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Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Sonntag, 05.05.2024Jetzt

00:10
Kurzschluss
(1): Beautiful MenKurzfilm von Nicolas Keppens, Belgien/Frankreich/Niederlande, 2022, 17 MinutenDrei Brüder, die sich mit ihrem vorzeitigen Haarausfall nicht abfinden wollen, fahren nach Istanbul, um sich dort einer Haartransplantation zu unterziehen. (2): Zoom - Nicolas KeppensAuf den Film folgt ein Gespräch mit dem Regisseur. (3): ÜberhitztKurzfilm von Marie-Pier Dupuis, Kanada, 2023, 14 MinutenEin heißer Sommertag, ein unfertig eingerichtetes Haus, eine Mutter, der alles zu viel ist, und ein Kind, das Aufmerksamkeit will. In der Nachmittagshitze vergeht die Zeit nicht für alle gleich schnell. (4): Porträt - Mara TaquinBegegnung mit der Schauspielerin Mara Taquin, die in den letzten Jahren in einigen Spielfilmen auf sich aufmerksam gemacht hat („La Petite“, 2023, von Guillaume Nicloux; „Rien à foutre“, 2021, von Julie Lecoustre und Emmanuel Marre) und außerdem in vielen Kurzfilmen zu sehen war. (5): AbgedriftetKurzfilm von Levi Stoops, Belgien, 2023, 15 MinutenEin junges Paar, Jeremy und Aurora, treibt auf hoher See. Sie liefern sich einen blutigen Kampf - nicht nur ums Überleben, sondern auch um ihre Beziehung.Preis der Jury beim Festival von Annecy 2023 (6): Short Cuts - „Titane“ von Julia DucournauLola Lefèvre resümiert in einer Minute „Titane“ von Julia Ducournau (Goldene Palme in Cannes 2021). „Kurzschluss - Das Magazin“ zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.Mehr Infos unter: arte.tv/kurzschluss "Kurzschluss - Das Magazin" zeigt jeden Samstag gegen Mitternacht die neuesten Kurzfilme aus aller Welt – und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
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01:15
Poitiers
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02:00
Marcos Morau: Sonoma
"Sonoma" ist ein Neologismus mit Wurzeln im Lateinischen: "Soma" steht für Körper und "Sonum" für Klang. Außerdem bedeutet das Wort in bestimmten indigenen Sprachen Lateinamerikas "Tal des Mondes". Ein etymologischer Mix, dem das Ballett in seiner Bildsprache eindrücklich gerecht wird. Die Tänzerinnen, die die traditionelle Tracht des mittelalterlichen Calanda tragen, bewegen sich anmutig und schnell, von kraftvollen Trommelklängen getragen. Vor der Kulisse des Papstpalasts entfaltet sich Marcos Moraus besonderer Tanzstil - wie ein Schrei, der tief aus dem Inneren kommt und die Vergangenheit zu Hilfe ruft, um der Hektik des Heute zu begegnen.
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03:10
Elina Garanca und Juan Diego Florez
Für Elīna Garanča, die seit Jahren zu den weltbesten Sängerinnen in ihrem Fach zählt, standen dabei erstmals Richard Wagners „Wesendonck-Lieder“ auf dem Programm. Der Liederzyklus entstand in den Jahren 1857/58 nach Gedichten von Mathilde Wesendonck, die als Muse Wagners während seines Aufenthalts in Zürich galt. Mit den Wiener Philharmonikern und Christian Thielemann hatte Garanča kongeniale Partner für die Lieder an ihrer Seite.In der Reihe „Canto lirico“ der Salzburger Festspiele präsentierte Juan Diego Flórez Werke unterschiedlicher Komponisten, darunter Lieder der italienischen Belcanto-Meister Vincenzo Bellini und Giuseppe Verdi sowie des Spätromantikers Richard Strauss. Dabei stellte der gefeierte Tenor, exzellent begleitet vom italienischen Pianisten Vincenzo Scalera, die gesamte künstlerische Breite seiner prägnanten Stimme unter Beweis.
