Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

TV-guide - tirsdag, 02-11-2021

01:05
Brasch - Das Wünschen und das Fürchten
Am 3. November 2001 verstarb mit 56 Jahren der Dichter Thomas Brasch. Zuerst widersetzte er sich der staatstragenden Vätergeneration in der DDR und dann, im anderen Teil Deutschlands, jeder Form von Autorität. "Künstler oder Krimineller", das war seine Devise.Für Brasch war die Kunst nicht nur die Möglichkeit, die Welt zu verändern wie bei Brecht, sondern sie zu überleben. Seine Kunst kam aus einer tiefen Verletztheit. Er betonte immer wieder, wie wichtig seine Arbeit für ihn ist. Er suchte mit Hilfe der Kamera etwas, was ihn am Leben hält. Tatsächlich zeigen sie seinen Untergang: radikal, authentisch, ohne jede Eitelkeit und voller Angst.Braschs Leben und Sterben ist außergewöhnlich. Hier musste einer auf dem Messer gehen, wie Christa Wolf sagt, um vorwärts zu kommen. Thomas Brasch größter Wunsch war immer, dass er und "seine Arbeit gebraucht wird". Dieser Wunsch geht nun endlich in Erfüllung. Christoph Rüter war mit Thomas Brasch bis zu seinem Tod befreundet. Regelmäßig begleitete er Brasch mit der Kamera.
de
02:40
Claudia Cardinale
Sie galt als Ikone mediterraner Weiblichkeit. Doch seit ihren ersten Rollen in den frühen 60er Jahren hat Claudia Cardinale das Frauenbild im Film völlig verändert. Betörend und scheu, sinnlich und doch keusch, feminin und doch burschikos - innerhalb von wenigen Jahren ist die italienische Schauspielerin zu einem neuen Sexsymbol geworden. Immer wieder wurde sie mit Brigitte Bardot verglichen. Sie war Alain Delons betörend schöne Geliebte in "Der Leopard" und die sexy Heldin in Sergio Leones Western-Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod". Fellini und Visconti machten sie zu ihrer Muse. Ihr Leinwanddebüt hatte sie 1958 in dem Film "Goha" an der Seite von Omar Sharif. Sie spielte weitere kleinere Rollen, bis ihr 1960 mit "Bel Antonio" und 1962 mit "Hörig" der endgültige Durchbruch gelang. In den 60er Jahren zählte Cardinale neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida zu den führenden Filmdiven Italiens. Als Tochter eines Sizilianers und einer Französin wuchs Claudia Cardinale in Tunis auf. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, doch die Teilnahme an einer Misswahl 1957 brachte die Wende: Als "schönste Italienerin von Tunis" gewann sie eine Reise zu den Filmfestspielen von Venedig, wo sie von dem Produzenten Franco Cristaldi entdeckt wurde. Zunächst schlug sie alle Angebote aus. Lange musste sie vor der Öffentlichkeit verbergen, dass sie eine ledige Mutter ist. Das Kino wurde schließlich zu ihrer Rettung. Ihr Sohn Patrick soll, wie die Schauspielerin in ihren Memoiren bekannte, die Folge einer Vergewaltigung sein. Auf der Berlinale 2002 erhielt Claudia Cardinale den Goldenen Bären für ihr Lebenswerk. Als UNESCO-Botschafterin kämpft die italienische Schauspiellegende bis heute gegen häusliche Gewalt und für Frauenrechte.
de
03:35
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
04:25
Bilder allein zuhaus
"Bilder allein zuhaus" nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis "Mona Lisa" bis hin zu Norman Rockwells "The Problem We All Live With" werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
de
04:30
Die wunderbare Welt der Weine (1/10)
Im Südwesten Chinas, an den Ausläufern des Himalaya, erstreckt sich im Schatten des schneebedeckten Khawa Karpo ein steiniges, unwirtliches Gebiet, das zum Hochland von Tibet gehört. Diese Region im Norden der Provinz Yunnan ist nur schwer erreichbar und hat sich ihren eigenwilligen Charakter bis heute erhalten. Drei große Flüsse versorgen sie mit Wasser, darunter der Mekong. Die fruchtbaren Täler, die das Wasser gegraben hat, werden von Tibetern und anderen Volksgruppen für die Landwirtschaft genutzt. Investorengruppen sehen in dieser einzigartigen Landschaft ein großes Potenzial und haben sich bereits mehrere Gebiete gesichert. Ihr Ziel ist es, Weine der Spitzenklasse zu produzieren. Weinbau ist in dieser Region keine Neuheit. Bereits seit der Ankunft katholischer Missionare vor rund 150 Jahren pflanzen einheimische Bauern hier neben anderen Nutzpflanzen auch Trauben an. Die ersten Reben wurden in dem Dörfchen Cizhong produziert. Dort begannen französische Missionare ab 1865, die traditionell buddhistische Bevölkerung zu missionieren. Noch heute ist Cizhong zu 80 Prozent katholisch und die Weinproduktion hat sich stark entwickelt. Rund 30 tibetische Weinbauern haben sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen. Sie verkaufen ihre Trauben, verpachten Parzellen oder helfen bei den Arbeiten im Weinberg. In dieser armen Region Chinas sind die Einnahmen aus dem Weinbau die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Die Methoden, die die Großkonzerne beim Weinbau einsetzen, stehen im starken Kontrast zu denen der lokalen Weinbauern, aber ihr Ziel ist dasselbe: einen Wein von höchster Qualität herzustellen. Dokumentationsreihe Frankreich 2019
de
05:00
Mariss Jansons dirigiert ein Galakonzert in Sankt Petersburg
Mit einem Galakonzert der Sankt Petersburger Philharmoniker unter der Leitung von Mariss Jansons ehrt die Klassikwelt einen der bedeutendsten Musiker der Zeit, den russischen Dirigenten Juri Temirkanow, der in diesem Dezember seinen 80. Geburtstag feiert. 1938 im Kaukasus geboren, ist Temirkanow seit 1988 Künstlerischer Direktor und Chefdirigent der Sankt Petersburger Philharmoniker. Im Laufe seiner Karriere dirigierte er die weltweit renommiertesten Orchester. An diesem besonderen Tag übernimmt Termikanows Freund und Schüler Mariss Jansons die Leitung der Philharmoniker und interpretiert Werke aus dem russischen Repertoire, darunter Rachmaninow und Prokofjew; aber auch Mahler, Lehár und Gershwin stehen auf dem Programm. Neben den Sankt Petersburger Philharmonikern wirkt auch der Chor des Michailowski-Theaters an dem Programm mit. Zu den Solisten des Abends gehören die Pianisten Denis Matsuev und Nikolai Lugansky, der Singer Matthias Goerne (Bariton) sowie die Sopranistin Karen Slack. Das Konzert ist Teil des Internationalen Winterfestivals "Arts Square", das auf Initiative von Maestro Temirkanow jedes Jahr in der Sankt Petersburger Philharmonie stattfindet.
de
05:55
Die grüne Revolution
"Bioökonomie" klingt erstmal gut, der Begriff steht für die Umstellung einer erdölbasierten Marktwirtschaft auf nachwachsende Ressourcen. Weltweit werden die Werkzeuge dafür entwickelt: Pflanzen, Pilze und Insekten sollen Kohle und Erdöl als Rohstoff ersetzen, Mikroorganismen sollen Chemikalien produzieren. Aber führt die Bioökonomie wirklich zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz? Plastik aus Holz oder Bioabfällen, Ersatzfleisch aus Hülsenfrüchten, Fischfutter aus Insektenlarven, Biodiesel aus Stroh - die Innovationen der Bioökonomie sind nicht automatisch grüner und nachhaltiger. Denn nachwachsende Ressourcen müssen produziert werden und das birgt Gefahren: Flächenfraß, die Zerstörung der letzten verbliebenen natürlichen Ökosysteme, eine noch umfassendere Ökonomisierung der Natur. Die Dokumentation nimmt den gesamten Wirtschaftskreislauf in den Blick: von der Produktion von Biomasse über ihre Verarbeitung bis zu den fertigen Produkten. Sorgen Bioplastik und Fleischersatzprodukte wirklich für mehr Nachhaltigkeit? Oder muss die Herstellung von Lebensmitteln komplett von der Landnutzung entkoppelt werden? In Finnland stellt ein Start-up Fleisch quasi aus Luft her.
de
06:55
ARTE Journal Junior
SchülerInnen einer französischen oder deutschen Schule stellen Fragen zu einem aktuellen Thema, gleichzeitig berichtet jeweils ein Kind "aus allen Erdteilen" von seinem Leben, seiner Schule und seinen Träumen.
de
07:00
GEO Reportage
Seit mehr als 30 Jahren ist David Robert Hau Chef-Ranger im Nationalpark Komodo. Keiner kennt die Insel und seine Bewohner - die riesig großen, drachenähnlichen Komodowarane - so gut wie er. David ist der einzige Ranger, der selbst in die entlegensten Winkel des Parks vordringt und auch andere gefährliche Tiere wie die Javanische Speikobra aufspürt. Ein Kreuzfahrtschiff verlässt Komodo. In den letzten Jahren ist die indonesische Insel zunehmend beliebter bei Tourismusveranstaltern geworden. Eine Win-win-Situation: Die Komodowarane garantieren Nervenkitzel bei den Besuchern aus aller Welt. Die dadurch eingenommenen Gelder ermöglichen sowohl dem Nationalpark als auch den Einheimischen, die vom Souvenirverkauf leben, ein gutes Auskommen. Bedingung ist, dass weder die Natur noch die Tiere gestört werden. Um das zu gewährleisten, sind die Nationalparkhüter im Einsatz. Chef-Ranger David Hau hat viel zu tun. Seit über 30 Jahren kontrolliert er die Bestände nicht nur der Riesenechsen, sondern auch anderer einheimischer Arten wie etwa der blauen Weißlippenbambusotter. Im Laufe der Jahre hat er sich so einen einmaligen Wissensschatz über das Verhalten und den Charakter der Tiere angeeignet, der ihm nun zugutekommt. Bei über tausend Passagieren pro Kreuzfahrtschiff können es die Ranger nicht dem Zufall überlassen, ob die Touristen die Warane sehen. Dies ist aber nötig, um ihnen das Aha-Erlebnis zu bieten. Folglich müssen David und sein Team die imposanten Tiere an einen speziellen Platz locken, wo sie jedoch nicht mit den Menschen aneinandergeraten dürfen. Denn auf den anderen Inseln gab es schon tödliche Bisse. Eine nicht immer einfache Gratwanderung. "GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:50
Italien, meine Liebe
Die Brüder Finotello sind echte venezianische Gewächse. Wie die meisten Einheimischen wohnen sie nicht in der Stadt, sondern draußen in der Lagune auf einer kleinen Insel. Claudio und Carlo sind Gemüsebauern. Zweimal die Woche beliefern sie die Venezianer mit ihren Produkten. Die Insel Sant'Erasmo ist die größte der Lagune und gilt als der Gemüsegarten von Venedig. Etwa auf halbem Weg zwischen Venedig und Triest liegt das kleine Städtchen Marano Lagunare. Der Fischfang ist bis heute die Existenzgrundlage der Menschen. Weiter in Richtung Osten verändert sich die Landschaft schlagartig. Die besondere Lage zwischen Meer und Karst bietet eine abwechslungsreiche Umgebung, stimmungsvolle Panoramaausblicke, sowie eine reiche Flora und Fauna. An diesem idyllischen Ort zieht Andrea Antonic Tag für Tag mit einer Schafsherde umher. Er ist der einzige Wanderschäfer der Region Friaul. Das Karstgebirge umgibt Triest. Mit ihren Denkmälern, den historischen Kaffeehäusern, wo sich früher Gelehrte und Schriftsteller trafen, dem Hafen und den imposanten Jugendstilgebäuden ist die Stadt Treffpunkt vieler Kulturen und das Tor Italiens nach Osteuropa. Der Journalist Pietro Spirito beschäftigt sich jeden Tag mit dieser "kleinsten Provinz Italiens". In seinem Buch "Trieste è un'altra" (Triest ist eine andere) beschreibt der Autor die vielen Gesichter seiner Stadt. Ein weiterer Teil von Triest ist seine unterirdische Geschichte. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm. Unter dem Plateau befindet sich eine eigene Welt aus riesigen steinernen Höhlen und wilden Bergbächen. Die Alpinisten von Triest steigen in die Grotte von Trebiciano hinab. Sie sind immer wieder überwältigt von dem unterirdischen Panorama, sagt Franco Gherlizza, der Vorsitzende des Alpinistenclubs von Triest. Im hintersten Zipfel Italiens scheint sich die Küste in sich selbst zurückzuziehen. Hier öffnet sich die Bucht von Muggia, des einzigen Städtchens Istriens, das italienisch geblieben ist. Die reizvolle Atmosphäre ist eindeutig venezianisch. Nicht nur in den Bauformen: auch der Dialekt, die Sitten und die gastronomischen Traditionen künden von einer intensiv mit Venedig geteilten Vergangenheit. Die Alpen fallen steil ins Meer - eine bizarre, aber traumhafte Landschaft, Olivenhaine, Berg- und Fischerdörfer. Das ist Ligurien. Weiter südlich, in der Toskana, wird es weicher und lieblicher. In Kampanien brodelt es unter der Erde, rund um den Vesuv liegen antike Stätten und fruchtbare Anbaugebiete. Die Küste Italiens ist abwechslungsreich wie kaum ein anderer Landstrich Europas. ARTE reist in fünf Folgen einmal rund um den Stiefel. Die Dokumentationen zeigen Teile der italienischen Küste aus völlig neuer Perspektive und bekannte wie weniger bekannte Regionen mit den Menschen, die sie prägen.
