Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

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Programm-Guide - Mëttwoch, 27.03.2024

00:25
Es war einmal im Irak
Multiperspektivisch wird die Invasion der "Koalition der Willigen" in den Irak aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Protagonisten erzählt. Da ist Waleed. Er war 18, als George Bush Saddam Hussein nur 48 Stunden gab, um den Irak zu verlassen. Wie viele irakische Teenager in der Zeit war er vernarrt in den Westen. Das Leben unter Saddam war erdrückend, angetrieben von Angst und Paranoia. Wenn Krieg bedeutete, dass das Leben irgendwann dem in westlichen Filmen ähneln würde, dann in Waleeds Worten: "Ziehen wir es durch."Andere liebten Saddam, kopierten sogar die Art, wie er Zigarren rauchte. Oder sie lehnten ihn zwar ab, wegen der vielen Kriege, die er geführt hatte, aber fürchteten den Angriff der Koalitionstruppen.Wie wenig die Amerikaner und Briten das Land verstanden, das sie unter dem Vorwand angriffen, Saddam verfüge über Massenvernichtungswaffen, wird am Beispiel des Elitesoldaten Rudy erzählt. Seine Truppe errichtete Straßensperren und stellte Schilder auf, die allen befahlen, dort anzuhalten. Als ein Jeep mit einer irakischen Familie einfach weiterfuhr, töteten sie alle Insassen, Großvater, Mutter, die Kinder. Erst hinterher wurde ihnen klar, dass es Analphabeten waren, die das Warnschild nicht hatten lesen können. Dieser grausame Vorfall war emblematisch für ein Vorgehen, mit dem die westlichen Truppen nach und nach das Vertrauen der Bevölkerung verspielten. Die Jahre von Leid und Chaos, die der Invasion folgten, waren schon in ihren Anfängen angelegt. Als die USA und Großbritannien 2003 in den Irak einmarschierten, erwarteten die meisten Menschen einen schnellen Sieg. Sie lagen falsch. Die dreiteilige Dokumentationsreihe rekonstruiert das westliche Verständnis vom Irakkrieg, indem sie seine menschlichen Auswirkungen, die entscheidenden Fehler und sein turbulentes Vermächtnis untersucht.
de
01:20
Es war einmal im Irak
Der Weg vom Ideal der Völkerverständigung und Demokratisierung nach westlichem Vorbild hin zu brutaler militärischer Unterdrückung im Irak wird beispielhaft am Werdegang eines amerikanischen Offiziers geschildert. Als Lieutenant Colonel Nate Sassaman 2003 im Irak eintraf, glaubte er an die Aufgabe, die vor ihm lag: dem irakischen Volk Demokratie und Stabilität zu bringen. Sassaman war für seine Männer ein inspirierender Anführer, und viele dachten, er sei dazu bestimmt, eines Tages General zu werden. Doch wenige Monate nach Beginn seiner Stationierung geriet seine Truppe in einen Hinterhalt, und seine guten Absichten verkehrten sich in brutale Rachsucht.Neben den Soldaten und den irakischen Zivilisten erlebten auch internationale Journalisten die Schrecken des Krieges hautnah. Ab 2003 erhielten Journalisten und Fotografen von der US-Regierung die Erlaubnis, den Krieg als "embedded journalists" zu begleiten. Das hieß, dass sie wie ein Teil der Truppe bei allen militärischen Operationen dabei waren. Zu einzigartigen Archivbildern der Kämpfe und des zerstörten Iraks erzählen Marines, Journalisten und Einwohner der bombardierten Stadt Falludscha ihre Geschichte.Zwei Momente wurden zum Brandbeschleuniger des irakischen Dramas: Die Auflösung der Armee machte Hunderttausende Männer arbeitslos, die nichts als den Dienst an der Waffe gelernt hatten. Außerdem zerschlug der Ausschluss von Mitgliedern der Baath-Partei von allen Ämtern die irakische Mittelschicht, die meist nicht aus Überzeugung, sondern aus Notwendigkeit der Partei angehört hatte.
de
02:25
Es war einmal im Irak
Im Jahr 2003 hatten die Schiiten zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder friedlich Aschura feiern können, einen wichtigen religiösen Feiertag. Im nächsten Jahr endete das Fest jedoch in der Katastrophe eines Bombenanschlags: 175 Tote, Hunderte Verletzte. Und das war nur der Auftakt. Der Irak zerfiel, und den Besatzungstruppen gelang es nicht, Stabilität herzustellen.Religiöse Zugehörigkeit wurde plötzlich zu einem entscheidenden Punkt. Sunniten und Schiiten bekämpften einander. Selbst Saddams Gegner sehnten sich nach der Sicherheit im Alltag unter seiner Herrschaft zurück. Der Prozess gegen den Diktator, der Ende 2003 spektakulär aus einem Erdloch gezogen worden war, geriet zum Debakel. Saddam gelang es, sich als Patriot und Opfer zu inszenieren und die Besatzungstruppen ins Unrecht zu setzen.Soldaten, Zivilisten und Journalisten erzählen, wie sie diese Zeit der ständigen Unsicherheit erlebt haben. Als der IS Mossul einnahm, fanden sich die Einwohner in einem Albtraum wieder. Täglich wurde geköpft, wurden Hände abgeschlagen. Hoffnung machte vielen der Blog eines unabhängigen Beobachters, der sich "Mosul Eye" nannte. Seine kritische Stimme zeigte, dass es noch Widerstand gab und vielleicht ein Leben nach dem IS.Neben Fanatismus gab es auch Mut und Mitmenschlichkeit. Das Fazit der Protagonisten, die mit ihren Schilderungen die Geschichte des Irakkriegs anschaulich werden lassen, ist eindeutig: Das Erbe des Irakkriegs, eines Krieges, der so nie hätte geführt werden dürfen, ist Terror und Gewalt - weltweit.
de
03:25
Mit offenen Augen
Eine Gerichtszeichnung zeigt Donald Trump vor Gericht, während ihm die Anklageschrift vorgelesen wird. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Medien statt. Die einzigen Bilder, die nach außen dringen, sind die Skizzen der anwesenden Gerichtszeichner - darunter Jane Rosenberg, die diese Zeichnung erstellt hat. Sie erzählt diesen Tag aus ihrer Sicht und erinnert an die dokumentarische Funktion von Gerichtszeichnungen. Der Historiker Frédéric Chauvaud beleuchtet die Geschichte des vor zwei Jahrhunderten in Frankreich geborenen Genres, das sich von der Karikatur zu einem Mittel der Berichterstattung entwickelte.  Zeichnung: The New Yorker (Jane Rosenberg)
de
03:27
Takaya, der einsame Wolf
Auf einer kleinen Insel im kanadischen Britisch-Kolumbien, hunderte Kilometer von seinen Artgenossen entfernt, lebt ein einsamer Wolf namens Takaya. Seine ungewöhnliche Existenz in absoluter Isolation hat die Neugier der Fotografin Cheryl Alexander geweckt. Woher kam Takaya? Und wie war er auf die einsame Insel gelangt? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat Cheryl das Wildtier sieben Jahre lang begleitet - und eine besondere Beziehung zu ihm aufgebaut. Am meisten überraschte die Fotografin, dass Takaya - als Wolf eigentlich ein Rudeltier - sich offenbar bewusst für ein Dasein in der Einsamkeit entschieden hatte. Vom Festland aus konnte Cheryl das bisherige Leben des Wolfs rekonstruieren. Sie fand Indizien für seine Streifzüge durch kanadische Städte und seine abenteuerliche Überquerung weiter Seestrecken vor der Küste Britisch-Kolumbiens.Aus Cheryls Aufnahmen geht hervor, wie schnell sich Takaya an seine neue Umgebung anpassen konnte. Mithilfe von ausgeklügelten Jagdtechniken gelingt es ihm, für ihn völlig neue Beutetiere zu fangen. Und ein Spezialist erklärt, warum sich sogar das Heulen des Wolfs nach all den Jahren ganz anders anhört. Die Dokumentation zeigt, dass Wölfe weitaus mehr sind als wilde Fleischfresser. Und sie beweist anhand der besonderen Beziehung zwischen Cheryl und Takaya, dass Menschen friedlich mit Spitzenprädatoren zusammenleben können. Doch das Schicksal von Takaya ist ungewiss: Nach einer problematischen Begegnung mit einer Wandergruppe und deren Hund patrouillieren bewaffnete Küstenwachen auf seinen Spuren. Um Takaya ist eine Diskussion entbrannt, die ihm zum Verhängnis werden könnte.
de
05:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
06:10
Mit offenen Augen
Am 30. Oktober 2019 verbreiteten die mexikanischen Behörden ein Foto von der Verhaftung des Drogenhändlers Ovidio Guzmán – um ihn kurz darauf wieder freizulassen. Seither wurde das Bild bei jeder neuen Wendung im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Behörden und Drogenkartellen veröffentlicht, bis zur Auslieferung Guzmáns an die USA im September 2023. AFP-Fotograf Alfredo Estrella erinnert sich an das Blutbad, das die Verhaftung 2019 auslöste. Trotz aller Gewalt faszinieren die Kartellchefs, in Mexiko wie überall in der Welt. Der Historiker Thierry Noël analysiert den Personenkult rund um die Drogenbarone.
de
06:25
ARTE Journal Junior
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de
06:30
Was uns heilig ist (3/5)
Für eine Segnung besucht Rabia Hassan das Mausoleum in der äthiopischen Stadt Sheikh Hussein. In Indien möchte Frooty Bherulalji Mutha Seelenfrieden erlangen. Um sich von seinen Sünden zu befreien und sein Karma zu reinigen, begibt er sich auf eine spirituelle Wanderung. In der nordöstlich von Tokio gelegenen Region Tohoku besteigen Pilger drei heilige Berge. Der Weg mit dem Namen Sankan Sando versinnbildlicht Geburt, Tod und Wiedergeburt. Für Meister Hoshino ist diese Wallfahrt ein Initiationsritus, bei dem er die uralte japanische Religion des Shugendō an die Nachwelt weitergeben kann. Zum Abschluss der Folge nimmt Frédéric Lenoir die Zuschauer mit auf den Jakobsweg.