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03:55
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
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05:35
Stars von morgen - On Tour
Zwischen Probebühne und Biergarten, zwischen Rollenstudium und Konzert im prächtigen Cuvilliés-Theater trifft Rolando Villazón hochtalentierte Künstlerinnen und Künstler auf dem Sprung zur großen Karriere. Als regelmäßiger Gast an der Bayerischen Staatsoper ist er in der Münchner Musikszene zu Hause und kann im Gespräch mit seinen jungen Kolleginnen und Kollegen immer auch seine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen einbringen.Aus Estland kam die Sopranistin Mirjam Mesak nach München. Nach ihrer Ausbildung in Tallin und an der Londoner Guildhall School of Music and Drama wurde sie für das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper ausgewählt und jetzt in das Ensemble des renommierten Hauses übernommen. Rolando Villazón ist von ihrer ganz besonderen Stimmfarbe fasziniert.Bei Caspar Singh staunt Villazón über die lyrischen Qualitäten des jungen Tenors. Der erzählt von einer peinlichen Panne bei seinem ersten Auftritt und der tollen Kollegialität großer Kollegen wie Plácido Domingo und Jonas Kaufmann.Joë Christophe hat 2019 gleich mehrere Preise beim internationalen ARD-Musikwettbewerb gewonnen. Seitdem ist der französische Klarinettist ein gefragter Solist und spielt mit den renommiertesten Orchestern."Louie's Cage Percussion" nennt sich das Ensemble, zu dem sich vier klassisch ausgebildete Schlagzeuger aus Wien zusammengetan haben. Mit einem Video ihrer fetzigen Performance eines Potpourris von Pop- und Rockklassikern hat die unkonventionelle Truppe auf Facebook millionenfache Views bekommen.
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06:20
Stars von morgen - On Tour
Das Konservatorium von Lyon ist - zusammen mit seinem Pendant in Paris - die wichtigste französische Ausbildungsstätte für Musik und Tanz. Auf seinem Rundgang durch die beeindruckende historische Klosteranlage ist Rolando Villazón immer wieder überrascht von der Vielseitigkeit der musikalischen Genres, die er vorfindet: vom spätmittelalterlichen Rondeau auf historischen Instrumenten bis zu einer Modern-Dance-Choreographie auf einem ohrenbetäubenden Drum&Bass-Soundtrack.Im Theatersaal des Konservatoriums freut sich Rolando Villazón über ein Wiedersehen mit seiner Kollegin Mireille Delunsch: Die beiden standen schon bei einer "La Traviata"-Aufführung in Aix-en-Provence gemeinsam auf der Bühne. Heute inszeniert die Kollegin mit den Gesangsstudierenden Francis Poulencs anspruchsvolle Oper "Dialogues des Carmélites".Bei der Probe eines Barockensembles trifft Rolando Villazón auf den amerikanischen Countertenor Ray Chenez. Er ist verblüfft über die aufregende und ungewöhnlich hohe Stimme des jungen Kollegen, dem die Kritik "eine seltene Kombination aus Schönheit, Kraft und Flexibilität" bescheinigt.Im idyllischen Kreuzgang der historischen Klosteranlage spielt die belgische Geigerin Maya Levy die Sarabande aus Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 2. Das Feuilleton schwärmt immer wieder von der "fantasievollen Frische" der jungen Solistin und ihrem "mysteriös faszinierenden Charisma". Gemeinsam spielen die beiden schließlich Carlos Guastavinos "La rosa y el sauce" in einem Arrangement, das Maya Levy eigens für dieses Treffen erarbeitet hat.
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07:05
Das Liebesspiel der Krabbeltiere
Extrem, faszinierend, spannend - so beschreiben Forschende das Liebesspiel der Krabbeltiere. Auf der Erde leben geschätzt zehn Trillionen Insekten und Spinnen, aber die Art und Weise, wie sie sich fortpflanzen ist nahezu völlig unbekannt. Jetzt beobachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit die Tiere beim Geschlechtsakt. Ihr Fazit: Es ist komplex! Und manchmal auch riskant: Auf Hawaii locken Feldgrillen nicht nur Wunschpartner mit ihren Rufen an. Und was passiert, wenn durch Mutationen den Grillen die Fähigkeit, sexuelle Signale zu senden, verloren geht? Über den Sex von Spinnen wissen viele, dass er tödlich enden kann. Die Schwarze Witwe gilt als Mörderin. Was ist dran an diesem Image? Die verblüffende Antwort gewährt Einblicke in das Verhalten der Spinnen. Denn das Netz der Schwarzen Witwen funktioniert als Falle und als Kommunikationssystem. Die Männchen spinnen „Highways“ zu den Weibchen, die auch die Konkurrenten nutzen können - ein Rennen ganz eigener Art. In Ontario schwärmen Tanzfliegen in der Abenddämmerung zu ihren Paarungstänzen aus. Die männlichen Tiere überreichen den auserwählten Weibchen im Austausch gegen Sex sehr spezielle Geschenke. Auch Fruchtfliegen sind beliebte Forschungstiere, sie sind leicht zum Sex zu animieren. Will man allerdings wissen, ob sie dabei Spaß haben, hilft ein Test: Die Tiere können zwischen ihren beiden Favoriten wählen: Sex oder Alkohol? Antworten auf noch so viele offene Fragen versuchen Forschende mit Neugier, Laserstrahl und sehr viel Humor zu ergründen.