de
08:35
Stadt Land Kunst
Graham Greene, ein Spion in Havanna In den 50er Jahren war Havanna das Babylon der Karibik. Nachts verwandelte es sich in ein Paradies für illegale Geschäfte, hochprozentige Cocktails und wilde Partys. Der Reisende, Journalist und Gelegenheitsspion Graham Greene hatte bereits mit seinem Werk "Der dritte Mann" Bekanntheit erlangt, als er sich lustvoll in das turbulente Nachtleben der kubanischen Hauptstadt stürzte. Sein Roman "Unser Mann in Havanna" erschien nur wenige Wochen vor der Machtergreifung durch Fidel Castro und seine Guerilleros. Rom: Gartenkunst auf Italienisch In der Umgebung Roms finden sich unzählige Grünflächen, kleine Paradiese voller Sinnlichkeit und Fülle. In der Renaissance verwandelte die römische High Society die Natur in eine Art Versuchslabor. Diese Anlagen, echte Kunstwerke unter freiem Himmel, erzählten von der Rolle, die der Mensch der Natur, aber auch der Vernunft, dem Vergnügen, der Freude und insbesondere der Macht einräumte, deren direktes Abbild und Instrument diese Gärten waren. Izas Boeuf bourguignon Im Burgund legt Iza einen Rinderbug, ein Bouquet garni und Gemüse 24 Stunden in Rotwein ein. Dann entnimmt sie das Fleisch und lässt es drei Stunden schmoren. Das mag lang erscheinen, doch wenn das Boeuf bourguignon auf den Teller kommt, ist es so butterzart, dass es auf der Zunge zergeht. USA: Der Skandal um die "Radium Girls" Westlich von New York, im Bundesstaat New Jersey, liegt die ehemals blühende Arbeiterstadt Orange. Thomas Edison, einer der produktivsten amerikanischen Erfinder, siedelte hier seine Labors und seine Fabrik für Eisenerzgewinnung an. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ sich in Orange ein Unternehmen für Radium-Leuchtfarben nieder und vergiftete damit seine Fabrikarbeiterinnen …
de
09:40
Die Reise der Menschheit (1/3)
Die Geschichte der Migration beginnt vor circa 60.000 Jahren. Eine Gruppe des Homo sapiens macht sich auf, die Welt jenseits von Afrika zu entdecken. Hunger und Neugier treibt sie voran, die Flucht vor Kälte, die Suche nach neuen Jagdgründen. Sie sind zu Fuß und mit Flößen unterwegs. Mal folgen sie dem eigenen Instinkt, mal Tierherden. 2.000 Generationen vergehen, bis der Mensch auf allen Kontinenten heimisch wird, in großen und kleinen Gruppen lebt, weit auseinander und oft ohne Kontakt. Diese Gemeinschaften entwickeln eine spezifische Kultur, um sich ihrer jeweiligen Lebenswelt anzupassen. Unabhängig voneinander beginnen die Menschen, Siedlungen zu gründen, Nutzpflanzen anzubauen, Haustiere zu halten. Jeder mit dem, was ihm vor Ort zur Verfügung steht. Eine große Erfindung setzt dann wieder alles in Bewegung: Bronze, eine Legierung von Metallen, die den bisherigen Werkstoffen weit überlegen ist. Bronze entfesselt eine vorher ungekannte Form der Mobilität. Unzählige Menschen brechen wieder auf, Bergleute, Fachkräfte, Händler. Die Gier nach Bodenschätzen lässt die Welt enger zusammenrücken. Der eurasische Kontinent wächst zusammen und eines der größten Imperien entsteht: das Römische Reich. Auf immer mehr Gebiete weiten die Römer ihre Herrschaft aus. Hunderttausende wandern in dieses Reich ein oder werden als Sklaven dorthin verschleppt. Rom ist die multikulturellste Stadt ihrer Zeit. Fast tausend Jahre sollten die Römer den Ton angeben, bis im 4. Jahrhundert das Reitervolk der Hunnen aus Asien vordrängt und eine Kettenreaktion auslöst, die alles umgestaltet: die Völkerwanderung. Film von Susanne Utzt und Cristina Trebbi
de
10:30
Die Reise der Menschheit (2/3)
Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckt, erschafft er auch eine neue, globale Arena der Migration. Die entstehenden europäischen Kolonialreiche bringen fast alle der 400 Millionen Menschen, die damals die Welt bevölkern, direkt oder indirekt in Bewegung. Wo immer in Amerika, Asien, Afrika und Australien Europäer siedeln und herrschen, importieren sie Pflanzen und Tiere, ihre Religion, Krankheiten. Sie verdrängen und töten die Ureinwohner. Diese wiederum weichen in andere Regionen aus. Die Folgen sind dramatisch: 100 Jahre nach Kolumbus sind 98 Millionen der 100 Millionen Ureinwohner Amerikas gestorben, vor allem durch importierte Krankheiten, gegen die sie nicht immun waren. Für diese billigen Arbeitskräfte werden mehr als zwölf Millionen afrikanische Sklaven als Ersatz in die "Neue Welt" verschleppt. Ein Drittel stirbt schon auf der Überfahrt. Durch den Verkauf ganzer Völker kommen in Afrika selbst wiederum riesige Migrationswellen in Gang. Mexiko-Stadt ist der erste Schmelztiegel der frühen Neuzeit. Im 16. Jahrhundert vermischen sich hier Ureinwohner, Asiaten, Afrikaner, Europäer. Mestizen und Mulatten sind nur zwei der unzähligen Kombinationen dieser Gruppen, denen vorgeschrieben wird, wo und wie sie zu leben haben. Mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts expandieren Europäer auch nach Osten, gründen etwa die Niederländische Ostindien-Kompanie. Für ihre Handelsstützpunkte im heutigen Indonesien werden fast eine Million junger Europäer als Arbeitskräfte angeworben, die meisten sind Deutsche auf der Suche nach Reichtum. Wer dort überlebt, kehrt in die Heimat zurück. Es sind Migranten auf Zeit. Film von Susanne Utzt und Cristina Trebbi
de
11:25
Die Reise der Menschheit (3/3)
Technische Innovationen und die daraus resultierende industrielle Revolution katapultieren die Welt im 19. Jahrhundert in ein neues Zeitalter der Migration - die Massenmigration. Die Industrie wächst rasch. Das bewegt Menschen erst in Europa, dann in Nordamerika und schließlich auf der ganzen Welt. Die Eisenbahn beschleunigt das Reisen auf den Kontinenten. Das Dampfschiff ermöglicht die Reise zu einem fernen Kontinent selbst für weniger Vermögende. Es ist die Verlockung der Freiheit, die Suche nach einem besseren Leben, für manche auch die Gier nach Reichtum, die Deutsche aus den beengten Verhältnissen ihrer Heimat ausbrechen lässt. Gold und später Öl beflügeln die Fantasie, wie es heute die im Netz verbreiteten Bilder westlichen Wohlstands tun. Hunger und schlechte Lebensverhältnisse treiben die "Wirtschaftsflüchtlinge" des 19. Jahrhunderts zu Millionen nach Übersee. 50 Millionen hungernde und arbeitsuchende Europäer lässt die Kartoffelfäule migrieren. Die Debatte beginnt, wer rein darf und wer draußen bleiben muss. Gesetze, Grenzen und Behörden, die Immigration regeln sollen, werden immer bedeutender, sogar in den Vereinigten Staaten, dem früheren Einwanderungsland per se. Der Nationalismus prägt das 19. Jahrhundert: Grob umrissene Interessensgebiete oder Vielvölkerreiche weichen Nationalstaaten, die sich über klare Grenzen definieren. Es sind Begriffe wie "Nation" und "Volk", die populär werden und darüber entscheiden, wer dazu gehört und wer nicht. Auch heute sind Millionen Menschen wieder auf der Suche nach einem besseren Leben. Migration hat es immer gegeben und wird es immer geben. Film von Susanne Utzt und Christina Trebbi
de
12:15
Re: Die Klima-Aussteiger
Der Wunsch nach einem ökologischen Wandel hat Roc Sandford zu einem Leben auf der schottischen Insel Gometra bewogen. Roc ist Millionär. Trotzdem lebt er nur mit dem Nötigsten auf der Insel, die er vor 30 Jahren gekauft hat, um seinen vier Kindern ein Aufwachsen mit der Natur zu ermöglichen. Die sind mittlerweile erwachsen und leben nicht mehr auf Gometra. Tochter Savannah wohnt mittlerweile in der Metropole London und versucht, dort ein CO2-neutrales Leben zu führen. Auch Matthew und Charis mit ihren beiden Kindern Elsa und Billy haben sich für ein Aussteiger-Leben ohne fließend Wasser und Strom entschieden. Die Familie lebt in Wales - und zwar fast vollkommen autark. Vor dem Ausstieg arbeiteten Matthew und Charis beide als Tierärzte. Sie kündigten ihre Jobs, um der Spirale von Zeitdruck und Konsum zu entkommen und mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.   Roc Sandford ist auf seiner Insel immerhin per Mail erreichbar. Ein Solarpanel erzeugt etwas Elektrizität für das Handy. Eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank gibt es aber nicht. Er ist davon überzeugt, dass die Welt am Rand des Abgrundes der Klimakatastrophe steht. Dass sich die Natur radikal verändert, kann er auf seiner Insel und in der Umgebung beobachten: Viele nistende Vögel sind verschwunden, die Fischbestände haben dramatisch abgenommen. Von seiner Insel aus hilft er bei der Organisation von Demonstrationen in London und hat eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten mitbegründet. Nur etwa zwei Mal im Jahr verlässt er Gometra für wichtige Treffen und Besorgungen.
