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PHOENIX

PHOENIX

phoenix dient der politischen Meinungs- und Willensbildung der Bürgerinnen und Bürger, es sollen Hintergründe erhellt und Zusammenhänge dargestellt werden. Die Vielfalt unterschiedlicher politischer, religiöser, wissenschaftlicher und künstlerischer Meinungen, Richtungen und Strömungen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene werden von phoenix sichtbar gemacht.

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TV rehberi - Pazar, 19-05-2024

00:00
phoenix history
1949 ist ein besonderes Jahr für die deutsche Geschichte: Damals wurden nahezu parallel zwei deutsche Staaten gegründet, die die Zweiteilung der Welt im Kalten Krieg widerspiegelten und die Deutschen über Jahrzehnte voneinander trennen sollten. Aus heutiger Sicht, in der historischen Rückschau, scheint es folgerichtig, was damals geschah. Wir Heutigen wissen auch, dass die deutsch-deutsche Teilung zwar lange dauerte, aber letztlich nicht unumkehrbar war. Und es scheint logisch und geradezu zwangsläufig, dass es die demokratische Werteordnung des Grundgesetzes von 1949 ist, die sich als Basis der Gesellschaft auch des wiedervereinigten Deutschlands durchgesetzt hat. Die Deutschen im Jahr 1949 konnten all das nicht einmal ahnen. Sie erlebten im Osten und im Westen ein historisches Experiment ohne Beispiel. Eine Situation des radikal Neuen, das Hoffnung weckte, aber auch Ängste auslöste. Was, wenn man mit den Staatsgründungen einen historischen Fehler beging? Was, wenn man doch nicht in der Lage wäre, den Fluch des Faschismus zu überwinden? Aber auch: Was, wenn man nun endlich ein besseres Deutschland schaffen könnte? Die Dokumentation will nicht nur die wesentlichen Ereignisse rund um die beiden Staatsgründungen im Jahr 1949 rekonstruieren, sondern auch das Lebensgefühl der Zeit, mit viel Archivmaterial und mit den Erinnerungen von Menschen, die diese Zeit intensiv erlebt haben: Günther Dohmen war damals Student und Hilfskraft im Parlamentarischen Rat, Hans Modrow ein FDJ-Aktivist im Lokomotivwerk, Heinz Schwarz ein angehender CDU-Politiker im Rheinland und Charlotte Knobloch eine junge Holocaust-Überlebende, die ihre Heimatstadt München eigentlich schnell wieder verlassen wollte. Gemeinsam schildern sie den Beginn einer politischen und gesellschaftlichen Reise, deren Verlauf und Ziel damals noch ganz offen waren. Big Bonn - Einmal Hauptstadt und zurück Film von Ulrike Brincker, WDR 2019 Im Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedet - und die bis dato unauffällige kleine Stadt Bonn zur Hauptstadt. Als Provisorium, wie immer wieder betont wurde, aber für 40 Jahre sehr erfolgreich auf eine ganz eigene Art. Bonn stand für den neuen Stil, mit dem der westdeutsche Staat international um Vertrauen werben wollte: bescheiden, pragmatisch, unaggressiv. Erst mit der Wiedervereinigung ging die Zeit der Hauptstadt am Rhein zu Ende. Die Dokumentation lässt Bonns große Zeit noch einmal Revue passieren, von den Herausforderungen und der Improvisationskunst der ersten Jahre, als es vor allem darum ging, Raum für Parlament und Regierung, Politiker, Ministerialbeamte und Diplomaten zu finden, über die glanzvollen Momente, als Staatschefs und gekrönte Häupter zu Besuch an den Rhein kamen und am Bonner Rathaus ein Bad in der Menge nahmen, bis zu dem für Bonn schicksalhaften Tag, als das Parlament nach langer Debatte entschied, dass künftig wieder Berlin Regierungssitz sein sollte. Wie hat Bonn als Hauptstadt funktioniert? Wie hat sich die Stadt verändert? Und wie haben die Bonner das "Abenteuer Hauptstadt" erlebt? Mit Erinnerungen von Menschen, die während der Hauptstadtzeit in Bonn gelebt und gearbeitet haben, und mit viel Archivmaterial erzählt der Film vom besonderen Zusammenleben zwischen Einheimischen, Politikern, Journalisten, Diplomaten und Agenten am Rhein - ein bisschen nostalgisch und mit einem Augenzwinkern... ZDF-History: Wahr oder falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik Film von Anja Greulich, Nicole Hellmundt, Kai Jostmeier, Friedrich Scherer und Steffi Schöbel, ZDF 2019 Gab es eine Stunde null? Haben Trümmerfrauen das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut? Was ist dran am Wirtschaftswunder? "ZDF-History" nimmt die Mythen der Bundesrepublik unter die Lupe. Mythen sind nicht bloße Produkte der Fantasie, sie haben stets einen wahren Kern. Mal verklären sie die Vergangenheit, mal klingen sie wie Verheißungen für die Zukunft. Nationale Mythen verdichten die Erinnerungen ganzer Generati onen und geben oft Orientierung. "Jedes Land braucht eine Legende", heißt es auf dem Kinoplakat des Films "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann. Die überraschend gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 gehört zu den großen Mythen unseres Landes. Aber war das "Wunder von Bern" tatsächlich die "eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik", wie es oft heißt? Oder wurde das Sportereignis erst später zum Mythos verklärt? Welche Rolle spielen dabei die Medien?  "ZDF-History" widmet sich großen deutschen Mythen der Nachkriegszeit. Die Filme reflektieren wirkungsmächtige Erzählmuster im geteilten und wiedervereinigten Deutschland. Dabei stellen die Autoren nicht nur historische Stereotype auf den Prüfstand, sondern richten ihren Blick auch auf die historisch-politische Wirkung. Die Dokumentation entsteht in enger Kooperation mit dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ist ein Programmbeitrag zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik. Ständige Vertreter Die Bonner Kanzler Film von Marius Möller, WDR 2023 Wie wurden wir, wer wir sind? Welchen Weg ging unser Land? Die wichtigsten Weichen wurden in Bonn gestellt, der Hauptstadt, die immer nur eine Ersatz-Hauptstadt war. Bis es Berlin wurde, die alte und neue deutsche Hauptstadt. Von Adenauer bis Kohl die Entscheidungen der Bonner Kanzler prägen uns bis heute. Unser Bild vom Westen wie vom Osten, unsere Erinnerungen an Schuld, Vergebung, an Krisen und gemeinsame Freude all das ist verbunden mit den Staatsmännern in der vorläufigen Hauptstadt Bonn. In den Archiven des WDR wurden hunderte von alten Aufnahmen restauriert, digitalisiert und gesichtet Interviews mit den politischen Größen der Bonner Republik, Material das zum Teil noch nie gesendet wurde. Für diesen Film öffnen wir die Archiv-Schätze und blicken auf die wichtigsten Entscheidungen der Bonner Kanzler von der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung. In „phoenix history“ erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.
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03:00
Terra X-History: Verliebt, verlobt, verheiratet
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de
03:45
Unterwegs auf Europas Pilgerwegen
Im Norden Frankreichs führt ein Pilgerweg von der Stadt Rouen zum Mont-Saint-Michel: einem Felsen im Atlantik, auf dem ein Kloster thront, das über Jahrhunderte eines der wichtigsten Pilgerzentren der christlichen Welt war. Seit dem 8. Jahrhundert preisen Gläubige hier den Erzengel Michael. Heute ist die historische Route von Rouen beinahe vergessen. Nur langsam wird sie von modernen Pilgern wiederentdeckt. Der Pilgerweg verläuft quer durch das Hinterland der Normandie. Traditionell stark durch die Landwirtschaft genutzt, verleiht sie der Region ihren ländlichen Charakter. Perrine Hervé-Gruyer betreibt hier mit ihrem Mann einen Gemüseanbau, der für viele die Zukunft ist - Permakultur. Ihr Bauernhof war der erste seiner Art in Frankreich und ist Vorbild für viele weitere.Auf den satten Wiesen des Pays d'Auge grasen Normannische Rinder. Ihre fette Milch ist bei Käsemachern wie Jérôme Spruytte begehrt: Aus ihr lässt er von Hand einen der ältesten Käse Frankreichs entstehen: den Pont-l’Evêque.
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04:30
Unterwegs auf Europas Pilgerwegen (2/3)
Seit Jahrhunderten pilgern Gläubige aus dem Norden Europas auf der Via Francigena über die Alpen bis nach Rom ins Zentrum der Christenheit. Der wohl berühmteste Pilger war Sigerich, der im Jahr 990 von Canterbury nach Rom reiste, um dort vom Papst die Würden eines Erzbischofs zu erhalten. Seinen Aufzeichnungen ist zu verdanken, dass die historische Route überliefert ist. Filmemacherin Mareike Müller hat Pilger von heute auf ihrer Reise begleitet. Der alte Pilgerweg windet sich hinauf in die imposanten Alpen, die am Großen Sankt Bernhard überquert werden. In der rauen Gebirgswelt versorgt ein Hospiz seit tausend Jahren die Reisenden. Durch das Aosta-Tal führt die Via Francigena in die Po-Ebene: Hier bringt der Fährmann Danilo Parisi seit 20 Jahren Pilger mit seinem Boot über den Fluss. Von dort verläuft der Pilgerweg weiter in den Apennin. Ist das Gebirge bezwungen, werden Pilger mit den lieblichen Landschaften der Toskana belohnt. Hier stellt Monica Sarandrea aus Olivenzweigen kunstvolle Körbe her und hält damit eines der ältesten und nachhaltigsten Handwerke der Welt lebendig. Eingebettet in die Volsiner Berge liegt im Latium der Bolsena-See. Auf dem Grund von Europas größtem Vulkansee ist eine Krippe verborgen: Um sie kümmern sich die Taucher Giovanni Angeloni und Renato Pizzichetti. Am Ziel ihrer Reise werden Pilger in Rom in einem Hospiz mit dem symbolträchtigen Ritual der Fußwaschung empfangen, bevor ihnen der Pfarrer Agnello Stoia im prächtigen Petersdom ihre Pilgerurkunde überreicht.
de
05:15
Adenauers letzte Reise
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06:00
Hannelore Kohl
Hannelore Kohl war die tapfere Politikergattin, die Ehefrau des ewigen Kanzlers. Die Frau, die der Karriere ihres Mannes Helmut Kohl nie im Weg stehen wollte. Sie war die immer zuverlässige Begleiterin auf seinem Weg zur Macht. Seine Wahlkämpfe waren auch die ihren. Und seine Erfolge beruhten nicht zuletzt auf ihrer Kraft. Hannelore Kohl lebte im eisernen Machtsystem ihres Mannes, das sie zur First Lady beförderte. Aber es war auch ein Machtsystem, dass sie immer weiter von ihrem Mann entfernte. Sie stand ihrem Mann, dem Politiker, zur Seite, in den guten wie dann auch in den schlechten Tagen seiner Karriere. Als sie schwer erkrankte, zog Hannelore Kohl sich immer mehr aus dem Licht der Öffentlichkeit in ein Leben in Dunkelheit zurück. Bis sie ihrem Leben am 5. Juli 2001 selbst ein Ende setzte. Ihr Leben war auch Abbild der neuesten Geschichte Deutschlands Der Film erzählt das Leben einer Frau, die Abbild eines großen Teils der neuesten deutschen Geschichte ist. 1933 geboren, erlebt Hannelore Kohl die Schrecken des Krieges und die Verluste, die er mit sich bringt, am eigenen Leib. Halt findet sie erst wieder, als sie als junges Mädchen Helmut Kohl kennenlernt. Und sich in ihn verliebt. Das junge Paar heiratet in einer Zeit der Unruhe, aber auch des Aufbruchs. Der Kalte Krieg hat den Zweiten Weltkrieg abgelöst. Der Film dokumentiert das Leben einer Politikerfamilie Kohl in einem Deutschland im Wandel und im Aufschwung. Ein Deutschland, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sich wiedervereinigt und heranwächst zur wirtschaftlich stärksten Macht Europas. Sein Weg war auch ihrer verbunden mit Disziplin und Leidensfähigkeit Die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte von Helmut Kohl. Seine Karriere als Politiker und Bundeskanzler ist eng verknüpft mit der Disziplin, der Konsequenz und auch der Leidensfähigkeit seiner Frau. Aber die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte einer immer einsamer werdenden Frau. Einer, die oft verkannt und noch viel öfter verunglimpft wurde, die immer Stärke zeigen musste und doch viel Gutes bewirkte. Eine Frau, deren Lebensrhythmus bestimmt war durch Legislaturperioden und das Machtsystem Helmut Kohl und die am Ende auch an der Eiseskälte dieser Machtpolitik zugrunde ging. Chronologisch zeichnet die Dokumentation das Leben von Hannelore Kohl anhand von Archivaufnahmen aus über einem halben Jahrhundert deutscher Geschichte nach. Interviews mit Personen aus dem persönlichen Umfeld von Hannelore Kohl und politischen Begleitern von Helmut Kohl ergänzen die Rekonstruktion des Lebens und Wirkens von Hannelore Kohl.