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07:55
Schmetterlinge - Quelle der Inspiration
Schmetterlinge und Nachtfalter - anmutig und wunderschön flattern und schweben sie durch den Sommerhimmel. Ihre eleganten Choreographien in schillernden Farben gehören zu den erstaunlichsten im Tierreich. Doch ihre Schönheit ist nicht das Einzige, was sie zu bieten haben. Durch die Linsen leistungsstarker Mikroskope entdecken Wissenschaftler neue Erkenntnisse und unerwartete Geheimnisse der Falter. Dieses Wissen stellt einen ungemeinen Schatz dar, denn es kann angepasst und angewendet werden, um unsere Welt besser und nachhaltiger zu machen. Der Film „Schmetterlinge - Quelle der Inspiration“ ist eine Reise in die Nanodimensionen der Schmetterlingswelt, von Hightechlabors auf der ganzen Welt bis hin zu den tiefsten Wäldern und Lavendelfeldern, wo die erstaunlichsten Arten zu finden sind - wie etwa der ikonische Morpho. Die Untersuchung seines blau schillernden Flügels enthüllt eine neue Methode, Farbe zu erzeugen. Das Institut für Optik von der Universität Rochester versucht nun, die Strukturen der Schmetterlinge zu reproduzieren, und hat ein Material geschaffen, das alle Farben des Spektrums ununterscheidbar absorbieren kann - eine Entdeckung, die erneuerbare Energien revolutionieren könnte. Das Institut untersucht und arbeitet auch an der erstaunlichen hydrophoben Eigenschaft des Schmetterlingsflügels, um ein unsinkbares Metall zu formen. Forscher, Biologen und Genetiker teilen ihre aufregenden Erfahrungen und Experten erklären die unglaublichen Verhaltensweisen und Fähigkeiten der Schmetterlinge und Nachtfalter.
de
08:50
ARTE Junior Das Magazin
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de
09:05
Welche Macht haben Gerüche?
Wie wichtig das Riechen ist, merken wir erst, wenn der Geruchssinn leidet - etwa bei einem grippalen Infekt oder als Folge von COVID-19. „Ohne Geruchssinn wird alles ziemlich grau und deprimierend“, sagt Luca Turin von der University of Buckingham, der erforscht, wie unsere Geruchsrezeptoren Gerüche lesen. Ein Grund dafür: Riechen ist emotional. Wann immer wir riechen, werden Emotionen stimuliert. Zudem sind Gerüche wie kleine Zeitmaschinen, die etwa frühkindliche Erinnerungen wecken. Sie können auch bei der Freundschafts- und Partnerwahl ein guter Ratgeber sein und verraten viel über unsere Gesundheit. „Wir wissen gar nicht, wie der Geruchssinn in jeden Bereich unseres Lebens eingreift“, so Psychologin Rachel Herz von der Brown University.Kann uns diese Macht bei Zukunftsfragen helfen? Künstliche Nasen etwa, die nach Vorbildern von präzisen Tiernasen entwickelt werden, könnten systematisch Krankheiten erkennen. „Man geht durch einen Türrahmen mit Sensoren, wird von allen Seiten beschnüffelt und hinterher leuchten dann verschiedene Lämpchen auf. Die zeigen gegebenenfalls einen Verdacht auf Tumorerkrankungen, Diabetes oder Parkinson“, erklärt Thomas Hummel vom Universitätsklinikum Dresden. Der Mediziner hält so etwas in näherer Zukunft für möglich.„Die Macht der Gerüche könnte zukünftig in allen Lebensbereichen eine Rolle spielen, auch im Umweltschutz und in der Nachhaltigkeit“, weiß Geruchsforscherin Andrea Büttner vom Fraunhofer-Institut in Freising. Beim Einkaufen, bei der Gestaltung von Städten oder bei Plastikgeruch, empfehle es sich, wenn wir auf unsere Nase hören.