de
07:25
Stadt Land Kunst
In Los Angeles: John Fantes Drang zum Erfolg 1929 verließ der Schriftsteller John Fante im Alter von 20 Jahren seine Heimat Colorado und ging nach Kalifornien. Während die USA in die Große Depression stürzten, ließ sich der Sohn italienischer Einwanderer in Los Angeles nieder. Mit leeren Taschen, aber voller Hoffnung, schuf sich der junge Künstler einen literarischen Doppelgänger, dem er düstere und schonungslose Abenteuer auf den Leib schrieb. Die halbautobiografischen Werke sind ein faszinierendes Zeugnis des Lebens in den Armenvierteln der Stadt der Engel. In der Ardèche: Wo die Kastanien piken An Festtagen, wenn sie gegart und an teuren Ständen zum Kauf angeboten wird, nennt man sie Marone, in ihrem natürlichen Umfeld spricht man dagegen von Kastanie. Sie ist so rau wie die Ardèche, aus der sie häufig stammt, und galt früher als Nahrungsmittel der Armen, ihre Überlebensquelle schlechthin. Die Früchte der Kastanienbäume, die hier auch „Brotbäume“ genannt werden, haben viele Bewohner der Ardèche vor dem Hungertod bewahrt und sind bis heute ein Leckerbissen für Mensch und Tier. In der Dominikanischen Republik: Yamels Papilotten mit Bananen und Rindfleisch In Santa Bárbara de Samaná geht Yamel auf den örtlichen Erzeugermarkt, um die Zutaten für ihr Rezept zu besorgen. Zunächst stellt sie aus drei verschiedenen Bananensorten und einem Wurzelgemüse ein Püree her, das sie in ein Bananenblatt gibt. Dazu kommt gebratenes Hackfleisch und noch eine Schicht Püree. Anschließend kocht sie die Papilotten in Wasser und fertig! In Glasgow: Der Doktor mit der Kettensäge In Glasgow im Stadtteil West End kann man in der Universität oder im Kelvingrove Art Museum einige der Sternstunden der schottischen Kultur erleben. Im 19. Jahrhundert war dieses Viertel die Wiege einer Erfindung, die die Medizin revolutionierte, bevor sich ihre Bestimmung völlig änderte ... Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
Toulouse: Magyd Cherfi, Gallier und Sarazene Als Sänger und Songwriter der Band Zebda brachte Magyd Cherfi in den 1990ern eine ganze Generation von Franzosen zum Tanzen. Zebda stand für Partylaune und antirassistisches Engagement. Mehrere Bandmitglieder sind nordafrikanischer Abstammung, so auch Cherfi, der sich inzwischen als Solokünstler und Buchautor einen Namen gemacht hat. In zwei Romanen - "Ma part de Gaulois" und "La Part du Sarrasin" - schreibt er vom Einwanderersohn aus den Arbeitervierteln von Toulouse, der von einem Mittelschichtdasein im Stadtzentrum träumt, und begleicht seine offenen Rechnungen mit der französischen Gesellschaft. Eine Identitätssuche, so poetisch wie mitreißend salopp formuliert! Polen: Masuren, Land der tausend Seen und Gesichter Die Seenlandschaft und dichten Wälder der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Nordosten Polens strahlen Ruhe und Frieden aus. Fast könnte man vergessen, dass sich hinter dieser weitgehend unberührten und zeitlosen Naturkulisse eine bewegte Geschichte verbirgt. Jahrhundertelang stand die Region im Mittelpunkt von Konflikten zwischen den europäischen Großmächten. Daraus erwuchs eine Identität, die ebenso vielseitig und verwinkelt ist wie die Landschaften der Masurischen Seenplatte. Argentinien: Pios leckerer Maisbrei Im Andendorf Seclantás ist Mais aus der Küche nicht wegzudenken. Im Sommer wird er geerntet und getrocknet, im Winter gegessen. Für seinen Maisbrei zermahlt Pio die Körner im Handmörser und kocht sie fast sechs Stunden lang mit Zwiebeln, Knoblauch und Kürbis. So entsteht ein wunderbar sämiger Brei, den Pio mit Schnittlauch aus dem eigenen Kräutergarten serviert. Australien: Kaninchenplage in Barwon Park Das Herrenhaus Barwon Park bei Winchelsea gleicht dem Wohnsitz eines englischen Lords. Dabei liegt sie am Rande des australischen Outback, im Bundesstaat Victoria. Das Anwesen kann für Hochzeiten und Empfänge gemietet werden. Serviert wird dann gerne Kaninchen. Die Tiere kamen erst im 19. Jahrhundert nach Australien, die ersten Exemplare vermutlich nach Barwon Park. Heute sind die putzigen Tiere zu einem echten Problem geworden.
de
09:00
Kreislauf des Lebens
„Kreislauf des Lebens - Die Gaia-Hypothese" lüftet die Geheimnisse eines innovativen Konzepts der Kreislaufwirtschaft - ein Wirtschaftssystem, das auf der Idee basiert, dass nichts verschwendet werden sollte. Es ist eine täuschend einfache Idee - und eine, die im Herzen der Natur und der natürlichen Welt liegt, aber sie ist weit entfernt von der Art und Weise, wie die meisten von uns unser Leben im 21. Jahrhundert leben - und sie hat das Potenzial, die Ressourcen unseres Planeten zu retten und uns vor den Verwüstungen des zukünftigen Klimawandels zu bewahren. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von vier Visionären und Visionärinnen aus aller Welt, deren Denken das Konzept der Kreislaufwirtschaft prägt und beeinflusst - der 102-jährige Erfinder Dr. James Lovelock, die Biomimikry-Biologin Janine Benyus, der Ingenieur und Designer Arthur Huang und der Finanzier John Fullerton. Die außergewöhnlichen Erfahrungen dieser sehr unterschiedlichen Menschen haben die Art und Weise verändert, wie sie über die Zukunft der Menschheit denken. Anhand der tiefgreifenden persönlichen Veränderung der vorgestellten Visionäre und Visionärinnen erforscht die Dokumentation konkrete Lösungen, mit denen Einzelne und Gemeinschaften den Weg zu einer kreislauforientierten Gesellschaft beschreiten und dabei alles überdenken - von unserer Nahrung über unsere Städte bis hin zu unserem Finanzsystem und sogar unserer Modeindustrie. Auf einer globalen Reise zeigt die Dokumentation, was getan werden kann, um einen neuen, aufregenden und wirklich nachhaltigen Kurs für die Zukunft der Menschen auf der Erde einzuschlagen. 30 Jahre ARTE, 30 Programm-Höhepunkte: ARTE feiert 30. Geburtstag! Im Mai 1992 ging der deutsch-französische Kulturkanal an den Start. Aus diesem Anlass bietet ARTE über das ganze Jahr - im Fernsehen und in der Mediathek - ein besonderes Jubiläumsprogramm mit herausragenden Produktionen an. Diese Sendung ist Teil des Programms.
de
10:25
Rohstoffe der Zukunft
Die „großen Sechs“ sind die wichtigsten Rohstoffe der Zukunft: Der Geologe Colin Devey reist durch das Wüstenland Jordanien. Hier findet er dringend benötigte Rohstoffe, die es für eine klimaneutrale Welt von morgen braucht. Ob Windräder oder Elektroautos, je mehr CO2 eingespart werden soll, desto mehr Metalle werden für grüne Technologien gebraucht. Durch die Entdeckung von Kupfer im Nahen Osten endete die Steinzeit. Ein neues Kapitel für die Menschheit beginnt, das von Metallen geprägt ist - bis heute. Kupfer ist eine Art "Heiliger Gral" für die Elektrifizierung unseres Alltags. In Chile liegen die größten bekannten Kupfervorkommen. Zu verdanken sind sie einer Kontinentalkollision. Nickel, Kobalt und Lithium werden in Kombination vor allem für Batterien gebraucht. Eine CO2-freie Mobilität ist ohne diese Metalle kaum zu erreichen. Neben Manganknollen am Meeresboden bietet ein Land in der Arktis großes Potenzial für Rohstoffe. In Grönlands eisfreien Gebieten rüsten sich Bergbaufirmen für einen neuen Goldrausch. Seltene Erden - eine Gruppe aus 17 Metallen - werden auch in Jordanien vermutet. Sie werden vor allem für Magnete von Elektromotoren und andere Hightech-Produkte benötigt. In den USA werden sie erstmals in der westlichen Welt abgebaut und direkt weiterverarbeitet. Und dann ist da noch ein anderer Rohstoff: Phosphor. Er ist in Dünger unersetzbar. Jordanien gehört zu den großen Phosphatproduzenten der Welt. Doch die globalen Vorräte gehen zur Neige. In Norwegen wurde ein vielversprechendes Vorkommen gefunden, das die ganze Welt versorgen könnte.
de
11:01
Rohstoffe der Zukunft
Länder wie Südafrika und Namibia sind große Bergbaunationen. Der Geologe Colin Devey weiß: Um die globalen Klimaziele zu erreichen, braucht die Menschheit sehr schnell sehr viele Metalle. Ohne den Kontinent Afrika mit seinen bedeutenden Rohstoffvorkommen wird es nicht gehen. Beim Abbau dieser Rohstoffe wurde nirgendwo tiefer gegraben als in der Umgebung von Johannesburg - fast 4.000 Meter geht es dort in die Tiefe auf der Suche nach Gold. Ein Ansatz, der für Europa wegweisend sein könnte, denn auch hier werden tief unter der Erde noch neue Vorkommen vermutet.Ob Las Vegas oder Kapstadt: Die Städte dieser Welt beherbergen rund 75 Prozent aller abgebauten Rohstoffe. Sie stecken in der Infrastruktur unseres Alltags. Städte sind riesige urbane Minen. Recycling und Kreislaufwirtschaft können die Rohstoffe darin wieder nutzbar machen und so den Bedarf aus dem Bergbau senken. Doch ganz ohne Bergbau wird es nicht gehen: Für die benötigten Metalle wird sehr viel Gestein verarbeitet. Das ist energieintensiv und produziert viel CO2. CO2, das auf Island im Untergrund versteinert werden kann. Auch in Deutschland gibt es Potenzial für die Speicherung in Gesteinen, und zwar dank Basalt. Neben dem industriellen Bergbau existiert illegaler Kleinbergbau. So auch in Namibia. Weltweit sind rund Millionen Menschen von dieser gefährlichen Arbeit abhängig. Sie graben nach Gold, Kobalt oder Tantal - Metallen, die in unseren Geräten landen. In Europa würden solche Zustände nicht zugelassen werden. In der modernsten Mine der Welt, im Norden Schwedens, muss kein Mensch mehr sein Leben riskieren.
de
12:05
Re: Letzte Runde in den britischen Pubs?
