Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

TV-guide - mandag, 01-11-2021

01:05
Die Mitte der Welt
Das Leben des 17-jährigen Phil ist alles andere als gewöhnlich. In ländlicher Idylle wohnt er zusammen mit seiner Zwillingsschwester Dianne und seiner Mutter Glass in der märchenhaften Villa "Visible". Der Name kommt nicht von ungefähr - mit 17 Jahren kam Glass von Amerika nach Deutschland - hochschwanger mit den Zwillingen. Der Vater blieb zurück und ist seither ein familiäres Tabuthema. Als Phil dann eines Tages von einem Sommercamp aus Frankreich nach Hause zurückkommt, hat sich dort einiges verändert: Ein schlimmer Sturm hat das Dorf verwüstet - und auch zwischen Dianne und Glass scheint der Blitz eingeschlagen zu haben. Phil versucht mit den beiden zu reden, stößt zunächst aber auf eisiges Schweigen. Er versucht sich abzulenken, wobei ihn seine beste Freundin Kat mit verrückten Backnachmittagen und Modenschauen auf Trab hält. Und auch in Sachen Liebe tut sich etwas: Schneller als er gucken kann, findet sich der Teenager in einer leidenschaftlichen Romanze mit dem neuen Mitschüler Nicholas wieder. Mit ihm macht Phil seine ersten Erfahrungen auf Wolke sieben und erlebt auch seinen ersten Liebeskummer. Als er daraufhin Trost bei seiner Familie sucht, erzählt ihm Dianne von dem dunklen Geheimnis, das sich hinter der veränderten Beziehung zu Glass verbirgt. Gemeinsam stellt sich die Familie schließlich ihren Problemen, bricht das lange währende Schweigen und Phil hat endlich den Mut, sich auf die Suche nach seinem Vater zu begeben … "Die Mitte der Welt" von Regisseur und Drehbuchautor Jakob M. Erwa beruht auf der Romanvorlage des Erfolgsautors Andreas Steinhöfel. "Die temperamentvolle, bewegende Adaption des Romans fokussiert auf zentrale Aspekte der Vorlage und verzichtet damit auf viele Handlungsstränge und Figuren. Der Film nähert sich darüber aber höchst respektvoll und zärtlich seinem jungen Protagonisten an, womit er dem Kern des Romans nahekommt, indem er an Toleranz und Aufrichtigkeit appelliert und die existenzielle Kraft von Gefühlen feiert" (Filmdienst).
de
02:55
Christoph Waltz - Der Charme des Bösen
Es gab eine Zeit, da kannte man sein markantes Gesicht vorwiegend aus Fernsehfilmen. Dann entdeckte ihn Quentin Tarantino für Hollywood. Nun ist Christoph Waltz weltberühmt, ein Star. Nur allzu gern wird er allerdings auf Malefiz-Figuren aller garstigen Schattierungen reduziert. In diesem ersten umfassenden Fernsehporträt von Christoph Waltz gehen der Regisseur und Produzent Kurt Mayer und die langjährige Hollywood-Korrespondentin Gabriele Flossmann der schauspielerischen Entwicklung, aber auch den persönlichen Seiten des Ausnahmetalents nach. So weiß etwa kaum jemand, dass Waltz und Michael Haneke denselben - nicht unbekannten - Stiefvater haben und daher sozusagen Halbbrüder sind. Bedeutende berufliche Wegbegleiter orchestrieren Waltz' Werdegang. Eingebettet in zahlreiche Filmausschnitte stellt sich heraus, dass Waltz nicht nur im Bühnenfach des Bösewichtes brilliert. Präzision und Handwerkskunst, trockener Humor und Sprachtalent sind es, die ihn schließlich vom Wiener Reinhardt-Seminar nach Hollywood bringen, in einem "overnight success after thirty years". Seine gegen alle Klischees gebürstete Darstellung verleiht den Figuren besonders Tiefe. Ihnen zu folgen bereitet diabolisches Vergnügen. Der Mensch hinter den ikonischen Figuren seines Schaffens hält sich bedeckt. Seine öffentlichen Auftritte sind rar. Ausschnitte aus seinen ersten Filmauftritten sowie aus dem noch unveröffentlichten neuen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" veranschaulichen das breite Spektrum des zweifachen Oscargewinners. Doch ganz so einfach ist Christoph Waltz nicht zu fassen …
de
03:45
Die wunderbare Welt der Weine
Die drei Weinanbaugebiete Thailands werden von nur acht Winzern bewirtschaftet. Die Region Khao Yai - 160 Kilometer nördlich von Bangkok - bietet die günstigsten Voraussetzungen für die Weinproduktion. Am Rand der imposanten Bergkette von Khao Yai liegt das fruchtbare Asoke-Tal mit der Domäne GranMonte, die der Familie Lohitnavy gehört. Sie hat sich vorgenommen, einen Wein zu produzieren, der über die Grenzen Thailands hinaus bekannt werden soll. Die junge Chefin von GranMonte hat die Domäne in kurzer Zeit an die Spitze der thailändischen Weinproduktion gebracht. In Brasilien hat sie gelernt, wie man Weinanbau unter tropischen Bedingungen betreibt. Die 31-jährige Nikki Lohitnavy ist die erste und einzige Weinbäuerin und Önologin Thailands. Sie experimentierte mehrere Jahre lang mit über 40 Rebsorten aus der ganzen Welt, bis sie die bestgeeigneten Arten für die tropischen Breitengrade fand. Noch um die Jahrtausendwende war Weintrinken in Thailand verpönt. Der Buddhismus warnt vor Alkoholgenuss, da er die Menschen unberechenbar mache. So ist Weintrinken nach wie vor ein Randphänomen und vornehmlich auf die junge, moderne Klientel der schicken Bangkoker Restaurants beschränkt. Die thailändische Weinkultur steht noch ganz am Anfang.
de
04:15
Bilder allein zuhaus
„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Norman Rockwells „The Problem We All Live With“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
de
04:20
Italien von oben - Geschichte(n) eines Landes
Wer durch sanfte toskanische Hügel oder sizilianische Obstgärten spaziert, ahnt nicht, dass in Italien eine Zeitbombe tickt. Luftaufnahmen enthüllen die Spuren geologischer Phänomene, die oft verheerende Folgen hatten: Die Hügel des Tiber-Tals entstanden durch Erdbeben, die jederzeit wieder auftreten können, und die zitronenbestandenen Hänge des Vesuvs werden ständig von neuen Vulkanausbrüchen bedroht. In der Dokumentation erklärt der Vulkanologe Marco Neri die Hintergründe dieser Dynamiken. Italien liegt auf der Grenze der Europäischen und der Afrikanischen Kontinentalplatte und gehört zu den tektonisch aktivsten Regionen Europas. Permanent hängt das Damoklesschwert möglicher Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Erdrutsche über dem „Stiefel“. Derart der Dynamik der Erde unterworfen, die die Landschaften formt und zerstört, ist Italien ein interessantes Terrain für Geologen und Archäologen. Denn bisweilen offenbart der Boden Teile der Geschichte des Landes, so wie im Valle Giumentina, wo die Archäologin Elisa Nicoud Tag für Tag neue Erkenntnisse an die Erdoberfläche befördert.Am Beispiel von Ätna und Vesuv werden eindrückliche Blicke auf die zerstörerische Schönheit von Vulkanen ermöglicht - denn Vulkane stellen nicht nur eine Bedrohung dar, wie der Untergang der Stadt Pompeji eindrucksvoll zeigte, sondern produzieren auch seit Jahrhunderten vorzügliche, fruchtbare Böden für den Ackerbau und Gestein für das Baugewerbe. Italien wäre nicht Italien, wenn es nicht nach jeder Katastrophe die notwendigen Ressourcen aufbringen würde, um seine Lebenskunst neu zu erfinden. Laut Vulkanologe Neri sollten Erdbeben und Vulkanausbrüche nicht als Fluch wahrgenommen werden, sondern als Zeichen dafür, dass die Erde lebt. Die fast tausend Jahre andauernde Vorherrschaft Roms hat nicht nur die Menschen, sondern auch die Landschaft geprägt. Die bildstarke, fünfteilige Dokumentationsreihe zeigt die Spuren der Geschichte aus der Vogelperspektive - von der Antike bis in die Gegenwart.
de
05:00
Paul McCartney and Wings: Rockshow
In den Jahren 1975 und 1976 gingen Paul McCartney und seine Wings auf ihre sagenumwobene "Wings over the World"-Tour, die ausgedehnteste Konzertreise, die von der Band jemals unternommen wurde. Von dieser Tournee stammen sowohl das legendäre Dreifach-Livealbum "Wings over America" als auch der Konzertfilm "Rockshow". Obwohl auch der Film im Rahmen der 75/76er Shows im riesigen Kingdome in Seattle aufgezeichnet wurde, erschien "Rockshow" erst im November 1980 in New York und im April 1981 in London als gekürzter Zusammenschnitt. ARTE zeigt den Konzertfilm mit einem Best-of von McCartneys Kompositionen - von "Maybe I'm Amazed" über "Lady Madonna", "The Long and Winding Road", "Bluebird" und "Blackbird" bis hin zu "Yesterday". Am 10. April 1970 gab Paul McCartney seinen Ausstieg bei den Beatles und damit nach zehn Jahren die Auflösung der Kultband bekannt. Gleichzeitig veröffentlichte er sein erstes Soloalbum und gründete kurz darauf mit Ehefrau Linda und Ex-Moody-Blues-Bandmitglied Denny Laine die Gruppe Wings, die aus wechselnden Musikern bestand, die sich um das Gründungstrio scharten. 1975/76 gingen die Wings auf dem Höhepunkt ihrer Karriere auf eine wahre Mammut-Tour: Nicht weniger als zwölf Tonnen Technik mussten für die aufwendige Bühne mit Lasershow und Videoprojektionen von Konzert zu Konzert befördert werden. Etwa zwei Millionen Zuschauer in einem Dutzend Länder verfolgten das Spektakel, das im September 1975 im Vereinigten Königreich startete und die Band anschließend nach Australien, Kopenhagen, Berlin, Rotterdam und Paris führte. Ab dem 3. Mai 1976 setzten die Wings ihren Konzertmarathon mit gut 30 Auftritten auf dem amerikanischen Kontinent fort, woraus auch das legendäre Dreifach-Livealbum "Wings over America" entstand. Ihren Höhepunkt feiert die Tour schließlich im Kingdome-Stadion in Seattle, wo die Wings vor 67.000 begeisterten Fans spielten. Der einstündige Zusammenschnitt dieses Konzerts bietet ein Best-of der schönsten Paul-McCartney-Kompositionen von "Maybe I'm Amazed" über "Lady Madonna", "The Long and Winding Road", "Bluebird" und "Blackbird" bis "Yesterday".
de
06:15
GEO Reportage: Dolomiten
Es ist die Geschichte des berühmtesten und ältesten Bergsteigervereins der Dolomiten: Aquile di San Martino ("Adler von San Martino"). Ihren Namen bekam die Truppe einst für ihre außergewöhnliche Tapferkeit, ihren Mut und ihren großen Respekt vor den Bergen. Wir lernen zwei Bergführer der Truppe kennen: Rocco, den ältesten und erfahrensten aktiven "Adler", und den jungen Livio, der in seiner letzten Phase der Bergführerausbildung ist und in einer Expedition, zusammen mit Rocco, diese letzte Hürde nimmt, bevor er auch ein "Adler" wird. Während einer herausfordernden Expedition an einer Extremwand des Gebirgszuges Pale di San Martino muss Rocco seine Kunden (die bereits gute Kletterer sind) die Wand hinaufführen und beschützen. Gleichzeitig muss Livio diese Expedition als letzten Test absolvieren, bevor er sich den Adlern von San Martino anschließt. Werden sie es alle schaffen?