de
12:50
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
13:00
Stadt Land Kunst
Van Eyck, der Meister von Brügge Die Geografie von Brügge im Nordosten Belgiens wird von den zahlreichen Kanälen bestimmt, die sich zwischen den vielen Kirchen und dem beeindruckenden Rathausturm hindurchschlängeln. Hier, im "Venedig des Nordens", ließ sich im 15. Jahrhundert der Meister der Porträtkunst, Jan van Eyck, nieder. Brügge war damals eine blühende, prunkvolle und moderne Metropole. Der Maler aber ging auf Distanz zu Adel und Klerus, stellte den Menschen ins Zentrum seines Werks und kündigte somit den aufkeimenden Humanismus an. Sansibar: Im Paradies der Fischer Auf Sansibar, der sagenumwobenen Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas mit ihren weißen Sandstränden, ist das Meer mit seinen Mythen und Legenden omnipräsent. Sansibar, Wiege der Swahili-Kultur, ist mit den anderen Gestaden des Indischen Ozeans verbunden und zieht seit Jahrhunderten Fischer und ihre Dauen mit den weißen, trapezförmigen Segeln an. Die reiche Meeresflora und -fauna ermöglicht den Menschen ein Leben in Harmonie mit dem Ozean. Nurubus kirgisische Nudeln mit Pferdefleisch Nurubu kauft bei seinem Metzger in Kotschkor Pferdefleisch für ein traditionelles kirgisisches Gericht. Das Fleisch wird gekocht, dazu gibt es selbst gemachte Nudeln, und das Ganze wird mit den Fingern gegessen. Tokio: Funkstille im Kaiserpalast Inmitten des hektischen Treibens der japanischen Hauptstadt thront der geheimnisvolle Kaiserpalast von Tokio. Besucher haben nur zu den Gartenanlagen Zugang, im Palast wohnt die kaiserliche Familie. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs umschließt das ehrwürdige Gemäuer ein Geheimnis, das beinahe das Schicksal Japans in andere Bahnen gelenkt hätte …
de
13:45
Stadt Land Kunst - Inspirationen
Kuba: Das Porträt des "Guerrillero Heroico" von Alberto Korda Von den bunten Straßen Havannas über die riesigen Tabakplantagen bis zu den karibischen Sandstränden: Kuba hat viele Gesichter. Der kubanische Fotograf Alberto Korda hielt viele davon fest. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er als Werbe- und Modefotograf, ab 1959 war er der Fotograf der kubanischen Revolutionselite. Seine Hauptmotive waren Frauen, Bauern und Widerstandskämpfer. Ganz "zufällig" schuf er eines der bekanntesten Motive des 20. Jahrhunderts: das Porträt von Ernesto "Che" Guevara anlässlich einer Trauerfeier für getötete Anhänger der Revolution. Die Camargue im Objektiv von Peter Lindbergh Der Naturpark Camargue, der sich zwischen zwei Rhône-Armen erstreckt, ist berühmt für seine Pferde, Flamingos und Stiere. Seine Landschaften begeisterten auch den Modefotografen Peter Lindbergh, der sie zunächst in den Bildern van Goghs studierte und später zum Gegenstand seines eigenen fotografischen Schaffens machte. "Stadt Land Kunst - Inspirationen" heißt die neue tägliche Sondersendung von "Stadt Land Kunst". Die Moderatorin Linda Lorin stellt uns von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor und öffnet uns die Türen zu ihrem Universum. Wie bei "Stadt, Land, Kunst" geht es dabei immer um die Verbindung von Kunst und besonderen Orten, von kreativem Schaffen und Reisen. Evasion garantiert!
de
14:20
Le Train - Nur ein Hauch von Glück
1940 marschiert die deutsche Armee in Frankreich ein. Eilig wird ein kleines Städtchen in der Nähe der belgischen Grenze vor den anrückenden Besatzern evakuiert. Während der Zug auf seine Lok wartet, um die Bewohner nach La Rochelle zu bringen, herrscht Hektik am Gleis. Der Radiomechaniker Julien Maroyeur, der gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau und seiner Tochter reisen will, wird unvorhergesehen einem Güterwaggon zugeteilt, während Frau und Kind in einem komfortablen vorderen Abteil des Zugs reisen. Die Ernüchterung über die unfreiwillige Trennung von Frau und Kind ändert sich durch die Begegnung mit der schönen Deutschjüdin Anna. Sie ist auf der Flucht vor den Nazis, als Fremde und Ausgestoßene im eigenen Land. Zwischen Julien und Anna entwickelt sich eine vorsichtige, aber sinnliche Beziehung vor dem Hintergrund fortwährender Ungewissheit über das eigene Schicksal. Als die Güterwaggons auf der Reise unbemerkt von den Personenabteilen getrennt werden, sind Julien und Anna plötzlich auf sich allein gestellt. Angekommen in La Rochelle erfährt Julien, dass sich seine hochschwangere Frau mittlerweile in einem Krankenhaus an der Loire befindet. Er macht sich auf den Weg und Anna kommt mit, obwohl sie vor der deutschen Besatzung nicht mehr sicher sein wird. Als Julien zu seiner Frau geht, wird Anna nicht auf ihn warten. Sie verabschiedet sich still, indem sie davonfährt. Es vergehen drei Jahre, bis sich die beiden in einem Verhörzimmer der Gestapo wiedersehen. Doch die Umstände der Begegnung sind verhängnisvoll. "Le Train - Nur ein Hauch von Glück" ist eine bewegende Liebesgeschichte nach einem Roman von Georges Simenon. Simenon-Spezialist Pierre Granier-Deferre adaptierte die Geschichte um Schicksal, Liebe und Aufrichtigkeit mit viel Gespür für emotionale Zwischentöne. Von besonderem Reiz ist der Film nicht zuletzt wegen der beiden exzellenten Hauptdarsteller: Jean-Louis Trintignant und Romy Schneider brillieren als Liebespaar.Pierre Granier-Deferre verfilmte neben „Le Train“ auch andere Werke Georges Simenons. Darunter die gleichnamige Adaption „Le Chat“ (dt. „Die Katze“) mit Jean Gabin und Simone Signoret, die auf der Berlinale 1971 beide mit einem Silbernen Bären als beste Darsteller ausgezeichnet wurden. Der Regisseur schätzte an den Romanen Simenons einerseits die Tiefe der behandelten Themen und andererseits die Leichtigkeit seiner Erzählweise. „Le Train“ erzählt ein „psychologisch einfühlsam inszeniertes privates Schicksal vor dem Hintergrund von Flüchtlingselend und Kriegszerstörung. Menschlich anrührend, hervorragend gespielt“ (Filmdienst).
de
16:10
Auf den Dächern der Stadt
Seit rund 15 Jahren porträtiert der Fotograf James Burns die britische Hauptstadt in seinem grandiosen Projekt "London From The Rooftops". Bereits als Teenager unternahm er Ausflüge auf die Dächer von Londons Sozialbauten, auf denen Underground-Bands Konzerte gaben. Das war der Anfang einer Passion fürs Fotografieren von den Dächern der Stadt aus, wo sich James Burns mittlerweile mehr zu Hause fühlt als in den Straßen der Stadt. Für ihn sind die Dächer zu einem wahrhaften Observatorium für die städtebauliche Entwicklung geworden. Für manche sind die Dächer Aussichtspunkt, für andere Freiräume zur Umsetzung engagierter Architekturexperimente - zum Beispiel für den jungen Architekten Theo Molloy, der mit seinem Team schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Auf dem Dach der Hoxton Docks, einem zahlreiche Künstlerstudios beherbergenden Gebäudekomplex, gestaltete er eine subversive Mini-Wohnung umhüllt mit silbern schimmernden Schindeln aus ausgemusterten Tetra-Pak-Kartons. Damit möchte er die Debatte über die Nutzung von Wohnraum anregen, der besonders in London rar geworden und kaum noch zu bezahlen ist. Doch auch trotz des Bau- und Privatisierungswahns gibt es noch Ecken wie das alternative Musik- und Kulturzentrum "Village Underground" im Londoner Stadtteil Shoreditch. Auf dem Dach eines ehemaligen Lagerhauses wurde mittels ausrangierter Eisenbahnwaggons Raum fürs kreative Arbeiten geschaffen. Andere Freigeister wie der Mountainbiker und Fahrradakrobat Andrei Burton testen ihr Geschick an der schwindelerregenden Londoner Skyline. Der Trial-Biker betreibt seinen Sport auf allerhöchstem Niveau und macht mit seinem Fahrrad auch die Dächer Londons unsicher. Im Nordosten der Stadt haben die Kostümbildner Patrick Withaker und Keir Malem ihr Haus mit einem futuristischen Dachgarten versehen. In den Kensington Roof Gardens, die von Chefgärtnerin Pilar Medrano-Dell gestaltet wurden, lädt ein spanischer Garten mit mediterranem Flair zum Verweilen ein. Der Entwurf wurde von den eleganten Grünanlagen der Alhambra inspiriert. Seit rund 15 Jahren porträtiert der Fotograf James Burns die britische Hauptstadt in seinem grandiosen Projekt "London From The Rooftops". Bereits als Teenager unternahm er Ausflüge auf die Dächer von Londons Sozialbauten, auf denen Underground-Bands Konzerte gaben. Das war der Anfang einer Passion fürs Fotografieren von den Dächern der Stadt aus, wo sich James Burns mittlerweile mehr zu Hause fühlt als in den Straßen der Stadt. Für ihn sind die Dächer zu einem wahrhaften Observatorium für die städtebauliche Entwicklung geworden. Für manche sind die Dächer Aussichtspunkt, für andere Freiräume zur Umsetzung engagierter Architekturexperimente - zum Beispiel für den jungen Architekten Theo Molloy, der mit seinem Team schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Auf dem Dach der Hoxton Docks, einem zahlreiche Künstlerstudios beherbergenden Gebäudekomplex, gestaltete er eine subversive Mini-Wohnung umhüllt mit silbern schimmernden Schindeln aus ausgemusterten Tetra-Pak-Kartons. Damit möchte er die Debatte über die Nutzung von Wohnraum anregen, der besonders in London rar geworden und kaum noch zu bezahlen ist. Doch auch trotz des Bau- und Privatisierungswahns gibt es noch Ecken wie das alternative Musik- und Kulturzentrum "Village Underground" im Londoner Stadtteil Shoreditch. Auf dem Dach eines ehemaligen Lagerhauses wurde mittels ausrangierter Eisenbahnwaggons Raum fürs kreative Arbeiten geschaffen. Andere Freigeister wie der Mountainbiker und Fahrradakrobat Andrei Burton testen ihr Geschick an der schwindelerregenden Londoner Skyline. Der Trial-Biker betreibt seinen Sport auf allerhöchstem Niveau und macht mit seinem Fahrrad auch die Dächer Londons unsicher. Im Nordosten der Stadt haben die Kostümbildner Patrick Withaker und Keir Malem ihr Haus mit einem futuristischen Dachgarten versehen. In den Kensington Roof Gardens, die von Chefgärtnerin Pilar Medrano-Dell gestaltet wurden, lädt ein spanischer Garten mit medit erranem Flair zum Verweilen ein. Der Entwurf wurde von den eleganten Grünanlagen der Alhambra inspiriert. Rom, Bangkok, Berlin, London, Los Angeles - fünf Städte, fünf verschiedene Welten. Die neuen Folgen der Dokumentationsreihe "Auf den Dächern der Stadt" erkunden bedeutende Metropolen aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: von deren Dächern aus.