Aaron Carter hat vor fünf Jahren das traditionsreiche Golden Lion Pub in Camden, Nord-London, übernommen. Doch die Folgen von Brexit und Corona machen ihm das Leben schwer, seit zwei Jahren schreibt seine Kneipe rote Zahlen. Pubs sind die öffentlichen Wohnzimmer der Briten. Sie erfüllen eine soziale Funktion, denn dort treffen sich Freunde und Kollegen - anders als zum Beispiel in Deutschland, wo man sich eher nach Hause einlädt. Aaron versucht, mit seinem Pub ein Stück britische Kultur zu retten und kämpft gegen den wirtschaftlichen Ruin. So wie ihm geht es Tausenden Gastwirten auf der Insel. In den letzten 30 Jahren sind ein Drittel der britischen Pubs verschwunden. Wenig bekannt: Viele Pubs sind Teile von Ketten und damit vertraglich an renditehungrige Großkonzerne gebunden, die im Hintergrund die Fäden ziehen und Pacht- und Bierpreise diktieren - ohne Rücksicht auf Verluste.Mark Dodd ist eines der vielen Opfer dieses Systems. Immer wieder wurde seine Pacht erhöht, bis er sein gut gehendes Pub 2011 schließen musste. Die Zwangsräumung machte ihn für drei Jahre obdachlos. Heute versucht er, mit seinem Blog über die Hintergründe dieses Pub-Business aufzuklären. Wie es auch anders gehen kann, sieht man im kleinen Städtchen Ryton nahe Newcastle. Als das ortseigene Pub verkauft und umgewandelt werden sollte, gründete eine Gruppe um Liz Smith eine Genossenschaft und verkaufte Anteilsscheine. Heute sind die Anwohner von Ryton nicht mehr nur Stammgäste, sondern auch Eigentümer ihres Pubs „Ye Olde Cross“.
de
12:40
Stadt Land Kunst
Alfred Manessiers erhabene Somme-Bucht Alfred Manessier war ein bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts und einer der meistausgezeichneten französischen Künstler weltweit. Anders als es sein überwiegend abstraktes Werk vermuten lässt, schöpfte er seine Inspiration aus den sehr realen Landschaften der Somme-Bucht: Das Meer, die Dünen und das besondere Licht der Bucht waren Gegenstand seiner allerersten Bilder und brachten ein Werk hervor, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend von der figürlichen Darstellung abwandte, um sich ganz dem Erhabenen zu widmen. Schweiz: Jodeln aus Freude Wenn die Schweizer Hirten nach vier Monaten Einsamkeit auf der Alm ins Tal zurückkehren, begleiten Sie den Abtrieb mit freudigen Juchzern. Hier, wo jedes Tal seine eigene Sprache und jeder Kanton seine speziellen Gesetze hat, schlagen diese Ausrufe eine emotionale Brücke zwischen sämtlichen Bewohnern des Landes, von den hohen Alpengipfeln bis in die Großstädte. Jodeln ist keineswegs out, sondern beliebter denn je. Jahr für Jahr erlernen es viele junge Menschen, um die Tradition am Leben zu erhalten. Dominikanische Republik: Melvyns Fisch in Kokosmilch In Las Galeras bereitet Melvyn sein Gericht direkt am Strand über dem Holzfeuer zu. Zuerst schält er Kochbananen, Yamswurzel und Maniok und kocht sie. Nebenbei brät er Gemüse an, das er mit Kokosmilch ablöscht, und lässt dann den Fisch in dieser Soße garziehen. Mit einem Bier genossen, ist dies das ideale Essen für einen gelungenen Sonntag! Arizona: Sie haben das Recht zu schweigen Phoenix im Südwesten der USA ist für seine pulsierende Kulturszene, seine atemberaubende Natur und vor allem für seine 300 Sonnentage im Jahr bekannt. In den 1960er Jahren entstand hier aus einem lokalen Kriminalfall und den damit einhergehenden polizeilichen Ermittlungen ein geflügeltes Wort. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
Berlin: Fanny Mendelssohn, die vergessene Romantikerin Fanny Mendelssohn, Komponistin der Romantik, Tochter aus dem wohlhabenden Berliner Bürgertum und Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, stand zeitlebens im Schatten ihres berühmten Bruders, mit dem sie ein inniges, aber auch schwieriges Verhältnis verband. Während Felix in die Welt zog und auf internationalen Bühnen glänzte, war Fanny ein Dasein als Ehefrau und Mutter beschieden. Dabei verfügte sie über außergewöhnliches Talent und schrieb mehr als 460 Partituren, von denen manche heute den Namen ihres Bruders tragen. Chicago: Wiege der House Music Für viele Amerikaner ist Chicago die amerikanische Stadt schlechthin. Die Metropole am Michigansee steht für die glorreiche Industriegeschichte der USA und spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung typisch US-amerikanischer Musikstile. Hier schlägt der Puls eines ganzen Landes. Anfang der 1980er Jahre wurde in den heruntergekommenen Lagerhäusern der schwarzen Vorstädte ein neues Genre geboren: die House-Musik. Eine elektronische Tanzmusik, die als identitäre Ausdrucksform einer Minorität zunächst in Underground-Clubs gespielt wurde und sich innerhalb weniger Jahre zu einem weltweiten Kulturphänomen entwickelte. Frankreich: Henris Ofentomaten mit Pimentos Henri lebt in Armendarits am Fuße der Berge des französischen Baskenlandes. Der Koch hat Glück, denn sein Nachbar ist Gemüsegärtner. Und so wandern bei Henri frisch geerntete Tomaten in den Ofen. Hinzu kommen ebenso frische milde Pimentos, die Henri zunächst mit etwas Olivenöl in einer Pfanne anbrät. Hartgekochte Eier, Zwiebeln, Knoblauch und gegrillter Schinken runden das Ganze ab. Nach zehn Minuten im Ofen ist die leckere Mahlzeit fertig. Island: Invasion der Barbaresken Während jahrhundertelang ein Konflikt nach dem anderen das europäische Festland erschütterte, blieb Island im hohen Norden lange verschont und hatte einzig mit Wind und Wetter zu kämpfen. Doch als sich das mächtige Königreich Dänemark im 17. Jahrhundert in den Dreißigjährigen Krieg zwischen Katholiken und Protestanten verwickelte, war seine verarmte und schutzlose Kolonie mit einem Mal feindlichen Angriffen ausgesetzt. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Die kleinen Pariserinnen
Ein Tag im September des Jahres 1963: Am Strand von La Baule-les-Pins vergnügen sich die Schwestern Anne, 13 Jahre, und Frédérique, 15 Jahre, ein letztes Mal mit ihrem Vater, bevor es zurück zu ihrer Mutter nach Paris geht. Ihre Heimreise mit dem Zug ist eine Fahrt ins Ungewisse: Was wird das neue Schuljahr bringen? Was werden ihre Schulkameradinnen zu erzählen haben? - und vor allem: Welchem Jungen werden sie wohl begegnen? Kaum ist die Urlaubsidylle verlassen, macht sich schon der Ernst des Schulalltags breit. In der autoritär geführten Mädchenschule sind Uniform, Gehorsam und Mäßigung an der Tagesordnung. Der erste Schultag gleicht einem Behördengang: Die Mädchen werden aufgerufen, stellen sich ordnungsgemäß in die Schlange und folgen im Gleichschritt der voraneilenden Lehrerin Richtung Klassenraum. Dort angekommen geht die ganze Prozedur wieder von vorne los: Aufruf, Meldung, Bestätigung der Anwesenheit. Nach Schulschluss ist endlich Zeit für die "wichtigen" Dinge; für die heimlichen Liebesbriefe der großen Schwester und ihre Gedanken über das erste Mal mit einem Jungen. Für Frédérique ist es das Jahr der ersten großen Liebe, des schmerzlichen Verlusts einer langen Freundschaft und der ersten politischen Stellungnahme, die ihr nach dem Augenzeugenbericht einer Schulkameradin über den blutigen Ausgang einer Demonstration gegen den Algerienkrieg im Jahr 1962 unumgänglich scheint. Anne wiederum, die jeden Schritt der Schwester mit Neugier verfolgt, bekommt in diesem Jahr ihre erste Periode, spricht das erste Mal allein mit einem Jungen und begreift, dass man mit Lügen teilweise bequemer durchs Leben kommt als mit der Wahrheit. Doch als Annes falsches Verhalten unerklärliche Ausmaße annimmt, sie vor den Augen ihrer Mutter einen Diebstahl begeht und ihrer Schwester einen folgenreichen Telefonstreich spielt, tut sich plötzlich ein großer Abgrund auf ... Mit "Die kleinen Pariserinnen' aus dem Jahr 1977 startete Diane Kurys ihre Karriere als Filmemacherin. Die 1948 in Lyon geborene Französin mit russisch-jüdischen Wurzeln zog, als sich ihre Eltern im Kindesalter scheiden ließen, mit ihrer Mutter und der Schwester nach Paris, wo sie ein Gymnasium besuchte. Ihr Film über die Kindheit unter den Vorzeichen von Scheidung und Geschwisterkonflikten ist unverkennbar autobiografisch geprägt. "Die kleinen Pariserinnen" brachte Diane Kurys neben zahlreichen guten Kritiken den renommierten Prix Louis Delluc ein. Und tatsächlich fühlt man sich von der charmant erzählten Adoleszenzgeschichte nostalgisch berührt, wohl weil Kurys von einer Epoche erzählt, die jeder Zuschauer durchlebt hat und sich deshalb problemlos in die Situationen Annes und Frédériques einfühlen kann. Auf "Die kleinen Pariserinnen" folgten unter anderem "Entre nous - Träume von Zärtlichkeiten" (1983) und "Alice und Elsa - Zwischen Liebe und Hass" (1994). Ihr letzter Film aus dem Jahr 2008, "Bonjour Sagan", ist ein Biopic über die 2004 verstorbene Schriftstellerin.
de
16:00
Alaskas Riesenbären
Hoch im Norden sind die Folgen der globalen Erwärmung deutlich zu spüren. Auch Alaskas Riesenbären müssen sich anpassen: Das Ökosystem der Grizzlys auf dem Festland von Alaska und der Kodiakbären auf der Insel Kodiak, die 50 Kilometer vor der Küste Alaskas liegt, verändert sich. Die Insel Kodiak ist ein Naturparadies. Dort leben die größten Braunbären der Erde: die bis zu 2,80 Meter großen Kodiakbären. Vor der Küste Alaskas gibt es eines der größten Wildlachsvorkommen der Welt. Jedes Jahr kommt es zur spektakulären Lachswanderung. Millionen Lachse wandern die Flüsse hinauf und kehren zum Laichen an die Orte zurück, wo sie Jahre zuvor zur Welt kamen. Das Überleben der Bären in Alaska hängt maßgeblich von der Fülle und Vielfalt des Wildlachses ab, ihrer wichtigsten Nahrungsquelle. Unterschiedliche Wassertemperaturen und eine hohe Artenvielfalt unter den Lachsen ist nötig, damit die Bären über einen ausreichend langen Zeitraum genug zu fressen finden. Während weiter im Süden von Alaska, vor der Pazifikküste Kanadas und vor der Küste der US-Bundesstaaten Washington und Oregon die Lachsbestände seit Jahren kontinuierlich zurückgehen, steigen sie in der riesigen Bristol Bay im Westen Alaskas seit Jahren an.Der Grund für die positive Entwicklung der Fischbestände im Norden ist erstaunlich: Es ist der Klimawandel. Die Erwärmung des Nordpazifiks sorgt momentan dafür, dass die dortigen Rotlachse ideale Wassertemperaturen im Meer haben, um sich zu entwickeln. So können sich die Bären genug Fettreserven für den Winterschlaf anfressen.