de
06:50
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
07:00
GEO Reportage: Myanmar
Die Verehrung Buddhas ist in Myanmar nicht zwingend stille Andacht. Oft genug erinnert sie an ein buntes Volksfest. Wer eine Buddha-Figur spendet, erwirbt Verdienste für sich und seine Verwandten für dieses und alle weiteren Leben. Und so spendet, wer immer es sich leisten kann, möglichst viele Buddha-Abbilder. Mandalay ist mit 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Myanmars. Knapp 60 Kilometer nördlich, bei dem Dorf Sagyin, liegen die Marmorsteinbrüche. Sie liefern einen besonders feinen weißen Stein. Was nicht zur Herstellung von Buddha-Statuen taugt, wird zu Fliesen oder Terrazzo verarbeitet. Nahezu alles im Dorf Sagyin dreht sich um Marmor und fast jeder lebt von ihm. U Po Ther gilt als einer der besten Bildhauer von Sagyin. Per Handy verhandelt er im ehemals isolierten Myanmar mit Auftraggebern aus ganz Asien. Denn Buddha-Figuren sehen immer unterschiedlich aus. Jedes Land hat seinen eigenen Stil. Und auch jede Pose hat ihre Bedeutung.
de
07:55
Italien, meine Liebe
Die auf den Felsenklippen thronenden Trabucchi - zum Fischfang errichteten Pfahlbauten - gehören seit Jahrhunderten zu dieser Landschaft. Familie Ottaviano fischt auch noch heute mit ihrem Trabucco. Und betreibt gleich daneben ein Spezialitätenrestaurant. Ungefähr 120 Kilometer weiter südlich in der Nähe des Städtchens Barletta liegt die große Saline von Margherita di Savoia. Zwei Fahrstunden weiter südlich auf einer fruchtbaren Hochebene liegt das Valle d'Itria. Auf dem leuchtend roten Boden wachsen seit Jahrhunderten Olivenbäume. Bei Apulien denkt man auch an die Tarantella. Die katholische Kirche, die sich der spirituellen Bedeutung des Volkstanzes bewusst war, begann schon früh, diesen heidnischen Brauch zu integrieren. Denn der Volksglaube sagte, dass die Tarantella Leben retten könne. "Terraróss" heißt auf Deutsch "Rote Erde" oder auch "Rotes Land". So nennt sich eine Gruppe junger Musiker, die in der Nähe von Tarent lebt und arbeitet. Das Kamerateam begleitet die Tarantella-Band zu ihrem Auftritt nach Alberobello. Der Ort ist für seine seltsamen Kegelbauten berühmt. Die "Trulli", wie sie genannt werden, entstanden einst nach dem Vorbild von Hirtenhütten. Zur Zeit der Römer war Lecce der zweitwichtigste Hafen des Reichs. Das römische Amphitheater an der Piazza Sant'Oronzo bot 20.000 Zuschauern Platz. Wie an keinem anderen Ort kann man in Lecce die verschiedenen Epochen der Geschichte Apuliens nachvollziehen. Nächste Station ist Gallipoli, die Stadt am Ionischen Meer, auf einer Insel gebaut wie ein Schiff aus weißem Stein. Hier fischt man seit Generationen mit Reusen aus Binsen. Gleich um die Ecke liegt die Altstadt von Gallipoli, wo einer der letzten traditionellen Barbiere seinem Metier nachgeht. Auf rund 8.000 Kilometern bietet Italiens Küste nicht allein schöne Badestrände, ihre oft unberührte Natur ist auch eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Malerische Dörfer und mondäne Städte laden zum Flanieren ein. An fünf Küstenabschnitten Italiens lernt der Zuschauer Menschen kennen, die ihr Land, ihre Traditionen und ihre Arbeit lieben. Enthusiasten und Lebenskünstler, Archäologen und Bauern, Höhlenforscher und Segelmacher erzählen aus ihrem Leben. Eine Drohnenkamera bietet spektakuläre Bilder aus ganz neuen Blickwinkeln, sie schwebt über der Szenerie. So bekommt man Landschaftsüberblicke und detaillierte Einblicke, die so noch nicht zu sehen waren.
de
08:40
Stadt Land Kunst
Fès und Colettes orientalische Ader In der marokkanischen Metropole Fès spielt sich das Leben innerhalb der Stadtmauern ab, im Verborgenen, bunt, umtriebig, unerschöpflich. Die französische Schriftstellerin Colette behauptete, sie habe vom Treiben in Fès nur "genascht", doch in Wahrheit genoss die lebenshungrige und skandalumwobene Autorin die Stadt in vollen Zügen, ließ sich von ihr anregen und inspirieren. Zwischen 1926 und 1938 reiste sie mehrfach nach Marokko - erstmals im Alter von 53 Jahren, als das Land noch ein französisches Protektorat war. Baja California: Begehrter Schatz unter Wasser Mit Meeresschildkröten tauchen oder den Spuren eines Delfinschwarms folgen: Vor der Küste der mexikanischen Halbinsel Baja California lässt sich die faszinierende Unterwasserwelt hautnah erleben. Hier, wo der Pazifische Ozean und der Golf von Kalifornien aufeinandertreffen, ist ein einzigartiges Ökosystem entstanden. Es beherbergt knapp tausend Arten, von denen viele nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Ein Refugium unter Wasser, das beinahe verloren gegangen wäre. Frankreich: Arthurs Krabbensuppe In Barneville-Carteret am Ärmelkanal bringt Arthur der jungen Generation bei, wie man an der Felsenküste die besonders wohlschmeckenden Samtkrabben fängt. Aus dem Ozean kommen die Tiere direkt in den Kochtopf. Arthur gibt ein Sträußchen Gewürzgemüse und Tomatensoße hinzu und serviert seine Krabbensuppe mit Rahm aus der Normandie, geriebenem Käse und Bärlauch-Croutons. Lecker! New York: Unsterbliche Geister Der Broadway ist New Yorks berühmteste Straße. Ihren Namen hat sie ihrer Breite zu verdanken, aber sie ist auch die längste Straße der Stadt. Das nach ihr benannte Viertel beherbergt Theater und Konzerthäuser, die in aller Welt bekannt sind. Doch im 19. Jahrhundert sorgte hier vor allem ein eigenartiges Fotoatelier für Aufsehen …
de
09:25
GEO Reportage: Svanetien
Jeder Winter bringt meterhohen Schnee in das entlegene Svanetien an der georgisch-russischen Grenze. In der entbehrungsreichen Zeit mit ihren langen, dunklen Nächten werfen die Svanetier einen intensiven Blick in das Totenreich. Denn die Svanetier sind davon überzeugt, dass ihre Ahnen nach dem Tod nicht etwa verschwinden, sondern weiter neben ihnen existieren. Während der Sowjetzeit war die Ausübung jeglicher Religion zwar strikt verboten - doch die alten Rituale, die mit dem christlich-orthodoxen Glauben verwoben sind, wurden heimlich am Leben gehalten. Lewan Jajvani hat sein Heimatdorf nur ein einziges Mal, zum Studium, verlassen, und ist direkt danach zurückgekehrt: "Wir sind überzeugt von der Gegenwart unserer Vorfahren. Deswegen müssen wir hier auf diesem Stück Erde bleiben, wir können sie nicht allein lassen", erklärt er. Den Ahnen wird viel Macht zugesprochen; sie können das Schicksal der Lebenden beeinflussen und müssen deswegen mit strikt einzuhaltenden Ritualen aus vorchristlicher Zeit wohlgesonnen gestimmt werden. Beim "Lipanali"-Fest werden die Seelen der Toten in die Häuser der Familien geladen und mit feinsten Speisen und frisch gebranntem Schnaps für mehrere Tage bewirtet. Zum Lichterfest "Lamproba" am Ende des Winters wird bei Fackellicht erneut geschmaust, diesmal aber direkt dort, wo die Toten sind: auf dem Friedhof. "GEO Reportage" ermöglicht faszinierende Einblicke in die Lebensrealität eines Volkes, das sich seine sehr eigene Kultur durch die Sowjetzeit bewahren konnte und nach wie vor eng verbunden mit den Traditionen lebt.
de
10:20
GEO Reportage: Indien
Drachensteigen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im westindischen Bundesstaat Gujarat. Es ist mehr als ein Sport - es ist ein Wettkampf und eine Leidenschaft. Besonders deutlich wird dies am Neujahrsfest, dem sogenannten Uttarayan, das traditionell im Januar stattfindet. Tausende von Flugkörpern steigen dann in den Himmel und ringen um die Lufthoheit. Doch die Drachen sollen nicht nur hoch steigen und möglichst lange in der Luft bleiben. Durch speziell mit Glaspulver präparierte Schnüre sollten sie auch die Halterungen der anderen Drachen kappen und diese zum Absturz bringen. Einer, der diese Kunst zu einer besonderen Fertigkeit gebracht hat, ist der 14-jährige Mojit Prajapati aus der Stadt Ahmedabad. Das Drachensteigen lernte er von seinem zwei Jahre älteren Bruder Nikhil. Drachen lassen die Geschwister das ganze Jahr über steigen. Nun vor dem großen Fest verbringen sie jede freie Minute auf dem Dach ihres Hauses, um ihre Flugtechniken zu perfektionieren. Auch wollen sie, wie die meisten Einwohner Ahmedabads, neue Drachen kaufen, die sie am Tag vor den Festlichkeiten aufwendig präparieren. Ein ganzer Wirtschaftszweig hat sich daraus entwickelt. Tausende kleine Werkstätten richten sich ein, um sie herzustellen, Millionen Drachen werden in den Tagen vor Uttarayan verkauft. Drei Tage dauert das Ereignis, bei dem die Flugdrachen bis in die Nacht hinein den Himmel über Ahmedabad bevölkern. Und Mojit hofft, dass seine Modelle bis zuletzt oben bleiben werden.
de
11:10
GEO Reportage: Schweiz
Isabel Menzi ist im Hauptberuf Pilotin bei einer Schweizer Fluggesellschaft. Doch sie liebt nicht nur die großen Jumbos, sondern auch die kleinen Gletscherflugzeuge, mit denen die junge Frau inzwischen regelmäßig in den Hochalpen unterwegs ist. Ihr Ziel: Sie will Gletscherpilotin werden und muss sich dazu ganz neu bewähren, denn die Ausbildung hat es in sich. Diese fliegerische Tradition rettete in den letzten Jahrzehnten schon Tausenden Menschen das Leben, obendrein machte sie Bau und Versorgung zahlreicher Berghütten in den Schweizer Alpen erst möglich. Das Gletscherfliegen ist besonders schwierig, da etwa in der weißen, schroffen Bergwelt das Gelände für die Landung oft nur schwer zu erkennen ist, hinzu kommen unberechenbare Faktoren wie Wind und Schneebeschaffenheit. Die Ausbildung zur Gletscherpilotin ist entsprechend umfangreich und nimmt daher mehrere Hundert Flugstunden in Anspruch. Ohne die Kunst der traditionellen Gletscherfliegerei könnte auch Notarzt Joachim Koppenberg seinen Job heute kaum ausüben. Er sitzt zwar im Hightech-Helikopter, muss sich aber auf die Erfahrung und das Können seines Piloten verlassen. Nur so kann er in wenigen Minuten von seiner Basis in Samedan zu jedem noch so entlegenen Unglücksort in den Bergen gelangen. Sein Alltag ist ein ständiger Kampf gegen die Uhr, um Verletzte zu bergen, noch an der Unfallstelle lebensrettend zu versorgen und so schnell wie möglich in eines der Krankenhäuser transportieren zu lassen. Ein schweres Unglück war es auch, das einst die Geburtsstunde der Gletscherfliegerei einläutete: Im November 1946 verloren die Piloten einer Maschine der US-Luftwaffe auf dem Flug von München nach Marseille die Orientierung, woraufhin das Flugzeug in über 3.000 Metern abstürzte. Die zwölf Insassen überlebten zwar, doch es gab eigentlich kaum eine Möglichkeit, sie in den eisigen Höhen zu bergen. Bis ein Schweizer Pilot kurzerhand zwei Flugzeuge mit Kufen ausstattete. Das Fliegen solcher Maschinen gehört heute zum Alltag der renommierten Gletscherflieger in den Schweizer Alpen. Und Isabel Menzi, die Gletscherflieger-Schülerin, will bald zu ihnen gehören. Wird ihr Ausbilder sie zur Prüfung zulassen?