de
09:35
Tierisch fotogen
Die Tierfotografie ist in der zeitgenössischen Kunst angekommen. Tiere werden längst nicht mehr nur in ihrer natürlichen Umgebung gezeigt, sondern aufwendig inszeniert, ins Studio geholt und auf die Bühne gestellt. Lange waren sie nur Motiv für Wildlife-Fotografie oder private Schnappschüsse. Doch das hat sich geändert. Die Kunstfotografie zeigt völlig neue Perspektiven auf die Tierwelt. Inspirierend, überraschend, nicht selten mit einer sozialen Botschaft.  Die Serie „Tierisch fotogen“ stellt fünf Fotografinnen und Fotografen vor, die mit Tieren in einem besonderen, manchmal ungewöhnlichen künstlerischen Kontext arbeiten. Der Schweizer Claudio Gotsch wirft einen sinnlichen und hochästhetischen Blick auf die Wildtiere seiner Heimat, der Schweizer Bergwelt.
de
10:00
Twist
Wo liegen meine kulturellen Wurzeln? Welcher Gesellschaft oder Gemeinschaft fühle ich mich zugehörig? Was bestimmt eigentlich unsere Identität? Die 60. Biennale in Venedig stellt unter dem Motto „Foreigners Everywhere“ Themen der Zugehörigkeit und des Fremdseins in den Fokus. Ist es nicht ein Plus, queer, migrantisch oder indigen zu sein? „Twist“ hat Künstlerinnen und Künstler getroffen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen.Der in Oslo lebende sudanesisch-norwegische Künstler und LGBT-Aktivist Ahmed Umar holt bei seiner Premiere auf der Biennale in Venedig mit einem sudanesischen Brauttanz die Tradition seiner Vorfahren in die Gegenwart. In Kamerun geboren, engagiert sich die in Frankfurt lebende Mirrianne Mahn gegen Rassismus, Diskriminierung und für Diversität. In ihrem Romandebüt „Issa“ leuchtet sie verschiedene Arten des Sich-Fremd-Fühlens aus: Was bedeutet es in Deutschland schwarz und im Land der Kindheit zu deutsch zu sein? „Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte“ heißt ein Dokumentarfilm über die in Prag geborene, queere Fotografin Libuše Jarcovjáková und ihre lebenslange Suche nach Identität und Anerkennung.Der in Berlin lebende US-Amerikaner Rindon Johnson beschäftigt sich in seinen multidisziplinären Werken mit Identität, Sprache und Zugehörigkeit. In seiner in Venedig präsentierten Skulptur reflektiert er auch seine eigene Trans-Erfahrung.Der international renommierte Berliner Theaterregisseur Ersan Mondtag bespielt in diesem Jahr den Deutschen Pavillon in Venedig mit einer Installation, in der er sich mit seiner anatolischen Herkunft und der vergessenen Geschichte türkischer Migranten in Deutschland auseinandersetzt.
de
10:35
Italien, meine Liebe
Das Piemont, die italienische Region "am Fuß der Berge", grenzt an Frankreich und die Schweiz und ist geprägt von den mächtigen Alpen. Aus den Höhen fließt der Po in die Ebene mit der Hauptstadt Turin, die in Sichtweite der Berge liegt. Die Stadt gilt als wirtschaftliches Zentrum Norditaliens und glänzt mit barocker Prachtarchitektur. Kulinarisch ist die Region eine der reichsten der italienischen Halbinsel. Weiter östlich erstreckt sich die Po-Ebene, wo der Reisanbau die Landschaft prägt. Das Wasser für die Reisfelder kommt aus den Alpen; die Schneeschmelze im Frühjahr spült es ins Tal.Der kleine Ort Barolo in der Hügellandschaft des Piemont steht für einen der besten Rotweine Italiens. Ein beliebter Begleiter zum Aperitivo auf der Dorfpiazza sind die typischen Grissini. Die Geschwister Cravero stellen sie in ihrer Bäckerei auf traditionelle Weise her: Gezogen werden sie von Hand und dann im Steinofen gebacken. Und mit Glück findet man auch den edelsten unter den Edelpilzen: Trüffel aus dem Piemont gelten als die besten der Welt und werden zu Spitzenpreisen gehandelt. Rund um Alba werden die Wälder im Herbst zum Jagdgebiet für die heiß begehrte Köstlichkeit. Auch Trüffelsucherin Martina Aloi und ihre Hündin Edvige haben es auf die schmackhaften Knollen abgesehen. Als Storchenhauptstadt Italiens gilt Racconigi. Hier machen die Langbeiner Rast auf ihrem Weg nach Afrika. Und viele Storchenpaare haben sich auch langfristig niedergelassen. Bruno Vaschetti hat auf seinem Hof Sumpfgebiete angelegt für heimische Vogelarten, aber auch für Zugvögel, die hier eine Rast einlegen.
