Pfaden der Kinder. Welche Spuren hinterließen sie? Was erzählen die regionalen Chroniken über ihre Schicksale? Fest steht, dass Franz von Assisi ein Zeitgenosse der Kinderpropheten war. Hat er sie beeinflusst, war der Heilige Franziskus ihr großes Vorbild? Welches Wissen um die geheimen Hintergründe des Mythos liegt im Vatikan verborgen? Die Dokumentation ist eine Reise in opulenten Bildern durch Raum und Zeit, eine Reise auf den Spuren des abenteuerlichen Kinderkreuzzugs und seiner Propheten.
de
01:35 πμ
Der Kreuzzug der Kinder
Die Spurensuche führt auf bislang unentdeckte Friedhöfe, in berühmte Klöster und mächtige Bibliotheken, führt weiter Richtung Mittelmeer, durch Schnee und Eis, immer auf den Pfaden der Kinder. Welche Spuren hinterließen sie? Was erzählen uns die regionalen Chroniken über ihre Schicksale? Fest steht, dass der damalige Papst Innozenz III. Anfang des 13. Jahrhunderts religiösen Irrglauben mit harter Hand verfolgte. Wenn die Kinderkreuzzüge Realität waren, entschied sein Urteil über das Schicksal der Propheten. Welches Wissen um die geheimen Hintergründe des Mythos ist also in Rom, im Vatikan verborgen? Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch Raum und Zeit, auf eine Reise in opulenten Bildern auf den Spuren des abenteuerlichen Kinderkreuzzugs und seiner Propheten.
de
02:30 πμ
Der Milliardär und sein Museum
Mitten in Paris, zwischen Louvre und Centre Pompidou, öffnet in Kürze ein neues Museum für zeitgenössische Kunst seine Pforten, die Bourse de Commerce - Pinault Collection. Drei Jahre lang dauerten die gigantischen Renovierungs- und Umbauarbeiten unter der Leitung des berühmten japanischen Architekten Tadao Andō. Mit Unterstützung der Nachwuchsarchitekten Lucie Niney und Thibault Marca sowie des staatlichen Denkmalarchitekten Pierre-Antoine Gatier verwandelte er die einstige Pariser Warenbörse in einen avantgardistischen Ausstellungsort, der radikale Architektur mit der Bewahrung des baulichen Erbes vereint.Über 3.000 Handwerker und Restauratoren kamen auf der Baustelle zum Einsatz: Sie reparierten das gusseiserne Skelett und die Fenster der großen Dachkuppel, restaurierten das runde Deckengemälde in 30 Meter Höhe und gossen 800.000 Kubikmeter Beton für den von Andō entworfenen Zylinder im Innern des Rundbaus. Die Arbeiten erfolgten unter dem strengen Blick des nonkonformistischen Milliardärs und Kunstsammlers François Pinault, der parallel dazu seine Eröffnungsausstellung vorbereitete.Auf dem extrem spekulativen zeitgenössischen Kunstmarkt geben heute längst nicht mehr Kunstkritiker oder öffentliche Kultureinrichtungen den Ton an. Im Jahr 2021 ist wohl nur ein privater Sammler in der Lage, ein Museum in der Größenordnung der neuen Bourse de Commerce zu eröffnen.
de
03:25 πμ
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
03:30 πμ
Mit offenen Augen
Keine weiteren Informationen
de
05:20 πμ
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05 πμ
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
06:10 πμ
Mit offenen Augen
Keine weiteren Informationen
de
06:25 πμ
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30 πμ
GEO Reportage
Klangschalen: Der vibrierende Klang dieser metallenen Gefäße hat sich längst über seine Heimat, das Himalaya-Gebirge, hinaus verbreitet. In der westlichen Welt vornehmlich als Therapieinstrument zum Stressabbau genutzt, ist es in seiner nepalesischen Heimat bis heute mehr als das: Klangschalen sind Instrumente für Meditationen, Tantra-Zeremonien und Heilungsrituale. Viele dieser Schalen werden in kleinen Familienbetrieben in Handarbeit hergestellt. Wobei jede Familie ihre eigenen kleinen Geheimnisse hat und Schalen für einen bestimmten Zweck herstellt. Klangschalentherapeuten wie Santa Ratna Shakya und seine Tochter Suvechhya gründen ihre Behandlung auf die Lehre der sieben Chakren. Das sind Energiezentren im Körper. So werden in der traditionellen Klangschalentherapie sieben verschiedene Schalen eingesetzt: sieben Töne für die sieben Chakren. Zu ihren Patienten gehört die 21-jährige Sangita. Sie ist im achten Monat schwanger, mit ihrem ersten Kind. Die Behandlung mit den Schalen soll eine natürliche und einfache Geburt vorbereiten. Um ihr weitere Erleichterungen zu verschaffen, will Santa Ratna Shakya ihr nun sogar eine Mondschale schmieden lassen. Das Licht des Mondes würde der Schale, so der schamanische Glaube, zusätzliche Kräfte verleihen. Auch im benachbarten buddhistischen Kloster nehmen Klangschalen eine wichtige Rolle ein. Sie helfen bei der Meditation und begleiten Rituale. Santas Tochter Suvechhya möchte demnächst ihre Ausbildung zur Heilerin vollenden und muss sich auf die Prüfung vorbereiten. Abnehmen muss sie ihr Vater. „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25 πμ
Stadt Land Kunst
(1): Das beklemmende Bangkok von John BurdettIm chronischen Verkehrschaos von Bangkok ist es für einen Detektiv schwierig, unbemerkt ein Auto zu beschatten. Kaum hat er es aus den Augen verloren, ist es auch schon zu spät: Der Fahrer wurde ermordet. Das Verbrechen entspringt der Fantasie des britischen Schriftstellers John Burdett, dessen Buch „Der Jadereiter“ den Auftakt zu einer Krimireihe bildet, die hinter die Kulissen der pulsierenden thailändischen Metropole blickt. Mit seinem politisch unkorrekten, humorvollen Schreibstil lässt Burdett kein Bangkok-Klischee aus.(2): Mailand: Napoleons persönliches AbenteuerIm norditalienischen Tiefland weckt der Name Bonaparte keine Erinnerungen an verstaubte Geschichtsbücher, sondern an eine wenig bekannte Abenteuergeschichte. Als Kind der Französischen Revolution träumte Napoleon Bonaparte davon, seine emanzipatorischen Vorstellungen in andere Länder zu exportieren. Ab 1796 machte der Korse Italien zum Ausgangspunkt seines militärischen und politischen Aufstiegs und ließ sich schließlich sogar zum König krönen. In der Lombardei, vor allem in Mailand, stieß sein Reformwille auf besonders fruchtbaren Boden. Hier gedenkt man auch noch 200 Jahre nach seinem Tod dieser goldenen Zeit.(3): Jerusalem: Yehudahs Hühnersuppe mit MatzenknödelnIn Jerusalem bereitet Yehudah ein traditionelles Gericht für das jüdische Pessachfest zu. Zunächst kocht er eine Hühnersuppe mit Karotten, Sellerie, Lauch, Pastinaken und Zucchini, in der er anschließend Brotknödel garziehen lässt, wie es ihm seine Großmutter beigebracht hat. Natürlich gibt er auch das eine oder andere Geheimnis preis, wie sie besonders gut gelingen.(4): England: Wo das Olympische Feuer lodertMuch Wenlock mit seinen dicht zusammenstehenden Reihenhäusern - mal aus Fachwerk, mal aus Backstein - ist ein Ort, wie er englischer nicht sein könnte. Hier, in der Grafschaft Shropshire, nordwestlich von Birmingham, pflegt man britisches Understatement. Doch das Örtchen war nicht immer so beschaulich: Einst war es in aller Munde, als dort ein jahrtausendealter Wettbewerb wieder aufgelegt wurde. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10 πμ
Stadt Land Kunst
(1): Franche-Comté: Schauplatz von Stendhals „Rot und Schwarz“Julien Sorel, der Held aus Stendhals Klassiker „Rot und Schwarz“, ist für den gesellschaftlichen Aufstieg zu allem bereit. In seinem zweiten Roman erzählt der Autor fünf Jahre aus dem Leben des ebenso ehrgeizigen wie romantischen jungen Napoleon-Bewunderers und bildet dabei eine Gesellschaft im Wandel ab. Die napoleonische Ära geht mit der Restauration zu Ende. Klerus, Adel und konservatives Bürgertum erobern die Macht zurück. Ausgangspunkt der Handlung ist die Franche-Comté, das Land der Uhrmacher, in dem viel mehr passiert, als man vermuten könnte.(2): Die Vjosa: Der ungezähmte Fluss der AlbanerDie Vjosa fließt im Süden Albaniens und gilt als der einzige noch naturbelassene Fluss in Europa. Sie entspringt im griechischen Epirus-Gebirge und mündet in Albanien in die Adria. Im Lauf der Geschichte trachteten viele Mächtige nach der Kontrolle über den Fluss, von den Römern bis hin zu den Osmanen. Die Bewohner der Region Labëria kämpften einst für die Unabhängigkeit Albaniens, heute setzen sie sich für den Umweltschutz ein.