de
16:55
Raue Welten - Wilde Schönheiten
Die Balkanhalbinsel ist eine der drei südeuropäischen Halbinseln und 500.000 Quadratkilometer groß. Poetisch gesehen bildet sie die geografische Grenze zwischen dem Okzident und dem Orient. Ihr Name verweist auf ihren natürlichen Reichtum: Balkan - Berge mit vielen Wäldern. Tatsächlich ist sie eine Schatzkammer ökologischer Vielfalt. Ihr verborgener Reichtum: eine Fülle von National- und Naturparks - von Slowenien bis Griechenland. Albanien ist einerseits bekannt durch die Albanischen Alpen mit fruchtbaren Ebenen und reich an Seen und Flüssen. Andererseits durch die Albanische Riviera mit kilometerlangen Lagunen und den sandigen Lebensräumen der Goldschakale. Das Valbona-Tal - Teil des Grünen Bandes Europa - ist ein ehemaliges Grenzgebiet, heute aber eine Schutzzone für Wildtiere wie den Steinadler, Albaniens Wappentier. Vor über 25 Jahren kreisten noch bis zu 200 Steinadlerpaare über dem Gebirge. Heute hat sich diese Zahl halbiert. Den Großen Prespasee teilen sich drei Länder: Albanien, Nordmazedonien und Griechenland. Auf der Schlangeninsel Golem Grad leben vor allem Schlangen und Vögel. Die 18 Hektar große isolierte Naturzone ist wie gemacht für Pelikane, Kormorane und Schildkröten. Doch die heimlichen Herrscher der Insel sind die Wasser- und Giftschlangen. Die Vjosa ist Europas letzter großer Wildfluss. Sie und ihre Nebenflüsse fließen frei - über die gesamte Strecke von der Quelle in den Bergen Griechenlands bis zur Mündung in die albanische Adria. Der Wildfluss ist Lebensraum unzähliger Pflanzen und Tiere. Der jahrelange Kampf gegen einen geplanten Staudamm und rund 40 Wasserkraftwerke machte die Vjosa zu einem Symbol - dem Blauen Herzen Europas. Die Insel Sazan ist Teil des Marinen Nationalparks Karaburun-Sazan. Bis heute ist die Insel als Militärbasis nicht zugänglich. Rundherum liegen die Wracks vieler antiker griechischer und römischer Schiffe sowie die von Kriegsschiffen.
de
17:50
Stille Wasser sind tief
Der Saimaa-See liegt im Süden Finnlands unweit der russischen Grenze. Das komplexe Ökosystem verfügt über Tausende kleine Inseln und 15.000 Kilometer Ufer. Mit Wintereinbruch verändert sich das Leben in der Nähe des Polarkreises, und der See verwandelt sich für Monate in eine gigantische Eisfläche. Seine geografische Beschaffenheit und die vielen Inseln machen ein Nebeneinander von menschlicher Aktivität und wildlebenden Wasser- und Landtieren möglich. In der Region leben Tiere, deren Schicksal untrennbar mit der Geschichte dieser Landschaft verbunden ist: Ringelrobben, ein echtes Relikt der Eiszeit. Aber wie kamen diese Geschöpfe dorthin? Wie konnten sie sich den klimatischen und geologischen Umwälzungen anpassen? Wie reagieren sie auf Erderwärmung heute? Und was tut der Mensch, um diese letzten Zeugen einer längst vergangenen Zeit vor dem Aussterben zu bewahren? Wasserwelt im Sommer, Eispalast im Winter: Der Saimaa-See erzählt mit seinem Labyrinth aus Becken, Inseln und Ökosystemen von seiner eigenen Geschichte, geformt durch Gletscherbewegungen, postglaziale Landhebung und Klimawandel. Und damit erzählt er auch die Geschichte der Erde.
de
18:35
Paradiese aus Menschenhand
Moore üben eine tiefe Faszination aus: Die mystischen Landschaften sind Heimat vieler selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Doch fast unbemerkt von der Öffentlichkeit sind immer mehr Moorflächen verschwunden - trockengelegt für die Landwirtschaft oder um Torf abzubauen. Allein in Deutschland sind 95 Prozent aller Moore teilweise oder völlig zerstört. Ein besorgniserregender Verlust, der zudem den Klimawandel anheizt. Denn Moore sind wahre "CO2-Staubsauger" - ihre Pflanzen entnehmen der Atmosphäre jedes Jahr gigantische Mengen des Treibhausgases und speichern es im Torfboden. Moore sind daher wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Werden Moore entwässert, geben sie das gespeicherte CO2 in kürzester Zeit wieder ab. Entwässerte Moore sind mittlerweile für fünf Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Diesen Prozess umzukehren, haben sich Forscherinnen und Forscher sowie Naturschützerinnen und Naturschützer zum Ziel gesetzt. Der "Moorpapst" und frisch ausgezeichnete Träger des Deutschen Umweltpreises Hans Joosten fordert schon seit Jahrzehnten ein radikales Umdenken. Das Motto des Biologen lautet: Moor muss nass! Und langsam setzt ein Umdenken ein. Ob im Biesenthaler Becken bei Berlin, dem Sudas-Zviedru-Moor in Lettland oder dem Torfabbaufeld Aukstumala in Litauen: Mit Baumaßnahmen und Vernässungen will man trockengelegte Moore wieder in ihre ursprüngliche Form verwandeln, will der Natur helfen, sich selbst zu heilen. Ein erster Schritt auf dem Weg zur Rettung der Moore - und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben.
de
19:20
ARTE Journal
Keine weiteren Informationen
de
19:40
Re: Eskalation auf Frankreichs Straßen
Fabien Bilheran hat die Zustände in seiner Einheit und die dortige Einstellung zu Gewalt nicht mehr ertragen und den Dienst quittiert. Heute klärt er über die Missstände auf: Mit betroffenen Jugendlichen spricht er über Rassismus, Mobbing, Korruption und Gewalt. Bilheran will vermitteln, aber auch den Stimmen der Betroffenen mehr Gehör verschaffen.Viele junge Menschen mit Gewalterfahrungen erleben, dass Täter aus den Reihen der Polizei häufig unerkannt bleiben und nicht bestraft werden. So wie im Fall der 25-jährigen Angelina. Bereits vor sechs Jahren wurde sie am Rande der Gelbwestenproteste 2018 Opfer eines Angriffs von mehreren Polizisten. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen. Eine Entschädigung oder eine Aufklärung des Falls hat es bis heute nicht gegeben. Auch weil die Verantwortlichen bislang nicht ermittelt werden konnten. Ein weitverbreiteter Korpsgeist lässt viele Polizisten schweigen, Kritik ist die Ausnahme. Der Gewerkschaftler Anthony Caillé ist einer der wenigen aktiven Polizisten, die offen über die Zustände klagen und Reformen in der Institution fordern, damit die Eskalation auf Frankreichs Straßen gestoppt wird.Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund geraten häufig in Konflikt mit den Ordnungshütern. Abdoulaye Fofana, dem Sohn malischer Einwanderer, geht das seit Jahren so. Personenkontrollen zählen zu seinem Alltag. In seinen Augen schikaniert die französische Polizei gerade Einwanderer und übt damit nicht nur physische, sondern auch psychische Gewalt aus. Bei einem Treffen mit Ex-Polizist Fabien kommt es das erste Mal zu einem Austausch, bei dem Abdoulaye offen über seine Erlebnisse sprechen kann.
de
20:15
Kramer gegen Kramer
Eigentlich sind sie eine ganz gewöhnliche US-amerikanische Kleinfamilie. Ted arbeitet in der Werbebranche und ist unbestritten einer der Besten. Er liebt seine Frau Joanna und seinen siebenjährigen Sohn Billy über alles. Doch als er eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, steht Joanna mit gepackten Koffern vor ihm. Sie hält es nicht mehr aus, nur Hausfrau und Mutter zu sein, und will ihn verlassen. Ted plappert weiter von seinem Arbeitstag und begreift die Situation erst, als sie in den Aufzug steigt und ihm mitteilt, dass sie ihn nicht mehr liebt.Und wer kümmert sich nun um Billy? Kurzerhand wirft Ted sein ganzes Leben um und versucht, den häuslichen Alltag mit seinem Sohn mit seiner Karriere zu vereinbaren. Anfangs scheint dies zu funktionieren, doch da Ted nicht mehr rund um die Uhr zur Verfügung steht und immer öfter bei wichtigen Meetings fehlt, lässt sein Chef ihn auswechseln.Zu allem Überfluss leitet Joanna auch noch ein Scheidungsverfahren gegen ihn ein, denn sie will das Sorgerecht für Billy. Doch Ted kann sich ein Leben ohne seinen Sohn nicht mehr vorstellen. Um vor Gericht gute Chancen zu haben, braucht er dringend einen Job. In der Not nimmt er eine Arbeit an, für die er völlig überqualifiziert ist. Vor Gericht trifft er auf Joanna, die mittlerweile Karriere gemacht hat und finanziell wesentlich bessergestellt ist als er. Ein harter Kampf um das Sorgerecht für Billy beginnt. Eine feinfühlige, nuancierte und dichte Erzählung einer Vater-Sohn-Beziehung, umrahmt von einer bemerkenswerten schauspielerischen Leistung des damals achtjährigen Justin Henry. „Kramer gegen Kramer“ ist die „Mutter“ aller Scheidungsdramen. Der Film revolutioniert 1979 das Bild der Geschlechterrollen, da der Regisseur Robert Benton seinen Protagonisten der üblichen männlichen Klischees beraubt und stattdessen seine Verletzlichkeit zeigt. Klassische Musik von Vivaldi und Purcell eröffnet den Film und begleitet den Schicksalsweg der Protagonisten. Robert Benton ist ein mitreißendes Familiendrama gelungen, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Neben Dustin Hoffman und Meryl Streep als Hauptdarsteller wurden der Film, das Drehbuch und die Regie prämiert.