de
07:30
Das große Palaver
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de
08:15
Unsere Erde aus dem All (2/3)
Die dreiteilige Serie "Unsere Erde aus dem All" gehört zu den ambitioniertesten Naturfilmproduktionen der letzten Jahre. Erstmalig werden Kameras eingesetzt, die an Satelliten die Erde umkreisen, und mit aufwendigen Drohnenaufnahmen kombiniert. Sie zeigen den Zuschauer*innen den Blauen Planeten aus völlig neuen Perspektiven. Ringe und Flecken im Meer und im Dschungel In dieser Folge entdecken Kameras aus dem All rings um Korallenstöcke helle Ringe, ein Muster, das sich in vielen Riffen wiederholt. Sie stammen von algenweidenden Fischen, die sich aus Angst vor Raubfischen nie weit von den Korallen entfernen. Fehlen die Raubfische, so fehlen auch die abgeweideten Sandringe. Im Herzen des Kongodschungels fällt ein großer heller Fleck ins Auge, eine 500 Meter lange Lichtung. Generationen von Waldelefanten haben sie erschaffen, indem sie in dem schlammigen Boden nach Mineralien schürfen. Das südaustralische Outback ist übersät von unzähligen kleinen Flecken. Wer hat nun da seine Hand (oder Pfote) im Spiel? Der Mensch drückt der Erde seinen Stempel auf Satellitenbilder aus 30 Jahren, kombiniert und im Zeitraffer dargestellt, zeigen auf atemberaubende Weise, wie Flüsse immer wieder ihren Lauf verändern. Aber auch, warum Madagaskar zu "bluten" scheint und ein junges Orang-Utan-Weibchen auf Borneo kaum noch eine Zukunft hat. Wenn der Mensch der Erde seinen Stempel aufdrückt, so hinterlässt er meist wohlgeordnete, teilweise wunderschöne Muster. Sie erzählen von bahnbrechenden Errungenschaften, die seit über 10.000 Jahren das Überleben der Menscheit sichern, aber auch von dramatischer Zerstörung. Nie zuvor konnte sie so erschreckend eindrucksvoll dokumentiert werden wie heute aus dem All. Auch die bekannteste Schimpansengruppe der Welt im Gombe Nationalpark in Tansania, erstmals von der berühmten Primatologin Jane Goodall beobachtet, droht mit dem Verlust ihres Heimatwaldes unterzugehen. Naturschützende und Einheimische aber haben gemeinsam einen Wandel bewirkt. Gemessen am Ausmaß der Zerstörungen mag er klein und unbedeutend erscheinen und ist doch so entscheidend und so gewaltig, dass alle ihn sehen können: durch die Augen der Satelliten aus dem All.
de
09:00
Unsere Erde aus dem All (3/3)
Die 3-teilige Serie gehört zu den ambitioniertesten Naturfilmproduktionen der letzten Jahre. Erstmals werden Kameras eingesetzt, die an Satelliten die Erde umkreisen. Drohnenaufnahmen zeigen den blauen Planeten aus neuen Perspektiven. In der dritten Folge liefern die Farben der Erde neue Erkenntnisse. Spektakuläre Polarlichter sind noch gigantischer als angenommen; saphirblaue Tupfer auf Grönlands Eisdecke erzählen von einer Tragödie; erleuchtete Megastädte greifen wie Kraken nach dem Land. Farben und ihr Wandel liefern ganz neue Erkenntnisse, erst aus dem All entpuppen sich die farbigen Bänder der Polarlichter als kolossale Schleifen, die kilometerweit in den Himmel ragen. Sie leuchten dort rot statt grün. Saphirblaue Tupfer auf Grönlands Eisdecke erzählen von einem rasanten Schwund des Eises. Schmelzwasser lässt nicht nur Gletscher schneller gleiten, sondern trägt durch seine faszinierend blaue Farbe selbst zur Tragödie bei. Vor Alaskas Küste formen sich alljährlich im Frühjahr riesige türkisfarbene Wirbel gefärbt von Massen winzigster Algen, geformt von Wind und Wellen. Die Minialgen stehen am Anfang der Nahrungskette und versorgen über kleinste Tierchen und riesige Fischschwärme letztendlich das gesamte Leben auf der Erde. Zudem spielen sie eine immens wichtige Rolle als Sauerstofflieferant und Kohlendioxidspeicher. Experten haben Satellitenfotos kombiniert, um den gesamten Erdball bei Nacht darzustellen: Künstliche Lichter erhellen heute fast jeden Winkel, erleuchtete Megastädte greifen wie goldgelbe Riesenkraken nach immer mehr Land. Am Tage erscheinen sie erschreckend grau. Satellitenbilder aus 35 Jahren im Zeitraffer wiedergegeben decken auf: Keine Farbe verbreitet sich so rasch wie die von Stein und Beton. In nur 35 Jahren etwa wuchs das chinesische Fischerdorf Shenzen zu einem gigantischen Moloch, 55mal so groß wie Berlin. Satelliten helfen, den Zustand unseres Planeten zu überwachen und zeigen auf, wo unsere Aktivitäten bedrohlich ausufern. Sie dokumentieren, wo das Leben noch gedeiht, und wo es in Bedrängnis gerät. Die Bilder aus dem All lassen keinen Zweifel: Es ist wichtiger denn je, unseren farbenfrohen und doch so verletzlichen Heimatplaneten zu schützen.
de
09:45
Unsere Erde aus dem All (1/3)
Die dreiteilige Serie gehört zu den ambitioniertesten Naturfilmproduktionen der letzten Jahre. Erstmals werden Kameras eingesetzt, die an Satelliten die Erde umkreisen. Drohnenaufnahmen zeigen den blauen Planeten aus neuen Perspektiven. In der ersten Folge entdecken Kameras aus dem All inmitten des ewigen Eises der Antarktis merkwürdige braune Flecken. Sie scheinen hier fehl am Platz. Doch sind sie ein entscheidender Hinweis. Wie sich herausstellt, handelt es sich um die Hinterlassenschaften einer gigantischen, bis dato unbekannten Kolonie von Kaiserpinguinen. Durch den Einsatz neuester Satellitentechnik konnten nach und nach weitere Kolonien entdeckt werden. Forscher gehen nun von knapp 600.000 Kaiserpinguinen in der Antarktis aus etwa doppelt so viele, wie vorher vom Boden aus geschätzt. Trotzdem ist ihr Bestand bedroht, denn die Vögel müssen immer weiter laufen, um sicher brüten zu können. Als Folge des Klimawandels wird das Antarktiseis brüchiger ein Wandel, der besonders eindrucksvoll aus dem All zu sehen ist. 2014 entdeckten Satellitenkameras erstmals einen gewaltigen Riss im Eis der Antarktis. 2017 war er bereits 400 Meter breit und fast 200 Kilometer lang. Wenig später löste sich ein riesiger Eisblock, siebenmal so groß wie Berlin, und so lang wie die Strecke von dort bis Dresden. Der Klimawandel macht auch einer Elefantenfamilie im Samburu Nationalpark in Kenia während der extremen Dürre zu schaffen. Satellitenkameras und Drohnen folgen den Tieren auf ihrer Suche nach Nahrung. Dabei kommen sie einer Straße außerhalb des Schutzgebietes gefährlich nahe. Dort sind sie nicht nur dem Verkehr, sondern vor allem Wilderern ausgeliefert. Wettersatelliten zeigen herannahenden Regen, doch wird er für die Elefantenfamilie noch rechtzeitig kommen?
de
10:30
Alexander Gerst auf Expedition (1/2)
Sein Blick aus dem Weltraum auf die Erde hat Astronaut und Geophysiker Alexander Gerst immer wieder vor Augen geführt, wie wenig wir über unseren Heimatplaneten wissen. Seine neue Mission: Die Geheimnisse der extremsten Regionen der Erde lüften. Fast ein Jahr lebte und forschte der ESA-Astronaut Alexander Gerst auf der Raumstation ISS in völliger Schwerelosigkeit. Auch auf seiner Expedition in der Arktis, dem Epizentrum des Klimawandels, stößt er auf extreme Lebensbedingungen. Auf Spitzbergen besucht Gerst die nördlichste Siedlung der Welt, steigt ins enge Labyrinth der Eishöhlen und unterstützt Forscherteams bei der Erkundung von Gletschern, die nur mit Hundeschlitten erreichbar sind. Die Reise zeigt, wie dramatisch das Eis verschwindet und sogar globale Wettersysteme aus der Balance bringt - Stürme; Dürren und Überflutungen können sich häufen. "Nur wenn wir der Wissenschaft vertrauen, können wir unsere Zukunft auf dem Planeten zum Positiven verändern!", so Gerst.
de
11:15
mein ausland
Wer Schafe mag, ist auf Pellworm richtig. Wer feinen Sandstrand will, nicht. Gras statt Sand heißt es hier. Die Strandkörbe stehen auf dem Deich, und bei Ebbe kann man sich statt in die Wellen ins Watt stürzen. Pellworm ist anders als die anderen nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr oder Amrum. 1100 Einwohner, 2000 Kühe und 5000 Schafe. Die Tiere und die Natur haben hier das Sagen. Keine Touristenmeile, keine Partyzone, kein Gourmettempel - für viele macht aber gerade das den Charme des gerade 37 Quadratmeter kleinen Eilands aus. ZDF-Korrespondentin Sohad Khaldi und ihr Team begleiten Knud Knudsen, Deutschlands einzigen Wattpostboten, auf seiner Tour durch das Watt, nehmen zusammen mit der Inselpastorin an einer Geh-Meditation auf dem Deich teil. Erfahren warum Pellworm in doppelter Hinsicht grün ist, und erkunden Neuland mitten in der Nordsee. In „mein ausland“ berichten ARD- und ZDF-Korrespondenten über ihre Eindrücke, Erlebnisse und Besonderheiten in „ihren“ Ländern und Regionen: Ob die langen Sandstrände von Marokko, das Lebensgefühl in Brooklyn oder der bedrohte Regenwald am Amazonas – „mein ausland“ zeigt die Vielfalt der Kontinente und Länder. Auch Krisenregionen werden besucht, die politische Situation beleuchtet, die Menschen in ihrem Alltag begleitet. Die 45-minütigen Reportagen werden exklusiv für phoenix produziert. Sie bieten tiefe Einblicke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anderer Länder und Kontinente und helfen, die politischen Ereignisse und Krisen in der Welt besser zu verstehen.
de
11:30
phoenix persönlich
"phoenix persönlich" steht für ein intensives Gespräch über Hintergründe, Lebensentwürfe und Erfahrungen mit Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft oder Politik. Gastgeber sind Eva Lindenau, Inga Kühn, Jörg Thadeusz und Theo Koll. Ganz auf die Person konzentriert, steht "phoenix persönlich" für ein intensives Gespräch über Hintergründe, Lebensentwürfe und Erfahrungen.
de
12:00
phoenix runde
„die diskussion“ ist der Sendeplatz für aktuelle Gesprächsrunden zu unterschiedlichen Anlässen, Veranstaltungen und Ereignissen. Eine Diskussion mit dem Bundespräsidenten kann hier ebenso zu sehen sein wie eine Talkrunde zur Medienpolitik oder eine Gesprächssendung über den Zustand der Inneren Sicherheit in Deutschland. Trotz unterschiedlicher Hintergründe und Anlässe haben die Sendungen eines gemein: Sie passen inhaltlich in die programmliche Ausrichtung von phoenix und tragen – entsprechend seines Claims – dazu bei, „Das ganze Bild“ zu zeigen.
de
12:45
phoenix persönlich
In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Inga Kühn mit Werner Henning, CDU, Landrat im Landkreis Eichsfeld, über die Angriffe auf Politikerinnen und Politiker, die Herausforderungen der Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen, seine Erfahrungen mit der Bezahlkarte und den Umgang mit der AfD und den Linken. „Mit großem Kopfschütteln, mit Aufregung, mit tiefer Ablehnung“ werde in seinem Landkreis über die zunehmende Verrohung diskutiert, sagt Henning, dienstältester Landrat Deutschlands, mit Blick auf die jüngsten Angriffe auf Politikerinnen und Politiker. „Es ist richtig, dass der Staat mit der Macht, die ihm zur Verfügung steht, gegen solche Tätlichkeiten vorgeht“, so Henning weiter. Er würde es bedauern, wenn durch solche Bedrohungen das politische Engagement für die Gemeinde verlorenginge. „Wir brauchen das Engagement von engagierten, guten, hochmotivierten Demokraten im Sinne von einem anständigen, ehrbaren Verhalten, um das Alltagsleben bei uns selbst auch weiter in der Hand zu behalten.“ Mit Blick auf die Zahl der Flüchtlinge in seinem Landkreis, erklärt Werner Henning: „Ich war immer an einer Belastungsgrenze.“ Er habe sich bei 300 Flüchtlingen nicht vorstellen können, 500 unterzubringen. „Heute habe ich 2500. Ich habe schlaflose Nächte, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht, und dennoch gibt es immer wieder auch Phasen, wo man dann gewisse Erleichterungen verspürt.“ Bei der Unterbringung von Flüchtlingen habe er immer versucht, sich nicht gegen die eigene Bevölkerung zu stellen, sagt Henning. „Aber ich habe auch in der eigenen Bevölkerung immer wieder dazu animiert, dass es um unser Selbstbildnis geht. Also, dass man dem Fremden so begegnet, wie wir selbst aufgenommen sein wollen. Das ist ein hoher Anspruch und bei vielen praktischen Erlebnissen, die wir haben, tut man sich selber schwer, diesen hohen Anspruch durchzuhalten. Aber ganzheitlich war es immer noch möglich.“ Zum Umgang mit der AfD auf kommunaler Ebene erklärt Landrat Henning, man müsse den Begriff „Zusammenarbeit“ definieren: „Wenn Zusammenarbeit bedeuten würde, man würde Absprachen treffen und man würde gemeinsam strategisch irgendetwas entwickeln, dann gibt es eine solche Zusammenarbeit bei mir nicht, die hat es nie gegeben. Ich kann es aber nun einmal nicht ändern, dass auch Herr Höcke im Kreistag sitzt. Der Wähler hat ihn in den Kreistag entsandt, und ich glaube, wir tun gut daran, damit korrekt umzugehen.“ Für eine Zusammenarbeit mit der Linken sei er immer offen gewesen, so Henning, das würde nicht bedeuten, dass er alle inhaltlichen Positionen teile oder ein „Linker in einem parteipolitischen Bekenntnis“ sei. Doch allein vom Menschenbild sei er mit den Linken auf der Ebene des Landtags „im Großen und Ganzen gut zurechtgekommen. Und das gilt in besonderer Weise für Bodo Ramelow.“
de
13:15
unter den linden
„unter den linden“ ist das politische Streitgespräch bei phoenix. Im wöchentlichen Wechsel bringen Michaela Kolster und Thomas Becker zwei Protagonisten aus der Bundespolitik, Europa- oder Landespolitik ins Gespräch und in den konstruktiven Meinungsstreit. Die Diskussionen sind kontrovers, aber immer sachlich und mit ausreichend Zeit für jedes Argument. Sie vertiefen das Verständnis für aktuelle Debatten und Themen in der Politik.
