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Datum: 28.03.2024
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četvrtak, 20:15

Vom Sammeln, Speichern und Bewahren

Vom Sammeln, Speichern und Bewahren

Ist das Weltwissen, oder kann das weg?

Was wollen wir aufbewahren - und wie? Je besser die Speichermöglichkeiten werden, desto schwieriger ist diese Frage zu beantworten. Was brauchen künftige Generationen, was ist Ballast? Speichern, archivieren, sammeln - wir Menschen erhalten gern alles, was wir erlangt oder geschaffen haben: Sauerteige, Bücher oder Blut. Wie können wir die Flut von Wissen, Daten und Dingen für nachfolgende Generationen bewahren? Was ist wirklich wichtig, was kann weg? Wir wollen Objekte aufbewahren, Erinnerungen und sogar Mikroorganismen. Karl de Smedt ist der einzige Sauerteigbibliothekar der Welt. Im belgischen St. Vith hütet er 144 Sauerteige aus aller Welt, die zum Teil über 100 Jahre alt sind. So bewahrt er die einzigartigen wilden Hefen und Mikroorganismen jedes Sauerteigs. Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig und Frankfurt bewahrt Exemplare von allen Büchern, Schallplatten, Medien auf, die seit 1913 in oder über Deutschland veröffentlicht werden. 34 Millionen physische Medien stehen in den Regalen. Digitalisierung kann zwar das Platzproblem lösen, hat aber auch ihre Tücken. Die Daten müssen ständig umkopiert werden, Festplatten können unbrauchbar werden. Ein besonders vielversprechendes Speichermedium entwickelt Prof. Robert Grass von der ETH Zürich: den DNA-Speicher. Er ist extrem leistungsfähig, über 1000 Jahre haltbar und immer auslesbar. Daten werden in den Code der DNA umgewandelt und als künstliche DNA gespeichert. Die BioBank Dresden lagert Tumorproben, Blut, Urin und Liquor für die Forschung ein. In der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main werden Beweismittel von Straftaten aufbewahrt. So können Verbrechen mit modernen Techniken erneut analysiert und nach Jahrzehnten aufgeklärt werden. Doch immer wieder stellt sich die Frage: Wollen wir etwas aufbewahren - oder ist das unnötiger Ballast? Film von Julia Waldmann "WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.