(3): Ruanda: Michels KartoffeleintopfIn Kigali kocht Michel Imwanje, einen einfachen, aber leckeren Kartoffeleintopf. Er schneidet zuerst die Kartoffeln klein und gibt sie dann für 45 Minuten mit Karotten, Tomaten und Paprika in den Kochtopf. Tomatenkonzentrat und zwei Brühwürfel verleihen dem Ganzen noch etwas mehr Aroma.(4): Mexiko: Eine blutige Weltmeisterschaft In Mexiko-Stadt steht ein Monument der Fußballgeschichte: das Aztekenstadion. 1970 gewann der brasilianische Spieler Pelé hier die Weltmeisterschaft, 1986 der Argentinier Maradona. Doch 1969 ging ein Spiel in der 85.000 Zuschauerplätze zählenden Arena dramatisch aus … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00 πμ
Das Tier im Menschen
Der Dokumentarfilm reiht in einem atemberaubenden Bilderbogen Anekdoten aus dem Tierreich aneinander, die Lachen und Staunen hervorrufen und vor Augen führen, wie sich jedes Lebewesen optimal an seine Umwelt angepasst hat und mit erstaunlichen Fähigkeiten punkten kann. Und wenn sich der Mensch gerne seiner Empathie und seiner komplexen Gefühlswelt rühmt: Auch im Tierreich ist soziales Verhalten verbreitet, bleiben Paare lebenslang verbunden, wird um verstorbene Artgenossen getrauert, werden erbitterte Territorialkämpfe geführt. Doch nur der Mensch hat gelernt, dass Rituale eine allumfassende, verbindende Kraft besitzen, die ihm ethische und moralische Prinzipien verleihen von der seine Gemeinschaft profitiert.Anja Taylor sagt selbst über ihren Film: "Das reizvolle dieses Films bestand für mich darin, mit einigen Mythen aufzuräumen. Der Mensch begreift sich oft als überlegen, als habe er mit anderen Lebewesen nichts gemein. Doch wir teilen überraschend viele Eigenschaften, anatomisch wie in unserem Verhalten. Bei diesem Projekt bestand die Chance darin, einmal den Menschen mit seinen tierischen Artgenossen zu vergleichen: Wie gelang es uns, durch evolutionäre Vorteile den Planeten so zu dominieren? Diese Frage unterhaltsam und in einer zeitgemäßen Art und Weise zu erzählen, die auch noch informativ ist, war eine Herausforderung. Den Film zu realisieren, das war aber auch eine große Freude. Sie ermöglichte es mir, Geschichten von begeistert Baseball spielenden Ratten bis hin zu tanzenden Spinnen - und damit die Bandbreite des Lebens - zu zeigen."
de
10:30 πμ
Streifen durch die Wildnis
Im Serengeti-Nationalpark lassen sich die größten Herdenwanderungen der Welt beobachten: Auf der Suche nach saisonalen Futter- und Wasserquellen begeben sich jährlich Millionen Gnus und Zigtausende anderer Huftiere auf einen tausend Kilometer langen Treck durch die Savanne, von Tansania im Süden nach Kenia im Norden und wieder zurück. Ein atemberaubendes Naturschauspiel in einer unvergleichlichen Landschaft: ebenes Grasland, soweit das Auge reicht, hier und da unterbrochen von Flüssen, Hügeln und Waldstücken. Wo die Herden ziehen, sind auch hungrige Beutegreifer nicht weit.Von den 300.000 Zebras auf Wanderung widmet sich die Dokumentation besonders einem einzelnen Tier: einer trächtigen Stute. Ihr Fohlen kommt gleichzeitig mit Tausenden Gnukälbern zur Welt. In der flachen, weiten Savanne lauern Raubtiere auf leichte Beute. Zebras sind intelligent und wissen, dass sie mit den riesigen Gnuherden ziehen müssen, um ihre Jungtiere zu schützen. Die Zebrastute folgt den Gnus, behält aber Gefahren stets im Auge.Nach mehr als 150 Kilometern muss das Zebrafohlen seinen ersten Fluss durchqueren. Hier lauern hungrige Krokodile im Hinterhalt, aber die Herde hat keine andere Wahl. Denn am anderen Ufer regnet es, und üppige Graslandschaften warten auf sie. Hinter der rutschigen Uferböschung, die erklommen werden muss, liegt die Grumeti-Ebene. Aber die Tiere müssen noch einen weiteren Fluss überwinden, den legendären Mara in Kenia, nach dem das Naturschutzgebiet Masai Mara benannt ist.