de
14:00
phoenix history
1949 ist ein besonderes Jahr für die deutsche Geschichte: Damals wurden nahezu parallel zwei deutsche Staaten gegründet, die die Zweiteilung der Welt im Kalten Krieg widerspiegelten und die Deutschen über Jahrzehnte voneinander trennen sollten. Aus heutiger Sicht, in der historischen Rückschau, scheint es folgerichtig, was damals geschah. Wir Heutigen wissen auch, dass die deutsch-deutsche Teilung zwar lange dauerte, aber letztlich nicht unumkehrbar war. Und es scheint logisch und geradezu zwangsläufig, dass es die demokratische Werteordnung des Grundgesetzes von 1949 ist, die sich als Basis der Gesellschaft auch des wiedervereinigten Deutschlands durchgesetzt hat. Die Deutschen im Jahr 1949 konnten all das nicht einmal ahnen. Sie erlebten im Osten und im Westen ein historisches Experiment ohne Beispiel. Eine Situation des radikal Neuen, das Hoffnung weckte, aber auch Ängste auslöste. Was, wenn man mit den Staatsgründungen einen historischen Fehler beging? Was, wenn man doch nicht in der Lage wäre, den Fluch des Faschismus zu überwinden? Aber auch: Was, wenn man nun endlich ein besseres Deutschland schaffen könnte? Die Dokumentation will nicht nur die wesentlichen Ereignisse rund um die beiden Staatsgründungen im Jahr 1949 rekonstruieren, sondern auch das Lebensgefühl der Zeit, mit viel Archivmaterial und mit den Erinnerungen von Menschen, die diese Zeit intensiv erlebt haben: Günther Dohmen war damals Student und Hilfskraft im Parlamentarischen Rat, Hans Modrow ein FDJ-Aktivist im Lokomotivwerk, Heinz Schwarz ein angehender CDU-Politiker im Rheinland und Charlotte Knobloch eine junge Holocaust-Überlebende, die ihre Heimatstadt München eigentlich schnell wieder verlassen wollte. Gemeinsam schildern sie den Beginn einer politischen und gesellschaftlichen Reise, deren Verlauf und Ziel damals noch ganz offen waren. Big Bonn - Einmal Hauptstadt und zurück Film von Ulrike Brincker, WDR 2019 Im Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedet - und die bis dato unauffällige kleine Stadt Bonn zur Hauptstadt. Als Provisorium, wie immer wieder betont wurde, aber für 40 Jahre sehr erfolgreich auf eine ganz eigene Art. Bonn stand für den neuen Stil, mit dem der westdeutsche Staat international um Vertrauen werben wollte: bescheiden, pragmatisch, unaggressiv. Erst mit der Wiedervereinigung ging die Zeit der Hauptstadt am Rhein zu Ende. Die Dokumentation lässt Bonns große Zeit noch einmal Revue passieren, von den Herausforderungen und der Improvisationskunst der ersten Jahre, als es vor allem darum ging, Raum für Parlament und Regierung, Politiker, Ministerialbeamte und Diplomaten zu finden, über die glanzvollen Momente, als Staatschefs und gekrönte Häupter zu Besuch an den Rhein kamen und am Bonner Rathaus ein Bad in der Menge nahmen, bis zu dem für Bonn schicksalhaften Tag, als das Parlament nach langer Debatte entschied, dass künftig wieder Berlin Regierungssitz sein sollte. Wie hat Bonn als Hauptstadt funktioniert? Wie hat sich die Stadt verändert? Und wie haben die Bonner das "Abenteuer Hauptstadt" erlebt? Mit Erinnerungen von Menschen, die während der Hauptstadtzeit in Bonn gelebt und gearbeitet haben, und mit viel Archivmaterial erzählt der Film vom besonderen Zusammenleben zwischen Einheimischen, Politikern, Journalisten, Diplomaten und Agenten am Rhein - ein bisschen nostalgisch und mit einem Augenzwinkern... ZDF-History: Wahr oder falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik Film von Anja Greulich, Nicole Hellmundt, Kai Jostmeier, Friedrich Scherer und Steffi Schöbel, ZDF 2019 Gab es eine Stunde null? Haben Trümmerfrauen das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut? Was ist dran am Wirtschaftswunder? "ZDF-History" nimmt die Mythen der Bundesrepublik unter die Lupe. Mythen sind nicht bloße Produkte der Fantasie, sie haben stets einen wahren Kern. Mal verklären sie die Vergangenheit, mal klingen sie wie Verheißungen für die Zukunft. Nationale Mythen verdichten die Erinnerungen ganzer Generati onen und geben oft Orientierung. "Jedes Land braucht eine Legende", heißt es auf dem Kinoplakat des Films "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann. Die überraschend gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 gehört zu den großen Mythen unseres Landes. Aber war das "Wunder von Bern" tatsächlich die "eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik", wie es oft heißt? Oder wurde das Sportereignis erst später zum Mythos verklärt? Welche Rolle spielen dabei die Medien?  "ZDF-History" widmet sich großen deutschen Mythen der Nachkriegszeit. Die Filme reflektieren wirkungsmächtige Erzählmuster im geteilten und wiedervereinigten Deutschland. Dabei stellen die Autoren nicht nur historische Stereotype auf den Prüfstand, sondern richten ihren Blick auch auf die historisch-politische Wirkung. Die Dokumentation entsteht in enger Kooperation mit dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ist ein Programmbeitrag zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik. Ständige Vertreter Die Bonner Kanzler Film von Marius Möller, WDR 2023 Wie wurden wir, wer wir sind? Welchen Weg ging unser Land? Die wichtigsten Weichen wurden in Bonn gestellt, der Hauptstadt, die immer nur eine Ersatz-Hauptstadt war. Bis es Berlin wurde, die alte und neue deutsche Hauptstadt. Von Adenauer bis Kohl die Entscheidungen der Bonner Kanzler prägen uns bis heute. Unser Bild vom Westen wie vom Osten, unsere Erinnerungen an Schuld, Vergebung, an Krisen und gemeinsame Freude all das ist verbunden mit den Staatsmännern in der vorläufigen Hauptstadt Bonn. In den Archiven des WDR wurden hunderte von alten Aufnahmen restauriert, digitalisiert und gesichtet Interviews mit den politischen Größen der Bonner Republik, Material das zum Teil noch nie gesendet wurde. Für diesen Film öffnen wir die Archiv-Schätze und blicken auf die wichtigsten Entscheidungen der Bonner Kanzler von der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung. In „phoenix history“ erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.
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17:00
Hannelore Kohl
Hannelore Kohl war die tapfere Politikergattin, die Ehefrau des ewigen Kanzlers. Die Frau, die der Karriere ihres Mannes Helmut Kohl nie im Weg stehen wollte. Sie war die immer zuverlässige Begleiterin auf seinem Weg zur Macht. Seine Wahlkämpfe waren auch die ihren. Und seine Erfolge beruhten nicht zuletzt auf ihrer Kraft. Hannelore Kohl lebte im eisernen Machtsystem ihres Mannes, das sie zur First Lady beförderte. Aber es war auch ein Machtsystem, dass sie immer weiter von ihrem Mann entfernte. Sie stand ihrem Mann, dem Politiker, zur Seite, in den guten wie dann auch in den schlechten Tagen seiner Karriere. Als sie schwer erkrankte, zog Hannelore Kohl sich immer mehr aus dem Licht der Öffentlichkeit in ein Leben in Dunkelheit zurück. Bis sie ihrem Leben am 5. Juli 2001 selbst ein Ende setzte. Ihr Leben war auch Abbild der neuesten Geschichte Deutschlands Der Film erzählt das Leben einer Frau, die Abbild eines großen Teils der neuesten deutschen Geschichte ist. 1933 geboren, erlebt Hannelore Kohl die Schrecken des Krieges und die Verluste, die er mit sich bringt, am eigenen Leib. Halt findet sie erst wieder, als sie als junges Mädchen Helmut Kohl kennenlernt. Und sich in ihn verliebt. Das junge Paar heiratet in einer Zeit der Unruhe, aber auch des Aufbruchs. Der Kalte Krieg hat den Zweiten Weltkrieg abgelöst. Der Film dokumentiert das Leben einer Politikerfamilie Kohl in einem Deutschland im Wandel und im Aufschwung. Ein Deutschland, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sich wiedervereinigt und heranwächst zur wirtschaftlich stärksten Macht Europas. Sein Weg war auch ihrer verbunden mit Disziplin und Leidensfähigkeit Die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte von Helmut Kohl. Seine Karriere als Politiker und Bundeskanzler ist eng verknüpft mit der Disziplin, der Konsequenz und auch der Leidensfähigkeit seiner Frau. Aber die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte einer immer einsamer werdenden Frau. Einer, die oft verkannt und noch viel öfter verunglimpft wurde, die immer Stärke zeigen musste und doch viel Gutes bewirkte. Eine Frau, deren Lebensrhythmus bestimmt war durch Legislaturperioden und das Machtsystem Helmut Kohl und die am Ende auch an der Eiseskälte dieser Machtpolitik zugrunde ging. Chronologisch zeichnet die Dokumentation das Leben von Hannelore Kohl anhand von Archivaufnahmen aus über einem halben Jahrhundert deutscher Geschichte nach. Interviews mit Personen aus dem persönlichen Umfeld von Hannelore Kohl und politischen Begleitern von Helmut Kohl ergänzen die Rekonstruktion des Lebens und Wirkens von Hannelore Kohl.