de
11:30
Italien, meine Liebe
Die Emilia-Romagna ist bekannt für Parmesan, Parmaschinken und den Balsamico-Essig aus Modena. Die Region im Nordosten Italiens ist auch ein Paradies für Tiere: In der Lagune um Comacchio lebt eine der größten Flamingo-Kolonien Europas. Die Flamingos wanderten erst vor wenigen Jahren ins Po-Delta ein, wo sie ideale Lebensbedingungen vorfanden. Auch Wildpferde aus der Camargue sind heute hier heimisch. Ein Pferdenarr hat vor Jahrzehnten ein paar Pferde ausgesetzt. Mittlerweile sind es schon Dutzende weißer Wildpferde. Die Valli di Comacchio bilden eine der größten Lagunenlandschaften Italiens - und das mitten in der Emilia-Romagna. Fast 4,5 Millionen Einwohner zählt die Region mit der Hauptstadt Bologna, einer der ältesten Universitätsstädte Europas und Metropole des guten Essens. Zu den berühmtesten Nudelmacherinnen gehören die Schwestern Zappoli. Ihr Geheimnis? Eine gute Pastamacherin braucht Gespür für das Wetter. Am Wochenende lädt einer der berühmtesten Strände Europas zum Spaziergang ein. Der 15 Kilometer lange Sandstrand von Rimini ist in der Nebensaison Naherholungsgebiet. Hinter der Küste wird seit Jahrhunderten Reis angebaut - meist von Frauen, den "mondine". Sie wurden berühmt, weil sie auf den Feldern Lieder gegen die ehemals schlechten Arbeitsbedingungen sangen. Noch heute singen Alt und Jung gemeinsam, um das Kulturerbe zu bewahren. Der Süden der Emilia-Romagna ist geprägt von mittelalterlichen Festungen, Kreidefelsen und Weinbergen. Aus den Trauben wird nicht nur der Perlwein Lambrusco hergestellt, sondern auch der traditionelle Balsamico-Essig aus Modena.
de
12:25
Das U-Boot (1/2)
U-Boote sind heute hochkomplexe Maschinen, vollgestopft mit Technik und Waffen. So beeindruckend ihre Konstruktion, so furchteinflößend ist ihre Zerstörungskraft. Kaum eine Waffe löst so viele Emotionen aus wie das U-Boot. Heimtückisch schlägt es aus dem Hinterhalt zu und kann mittels Atomraketen die ganze Welt in den Abgrund reißen. Ursprünglich sollten Unterwasserboote ermöglichen, die Welt unter Wasser zu betrachten. Nur durch den Rumpf eines Tauchbootes können Forscher in die menschenfeindliche Welt der Tiefsee abtauchen und die faszinierende Unterwasserwelt erforschen. Gleichzeitig sind U-Boote mit schrecklichen Tragödien verbunden. Der Untergang der "Kursk", bei dem 118 Männer auf dramatische Weise starben, ist als Trauma im kollektiven Gedächtnis verankert. Trotz oder gerade wegen ihrer Gefahr faszinieren U-Boote seit jeher. Die zweiteilige Dokumentation unternimmt eine informative und facettenreiche Reise durch die Geschichte. U-Boot-Fahrer, Historiker und Militärexperten ordnen die Geschehnisse in den Kontext ein. Der erste Teil der Dokumentation beschreibt die Anfänge der U-Boot-Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
de
13:15
Das U-Boot (2/2)
Sie operieren aus dem Verborgenen und lauern in den Tiefen der Ozeane: U-Boote. Innerhalb der letzten 100 Jahre entwickelte sich das U-Boot von einem einfachen Tauchboot zu einer multifunktionalen Hochleistungsmaschine mit atomarer Sprengkraft. Der zweite Teil der Dokumentation zeigt, welche Entwicklung das U-Boot vom Zweiten Weltkrieg bis heute genommen hat und welche Rolle es damals und heute spielt. U-Boote sind heute hochkomplexe Maschinen, vollgestopft mit Technik und Waffen. So beeindruckend ihre Konstruktion, so furchteinflößend ist ihre Zerstörungskraft. Kaum eine Waffe löst so viele Emotionen aus wie das U-Boot. Heimtückisch schlägt es aus dem Hinterhalt zu und kann mittels Atomraketen die ganze Welt in den Abgrund reißen. Ursprünglich sollten Unterwasserboote ermöglichen, die Welt unter Wasser zu betrachten. Nur durch den Rumpf eines Tauchbootes können Forscher in die menschenfeindliche Welt der Tiefsee abtauchen und die faszinierende Unterwasserwelt erforschen. Gleichzeitig sind U-Boote mit schrecklichen Tragödien verbunden. Der Untergang der "Kursk", bei dem 118 Männer auf dramatische Weise starben, ist als Trauma im kollektiven Gedächtnis verankert. Trotz oder gerade wegen ihrer Gefahr faszinieren U-Boote seit jeher. Der zweite Teil der Dokumentation zeigt die Entwicklung des U-Bootes vom Zweiten Weltkrieg bis heute. Von der NS-Propaganda wurden sie als Wunderwaffe gefeiert. Der Mythos der Unbesiegbarkeit haftet ihnen an. Die Realität sah während des Zweiten Weltkriegs allerdings anders aus: Zwei Drittel der U-Boot-Fahrer verloren bei den Einsätzen ihr Leben.