de
11:45
In der Welt zuhause
Mit einer Fläche von 116 Quadratkilometern ist der Inle-See in Myanmar der zweitgrößte See des Landes und Heimat der Intha. Vor 500 Jahren durch Stammeskriege vertrieben, fand die Volksgruppe auf dem See Zuflucht - und entwickelte im Laufe der Jahrhunderte ein Leben in Einklang mit dem Wasser.Ob Häuser, Geschäfte oder Schulen: Alles steht in dem schwimmenden Dorf Pauk Par auf Pfählen. So auch das Wohnhaus von Mengue, bei der Philippe Simay in dieser Folge zu Gast ist. Wie die meisten Intha leben Mengue und ihre Familie in einer einzigartigen Symbiose mit dem Wasser. Ihr Haus wurde auf 30 stabilen Stelzen errichtet und hat mehrere Ebenen, die der Familie auch während der Regenzeit, wenn das Wasser besonders hoch steht, genügend Wohnraum bietet. Die Feuchtigkeit nagt jedoch das ganze Jahr über an der Bambuskonstruktion, und so gehören ständige Renovierungsarbeiten selbstverständlich zum Alltag. Mengue teilt sich diese Arbeit mit ihrem Sohn, einem gelernten Zimmermann.Von ihm lässt Philippe sich auch die komplexe Infrastruktur des Dorfes zeigen - ein Labyrinth, in dem man leicht die Orientierung verlieren kann, denn Straßennamen gibt es nicht. Die 200 Familien, die hier leben, kennen sich alle untereinander und wissen genau, wem welches Haus gehört. Wie in allen Dörfern am Inle-See hängt die Wirtschaft auch in Pauk Par vom See ab. Neben dem Fischfang haben die Bewohner des Dorfes eine einzigartige Technik zur Nahrungsgewinnung entwickelt: schwimmende Gärten, die Gemüseanbau auf dem Wasser ermöglichen. Doch das einmalige Ökosystem des Sees - und damit die Lebensgrundlage der Intha - gerät heute durch die Auswirkungen von Tourismus und Umweltverschmutzung zunehmend in Gefahr. Von Erdhäusern in Boliviens Salzwüste hin zu einem Forscherdorf am eisigen Nordpol: Wohnraum kann ganz unterschiedlich gestaltet sein; ebenso die Art und Weise, wie dieser genutzt wird. Den verschiedenen Wohnformen liegt dabei jedoch stets dieselbe Frage zugrunde: Wie kann sich der Mensch den Raum zu eigen machen, um dort in Sicherheit, in Gemeinschaft und im Einklang mit der Umgebung zu leben?
de
12:15
Re: Lebendig und lebenswert
Paris ist die Vorzeigemetropole im Wandel, der Kopf dahinter heißt Carlos Moreno. Der französisch-kolumbianische Stadtforscher hat sechs Grundbedürfnisse definiert: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Gesundheitsversorgung, Ausbildung und Freizeit. In einer lebenswerten Stadt sind sie in nur 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Seine "Stadt der Viertelstunde" ist der Bauplan für die Zukunft von Paris. In seinem Fahrradladen erlebt Mathieu Roulleau die Veränderungen hautnah mit. Zweiräder boomen, seit die Stadt für 10 Millionen Euro im Jahr das Radwegenetz ausbaut. Insgesamt sind 200 Streckenkilometer geplant - und die Pandemie pusht die Entwicklung noch: Paris radelt in eine grünere Zukunft. Im niedersächsischen Hameln geht für Anja Hassoun gerade ein Traum in Erfüllung. In einem leerstehenden Laden mitten in der Innenstadt eröffnet sie einen Kochsalon. Ihr wichtigster Förderer: die Stadt und deren Leerstandsoffensive "Hameln handelt". 12 Monate lang übernimmt die Kommune die Kaltmiete und zahlt einen Zuschuss für den Ladenausbau. Statt großer Ketten sollen wieder mehr inhabergeführte Geschäfte in die Innenstadt geholt werden - und damit mehr Individualität. In Kiel hat ein Zusammenschluss von Vereinen, Start-Ups und Künstlerinnen und Künstler beharrlich eine Vision verfolgt: ein kreatives Dorf mitten in der Stadt. ALTE MU nennt sich die Initiative in der ehemaligen Kunsthochschule am Rand der Innenstadt, wo Menschen arbeiten, voneinander lernen und miteinander teilen können. Über den Ateliers, Büros und Werkstätten entsteht Wohnraum, genossenschaftlich geführt.
de
12:50
ARTE Journal
Keine weiteren Informationen
de
13:00
Stadt Land Kunst
Graham Greene, ein Spion in Havanna In den 50er Jahren war Havanna das Babylon der Karibik. Nachts verwandelte es sich in ein Paradies für illegale Geschäfte, hochprozentige Cocktails und wilde Partys. Der Reisende, Journalist und Gelegenheitsspion Graham Greene hatte bereits mit seinem Werk "Der dritte Mann" Bekanntheit erlangt, als er sich lustvoll in das turbulente Nachtleben der kubanischen Hauptstadt stürzte. Sein Roman "Unser Mann in Havanna" erschien nur wenige Wochen vor der Machtergreifung durch Fidel Castro und seine Guerilleros. Rom: Gartenkunst auf Italienisch In der Umgebung Roms finden sich unzählige Grünflächen, kleine Paradiese voller Sinnlichkeit und Fülle. In der Renaissance verwandelte die römische High Society die Natur in eine Art Versuchslabor. Diese Anlagen, echte Kunstwerke unter freiem Himmel, erzählten von der Rolle, die der Mensch der Natur, aber auch der Vernunft, dem Vergnügen, der Freude und insbesondere der Macht einräumte, deren direktes Abbild und Instrument diese Gärten waren. Izas Boeuf bourguignon Im Burgund legt Iza einen Rinderbug, ein Bouquet garni und Gemüse 24 Stunden in Rotwein ein. Dann entnimmt sie das Fleisch und lässt es drei Stunden schmoren. Das mag lang erscheinen, doch wenn das Boeuf bourguignon auf den Teller kommt, ist es so butterzart, dass es auf der Zunge zergeht. USA: Der Skandal um die "Radium Girls" Westlich von New York, im Bundesstaat New Jersey, liegt die ehemals blühende Arbeiterstadt Orange. Thomas Edison, einer der produktivsten amerikanischen Erfinder, siedelte hier seine Labors und seine Fabrik für Eisenerzgewinnung an. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ sich in Orange ein Unternehmen für Radium-Leuchtfarben nieder und vergiftete damit seine Fabrikarbeiterinnen …
de
13:45
Stadt Land Kunst - Inspirationen
Alaska: Into the Wild Die unendlichen Wälder, nebelverhangenen Berge und wilden Flüsse Alaskas sind für Extremabenteurer der Traum schlechthin. Einer von ihnen, Jon Krakauer, folgte in den 90er Jahren den Spuren eines jungen Amerikaners, der einst monatelang in Alaska lebte - weitab von Menschen und Zivilisation. Sein tragisches Schicksal inspirierte den amerikanischen Schriftsteller zu der packenden Erzählung "Into the Wild". Finnland: Auf der Spur des Hasen mit Arto Paasilinna Finnland, hoch im Norden Europas, grenzt im Süden an die Ostsee und im Norden an Norwegen und besticht durch seine weiten Wälder und schillernden Polarlichter. In den 70er Jahren verfasste der Schriftsteller Arto Paasilinna hier einen seiner größten Romane. "Das Jahr des Hasen" ist eine moderne Fabel voller Einfallsreichtum, in der die faszinierende Landschaft Finnlands zur Kulisse für die Abenteuer der Romanfiguren wird.
de
14:15
Vera Cruz
Mexiko, 1866: Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg versuchen Benjamin Trane, ein ehemaliger Soldat der US-Südstaaten, und Joe Erin, ein Bandit, ihr Glück in Mexiko, wo die Partisanen von Benito Juárez und die Anhänger von Kaiser Maximilian I. Krieg führen. Beide Seiten versuchen, die zwei Abenteurer anzuheuern. Der Marquis Henri de Labordère, der den Kaiser vertritt, gewinnt die Männer für sich und erteilt ihnen einen Auftrag: Sie sollen die Gräfin Duvarre und ihre Kutsche nach Vera Cruz begleiten. Doch bald erkennen sie, dass es einen noch wichtigeren Grund für diesen Auftrag gibt: Bei einer Übernachtung in einem Kloster entdecken Ben und Joe, dass die Kutsche der Gräfin Duvarre Gold im Wert von drei Millionen Dollar transportiert. Mit diesem Gold sollen in Europa Truppen angeheuert werden, um Kaiser Maximilian weiterhin auf dem Thron zu halten. Die Gräfin hat mit dem Gold jedoch etwas anderes vor. Sie bietet Ben und Joe an, an ihrem Plan teilzuhaben und das Gold anschließend zu teilen. Kurz vor Vera Cruz, in Las Palmas, trifft sich die Gräfin mit einem Kapitän, der sie mit dem Gold, allerdings ohne Ben und Joe, aus dem Land bringen soll. Doch der Marquis kommt ihr zuvor: Er nimmt sie gefangen und verlässt mit seinen Soldaten und dem Gold die Stadt. Ben, Joe und die restliche Bande verfolgen sie jedoch sofort. An einer Brücke greifen die Juáristen die Kutsche an. Da sich das Gold jedoch nicht mehr in der Kutsche befindet, schließt sich die Bande nun den Juáristen an. Dieser vollständig in Mexiko gedrehte Film wird oft als Wende im Genre des Westerns betrachtet. In "Vera Cruz" sind die Protagonisten nicht mehr wie die Figuren in den klassischen Hollywood-Western, in denen die Helden die Guten gegen die Bösen verteidigen: In diesem Film achten die Hauptfiguren nur auf den eigenen Profit. In dieser Hinsicht nimmt der Film die Revolution des Spaghetti-Westerns ungefähr zehn Jahre im Voraus vorweg. Am Ende nimmt jedoch der "Held" wieder seine traditionelle Rolle ein.
de
16:00
Auf den Dächern der Stadt
Berlin ist eine der ältesten und zugleich jüngsten Hauptstädte Europas. Ab dem 13. Jahrhundert war sie die Hauptstadt Brandenburgs, doch erst 1990, nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung, wurde sie auch wieder zum Regierungssitz Deutschlands. In knapp drei Jahrzehnten hat sich Berlin in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht so stark verändert wie kaum eine andere historische Metropole in Europa. In Kreuzberg zum Beispiel wurde 1987 ein altes Parkhaus in eine Kita mit Dachgarten verwandelt, wo die Kinder eine kleine grüne Ruhe-Oase inmitten der lärmenden Großstadt finden. Hier gibt es einen kleinen Lehrgarten, in dem von den Kindern neben Kräutern auch Gemüse angebaut wird. In den 70er Jahren zogen zahlreiche junge Menschen nach Kreuzberg, besetzten Häuser und retteten viele Gebäude vor der Zerstörung. 30 Jahre später leben manche der ehemaligen Hausbesetzer immer noch hier. Sie erzählen davon, wie sie die Häuser in Eigenregie renoviert und dabei auch grüne Dächer und kleine Dachgärten gestaltet haben, die sie bis heute in kollektiver Selbstverwaltung pflegen. Der Teufelsberg mitten im Grunewald, Berlins größter Grünfläche, ist heute Spielwiese für unterschiedlichste urbane Künstler. Graffiti-Künstler, Crossgolfer und Vertical Dancer finden ihr Glück auf den Dächern der ehemaligen Radaranlage, von der aus US-amerikanische und britische Geheimdienste einst den Osten abgehört haben. Im November 2009, zum 20. Jubiläum des Mauerfalls, inszenierte die Truppe des Theaters Anu, das seit über zehn Jahren poetische Theaterformen im öffentlichen Raum erforscht, auf den Dächern von Berlin die Performance "Engelland": acht Engel, acht Schicksale, die durch den Bau einer Mauer bestimmt wurden. Seit 1999 beherbergt das Reichstagsgebäude den Deutschen Bundestag. Das Dach wird von der berühmten gläsernen Kuppel überragt, welche die Transparenz der deutschen Demokratie und die Volkssouveränität symbolisiert. Der Streifzug durch Berlin endet in Neukölln, wo man im Kulturdachgarten Klunkerkranich Berlins lebendige Musikszene entdecken kann. Ein Film von Xavier Lefebvre Rom, Bangkok, Berlin, London, Los Angeles - fünf Städte, fünf verschiedene Welten. Die neuen Folgen der Dokumentarfilmreihe "Auf den Dächern der Stadt" erkunden bedeutende Metropolen aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: von deren Dächern aus.