de
11:15 πμ
Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt
„Karakal-Katze - Von der Savanne nach Kapstadt“ erzählt die Geschichte einer jungen Raubkatze, eines Karakals, die es in die Stadt verschlägt. Nach erfolglosen ersten Jagdversuchen in der Savanne gelangt die Raubkatze auf ihren Streifzügen in die Vororte von Kapstadt. Hier nutzt sie ihre scharfen Sinne und ihre phänomenale Sprungkraft, um sich an die vom Menschen gestaltete Umgebung anzupassen. Sie erlegt auf Golfplätzen Kaninchen und jagt Ratten in den Scheunen. Das Weibchen lässt sich eine tote Robbe schmecken, die das Meer in die Bucht gespült hat, und dringt sogar in einen Vorgarten ein, um Hundefutter zu stehlen. Es trotzt Gefahren wie dem Autoverkehr und ebenfalls den in Richtung Stadt abgewanderten großen Raubtieren. In Kapstadt leben rund 60 Karakale am Rande der menschlichen Zivilisation. Gelegentlich kreuzen Vorstadtbewohner den Weg der scheuen Tiere und teilen Bilder in den sozialen Netzwerken.  Mit Unterstützung des „Urban Caracal Project“ der Universität Kapstadt hat das Filmteam die Raubkatzen über zwei Jahre lang begleitet. Der Film dokumentiert das Leben der Karakale in dieser ungewöhnlichen Umgebung und verdeutlicht die erstaunliche Fähigkeit vieler Tierarten, sich an die rasante Verstädterung anzupassen.
de
12:10 μμ
Re: Clowns helfen Kindern in Not
"Clowns Sans Frontières – Clowns ohne Grenzen" ist weltweit tätig, in Afrika, im Nahen Osten und in Asien. Über Jahrhunderte kolonialisiert, wurde Mayotte 2011 ein französisches Departement, heute ist es das ärmste in Frankreich. Die Hälfte seiner Einwohner lebt in Armut. Tausende Kinder wachsen in riesigen Slums auf, es fehlt ihnen an Allem. Jahou kam vor einigen Jahren mit ihrer Familie per Schiff hierher. Ihre Mutter floh vor der Armut auf der Nachbarinsel Grande Comores. Seitdem geht Jahou nicht mehr zur Schule, sie bleibt lieber in ihrem kleinen Haus, aus Angst vor der Grenzpolizei oder den kriminellen Banden im Viertel. Emmanuelle, Severine und Margot inszenieren mit Jugendlichen aus den Slums eine Show, mit Theater-, Tanz- und Gesangsunterricht: Die Jugendlichen in Mayotte sollen lernen, dass sie viel mehr können, als sie denken. Und sie sollen das Lachen wieder lernen. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40 μμ
Stadt Land Kunst
(1): Das Paris von Emile ZolaEs rumort in den Eingeweiden von Paris, wenn der Lärm der Bauarbeiten durch die Metropole hallt, die geschunden ihre blutenden Wunden leckt. Das war schon 1858 so, als Emile Zola inmitten der Haussmann’schen Umbaumaßnahmen in die Hauptstadt kam. Nachdem er seine Kindheit in der Provence verbracht hatte, war er in seine Geburtsstadt zurückgekehrt, die „in eine Wolke aus Gips“ gehüllt war. Auf den Trümmern der niedergerissenen Häuser errichtete er sein eigenes Denkmal: den ab 1871 erschienenen 20-bändigen Romanzyklus „Die Rougon-Macquart“: Eine Familiensaga über fünf Generation im sich wandelnden Paris.(2): Bolivien: Tanz mit dem TeufelJedes Jahr im Februar kommen in der bolivianischen Stadt Oruro Hunderte von Teufeln aus ihren Verstecken und sorgen mit einer mythenumwobenen Parade für Aufruhr. Der Volkstanz Diablada spiegelt das Kräfteverhältnis zweier Weltanschauungen wider: der katholischen Religion, die ab dem 16. Jahrhundert von den spanischen Kolonialherren gewaltsam eingeführt wurde, und den präkolumbianischen Bräuchen, in denen sich ambivalente Figuren zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod bewegen.(3): Äthiopien: Degafés würziger FischIn Debre Zeyit bereitet Degafé ein für die Region typisches Fischrezept zu und brät dafür rote Zwiebeln, Knoblauch, gemahlenen Ingwer, Chilipulver und eine äthiopische Gewürzmischung an. Dann fügt er den kleingeschnittenen Fisch und grüne Chilischoten hinzu und serviert das fertige Gericht mit Reis und gebratenem Fisch.(4): Louisiana: Drogen, Tod und Rock ’n’ RollWer als Franzose (oder Französischsprachiger) durch den Bezirk Pointe Coupee in Louisiana kommt, wird unweigerlich vertraute Klänge vernehmen. Das einstige französische Kronland hat über die Jahrhunderte nichts von seiner Schönheit eingebüßt. In dieser üppig grünen Landschaft fand in den 1970er Jahren ein Musikfestival statt, das sich schnell zum Alptraum entwickelte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
01:25 μμ
Stadt Land Kunst