de
14:10
Perfect World
Texas, 1963: Den Gangstern Robert "Butch" Haynes und Terry Pugh gelingt es, aus dem Gefängnis von Huntsville zu flüchten. Bei einem Einbruch nehmen sie einen achtjährigen Jungen als Geisel. Als der aggressive Terry sich fast an dem kleinen Phillip vergeht, erschießt Butch ihn in einem Kornfeld. Von nun an fahren Butch und seine junge Geisel allein durch Texas. Butch hat ein klares Ziel: Alaska. Dort wohnt sein Vater, den er nie kennengelernt hat. Auch der kleine Phillip ist ohne Vater aufgewachsen, und so entwickelt sich zwischen dem ungleichen Paar eine Vertrautheit wie zwischen Vater und Sohn. Indessen macht sich Sheriff Red Garnett, der einst Butch ins Gefängnis gebracht hat, auf die Suche nach den Flüchtigen. Ihn begleiten die Kriminologin Sally Gerber, die sich mit Intelligenz und frechem Mundwerk gegen ihre männlichen Kollegen zu behaupten weiß, und der FBI-Scharfschütze Bobby Lee, der sich mehr für seine selbstbewusste Kollegin als für die Ergreifung des Gangsters zu interessieren scheint. Während das ungleiche Duo den verzweifelten Polizisten ständig entwischt, lernt der aus einer strenggläubigen Familie kommende Phillip die Vorzüge des ungezähmten Lebens kennen, das Butch führt. Für den Jungen ist die Reise durch Texas auch ein Schritt in Richtung Erwachsenwerden: Er lernt, dass Gut und Böse nicht immer leicht zu trennen sind und dass auch im Herzen gute Menschen manchmal zum Opfer ihrer Umstände werden. "Perfect World" mit Kevin Costner in der Rolle des gutherzigen Gangsters Butch wurde 1993 von Cahiers du Cinema als bester Film des Jahres gekürt. Der Film beschwört schon in seinem Titel den Traum einer gerechten Welt, der sich einmal mehr als Illusion erweist. "Der amerikanische Traum ist zum Ende gelangt, aber er war keine Lüge, er lebte und lebt in den Outlaws und in den Liebenden, in den wenigen Momenten des Aufbegehrens, die sich nicht erfüllen." Clint Eastwood ist als Schauspieler und Regisseur ein echter „auteur“, ein Autorenfilmer, und nimmt damit in Hollywood eine besondere Stellung ein. Clint Eastwood, geboren am 31. Mai 1930 in San Francisco als Sohn eines Stahlarbeiters, hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. 1971 startete er mit "Play Misty for Me" seine Regiekarriere. 1992 erhielt er für "Erbarmungslos" zwei Oscars – für die beste Regie und als Produzent auch für den besten Film – sowie eine Nominierung als bester Hauptdarsteller.2003 brachte ihm „Million Dollar Baby“ ebenso zwei Oscars für die beste Regie und für den besten Film ein – und für seinen Auftritt an der Seite von Hilary Swank und Morgan Freeman abermals eine Nominierung als bester Hauptdarsteller. 2008 beeindruckte er erneut phänomenal mit "Gran Torino". Als Schauspieler und Regisseur hat Eastwood, der in den 50er Jahren seine Karriere vor der Kamera begann, sich vom coolen Cowboy und zynischen Polizisten zu einem Meister der einfühlsamen Erzählkunst entwickelt. Mit 93 Jahren bleibt er ein aktiver Teil der Filmindustrie – eine wahre Hollywoodlegende. Der Dokumentarfilm "Clint Eastwood - Der Letzte seiner Art" von Clélia Cohen zeichnet Eastwoods Weg nach, beleuchtet seine Wandlung vom belächelten Cowboy zum anerkannten Künstler und zeichnet das Porträt eines sensiblen, menschlichen Filmstars. Eine faszinierende Karriere, die voller Hindernisse und Wendepunkte wie ein Roman erscheint, wird durch seltenes Archivmaterial und Filmausschnitte illustriert, die einen einzigartigen Einblick in sein Lebenswerk bieten.