de
16:55
Der ewige Garten
Es ist ein unverhofftes Paradies, ein grünes Eldorado abseits der städtischen Hektik, eine unter üppigem Grün versunkene Stadt - und das mitten in Paris: der Friedhof Père Lachaise. Dieser Ort des Gedenkens birgt eine reiche Flora und Fauna. Die Dokumentation erkundet die 44 Hektar große Anlage, die jährlich drei Millionen Menschen anzieht, mit ihren verborgenen Winkeln, ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und den Menschen, die täglich dort zu tun haben. Gärtner, Ornithologen, Besucher, Bildhauer und Geschichtsbegeisterte, Stammbesucher und Touristen - sie alle haben ein persönliches Verhältnis zu diesem Friedhof, in dem Berühmtheiten wie Marcel Proust, Frédéric Chopin, Pierre Desproges und Jim Morrison ruhen. Père Lachaise ist nicht nur eine Stätte des stillen Gedenkens, sondern auch ein Refugium für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die hier im Rhythmus der Jahreszeiten leben. Eine Stätte der Vergänglichkeit und zugleich ein ewiger Garten.
de
17:50
Wildes Indochina
Fast wie durch ein Wunder haben verschwunden geglaubte Tiere in Höhlen die Wirren des Krieges in Vietnam überstanden. Unter den Pflanzen ist der Bambus der größte Überlebenskünstler. Vor nicht einmal 50 Jahren sah es in diesem geschundenen Land noch ganz anders aus. Über ein Jahrzehnt lang, als der Kampf zwischen den Menschen zu einem Krieg gegen die Natur wurde, verschwanden große Waldflächen Vietnams unter anderem durch den Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange. Die Verwüstung war so massiv, dass die Begriffe "Naturkrieg" und "Umweltzerstörung" die Region prägten. Eine wichtige Rolle in dieser Zeit spielte Hang Toi, eine der größten Höhlen der Welt. Sie wäre groß genug, um ein Hochhaus dort hineinzubauen. Damals rettete sie als Schutzraum Menschen und Tieren das Leben. Noch heute nutzen seltene Primaten die Höhle, von denen man angenommen hatte, sie seien ausgestorben. Erst 30 Jahre später tauchte eine kleine Gruppe der Hatinh-Languren wieder auf. Die Dokumentation zeigt, wie die Natur Vietnams es geschafft hat, die schrecklichen Folgen eines Krieges zu überwinden.
de
18:30
Wildes Indochina
In Thailand treffen sowohl in der Landschaft als auch in der Tierwelt Extreme aufeinander. Die Dokumentation zeigt diese unterschiedlichen Lebenswelten, die in krassem Kontrast zueinanderstehen. Tiere und Pflanzen sind in diesem Land Südostasiens Bedingungen ausgesetzt, die das Überleben zum tagtäglichen Kampf machen. Doch Flora und Fauna wissen sich zu wehren. So enthüllt die Dokumentation unter anderem das Geheimnis von Thailands Tieren, die immer wieder Wege finden, den ständigen Gefahren zu trotzen. Der Naturfilm porträtiert einen Hotspot der Artenvielfalt, in dem zahlreiche Heilpflanzen vorkommen, die Menschen, aber auch Tiere zu nutzen wissen. Thailand ist wie eine Apotheke für die Tiere. Gleichzeitig besticht das Land durch seine grandiosen Millionen Jahre alten Landschaften und seine uralte Kultur. Die Dokumentation zeigt Mangrovenwälder, in denen Krabbenkämpfe auf Leben und Tod stattfinden, und Korallenriffe, die 4.000 Arten beherbergen. Und sie stellt eine Insel vor, auf der Makaken nur überleben, weil sie gelernt haben, Steine als Werkzeug zu benutzen.
de
19:20
ARTE Journal
Keine weiteren Informationen
de
19:40
Re: Die Klima-Aussteiger
Der Wunsch nach einem ökologischen Wandel hat Roc Sandford zu einem Leben auf der schottischen Insel Gometra bewogen. Roc ist Millionär. Trotzdem lebt er nur mit dem Nötigsten auf der Insel, die er vor 30 Jahren gekauft hat, um seinen vier Kindern ein Aufwachsen mit der Natur zu ermöglichen. Die sind mittlerweile erwachsen und leben nicht mehr auf Gometra. Tochter Savannah wohnt mittlerweile in der Metropole London und versucht, dort ein CO2-neutrales Leben zu führen. Auch Matthew und Charis mit ihren beiden Kindern Elsa und Billy haben sich für ein Aussteiger-Leben ohne fließend Wasser und Strom entschieden. Die Familie lebt in Wales - und zwar fast vollkommen autark. Vor dem Ausstieg arbeiteten Matthew und Charis beide als Tierärzte. Sie kündigten ihre Jobs, um der Spirale von Zeitdruck und Konsum zu entkommen und mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.   Roc Sandford ist auf seiner Insel immerhin per Mail erreichbar. Ein Solarpanel erzeugt etwas Elektrizität für das Handy. Eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank gibt es aber nicht. Er ist davon überzeugt, dass die Welt am Rand des Abgrundes der Klimakatastrophe steht. Dass sich die Natur radikal verändert, kann er auf seiner Insel und in der Umgebung beobachten: Viele nistende Vögel sind verschwunden, die Fischbestände haben dramatisch abgenommen. Von seiner Insel aus hilft er bei der Organisation von Demonstrationen in London und hat eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten mitbegründet. Nur etwa zwei Mal im Jahr verlässt er Gometra für wichtige Treffen und Besorgungen.
de
20:15
Tod in Venedig
Der alternde deutsche Komponist Gustav von Aschenbach reist zur Erholung nach Venedig. Von Aschenbach ist deprimiert, die Faszination dieser Stadt bleibt ihm verschlossen. Und die Erinnerungen an seine Jugend bringen keine Befreiung, sondern lassen seine Verzweiflung noch größer werden. In seinem Hotel begegnet er dem polnischen Knaben Tadzio, dessen kindlich-reine Schönheit ihn fasziniert. Der schöne Knabe wird ihm zum Sinnbild von Unschuld und Reinheit. Fortan verbringt er seine Zeit damit, den Jungen zu beobachten, ohne jedoch engeren Kontakt mit ihm oder seiner Familie aufzunehmen. Als in der Stadt die Cholera ausbricht, weigert sich Aschenbach abzureisen. Sein intensives visuelles Erleben löst bei Aschenbach ein Glücksgefühl, doch gleichzeitig auch Leiden aus, denn er hadert mit der Unterwürfigkeit, die seine Leidenschaft mit sich bringt. Er versucht zu fliehen, doch die Ereignisse zwingen ihn, in Venedig zu bleiben und seine Qualen weiterhin zu ertragen. Immer mehr verliert sich der ältere Mann in den Gefühlen für den schönen Jungen und in seinen Tagträumen. Aschenbach kämpft nicht lange gegen den unabwendbaren Tod. Völlig willenlos stirbt er, während er in den Anblick Tadzios versunken ist. 1971 schuf Visconti mit "Tod in Venedig" einen Film, der sich zwar eng an Thomas Manns Erzählung orientiert, an einigen Stellen jedoch eigene Akzente setzt. Visconti inszenierte mit dem Film ein herausragendes Drama. Mit perfekten Dekors und dem morbiden Kolorit der Lagunenstadt beschwört er die großbourgeoise Dekadenz dieser Zeit in all ihrer Faszination herauf. Die Wirkung wird durch die dritte und die fünfte Symphonie von Gustav Mahler unterstrichen. Neben anderen diversen Auszeichnungen erhielt Visconti mit seinem Film bei den Filmfestspielen in Cannes 1971 den Sonderpreis zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals.
de
22:20
Der schönste Junge der Welt
1969 reist der italienische Regisseur Luchino Visconti durch Europa und sucht nach dem perfekten Jungen, der den schönen Tadzio in seiner Thomas-Mann-Verfilmung "Tod in Venedig" verkörpern könnte. Als der schüchterne 15-jährige Björn Andrésen dann in Stockholm durch die Tür kommt, weiß Visconti sofort, dass er seinen "Todesengel" gefunden hat. Zum Casting angemeldet wurde Björn von seiner Großmutter, die für ihn und seine Schwester seit dem frühen Tod der Mutter sorgt. Sie begleitet ihn auch bei den Dreharbeiten, widmet sich aber mehr ihrer eigenen kleinen Rolle als den Nöten ihres Enkels. Tadzios - Björn Andrésens - Schönheit weckt Begehrlichkeiten, gegen die ihn Visconti während des Drehs noch abzuschirmen weiß. Doch 1971 bei der Weltpremiere des Films in London, zu der auch Queen Elizabeth und Prinzessin Anne geladen sind, präsentiert er Björn als "schönsten Jungen der Welt". Er überlässt ihn der Welle öffentlicher Begeisterung, die ihm dann auch beim Filmfestival in Cannes entgegenschlägt und die den Pubertierenden in Situationen bringt, denen er nicht gewachsen ist und die er auch später nicht mehr kontrollieren kann. Ein japanischer Musikagent lädt ihn direkt vom roten Teppich nach Tokio ein, wo Björn als Japans erster westlicher Popstar in TV-Shows und Werbeclips vermarktet und als Idol des schönen androgynen Jünglings in Animes und Mangas verarbeitet wird. 50 Jahre später öffnen Kristina Lindström und Kristian Petri den Blick hinter die Kulissen des Filmklassikers "Tod in Venedig" und nähern sich einem Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen.
de
23:15
Die Blumen von Schanghai
Shanghai gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Feine Kurtisanen werden bereits in jungen Jahren von Bordellbesitzern, den "Tanten" sogenannter Blumenhäuser, gekauft. Ungeachtet des Luxus und Reichtums, der sie umgibt, führen die anmutigen, wohlerzogenen Kurtisanen ein Leben in Sklaverei. Die Mädchen, vor allem diejenigen mit weniger nachsichtigen "Tanten", werden häufig für vermeintliches Fehlverhalten schwer bestraft. Die Zeit als Kurtisane ist begrenzt, und am Ende ihrer "Blütezeit" stehen die Mädchen vor der Armut. Die bedrückenden gesellschaftlichen Konventionen hängen wie dunkle Wolken immer über ihnen. Sie können bestenfalls darauf hoffen, dass eines Tages ihre Schulden abbezahlt werden, sei es mit Hilfe eines wohlhabenden Gönners, oder indem sie in eine bessere gesellschaftliche Position einheiraten. In den dunklen Räumen der Bordelle treffen die Kurtisanen auf ihre "Meister". Die Beziehung erscheint zärtlich vertraut, in schwachem Kerzenlicht scheint in den Gesichtern der Gäste und Bediensteten wirkliche Liebe erkennbar. Als die junge Kurtisane Crimson eines Tages von ihrem Meister Wang verlassen wird, sieht sie sich vor dem sozialen Abgrund, der sie, wie schon viele Kurtisanen vor ihr, zu verschlingen droht. Ein kammerspielartiges Drama über sexuelle Intrigen, Verzweiflung, gesellschaftliche Ungleichheit und die Zartheit intimer Beziehungen. Mit dem taiwanisch-japanischen Filmmelodram "Die Blumen von Shanghai" war Regisseur Hsiao-Hsien Hou beim Cannes Filmfestival 1998 für die Goldene Palme nominiert. Im gleichen Jahr wurde er beim Asia-Pacific Film Festival als bester Regisseur ausgezeichnet sowie beim Internationalen Filmfestival im indischen Kerala. Für seinen Film "The Assassin" erhielt Hou 2015 in Cannes den Regiepreis. Hou gilt als einer der wichtigen zeitgenössischen taiwanischen Filmemacher, sein eigener Stil ist geprägt von sinnlichen, nuancenreichen Beobachtungen zwischenmenschlicher Beziehungen und einer radikal elliptischen Erzählweise.