de
21:55
Ich habe auf Andy Warhol geschossen - "Scum Manifesto"
Am 3. Juni 1968 betrat die Radikalfeministin Valerie Solanas in New York die Factory und gab drei Schüsse auf Andy Warhol ab. Der Nachwelt ist vor allem das Bild einer geisteskranken Person im Gedächtnis geblieben, die das männliche Geschlecht vernichten und in ihrem paranoiden Wahn einen weltberühmten Künstler ermorden wollte. Sie wurde in eine psychiatrische Anstalt gesperrt und zum Schweigen gebracht. Dabei war das Attentat in der Factory kein Amoklauf, sondern eine kaltblütig geplante Aktion und ein Vorgeschmack auf ihr Hauptwerk, das „SCUM Manifesto“, das einem radikalen Feminismus den Weg bereitete. Valerie Solanas war eine Frau, von der eine Weile in den Klatschspalten der Zeitungen zu lesen war, weil sie auf einen Prominenten geschossen hatte, und die dann auf dem Müllhaufen der Geschichte landete. Doch ihr Werdegang und ihre Bedeutung für die Geschichte des Feminismus sind zu komplex und faszinierend, um ihr Werk auf das einer Geisteskranken zu reduzieren. Ihr ganzes Programm ist in dem Manifest angelegt, man braucht es nur zu lesen. Valerie Solanas hasste die Männer, propagierte in ihren Schriften einen gewissen Separatismus, bezeichnete sich selbst als radikale Lesbe und stellte noch vor Monique Wittig die Heterosexualität als politisches System infrage. „Lest mein Manifest, da steht drin, wer ich bin!“, schleuderte sie den Journalisten entgegen. In der Tat lässt das Manifest Solanas‘ ganzes Leben erahnen, die sexuelle Gewalt und die Demütigungen, die jede Frau in unterschiedlichem Maße erlebt. 55 Jahre nach seinem Erscheinen ist das „SCUM Manifesto“ aktuell wie nie zuvor. Denn es stellt eine Projektionsfläche für die Wut der Frauen dar und ruft sie dazu auf, sich zu vereinigen. Die Dokumentation beleuchtet einen Text, der zu seiner Zeit unverstanden blieb, und präsentiert eine komplexe Persönlichkeit, die häufig verzerrt dargestellt wurde. Vor allem aber strebt sie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem visionären Manifest an, anstatt es als Wahnidee einer Verrückten abzutun.
de
22:55
Pianoforte: Der Chopin-Wettbewerb in Warschau
Es sind Wochen voller Virtuosität, voller Anspannung und Emotionen: der Film „Pianoforte“ begleitet junge Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt, die an dem legendären Chopin-Wettbewerb in Warschau 2021 teilnahmen. Der Wettbewerb findet nur alle fünf Jahre statt und ist weltweit einer der renommiertesten überhaupt. Er hat schon einige Weltstars hervorgebracht. Für die jungen Virtuosen ist er eine emotionale Achterbahnfahrt: Wer schafft es in die nächste Runde? Von den 160 Eingeladenen erreichen in 21 Tagen nur 10 die letzte Runde. Zum ersten Mal durfte ein Filmteam einen Blick hinter die Kulissen dieses legendären Wettbewerbs werfen. Der Dokumentarfilm folgt sechs jungen Pianistinnen und Pianisten bei ihren Vorbereitungen und in den nervösen Minuten vor ihrem Auftritt. Wir sehen sie bei den Proben zu Hause, in Gesprächen untereinander und mit ihren Lehrern. Der Film wechselt von den Entspannungsübungen des einen zum heftigen Drill einer anderen. Der polnische Filmemacher Jakub Piątek begleitet die mit 17 Jahren jüngsten Teilnehmer Hao Rao aus China und Eva Gevorgyan aus Russland, die Italienerinnen Leonora Armellini (29) und Michelle Candotti (25), Marcin Wieczorek (25) aus Polen und den ebenfalls aus Italien stammenden Alexander Gadjiev (27). Wir erleben ihren Jubel, den Druck des Umfeldes, aber auch das entnervte Aufgeben. Der Film zeigt, was es bedeutet, auf höchstem Niveau Musik zu machen, und welchen Preis die jungen Musiker dafür bezahlen müssen.Sechs junge Menschen, sechs unterschiedliche Temperamente, mit der Hoffnung auf die Chance ihres Lebens.
de

Programm-Guide - Donneschdeg, 28.03.2024

00:20
Prinzessin Europa
Gibt es eine europäische Identität? Hat die Utopie den Kontinent verlassen, als seine Bewohner begannen, Tausende Flüchtlinge vor den Toren Europas sterben zu lassen? Oder, wie Bernard-Henri Lévy es an vielen Stationen seiner Reise formuliert, „als wir vor 25 Jahren in Sarajevo dieses Miniatur-Europa, das die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina einst war, zugrunde gehen ließen“? Im Verlauf des Films fügen sich die Tiraden des streitbaren Philosophen und der ununterbrochen dahinfließende Kommentar zum facettenreichen Porträt einer ebenso vitalen wie hinfälligen „Prinzessin Europa“, deren Reichtümer ungleich verteilt sind und die von Kriegserinnerungen ebenso lebt wie von hehren Zielen. Zum bunten, disparaten Mosaik des Films gehören ein stummer Migrant, das liebenswürdige Lissabon, Erinnerungen an Transkarpatien in einer ukrainischen Kellerbar, ein Präsident, für den Populismus und Volk das Gleiche sind, und ein anderer, der um sein dem Kapitalismus übereignetes Land trauert. An Begegnungen reich und oft selbstironisch macht die „Politkomödie“ die Dringlichkeit greifbar, umso mehr, als in den vier Jahren seit dem Kinostart des Films der Krieg die Ukraine verwüstet hat und der Rückzug der Demokratie immer schneller voranschreitet.
de
02:15
Als ich mal groß war
Als Kind kann man es kaum erwarten, endlich groß und erwachsen zu sein, nur um dann festzustellen, dass Erwachsensein doch nicht so toll ist, wie man immer dachte. Diese Erfahrung machen auch die drei langjährigen Freunde Lucas, Marius und Renée. Zu Beginn des Films sind sie zehn Jahre alt und erzählen von ihren großartigen Träumen. Lucas und Marius wohnen beide in Berlin und ihre große Leidenschaft gilt der Feuerwehr. Beide möchten später auch beruflich in diese Richtung gehen, und dass sie das gemeinsam tun, erscheint ihnen zu dem Zeitpunkt als selbstverständlich. Zusammen gehen sie angeln, auf Feste der Jugendfeuerwehr Heiligensee oder reden über Mädchen. Die sind nämlich alle total anstrengend und zickig. Alle, mit Ausnahme von Renée. Die ist nämlich dafür, dass sie ein Mädchen ist, doch ganz in Ordnung. Lucas und sie haben sich vor Jahren im Urlaub kennengelernt, doch leider wohnt sie weit entfernt in Stuttgart. Trotzdem besuchen sie sich regelmäßig und wollen später auch heiraten. Sogar den Antrag auf dem Riesenrad hat Lucas schon mit Marius einstudiert. In freudiger Erwartung steht Lucas jedes Mal, wenn Renée angeflogen kommt, in der Eingangshalle des Flughafens Berlin-Tegel, um sie gebührend in Empfang zu nehmen. Obwohl die drei Freunde unzertrennlich scheinen, können auch sie sich dem natürlichen Lauf der Zeit nicht entziehen. In diesen Jahren, in denen sie der Film begleitet, wird der Weg vom Kind zum Jugendlichen in all seinen Facetten dokumentiert. Sie sind reifer geworden, ihre Vorstellungen vom Leben, ihre Beziehung zueinander und sie selbst haben sich merklich verändert. Doch trotz allem Wandel gibt es doch eine Konstante unter vielen Variablen, der BER ist noch immer nicht fertiggestellt und so holt Lucas Renée auch weiterhin in Berlin-Tegel ab. Ein herzergreifender Film, der den Zuschauer seine eigene Kindheit erinnern lässt und vor Augen führt, wie schnell das Leben vorüberzieht. In "Als ich mal groß war" vereinen die Regisseure Lilly Engel und Philipp Fleischmann Dokumentar- und Spielfilmelemente miteinander. Schauspielerin Isabell Polak war bereits in vielen Fernsehserien ("Doctor's Diary - Männer sind die beste Medizin", "Schillerstraße") und Filmen ("Rubbeldiekatz", 2011; "Vaterfreuden", 2014) zu sehen. Ihr Schauspielkollege Constantin von Jascheroff wurde für seine Rolle in "Falscher Bekenner" (2005) sowohl beim Filmfest München als auch beim Nürnberger Filmfestival Türkei Deutschland als bester Hauptdarsteller geehrt. Schauspieler Sebastian Schwarz wurde für seine Rolle in "Frau Temme sucht das Glück" (2017) beim Fernsehpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen als bester männlicher Nebendarsteller nominiert.
de
03:40
Mit offenen Karten - Im Fokus
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de
03:45
Mit offenen Augen
Kaum eine Woche nach dem Terrorangriff der Hamas besucht Ursula von der Leyen am 13. Oktober 2023 Israel. Ein wichtiger diplomatischer Termin für die Präsidentin der Europäischen Kommission, die in diesem historischen Moment Europa verkörpern will. Sie ist eine der Ersten, die sich in die von der Hamas attackierten Gebiete begibt. Doch der als PR-Coup geplante Besuch wird zum Mediendebakel. Bar Kallos, die das umstrittene Foto aufnahm, erzählt, wie dieser Blitzbesuch hinter den Kulissen ablief. Der auf Kommunikation und Medien spezialisierte Historiker Alexis Lévrier ordnet diese Art der politischen Inszenierung ein.
de
05:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:05
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
06:10
Mit offenen Augen
Im Dezember 2022 wurde auf YouTube eine Kompilation der besten „Fails“ des Jahres gepostet. Videos, die spektakuläre Crashs, Stürze und andere Missgeschicke zeigen, erfreuen sich in den sozialen Netzwerken großer Beliebtheit und generieren Millionen Klicks. Doch das Genre ist nicht neu: bereits in den 1980er Jahren lockten Sendungen wie „Pleiten, Pech und Pannen“ unzählige Menschen vor den Fernseher.Die auf Internetkultur spezialisierte Journalistin Morgan Prot untersucht die Machart von Fail-Videos. Die Psychologin Geneviève Beaulieu-Pelletier erläutert, warum man lachen muss, wenn jemand hinfällt. Überraschenderweise zeugt dies keineswegs von einem Mangel an Empathie! 
de
06:25
ARTE Journal Junior
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de
06:30
Was uns heilig ist (4/5)
In der im Norden von Nepal gelegenen Region Mustang ziehen sich Palden und Thupten drei Jahre lang in völlige Isolation zurück. Die beiden buddhistischen Mönche hoffen, auf diese Weise alle Verbindungen zum Weltlichen zu kappen. Im Nordosten von Äthiopien leitet Abba Tesfay eine Kirche, die hoch oben in den Felsen eines Berges gebaut wurde. Der 84-Jährige führt seit vielen Jahrzehnten ein Leben in Abgeschiedenheit. Nördlich von Québec lebt der Trapper Sylvain Paquin ohne Strom allein im Einklang mit der Natur. Wenn sich der Apnoetaucher Guillaume Néry in Nizza unter Wasser begibt, testet er stets die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit aus. Bei seinen Alleingängen in die Tiefen des Meeres spürt er eine starke Verbundenheit zu den Naturelementen und erlebt Momente des vollkommenen Glücks.