de
16:25
Hopper: Eine amerikanische Lovestory
Ein Porträt des Malers Edward Hopper (1882-1967) zeichnet die Karriere des bekanntesten Vertreters des Amerikanischen Realismus nach - von den schwierigen Anfängen als Werbegrafiker bis zum Durchbruch und der Anerkennung als Künstler. Basierend auf den Aussagen renommierter Experten und Auszügen aus den Tagebüchern seiner Frau beleuchtet die Dokumentation die Entstehungsgeschichte von Hoppers bekanntesten Werken, wie etwa „Nighthawks“ (Nachtschwärmer).Erforscht werden auch die Persönlichkeit des Künstlers und die erstaunliche Beziehung zu seiner Frau Josephine: Obwohl sie selbst als talentierte Künstlerin galt, opferte sie ihre eigene Karriere, um die ihres Mannes zu unterstützen.Die Bilder von Edward Hopper erlauben eindringliche Einblicke in den Alltag der amerikanischen Mittelschicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mark Rothko, Banksy, Alfred Hitchcock, David Lynch und sogar die Simpsons schöpften aus seiner besonderen Darstellung der modernen amerikanischen Gesellschaft.
de
17:15
Carl Orff: Carmina Burana
Chor und Orchester des Teatro La Fenice, Venedigs traditionsreichem Opernhaus, bezieht einen Sommerabend lang Stellung auf dem Markusplatz vor der prächtigen Fassade der Basilica di San Marco. Unter Leitung von Fabio Luisi und zusammen mit namhaften Solistinnen und Solisten - Regula Mühlemann, Michael Schade und Markus Werba - präsentieren sie die Carmina Burana, Carl Orffs Kantate aus dem Jahre 1937 über die Unbeständigkeit des Glücks. Carl Orff (1895-1982) vertonte Texte des "Codex Buranus", einer Handschrift, die im Mittelalter entstand und vorwiegend aus lateinischen, weltlichen Gedichten, aber auch aus deutschsprachigen weltlichen Gedichten aus dem 11. und 12. Jahrhundert besteht. Lange Zeit schien die Sammlung verloren, tauchte jedoch 1803 in einem Kloster in Benediktbeuern auf. Der Name "Codex Buranus" schließt auf den Fundort: "Handschrift aus Benediktbeuern". 1847 wurde er vom Münchner Bibliothekar Johann Andreas Schmeller zum ersten Mal als gedruckte Ausgabe unter dem Titel "Carmina Burana" ("Lieder aus Benediktbeuern") vertrieben. Aus den über 250 Gedichten wählte Carl Orff 25 aus und verarbeitete sie sehr frei zu seiner Musik. Bei der Vertonung handelt es sich um eine völlige Neukomposition. Zur Entstehungszeit von Orffs Werk war noch kaum eine der originalen mittelalterlichen, in Neumen notierten Melodien rekonstruiert worden. So gestaltete er die Musik nach bereits bekannten Stilmerkmalen des Mittelalters. Orff selbst bezeichnete sein Werk weder als Oper noch als Oratorium oder Kantate. Der vollständige lateinische Titel lautet Carmina Burana: Cantiones profanæ cantoribus et choris cantandæ comitantibus instrumentis atque imaginibus magicis ("Beurer Lieder: Weltliche Gesänge für Sänger und Chöre, begleitet von Instrumenten und magischen Bildern").Das Werk ist instrumentiert für großes Orchester - mit dem Einsatz von zwei Konzertflügeln und einem umfangreichen Schlagwerk. Den Auftakt bildet der mächtige Chor zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna ("Fortuna, imperatrix mundi"), die das Schicksal der Menschen bestimmt. Die Carmina Burana wurde rasch zu einem der populärsten Stücke der Musikgeschichte und zum meistaufgeführten Chor-/Orchesterwerk des 20. Jahrhunderts.