de

TV-guide - tirsdag, 02-11-2021

01:05
Brasch - Das Wünschen und das Fürchten
Am 3. November 2001 verstarb mit 56 Jahren der Dichter Thomas Brasch. Zuerst widersetzte er sich der staatstragenden Vätergeneration in der DDR und dann, im anderen Teil Deutschlands, jeder Form von Autorität. "Künstler oder Krimineller", das war seine Devise.Für Brasch war die Kunst nicht nur die Möglichkeit, die Welt zu verändern wie bei Brecht, sondern sie zu überleben. Seine Kunst kam aus einer tiefen Verletztheit. Er betonte immer wieder, wie wichtig seine Arbeit für ihn ist. Er suchte mit Hilfe der Kamera etwas, was ihn am Leben hält. Tatsächlich zeigen sie seinen Untergang: radikal, authentisch, ohne jede Eitelkeit und voller Angst.Braschs Leben und Sterben ist außergewöhnlich. Hier musste einer auf dem Messer gehen, wie Christa Wolf sagt, um vorwärts zu kommen. Thomas Brasch größter Wunsch war immer, dass er und "seine Arbeit gebraucht wird". Dieser Wunsch geht nun endlich in Erfüllung. Christoph Rüter war mit Thomas Brasch bis zu seinem Tod befreundet. Regelmäßig begleitete er Brasch mit der Kamera.
de
02:40
Claudia Cardinale
Sie galt als Ikone mediterraner Weiblichkeit. Doch seit ihren ersten Rollen in den frühen 60er Jahren hat Claudia Cardinale das Frauenbild im Film völlig verändert. Betörend und scheu, sinnlich und doch keusch, feminin und doch burschikos - innerhalb von wenigen Jahren ist die italienische Schauspielerin zu einem neuen Sexsymbol geworden. Immer wieder wurde sie mit Brigitte Bardot verglichen. Sie war Alain Delons betörend schöne Geliebte in "Der Leopard" und die sexy Heldin in Sergio Leones Western-Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod". Fellini und Visconti machten sie zu ihrer Muse. Ihr Leinwanddebüt hatte sie 1958 in dem Film "Goha" an der Seite von Omar Sharif. Sie spielte weitere kleinere Rollen, bis ihr 1960 mit "Bel Antonio" und 1962 mit "Hörig" der endgültige Durchbruch gelang. In den 60er Jahren zählte Cardinale neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida zu den führenden Filmdiven Italiens. Als Tochter eines Sizilianers und einer Französin wuchs Claudia Cardinale in Tunis auf. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, doch die Teilnahme an einer Misswahl 1957 brachte die Wende: Als "schönste Italienerin von Tunis" gewann sie eine Reise zu den Filmfestspielen von Venedig, wo sie von dem Produzenten Franco Cristaldi entdeckt wurde. Zunächst schlug sie alle Angebote aus. Lange musste sie vor der Öffentlichkeit verbergen, dass sie eine ledige Mutter ist. Das Kino wurde schließlich zu ihrer Rettung. Ihr Sohn Patrick soll, wie die Schauspielerin in ihren Memoiren bekannte, die Folge einer Vergewaltigung sein. Auf der Berlinale 2002 erhielt Claudia Cardinale den Goldenen Bären für ihr Lebenswerk. Als UNESCO-Botschafterin kämpft die italienische Schauspiellegende bis heute gegen häusliche Gewalt und für Frauenrechte.
de
03:35
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
04:25
Bilder allein zuhaus
"Bilder allein zuhaus" nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis "Mona Lisa" bis hin zu Norman Rockwells "The Problem We All Live With" werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
de
04:30
Die wunderbare Welt der Weine (1/10)
Im Südwesten Chinas, an den Ausläufern des Himalaya, erstreckt sich im Schatten des schneebedeckten Khawa Karpo ein steiniges, unwirtliches Gebiet, das zum Hochland von Tibet gehört. Diese Region im Norden der Provinz Yunnan ist nur schwer erreichbar und hat sich ihren eigenwilligen Charakter bis heute erhalten. Drei große Flüsse versorgen sie mit Wasser, darunter der Mekong. Die fruchtbaren Täler, die das Wasser gegraben hat, werden von Tibetern und anderen Volksgruppen für die Landwirtschaft genutzt. Investorengruppen sehen in dieser einzigartigen Landschaft ein großes Potenzial und haben sich bereits mehrere Gebiete gesichert. Ihr Ziel ist es, Weine der Spitzenklasse zu produzieren. Weinbau ist in dieser Region keine Neuheit. Bereits seit der Ankunft katholischer Missionare vor rund 150 Jahren pflanzen einheimische Bauern hier neben anderen Nutzpflanzen auch Trauben an. Die ersten Reben wurden in dem Dörfchen Cizhong produziert. Dort begannen französische Missionare ab 1865, die traditionell buddhistische Bevölkerung zu missionieren. Noch heute ist Cizhong zu 80 Prozent katholisch und die Weinproduktion hat sich stark entwickelt. Rund 30 tibetische Weinbauern haben sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen. Sie verkaufen ihre Trauben, verpachten Parzellen oder helfen bei den Arbeiten im Weinberg. In dieser armen Region Chinas sind die Einnahmen aus dem Weinbau die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Die Methoden, die die Großkonzerne beim Weinbau einsetzen, stehen im starken Kontrast zu denen der lokalen Weinbauern, aber ihr Ziel ist dasselbe: einen Wein von höchster Qualität herzustellen. Dokumentationsreihe Frankreich 2019
de
05:00
Mariss Jansons dirigiert ein Galakonzert in Sankt Petersburg
Mit einem Galakonzert der Sankt Petersburger Philharmoniker unter der Leitung von Mariss Jansons ehrt die Klassikwelt einen der bedeutendsten Musiker der Zeit, den russischen Dirigenten Juri Temirkanow, der in diesem Dezember seinen 80. Geburtstag feiert. 1938 im Kaukasus geboren, ist Temirkanow seit 1988 Künstlerischer Direktor und Chefdirigent der Sankt Petersburger Philharmoniker. Im Laufe seiner Karriere dirigierte er die weltweit renommiertesten Orchester. An diesem besonderen Tag übernimmt Termikanows Freund und Schüler Mariss Jansons die Leitung der Philharmoniker und interpretiert Werke aus dem russischen Repertoire, darunter Rachmaninow und Prokofjew; aber auch Mahler, Lehár und Gershwin stehen auf dem Programm. Neben den Sankt Petersburger Philharmonikern wirkt auch der Chor des Michailowski-Theaters an dem Programm mit. Zu den Solisten des Abends gehören die Pianisten Denis Matsuev und Nikolai Lugansky, der Singer Matthias Goerne (Bariton) sowie die Sopranistin Karen Slack. Das Konzert ist Teil des Internationalen Winterfestivals "Arts Square", das auf Initiative von Maestro Temirkanow jedes Jahr in der Sankt Petersburger Philharmonie stattfindet.
de
05:55
Die grüne Revolution
"Bioökonomie" klingt erstmal gut, der Begriff steht für die Umstellung einer erdölbasierten Marktwirtschaft auf nachwachsende Ressourcen. Weltweit werden die Werkzeuge dafür entwickelt: Pflanzen, Pilze und Insekten sollen Kohle und Erdöl als Rohstoff ersetzen, Mikroorganismen sollen Chemikalien produzieren. Aber führt die Bioökonomie wirklich zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz? Plastik aus Holz oder Bioabfällen, Ersatzfleisch aus Hülsenfrüchten, Fischfutter aus Insektenlarven, Biodiesel aus Stroh - die Innovationen der Bioökonomie sind nicht automatisch grüner und nachhaltiger. Denn nachwachsende Ressourcen müssen produziert werden und das birgt Gefahren: Flächenfraß, die Zerstörung der letzten verbliebenen natürlichen Ökosysteme, eine noch umfassendere Ökonomisierung der Natur. Die Dokumentation nimmt den gesamten Wirtschaftskreislauf in den Blick: von der Produktion von Biomasse über ihre Verarbeitung bis zu den fertigen Produkten. Sorgen Bioplastik und Fleischersatzprodukte wirklich für mehr Nachhaltigkeit? Oder muss die Herstellung von Lebensmitteln komplett von der Landnutzung entkoppelt werden? In Finnland stellt ein Start-up Fleisch quasi aus Luft her.
de
06:55
ARTE Journal Junior
SchülerInnen einer französischen oder deutschen Schule stellen Fragen zu einem aktuellen Thema, gleichzeitig berichtet jeweils ein Kind "aus allen Erdteilen" von seinem Leben, seiner Schule und seinen Träumen.
de
07:00
GEO Reportage
Seit mehr als 30 Jahren ist David Robert Hau Chef-Ranger im Nationalpark Komodo. Keiner kennt die Insel und seine Bewohner - die riesig großen, drachenähnlichen Komodowarane - so gut wie er. David ist der einzige Ranger, der selbst in die entlegensten Winkel des Parks vordringt und auch andere gefährliche Tiere wie die Javanische Speikobra aufspürt. Ein Kreuzfahrtschiff verlässt Komodo. In den letzten Jahren ist die indonesische Insel zunehmend beliebter bei Tourismusveranstaltern geworden. Eine Win-win-Situation: Die Komodowarane garantieren Nervenkitzel bei den Besuchern aus aller Welt. Die dadurch eingenommenen Gelder ermöglichen sowohl dem Nationalpark als auch den Einheimischen, die vom Souvenirverkauf leben, ein gutes Auskommen. Bedingung ist, dass weder die Natur noch die Tiere gestört werden. Um das zu gewährleisten, sind die Nationalparkhüter im Einsatz. Chef-Ranger David Hau hat viel zu tun. Seit über 30 Jahren kontrolliert er die Bestände nicht nur der Riesenechsen, sondern auch anderer einheimischer Arten wie etwa der blauen Weißlippenbambusotter. Im Laufe der Jahre hat er sich so einen einmaligen Wissensschatz über das Verhalten und den Charakter der Tiere angeeignet, der ihm nun zugutekommt. Bei über tausend Passagieren pro Kreuzfahrtschiff können es die Ranger nicht dem Zufall überlassen, ob die Touristen die Warane sehen. Dies ist aber nötig, um ihnen das Aha-Erlebnis zu bieten. Folglich müssen David und sein Team die imposanten Tiere an einen speziellen Platz locken, wo sie jedoch nicht mit den Menschen aneinandergeraten dürfen. Denn auf den anderen Inseln gab es schon tödliche Bisse. Eine nicht immer einfache Gratwanderung. "GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
de
07:50
Italien, meine Liebe
Die Brüder Finotello sind echte venezianische Gewächse. Wie die meisten Einheimischen wohnen sie nicht in der Stadt, sondern draußen in der Lagune auf einer kleinen Insel. Claudio und Carlo sind Gemüsebauern. Zweimal die Woche beliefern sie die Venezianer mit ihren Produkten. Die Insel Sant'Erasmo ist die größte der Lagune und gilt als der Gemüsegarten von Venedig. Etwa auf halbem Weg zwischen Venedig und Triest liegt das kleine Städtchen Marano Lagunare. Der Fischfang ist bis heute die Existenzgrundlage der Menschen. Weiter in Richtung Osten verändert sich die Landschaft schlagartig. Die besondere Lage zwischen Meer und Karst bietet eine abwechslungsreiche Umgebung, stimmungsvolle Panoramaausblicke, sowie eine reiche Flora und Fauna. An diesem idyllischen Ort zieht Andrea Antonic Tag für Tag mit einer Schafsherde umher. Er ist der einzige Wanderschäfer der Region Friaul. Das Karstgebirge umgibt Triest. Mit ihren Denkmälern, den historischen Kaffeehäusern, wo sich früher Gelehrte und Schriftsteller trafen, dem Hafen und den imposanten Jugendstilgebäuden ist die Stadt Treffpunkt vieler Kulturen und das Tor Italiens nach Osteuropa. Der Journalist Pietro Spirito beschäftigt sich jeden Tag mit dieser "kleinsten Provinz Italiens". In seinem Buch "Trieste è un'altra" (Triest ist eine andere) beschreibt der Autor die vielen Gesichter seiner Stadt. Ein weiterer Teil von Triest ist seine unterirdische Geschichte. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm. Unter dem Plateau befindet sich eine eigene Welt aus riesigen steinernen Höhlen und wilden Bergbächen. Die Alpinisten von Triest steigen in die Grotte von Trebiciano hinab. Sie sind immer wieder überwältigt von dem unterirdischen Panorama, sagt Franco Gherlizza, der Vorsitzende des Alpinistenclubs von Triest. Im hintersten Zipfel Italiens scheint sich die Küste in sich selbst zurückzuziehen. Hier öffnet sich die Bucht von Muggia, des einzigen Städtchens Istriens, das italienisch geblieben ist. Die reizvolle Atmosphäre ist eindeutig venezianisch. Nicht nur in den Bauformen: auch der Dialekt, die Sitten und die gastronomischen Traditionen künden von einer intensiv mit Venedig geteilten Vergangenheit. Die Alpen fallen steil ins Meer - eine bizarre, aber traumhafte Landschaft, Olivenhaine, Berg- und Fischerdörfer. Das ist Ligurien. Weiter südlich, in der Toskana, wird es weicher und lieblicher. In Kampanien brodelt es unter der Erde, rund um den Vesuv liegen antike Stätten und fruchtbare Anbaugebiete. Die Küste Italiens ist abwechslungsreich wie kaum ein anderer Landstrich Europas. ARTE reist in fünf Folgen einmal rund um den Stiefel. Die Dokumentationen zeigen Teile der italienischen Küste aus völlig neuer Perspektive und bekannte wie weniger bekannte Regionen mit den Menschen, die sie prägen.