de
07:25
Stadt Land Kunst
Alfred Manessiers erhabene Somme-Bucht Alfred Manessier war ein bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts und einer der meistausgezeichneten französischen Künstler weltweit. Anders als es sein überwiegend abstraktes Werk vermuten lässt, schöpfte er seine Inspiration aus den sehr realen Landschaften der Somme-Bucht: Das Meer, die Dünen und das besondere Licht der Bucht waren Gegenstand seiner allerersten Bilder und brachten ein Werk hervor, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend von der figürlichen Darstellung abwandte, um sich ganz dem Erhabenen zu widmen. Schweiz: Jodeln aus Freude Wenn die Schweizer Hirten nach vier Monaten Einsamkeit auf der Alm ins Tal zurückkehren, begleiten Sie den Abtrieb mit freudigen Juchzern. Hier, wo jedes Tal seine eigene Sprache und jeder Kanton seine speziellen Gesetze hat, schlagen diese Ausrufe eine emotionale Brücke zwischen sämtlichen Bewohnern des Landes, von den hohen Alpengipfeln bis in die Großstädte. Jodeln ist keineswegs out, sondern beliebter denn je. Jahr für Jahr erlernen es viele junge Menschen, um die Tradition am Leben zu erhalten. Dominikanische Republik: Melvyns Fisch in Kokosmilch In Las Galeras bereitet Melvyn sein Gericht direkt am Strand über dem Holzfeuer zu. Zuerst schält er Kochbananen, Yamswurzel und Maniok und kocht sie. Nebenbei brät er Gemüse an, das er mit Kokosmilch ablöscht, und lässt dann den Fisch in dieser Soße garziehen. Mit einem Bier genossen, ist dies das ideale Essen für einen gelungenen Sonntag! Arizona: Sie haben das Recht zu schweigen Phoenix im Südwesten der USA ist für seine pulsierende Kulturszene, seine atemberaubende Natur und vor allem für seine 300 Sonnentage im Jahr bekannt. In den 1960er Jahren entstand hier aus einem lokalen Kriminalfall und den damit einhergehenden polizeilichen Ermittlungen ein geflügeltes Wort. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
Berlin: Fanny Mendelssohn, die vergessene Romantikerin Fanny Mendelssohn, Komponistin der Romantik, Tochter aus dem wohlhabenden Berliner Bürgertum und Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, stand zeitlebens im Schatten ihres berühmten Bruders, mit dem sie ein inniges, aber auch schwieriges Verhältnis verband. Während Felix in die Welt zog und auf internationalen Bühnen glänzte, war Fanny ein Dasein als Ehefrau und Mutter beschieden. Dabei verfügte sie über außergewöhnliches Talent und schrieb mehr als 460 Partituren, von denen manche heute den Namen ihres Bruders tragen. Chicago: Wiege der House Music Für viele Amerikaner ist Chicago die amerikanische Stadt schlechthin. Die Metropole am Michigansee steht für die glorreiche Industriegeschichte der USA und spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung typisch US-amerikanischer Musikstile. Hier schlägt der Puls eines ganzen Landes. Anfang der 1980er Jahre wurde in den heruntergekommenen Lagerhäusern der schwarzen Vorstädte ein neues Genre geboren: die House-Musik. Eine elektronische Tanzmusik, die als identitäre Ausdrucksform einer Minorität zunächst in Underground-Clubs gespielt wurde und sich innerhalb weniger Jahre zu einem weltweiten Kulturphänomen entwickelte. Frankreich: Henris Ofentomaten mit Pimentos Henri lebt in Armendarits am Fuße der Berge des französischen Baskenlandes. Der Koch hat Glück, denn sein Nachbar ist Gemüsegärtner. Und so wandern bei Henri frisch geerntete Tomaten in den Ofen. Hinzu kommen ebenso frische milde Pimentos, die Henri zunächst mit etwas Olivenöl in einer Pfanne anbrät. Hartgekochte Eier, Zwiebeln, Knoblauch und gegrillter Schinken runden das Ganze ab. Nach zehn Minuten im Ofen ist die leckere Mahlzeit fertig. Island: Invasion der Barbaresken Während jahrhundertelang ein Konflikt nach dem anderen das europäische Festland erschütterte, blieb Island im hohen Norden lange verschont und hatte einzig mit Wind und Wetter zu kämpfen. Doch als sich das mächtige Königreich Dänemark im 17. Jahrhundert in den Dreißigjährigen Krieg zwischen Katholiken und Protestanten verwickelte, war seine verarmte und schutzlose Kolonie mit einem Mal feindlichen Angriffen ausgesetzt. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Unsere Kontinente
Südamerikas Natur hat sich in Jahrmillionen der Isolation entwickelt. Doch die Entstehung der mittelamerikanischen Landbrücke hat den Kontinent tiefgreifend verändert und ihn zu dem Ort gemacht, den wir heute kennen. Tiere wie Puma und Panther wandern über die neue Landbrücke und erobern Südamerika. Später folgen die Menschen: die erste von vielen Einwanderungswellen, die der Kontinent erleben wird. Die Anden erzeugen sehr verschiedene Lebensbedingungen mit unterschiedlichen Herausforderungen und Möglichkeiten. Ausgerechnet an der trockenen Westseite der Anden entsteht 2.000 vor Christus dank effizienter Bewässerungstechniken - die erste Hochkultur. Im Hochland Perus wird das einzige tropische Eisfeld der Welt, eine unglaublich reiche Süßwasserressource, zum Schlüsselfaktor für den Aufstieg der bedeutenden Inka-Kultur. Inka erobern mit Hilfe dieser Wasservorkommen ein nie zuvor gesehenes Territorium. Ihr Erbe prägt die Region bis heute.Südamerika ist reich an natürlichen Ressourcen, von Silber bis zu Salzen. Das weckt seit Jahrhunderten den Neid anderer Bevölkerungsgruppen, beispielsweise europäischer Eindringlinge auf der Suche nach dem sagenumwobenen Eldorado. Heute erobern internationale Konzerne und Investoren den Kontinent und prägen das Leben der Menschen. Immer sind es die natürlichen Faktoren, die über die Zeit die Kultur des Kontinents geprägt und verändert haben. „Unsere Kontinente“ begibt sich auf eine faszinierende Reise zu ihren Ursprüngen.
de
09:50
Abenteuer Amazonien
Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise ins Herz Amazoniens, bei der fünf renommierte Wissenschaftler ihre Forschungsprojekte vorstellen. Das Team begleitet den Ethnologen Roland Garve zum Trauerritual eines indigenen Volkes im oberen Xingu-Gebiet Brasiliens. Bei den Matipu verkörpert ein schönes Äußeres die Reinheit der Seele. Beeindruckende Bilder vom gemeinsamen Tanz, Weinen und Ringkampf lassen den Zuschauer teilhaben an einem uralten Ritual. In Brasiliens Norden folgt die Kamera der Klimafolgenforscherin Anja Rammig zum internationalen Forschungsprojekt AmazonFACE, das die Auswirkungen des Klimawandels auf das empfindliche Ökosystem Regenwald untersucht. Im Tiefland Boliviens begibt sich der Archäologe Heiko Prümers auf die Suche nach versteckten Spuren alter Zivilisationen und lässt Jahrhunderte alte Siedlungen mithilfe dreidimensionaler LiDAR-Technik auferstehen. Im brasilianischen Bundesstaat Tocantins begleitet die Biologin Antje Müllner einheimische Naturschützer auf deren täglichen Patrouillen, um Wilderer und Brandstifter abzuschrecken. Wie kleine Primaten und Fledermäuse dem Regenwald als fleißige Gärtner dienen, untersucht Tropenökologe Eckhard Heymann im peruanischen Forschungsgebiet Estación Biológica Quebrada Blanco.
de
10:45
Abenteuer Honduras
In der Region um die heutige Stadt Trujillo im Osten von Honduras hat einst eine hoch entwickelte Kultur existiert. Doch mit der Ankunft der Schiffe von Christoph Kolumbus in ihrer Bucht im Jahr 1502 begann ein schneller, grausamer Niedergang. Die Menschen starben an eingeschleppten Krankheiten, wurden versklavt oder ermordet. Alles, was ihre Kultur ausmachte, verschwand mit ihnen. Selbst ihr Name ist heute unbekannt. Ein internationales Team um den renommierten Archäologen Markus Reindel kämpft sich durch unwegsames Gelände, um gemeinsam mit den Einwohnern diese vergessene Geschichte neu zu erschließen. Die bisherigen Entdeckungen sind spektakulär und reichen zurück bis in die Zeit um 400 vor Christus. Durch gezielte Probegrabungen ortete das Team innerhalb weniger Jahre Dutzende historischer Siedlungen und rekonstruiert nun mithilfe eines speziellen Algorithmus einen einst mächtigen, fast 8.000 Quadratkilometer großen Wirtschaftsraum, mit Verbindungen zu weiten Teilen Zentralamerikas. Heute ist die Region eine der ärmsten von Honduras. Zu erfahren, dass es hier lange vor der Ankunft der Europäer eine bedeutende Kultur gab, und Teil dieser Entdeckung zu sein, mache etwas mit den Menschen, sagt Markus Reindel.
de
12:05
Re: Eskalation auf Frankreichs Straßen
Fabien Bilheran hat die Zustände in seiner Einheit und die dortige Einstellung zu Gewalt nicht mehr ertragen und den Dienst quittiert. Heute klärt er über die Missstände auf: Mit betroffenen Jugendlichen spricht er über Rassismus, Mobbing, Korruption und Gewalt. Bilheran will vermitteln, aber auch den Stimmen der Betroffenen mehr Gehör verschaffen.Viele junge Menschen mit Gewalterfahrungen erleben, dass Täter aus den Reihen der Polizei häufig unerkannt bleiben und nicht bestraft werden. So wie im Fall der 25-jährigen Angelina. Bereits vor sechs Jahren wurde sie am Rande der Gelbwestenproteste 2018 Opfer eines Angriffs von mehreren Polizisten. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen. Eine Entschädigung oder eine Aufklärung des Falls hat es bis heute nicht gegeben. Auch weil die Verantwortlichen bislang nicht ermittelt werden konnten. Ein weitverbreiteter Korpsgeist lässt viele Polizisten schweigen, Kritik ist die Ausnahme. Der Gewerkschaftler Anthony Caillé ist einer der wenigen aktiven Polizisten, die offen über die Zustände klagen und Reformen in der Institution fordern, damit die Eskalation auf Frankreichs Straßen gestoppt wird.Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund geraten häufig in Konflikt mit den Ordnungshütern. Abdoulaye Fofana, dem Sohn malischer Einwanderer, geht das seit Jahren so. Personenkontrollen zählen zu seinem Alltag. In seinen Augen schikaniert die französische Polizei gerade Einwanderer und übt damit nicht nur physische, sondern auch psychische Gewalt aus. Bei einem Treffen mit Ex-Polizist Fabien kommt es das erste Mal zu einem Austausch, bei dem Abdoulaye offen über seine Erlebnisse sprechen kann.