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18:30
Malediven
Türkisfarbenes Meer, bunte Unterwasserwelt, Traumstrände. Die Malediven sind ein einzigartiges Naturparadies. Doch Plastikmüll und die Folgen des Klimawandels bedrohen die Inseln. Umweltaktivistin Shaahina Ali kämpft gegen die Zerstörung ihrer Heimat. Jeden Tag wächst die Müllinsel Thilafushi um einen Quadratmeter hinein in den Indischen Ozean. Jahrzehntelang wurde der Dreck der 200.000 Einwohner der Hauptstadt der Malediven und der Müll der Touristen einfach hier abgekippt. So kann es nicht weitergehen, sagte sich Shaahina Ali. Fast jeden Tag ist die Tauchlehrerin mit ihren Mitstreiterinnen unterwegs auf den Malediven - von Insel zu Insel. Gemeinsam mit der Umweltorganisation "Parley for the Oceans" hat sie Müllpressen beschafft und organisiert den Export des Plastikmülls zu Recycling-Anlagen im Ausland. Außerdem hält sie Vorträge, berät Hotelmanager und selbst den Präsidenten. Doch nicht nur der Müll bedroht das Inselparadies. Wegen des Klimawandels steigt der Meeresspiegel. Die Malediven drohen unterzugehen. Korrespondent Peter Gerhardt ist im Auftrag des Hessischen Rundfunk für die ARD in Südostasien unterwegs. Für die Dokumentation nimmt Shaahina Ali Gerhardt und sein Filmteam mit auf zahlreiche Inseln der Malediven, zeigt die Auswirkungen der Umweltzerstörung und des Klimawandels und was die Einwohner dagegen unternehmen können. Zu ihrem Netzwerk gehört auch der ehemalige Präsident der Malediven Mohamed Nasheed, derzeit Parlamentspräsident. Er ist international einer der engagiertesten Kämpfer gegen den Klimawandel. Er erzählt, warum er nicht dafür planen will, die Bevölkerung zu evakuieren, sondern dafür, das einzigartige Inselparadies der Malediven zu erhalten. Film von Peter Gerhardt
de
19:15
Das große Palaver
Im "Großen Palaver" soll es um die amüsante Seite des Parlaments gehen, es soll aufgezeigt werden, dass Parlamentarismus nicht automatisch langweilig, trocken und bierernst sein muss, sondern auch unterhaltsam, mitreißend und anschaulich sein kann. Deshalb stellt dieses Feature die ungewöhnlichen, munteren, lustigen Momente des Bundestages in den Mittelpunkt. Es collagiert Bonmots, schiefe Sprachbilder, misslungene Witze, hitzige Einwürfe - und ordnet sie kulturhistorisch in die jeweilige Kanzler-Ära ein. Darüber hinaus beleuchtet der Film in amüsanter Weise formalistische Eigenarten des Parlaments, die vielen Wählern bis heute nicht geläufig sind: Wer darf eigentlich wie lange reden? Und was passiert, wenn der Redner dann trotzdem weiter macht? Wer ahndet Beleidigungen im Bundestag und was unterscheidet den Zwischenruf von der Zwischenfrage? Eine erste, grobe Überschlagrechnung ergab: Wir reden über mindestens 20.000 Sitzungsstunden seit der Konstituierung des Bundestages 1949 bis 1999. Uff! Für das Fernsehen (ARD oder ZDF) dokumentiert wurde allerdings erst seit 1962 - mit großen Lücken: In den achtziger Jahren wurde gelöscht, was nicht interessant schien, und so sind denn auch viele Debatten - wenn überhaupt - nur noch in Dokumentationen des Bundestages selbst erhalten. Es hat immer noch gereicht, um sieben Studenten für einen Monat einen Vollzeit-Job zu bieten. Aufgereiht wie in einer Legebatterie hatten sie den härtesten Job: die grobe Sichtung kompletter Sitzungen. Da gab es mal dreimal was zu lachen und manchmal nur einmal pro Tag - bitter! Über 3.000 Fundstellen / Vorschläge kamen zusammen, die für die 45 minütige Dokumentation dann auf ca. 300 Ausschnitte zusammengekürzt werden mussten. Übrigens: Manch berühmter Zwischenruf fehlt: Da der Zwischenruf spontan und also unangemeldet erfolgt, ist nur selten eine Kamera auf den Rufer gerichtet und der Ton erst recht nicht, da das Mikrophon am Rednerpult steht. Einige der markantesten Sätze, die im Parlament gesprochen wurden, sind für immer verloren.
de
20:00
Tagesschau
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de
20:15
Mit dem Zug durch Japans Süden
Wo kommen die edelsten Laternen her, woher der edelste Grüne Tee? Aus Kyushu, der südlichen Hauptinsel Japans. Nur wenige Menschen besuchen diese ur-japanische Region. Der Film zeigt die Kontraste zwischen modernen Metropolen und traditionellen Brauchtum auf dem Land. Mit dem Zug durch Japans Süden startet in der Millionenmetropole Fukuoka, dort herrscht nicht nur die Hektik einer japanischen Großstadt, die Menschen gehen dort traditionell nach Feierabend in ambulante Restaurants am Straßenrand. Im kleinen Ort Yame steht ein Besuch bei einem der ältesten Laternenmacher an, ein paar Türen weiter wird in einer mehrere hundert Jahre alten Teehandlung gearbeitet. Weiter geht es in einem Luxuszug, dem "Seven Stars". Mit ihm kann man die schönsten Strecken Kyushus erkunden und das im Stil der Belle Epoqué. Heiße Quellen gibt es im traditionellen Badeort Yufuin. Das Aso-Kratergebiet ist nicht nur für seinen aktiven Vulkan, sondern auch wegen seines Nationalparks berühmt. Weiter im Süden ist in Hitoyshi ein altes shintoistisches Erntedank-Ritual zu beobachten - Löwen beißen dabei Kindern in den Kopf, was denen Glück und Gesundheit bringen soll. Die Fahrt geht weiter nach Kagoshima, das durch den stets Rauch und Asche speienden Haus-Vulkan geprägt ist. Schließlich endet die Reise am Südzipfel der Insel in Ibusuki - die Fahrt mit dem Zug ist wie der Blick in ein Kaleidoskop, der die unglaubliche Vielfalt und Gegensätzlichkeit der südlichen Hauptinsel Japans zeigt. Film von Harald Kirchner
de
21:00
Mit dem Zug durch die Mongolei
Das Landschaftsporträt führt mit einer Eisenbahnreise durch die weite, schroffe und ursprüngliche Welt der Mongolei. Der Film besucht Nomaden und Schamanen, die an Traditionen und Sitten ihrer Vorfahren festhalten, und zeigt die wildromantische Natur der Mongolei. Die Reise führt durch eine Steppe bis in die Wüste Gobi und endet in einem buddhistischen Kloster. In den Sommermonaten hüllt die untergehende Sonne die mongolische Steppenlandschaft in ein safrangelbes Licht. Dies ist die schönste Reisezeit, um mit der Transmongolischen Eisenbahn quer durch das zentralasiatische Land zu reisen. Akuma, ein junger Mongole aus Ulan-Bator, ist Reiseblogger. Ihn trifft das Kamerateam im Zug und der junge Mann erklärt die Sitten und Gebräuche seiner Landsleute. Er vermittelt den Zugang zu einem Schamanen und eröffnet damit die mythologische Welt der Mongolei. In Darchan im Norden der Mongolei beginnt die Zugreise, denn hier wird die Geburtsstätte von Dschingis Khan vermutet. Das wohl schönste und wichtigste buddhistische Kloster der Mongolei, das Amarbayasgalant-Kloster aus dem 18. Jahrhundert, liegt etwas östlicher, irgendwo im Nirgendwo mitten in der kargen Gebirgssteppe. Einer der hier lebenden Mönche zeigt seinen Alltag im Kloster. Beten und arbeiten das gilt auch für Geistliche in einem buddhistischen Heiligtum. Hinzu kommt jedoch die Meditation mit dem kehligen Summen heiliger Gesänge, das der gesamten Anlage einen mystischen Rahmen setzt. Mit dem Zug durch die Mongolei ist eine visuell packende Eisenbahnreise durch die weite, schroffe und ursprüngliche Welt der Mongolei, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Zusammen mit Menschen, deren Alltag, Traditionen und Sitten sich nur gering vom Leben ihrer Vorfahren unterscheidet, taucht der Zuschauer entlang der mongolischen Gleise in eine wildromantische Welt ein, deren Naturschönheiten jeden Reisenden nachhaltig beeindruckt. Film von Grit Merten
de
21:45
Das Leben der Amish
Ein Leben wie vor 300 Jahren: die Amish in den USA. Die religiöse Gemeinschaft hat ihren Ursprung in Europa und ihre ganz eigenen Regeln, wie etwa die Erwachsenentaufe und je nach Strenge der Gemeinde die Verneinung technischen Fortschritts. Sie tragen altmodische Kleidung, Hüte, Hauben und lange Bärte. Wer den Amish begegnet, taucht in eine vergangene Welt ein. Zeitreise in die Gegenwart: Ursprünglich aus Süddeutschland und der Schweiz stammend, hat die Amish-Gemeinschaft ihre Kultur und Sprache in die Neue Welt getragen: Sie sprechen Pennsylvaniadeutsch eine Mischung aus Englisch und deutschen Dialekten und leben wie vor 300 Jahren. Tief verwurzelt in ihrem Glauben, folgen die Amish strengen Richtlinien und lehnen moderne Technologien und Lebensformen ab. Für Außenstehende können diese Regeln manchmal rätselhaft erscheinen. Mit Pferdekutschen durchstreifen sie ihre ländlichen Gemeinden, doch wenn es zu weit ist, darf ein Shuttleservice genutzt werden, an dem einige Amerikaner viel verdienen. Das Telefon wird nicht benutzt, außer wenn es sich um geschäftliche Belange handelt und sich das Gerät außerhalb des Hauses befindet. Trotz ihrer einfachen Lebensweise haben die Amish keine Nachwuchsprobleme. Kinderreiche Familien sind an der Tagesordnung. Auch die Geschäfte laufen gut, denn die landwirtschaftlichen Produkte aus ökologischem Anbau sind genauso gefragt wie das handwerkliche Geschick der Amish. Die Amish haben ihre eigenen Privatschulen, besuchen diese aber meistens nur bis zum 14. Lebensjahr. Der Lehrplan gibt neben Lesen, Schreiben, Rechnen, Geografie und Deutsch vor allem Bibelunterricht vor. Bereits während der Schulzeit arbeiten die Kinder zu Hause mit. Doch bevor sie sich als junge Erwachsene taufen lassen, um dann endgültig zur Amish-Gemeinschaft dazuzugehören, haben sie die Möglichkeit zum sogenannten Rumspringa: In dieser Zeit dürfen sie alles ausprobieren, was auch andere Jugendliche gewöhnlich tun danach müssen sie sich für einen Lebensstil entscheiden. Wer jedoch nach der Taufe ein moderneres Dasein wählt, wird exkommuniziert. Der Film gibt einen faszinierenden Einblick in eine traditionelle Welt.
de
22:45
André im Goldfieber
Jahr für Jahr drehen sie jeden Stein um in der 200 Quadratkilometer großen Wildnis rund um die markanten Superstition Mountains östlich von Phoenix. Die vage Hoffnung, reich und berühmt zu werden, treibt sie dazu. Von diesem Fieber ist auch André befallen. "Ich will beweisen, dass ich recht habe" Genau wie die anderen Goldsucher tauscht auch er sich in Foren aus und quält sich durch unwegsames, gefährliches Gelände. Nach den vier vergangenen Exkursionen, die alle nicht ungefährlich waren und Geld gekostet statt Gold gebracht haben, bricht André nun zusammen mit seinem Freund Patrick, ebenfalls ein passionierter Goldsucher, zur nächsten Expedition in die Bergwüste von Arizona auf. Diesmal ist er sich zu 99,9 Prozent sicher, den richtigen Ort gefunden zu haben: eine versteckte Höhle in einem schwer erreichbaren Canyon. Gecampt wird auf einem steinigen, dornigen Felsplateau mit Blick über den Canyon der Superstition Mountains fernab der Zivilisation. Tagsüber lauern bei Hitze Skorpione und Klapperschlangen, nachts kann es sehr kalt werden. Wasser und Lebensmittel müssen sich die beiden Männer einteilen. "Ich will es allen beweisen, dass ich recht habe. Ich will zeigen, dass man nach ganz hohen Zielen streben und diese auch erreichen kann", sagt André. Doch erst einmal muss er sich mit den Problemen des Alltags abkämpfen: Sein Gepäck kommt nicht mit in die USA, und damit fehlen ihm wichtige Geräte wie sein Metalldetektor oder die guten Wanderschuhe. Er behilft sich mit billigem Material aus dem Supermarkt. "Was zum Teufel macht er da?", fragt sich seine Frau Yvonne. Sie kann nicht wirklich nachvollziehen, warum ihr Mann, junger Familienvater, Verwaltungsleiter der Volkshochschule Rheinberg, derart besessen ist von dieser Goldsuche. Als ob ihm das Leben mit ihr und den beiden Kindern (zwei und drei Jahre alt) im Eigenheim am Niederrhein nicht genug wäre. Richtig peinlich war es Yvonne anfangs, mit Freunden über die seltsame Leidenschaft ihres Mannes zu reden. Während ihr Mann unterwegs ist, macht Yvonne abends, wenn die Söhne im Bett sind, Onlineberatungen für Menschen mit Essstörungen. Wie viel Hobby verträgt eine Beziehung? Und wo verläuft der Grat zwischen Leidenschaft und Obsession? Mit diesen Fragen begleitet der Film André bei seiner waghalsigen Reise in den wilden Westen.
de
23:15
phoenix satire
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de

TV rehberi - Pazartesi, 20-05-2024

00:30
ukraine krieg nachgehakt
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de
00:45
History Deutschland: Meilensteine und Mythen
Jedes Land lebt von Erzählungen, die Identität und Zusammenhalt stiften. Welche Mythen hat Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht. Halten sie der Überprüfung stand? Das fragt die ZDF-info-Reihe "History Deutschland Meilensteine und Mythen". Deutschland gibt es nach 1949 in drei staatlichen Ausprägungen: als DDR, als alte und später als wiedervereinigte Bundesrepublik. Jeder dieser Staaten muss die Loyalität seiner Bevölkerung gewinnen und greift dafür auf Herleitungen zurück, die bald mythischen Charakter gewinnen. Die Folge "Der Westen" von Thomas Hies beschäftigt sich mit wichtigen Wegmarken der Bundesrepublik, aus denen bald Gründungsmythen werden. In der kollektiven Erinnerung steigt die Bundesrepublik aus den Trümmern des Krieges wie der Phönix aus der Asche. Das Wirtschaftswunder sichert ihr die Loyalität der Bürger. Die geistigen Versäumnisse der Nachkriegszeit werden 1968 nachgeholt. So die Legende. Doch wie viel Realität steckt hinter diesen Vorstellungen?