de
17:00
Auf den Dächern der Stadt
Die Zwillingstürme der Vila Olimpica, des Olympischen Dorfes, sind ein Symbol für die Zeit, als sich Barcelona wieder dem Wasser zuwandte, und sie wachen über einen Schatz: ein Meer aus typisch mediterranen Terrassendächern, das in der katalanischen Hauptstadt über mehrere Epochen hinweg entstanden ist. Die Geschichte dieses architektonischen Erbes ist eng mit der sozialen und urbanen Entwicklung der Stadt verwoben. Früher betrieb man auf den Dächern der katalanischen Hauptstadt gesellige Aktivitäten jeder Art, heute erstrahlen sie nach und nach wieder in den schönsten Farben. Alfons Puertas steigt täglich auf das Dach des Fabra-Observatoriums, um das Stadtpanorama, die Dächer und den Himmel zu beobachten. Im Herzen des Bezirks Eixample, rund um das Quadrat d'Or, findet man die schönsten Bauwerke des Modernismus, des katalanischen Jugendstils. Vor allem die Häusergruppe der Illa de la Discòrdia zeugt von der Kreativität der Architekten, allen voran Antoni Gaudí mit seinen spektakulären Dachkonstruktionen. Die Kunsthistorikerin Raquel Lacuesta stellt sie vor. Vielleicht liegt die Zukunft der Stadt aber auch auf den schönsten Dächern des 21. Jahrhunderts. Das meinen zumindest Umweltaktivisten wie Oscar Pascual, der sich mit dem 93-jährigen Joan Carulla austauscht, einem Pionier auf dem Gebiet begrünter Dächer. Der Stadtbezirk Gràcia war bis 1897 ein eigenständiges Dorf. Ein Hauch von Bohème weht heute in dem hippen Viertel, in dem sich viele Künstler angesiedelt haben. Zu ihnen gehört Xavi Julia, ein junger Maler. Lola Armadas gründete 2013 ein Künstlerprojekt unter dem Namen "Terrats en Cultura" - "Kultur auf den Dächern". Gerardo Wardel, Mitbegründer der "Casa por el Tejado", des "Hauses für das Dach", ist auf Dachaufbauten spezialisiert, die er als energieeffiziente Module anbietet. Auch im Viertel Poblenou haben angehende Architekten das Dach als Betätigungsfeld entdeckt - speziell auch das Dach des Architekturinstituts von Katalonien. Nicht nur die Architekten bemühen sich in Barcelona um mehr Biodiversität auf den Dächern: Hoch auf dem Büroturm Torre Realia BCN im Bezirk L'Hospitalet de Llobregat geht der Biologe und Ornithologe Eduard Durany seiner Aufgabe nach, den Wanderfalken wieder in der Stadt heimisch zu machen. Der schönste Platz in luftiger Höhe findet sich wohl auf den Türmen der Sagrada Família. Die von Antoni Gaudí entworfene Kirche ist einmalig in ihrer vielfältigen Symbolik und ihrem gewagten architektonischen Stil. Jetzt soll Jordi Faulí als Nachfolger des visionären Architekten die riesige Baustelle vollenden. Von Paris über New York und Istanbul bis hin zu Tokio und Buenos Aires entdeckt die fünfteilige Reihe faszinierende Metropolen aus einer neuen Perspektive: von den Dächern aus! Ob idyllisch, innovativ oder schwindelerregend - jedes dieser Dächer erzählt seine ganz eigene Stadtgeschichte.
de
17:50
Wildes Indochina
Wenn in Kambodscha der Monsun ausbleibt, herrscht extreme Trockenheit. Dann bestimmt die Suche nach den letzten Wasserstellen das Leben der Tiere. Es entsteht ein zäher Überlebenskampf, und das Gedränge um das wenige verbliebene Wasser wird gefährlich. Vor allem die schwächeren Tiere setzen für einige Tropfen vom kostbaren Nass ihr Leben aufs Spiel. Wenn der langersehnte Regen dann endlich fällt, überrollen Flutwellen das Land. Sie füllen die zahlreichen Wasserwege, die das Land wie Arterien versorgen. Dann schafft der Regen ein buntes Gemisch von Lebensräumen in einem Gebiet von 30.000 Quadratkilometern. Selten gewordene Raubtiere wie der Nebelparder schleichen darin durch den Dschungel. Es wachsen Pflanzen, die besondere Strategien entwickelt haben, um jeden Tropfen Wasser zu nutzen. In der Naturdokumentation über Kambodscha beobachtet die Kamera aus nächster Nähe, wie ein Kragenbär mit seiner höchst sensiblen Nase Nahrung findet und Kahlkopfgeier den natürlichen Kreislauf in Gang halten. Sie zeigt in faszinierenden Bildern Haubenlanguren, die sich elegant durch das oberste Stockwerk des Regenwaldes schwingen und sich auf ganz spezielle Art ernähren.
de
18:35
Wildes Indochina
Im Südwesten Chinas befindet sich einer der schönsten und geheimnisvollsten Naturräume der Erde. Yunnan beherbergt so viele verschiedene Pflanzenarten wie die ganze nördliche Hemisphäre. Und obwohl es von Überbevölkerung und Zersiedlung bedroht ist, bewahrt China zwischen den höchsten Bergen der Erde in der Provinz Yunnan eines seiner geheimnisvollsten Paradiese. Die Reise führt von den Ausläufern des Himalayas bis zu den bewaldeten Tälern. Die Natur ist nur noch in wenigen Teilen Chinas so unberührt wie im Himalaya. Überall sonst zahlen Tiere und Pflanzen einen hohen Preis für die wachsende Zersiedlung und den industriellen Aufschwung. In der Provinz Yunnan sind einige Gebiete von den Veränderungen verschont geblieben. Hoch oben in den Bergen hat das Kamerateam beobachtet, wie sich tibetische Makaken an ihre lebensfeindliche Umgebung angepasst haben. Undurchdringliche Wälder bieten Schutzräume für eine unberührte Natur. Weberameisen bauen mit einer ganz speziellen Technik ihre Nester. Es gibt 70 verschiedene Höhlenfische, so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Die Dokumentation macht deutlich, warum der Südwesten Chinas immer noch eines der größten Rätsel der Natur ist. Film von Allison Beau
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Wir machen Moor
Acht Stunden mit Spaten, Hacken und bloßen Händen mächtige Stauwerke aufbauen, gemeinsam im Freien essen, im Zelt schlafen - die freiwilligen Helfer vom Bergwaldprojekt e.V. verbringen ihren Urlaub damit, Moore wieder zu vernässen. Forscher vom Greifswalder Moor-Centrum suchen unterdessen nach Möglichkeiten, nasse Flächen rentabel zu bewirtschaften. Dabei arbeiten sie auch mit Partnern zusammen, die Pflanzen aus Mooren und auf Feuchtwiesen zu nachhaltigen Rohstoffen verarbeiten. Zum Beispiel zu Möbelplatten aus Rohrkolben oder gleich zu einem ganzen Tiny-House aus Baustoffen aus dem Moor.
de
20:15
Wirecard - Die Milliarden-Lüge
Geld, Gier, Sex und Betrug: Die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Wirecard AG sorgt seit Juni 2020 immer wieder für Schlagzeilen. Der Zahlungsdienstleister war über viele Jahre ein atemloser Erfolg „made in Germany“: Schneller, größer, weltumspannend. Deutschland hatte endlich einen Global Player im IT-Bereich. Von Anfang an gab es immer wieder Fragezeichen und konkrete Hinweise auf Betrug. Wie gelang es dem beliebten Unternehmen trotz aller Vorwürfe, über zwei Jahrzehnte hinweg das Image des unschuldig Verfolgten, des sauberen Fintech-Darlings aufrechtzuhalten? Wirecard ist eine Geschichte der Verblendung, Korruption und Hybris einerseits, kapitalistischer Gier und institutionellen, staatlichen Versagens andererseits: Mitten drin die Wirtschaftsprüfer von EY, die Finanzaufsicht BaFin, die Münchner Staatsanwaltschaft und das deutsche Finanzministerium. Über viele Jahre schauten sie nicht hin und reagierten nicht auf konkrete Verdachtsmomente.Die investigative Dokumentation ist ein fesselnder Krimi und erzählt aus der Perspektive Einzelner, die über zehn Jahre und länger immer wieder auf die kriminellen Machenschaften bei Wirecard hingewiesen haben. Geldwäsche, Bilanzfälschung, Betrug - die Vorwürfe glichen einander. Ebenso die vorgebrachten Beweise. Dennoch konnte das Unternehmen mühelos in den DAX aufsteigen.Zum ersten Mal sprechen im Film die beiden Menschen, die Wirecard schließlich doch zu Fall brachten: der ehemalige Senior Legal Counsel Wirecard in Singapur, Pav Gill, und seine Mutter Evelyn Sokhbir Kaur.
de
21:55
Schätze unter Verschluss - Das System Freeport
Ob in Singapur, der Schweiz oder Luxemburg - weltweit ist ein diskreter Service auf dem Vormarsch: die Lagerung von Werten wie Kunst, Gold, Weinen oder Oldtimern in gesicherten Zolllagern, so genannten Freeports. Die Betreiber-Länder werben mit den Vorteilen der Lager: Sie sind maximal gesichert, und solange Werte dort liegen, bleiben die Besitzer von Zoll und Umsatzsteuer verschont. Doch Kritikerinnen und Kritiker aus der Kunst- und Finanzwelt fürchten: Freeports könnten als legale Schlupflöcher für Steuervermeidung und Schattengeschäfte dienen. Ursprünglich als vorübergehende Transitzonen geschaffen, würden wegen der niedrigen Zinsen immer mehr Schätze dort langfristig “geparkt”, oft sogar anonym, ohne dass man die wahren Besitzerinnen und Besitzer zurückverfolgen kann. Auch könnten Güter innerhalb der Depots weiterverkauft werden - ein weiteres Risiko für undurchsichtige Geschäfte. Und Museumsmanagerinnen und -manager beklagen, durch die geheimen Depots würden Werke oft für lange Zeit aus der Öffentlichkeit verschwinden, mit dem Effekt einer großen Wertsteigerung. Wie berechtigt sind solche Fragen und Zweifel? Gibt es ein “System Freeport”? Wieviel Vermögen steckt hinter den Mauern der verschwiegenen Wertelager? Und warum unterstützt die Politik den Bau und Betrieb solcher Zollfreilager? Martin Gronemeyer und Michaela Kirst begeben sich auf eine spannende Spurensuche, um diese Fragen zu beantworten und gewähren dabei Einblicke hinter die Mauern und Stahltore der verschwiegenen Hochsicherheitslager, die der Allgemeinheit sonst verschlossen bleiben.