de
12:40
Stadt Land Kunst
Südafrika: Graeme Williams - jenseits von Schwarz und Weiß Der Fotograf Graeme Williams hat in seiner 30-jährigen Karriere jedes Ereignis, jede Entwicklung seiner südafrikanischen Heimat eingefangen und wurde so zu einem der wichtigsten Chronisten der Rainbow Nation. Seine Karriere als Fotojournalist begann er Ende der 1980er Jahre, als das rassistische Apartheidregime erste Risse bekam. Longwy: Der feurige Glanz der Emaux Seit über 200 Jahren verschönern farbenfrohe Keramikerzeugnisse den Alltag der Einwohner von Longwy. Nach den bunt schimmernden Emailflächen, mit denen sie überzogen sind und die einzeln von Hand aufgetragen werden, nennt man sie „Emaux“. Ihre Existenz geht auf die hiesige Eisen- und Stahlindustrie zurück. Generationen von Männern und Frauen kamen in das Tal von Longwy, um Erz aus der Erde zu holen, im Feuer zu verarbeiten und in guten wie in schlechten Zeiten zusammenzustehen. Keramik und Stahl haben ihre Geschicke geprägt. Martinique: Laëtitias Gnocchi aus Kochbananen In Fort-de-France geht Laëtitia auf den Markt, um einzukaufen. Zu Hause gart sie zunächst die Kochbananen, zerdrückt sie noch heiß und vermengt sie anschließend mit einem Ei und Maniokmehl zu einem Gnocchi-Teig. Nachdem sie den Teig gerollt, in kleine Stücke geschnitten und diese gekocht hat, serviert sie die Gnocchi mit einer selbst zubereiteten Tomatensoße. Marokko: Ihre Gedichte sprechen für sie Das fruchtbare Tal von Tassaout liegt abgelegen im Herzen des marokkanischen Atlasgebirges. Dort kam Anfang des 20. Jahrhunderts eine Frau zur Welt, der ein außergewöhnliches Schicksal beschieden war. Trotz der Zwänge der marokkanischen Gesellschaft und der Abgeschiedenheit ihrer Heimat schaffte sie es, sich als Dichterin zu behaupten. Ihre Verse gelangten bis nach Frankreich. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:25
Stadt Land Kunst
Jura: Marcel Aymé und das fantastische Schlangenwesen Die Vouivre ist eine Drachenschlange, ein fantastisches Mischwesen aus Viper und Frau, die der Sage nach im Jura lebt. In dieser ländlichen Region Frankreichs wuchs der Erzähler Marcel Aymé auf. Seine Kindheit war geprägt vom Aberglauben und den fantastischen Geschichten der Landbevölkerung. Mitten im Zweiten Weltkrieg setzte er, längst in Paris und ein bekannter Autor, seiner Heimat, ihren Menschen und Legenden mit dem Roman „La Vouivre“ ein Denkmal. Bei Aymé wird die Sagengestalt zur Verführerin, die so manche Gewissheit ins Wanken bringt. Panama: Im Reich der Emberá Der Lebensraum der Emberá erstreckt sich von den bewaldeten Ebenen des Río Bayano bis zur undurchdringlichen grünen Hölle des Darién-Dschungels. Das Land der Ureinwohner weckte viele Begehrlichkeiten: Der panamaische Staat beutete die Bodenschätze aus, ausländische Invasoren nutzten die strategische Lage der Region. Im Laufe der Jahrhunderte behaupteten sich die Emberá als Wächter des Waldes und Beschützer einer Welt, mit der sie eine untrennbare Einheit bilden. Bulgarien: Juns Rühreier mit Tomaten und Paprika Bei Jun in Sofia geht der Sommer in die Verlängerung. Der Koch bereitet ein traditionelles bulgarisches Gericht mit Sommergemüse zu. Zunächst schält er gebratene Tomaten und Paprika. Dann schlägt er rohe Eier auf und verquirlt sie in einer Schüssel. Die Zutaten erwärmt er in einer großen Pfanne und gibt Frischkäse dazu. Jetzt einmal gut umrühren - und fertig ist das sommerliche Rührei!  Moldawien: Ein unliebsamer Gast Im äußersten Winkel Europas, nördlich der Schwarzmeerküste, steht die Bender-Festung, Trutzburg und Wahrzeichen der gleichnamigen Stadt. Das Fort erhebt sich hoch über dem Fluss Dnister, der die natürliche Grenze zwischen der Republik Moldau und dem Großteil der prorussischen Enklave Transnistrien bildet. Berühmt wurde die Bender-Festung vor allem wegen eines Ehrengastes, auf den man im Nachhinein lieber verzichtet hätte. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
In Wahrheit - Zwischen Recht und Gerechtigkeit
In der Saar wird nahe einer Staumauer die Leiche einer jungen Frau gefunden: Die Arzthelferin Nathalie Bendig wurde mit einem starken Narkotikum betäubt und dann erstickt. Sämtliche DNA-Spuren sind durch die anschließende Ablage im Fluss allerdings vernichtet worden. Bei ihren Recherchen stoßen Hauptkommissarin Judith Mohn und ihr Kollege Freddy Breyer auf einen sehr ähnlichen Fall aus dem saarländischen Grenzgebiet, der nie aufgeklärt werden konnte. Der damalige Tatverdächtige, Pharmareferent und Familienvater Serge Roubaix, wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Judith geht der Sache weiter nach und kontaktiert dessen ehemaligen Pflichtverteidiger Alain Montand, der die Juristerei inzwischen an den Nagel gehängt hat und als Weinbauer arbeitet. Ihn plagen seit jenem Freispruch tatsächlich Schuldgefühle, weil er selbst nicht von der Unschuld seines Mandanten überzeugt war. Alain vertieft sich in die alten Fallakten und spielt Judith entscheidende Hinweise zu, denen die Polizei damals nicht nachgegangen ist. Gemeinsam finden die Kommissarin und der Ex-Anwalt endlich Beweise, die Serge Roubaix als Täter überführen könnten. Doch so einfach ist das nicht: Im damaligen Mordfall kann Roubaix nach dem rechtskräftigen Freispruch ohne ein Schuldgeständnis nicht noch einmal angeklagt werden. Und alles, was sie jüngst herausgefunden haben, ist vor Gericht als Beweismittel nicht zulässig. Judith muss erkennen, dass die Gerechtigkeit nicht immer zu ihrem Recht kommt. Sie setzt alles daran, den aktuellen Fall zu lösen - und damit hoffentlich auch den damaligen Täter zu überführen. Im achten Fall der Krimireihe "In Wahrheit" stehen Kriminalkommissarin Judith Mohn und ihr Kollege Freddy Breyer erneut vor einer Herausforderung in Saarlouis. Ihr Einsatz für Gerechtigkeit führt sie an die Grenzen des Rechts. Die Kriminalkommissarin Judith Mohn wird von Christina Hecke gespielt, bekannt aus Filmen wie "Kasimir und Karoline" (2011), "Barbara" (2012) und "Collide" (2016). Ihr Kollege Freddy Breyer wird von Robin Sondermann dargestellt, unter anderem bekannt aus verschiedenen "SOKO"- und "Tatort"-Folgen.
de
16:55
Raue Welten - Wilde Schönheiten
Die Balkanhalbinsel ist eine der drei südeuropäischen Halbinseln und 500.000 Quadratkilometer groß. Poetisch gesehen bildet sie die geografische Grenze zwischen dem Okzident und dem Orient. Ihr Name verweist auf ihren natürlichen Reichtum: Balkan - Berge mit vielen Wäldern. Tatsächlich ist sie eine Schatzkammer ökologischer Vielfalt. Ihr verborgener Reichtum: eine Fülle von National- und Naturparks - von Slowenien bis Griechenland. Die Natur Bulgariens reicht vom Hochgebirge Rila bis zum Schwarzen Meer. Die sieben Rila-Seen sind das Wahrzeichen des gleichnamigen Nationalparks, in dem seit Jahrhunderten Fichtenwälder wachsen.Der Naturpark Wrachanski Balkan wurde wegen seiner Karstlandschaft unter Schutz gestellt. Hier oben in der kargen Landschaft finden selbst Farne noch einen Platz zum Überleben. Einst überlebte die Pflanze die Eiszeit, heute gehört sie zu den Gewächsen, die sich ihre Territorien als eine der Ersten von der Zivilisation zurückerobern - wie in der naheliegenden Stadt Wraza. Die Rhodopen sind ein Labyrinth aus Bergkämmen und Gebirgsmulden. Ihre Naturschönheit faszinierte seit Urzeiten die Menschen. Das Rhodopen-Gebirge umfasst fast ein Siebtel Bulgariens und ist das größte Gebirge des Landes. Auf seiner östlichen Seite gibt es diverse Reservate. Bekannt sind die Rhodopen für ihre Wideransiedlungsprojekte mit Geiern und Wisenten. Das Naturschutzgebiet Baltata liegt im Nordosten Bulgariens am Schwarzen Meer. Dort befindet sich der nördlichste Longosen-Wald Europas - er breitet sich auf einer Fläche von 205 Hektar aus: uralte Sumpfwälder, die durch Sandbänke und den angestauten Fluss Baltowa entstanden. Dieser Wald hat einen eigenen Klang: ausgelöst durch die Winde, die hier permanent wehen.