(1): Frankreich: Michel Serres Naturvertrag von AgenDer französische Philosoph Michel Serres prägte in seiner über 60 Jahre währenden Schaffenszeit das 20. Jahrhundert. In seiner Heimatstadt Agen arbeitete er inmitten der Natur und untersuchte die Zusammenhänge zwischen wissenschaftlichem Fortschritt, Ökologie und Moral. Sein 1990 erschienenes Werk "Der Naturvertrag" wurde weltweit zum Bestseller. Es verhandelt darin eine zentrale Frage unserer Zeit: die Beziehung des Menschen zur Welt und zur Natur.(2): Schweden: Zwischen Fabelwesen und PragmatismusTiefe Wälder, riesige Seen und lange Winter inspirierten die Schweden im Laufe der Jahrhunderte zu vielen Legenden, die diesem mehrheitlich evangelischen, liberal und pragmatisch wirkenden Land noch heute etwas unvermutet Geheimnisvolles verleihen. Schon in vorchristlichen Zeiten gab es solche Mythen, und noch heute glaubt man in Schweden gern, dass Geister und Fabelwesen Wälder, Seen und Felslandschaften bevölkern.(3): Mongolei: Doljinsurens Teigtaschen mit HackfleischfüllungIn der Nähe des Dorfes Khujirt bereitet Doljinsuren ihre Lieblingsspeise zu: Khuushuur, gefüllte Teigtaschen. Für die Füllung hackt sie Hammelfleisch und gibt dann wilden Lauch, Öl und Salz hinzu. Anschließend füllt sie die Teigtaschen damit und brät sie in geschmolzener Butter an.(4): Äthiopien, eine der ersten Fälschungen der MenschheitsgeschichteIm Jahr 1165 taucht im Abendland ein rätselhafter Brief auf. Das Dokument ist von einem unbekannten Priester namens Johannes unterzeichnet und spricht von einem „Paradies auf Erden“, irgendwo im Osten. Jahrhundertelang nährt der Brief bei Christen auf der ganzen Welt die kühnsten Hoffnungen und Vermutungen. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
02:15 μμ
Taking Sides - Der Fall Furtwängler
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll US-Major Steve Arnold aufklären, auf welcher Seite der berühmte Dirigent Wilhelm Furtwängler stand, der sich entschieden hatte, das nationalsozialistische Deutschland nicht zu verlassen; war er für oder gegen die Nazis? Das Chaos im besiegten Deutschland, die Lügen und gegenseitigen Anschuldigungen der Betroffenen machen die Angelegenheit zu einem verminten Gelände für den Major. Seine Schwarz-Weiß-Philosophie eignet sich jedoch wenig zur Schuldfeststellung im Fall eines sensiblen Künstlers, der trotz des totalitären Regimes entschlossen seine künstlerische Aufgabe erfüllen wollte und sich durch ein Dickicht moralischer Ambivalenz zu manövrieren versuchte. Wilhelm Furtwängler, einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation, muss sich vor einem US-amerikanischen Entnazifizierungsausschuss verantworten. Obschon er letztlich von allen Vorwürfen freigesprochen wird, bleibt sein Name durch seine Verbindung mit den Nazis befleckt.Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 waren jüdische Künstler gezwungen, Deutschland zu verlassen. Wer nicht rechtzeitig ins Exil ging, war mit zunehmenden Repressalien und schließlich mit dem Tod bedroht. Furtwängler blieb und wurde einer der wichtigsten kulturellen Aktivposten der Nazis.Die Frage nach der politischen Verantwortung des Künstlers in einem totalitären Regime bleibt bis heute aktuell. Soll man bleiben - und wie sich verhalten - oder die Heimat verlassen. Der ungarische Regisseur István Szabó wirft mit seiner Sezierung eines Künstlerlebens während der Nazi-Zeit wichtige Fragen auf und zeigt über weite Strecken überzeugend, wie schwierig es sein kann, sie eindeutig zu beantworten. Der Film gewann Preise auf den Filmfestivals von Mar del Plata, Valenciennes und Pescara.
de
04:10 μμ
Rituale des Lebens
Die Verführung ist ein Übergangsritual zum Leben als Paar. Diese besondere Art der Kommunikation ist kulturell gekennzeichnet: Die Signale, die in der Sprache der Verführung ausgesandt werden - verbal oder nonverbal - müssen vom Empfänger oder der Empfängerin verstanden werden. Verführung kann in jedem Alter stattfinden, markiert aber insbesondere den Wechsel vom Single-Dasein erwachsener Menschen zum Leben zu zweit. In dieser Folge erlebt Anne-Sylvie Malbrancke zwei Verführungsrituale von jungen Erwachsenen, die ihre Seelenverwandten suchen.Beim Volk der Suri aus dem äthiopischen Omo-Tal geht Verführung mit einer Transformation des Körpers einher. Einige Monate vor ihrer Hochzeit lässt sich die junge Nagugna ihre Lippe unter großen Schmerzen durchbohren, um einen Lippenteller aus Ton einzusetzen. Die Suri leben halbnomadisch von Viehzucht in schwer zugänglichen Bergregionen. Sie gehören zu den letzten Völkern, in denen die Frauen einen Lippenteller tragen. Das ca. 8.000 Jahre alte Accessoire warf in der Anthropologie zahlreiche Fragen auf: Was sagt der Lippenteller über das Verhältnis zwischen Körperschmuck und Verführung aus?Auf der indonesischen Insel Bali bedeutet Verführung auch Kampf. Beim Mekare-kare treten junge Männer in blutigen Gefechten gegeneinander an, um ihren Gott zu ehren - und die Aufmerksamkeit einer zukünftigen Partnerin zu erregen. Die ungewöhnliche Tradition entstand im balischen Dorf Tenganan. Agus ist 20 Jahre und noch nicht verheiratet. Um die Zuschauerinnen zu beeindrucken, kämpft er mit der stacheligen Pandan-Palme bewaffnet bis aufs Blut.