de
22:50
Katar: Millionen für Europas Islam
Alles begann mit einem mysteriösen USB-Stick, den ein anonymer Whistleblower den beiden französischen Journalisten Georges Malbrunot und Christian Chesnot zuspielte. Darauf befanden sich Tausende vertraulicher Dokumente der größten NGO der Golfstaaten, der Qatar Charity: unter anderem Spenderlisten, E-Mail-Korrespondenzen und Informationen zu Banküberweisungen. Die Unterlagen enthüllen Einzelheiten über ein Missionierungs- und Finanzierungsprogramm zur Stärkung des politischen Islams in ganz Europa, mit 140 Moscheebauten, Kulturzentren und Schulen, die alle auf die eine oder andere Art mit der Muslimbruderschaft zusammenhängen. Doch die Behörden in der Hauptstadt Doha bestreiten jegliche religiöse Aktivität im Westen. Das Filmteam wollte es genauer wissen und recherchierte über das Programm. Am Beispiel des europaweit größten Vorhabens für ein Islam-Zentrum im elsässischen Mulhouse, eines im Jahr 2016 in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz eingeweihten Museums der Zivilisationen des Islam, einer mit dubiosen Mitteln finanzierten Ausbildungseinrichtung für Imame im zentralfranzösischen Département Nièvre und eines Flüchtlingszentrums auf Sizilien, das auf dem Höhepunkt der Syrienkrise Migranten aufnimmt, wird mit den Finanzierungsströmen auch die dahinterstehende Ideologie aufgedeckt. Sind diese Vorhaben Teil eines viel weitreichenderen Projekts oder ist das Programm lediglich der europäische Ableger einer Strategie Katars, mit der das Land seit dem Arabischen Frühling durch die Stärkung der Muslimbruderschaft seine Führungsposition in der arabischen Welt weiter auszubauen versucht? Die investigative filmische Recherche gibt Einblicke in die ebenso finanzstarke wie hermetische Organisation, deren Verbindungen bis in die Spitze des Staates Katar und die Herrscherfamilie Al-Thani reichen.
de

TV-guide - onsdag, 03-11-2021

00:25
Ghana - Knechtschaft statt Kindheit
Der Volta-Stausee in Ghana entstand 1965, als die US-amerikanische Volta Aluminium Company (VALCO) einen Staudamm für den Bau des Akosombo-Wasserkraftwerks am Fluss Volta errichten ließ. Rund 80.000 Menschen mussten im Rahmen des Projekts umgesiedelt werden, und viele Küstenfischer der Region zogen vom Meer an den See, um dort Buntbarsche zu fangen. Dabei entstanden erstmals Verbindungen zwischen den Küstenorten im Süden und den isolierten Dörfern rund um den Volta-Stausee, die bald auch von Menschenhändlern ausgenutzt wurden: Sie bringen Kinder aus der Küstenregion ins Landesinnere und verkaufen sie als Sklaven an die Fischer am Volta-See. Obwohl verschiedene Organisationen gegen diese Praxis kämpfen und ein Gesetz gegen Menschenhandel und Sklaverei erlassen wurde, wird der illegale Handel mit Minderjährigen noch immer verharmlost. 20.000 Kindersklaven leben 2018 nach Schätzungen am Volta-See. Die Dokumentation begleitet die Arbeit der NGO Challenging Heights, die bisher über tausend Kinder befreit hat und die Minderjährigen in einem eigenen Rehabilitationszentrum betreut. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die ehemaligen Kindersklaven Edem, zwölf Jahre alt, und Peter, 17 Jahre alt, sowie der Sozialarbeiter Kwame, der sie aus der Zwangsarbeit befreite. Für den 30-jährigen Kwame hat die Arbeit auch eine persönliche Dimension: Als Kind war er selbst Sklave am Volta-See.
de
01:15
Schuld an den Schulden, eine griechische Tragödie (1/2)
Am 20. August 2018 lief das Kreditprogramm des Eurorettungsschirms aus, welches Griechenland acht Jahre lang mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstigten Krediten vor der Staatspleite bewahrte. Nun muss der Mittelmeerstaat wieder allein auf finanziellen Füßen stehen. Kann dies gelingen? Die zweiteilige Dokumentation „Schuld an den Schulden, eine griechische Tragödie“ geht der Frage nach, wie Griechenland - und mit ihm ganz Europa - Ende der Nullerjahre plötzlich in eine existenzielle Krise rutschen konnte und blickt dazu auf die jüngere Geschichte der westlichen Welt. Der erste Teil schildert die „Kriegsjahre“ von 1929 bis 1955, der zweite Teil beschäftigt sich mit den Jahren des Wiederaufbaus und schließlich mit den „Krisenjahren“ von 1956 bis heute. Griechenland steht nicht zufällig im Zentrum der beiden Filme: Tatsächlich nahmen die Ereignisse, die Europa in den letzten 85 Jahren erschütterten, dort eine dramatischere Wendung als im Rest der westlichen Welt. Und doch ist Griechenlands Finanzkrise kein Einzelfall; andere europäische Ländern kranken an ähnlichen Punkten. Vor dem Hintergrund der länderübergreifenden Ursachen und Wirkungen untersucht die Dokumentation Griechenlands Beziehung zu den anderen europäischen Staaten, aber auch zum „großen amerikanischen Bruder“, den USA. Sie zeigt den Wiederaufbau Griechenlands und Europas nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 und dem Zweiten Weltkrieg und zeichnet nach, wie sich das Verhältnis der europäischen Bürger zu ihrem Kontinent entwickelt und gewandelt hat. Darüber hinaus wird analysiert, inwiefern politische Eliten spezifische historische Darstellungen nutzten, um ihre Regierungsentscheidungen zu legitimieren.
de
02:15
Schuld an den Schulden, eine griechische Tragödie (2/2)
Am 20. August 2018 lief das Kreditprogramm des Eurorettungsschirms aus, welches Griechenland acht Jahre lang mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstigten Krediten vor der Staatspleite bewahrte. Nun muss der Mittelmeerstaat wieder allein auf finanziellen Füßen stehen. Kann dies gelingen? Die zweiteilige Dokumentation „Schuld an den Schulden, eine griechische Tragödie“ geht der Frage nach, wie Griechenland - und mit ihm ganz Europa - Ende der Nullerjahre plötzlich in eine existenzielle Krise rutschen konnte und blickt dazu auf die jüngere Geschichte der westlichen Welt. Der erste Teil schildert die „Kriegsjahre“ von 1929 bis 1955, der zweite Teil beschäftigt sich mit den Jahren des Wiederaufbaus und schließlich mit den „Krisenjahren“ von 1956 bis heute. Griechenland steht nicht zufällig im Zentrum der beiden Filme: Tatsächlich nahmen die Ereignisse, die Europa in den letzten 85 Jahren erschütterten, dort eine dramatischere Wendung als im Rest der westlichen Welt. Und doch ist Griechenlands Finanzkrise kein Einzelfall; andere europäische Ländern kranken an ähnlichen Punkten. Vor dem Hintergrund der länderübergreifenden Ursachen und Wirkungen untersucht die Dokumentation Griechenlands Beziehung zu den anderen europäischen Staaten, aber auch zum „großen amerikanischen Bruder“, den USA. Sie zeigt den Wiederaufbau Griechenlands und Europas nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 und dem Zweiten Weltkrieg und zeichnet nach, wie sich das Verhältnis der europäischen Bürger zu ihrem Kontinent entwickelt und gewandelt hat. Darüber hinaus wird analysiert, inwiefern politische Eliten spezifische historische Darstellungen nutzten, um ihre Regierungsentscheidungen zu legitimieren.
de
03:10
Das Veltlin und seine Berge
Das Veltlin ist eine der schönsten und gleichzeitig eine der weniger bekannten Alpenregionen Italiens. Enorme Granitmassive, imposante Bergpanoramen und Naturschutzgebiete wie der Gletscher des Stilfser Jochs prägen seinen Charakter. Es ist ein Tal, das sich über hundert Kilometer erstreckt und von steilen Weinbergen umgeben ist, die mühsam kultiviert werden. Mit seinen Trockenmauern, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurden, ist das Veltlin eine Region der Traditionen und der Kontraste inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Das Veltlin/Valtellina liegt im Norden der Lombardei und erstreckt sich von der antiken Handelsstadt Chiavenna bis zum Stilfser Joch - jenem Kreuzungspunkt, an dem die Region an Südtirol und an die Schweiz grenzt. Dort, wo die Eurasische und die Afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen, erheben sich hohe Berge, zwischen denen sich das schmale Tal hindurchzieht. Der Fluss Adda durchschneidet das gesamte Veltlin und trennt auf einer Länge von über hundert Kilometern und einer Breite von etwa sechzig Kilometern die Rätischen von den Bergamasker Alpen. Am Fuße enormer Granitmassive, die einige der berühmtesten Gipfel der Region beheimaten, liegt ein schwieriges und kaum zugängliches Gelände, bewohnt von einer Gebirgsbevölkerung, die sich als erstaunlich kosmopolitisch erweist. Die Dokumentation führt zu den Naturwundern dieses Tals und zu den besonderen Menschen, die es bewohnen.
de
03:55
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
05:00
Jacques Brel à Knokke-Le-Zoute 1963
Kaum ein Liedermacher hat die französische Chanson-Szene so sehr geprägt wie Jacques Brel. Der überaus charismatische und expressive Sänger wurde in den späten 1950er Jahren zu einem gefeierten Weltstar und wird heute in Frankreich und Belgien wie ein Nationalheiliger verehrt. Seine humorvollen, tiefgründigen und sozialkritischen Lieder wurden im französischen Original oder in Übersetzungen von zahlreichen Musikgrößen interpretiert - von David Bowie und Ray Charles über Nirvana bis hin zu Madonna. ARTE zeigt eine restaurierte Live-Aufnahme seines Konzerts vom 23. Juli 1963 im Casino von Knokke-Le-Zoute, einem noblen Badeort in seiner belgischen Heimat, wo er jährlich ein Konzert gab. Die Aufnahmen zeigen Brel bei einer mitreißenden Darbietung, bei der ihm stets der Spagat zwischen Gesang, Drama und Comedy gelang. Seiner Tochter France Brel zufolge war die Show so überwältigend, dass viele Zuschauer das Gefühl hatten, er hätte an diesem Abend einzig und allein für sie selbst gesungen. Neben den Hits "Bruxelles", "Quand on n'a que l'amour", "Rosa", "La Fanette" und "Mathilde" interpretierte er bei diesem Konzert erstmals sein Lied "Madeleine". Die Aufzeichnung des Konzerts wurde 2018 anlässlich des 40. Todestages des Sängers aufwendig von der Jacques-Brel-Stiftung restauriert.
de
05:55
Mars - Leben auf dem Roten Planeten?