de
17:50
Paradiese aus Menschenhand
Der Inn ist einer der wasserreichsten Flüsse der Alpen - Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Doch der Mensch zähmt seit jeher die Kraft des Inns, staut ihn auf für die Stromerzeugung, deicht ihn ein gegen Hochwasser oder kanalisiert ihn für Flöße und Schiffe. Auf seiner Reise durch die Schweiz, Österreich und Deutschland hat der Inn einen Großteil seiner natürlichen Dynamik eingebüßt, zum Leidwesen etlicher Tier- und Pflanzenarten. Nun setzt ein Wandel ein. Der Fluss soll an immer mehr Orten zu seinem natürlichen Zustand zurückgeführt werden. Bagger rücken an, um Dämme und Uferbefestigungen zu entfernen. Auwälder werden wieder mit dem Inn verbunden. Es entstehen Flusslandschaften, in die einst verschwundene Fische, Vögel und andere Tierarten zurückkehren. Wie in Bever im Schweizer Oberengadin, wo Dämme umgestaltet wurden, damit sich der Inn bei Hochwasser weiter ausdehnen kann. Kiesbänke und Auwälder locken Biber an und der Fischotter ist wieder heimisch geworden. Im österreichischen Imst wurde ein Fischlift konstruiert, der die Tiere einmal pro Stunde über das Stauwehr des Kraftwerks hievt - von wo aus sie weiter flussaufwärts zu ihren Laichplätzen schwimmen können. Und hinter der deutschen Grenze investiert ein deutsch-österreichischer Energiekonzern in neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und schafft Raum für Auwälder mit Schwarzpappeln und Silberweiden. So zeigt sich, dass die Natur am Inn eine Chance hat - und der Fluss wieder zu einer echten Lebensader werden kann.
de
18:35
Paradiese aus Menschenhand
Ob Wälder oder Flüsse, Korallenriffe oder Moore: Die artenreichsten Lebensräume unseres Planeten sind durch den Klimawandel, Artenschwund und Übernutzung durch den Menschen bedroht. Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung etwas entgegensetzen kann.Der Riu Besòs an der Stadtgrenze von Barcelona war jahrzehntelang einer der giftigsten Flüsse Europas: Ungeklärte Abwässer aus Haushalten und der Industrie verwandelten das klare Wasser aus den Bergen in eine giftige Brühe. Doch konsequenter Naturschutz brachte eine Wende: Heute ist der Besòs ein artenreiches Naturparadies mitten in der Großstadt. Ein klarer Fluss, in dem Fische wie Aal und Döbel leben und Vögel wie Flussregenpfeifer, Reiher und Eisvögel. Sogar Fischotter wurden hier bereits beobachtet. Heute nutzen auch die Menschen den Besòs wieder - als grüne Oase mitten in der Stadt. Barcelona, die Metropole an der spanischen Mittelmeerküste, wurde einst zwischen zwei Flüssen gegründet, dem Riu Llobregat und dem Riu Besòs. Während der Llobregat auch heute noch durch eine eher landwirtschaftlich geprägte Gegend fließt, ist der Besòs ein reiner Stadtfluss: Sein Bett ist eingezwängt zwischen Autobahnen, Industrieanlagen und Mietskasernen.Gewissermaßen die Rache des Flusses waren Überschwemmungskatastrophen, die alle paar Jahre große Flächen der Stadt unter Wasser setzten und viele Menschen töteten. Stadtplaner wollten dem mit einem riesigen Betondeckel ein Ende setzen und den Besòs in einen riesigen Abwasserkanal verwandeln. Doch schließlich beschränkten sie sich darauf, den Fluss hinter Betonwänden einzusperren - Menschen und Fluss gingen fortan getrennte Wege.Diese Schutzwände erwiesen sich als Segen: Nachdem vor rund 30 Jahren die ersten Kläranlagen an seinen Ufern entstanden, entwickelte sich langsam, von Menschen ungestört, ein Naturparadies. Zuerst erschienen Insekten und ihre Larven. Diese lockten Vögel und Fische an. Heute leben etwa sieben Fischarten im Fluss - darunter der vom Aussterben bedrohte europäische Aal - und zahlreiche Fischjäger wie Kormorane, diverse Reiherarten und Eisvögel.Mit großem Aufwand verwandelten die Anrainerstädte neun Kilometer des Flussufers in einen öffentlichen Park, der heute die größte Grünfläche der Metropolregion darstellt. Wo früher eine stinkende Giftsuppe Krankheiten verbreitete, halten sich die Menschen heute fit, spielen mit ihren Kindern auf großen Wiesen oder lassen ihre Hunde im Fluss baden.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Wir wollen leben wie die anderen
Marin und Maria sind von Geburt an gehbehindert und auf den Rollstuhl angewiesen. Vor zehn Jahren haben sie sich in einem Sommercamp in Moldawiens Hauptstadt Chişinău kennengelernt. Vier Jahre lang telefonierten die beiden fast ausschließlich miteinander, obwohl nur 40 Kilometer sie trennten. Denn in der Republik Moldau ist es fast unmöglich für Rollstuhlfahrer mit dem Bus zu fahren, und ein Taxi konnte sich Marin damals nur selten leisten. 2018 heirateten die beiden, obwohl Marias Mutter dagegen war. Das Paar wohnt heute in Falesti, einer kleinen Stadt mit 12.000 Einwohnern im Nordwesten Moldawiens. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ist für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen in der Republik Moldau schwer. Beide waren nur wenige Jahre in der Schule, können kaum lesen und schreiben. Staatliche Unterstützung gibt es nur wenig. Aber die beiden kämpfen für ihr Glück. Marin hat in einer Fabrik am Ortsrand Arbeit gefunden. Mit Spendengeldern konnten sie eine Wohnung kaufen und sind Eltern von zwei gesunden Kindern geworden. Vor allem für Marin hat sich endlich der Traum von einer eigenen Familie erfüllt: Er musste bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr in einem Heim leben. Jetzt will der junge Mann eine weitere Herausforderung in Angriff nehmen: Er will seiner Frau Maria das Heim zeigen, in dem er mit viel Leid und unter großen Schwierigkeiten aufgewachsen ist. Eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit, die das Paar noch mehr zusammenschweißen wird. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Luchs
In den Bergen des Schweizer Jura dringt ein schriller Schrei durch den winterlichen Nebel. Ein Eurasischer Luchs streift majestätisch zwischen Buchen und Tannen umher und ruft nach seinem Weibchen. Das Paar findet zusammen und gründet eine Familie.Das Leben der Luchse folgt dem Rhythmus der Jahreszeiten: Die Jungen kommen zur Welt und erlernen die Jagd; sie müssen sich ein eigenes Revier erobern und so manche Gefahr bestehen.Die größte Raubkatze Europas lebt in einer Welt, die der menschlichen Zivilisation nah ist und dennoch fremd erscheint. Ein natürliches Umfeld, das der Luchs mit Gämsen, Wanderfalken, Füchsen und Hermelinen teilt. Luchse sind für das Gleichgewicht des Ökosystems Wald unverzichtbar, doch durch das Eingreifen des Menschen in die Natur ist die Art nach wie vor stark bedroht.Der Fotograf und Filmemacher Laurent Geslin kennt Luchse im Schweizer Jura wie kein anderer. Neun Jahre lang hat er unzählige Tage und Nächte damit verbracht, den Spuren des scheuen Jägers zu folgen und ihn zu beobachten. Luchssichtungen in freier Wildbahn sind äußerst selten, was diese Dokumentation über das Leben der Raubkatze besonders wertvoll macht.
de
21:35
Trom - Tödliche Klippen (1/6)
Die alleinerziehende Sonja lebt mit ihrer Tochter Turið auf den Faröer-Inseln und setzt sich dort als Tierrechts- und Umweltaktivistin gegen den Walfang ein. Mit ihrem Kollegen Páll Hansen ist sie auf brisante Informationen gestoßen, die sie gemeinsam veröffentlichen wollen. Nun erhält Páll Drohungen, die ihn sehr beunruhigen. Zu Recht, wie sich herausstellt: Bei einer Autofahrt kommt er unter mysteriösen Umständen von der Straße ab und wird schwer verletzt. War es ein Anschlag auf sein Leben? Sonja ist alarmiert und bringt ihre Tochter zu ihrer Mutter in Sicherheit. Von der Polizei und der Kommissarin Karla Mohr fühlt sie sich im Stich gelassen. In ihrer Not schickt sie dem investigativen Journalisten Hannis Martinsson eine Videobotschaft - und eröffnet ihm bei der Gelegenheit, dass er ihr leiblicher Vater ist. Hannis macht sich unverzüglich auf den Weg zu den Färöer-Inseln, seiner alten Heimat. Er versucht Sonja telefonisch zu erreichen. Doch sie antwortet nicht mehr … Der Journalist Hannis Martinsson kehrt in seine Heimat auf den Färöern im Nordatlantik zurück, wo er mit dem Tod einer jungen Frau konfrontiert wird. Kurz zuvor hatte die militante Walschutzaktivistin ihn zu kontaktieren versucht – nicht nur, um ihn um seinen Rat als erfahrener Investigativjournalist zu bitten, sondern auch als seine Tochter, die ihren leiblichen Vater gerne kennenlernen würde. Hat Sonjas Engagement für den Umweltschutz sie ihr Leben gekostet? Und wer sind die Gegner, mit denen sie sich angelegt hat? Hannis beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen. Je tiefer er gräbt, desto mehr dunkle Machenschaften und Geheimnisse treten in der kleinen und abgeschiedenen färöischen Inselgesellschaft zutage … „Trom - Tödliche Klippen“ ist die erste Krimi-Dramaserie von den Färöer-Inseln mitten im wilden Nordatlantik und basiert auf den Bestsellern des färöischen Schriftstellers Jógvan Isaksen. Eine atemberaubende Naturkulisse trifft auf einen spannenden Mordfall, der tief in die abgeschiedene Inselgesellschaft und ihre Traditionen blicken lässt. Das nordische Serienereignis wurde beim diesjährigen Monte Carlo TV-Festival mit dem Spezialpreis der Jury prämiert; außerdem wurde Ulrich Thomsen als bester Schauspieler mit der Goldenen Nymphe ausgezeichnet.
de
22:20
Trom - Tödliche Klippen (2/6)
Nachdem der Journalist Hannis seine ihm bislang unbekannte Tochter Sonja tot in einer Meeresbucht aufgefunden hat, ist er fest entschlossen herauszufinden, was ihr widerfahren ist. Sonja hatte ihn per Videobotschaft kontaktiert und gewarnt, dass der örtlichen Polizei nicht zu trauen sei. Und auch die ermittelnde Kommissarin Karla Mohr ist misstrauisch gegenüber Hannis. Bei ihren eigenen Ermittlungen tappt sie allerdings noch im Dunkeln. Wo und wann wurde Sonja zuletzt gesehen? War ihr Tod ein Unfall oder doch vielleicht Mord? Hannis ist Karla mehrere Schritte voraus: Er hat einen USB-Stick mit geheimen Recherchematerialien gefunden, den Sonja in einer Fischerhütte versteckt hatte. Darauf befindet sich die Tonaufnahme eines Whistleblowers, der von illegalen Machenschaften in der örtlichen Fischfabrik berichtet. Hannis trifft sich mit seinem Bruder Haraldur, der als Walfänger seinen Lebensunterhalt bestreitet und dementsprechend schlecht auf Sonja und die Tierschutzaktivisten zu sprechen ist. Auch zu Sonjas Mutter Aurora nimmt Hannis Kontakt auf. Ein Wiedersehen nach langer Zeit …
de