de
08:35
Stadt Land Kunst
Graham Greene, ein Spion in Havanna In den 50er Jahren war Havanna das Babylon der Karibik. Nachts verwandelte es sich in ein Paradies für illegale Geschäfte, hochprozentige Cocktails und wilde Partys. Der Reisende, Journalist und Gelegenheitsspion Graham Greene hatte bereits mit seinem Werk "Der dritte Mann" Bekanntheit erlangt, als er sich lustvoll in das turbulente Nachtleben der kubanischen Hauptstadt stürzte. Sein Roman "Unser Mann in Havanna" erschien nur wenige Wochen vor der Machtergreifung durch Fidel Castro und seine Guerilleros. Rom: Gartenkunst auf Italienisch In der Umgebung Roms finden sich unzählige Grünflächen, kleine Paradiese voller Sinnlichkeit und Fülle. In der Renaissance verwandelte die römische High Society die Natur in eine Art Versuchslabor. Diese Anlagen, echte Kunstwerke unter freiem Himmel, erzählten von der Rolle, die der Mensch der Natur, aber auch der Vernunft, dem Vergnügen, der Freude und insbesondere der Macht einräumte, deren direktes Abbild und Instrument diese Gärten waren. Izas Boeuf bourguignon Im Burgund legt Iza einen Rinderbug, ein Bouquet garni und Gemüse 24 Stunden in Rotwein ein. Dann entnimmt sie das Fleisch und lässt es drei Stunden schmoren. Das mag lang erscheinen, doch wenn das Boeuf bourguignon auf den Teller kommt, ist es so butterzart, dass es auf der Zunge zergeht. USA: Der Skandal um die "Radium Girls" Westlich von New York, im Bundesstaat New Jersey, liegt die ehemals blühende Arbeiterstadt Orange. Thomas Edison, einer der produktivsten amerikanischen Erfinder, siedelte hier seine Labors und seine Fabrik für Eisenerzgewinnung an. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ sich in Orange ein Unternehmen für Radium-Leuchtfarben nieder und vergiftete damit seine Fabrikarbeiterinnen …
de
09:40
Die Reise der Menschheit (1/3)
Die Geschichte der Migration beginnt vor circa 60.000 Jahren. Eine Gruppe des Homo sapiens macht sich auf, die Welt jenseits von Afrika zu entdecken. Hunger und Neugier treibt sie voran, die Flucht vor Kälte, die Suche nach neuen Jagdgründen. Sie sind zu Fuß und mit Flößen unterwegs. Mal folgen sie dem eigenen Instinkt, mal Tierherden. 2.000 Generationen vergehen, bis der Mensch auf allen Kontinenten heimisch wird, in großen und kleinen Gruppen lebt, weit auseinander und oft ohne Kontakt. Diese Gemeinschaften entwickeln eine spezifische Kultur, um sich ihrer jeweiligen Lebenswelt anzupassen. Unabhängig voneinander beginnen die Menschen, Siedlungen zu gründen, Nutzpflanzen anzubauen, Haustiere zu halten. Jeder mit dem, was ihm vor Ort zur Verfügung steht. Eine große Erfindung setzt dann wieder alles in Bewegung: Bronze, eine Legierung von Metallen, die den bisherigen Werkstoffen weit überlegen ist. Bronze entfesselt eine vorher ungekannte Form der Mobilität. Unzählige Menschen brechen wieder auf, Bergleute, Fachkräfte, Händler. Die Gier nach Bodenschätzen lässt die Welt enger zusammenrücken. Der eurasische Kontinent wächst zusammen und eines der größten Imperien entsteht: das Römische Reich. Auf immer mehr Gebiete weiten die Römer ihre Herrschaft aus. Hunderttausende wandern in dieses Reich ein oder werden als Sklaven dorthin verschleppt. Rom ist die multikulturellste Stadt ihrer Zeit. Fast tausend Jahre sollten die Römer den Ton angeben, bis im 4. Jahrhundert das Reitervolk der Hunnen aus Asien vordrängt und eine Kettenreaktion auslöst, die alles umgestaltet: die Völkerwanderung. Film von Susanne Utzt und Cristina Trebbi
de
10:30
Die Reise der Menschheit (2/3)
Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckt, erschafft er auch eine neue, globale Arena der Migration. Die entstehenden europäischen Kolonialreiche bringen fast alle der 400 Millionen Menschen, die damals die Welt bevölkern, direkt oder indirekt in Bewegung. Wo immer in Amerika, Asien, Afrika und Australien Europäer siedeln und herrschen, importieren sie Pflanzen und Tiere, ihre Religion, Krankheiten. Sie verdrängen und töten die Ureinwohner. Diese wiederum weichen in andere Regionen aus. Die Folgen sind dramatisch: 100 Jahre nach Kolumbus sind 98 Millionen der 100 Millionen Ureinwohner Amerikas gestorben, vor allem durch importierte Krankheiten, gegen die sie nicht immun waren. Für diese billigen Arbeitskräfte werden mehr als zwölf Millionen afrikanische Sklaven als Ersatz in die "Neue Welt" verschleppt. Ein Drittel stirbt schon auf der Überfahrt. Durch den Verkauf ganzer Völker kommen in Afrika selbst wiederum riesige Migrationswellen in Gang. Mexiko-Stadt ist der erste Schmelztiegel der frühen Neuzeit. Im 16. Jahrhundert vermischen sich hier Ureinwohner, Asiaten, Afrikaner, Europäer. Mestizen und Mulatten sind nur zwei der unzähligen Kombinationen dieser Gruppen, denen vorgeschrieben wird, wo und wie sie zu leben haben. Mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts expandieren Europäer auch nach Osten, gründen etwa die Niederländische Ostindien-Kompanie. Für ihre Handelsstützpunkte im heutigen Indonesien werden fast eine Million junger Europäer als Arbeitskräfte angeworben, die meisten sind Deutsche auf der Suche nach Reichtum. Wer dort überlebt, kehrt in die Heimat zurück. Es sind Migranten auf Zeit. Film von Susanne Utzt und Cristina Trebbi
de
11:25
Die Reise der Menschheit (3/3)
Technische Innovationen und die daraus resultierende industrielle Revolution katapultieren die Welt im 19. Jahrhundert in ein neues Zeitalter der Migration - die Massenmigration. Die Industrie wächst rasch. Das bewegt Menschen erst in Europa, dann in Nordamerika und schließlich auf der ganzen Welt. Die Eisenbahn beschleunigt das Reisen auf den Kontinenten. Das Dampfschiff ermöglicht die Reise zu einem fernen Kontinent selbst für weniger Vermögende. Es ist die Verlockung der Freiheit, die Suche nach einem besseren Leben, für manche auch die Gier nach Reichtum, die Deutsche aus den beengten Verhältnissen ihrer Heimat ausbrechen lässt. Gold und später Öl beflügeln die Fantasie, wie es heute die im Netz verbreiteten Bilder westlichen Wohlstands tun. Hunger und schlechte Lebensverhältnisse treiben die "Wirtschaftsflüchtlinge" des 19. Jahrhunderts zu Millionen nach Übersee. 50 Millionen hungernde und arbeitsuchende Europäer lässt die Kartoffelfäule migrieren. Die Debatte beginnt, wer rein darf und wer draußen bleiben muss. Gesetze, Grenzen und Behörden, die Immigration regeln sollen, werden immer bedeutender, sogar in den Vereinigten Staaten, dem früheren Einwanderungsland per se. Der Nationalismus prägt das 19. Jahrhundert: Grob umrissene Interessensgebiete oder Vielvölkerreiche weichen Nationalstaaten, die sich über klare Grenzen definieren. Es sind Begriffe wie "Nation" und "Volk", die populär werden und darüber entscheiden, wer dazu gehört und wer nicht. Auch heute sind Millionen Menschen wieder auf der Suche nach einem besseren Leben. Migration hat es immer gegeben und wird es immer geben. Film von Susanne Utzt und Christina Trebbi
de
12:15
Re: Die Klima-Aussteiger
Der Wunsch nach einem ökologischen Wandel hat Roc Sandford zu einem Leben auf der schottischen Insel Gometra bewogen. Roc ist Millionär. Trotzdem lebt er nur mit dem Nötigsten auf der Insel, die er vor 30 Jahren gekauft hat, um seinen vier Kindern ein Aufwachsen mit der Natur zu ermöglichen. Die sind mittlerweile erwachsen und leben nicht mehr auf Gometra. Tochter Savannah wohnt mittlerweile in der Metropole London und versucht, dort ein CO2-neutrales Leben zu führen. Auch Matthew und Charis mit ihren beiden Kindern Elsa und Billy haben sich für ein Aussteiger-Leben ohne fließend Wasser und Strom entschieden. Die Familie lebt in Wales - und zwar fast vollkommen autark. Vor dem Ausstieg arbeiteten Matthew und Charis beide als Tierärzte. Sie kündigten ihre Jobs, um der Spirale von Zeitdruck und Konsum zu entkommen und mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.   Roc Sandford ist auf seiner Insel immerhin per Mail erreichbar. Ein Solarpanel erzeugt etwas Elektrizität für das Handy. Eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank gibt es aber nicht. Er ist davon überzeugt, dass die Welt am Rand des Abgrundes der Klimakatastrophe steht. Dass sich die Natur radikal verändert, kann er auf seiner Insel und in der Umgebung beobachten: Viele nistende Vögel sind verschwunden, die Fischbestände haben dramatisch abgenommen. Von seiner Insel aus hilft er bei der Organisation von Demonstrationen in London und hat eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten mitbegründet. Nur etwa zwei Mal im Jahr verlässt er Gometra für wichtige Treffen und Besorgungen.