Der neue Roboter, den die NASA auf den Mars geschickt hat, heißt "Perseverance" - auf Deutsch: Durchhaltevermögen. Er soll nach Hinweisen auf früheres Leben auf dem Roten Planeten suchen - eine bedeutende und ehrgeizige Mission. Die Konzeption der Raumsonde und ihrer kleinen Helikopterdrohne "Ingenuity" hat Jahre gedauert. Die Dokumentation verfolgt die Entwicklung des Rovers bis hin zu seiner Landung im Jezero-Krater am 18. Februar 2021. Die Mission erweist sich als voller Erfolg: Der Roboter ist gut gelandet, und sämtliche Instrumente an Bord funktionieren reibungslos - "Perseverance" liefert hochaufgelöste Bilder vom Mars. Doch bis dahin war es ein mühevoller Weg für die Teams. Vor Ort entnimmt "Perseverance" Proben aus dem Krater, einem ausgetrockneten Flussdelta, da im Gestein geologische Spuren früheren Lebens - so genannte Biosignaturen - vermutet werden. So könnten unter anderem Erkenntnisse über etwaiges Leben auf dem Mars gewonnen werden. Jahre später sollen diese Proben zur Auswertung auf die Erde gebracht werden. Der vier Pfund schwere Mini-Hubschrauber "Ingenuity", der im Bauch des Rovers mitgereist war, führt mittlerweile eine Reihe von Versuchsflügen durch. Es sind die weltweit ersten auf einem anderen Planeten. Eine weitere Aufgabe der "Perseverance" besteht in der Testung einer Technologie zur Gewinnung von Sauerstoff aus der Atmosphäre. So hofft man, das Gas als Treibstoff verwenden zu können - oder zur Sauerstoff-Versorgung für zukünftige bemannte Marsflüge.
de
06:50
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:55
GEO Reportage - Kuba
Kuba - berühmt für Rum, Zigarren und Musik. Einer der wichtigsten traditionellen Musikstile Kubas ist jedoch bis heute kaum bekannt: die sogenannte Música molida, die „gemahlene Musik“. Erzeugt wird sie von riesigen Lochstreifenorgeln im Zusammenspiel mit einer kompletten Begleitband. Regelmäßig treten sie in abgelegenen Dörfern im Südosten der Insel auf. „GEO Reportage“ hat sich unter die Fiesta-Gäste gemischt. Während an den kulturellen und landschaftlichen Hotspots - wie in Havanna, Santiago de Cuba oder Varadero - der Tourismus boomt, verschlägt es kaum jemanden in diese vergessene Region weitab der Touristenrouten. Die Provinz Granma ist zwar historisch bedeutend: Hier landete Fidel Castro aus dem mexikanischen Exil kommend mit dem Schiff „Granma“ und startete die Revolution. Doch heute ist die Gegend zwischen den Bergen der Sierra Maestra und dem Golf von Guacanayabo wirtschaftlich nur noch bedeutend für den Anbau von Zuckerrohr und die Verarbeitung zu Rohrzucker sowie für Fischfang. Fast vergessen ist die Rolle der Region für die Musikkultur Kubas: Die Lochkartendrehorgeln, zunächst aus Frankreich importiert, heißen in ganz Kuba „órganos orientales“, weil sie hier im Osten der Insel ihre Blüte erlebt haben und in einigen Orten die Straßen-Fiestas noch immer prägen. 1,5 Tonnen schwer ist die Orgel „El Mulato Oriental“. Wenn das Ungetüm auf Reisen geht, bedeutet das für die Musiker um den Direktor Roberto Luis Ramos, genannt Luisito, harte körperliche Arbeit. Leichtfüßig wird es dann später, wenn die Musik erklingt, die die Menschen hier, fernab der Touristenzentren, so sehr lieben. „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:50
Italien, meine Liebe (3/5)
Der Küstenabschnitt zwischen Ventimiglia an der französischen Grenze und San Remo ist von blumenreichen Gärten und Beeten gesäumt. In einem typischen ligurischen Tal liegt Vallebona. Bis vor ein paar Jahrzehnten waren die landwirtschaftlichen Terrassen dieser Gegend bekannt für ihre Fülle an Orangenbäumen. Weiter östlich liegt ein Paradies für Kletterer. Mario Nebiolo erklimmt regelmäßig die steilen Berge. Der Bildhauer und Maler steigt mit Farbeimer und Pinsel an Felswänden entlang und malt überlebensgroße Köpfe und Figuren auf die verlassenen Steinbrüche. Umgeben von Bergen erstreckt sich Genua majestätisch an der Küste. Hinter dem Porto Antico liegt die größte zusammenhängende, europäische Altstadt. Einzigartige historische Bauschätze geben Genua den Spitznamen "La Superba". Am Stadtrand liegt der imposante Friedhof Staglieno. Emilia Bruzzo kümmert sich zurzeit um die aufwendigen Restaurierungsarbeiten. Ein diesseitiger Ort der Erholung liegt etwas weiter östlich von Genua am Golfo Paradiso. Das mondäne, auf einer Halbinsel gelegene Hafenstädtchen Portofino sieht aus wie von Hollywood ersonnen. Tatsächlich diente es mehreren amerikanischen Blockbustern als Kulisse. Alberto Girani, studierter Botaniker und Direktor des Naturparks von Portofino, zeigt eine Ecke Liguriens, in der trotz Urbanisierung und Tourismus die ursprüngliche Natur erhalten geblieben ist. Weiter Richtung Osten an der Küste entlang liegen die fünf ligurischen Juwelen - die Cinque Terre. Mit Silvia Olivari, Rangerin des Nationalparks Cinque Terre, ist das Kamerateam unterwegs in dieser einzigartigen Umgebung. Gleich hinter dem Meer ziehen sich endlose Oliven- und Wein-Terrassen die Berge hinauf. "Kathedralen Liguriens" werden sie genannt. Diese einzigartige Symbiose zwischen Natur und Kultur wird auch Parco dell'Uomo genannt - Park des Menschen. Auf rund 8.000 Kilometern bietet Italiens Küste nicht allein schöne Badestrände, ihre oft unberührte Natur ist auch eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Malerische Dörfer und mondäne Städte laden zum Flanieren ein. An fünf Küstenabschnitten Italiens lernt der Zuschauer Menschen kennen, die ihr Land, ihre Traditionen und ihre Arbeit lieben. Enthusiasten und Lebenskünstler, Archäologen und Bauern, Höhlenforscher und Segelmacher erzählen aus ihrem Leben. Eine Drohnenkamera bietet spektakuläre Bilder aus ganz neuen Blickwinkeln, sie schwebt über der Szenerie. So bekommt man Landschaftsüberblicke und detaillierte Einblicke, die so noch nicht zu sehen waren.
de
08:35
Stadt Land Kunst
Van Eyck, der Meister von Brügge Die Geografie von Brügge im Nordosten Belgiens wird von den zahlreichen Kanälen bestimmt, die sich zwischen den vielen Kirchen und dem beeindruckenden Rathausturm hindurchschlängeln. Hier, im "Venedig des Nordens", ließ sich im 15. Jahrhundert der Meister der Porträtkunst, Jan van Eyck, nieder. Brügge war damals eine blühende, prunkvolle und moderne Metropole. Der Maler aber ging auf Distanz zu Adel und Klerus, stellte den Menschen ins Zentrum seines Werks und kündigte somit den aufkeimenden Humanismus an. Sansibar: Im Paradies der Fischer Auf Sansibar, der sagenumwobenen Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas mit ihren weißen Sandstränden, ist das Meer mit seinen Mythen und Legenden omnipräsent. Sansibar, Wiege der Swahili-Kultur, ist mit den anderen Gestaden des Indischen Ozeans verbunden und zieht seit Jahrhunderten Fischer und ihre Dauen mit den weißen, trapezförmigen Segeln an. Die reiche Meeresflora und -fauna ermöglicht den Menschen ein Leben in Harmonie mit dem Ozean. Nurubus kirgisische Nudeln mit Pferdefleisch Nurubu kauft bei seinem Metzger in Kotschkor Pferdefleisch für ein traditionelles kirgisisches Gericht. Das Fleisch wird gekocht, dazu gibt es selbst gemachte Nudeln, und das Ganze wird mit den Fingern gegessen. Tokio: Funkstille im Kaiserpalast Inmitten des hektischen Treibens der japanischen Hauptstadt thront der geheimnisvolle Kaiserpalast von Tokio. Besucher haben nur zu den Gartenanlagen Zugang, im Palast wohnt die kaiserliche Familie. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs umschließt das ehrwürdige Gemäuer ein Geheimnis, das beinahe das Schicksal Japans in andere Bahnen gelenkt hätte …
de
09:30
Libanon - Gefangen im Chaos
Der Libanon: 18 unterschiedliche, teils verfeindete Religionsgemeinschaften leben in einem de facto handlungsunfähigen Staat, in dem jeder vierte Einwohner ein Geflüchteter ist. Einst als "Schweiz des Orients" betitelt, erscheint der Libanon als westliches Paradies - gefangen in der Hölle des Nahostkonflikts. Der französische Kolonialismus, die Unabhängigkeit Libanons, die Gründung des Staates Israel, das Entflammen des Nahostkonflikts, der Kalte Krieg, der Terrorismus der 1970er Jahre und die israelische Interventionspolitik - all das entfaltet seine Wirkung auf den Libanon. Wer die Hauptstadt Beirut besucht, findet sich in einer Metropole wieder, die über ein pulsierendes Nachtleben, atemberaubende Strände, eine lebendige Kunstszene und zahlreiche Intellektuelle verfügt. Die Kehrseite der Medaille: Die Stadt ist Anziehungspunkt von Terrororganisationen, Rückzugsort für Warlords und Drogenhändler sowie Kulisse für geheimdienstliche Tötungskommandos. Der Blick in den Libanon eröffnet ein Panorama der Weltpolitik. Dabei zeigt sich: Die Geschichte des Landes ist überraschend eng mit uns Europäern verknüpft. Zu Wort kommen der ehemalige Vertraute von PLO-Führer Jassir Arafat, langjährige Kenner des Landes wie Tom Friedman, Journalist und Gewinner des Pulitzerpreises für seine Reportage über den israelischen Einmarsch im Libanon, sowie Mitglieder aus Geheimdienst- und Regierungskreisen.
de
11:00
Geheimnisvolle Eichhörnchen
Kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg: Europäische Eichhörnchen, die quirligen Baumtänzer unserer Wälder, sichtbar und unsichtbar zugleich. Mit ihrer roten, braunen, grauen und bisweilen schwarzen Färbung sind sie überall gern gesehen und doch führen sie zumeist ein verborgenes Leben. Das Team um die Tierfilmer Hubert Doppler und Johannes Pötscher hat sich an die Fersen der flinken, unberechenbaren Sprungakrobaten geheftet. Als sogenannter Kulturfolger hält sich das Europäische Eichhörnchen zwar gern in der Nähe menschlicher Siedlungen auf - fällt hier schließlich regelmäßig Nahrung für den kleinen Nager ab - doch im Allgemeinen bleibt es auf Distanz und nur Wenigen ist ein Einblick in sein Baumkronenreich möglich: Zu groß sind für die kleinen, geschäftigen Tiere die Gefahren, die von den vielen Fressfeinden am Boden oder aus der Luft, ausgehen. Ihre Kobel bauen sie in Astgabeln oder in hohlen Baumstämmen, um sich vor ihren Feinden zu verbergen. Schon im Herbst beginnen sie große Futtermengen, bestehend aus Samen und Nüssen, im Waldboden zu vergraben, um den kalten Winter zu überstehen. Und doch sind ihre Überlebenschancen verhältnismäßig gering. Nur wenige Tiere vollenden ihr erstes Lebensjahr. Häufig fallen sie Jägern aus der Luft, wie dem Habicht oder Mäusebussard, zum Opfer, und auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Vorräte von Futterkonkurrenten entdeckt und geplündert werden, ist groß. Doch gerade aus den eigenen Reihen kommt seit Jahren eine tödliche Bedrohung: Das im 19. Jahrhundert aus Amerika importierte Grauhörnchen verdrängt das heimische Nagetier mehr und mehr aus seiner ökologischen Nische.