de
05:05 μμ
Die gefährlichsten Bahnstrecken der Welt
Über 196 Brücken und durch 55 Tunnel kämpft sich der „Bernina Express“ von Chur in der Schweiz bis nach Tirano in Italien. Durch tiefe Täler, wilde Schluchten und über das ewige Eis der Bündner Alpen. Erst 1890 erschließen die Bahningenieure den Südosten der Schweiz. Die einzigartige und gewagte Streckenführung durch das Albulatal und über den Berninapass zählt seit 2008 zum UNESCO-Welterbe. Die Viadukte und Tunnel sind steinerne Zeugen für den Pioniergeist der Bahningenieure und den Mut der Bahnarbeiter und Mineure, die trotz der lauernden Gefahren das silbern schimmernde Schienenband durch die Berge hindurch bis hinunter ins Val Poschiavo legten. Auf den ersten Blick unsichtbar: die Bedrohung der Strecke durch die globale Klimaerwärmung. Vor allem im Hochgebirge kommt es zu markanten Veränderungen.Heute noch muss der Lokführer auf dieser Strecke wachsam sein, denn damals wie heute sind das Wetter und die Berge immer für eine Überraschung gut. Extreme Wetterereignisse wie Starkschneefälle, Überschwemmungen oder Winterstürme im Gebirge können unter bestimmten Umständen dazu führen, dass ganze Berge ins Rutschen kommen - und im schlimmsten Fall die Bahnlinie bedrohen. Die Dokumentation begleitet den „Bernina Express“ auf seiner rund vier Stunden dauernden Fahrt von Chur in der Schweiz bis nach Tirano in Italien. Atemraubende Luftaufnahmen erzählen die Geschichte einer architektonischen Meisterleistung von Bahningenieuren in einer unberechenbaren Landschaft.
de
05:50 μμ
Die Farben Marokkos
Ocker ist in Marokko die Farbe der dunklen Felsen des Südens, die des zerfurchten Kalksteins, der Klippen und auch der gewaltigen Gebirgsstöcke des Hohen Atlas. Vor dieser ockerfarbenen Kulisse mit ihren beeindruckenden Steinformationen jagen die Menschen noch heute nach Kobras, Hornvipern und anderen gefährlichen Reptilien. Die Bewohner des Oasenstädtchen Mhamid züchten Dromedare, auch deren Fell ist ockerfarben. An einem Tag des Jahres gibt es Wettrennen der Passgänger. Ocker ist auch die Farbe der Steine, Mauern und Wälle der alten Königsstadt Marrakesch, die als historisches Zentrum des Landes gilt. Zwischen Erde und Kalkstein liegt die quirlige Medina: ein buntes Labyrinth, in dem man die Kostbarkeiten der Stadt bestaunen kann. Im Süden Marokkos erinnern ockerfarbene Kasbahs, Ksars und niedrige Lehmhäuschen an frühere Zeiten. Doch die Tage dieser historischen Gebäude sind gezählt. Agadir Ouzrou, ein befestigtes Dorf aus dem 16. Jahrhundert, konnte erst kürzlich vor der Zerstörung gerettet werden. Der Ort zeugt von der Vergänglichkeit des traditionellen Baumaterials der Region. Marokko gehört zu den schönsten Reisezielen der Welt. Das Königreich im Norden Afrikas wartet mit spektakulären Kultur- und Naturschätzen auf. Doch das Gesicht Marokkos ändert sich ständig. Es ist ein Land der tausend Schattierungen, mit einer Farbpalette, die von Grün, Blau, Rot und Ocker bis zu Weiß reicht. Diese Farben haben bestimmte Bedeutungen und sind Teil der Kultur. Sie haben Auswirkungen auf die Umwelt und die Vorstellungen der Menschen. Sie erzählen viele Geschichten, und jede Farbe enthüllt eine andere Seite des Landes.