de
12:50
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
13:00
Stadt Land Kunst
Van Eyck, der Meister von Brügge Die Geografie von Brügge im Nordosten Belgiens wird von den zahlreichen Kanälen bestimmt, die sich zwischen den vielen Kirchen und dem beeindruckenden Rathausturm hindurchschlängeln. Hier, im "Venedig des Nordens", ließ sich im 15. Jahrhundert der Meister der Porträtkunst, Jan van Eyck, nieder. Brügge war damals eine blühende, prunkvolle und moderne Metropole. Der Maler aber ging auf Distanz zu Adel und Klerus, stellte den Menschen ins Zentrum seines Werks und kündigte somit den aufkeimenden Humanismus an. Sansibar: Im Paradies der Fischer Auf Sansibar, der sagenumwobenen Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas mit ihren weißen Sandstränden, ist das Meer mit seinen Mythen und Legenden omnipräsent. Sansibar, Wiege der Swahili-Kultur, ist mit den anderen Gestaden des Indischen Ozeans verbunden und zieht seit Jahrhunderten Fischer und ihre Dauen mit den weißen, trapezförmigen Segeln an. Die reiche Meeresflora und -fauna ermöglicht den Menschen ein Leben in Harmonie mit dem Ozean. Nurubus kirgisische Nudeln mit Pferdefleisch Nurubu kauft bei seinem Metzger in Kotschkor Pferdefleisch für ein traditionelles kirgisisches Gericht. Das Fleisch wird gekocht, dazu gibt es selbst gemachte Nudeln, und das Ganze wird mit den Fingern gegessen. Tokio: Funkstille im Kaiserpalast Inmitten des hektischen Treibens der japanischen Hauptstadt thront der geheimnisvolle Kaiserpalast von Tokio. Besucher haben nur zu den Gartenanlagen Zugang, im Palast wohnt die kaiserliche Familie. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs umschließt das ehrwürdige Gemäuer ein Geheimnis, das beinahe das Schicksal Japans in andere Bahnen gelenkt hätte …
de
13:45
Stadt Land Kunst - Inspirationen
Kuba: Das Porträt des "Guerrillero Heroico" von Alberto Korda Von den bunten Straßen Havannas über die riesigen Tabakplantagen bis zu den karibischen Sandstränden: Kuba hat viele Gesichter. Der kubanische Fotograf Alberto Korda hielt viele davon fest. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er als Werbe- und Modefotograf, ab 1959 war er der Fotograf der kubanischen Revolutionselite. Seine Hauptmotive waren Frauen, Bauern und Widerstandskämpfer. Ganz "zufällig" schuf er eines der bekanntesten Motive des 20. Jahrhunderts: das Porträt von Ernesto "Che" Guevara anlässlich einer Trauerfeier für getötete Anhänger der Revolution. Die Camargue im Objektiv von Peter Lindbergh Der Naturpark Camargue, der sich zwischen zwei Rhône-Armen erstreckt, ist berühmt für seine Pferde, Flamingos und Stiere. Seine Landschaften begeisterten auch den Modefotografen Peter Lindbergh, der sie zunächst in den Bildern van Goghs studierte und später zum Gegenstand seines eigenen fotografischen Schaffens machte. "Stadt Land Kunst - Inspirationen" heißt die neue tägliche Sondersendung von "Stadt Land Kunst". Die Moderatorin Linda Lorin stellt uns von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor und öffnet uns die Türen zu ihrem Universum. Wie bei "Stadt, Land, Kunst" geht es dabei immer um die Verbindung von Kunst und besonderen Orten, von kreativem Schaffen und Reisen. Evasion garantiert!
de
14:20
Le Train - Nur ein Hauch von Glück
1940 marschiert die deutsche Armee in Frankreich ein. Eilig wird ein kleines Städtchen in der Nähe der belgischen Grenze vor den anrückenden Besatzern evakuiert. Während der Zug auf seine Lok wartet, um die Bewohner nach La Rochelle zu bringen, herrscht Hektik am Gleis. Der Radiomechaniker Julien Maroyeur, der gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau und seiner Tochter reisen will, wird unvorhergesehen einem Güterwaggon zugeteilt, während Frau und Kind in einem komfortablen vorderen Abteil des Zugs reisen. Die Ernüchterung über die unfreiwillige Trennung von Frau und Kind ändert sich durch die Begegnung mit der schönen Deutschjüdin Anna. Sie ist auf der Flucht vor den Nazis, als Fremde und Ausgestoßene im eigenen Land. Zwischen Julien und Anna entwickelt sich eine vorsichtige, aber sinnliche Beziehung vor dem Hintergrund fortwährender Ungewissheit über das eigene Schicksal. Als die Güterwaggons auf der Reise unbemerkt von den Personenabteilen getrennt werden, sind Julien und Anna plötzlich auf sich allein gestellt. Angekommen in La Rochelle erfährt Julien, dass sich seine hochschwangere Frau mittlerweile in einem Krankenhaus an der Loire befindet. Er macht sich auf den Weg und Anna kommt mit, obwohl sie vor der deutschen Besatzung nicht mehr sicher sein wird. Als Julien zu seiner Frau geht, wird Anna nicht auf ihn warten. Sie verabschiedet sich still, indem sie davonfährt. Es vergehen drei Jahre, bis sich die beiden in einem Verhörzimmer der Gestapo wiedersehen. Doch die Umstände der Begegnung sind verhängnisvoll. "Le Train - Nur ein Hauch von Glück" ist eine bewegende Liebesgeschichte nach einem Roman von Georges Simenon. Simenon-Spezialist Pierre Granier-Deferre adaptierte die Geschichte um Schicksal, Liebe und Aufrichtigkeit mit viel Gespür für emotionale Zwischentöne. Von besonderem Reiz ist der Film nicht zuletzt wegen der beiden exzellenten Hauptdarsteller: Jean-Louis Trintignant und Romy Schneider brillieren als Liebespaar.Pierre Granier-Deferre verfilmte neben „Le Train“ auch andere Werke Georges Simenons. Darunter die gleichnamige Adaption „Le Chat“ (dt. „Die Katze“) mit Jean Gabin und Simone Signoret, die auf der Berlinale 1971 beide mit einem Silbernen Bären als beste Darsteller ausgezeichnet wurden. Der Regisseur schätzte an den Romanen Simenons einerseits die Tiefe der behandelten Themen und andererseits die Leichtigkeit seiner Erzählweise. „Le Train“ erzählt ein „psychologisch einfühlsam inszeniertes privates Schicksal vor dem Hintergrund von Flüchtlingselend und Kriegszerstörung. Menschlich anrührend, hervorragend gespielt“ (Filmdienst).
de
16:10
Auf den Dächern der Stadt
Seit rund 15 Jahren porträtiert der Fotograf James Burns die britische Hauptstadt in seinem grandiosen Projekt "London From The Rooftops". Bereits als Teenager unternahm er Ausflüge auf die Dächer von Londons Sozialbauten, auf denen Underground-Bands Konzerte gaben. Das war der Anfang einer Passion fürs Fotografieren von den Dächern der Stadt aus, wo sich James Burns mittlerweile mehr zu Hause fühlt als in den Straßen der Stadt. Für ihn sind die Dächer zu einem wahrhaften Observatorium für die städtebauliche Entwicklung geworden. Für manche sind die Dächer Aussichtspunkt, für andere Freiräume zur Umsetzung engagierter Architekturexperimente - zum Beispiel für den jungen Architekten Theo Molloy, der mit seinem Team schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Auf dem Dach der Hoxton Docks, einem zahlreiche Künstlerstudios beherbergenden Gebäudekomplex, gestaltete er eine subversive Mini-Wohnung umhüllt mit silbern schimmernden Schindeln aus ausgemusterten Tetra-Pak-Kartons. Damit möchte er die Debatte über die Nutzung von Wohnraum anregen, der besonders in London rar geworden und kaum noch zu bezahlen ist. Doch auch trotz des Bau- und Privatisierungswahns gibt es noch Ecken wie das alternative Musik- und Kulturzentrum "Village Underground" im Londoner Stadtteil Shoreditch. Auf dem Dach eines ehemaligen Lagerhauses wurde mittels ausrangierter Eisenbahnwaggons Raum fürs kreative Arbeiten geschaffen. Andere Freigeister wie der Mountainbiker und Fahrradakrobat Andrei Burton testen ihr Geschick an der schwindelerregenden Londoner Skyline. Der Trial-Biker betreibt seinen Sport auf allerhöchstem Niveau und macht mit seinem Fahrrad auch die Dächer Londons unsicher. Im Nordosten der Stadt haben die Kostümbildner Patrick Withaker und Keir Malem ihr Haus mit einem futuristischen Dachgarten versehen. In den Kensington Roof Gardens, die von Chefgärtnerin Pilar Medrano-Dell gestaltet wurden, lädt ein spanischer Garten mit mediterranem Flair zum Verweilen ein. Der Entwurf wurde von den eleganten Grünanlagen der Alhambra inspiriert. Seit rund 15 Jahren porträtiert der Fotograf James Burns die britische Hauptstadt in seinem grandiosen Projekt "London From The Rooftops". Bereits als Teenager unternahm er Ausflüge auf die Dächer von Londons Sozialbauten, auf denen Underground-Bands Konzerte gaben. Das war der Anfang einer Passion fürs Fotografieren von den Dächern der Stadt aus, wo sich James Burns mittlerweile mehr zu Hause fühlt als in den Straßen der Stadt. Für ihn sind die Dächer zu einem wahrhaften Observatorium für die städtebauliche Entwicklung geworden. Für manche sind die Dächer Aussichtspunkt, für andere Freiräume zur Umsetzung engagierter Architekturexperimente - zum Beispiel für den jungen Architekten Theo Molloy, der mit seinem Team schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Auf dem Dach der Hoxton Docks, einem zahlreiche Künstlerstudios beherbergenden Gebäudekomplex, gestaltete er eine subversive Mini-Wohnung umhüllt mit silbern schimmernden Schindeln aus ausgemusterten Tetra-Pak-Kartons. Damit möchte er die Debatte über die Nutzung von Wohnraum anregen, der besonders in London rar geworden und kaum noch zu bezahlen ist. Doch auch trotz des Bau- und Privatisierungswahns gibt es noch Ecken wie das alternative Musik- und Kulturzentrum "Village Underground" im Londoner Stadtteil Shoreditch. Auf dem Dach eines ehemaligen Lagerhauses wurde mittels ausrangierter Eisenbahnwaggons Raum fürs kreative Arbeiten geschaffen. Andere Freigeister wie der Mountainbiker und Fahrradakrobat Andrei Burton testen ihr Geschick an der schwindelerregenden Londoner Skyline. Der Trial-Biker betreibt seinen Sport auf allerhöchstem Niveau und macht mit seinem Fahrrad auch die Dächer Londons unsicher. Im Nordosten der Stadt haben die Kostümbildner Patrick Withaker und Keir Malem ihr Haus mit einem futuristischen Dachgarten versehen. In den Kensington Roof Gardens, die von Chefgärtnerin Pilar Medrano-Dell gestaltet wurden, lädt ein spanischer Garten mit medit erranem Flair zum Verweilen ein. Der Entwurf wurde von den eleganten Grünanlagen der Alhambra inspiriert. Rom, Bangkok, Berlin, London, Los Angeles - fünf Städte, fünf verschiedene Welten. Die neuen Folgen der Dokumentationsreihe "Auf den Dächern der Stadt" erkunden bedeutende Metropolen aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: von deren Dächern aus.