de
11:45
Neben-, gegen-, miteinander: Deutsch-französische Geschichten (3/10)
Einst geprägt von Kriegen und Konflikten, sind die deutsch-französischen Beziehungen heute Aushängeschild für das friedliche Miteinander zweier Nachbarstaaten. Dabei ist die deutsch-französische Freundschaft so gefestigt und lebendig, dass beide Länder als Motoren der europäischen Integration fungieren. ARTE geht in einer spannenden zehnteiligen Dokumentationsreihe der bewegten Nachbarschaftsgeschichte beider Staaten unter jeweils einem thematischen Gesichtspunkt nach. Beeindruckende Aufnahmen aus der Vogelperspektive zeigen dabei die Spuren auf, die diese gemeinsame Geschichte sowohl bei den Menschen als auch in den Landschaften hinterließ. Dabei offenbaren sich die lange gewachsenen Beziehungen zwischen Städten und Bevölkerung diesseits und jenseits des Rheins. Die Zeitreise führt von historischen Konflikten und Besatzung im Kalten Krieg zur Gründung der Deutsch-Französischen Brigade, von landestypischer Ess- und Trinkkultur rund um Brot, Bier und Wein zu gemeinsamen Herausforderungen in Umweltfragen.
de
12:15
Re: Wir machen Moor
Acht Stunden mit Spaten, Hacken und bloßen Händen mächtige Stauwerke aufbauen, gemeinsam im Freien essen, im Zelt schlafen - die freiwilligen Helfer vom Bergwaldprojekt e.V. verbringen ihren Urlaub damit, Moore wieder zu vernässen. Forscher vom Greifswalder Moor-Centrum suchen unterdessen nach Möglichkeiten, nasse Flächen rentabel zu bewirtschaften. Dabei arbeiten sie auch mit Partnern zusammen, die Pflanzen aus Mooren und auf Feuchtwiesen zu nachhaltigen Rohstoffen verarbeiten. Zum Beispiel zu Möbelplatten aus Rohrkolben oder gleich zu einem ganzen Tiny-House aus Baustoffen aus dem Moor.
de
12:50
ARTE Journal
Keine weiteren Informationen
de
13:00
Stadt Land Kunst
Stendhal und Grenoble, eine Hassliebe Die "Alpenhauptstadt" Grenoble ist von mächtigen, schneebedeckten Gipfeln gesäumt. In dieser beeindruckenden Naturkulisse wurde einer der größten französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts geboren: Henri Beyle, besser bekannt unter seinem Pseudonym Stendhal. Sein Leben lang pflegte er ein gespaltenes Verhältnis zu Grenoble. In "Leben des Henri Brulard" überschüttete er seine Geburtsstadt mit abgrundtiefem Hass; in "Blätter aus den Reisetagebüchern" schließlich versöhnte er sich mit ihr. Casamance: Die senegalesische Rebellin Die Casamance im Süden Senegals ist eine riesige "grüne Lunge" mit einem Labyrinth aus Mangroven und heiligen Wäldern. Die Region zwischen Gambia und Guinea-Bissau hat sich der Vereinnahmung stets erfolgreich widersetzt. Jahrhundertelang kämpften die Einwohner gegen die europäischen Kolonialmächte. In den 40er Jahren wurde dieser rebellische Geist von Aline Sitoé Diatta verkörpert, einer jungen Frau, die ihr Volk zum Widerstand aufrief. Gonçalos portugiesisches Thunfischsteak Vor den Küsten von Funchal gibt es jede Menge Thunfisch. Aus Achtung vor der Qualität dieses hochwertigen Produkts legt Gonçalo den Fisch in eine einfache Marinade aus Olivenöl, Knoblauch, Weißwein, Weinessig und Kräutern. Dann wird das Thunfischsteak kurz angebraten und mit einer für Madeira typischen Polenta serviert. Brooklyn: Ein Mann mit vielen Gesichtern New York hat fünf Boroughs, und Brooklyn ist der mit Abstand hippste von ihnen. Seit Jahren gilt der Stadtbezirk, der durch die berühmte Brooklyn Bridge mit Manhattan verbunden ist, als das Zentrum urbaner Kultur in den USA. Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es hier einem Mann, auf verblüffende Weise aus der städtischen Anonymität herauszustechen …
de
13:45
Stadt Land Kunst - Inspirationen
Durch die Cevennen mit Robert Louis Stevenson und einem Esel Die Cevennen verbinden das französische Zentralmassiv mit dem Mittelmeer. Von den vulkanischen Ebenen rund um Le-Puy-en-Velay über den Mont Lozère bis hin zu den dunklen Wäldern von Gévaudan umfassen sie eine äußerst vielfältige Landschaft. 1878 durchquert ein junger schottischer Schriftsteller sie mit einem Esel. Noch bevor Robert Louis Stevenson sein berühmtes "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" zu Papier bringt, schreibt er über diese Reise ein Buch, das zum Vorbild späterer Reiseliteratur wird. Durch das wilde Kirgisistan von Sylvain Tesson Zwischen kristallklaren Seen und zerklüfteten Gebirgsketten erstrecken sich die weiten Steppen Kirgisistans. Die Begegnung mit der wilden Natur und der Reiterkultur der hiesigen Nomadenvölker ist für den französischen Reiseschriftsteller Sylvain Tesson eine überwältigende Erfahrung. Gemeinsam mit Fotografin Priscilla Telmon begibt er sich 1999 auf ein ungewöhnliches Abenteuer: Der Pferderitt durch Zentralasien bildet den Ausgangspunkt für eine Reihe von Reiseberichten, unter anderem "Carnets de steppes". "Stadt Land Kunst - Inspirationen" heißt die neue tägliche Sondersendung von "Stadt Land Kunst". Die Moderatorin Linda Lorin stellt uns von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor und öffnet uns die Türen zu ihrem Universum. Wie bei "Stadt, Land, Kunst" geht es dabei immer um die Verbindung von Kunst und besonderen Orten, von kreativem Schaffen und Reisen. Evasion garantiert!
de
14:15
Kundschafter des Friedens
Die Entführung eines Präsidentschaftskandidaten in einer ehemaligen Sowjetrepublik gibt vier alten Agenten des DDR Auslandsgeheimdienstes die Chance, nach über einem Vierteljahrhundert in ihren alten Beruf zurückzukehren. Agenten wurden in der DDR euphemistisch Kundschafter des Friedens genannt. Jochen Falk ist der Kopf des Quartetts, seine ebenfalls in die Jahre gekommenen Kumpels kümmern sich um Technik, Logistik und um die Herzen der Frauen. Falk hat einen persönlichen Grund für diese Mission: Sein alter Widersacher beim BND, Frank Kern, der ihn einst enttarnte und ihm dann die Frau ausspannte, wurde gemeinsam mit dem Kandidaten in Katschekistan entführt. Begleitet werden die vier Spionageveteranen von der jungen BND-Agentin Paula, die zudem Kerns Tochter ist. Schnell wird klar, dass die Methoden der vier Kundschafter nur bedingt in der Gegenwart taugen und dass ihre Talente auch ein wenig eingerostet sind. So hat Jaecki ein Riesenproblem, die Alarmanlage eines Luxushotels lahmzulegen, da die Kabel aus China stammen, und Romeo-Agent Harry scheitert zunächst jämmerlich als Herzensbrecher. Auch wenn weder die eingemottete Technik aus der Zeit des Kalten Krieges noch die neuesten Gadgets wirklich helfen, gelingt die Befreiung von Präsidentschaftkandidat Kazan und seines deutschen Aufpassers. So kann die geplante Friedenskonferenz in Bonn termingerecht beginnen, bei der die vier Ostagenten zusammen mit ihrem alten Kontrahenten aus dem Westen noch eine wichtige Rolle spielen. Robert Thalheim gelang mit dieser Altherren-James Bond-Komödie, in der vier durch den Zeitenwechsel ausgemusterte DDR-Spione ihren Westkollegen nochmal zeigen können, was in ihnen steckt, ein großer Erfolg im Kino. Neben den vier ostdeutschen Schauspielstars Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Thomas Thieme und Winfried Glatzeder brilliert auch Jürgen Prochnow als ihr Westkontrahent.
de
16:00
Hawaii - Die Söhne Halawas
Molokai, die fünftgrößte der hawaiianischen Inseln, ist ein besonders wilder und ursprünglicher Ort: Vor etwa zwei Millionen Jahren entstand die Insel aus zwei erloschenen Vulkanen, zwischen denen sich im Verlauf zahlreicher Eruptionen ein Plateau aus Lavagestein gebildet hat - über tausend Meter ragen die Klippen des Umilehi Point aus den Fluten des Pazifischen Ozeans.Gerade einmal 7.000 Menschen, überwiegend Ureinwohner, leben auf der Insel, unter ihnen Pilipo Solatorio. Mit fünf Jahren wurde er von seinem Großvater auserwählt, die alten Traditionen des Hawala-Tals aufrechtzuerhalten, um zu verhindern, dass sie und die Heiligkeit des Ortes in Vergessenheit geraten. Doch mittlerweile ist viel Zeit vergangen und die Insel hat sich verändert: Viele sind weggezogen oder aufgrund der Verwestlichung der Insel nur noch auf ihre Arbeit und ihr Geld fokussiert.Pilipo ist nun 70 Jahre alt und der Letzte seiner Generation, der noch im Hawala-Tal lebt. Seinen leiblichen Sohn Greg sowie seine „Adoptivsöhne“ führt er in das kulturelle Erbe seiner Heimat ein. Sein Ziel ist es, dass einer von ihnen sein Nachfolger wird, so dass die Traditionen weitergegeben werden.Doch wird Greg, der mit Frau und Kindern auf einer anderen Insel lebt, in seine alte Heimat zurückkehren und diese Verantwortung übernehmen? Oder können seine beiden „Adoptivkinder“, der Taro-Pflanzer Josh und der New Yorker Musiker Jason, in Pilipos Fußstapfen treten? Die Herausforderungen des modernen Lebens machen die Weitergabe des über viele Generationen lebendig gehaltenen Erbes zu einer schwierigen Aufgabe.