de
01:30
History Deutschland: Meilensteine und Mythen
Jedes Land lebt von Erzählungen, die Identität und Zusammenhalt stiften. Welche Mythen hat Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht. Halten sie der Überprüfung stand? Das fragt die ZDF-info-Reihe "History Deutschland Meilensteine und Mythen". Deutschland gibt es nach 1949 in drei staatlichen Ausprägungen: als DDR, als alte und später als wiedervereinigte Bundesrepublik. Jeder dieser Staaten muss die Loyalität seiner Bevölkerung gewinnen und greift dafür auf Herleitungen zurück, die bald mythischen Charakter gewinnen. Um die großen Versprechen, mit denen "Die DDR" antrat, geht es in der zweiten Folge von Autor Tobias Wiethoff. Im Bündnis mit der Sowjetunion sieht sich das neue Regime als "Sieger der Geschichte". Wie kaum ein anderes Land gründet sich die DDR auf Mythen. Sie hat den Anspruch, das bessere Deutschland zu sein. Befreite Arbeiter und eine dem Sozialismus treu ergebene Jugend sollen den Westen schnell überflügeln.
de
02:15
History Deutschland: Meilensteine und Mythen
Jedes Land lebt von Erzählungen, die Identität und Zusammenhalt stiften. Welche Mythen hat Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht. Halten sie der Überprüfung stand? Das fragt die ZDF-info-Reihe "History Deutschland Meilensteine und Mythen". Deutschland gibt es nach 1949 in drei staatlichen Ausprägungen: als DDR, als alte und später als wiedervereinigte Bundesrepublik. Jeder dieser Staaten muss die Loyalität seiner Bevölkerung gewinnen und greift dafür auf Herleitungen zurück, die bald mythischen Charakter gewinnen. Die Folge "Die Einheit" von Ulrike Brincker beschäftigt sich mit dem mythologischen Bestand des vereinten Deutschlands. Das wiedervereinigte Deutschland pflegt die Mythen der alten Bundesrepublik. Der größte deutsche Nachkriegsmythos ist die Wiedervereinigung selbst. Die DDR hat sie anfangs propagiert, später tabuisiert. In der Bundesrepublik wurde sie oft beschworen, aber mehr noch als Parole belächelt. Inzwischen ist die Einheit Realität geworden, oder?
de
03:00
Hannelore Kohl
Hannelore Kohl war die tapfere Politikergattin, die Ehefrau des ewigen Kanzlers. Die Frau, die der Karriere ihres Mannes Helmut Kohl nie im Weg stehen wollte. Sie war die immer zuverlässige Begleiterin auf seinem Weg zur Macht. Seine Wahlkämpfe waren auch die ihren. Und seine Erfolge beruhten nicht zuletzt auf ihrer Kraft. Hannelore Kohl lebte im eisernen Machtsystem ihres Mannes, das sie zur First Lady beförderte. Aber es war auch ein Machtsystem, dass sie immer weiter von ihrem Mann entfernte. Sie stand ihrem Mann, dem Politiker, zur Seite, in den guten wie dann auch in den schlechten Tagen seiner Karriere. Als sie schwer erkrankte, zog Hannelore Kohl sich immer mehr aus dem Licht der Öffentlichkeit in ein Leben in Dunkelheit zurück. Bis sie ihrem Leben am 5. Juli 2001 selbst ein Ende setzte. Ihr Leben war auch Abbild der neuesten Geschichte Deutschlands Der Film erzählt das Leben einer Frau, die Abbild eines großen Teils der neuesten deutschen Geschichte ist. 1933 geboren, erlebt Hannelore Kohl die Schrecken des Krieges und die Verluste, die er mit sich bringt, am eigenen Leib. Halt findet sie erst wieder, als sie als junges Mädchen Helmut Kohl kennenlernt. Und sich in ihn verliebt. Das junge Paar heiratet in einer Zeit der Unruhe, aber auch des Aufbruchs. Der Kalte Krieg hat den Zweiten Weltkrieg abgelöst. Der Film dokumentiert das Leben einer Politikerfamilie Kohl in einem Deutschland im Wandel und im Aufschwung. Ein Deutschland, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sich wiedervereinigt und heranwächst zur wirtschaftlich stärksten Macht Europas. Sein Weg war auch ihrer verbunden mit Disziplin und Leidensfähigkeit Die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte von Helmut Kohl. Seine Karriere als Politiker und Bundeskanzler ist eng verknüpft mit der Disziplin, der Konsequenz und auch der Leidensfähigkeit seiner Frau. Aber die Geschichte von Hannelore Kohl ist auch die Geschichte einer immer einsamer werdenden Frau. Einer, die oft verkannt und noch viel öfter verunglimpft wurde, die immer Stärke zeigen musste und doch viel Gutes bewirkte. Eine Frau, deren Lebensrhythmus bestimmt war durch Legislaturperioden und das Machtsystem Helmut Kohl und die am Ende auch an der Eiseskälte dieser Machtpolitik zugrunde ging. Chronologisch zeichnet die Dokumentation das Leben von Hannelore Kohl anhand von Archivaufnahmen aus über einem halben Jahrhundert deutscher Geschichte nach. Interviews mit Personen aus dem persönlichen Umfeld von Hannelore Kohl und politischen Begleitern von Helmut Kohl ergänzen die Rekonstruktion des Lebens und Wirkens von Hannelore Kohl.
de
04:30
Malediven
Jeden Tag wächst die Müllinsel Thilafushi um einen Quadratmeter in den Indischen Ozean. Jahrzehntelang wurde der Dreck der 200.000 Einwohner der Hauptstadt der Malediven und der Müll der Touristen einfach hier abgekippt. So kann es nicht weitergehen, sagte sich Shaahina Ali. Fast jeden Tag ist die Tauchlehrerin mit ihren Mitstreiterinnen unterwegs auf den Malediven von Insel zu Insel. Gemeinsam mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans hat sie Müllpressen beschafft und organisiert den Export des Plastikmülls zu Recycling-Anlagen im Ausland. Außerdem hält sie Vorträge, berät Hotelmanager und selbst den Präsidenten. Doch nicht nur der Müll bedroht das Inselparadies. Wegen des Klimawandels steigt der Meeresspiegel. Die Malediven drohen unterzugehen. Auch dagegen suchen Politik, Umweltschützer und Ingenieure Lösungen. In seiner Reportage für die phoenix Reihe mein ausland begleitet Peter Gerhardt, ARD Korrespondent für Südasien, die Umweltaktivistin Shaahina Ali auf zahlreiche Inseln der Malediven. Shaahina Ali zeigt die Auswirkungen der Umweltzerstörung und was die Einwohner dagegen unternehmen können. Sie hat große Fortschritte erzielt. Zu ihrem Netzwerk gehört auch der ehemalige Präsident der Malediven Mohamed Nasheed, derzeit Parlamentspräsident. Er ist international einer der profiliertesten Kämpfer gegen den Klimawandel, der auch seine Heimat bedroht. Er erzählt, warum er nicht dafür planen will, die Bevölkerung zu evakuieren, sondern dafür, das einzigartige Inselparadies zu erhalten.
de
05:15
Singapur - Hightech und hängende Gärten
Doch Singapur, der Stadtstaat an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel, ist vor allem eine faszinierende Wunderwelt voller Gegensätze. Es gibt dort neben Rio de Janeiro den einzigen Primärregenwald inmitten einer Megametropole. Darin leben wilde Tiere, wie Krokodile, Schlangen, Rieseneidechsen und Affen oft in Sichtweise der futuristischen Landschaft aus Wolkenkratzern. Singapur hat nur rund 700 Quadratkilometer Landesfläche, begehrte, teure Fläche, und dennoch besitzt die Stadt vom Satelliten aus gesehen einen Grünanteil von 47 Prozent der Gesamtfläche. Singapur hat 300 Parks und jede Straße, jedes Hochhaus ist begrünt. "Stadt im Garten" nennt sich die Metropole selbst und hat ein städteplanerisches Konzept ohnegleichen. Das offizielle Motto: Singapur sei eine Stadt "to live, to work and to play in" zum Leben, zum Arbeiten und zum Spielen.
de
06:00
Mit dem Zug durch Japans Süden
Japans Shinkansen, ein Zug der Rekorde: Er gehört zu den schnellsten Zügen der Welt. Außerdem fährt der stylische Express seit mehr als 50 Jahren unfallfrei. Und der Shinkansen ist mit Abstand der pünktlichste Langstreckenzug der Welt. Teil 1 des Zweiteilers der pünktlichste Zug der Welt  erkundet Japans neueste Shinkansen-Strecke: Es geht aus der Hauptstadt Tokio nach Kanazawa, Zentrum des japanischen Traditionshandwerks. Vor der Abfahrt in Tokio wird der Shinkansen von Keiko Higuchi und ihrem wohl ebenso schnellsten Putzteam der Welt in Rekordzeit auf Hochglanz gebracht. Die 31-jährige Haruka Kato ist eine der wenigen Frauen, die den Rekordzug lenken. Ihr Zug verlässt Tokio an diesem Tag mit 1:15 Minuten Verspätung. Eine Katastrophe! Während Kato im Cockpit hochkonzentriert daran arbeitet, trotzdem auf die Sekunde pünktlich im Zielbahnhof einzufahren, genießt Fake-Food-Künstlerin Noriko Seko im Fahrgastabteil die atemberaubende Landschaft der Japanischen Alpen. Die kunstvoll gestalteten Essensnachbildungen stehen in allen japanischen Restaurants im Schaufenster als dreidimensionale Speisekarte. In Kanazawa wird sie ihr neuestes Kunstwerk, einen Plastikaal auf Plastikreis, einem Kunden überreichen. Auf dem Weg quer durch die Hauptinsel Japans fährt der Shinkansen an einigen der schönsten und ursprünglichsten Orte des Landes entlang. Bauern kultivieren hier den Wasabi-Meerrettich, eine äußerst anspruchsvolle Pflanze. Das grün gefärbte Wasabi zum Sushi in Deutschland hat mit dem echten aus Japan wenig gemein. Das Original hat eine ganz andere Dimension, was Schärfe und Aroma betrifft. Japans beste Holzschnitzer, Spezialisten für die aufwendigen Ornamente buddhistischer Tempel, schnitzen auch schon mal E-Gitarren in Drachenform. Bis die größten Taiko-Trommeln der Welt in einer jahrhundertealten Manufaktur ihren markerschütternden Beat erklingen lassen, vergehen zuweilen Jahre. Doch Japan wäre nicht Japan, wenn nicht gleich neben Traditionsbetrieben und Tempeln auch an ultramoderner Technik gearbeitet würde. Shinkansen-Ingenieure gewähren einen seltenen Blick in ihre Hightechwerkstatt, eine Testfahrt mit dem Shinkansen der Zukunft. An der Endstation wird es wieder sehr traditionell. Eine Geisha lüftet ein kleines bisschen den Schleier über den geheimnisvollen Ritualen ihrer Unterhaltungskunst. Eine Entdeckungsreise mit dem Superzug in das Zentrum japanischer Tradition und Handwerkskunst.
de
06:45
Mit dem Zug durch die Mongolei
Japans Shinkansen: ein Hightechzug der Rekorde, seit mehr als 50 Jahren unfallfrei und mit Abstand der pünktlichste Langstreckenexpress der Welt. Einer der schnellsten Züge ist er auch. Und der sauberste. An Höflichkeit ist das Personal schwer zu überbieten. der Sanyo Shinkansen verbindet die beiden größten Städte im Südwesten des Landes miteinander: Osaka und Fukuoka auf der Halbinsel Kyushu. Während die Fahrgäste atemberaubende Landschaften bestaunen, ist Schaffner Yasuhiro Umeoka dafür zuständig, dass es ihnen an nichts fehlt. Das gelingt ihm auch besonders gut, er wurde als bester Kundenbetreuer ausgezeichnet. Rennrad-Fan Tomoya Hoshi ist auf dem Weg zu einer der spektakulärsten Radstrecken der Welt, dem Shimanami Kaido. 60 Kilometer fast nur über Brücken, die kleine Inseln des japanischen Inlandmeeres verbinden, und das exklusiv für Radler. Nächster Halt: Hiroshima. Die Stadt, in der die erste Atombombe der Welt fiel. Eine junge Generation hält gemeinsam mit den letzten Überlebenden dieser Urkatastrophe des Atomzeitalters die Erinnerung wach. Auf der Route liegt auch Shimonoseki, die Welthauptstadt des extrem giftigen Kugelfisches. Nur hochspezialisierte Experten dürfen ihn zubereiten. Ein Fugu-Koch wählt auf der nächtlichen Auktion die richtigen Exemplare aus und zeigt, wie die Locals ihre geliebte, aber potenziell tödliche Delikatesse am liebsten verspeisen. Yumiko Takino ist Sängerin einer populären Girlgroup. Ein großer Star, der japanische Jugendliche in Hysterie versetzt, und ein großer Shinkansen-Fan. Sie macht sich auf die Suche nach Doctor Yellow, dem knallgelben und äußerst seltenen Inspektionszug, der die Strecke des Shinkansen prüft. Wer Doctor Yellow trifft, dem ist das Schicksal wohlgesonnen, sagt man in Japan. Für Trainspotter ist dieser gelbe Zug wie die Blaue Mauritius für Briefmarkensammler.