de
06:35 μμ
Die Farben Marokkos
Weiß steht in Marokko für das gleißende Sonnenlicht, das die Landschaften und Kalkhäuser erleuchtet und in die Moscheen und Gassen der Medina fällt. Die heilige Farbe kennzeichnet auch einen der bekanntesten Vögel des Landes, den Weißstorch, der in Afrika überwintert und in der mysteriösen Nekropole von Rabat seine Nester baut. Weiß gilt auch als die Farbe von Prunk und Prestige. Die weiße Djellaba der Würdenträger besteht aus feinster Wolle und wird seit Jahrhunderten auf traditionelle Weise im mittleren Atlasgebirge hergestellt. Das „weiße Haus“ (la Casa Blanca) an der Atlantikküste wurde im Laufe der Zeit zu Casablanca, einer der größten Städte Nordafrikas. An den weißen Fassaden ihres historischen Zentrums erfreuen sich Architekturliebhaber aus der ganzen Welt. Weiß steht außerdem für Reinheit und für einen eleganten Wein, der auf einem Gut in der Region von Essaouira nach uralter Technik hergestellt wird. Die Farbe charakterisiert ebenso die lichtdurchfluteten Dünenlandschaften der Sahara und spiegelt sich auf der Oberfläche der Naila-Lagune wider, wo sich das Hellgelb der Wüste mit dem Blau des Ozeans vereint.
de
07:20 μμ
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
07:40 μμ
Re: Patient Pferd im OP
Aus der ganzen Welt kommen Pferdebesitzer in eine Pferdeklinik ins Norddeutsche Lüsche. Hier operiert Dr. Jan Hein Swagemakers minimal invasiv. Seine Spezialität ist es, einen verengten Nervenkanal im Hals zu weiten. So können erkrankte Pferde wieder schmerz- und stolperfrei traben und springen. Der 63-Jährige ist eine Koryphäe in der großen Welt der Pferdemedizin. Nicht nur als Operateur. Er ist auch der Mannschaftstierarzt der deutschen Springreiter.Für diese Klinik nimmt Patient Pferd auch mal den Flieger. Und landet am Flughafen Frankfurt. Nur: Wie läuft ein Check-In der Fracht Pferd? In der Frankfurter Animal Lounge nimmt Pferdewirtin Vanessa Wilkens die vierbeinigen Gäste in Empfang: Bis zu zwölf Stunden Flug liegen oft hinter den Tieren. Eingepfercht zu dritt in einer engen Transportbox. Von Frankfurt aus geht es für die Pferde zu Reit-Turnieren, neuen Besitzern, aber eben auch in den OP-Saal von Dr. Swagemakers.Für die Besitzer von Stute Quiwi an der Schweizer Grenze ist Experte Swagemakers in Norddeutschland die letzte Hoffnung. Deshalb scheuen sie nicht, viel Geld auszugeben, damit ihr Pferd nach Lüsche transportiert wird. „Sie ist ein zehnjähriges Pferd. Aber, wenn man das beheben kann - und die OP ist ja sehr vielversprechend - will man ihr diese Chance auf jeden Fall gönnen.“„Re: Patient Pferd im OP“ zeigt eine der größten Pferdekliniken Europas, wo der Spezialist auf Kunden trifft, deren Erwartungen ebenso groß sind, wie die Liebe zu ihrem Pferd. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
08:15 μμ
Der schlimmste Mensch der Welt
Julie ist auf der Suche. Auf der Suche nach sich selbst, nach ihren Grenzen, nach einem Lebensentwurf, der sie erfüllt, anstatt sie lediglich zu beschäftigen. Dabei ist sie sich selbst, in allem, was sie tut, einen Schritt voraus: Im Medizinstudium, das für sie eher Zeitvertreib als Herausforderung darstellt, reift ihr Wunsch, nicht den menschlichen Körper, sondern den Geist zu studieren - und so wechselt sie zur Fakultät für Psychologie.Nur um wenig später beim Scrollen durch ihre Handyfotos festzustellen, dass sie eigentlich ein visueller Mensch ist: Also wird sie Fotografin. Und als sie eine Beziehung mit dem etablierten Comiczeichner Aksel beginnt, lebt sie erneut mit einem Bein in der Zukunft: Er ist bereits über 40, seine Freunde wohnen in schicken Häusern mit Gärten und haben Kinder. Diese wünscht Aksel sich auch, mit Julie, doch diese ist mit Ende 20 noch nicht bereit für eine Familie.Sich für einen einzigen Lebensentwurf zu entscheiden bedeutet für sie in erster Linie, eine unendliche Zahl alternativer Möglichkeiten zu verpassen. Was nach Selbstbezogenheit oder Wankelmütigkeit klingen mag, zeigt sich in Julies Charakter eher als eine Form von ungestillter Sehnsucht und Neugierde. Sich nicht sicher zu sein, ist für sie ein vertrauter Zustand, der sie jedoch nicht lähmt, sondern handeln, nach vorn blicken lässt. Als sie auf einer Hochzeitsfeier schließlich auf den gleichaltrigen Eivind trifft, hält sie plötzlich inne und kommt für einen kurzen Moment in der Gegenwart an ... Das oscarnominierte Drama ist der dritte Teil der thematisch lose verbundenen Oslo-Trilogie von Regisseur Joachim Trier. Diese begann mit „Auf Anfang“ (2006), einem verspielt-emotionalen Doppelporträt zweier befreundeter Jungschriftsteller, gefolgt vom melancholischen Drama „Oslo, 31. August“ (2011). Mit der 2021 in Cannes ausgezeichneten Renate Reinsve in der Hauptrolle bildet „Der schlimmste Mensch der Welt“ einen überraschenden, lebensbejahenden und doch tiefgründigen Abschluss der Reihe. Triers leichthändiger Umgang mit filmischen Mitteln - wie der selbstreflexiven Off-Erzählerin, Animationssequenzen oder dem plötzlichen Einfrieren der Zeit - gibt dem Drama, das stellenweise wie eine romantische Komödie anmutet, seinen besonderen Ton.