de
17:00
Auf den Dächern der Stadt
Die Zwillingstürme der Vila Olimpica, des Olympischen Dorfes, sind ein Symbol für die Zeit, als sich Barcelona wieder dem Wasser zuwandte, und sie wachen über einen Schatz: ein Meer aus typisch mediterranen Terrassendächern, das in der katalanischen Hauptstadt über mehrere Epochen hinweg entstanden ist. Die Geschichte dieses architektonischen Erbes ist eng mit der sozialen und urbanen Entwicklung der Stadt verwoben. Früher betrieb man auf den Dächern der katalanischen Hauptstadt gesellige Aktivitäten jeder Art, heute erstrahlen sie nach und nach wieder in den schönsten Farben. Alfons Puertas steigt täglich auf das Dach des Fabra-Observatoriums, um das Stadtpanorama, die Dächer und den Himmel zu beobachten. Im Herzen des Bezirks Eixample, rund um das Quadrat d'Or, findet man die schönsten Bauwerke des Modernismus, des katalanischen Jugendstils. Vor allem die Häusergruppe der Illa de la Discòrdia zeugt von der Kreativität der Architekten, allen voran Antoni Gaudí mit seinen spektakulären Dachkonstruktionen. Die Kunsthistorikerin Raquel Lacuesta stellt sie vor. Vielleicht liegt die Zukunft der Stadt aber auch auf den schönsten Dächern des 21. Jahrhunderts. Das meinen zumindest Umweltaktivisten wie Oscar Pascual, der sich mit dem 93-jährigen Joan Carulla austauscht, einem Pionier auf dem Gebiet begrünter Dächer. Der Stadtbezirk Gràcia war bis 1897 ein eigenständiges Dorf. Ein Hauch von Bohème weht heute in dem hippen Viertel, in dem sich viele Künstler angesiedelt haben. Zu ihnen gehört Xavi Julia, ein junger Maler. Lola Armadas gründete 2013 ein Künstlerprojekt unter dem Namen "Terrats en Cultura" - "Kultur auf den Dächern". Gerardo Wardel, Mitbegründer der "Casa por el Tejado", des "Hauses für das Dach", ist auf Dachaufbauten spezialisiert, die er als energieeffiziente Module anbietet. Auch im Viertel Poblenou haben angehende Architekten das Dach als Betätigungsfeld entdeckt - speziell auch das Dach des Architekturinstituts von Katalonien. Nicht nur die Architekten bemühen sich in Barcelona um mehr Biodiversität auf den Dächern: Hoch auf dem Büroturm Torre Realia BCN im Bezirk L'Hospitalet de Llobregat geht der Biologe und Ornithologe Eduard Durany seiner Aufgabe nach, den Wanderfalken wieder in der Stadt heimisch zu machen. Der schönste Platz in luftiger Höhe findet sich wohl auf den Türmen der Sagrada Família. Die von Antoni Gaudí entworfene Kirche ist einmalig in ihrer vielfältigen Symbolik und ihrem gewagten architektonischen Stil. Jetzt soll Jordi Faulí als Nachfolger des visionären Architekten die riesige Baustelle vollenden. Von Paris über New York und Istanbul bis hin zu Tokio und Buenos Aires entdeckt die fünfteilige Reihe faszinierende Metropolen aus einer neuen Perspektive: von den Dächern aus! Ob idyllisch, innovativ oder schwindelerregend - jedes dieser Dächer erzählt seine ganz eigene Stadtgeschichte.
de
17:50
Wildes Indochina
Wenn in Kambodscha der Monsun ausbleibt, herrscht extreme Trockenheit. Dann bestimmt die Suche nach den letzten Wasserstellen das Leben der Tiere. Es entsteht ein zäher Überlebenskampf, und das Gedränge um das wenige verbliebene Wasser wird gefährlich. Vor allem die schwächeren Tiere setzen für einige Tropfen vom kostbaren Nass ihr Leben aufs Spiel. Wenn der langersehnte Regen dann endlich fällt, überrollen Flutwellen das Land. Sie füllen die zahlreichen Wasserwege, die das Land wie Arterien versorgen. Dann schafft der Regen ein buntes Gemisch von Lebensräumen in einem Gebiet von 30.000 Quadratkilometern. Selten gewordene Raubtiere wie der Nebelparder schleichen darin durch den Dschungel. Es wachsen Pflanzen, die besondere Strategien entwickelt haben, um jeden Tropfen Wasser zu nutzen. In der Naturdokumentation über Kambodscha beobachtet die Kamera aus nächster Nähe, wie ein Kragenbär mit seiner höchst sensiblen Nase Nahrung findet und Kahlkopfgeier den natürlichen Kreislauf in Gang halten. Sie zeigt in faszinierenden Bildern Haubenlanguren, die sich elegant durch das oberste Stockwerk des Regenwaldes schwingen und sich auf ganz spezielle Art ernähren.
de
18:35
Wildes Indochina
Im Südwesten Chinas befindet sich einer der schönsten und geheimnisvollsten Naturräume der Erde. Yunnan beherbergt so viele verschiedene Pflanzenarten wie die ganze nördliche Hemisphäre. Und obwohl es von Überbevölkerung und Zersiedlung bedroht ist, bewahrt China zwischen den höchsten Bergen der Erde in der Provinz Yunnan eines seiner geheimnisvollsten Paradiese. Die Reise führt von den Ausläufern des Himalayas bis zu den bewaldeten Tälern. Die Natur ist nur noch in wenigen Teilen Chinas so unberührt wie im Himalaya. Überall sonst zahlen Tiere und Pflanzen einen hohen Preis für die wachsende Zersiedlung und den industriellen Aufschwung. In der Provinz Yunnan sind einige Gebiete von den Veränderungen verschont geblieben. Hoch oben in den Bergen hat das Kamerateam beobachtet, wie sich tibetische Makaken an ihre lebensfeindliche Umgebung angepasst haben. Undurchdringliche Wälder bieten Schutzräume für eine unberührte Natur. Weberameisen bauen mit einer ganz speziellen Technik ihre Nester. Es gibt 70 verschiedene Höhlenfische, so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Die Dokumentation macht deutlich, warum der Südwesten Chinas immer noch eines der größten Rätsel der Natur ist. Film von Allison Beau
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Wir machen Moor
Acht Stunden mit Spaten, Hacken und bloßen Händen mächtige Stauwerke aufbauen, gemeinsam im Freien essen, im Zelt schlafen - die freiwilligen Helfer vom Bergwaldprojekt e.V. verbringen ihren Urlaub damit, Moore wieder zu vernässen. Forscher vom Greifswalder Moor-Centrum suchen unterdessen nach Möglichkeiten, nasse Flächen rentabel zu bewirtschaften. Dabei arbeiten sie auch mit Partnern zusammen, die Pflanzen aus Mooren und auf Feuchtwiesen zu nachhaltigen Rohstoffen verarbeiten. Zum Beispiel zu Möbelplatten aus Rohrkolben oder gleich zu einem ganzen Tiny-House aus Baustoffen aus dem Moor.
de
20:15
Wirecard - Die Milliarden-Lüge
Geld, Gier, Sex und Betrug: Die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Wirecard AG sorgt seit Juni 2020 immer wieder für Schlagzeilen. Der Zahlungsdienstleister war über viele Jahre ein atemloser Erfolg „made in Germany“: Schneller, größer, weltumspannend. Deutschland hatte endlich einen Global Player im IT-Bereich. Von Anfang an gab es immer wieder Fragezeichen und konkrete Hinweise auf Betrug. Wie gelang es dem beliebten Unternehmen trotz aller Vorwürfe, über zwei Jahrzehnte hinweg das Image des unschuldig Verfolgten, des sauberen Fintech-Darlings aufrechtzuhalten? Wirecard ist eine Geschichte der Verblendung, Korruption und Hybris einerseits, kapitalistischer Gier und institutionellen, staatlichen Versagens andererseits: Mitten drin die Wirtschaftsprüfer von EY, die Finanzaufsicht BaFin, die Münchner Staatsanwaltschaft und das deutsche Finanzministerium. Über viele Jahre schauten sie nicht hin und reagierten nicht auf konkrete Verdachtsmomente.Die investigative Dokumentation ist ein fesselnder Krimi und erzählt aus der Perspektive Einzelner, die über zehn Jahre und länger immer wieder auf die kriminellen Machenschaften bei Wirecard hingewiesen haben. Geldwäsche, Bilanzfälschung, Betrug - die Vorwürfe glichen einander. Ebenso die vorgebrachten Beweise. Dennoch konnte das Unternehmen mühelos in den DAX aufsteigen.Zum ersten Mal sprechen im Film die beiden Menschen, die Wirecard schließlich doch zu Fall brachten: der ehemalige Senior Legal Counsel Wirecard in Singapur, Pav Gill, und seine Mutter Evelyn Sokhbir Kaur.
de
21:55
Schätze unter Verschluss - Das System Freeport
Ob in Singapur, der Schweiz oder Luxemburg - weltweit ist ein diskreter Service auf dem Vormarsch: die Lagerung von Werten wie Kunst, Gold, Weinen oder Oldtimern in gesicherten Zolllagern, so genannten Freeports. Die Betreiber-Länder werben mit den Vorteilen der Lager: Sie sind maximal gesichert, und solange Werte dort liegen, bleiben die Besitzer von Zoll und Umsatzsteuer verschont. Doch Kritikerinnen und Kritiker aus der Kunst- und Finanzwelt fürchten: Freeports könnten als legale Schlupflöcher für Steuervermeidung und Schattengeschäfte dienen. Ursprünglich als vorübergehende Transitzonen geschaffen, würden wegen der niedrigen Zinsen immer mehr Schätze dort langfristig “geparkt”, oft sogar anonym, ohne dass man die wahren Besitzerinnen und Besitzer zurückverfolgen kann. Auch könnten Güter innerhalb der Depots weiterverkauft werden - ein weiteres Risiko für undurchsichtige Geschäfte. Und Museumsmanagerinnen und -manager beklagen, durch die geheimen Depots würden Werke oft für lange Zeit aus der Öffentlichkeit verschwinden, mit dem Effekt einer großen Wertsteigerung. Wie berechtigt sind solche Fragen und Zweifel? Gibt es ein “System Freeport”? Wieviel Vermögen steckt hinter den Mauern der verschwiegenen Wertelager? Und warum unterstützt die Politik den Bau und Betrieb solcher Zollfreilager? Martin Gronemeyer und Michaela Kirst begeben sich auf eine spannende Spurensuche, um diese Fragen zu beantworten und gewähren dabei Einblicke hinter die Mauern und Stahltore der verschwiegenen Hochsicherheitslager, die der Allgemeinheit sonst verschlossen bleiben.
de
22:50
Katar: Millionen für Europas Islam
Alles begann mit einem mysteriösen USB-Stick, den ein anonymer Whistleblower den beiden französischen Journalisten Georges Malbrunot und Christian Chesnot zuspielte. Darauf befanden sich Tausende vertraulicher Dokumente der größten NGO der Golfstaaten, der Qatar Charity: unter anderem Spenderlisten, E-Mail-Korrespondenzen und Informationen zu Banküberweisungen. Die Unterlagen enthüllen Einzelheiten über ein Missionierungs- und Finanzierungsprogramm zur Stärkung des politischen Islams in ganz Europa, mit 140 Moscheebauten, Kulturzentren und Schulen, die alle auf die eine oder andere Art mit der Muslimbruderschaft zusammenhängen. Doch die Behörden in der Hauptstadt Doha bestreiten jegliche religiöse Aktivität im Westen. Das Filmteam wollte es genauer wissen und recherchierte über das Programm. Am Beispiel des europaweit größten Vorhabens für ein Islam-Zentrum im elsässischen Mulhouse, eines im Jahr 2016 in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz eingeweihten Museums der Zivilisationen des Islam, einer mit dubiosen Mitteln finanzierten Ausbildungseinrichtung für Imame im zentralfranzösischen Département Nièvre und eines Flüchtlingszentrums auf Sizilien, das auf dem Höhepunkt der Syrienkrise Migranten aufnimmt, wird mit den Finanzierungsströmen auch die dahinterstehende Ideologie aufgedeckt. Sind diese Vorhaben Teil eines viel weitreichenderen Projekts oder ist das Programm lediglich der europäische Ableger einer Strategie Katars, mit der das Land seit dem Arabischen Frühling durch die Stärkung der Muslimbruderschaft seine Führungsposition in der arabischen Welt weiter auszubauen versucht? Die investigative filmische Recherche gibt Einblicke in die ebenso finanzstarke wie hermetische Organisation, deren Verbindungen bis in die Spitze des Staates Katar und die Herrscherfamilie Al-Thani reichen.
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