de
07:30
Das Leben der Amish
Ein Leben wie vor 300 Jahren: die Amish in den USA. Die religiöse Gemeinschaft hat ihren Ursprung in Europa und ihre ganz eigenen Regeln, wie etwa die Erwachsenentaufe und je nach Strenge der Gemeinde die Verneinung technischen Fortschritts. Sie tragen altmodische Kleidung, Hüte, Hauben und lange Bärte. Wer den Amish begegnet, taucht in eine vergangene Welt ein. Zeitreise in die Gegenwart: Ursprünglich aus Süddeutschland und der Schweiz stammend, hat die Amish-Gemeinschaft ihre Kultur und Sprache in die Neue Welt getragen: Sie sprechen Pennsylvaniadeutsch eine Mischung aus Englisch und deutschen Dialekten und leben wie vor 300 Jahren. Tief verwurzelt in ihrem Glauben, folgen die Amish strengen Richtlinien und lehnen moderne Technologien und Lebensformen ab. Für Außenstehende können diese Regeln manchmal rätselhaft erscheinen. Mit Pferdekutschen durchstreifen sie ihre ländlichen Gemeinden, doch wenn es zu weit ist, darf ein Shuttleservice genutzt werden, an dem einige Amerikaner viel verdienen. Das Telefon wird nicht benutzt, außer wenn es sich um geschäftliche Belange handelt und sich das Gerät außerhalb des Hauses befindet. Trotz ihrer einfachen Lebensweise haben die Amish keine Nachwuchsprobleme. Kinderreiche Familien sind an der Tagesordnung. Auch die Geschäfte laufen gut, denn die landwirtschaftlichen Produkte aus ökologischem Anbau sind genauso gefragt wie das handwerkliche Geschick der Amish. Die Amish haben ihre eigenen Privatschulen, besuchen diese aber meistens nur bis zum 14. Lebensjahr. Der Lehrplan gibt neben Lesen, Schreiben, Rechnen, Geografie und Deutsch vor allem Bibelunterricht vor. Bereits während der Schulzeit arbeiten die Kinder zu Hause mit. Doch bevor sie sich als junge Erwachsene taufen lassen, um dann endgültig zur Amish-Gemeinschaft dazuzugehören, haben sie die Möglichkeit zum sogenannten Rumspringa: In dieser Zeit dürfen sie alles ausprobieren, was auch andere Jugendliche gewöhnlich tun danach müssen sie sich für einen Lebensstil entscheiden. Wer jedoch nach der Taufe ein moderneres Dasein wählt, wird exkommuniziert. Der Film gibt einen faszinierenden Einblick in eine traditionelle Welt.
de
08:30
37°: André im Goldfieber
Jahr für Jahr drehen sie jeden Stein um in der 200 Quadratkilometer großen Wildnis rund um die markanten Superstition Mountains östlich von Phoenix. Die vage Hoffnung, reich und berühmt zu werden, treibt sie dazu. Von diesem Fieber ist auch André befallen. "Ich will beweisen, dass ich recht habe" Genau wie die anderen Goldsucher tauscht auch er sich in Foren aus und quält sich durch unwegsames, gefährliches Gelände. Nach den vier vergangenen Exkursionen, die alle nicht ungefährlich waren und Geld gekostet statt Gold gebracht haben, bricht André nun zusammen mit seinem Freund Patrick, ebenfalls ein passionierter Goldsucher, zur nächsten Expedition in die Bergwüste von Arizona auf. Diesmal ist er sich zu 99,9 Prozent sicher, den richtigen Ort gefunden zu haben: eine versteckte Höhle in einem schwer erreichbaren Canyon. Gecampt wird auf einem steinigen, dornigen Felsplateau mit Blick über den Canyon der Superstition Mountains fernab der Zivilisation. Tagsüber lauern bei Hitze Skorpione und Klapperschlangen, nachts kann es sehr kalt werden. Wasser und Lebensmittel müssen sich die beiden Männer einteilen. "Ich will es allen beweisen, dass ich recht habe. Ich will zeigen, dass man nach ganz hohen Zielen streben und diese auch erreichen kann", sagt André. Doch erst einmal muss er sich mit den Problemen des Alltags abkämpfen: Sein Gepäck kommt nicht mit in die USA, und damit fehlen ihm wichtige Geräte wie sein Metalldetektor oder die guten Wanderschuhe. Er behilft sich mit billigem Material aus dem Supermarkt. "Was zum Teufel macht er da?", fragt sich seine Frau Yvonne. Sie kann nicht wirklich nachvollziehen, warum ihr Mann, junger Familienvater, Verwaltungsleiter der Volkshochschule Rheinberg, derart besessen ist von dieser Goldsuche. Als ob ihm das Leben mit ihr und den beiden Kindern (zwei und drei Jahre alt) im Eigenheim am Niederrhein nicht genug wäre. Richtig peinlich war es Yvonne anfangs, mit Freunden über die seltsame Leidenschaft ihres Mannes zu reden. Während ihr Mann unterwegs ist, macht Yvonne abends, wenn die Söhne im Bett sind, Onlineberatungen für Menschen mit Essstörungen. Wie viel Hobby verträgt eine Beziehung? Und wo verläuft der Grat zwischen Leidenschaft und Obsession? Mit diesen Fragen begleitet der Film André bei seiner waghalsigen Reise in den wilden Westen.
de
09:00
Bulgariens Bergwelten (1/2)
Das Balkan-Gebirge zieht sich vom Nordwesten Bulgariens bis zur Schwarzmeerküste. Tiefe Täler schieben sich zwischen die Bergmassive des „alten Gebirges“ Stara Planina, wie das Balkan-Gebirge offiziell in Bulgarien heißt. Über 600 Kilometer erstreckt sich das Massiv, das auf seiner Nordseite ein ausgeprägtes Vorgebirge hat, nach Süden aber steil abfällt. Es wird von Pässen überquert und Tälern durchschnitten. Das Balkan-Gebirge ist vielseitig und zeigt dem Besucher ein immer neues Gesicht. Bis zu 200 Meter sind die roten Sandsteinfelsen von Belogradtschik hoch. Vor Millionen Jahren durch tektonische Bewegungen entstanden, ziehen sich diese Steinformationen über eine Länge von rund 30 Kilometern. Die Felsen bestehen aus rotem Sandsteinkonglomerat, sie brechen leicht und sind daher eine Herausforderung für jeden Kletterer. Der 18-jährige Todor gehört zu Bulgariens talentiertesten Kletterern. 500 Felsen und fast 1.000 Kletterrouten gibt es in der Region. Todor hat davon schon 200 gemeistert. Auf den 70 Meter hohen Felsen "Finger" begleitet ihn zum ersten Mal sein Sicherungspartner Angel. Der Zentralbalkan ist der höchste und wildeste Teil des Balkangebirges. Größtenteils steht er als gleichnamiger Nationalpark unter Schutz. Flächenmäßig ist er einer der größten in Europa und eines der letzten Refugien des Braunbären. Wladimir Todorow ist Biologe und auf diese großen Raubtiere spezialisiert. Eine Bärin hat sich in der Falle eines Wilderers verfangen. Wladimir versucht, die junge Bärin zu retten. Die zweiteilige Dokumentation unternimmt eine Entdeckungsreise in eine unbekannte Region, mitten in Europa, deren landschaftliche Vielfalt von atemberaubender Schönheit ist Film von Mirjana Momirovic
de
09:45
Bulgariens Bergwelten (2/2)
Rila, Pirin, Rhodopen und Strandscha sind vier Gebirgszüge im Süden Bulgariens. Im Laufe ihrer jahrtausendealten Geschichte wurden sie von Thrakern, Slawen, Byzantinern und Römern besiedelt.Das Rila-Gebirge ist das höchste Gebirge der Balkanhalbinsel. Schneebedeckte Gipfel, zackige Felsformationen und tiefe Schluchten sind typisch für die Gegend. Die Hänge rund um den Belmeken-Gipfel zählen zu den größten Weideflächen Bulgariens. Deshalb bringt Nikolai Wasilew seit zehn Jahren im Sommer seine Kühe dorthin. Sein Sohn Dimitar und er verbringen vier Monate mit den Tieren auf den Hochweiden im Rhythmus der Natur. Die riesigen Marmor- und Granitfelsen verleihen dem Pirin-Gebirge seinen alpinen Charakter. Dort züchtet Elena Zingarska einige der besten Wachhunde der Welt und rettet so die jahrtausendealte Rasse der Karakatschan vor dem Aussterben. Die Rhodopen sind das größte zusammenhängende Gebirge Bulgariens. Wie gewaltige grüne Wellen schieben sich die Hügel in die Landschaft, durchbrochen von tiefen Schluchten aus Sandstein. Die Rhodopen sind dünn besiedelt, wenige Dörfer in engen Tälern versteckt. Auch Kowatschewiza, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde, hat sich kaum verändert. Ganz im Osten entlang der türkischen Grenze erstreckt sich Strandscha, in der unzählige Rhododendren- und Orchideenarten gedeihen. Die immergrünen Feuchtwälder sind die Heimat sogenannter voreiszeitlicher Reliktpflanzen, wie zum Beispiel der wildwachsenden Rhododendren. Ein Blütenmeer in Rosa erwartet den Besucher. Film von Mirjana Momirovic
de
10:30
Die Goralen der polnischen Tatra
Der Tourismus spielt heute als Einnahmequelle eine große Rolle bei den Goralen, die in der polnischen Tatra zu Hause sind. Das macht das Leben in der rauen Bergwelt leichter, aber dafür droht die Volkskunst der Goralen ihre Musik, der archaische Gesang und das einzigartige Handwerk in der modernen Welt zu verschwinden. Wojtek ist Senner, in Polen Baca genannt. Er hat einen typischen Goralen-Beruf, der sich seit Hunderten von Jahren kaum verändert hat. Wojtek verbringt den Sommer in den Bergen, hütet mit seinen Helfern eine Herde von 1.500 Schafen und verarbeitet die Milch zu Oscypek, dem in ganz Polen bekannten Räucherkäse. In den letzten Tagen vor dem Almabtrieb haben die Männer viel zu tun, bevor sie nach Monaten in den Bergen wieder zu ihren Familien ins Tal zurückkehren. Der Almabtrieb ist ein Spektakel, das viele Besuchende anzieht; aber wie lange wird noch jemand die Strapazen der Almwirtschaft auf sich nehmen? Nicht nur die Sennerei, auch die Flößerei hat Tradition. In der waldreichen Gegend ist das Holz eine wichtige Handelsware. Der Transport über die Flüsse ging früher sogar bis nach Danzig. Die Gegend ist aber auch berühmt für ihre spezielle Holzarchitektur, die natürlich auch dem Waldreichtum zu verdanken ist. Bartosz entstammt einer alteingesessenen Goralen-Familie und gibt jetzt die Traditionen an seine vier Kinder weiter. Zusammen mit seiner Frau Agnieszka leitet er eine Folkloregruppe. So wird nicht nur Musik und Tanz bewahrt, auch die alten Trachten kommen wieder zum Einsatz. Und bald kann die Familie auch ins neu gebaute, typische Holzhaus einziehen.
de
11:15
Gärten in den Alpen
Die Alpen gewaltige Naturlandschaften, schroffe Hochgebirge und: Gärten mit mediterranem Flair, Kamelien, Magnolien- und Eukalyptusbäumen. Wer an die Alpen denkt, denkt an die Silhouetten von Zugspitze, Mont Blanc und Matterhorn. Eine Entdeckungsreise zu den blühenden Paradiesen der Alpen Deutschlands, Italiens und der Schweiz. Verzaubernde Orte mit vielen Überraschungen und sinnlichen Momenten. Liebevoll bewahrt von Gärtner:innen und Landschaftspfleger:innen, Bauern und Bäuerinnen sowie Künstler:innen wie Isabella Vanacore. Sie leitet den hochalpinen Steingarten Saussurea, auf mehr als 2.000 Metern Höhe auf der italienischen Seite des Mont Blanc. In der Nähe des schweizerischen Davos werden im Alpinum auf der Schatzalp in langer Tradition mehr als 80 Edelweißarten gezüchtet und vor dem Aussterben bewahrt. In den mediterranen Parkanlagen auf der Isola di Brissago im Lago Maggiore wachsen, geschützt durch das Klima, exotische Pflanzen vor beeindruckender Alpenkulisse.