de
10:15 μμ
Titane
Alexia arbeitet als Show-Tänzerin auf Automessen, doch ihre Obsession für Fahrzeuge geht weit über das Berufliche hinaus. Nach einem schweren Autounfall wurde ihr als Kind eine Titanplatte in den Schädel implantiert; seitdem wird sie von Autos sexuell erregt. Nach einer ihrer Shows wird Alexia von einem jungen Mann bedrängt und verfolgt. Im Affekt ermordet sie ihn; und bei dem einen Opfer wird es nicht bleiben. Auf der Flucht nimmt sie die Identität eines seit vielen Jahren vermissten Jungen an und verwandelt sich durch Selbstverstümmelung in ihn: Adrien. Vincent, der Vater des Jungen, nimmt sie auf. Alexia taucht tief in das gemeinsame Leben mit Vincent ein und verstummt. Während in ihrem Bauch etwas Metallisches heranwächst ... Alexia hat seit einem schweren Autounfall in ihrer Kindheit, infolge dessen ihr eine Titanplatte in den Kopf implantiert wurde, eine Obsession für Autos. Als Tänzerin auf Automessen reibt sie sich an Autoteilen, die in diesem Moment ihre ganze Welt sind. Unter der Dusche nach einer Show verfängt sie sich mit den Haaren im Brustwarzenpiercing einer Kollegin, und das Metall beginnt eine magische Anziehungskraft auf Alexias Körper auszuüben.Als ein Fan von ihr sie in ihrem Auto bedrängt und sich nicht abschütteln lässt, ersticht Alexia ihn im Affekt mit ihrer Haarnadel. Zu Hause bei den Eltern muss sie feststellen, dass sie schon gesucht wird; der Konfrontation begegnet sie mit weiterer Gewalt. Auf der Flucht, am Flughafen, auf den Bildschirmen im Terminal, sieht sie die Fahndungsbilder von sich selbst. Aber sie sieht auch ein Plakat: Ein Junge, Adrien, wird vermisst, und das seit vielen Jahren. Er müsste jetzt das Alter von Alexia haben.Alexia bricht sich die Nase, rasiert sich die Haare und nimmt die Identität des schlaksigen, stummen Jungen an. Bei einer Gegenüberstellung wird sie von Vincent, Adriens Vater, einem Feuerwehrhauptmann, dessen Leben zerstört ist, als sein verlorener Sohn erkannt. Er nimmt Alexia bei sich auf; versucht auch, sie in die Welt der Feuerwehr zu integrieren.Alexia schnürt sich ihre Brüste ab, verbirgt ihr Geschlecht unter einem notdürftigen Korsett und kaschiert eine beginnende Schwangerschaft. Einzig als Vater infrage kommt ihr letzter sexueller Kontakt: ein Auto.Die gewaltige Schlagkraft, die in den blutigen, betörenden und immer ekstatischen Filmmomenten liegt, zieht das Publikum in den Bann. Rauschhaft und absurd - der Film begeistert und verliert dabei nie seine Glaubwürdigkeit. "Titane" von Julia Ducournau sprengt die Grenzen des Filmemachens und der gesellschaftlichen Normen. Es ist ein intensives und zugleich verwirrendes Erlebnis, das die Zuschauenden zwingt, über das Konzept von Fleisch, Identität und Liebe in einer zunehmend technologisierten Welt nachzudenken. "Titane" ist Julia Ducournaus zweiter Spielfilm. Die französisch-belgische Koproduktion unter Beteiligung von ARTE wurde 2021 bei den 74. Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Zahlreiche weitere internationale Auszeichnungen für den Film, die Regisseurin und die Hauptdarstellerin folgten.
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