de
16:55
Auf den Dächern der Stadt
Schwer vorstellbar: Vor nur zwei Jahrhunderten war Los Angeles ein 100-Seelen-Dorf. Heute leben im Ballungsraum Los Angeles knapp 19 Millionen Menschen, was die Metropole nach New York zur einwohnerstärksten Stadt der USA macht. Los Angeles und sein Dächermeer scheinen sich ins Unendliche zu erstrecken. Die Stadt ist ein gigantisches Patchwork aus zahllosen, völlig unterschiedlichen Vierteln. Die Sonne Kaliforniens lässt ihre Dächer in hellem Licht erstrahlen. Nachts werden sie von Neonschriftzügen erhellt. In Downtown L.A., im Herzen des alten Theater- und Kinoviertels, befindet sich am South Broadway das Ace Hotel. Dessen Dach scheint nach dem Vorbild einer gotischen Kathedrale restauriert worden zu sein. Kaum zu glauben, aber Los Angeles ist die Stadt mit dem höchsten Vogelaufkommen in den USA: Mehr als 400 verschiedene Vogelarten wurden im Bereich von L.A. erfasst. Von den Dachterrassen aus lassen sich die Vögel gut beobachten. Mit der West 5th Street beginnt das Geschäftsviertel. Beim Hotel Rosslyn Annex handelt es sich um ein historisches Gebäude mit berühmter Dachterrasse und um das einst größte Hotel der Westküste der Vereinigten Staaten. Westlich von Downtown liegt das dicht besiedelte Viertel Koreatown. Hier hat der Architekt Lorcan O'Herlihy ein kurvenförmiges Dach entworfen, das Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt ist und den Bewohnern des Gebäudes offensteht. Los Angeles zeichnet sich durch mehr als 300 Sonnentage pro Jahr und ein mediterranes Klima aus. Das Ergebnis ist eine oft unerträgliche Hitze, die durch die Luftverschmutzung noch verschlimmert wird. Zugleich kann aber auch jede Menge Sonnenenergie produziert werden. Mauro versucht, durch das Bemalen der Dächer mit weißer Farbe die Temperatur im Inneren der Gebäude zu reduzieren und die Stadt in neuer Frische erstrahlen zu lassen. Auf den Dächern der Charles Cobb Apartments finden Obdachlose in die Gesellschaft zurück, sie erhalten eine Aufgabe: Zusammen erschaffen sie einen Rückzugsort in Form eines Dachgartens. Rom, Bangkok, Berlin, London, Los Angeles - fünf Städte, fünf verschiedene Welten. Die neuen Folgen der Dokumentarfilmreihe "Auf den Dächern der Stadt" erkunden bedeutende Metropolen aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: von deren Dächern aus.
de
17:50
Wildes Indochina
Die Natur Malaysias beeindruckt mit imposanten Bergketten, atemberaubenden Wäldern und unermesslichem Artenreichtum. In jedem Winkel behauptet sich das Leben in wunderbaren, bizarren Formen. Der Blick hinter das Geheimnis dieser Vielfalt zeigt unter anderem, wie sich in dem feuchtheißen Klima extrem unterschiedliche Lebensräume entfalten, und bietet gleichzeitig großartige Bilder von den seltenen Tieren, die dort leben und ums Überleben ringen. Die Dokumentation thematisiert den täglichen Kampf ums Dasein genauso wie die Schönheit der tropischen Fauna. Sie erzählt außerdem von Malaysias höchstem Berg, der jedes Jahr noch weiter wächst. Sie berichtet von Insekten, die es mit unglaublichen Tricks schaffen, ihre Beute in die Irre zu führen. Sie zeigt, was es für die Natur bedeutet, wenn pro Quadratmeter bis zu drei Meter Regen jedes Jahr fallen und an 365 Tagen im Jahr die Sonne zwölf Stunden lang scheint. Die Kamera hält seltene Momente wie den erbitterten Kampf zweier Nashornkäfer und Badeszenen von Zwergelefanten fest, die es nur noch auf Borneo gibt. Malaysias Regenwald erscheint in seiner ganzen Pracht, und jedes Bild ist der Beweis für die Existenz eines einmaligen Naturparadieses. Film von Hannah Hoare
de
18:35
Der Sibirische Tiger
Der Sibirische Tiger, auch Amurtiger genannt, ist die größte Raubkatze der Welt. Er lebt in den Urwäldern des Sichote-Alin, einem rund 1.500 Kilometer langen Hochgebirge zwischen dem Japanischen Meer und der russisch-chinesischen Grenze. Als höchstes Glied in der Nahrungskette trägt die gefürchtete Raubkatze dort entscheidend zur Erhaltung des Ökosystems bei. Der Sibirische Tiger gilt als "Seele der russischen Wildnis" - dabei hätte der Mensch ihn bereits fast ausgerottet: 1940 gab es nur noch 40 Amurtiger weltweit. Inzwischen ist der Bestand dank strikter Artenschutzmaßnahmen wieder gewachsen - doch nun droht eine neue Gefahr: Der russische Osten wird immer dichter besiedelt, und das enge Zusammenleben von Mensch und Tiger sorgt zunehmend für Spannungen. Wird sich das mächtigste Raubtier der Welt gegenüber neuen Urbanisierungstrends behaupten können? Die Dokumentation folgt einem jungen Tiger auf seiner Suche nach einem neuen Territorium. Dabei werden auch Menschen porträtiert, die regelmäßig auf das Raubtier stoßen - so wie Kim, der sein Jagdgebiet mit dem Tiger teilt, und Yuri Kolpak, der sich mit seinem Team für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Raubkatze einsetzt.Die seltenen Aufnahmen geben Einblick in das Leben der Amurtiger, die trotz ihrer Stärke und Geschicklichkeit ums Überleben kämpfen. Dabei wird auch die Artenvielfalt der ostrussischen Berge mit ihren Sikahirschen, Wildschweinen und Kragenbären beleuchtet.
de
19:20
ARTE Journal
Keine weiteren Informationen
de
19:40
Re: Retter in der Klimanot?
Gewohnheiten zu durchbrechen ist nicht einfach. Das wissen auch die Benediktinermönche aus Plankstetten, dem "grünen Kloster" in der Oberpfalz. Frater Richard ist der Öko-Landwirt des klostereigenen Gutes. Er und sein Bruder, Frater Andreas, sind beide im Dorf unterhalb des Klosters aufgewachsen. Beide Mönche sind beseelt von der Idee eines schöpfungsnahen, nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Ihr bislang größter Coup: der seit gut einem Jahr entstehende Neubau just hinter dem denkmalgeschützten Klostergemäuer. Das größte Stroh-Holz-Haus Süddeutschlands entsteht hier, unterstützt von dem Interreg-Projekt UP STRAW der Europäischen Union. Die Baubranche sucht nach neuen Antworten auf die Klimakrise. Sie trägt einen entscheidenden Anteil am Ressourcen- und Energieverbrauch bei. Das Naturmaterial bindet schon beim Wachsen Kohlenstoff. Nach der Ernte kann es mit minimaler Energie zum Baustoff umgewandelt werden. Und kann - ohne chemische Brandschutzmittel - hohe Brandschutzanforderungen erfüllen. Das alles wissen die Strohpioniere vom Kloster Plankstetten. Doch eine Herausforderung jagt die nächste, denn der dreistöckige Bau ist komplex und vieles ist neu. Wird das Wetter halten? Wie kommen die gigantischen vorgefertigten Stroh-Holzwände zur Baustelle? Stroh: ein bestechend einfacher, sinnlicher Baustoff! Doch hat er das Zeug, ein Bau- und Dämmstoff der Zukunft zu werden?
de
20:15
Liebe ist das perfekte Verbrechen
Als attraktiver Literaturprofessor genießt Marc den Ruf eines Frauenhelden. Nur allzu gerne bringt er seine Studentinnen zum "privaten Nachhilfeunterricht" in sein abgelegenes Chalet in den Bergen, wo er seit Kindertagen mit seiner exzentrischen Schwester Marianne zusammenlebt. Doch als seine letzte Eroberung, die begabte Studentin Barbara, spurlos verschwindet, gerät das Leben des Schürzenjägers aus den Fugen. Schon bald setzen ihn ein junger Polizist, der den Fall untersucht, und die Universitätsleitung unter Druck, und Marc sieht sich bohrenden Fragen ausgesetzt. Kurz darauf taucht auch noch Barbaras attraktive Stiefmutter Anna auf, die an Marcs Unschuld zu zweifeln scheint und die schnell zu seiner Affäre wird. Und dann ist da noch Annie, die ebenfalls in den Genuss der Nachhilfestunden kommen will. Der Frauenheld verliert allmählich die Kontrolle über die Situation und hat zunehmend Mühe, Realität und Fantasie auseinanderzuhalten. "Liebe ist das perfekte Verbrechen" ist der siebte Spielfilm der französischen Brüder Jean-Marie und Arnaud Larrieu. Für ihren Film "Malen oder Lieben" wurden sie 2005 für die Goldene Palme nominiert. In "Liebe ist das perfekte Verbrechen" fängt der renommierte Kameramann Guillaume Deffontaines die Eis- und Schneelandschaften der Schweizer Alpen auf beeindruckende Weise ein. Ein kleiner Geniestreich ist es, die Universität, an der Marc lehrt, im futuristischen Gebäude der Bibliothek der ETH Lausanne zu drehen; das transparente Gebäude macht ein Verstecken unmöglich. "Liebe ist das perfekte Verbrechen" ist eine Verfilmung des Romans "Die Rastlosen" von Philippe Djian.
de
22:00
Jüdisches Leben, Jüdischer Humor (1/2)
Jüdische Witze sind Miniaturerzählungen, die jüdisches Leben verewigen - sie spielen im Schtetl, in Osteuropa oder der Sowjetunion, in Deutschland und Österreich, in New York, im Jenseits oder Diesseits, aber meistens in ferner Vergangenheit. Sie sind immer auch eine Waffe der Unterdrückten und Verfolgten gewesen. Warum sind diese Witze für Jüdinnen und Juden in Europa noch heute so bedeutsam? Welche zeitlosen Erfahrungen spiegeln sich in ihnen? Und warum werden sie von Nichtjuden häufig so missverstanden? Die Dokumentation sucht nach Antworten in der Witzesammlung von Sigmund Freud, sie erzählt von einem erbitterten Streit um eine Witzanthologie im Nachkriegsdeutschland, und sie fragt danach, welche Rolle der Humor in einer Geschichte voller Traumata für Emanzipation und Selbstbestimmung spielt.
de
22:55
Jüdisches Leben, Jüdischer Humor (2/2)
Jüdischer Humor gilt als Humor einer unterdrückten oder an den Rand gedrängten Minderheit. Was aber, wenn jüdische Menschen die Mehrheit bilden? Ist jüdischer Humor in Israel überflüssig geworden? Vergessen, Vergangenheit? Die Dokumentation taucht in die äußerst lebendige Comedy-Szene des Landes ein und zeigt: Das Ganze liegt hier etwas komplizierter. In Deutschland wiederum erfreuen sich Anthologien jüdischer Witze großer Beliebtheit. "Erst bringen sie uns um, dann lachen sie über unsere Witze", kommentiert der Rabbiner Andy Steiman. Spiegelt der Erfolg jüdischer Humoristen und Humoristinnen in Deutschland nach der Schoah ein besonderes deutsches Begehren nach Unbeschwertheit wider? Nach Entlastung, Entschuldigung? Wird womöglich ausgeblendet, dass jüdischer Humor - in Deutschland, aber auch in Frankreich und den USA - mitunter durchaus unbequem für Nichtjuden ist?
de