de
12:45
Alpen in Gefahr
Die Veränderungen wirken auch über die Gebirgsgrenzen hinaus: Die Alpen gelten als größter Süßwasserspeicher Europas. Schmelzen die Gletscher und fällt weniger Schnee, schwinden die Wasserreserven auch für die umliegenden Länder. Aus den Bergen werden viele Flüsse bis in entfernte Regionen kontinuierlich mit Wasser versorgt. Bleibt dieser Nachschub aus, schrumpfen sie in Hitzeperioden umso schneller. Die ausgetrockneten Flussbetten im Sommer 2018 und 2022 haben einen Vorgeschmack geliefert. Solche Bilder wird man häufiger sehen, wenn die Gletscher erst einmal verschwunden sind. Gletscherwund und Schneemangel wirken sich auch auf den Wirtschaftsraum Alpen aus: Skitourismus ist zunehmend nur mit Kunstschnee und hohem technischen Aufwand möglich. In 30 Jahren wird das nur noch oberhalb von 1500 Metern rentabel sein. Viele Regionen müssen neue Konzepte entwickeln, um weiterhin vom Tourismus leben zu können. Die steigenden Temperaturen bedeuten für die Menschen aber auch eine direkte Gefahr: Der Permafrost schmilzt das Eis im Inneren der Berge, das Gestein und Fels wie Kitt zusammenhält. Taut er, kommt es zu Felsstürzen. Um rechtzeitig warnen zu können, wird deshalb das Matterhorn von Geowissenschaftler Jan Beutel mit aufwendiger Technik überwacht. Davon profitieren Dörfer wie Randa im Schweizer Mattertal, wo sich im Jahr 1991 einer der größten Bergstürze der Alpen ereignete. Zusätzlich hat die Gemeinde in weitere Schutzmaßnahmen investiert: Betonschutzwälle, Fangnetze und Lawinenverbauungen. Anpassungsstrategien, die für ein Leben in den Bergen immer wichtiger werden. Sie sind auch nötig, um die engen Bergtäler vor Wetterextremen zu schützen: Geröll- und Wassermassen etwa haben im Sommer 2022 das Gegendtal in Österreich verwüstet. Der Klimawandel trifft aber nicht nur den Menschen, sondern verändert auch die Alpenflora und -fauna: Die Vegetationsperiode beginnt früher, die Waldgrenze wandert höher, und die kälteliebenden Tier- und Pflanzenarten wandern mit. Doch oben wird es eng. Forschende wie der Biologe Walter Arnold stellen fest, dass die "Generalisten" aus tiefergelegenen Berghängen die "Kältespezialisten", wie etwa die Murmeltiere, verdrängen. Auch das Pflanzenwachstum auf den Almwiesen verändert sich. Der Ökologe Michael Bahn von der Uni Innsbruck weist in seinen Untersuchungen zudem nach, dass durch die Kombination von Wetterextremen wie Dürre und Starkregen immer mehr Treibhausgase aus dem Boden entweichen und das Klima weiter aufheizen. Der Klimahotspot Alpen zeigt: Naturgefahren nehmen zu und bedrohen diesen Lebensraum. Wir müssen viel investieren, um uns zu schützen. Und es braucht neue Konzepte, um das Naturparadies zu erhalten.
de
13:30
Die Drau entlang - Kärntens grüne Lebensader
264 Kilometer erstreckt sich die Drau von Westen nach Osten zwischen Osttirol und Slowenien und prägt seit Tausenden von Jahren das Land und das Leben der Menschen an ihren Ufern. Für Kärnten ist der Fluss eine grüne Lebensader. Die Dokumentation ist ein filmischer Streifzug entlang des größten und bedeutendsten Flusses im Süden Österreichs und das Porträt einzigartiger Flusslandschaften und Bergregionen am Schnittpunkt dreier Kulturen. Der Film von Gernot Stadler führt zu verborgenen Kleinoden, zu entlegenen Höfen, durch tiefe Seitentäler mit ihren Gebirgsbächen. Und er zeigt Menschen, die mit dem Fluss leben und sich für ihn einsetzen. Beispielsweise die Zoologin Patricia Graf, die den Biberbestand beobachtet und wissenschaftlich auswertet, oder den Ornithologen Andreas Kleewein, dessen Untersuchungen des Vogelbestands wichtige Informationen über die ökologische Wirksamkeit von Renaturierungsmaßnahmen liefern. Gewässerökologe Wolfgang Honsig-Erlenburg analysiert die Fischbestände in der Drau, und Sabine Käfer ist für die Planung der Fischaufstiegshilfen bei den Draukraftwerken verantwortlich. Gezeigt werden außerdem die Folgen des menschlichen Eingriffs in das natürliche Flusssystem der Drau. Massive Regulierungen und Aufstauungen durch die energiewirtschaftliche Nutzung haben das Erscheinungsbild des Flusses stark verändert. Seit rund drei Jahrzehnten wird aber wieder gegengesteuert. An den Stauseen sind bedeutende Auwälder und Naturschutzgebiete entstanden, die eine beachtliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten aufweisen. In Teilabschnitten wurden die Regulierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts wieder aufgehoben, der Fluss hat wieder Nebenarme und Flussinseln gebildet - und damit ausreichend Raum, um sich bei Hochwasser auszubreiten. Am Völkermarkter Stausee entstehen neue Flachwasserzonen mit Inseln, die Fischen geschützte Laichplätze und Vögeln sichere Brutmöglichkeiten bieten. Der Film widmet sich auch kulturellen Traditionen, die am Fluss noch lebendig sind. Jedes Jahr im August binden beispielsweise die Flößer im oberen Drautal ihre Flöße und erinnern daran, dass die Drau einst Kärntens bedeutendste Verkehrsader war. Und in Ferlach werden seit Jahrhunderten die begehrtesten Jagdgewehre der Welt gebaut, wie der Besuch in einer Waffenschmiede zeigt. Kulturdenkmäler wie die Burg Stein und die Hollenburg zeugen von den wichtigen Handelsrouten entlang der Drau, das Museum Liaunig in Neuhaus beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Österreichs. Tief eingeschnitten in die malerische Landschaft fließt die Drau zwischen Neuhaus und Lavamünd der Grenze nach Slowenien entgegen. Die Wälder reichen bis ans Ufer und verleihen der Drau ihre typische blaugrüne Färbung. Als "Drava" mündet sie nach weiteren 500 Kilometern in die Donau - und mit ihr irgendwann ins Schwarze Meer. Film von Gernot Stadler
de
14:15
Das Kleinwalsertal - die schönste Sackgasse der Welt
Seit einem etwas aus dem Ruder gelaufenen PR-Besuch des damaligen österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz in der ersten Phase der Coronapandemie ist das Kleinwalsertal in Österreich wieder etwas bekannter geworden: Viele wissen jetzt, dass das Tal zwar zu Österreich gehört, aber auf der Straße nur über Deutschland erreichbar ist. Und das ist längst nicht das einzige Spannungsfeld, mit dem sich die Bevölkerung des Tals beschäftigen muss, das manche fast ein bisschen trotzig als "schönste Sackgasse der Welt" bezeichnen. Das Tal birgt viele Widersprüche in sich: Man gehört zu Vorarlberg, spricht aber einen Dialekt mit Anklängen an das Allgäu. Die Kinder gehen in Deutschland aufs Gymnasium, werden dort aber als Tiroler bezeichnet. Die Einwohner stammen aus 47 verschiedenen Nationen, pflegen aber ein "Walsertum", das sich auf eine Besiedelung vor 750 Jahren beruft. Man lebt seit Jahrzehnten vom Massentourismus und der dazugehörigen Infrastruktur, möchte aber doch die Natur erhalten, weil die Gäste deretwegen kommen. Manche finden, man stecke deshalb nicht nur geografisch in einer Sackgasse. So hat ein Prozess begonnen, in dem zugleich nach den Wurzeln und nach einer neuen Identität gesucht wird, indem aber auch versucht wird, eine neue, naturverträgliche Form des Tourismus zu entwickeln. Ein spannender Prozess, den die Dokumentation über das Kleinwalsertal begleitet. Die thematische Palette des Films reicht von den sommerlichen Aktivitäten zur Besucherlenkung in Naturschongebieten und die Diskussion über das Selbstverständnis als "Walser" bis zu den Erinnerungen an die Rolle des "Hotel Ifen" als Internierungslager für prominente Häftlinge des NS-Regimes. Außerdem steht ein Besuch des alle zwei Jahre im September stattfindenden Alphornfestivals auf dem Programm, ein kulturelles Highlight der Region. Historische Filmraritäten aus den Anfängen des Tourismus runden das filmische Spektrum ab. Film von Markus Barnay
de
15:00
Kritisch Reisen
Die Alpen sind nicht nur im Winter ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch im Sommer ein Besuchermagnet. Man kommt zum Wandern, zum Mountainbiken oder um Selfies auf spektakulären Aussichtsplattformen zu schießen. Vor allem der Tagestourismus hat zugenommen. Auf die Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg und bestens erschlossen, kommen in Hochzeiten 7000 Touristen am Tag. Drei Seilbahnen führen hinauf, ihre modernen gläsernen Bergstationen erinnern an Kongresszentren. Die hölzerne Schutzhütte, die früher einmal Bergsteigern nach dem mühsamen Aufstieg Unterkunft bot, ist ein Relikt aus alter Zeit. Hansjörg Barth, Pächter in dritter Generation, macht heute vor allem Umsatz mit Tagestouristen, die bei ihm essen und trinken. Davon kann man sehr, sehr gut leben, sagt er. Und doch macht die schiere Masse der Menschen ihm Angst: Ich glaube manchmal, der Berg hält das nicht aus. Doch immer größere Attraktionen sollen noch mehr Menschen in diese grandiose Landschaft locken. Am Dachstein in Österreich führt ein Pfad mit gläsernem Boden über einen klaffenden Abgrund, errichtet mit vielen Tonnen Stahl, endend in einer weit hinausragenden Treppe ins Nichts. Ungezählte Selfies entstehen hier Tag für Tag. War das Gebirge einst ein Abenteuer, die Gipfel erreichbar nur für die zähen Wanderer und Kletterer, ist es nun zum Freizeitpark für jedermann geworden: Die Gipfel mit Draht gesichert, wo sie aufgrund des Klimawandels bröckeln, damit sich niemand in Gefahr begeben und dennoch hoch hinaus gelangen kann. Die entlegensten Täler erreicht man mit dem Auto und kann sich von dort mit Seilbahnen auf Betonaussichtsplattformen auf die Gipfel fahren lassen. Und wer dennoch selbst hinauf klettert und nicht mehr hinunter kommt, ruft die Bergwacht und lässt sich abholen. Eine Vollkaskomentalität hat sich ausgebreitet, wo früher einmal andächtiges Staunen angesichts eines wilden Gebirges herrschte. In Südtirol sind sie längst davon überzeugt: Es ist genug. Hier wird der Tourismus mit strengen Regeln belegt: Nur wenn Gäste-Unterkünfte abgebaut werden, dürfen neue errichtet werden. Andererseits gibt es in den Alpen auch Dörfer, die nie vom Tourismus entdeckt wurden. Und die sterben, weil vor allem die Jungen abwandern. Tourismus bringt halt Jobs fehlen die, gehen die Menschen. Denn allein der Sommertourismus beschert den Alpenländern über 12,5 Milliarden Euro Umsatz alljährlich und ist die wichtigste Einnahmequelle. Zurück in die Zeiten der armen Almbauernhöfe kann und will niemand aber gibt es Alternativen zu diesem jeden Winkel beanspruchenden Alpenboom?
de
15:45
Lebendige Alpen
Mitten im Nationalpark Berchtesgaden thront auf 1930 Metern Höhe eine der meistbesuchten Hütten des Deutschen Alpenvereins das Watzmannhaus. Längst ein Vorreiter in Sachen Umwelttechnik. Doch Wasserknappheit, die Verpflegung der Gäste und Verpackungsmüll stellen Hüttenwirtin Annette Verst immer wieder vor neue Herausforderungen. Nachhaltigkeit fängt für sie mit der Anreise der Gäste an. Die müssten sich bewusst machen, sagt sie, dass es manches, wie warme Duschen und WLAN, nicht gibt. Und dass man seinen Müll wieder mitnimmt. Wie kann sie die Gäste zum Mitmachen bewegen und ihr Watzmannhaus noch grüner machen? Auch im Tiroler Bergsteigerdorf Gschnitztal sind die Tourist*innen gefragt. Saftig grüne Almen, steile Berghänge und Lärchenwiesen gehören hier zur typischen Kulturlandschaft. Doch die ist von Verwilderung bedroht. Statt einfach nur zu wandern, will die Kölnerin Gabriele Albrecht-Lohmar deshalb einen sinnstiftenden Urlaub machen: Nicht nur die Landschaft genießen, sondern eben auch was tun, um sie zu erhalten, sagt sie. Ausgestattet mit Handschuhen und Astschere schuftet sie unter großem Krafteinsatz in steilen Hanglagen. Gemeinsam mit anderen Gästen und Einheimischen versucht sie so, die Wiesen der Bergbauern und -bäuerinnen von kleinen Fichten und Sträuchern zu befreien. Mehrmals die Woche klettert Biologe Toni Wegscheider vom Landesbund für Vogelschutz auf rund 1300 Meter Höhe zu einer schwer zugänglichen Felsnische im Nationalpark Berchtesgaden. Im Gepäck: jede Menge Knochen Futter für seine beiden Schützlinge Bavaria und Wally. Die beiden Bartgeier werden hier wieder angesiedelt, nachdem die Art vor über 100 Jahren ausgerottet wurde. Für Wegscheider ein echtes Herzensprojekt: Wochenlang zu beobachten, wie sie sich entwickeln, jeden Erstflug, dann die Kämpfe mit den Steinadlern wir werden uns schwertun, wenn sie demnächst verschwinden, sagt er. Aber sie sollen ja selbstständig werden. Und dann übernehmen die beiden eine Aufgabe, die Bartgeier in den Alpen immer hatten: Als Aasfresser schließen sie die Lücke in der natürlichen Nahrungskette der Alpen.
de
16:15
Kühe, Hirten, Traditionen
Keine weiteren Informationen
de
16:30
Felsstürze in den Alpen
Wie dramatisch die Lage bereits ist, zeigte sich im Juni 2023 am Fluchthorn in den Tiroler Bergen. Der halbe Gipfel brach ab und löste eine Lawine aus. Hunderttausende Tonnen Gestein stürzten unter gewaltigem Donnern Richtung Tal bis kurz vor den Ort Galtür. Der tauende Permafrost beschäftigt die Wissenschaftler schon länger. Nur wenige Meter unter dem Gipfel der Zugspitze krabbelt Umweltingenieu Riccardo Scandroglio einen engen Schacht entlang. Über ihm funkelt pures Eis. In dem Gefrierstollen macht er seit Jahren die gleiche Beobachtung: In den Klüften zwischen dem Gestein geht das Eis zurück und wird zu Wasser. Dadurch verlieren die Berge an Stabilität. Extreme Ereignisse werden nach Ansicht von Experten weiter zunehmen. Weit oben, über dem Schweizer Ort Kandersteg, befindet sich der "Spitze Stein". In dessen gefrorenem Untergrund rumort es, der Permafrost schmilzt. Dort sind zig Messgeräte verbaut, um möglichst genau vorherzusagen, wann genau wie viel vom Berg ins Tal stürzt. Im schlimmsten Szenario bleiben den Bewohnern nur 24 Stunden zur Evakuierung. Geologen und Umweltingenieure aus ganz Europa versuchen, solche Felsstürze vorherzusagen. Führend auf diesem Gebiet sind Wissenschaftler der Technischen Universität München. Am Hochvogel, einem knapp 2600 Meter hohen Berg im Allgäu, testen sie die neuesten Messgeräte. Der Hochvogel liegt zwar nicht im Permafrostbereich, doch sein Gipfel ist gespalten, und auch dort drohen Hunderttausende Kubikmeter Gestein in die Tiefe zu stürzen. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen verschlimmern die Situation. Irgendwann wird der Gipfelbereich instabil. Auch für Wanderer steigt das Risiko. Mittlerweile sind schon viele Wege gesperrt, und Bergführer berichten von zunehmendem Steinschlag und labilen Steilhängen. "planet e." begleitet Forscher, Bergbewohner und Wanderer in die höchsten Lagen der Alpen und fragt: Wie präsent ist die Gefahr?
de
17:00
Heimat in den Alpen - Wie Bergdörfer ihre Tradition erhalten
Man nennt sie die Nomaden der Alpen, denn sie bewahren eine Jahrhunderte alte Tradition in Österreich: Bergbäuerinnen und Bergbauern, die jedes Jahr im Frühjahr ihren Hof verlassen und mit dem Vieh von einem Weidegebiet zum nächsten ziehen, immer höher hinauf in die Berge. Diese Form der Almwirtschaft wird Dreistufenlandwirtschaft genannt und wurde zum UNESCO Welterbe erklärt. Erste Etappe ist das 500 Jahre alte Vorsäß Schönenbach, das 15 Bergbauernfamilien gemeinsam bewirtschaften. Sie produzieren Heumilch und Bergkäse. Später geht es 1.000 Meter höher hinauf, auf die Hochalpe. Durch die Beweidung verhindern die Tiere die Verbuschung der Alpwiesen und -hänge und erhalten eine einzigartige alpine Landschaft. Der größte Edelkastanienwald der Alpen liegt im Bergell, im Schweizer Kanton Graubünden. Anfang Oktober bricht in den Bergdörfern das Kastanienfieber aus und die Bäuerinnen und Bauern strömen in die Selven - die Haine. Das war nicht immer so. Kastanien waren zwar jahrhundertelang ein wertvolles Grundnahrungsmittel der Bauern im Bergell, doch Ernte und Verarbeitung sind mühsam. So verwilderten die zum Teil 500 Jahre alten Bäume. Ein paar beherzte Bewohnerinnen und Bewohner wollten dieses Kulturgut retten. Mit einer Investitionsspritze durch die Regierung begann das zweite Leben der Kastanienselven und auch die Cascinas, die steinernen Dörrhäuschen, wurden wieder in Betrieb genommen. Die Kastanien sind zu einem Touristenmagnet geworden und für die Bäuerinnen und Bauern ein guter Nebenverdienst.
de
17:45
Heimat in den Alpen - Wie Bergdörfer ihre Zukunft sichern
Ostana ist ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen. Als Giacomo Lombardo hier Bürgermeister wurde, schien das Dorf zum Aussterben verurteilt zu sein: Statt 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gab es noch fünf. Doch Giacomo will nicht zuschauen, wie sein Heimatdorf stirbt. Der unermüdliche Stratege hat es tatsächlich geschafft, die Wende einzuleiten: Heute leben wieder 50 Menschen in Ostana - und es werden immer mehr. Flavio Appenino ist einer von ihnen. Er hat seinen Bäckerjob in der Stadt gekündigt und eröffnet in Ostana eine Bäckerei. Serena Giraudo baut auf 1.600 Metern Höhe Biogemüse und Silvia Rovere betreibt die Dorftaverne. Von überall her kommen die neuen Bewohnerinnen und Bewohner, sogar aus Pakistan: Die Gemeinde hat sechs Flüchtlinge aufgenommen. Im slowenischen Solèava versucht Vida Matk, eine neue Existenzgrundlage zu entwickeln. Ihre Familie züchtet seit fast 150 Jahren Schafe auf 1200 Metern Höhe. Die Wolle war immer nur ein Abfallprodukt. Nun will Vida daraus einen Wirtschaftszweig machen. Auf der anderen Seite der Grenze, im österreichischen Kärnten, kämpft Zdravko Haderlap um das Überleben seines Waldgebiets, das von zwei Föhnstürmen schwer angegriffen wurde. Eigentlich ist er Theaterregisseur. Ein bisschen von seinem alten Leben bringt der Rückkehrer nun auch in seinen Nebenerwerbsjob: Auf Wandertouren erzählt er von der bewegten Geschichte der Region.
de
18:30
Die Schweiz von oben - Vom Zauber der Alpenrepublik
Seine Schönheit hat Dichter und Maler inspiriert, seine Gefährlichkeit die Abenteurer. 500 haben ihr Leben gelassen beim Versuch, den Gipfel des Matterhorns zu besteigen oder wieder von ihm herunter zu kommen. Die Schweiz von oben Vom Zauber der Alpenrepublik zeigt in Luftbildern das Panorama der Schweiz, ihre atemberaubenden Landschaften in Sommer und Winter und gibt einen spannenden Abriss der Geschichte der Region. Die Schweiz hat von ihren Bergen schon früh profitiert. Im Schutz der Gebirge konnten die Kantone wachsen und gedeihen in diesem geschützten Raum konnte auch die Idee der Freiheit früher wachsen als in anderen europäischen Regionen. Im Mittelalter schafften es die Eidgenossen unter der Führung von Bern, die fremden Herrscher aus Burgund abzuschütteln, ebenso die Habsburger, die sich aus ihrem Stammland, der Schweiz, schmachvoll zurückziehen mussten. Der kleine Stadtstaat Bern wuchs zu einer europäischen Großmacht heran. Heute ist das kaum mehr vorstellbar. Vielen Schweizern geht das Wort Hauptstadt für Bern kaum über die Lippen für sie ist Bern die Bundesstadt der Schweiz. Das Schweizer Streben nach Neutralität ist keine Schwäche, sondern ein Erfolgsmodell, dessen Wertschöpfung sich vor allem am Genfer See zeigt. Dutzende internationaler Organisationen haben sich zwischen Genf und Montreux niedergelassen, allen voran die Uno, das Rote Kreuz und das Olympische Komitee. Im 19.Jahrhundert war die Schweiz Vorreiter bei der Entwicklung des Tourismus. Ihre Berge wurden zu Sehnsuchtszielen. Der britische Reiseanbieter Thomas Cook brachte 1863 eine erste Reisegruppe aus England ins Wallis und das Berner Oberland. Dann kamen, wieder aus England, die Kletterer. Mit Hilfe einheimischer Bergführer erkämpfen sie sich Gipfel um Gipfel. Dramatische Wettläufe erregen die Welt, wie 1865 bei der Erstbesteigung des Matterhorns. Sie glückte dem Engländer Edward Whymper im achten Anlauf, aber auf dem Rückweg verlor er die halbe Seilschaft.
de
20:00
Tagesschau
Keine weiteren Informationen
de
20:15
Vom Mont Blanc ans Mittelmeer (1/2)
Majestätische Gipfel, klare Bergseen, liebliche Almen, urwüchsige Wälder - zwischen dem Mont Blanc und der Côte d'Azur erstreckt sich eine Bergwelt voller Kontraste, ein fragiler Naturraum, der sich wandelt. Opulente Luftaufnahmen setzen die dramatisch schönen Landschaften der französischen Alpen in Szene. Der 1. Teil der Arte-Dokumentation beginnt am höchsten Berg Europas, dem Mont Blanc. Der Film zeigt wilde Felslandschaften, saftige Almwiesen und die schroffen Hochtäler des Vanoise-Nationalparks. Über spektakuläre Pässe wie den Col de l'Iseran, den höchsten befahrbaren Pass Europas, erreicht der Film die alte Festungsstadt Briançon, die als Tor zum Süden gilt. Die Dokumentation stellt Menschen vor, die in den französischen Alpen zuhause sind und die mit neuen Ideen und viel Enthusiasmus die Zukunft ihrer Berge mitgestalten. Knapp unterhalb des Gipfels des Mont Blanc wird die höchstgelegene bewirtschaftete Hütte Frankreichs für den Saisonbeginn vorbereitet. Im Beaufortain treibt ein junges Paar Tarantaiser-Rinder auf eine 2.000 Meter hoch gelegene Alm; sie wollen ihren ersten eigenen Alm-Käse herstellen. Eine Weberei setzt die Wolle heimischer Schafe wieder in Wert und webt auf 150 Jahre alten, denkmalgeschützten Maschinen Stoffe für urbane Mode. Im schwer zugänglichen Hochgebirge des Vanoise-Nationalparks baut ein Architekt eine moderne, modulare Hirtenhütte auf, die den Beruf des Wanderschäfers wieder attraktiver machen soll und in der Gebirgskulisse des Galibier-Passes spüren Forscherinnen dem erstaunlichen Sozialleben der Murmeltiere nach.
de
21:00
Vom Mont Blanc ans Mittelmeer (2/2)
Majestätische Gipfel, klare Bergseen, liebliche Almen, urwüchsige Wälder - zwischen dem Mont Blanc und der Côte d'Azur erstreckt sich eine Bergwelt voller Kontraste, ein fragiler Naturraum, der sich wandelt. Opulente Luftaufnahmen setzen die dramatisch schönen Landschaften der französischen Alpen in Szene. Teil 2 der Dokumentation zeigt die abwechslungsreichen Landschaften im südlichsten Teil der französischen Alpen zwischen den hohen Bergen des Écrins Massivs und der Côte d'Azur. Von der Barre des Écrins, dem südlichsten 4.000er der Alpen, durch das sonnenverwöhnte Queyras, vorbei am Lac de Serre Poncon, dem größten Süßwasserreservoir Frankreichs, passiert der Film die Seealpen mit dem artenreichen Nationalpark Mercantour und erreicht schließlich die legendäre Côte d'Azur, wo der französische Alpenbogen steil ins Mittelmeer abfällt. Die Doku begleitet Menschen, die in den französischen Alpen zu Hause sind und mit neuen Ideen und viel Enthusiasmus die Zukunft ihrer Berge mitgestalten. Südlich der alten Festungsstadt Briançon erklimmt eine Bergführerin die Steilwände des Écrin Massivs. Im Queyras, wo 300 Tage im Jahr die Sonne scheint, bereiten sich die Mitarbeiter einer einsam gelegenen Sternwarte auf die Sommersaison vor. Am Serre Ponçon-Stausee bereichern junge Wissenschaftler mit schwimmenden Inseln das Unterwasserleben. Im Mercantour-Nationalpark stärkt eine Rangerin die Widerstandskraft von Steinböcken und in den südlichen Seealpen kultiviert eine Biobäuerin ein exotisches Gewürz.
de
21:45
Sebastian Ströbel - Meine Alpen
Sebastian Ströbels Reise startet auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berggipfel. Weiter geht es zum Dachstein. Dort, auf 2995 Metern Höhe im tiefen Winter, herrschen rund zehn Grad Minus, Schneesturm und heftiger Wind. Mit einer Alpenüberquerung erfüllt sich Bergretter-Schauspieler Sebastian Ströbel einen lang gehegten Traum. Doch dann droht die Tour auf 3800 Metern an einer Schlechtwetterfront zu scheitern. Auf dem Dachstein: Winter bei minus zehn Grad, Schneesturm, heftiger Wind. Die Bergrettung fliegt diesmal nicht. Ein Notbiwak bei polaren Bedingungen bringt Sebastian an seine Grenzen. Ohne Schlafsack und Zelt muss er eine eisige Nacht verbringen.
de
22:30
Sebastian Ströbel - Meine Alpen
Auf dem Weg zu den Drei Zinnen trifft Sebastian Ströbel einen Schafhirten, einen Bergführer, eine Gruppe Slackliner und einen Mumienforscher. Mit ihm begibt er sich auf die Spuren des Ötzi, dessen neueste Genom-Untersuchung eine große Überraschung barg. Bergretter-Schauspieler Sebastian Ströbel will über die Wildspitze, zweithöchster Berg Österreichs, auf die Südseite der Alpen. Für den Schauspieler wird die Alpenüberquerung auch eine Reise zu sich selbst. Sie führt ihn von der Zugspitze bis zu den Drei Zinnen in den Dolomiten.
de