de
18:25
Karambolage
Ein Wort, ein Gegenstand, ein Ritual – Karambolage erläutert spielerisch und humorvoll die kleinen und großen Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen.
de
18:40
Zu Tisch
Bergwerke und der Kurbetrieb machten Bad Gastein bekannt. Die wechselvolle Geschichte des Ortes, durch den ein gewaltiger Wasserfall donnert, inspiriert bis heute Prominente, Künstler und Träumer, auch wenn der ehemalige Glanz mittlerweile etwas verblasst ist.Die Yogalehrerin Fia Sonora aus Wien und ihre Freundin Uki Bellmann, ein Bad Gasteiner Urgestein, haben einen bunten Freundeskreis, mit dem sie sich zum Kochen, Essen und Feiern treffen. Dazu gehört der österreichische Schauspieler Philipp Hochmair. In der Küche führt er seine Kochkünste rund um Pasta, Pfifferlinge und Zitronen vor.Beim gemeinsamen Tafeln gibt es außerdem sommerleichten Tomaten-Kapern-Salat, klassische Tafelspitzsuppe mit Frittaten und Gemüse, gegrillte Bachforellen und die spektakuläre Baisertorte Pavlova. „Zu Tisch ...“ reist in verschiedene Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch "Zu Tisch" besucht unsere europäischen Nachbarn und schaut in die Töpfe. Dabei werden regionale kulinarische Schätze aufgespürt - frisch vom Hof auf den Tisch.
de
19:10
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:30
Der alte Arzt und sein Pferd
Bis zu seiner Rente arbeitete Irakli als Neurologe in einem Krankenhaus im Tal. Erst danach kehrte er in die Berge nach Tuschetien zurück und wurde Bergdoktor. 51 Leben haben er und Bitschola seitdem gerettet. Im Winter, wenn die Hirten mit ihren Schafen ins Tal ziehen, gibt es kaum noch Menschen in Tuschetien. Doch auch die wenigen, die bleiben, brauchen einen Arzt. Irakli harrt aus und ist für sie da. "Manchmal beneide ich die Wölfe", sagt er. "Sie laufen in Paaren. Und ich bin hier allein im Schnee." Doch solange der 81-Jährige noch auf sein Pferd steigen kann, wird er es weiter tun. Er kann nicht anders: "Ich glaube, das war mein Schicksal von Gott, dass ich Menschen in Not helfe."Irakli gehört zum Bergvolk der Tuschen und lebt in der georgischen Provinz Tuschetien. Viele Menschen hier glauben an 28 heidnische Göttersöhne und gleichzeitig an den christlichen Gott. Orthodoxie und Heidentum gehören zusammen und alte ungeschriebene Gesetze bestimmen den Alltag. Traditionen, Mythen und Legenden sind auch für Irakli wichtig, die heidnischen Dorffeste gelten ihm als die schönste Zeit im Jahr.
de
20:15
Bravados
Jim Douglass ist ein rechtschaffener, gottesfürchtiger Farmer und Familienvater, bis in seiner Abwesenheit seine Ranch überfallen und seine Frau vergewaltigt und ermordet wird. Als wortkarger und von Hass erfüllter Fremder kommt er in das Grenzstädtchen Rio Arriba, um einer Hinrichtung beizuwohnen. Es sollen vier Männer gehängt werden, die als vermeintliche Mörder seiner Frau verurteilt worden sind. Noch am Vorabend versammeln sich alle Einwohner in der Kirche zur Abendmesse. Der Pfarrer, den Jim von früher kennt, erinnert an die Folterungen Christi und bittet darum, für die Verurteilten zu beten. In der Zwischenzeit betritt der Henker, der sich als Komplize der Banditen herausstellt, das Gefängnis, ersticht den Sheriff und lässt die Verurteilten frei. Die Männer fliehen und nehmen ein junges Mädchen als Geisel. Rachsüchtig macht sich Jim auf die Jagd nach den Mördern. Schließlich kann er in Mexiko auch Lujan, den inzwischen letzten überlebenden Flüchtigen, überwältigen. Zu seiner Überraschung stellt er fest, dass Lujan ein anständiger, kürzlich Vater gewordener Mann ist. Lujan bestreitet, den Mord an Douglass‘ Frau begangen zu haben, gibt aber zu, dass er ihn bestohlen hat. Jetzt erkennt Jim, dass die vier Verurteilten nicht die Mörder waren und dass er sich vom wahren Täter hat täuschen lassen. Er realisiert, dass seine Vorstellungen von Gerechtigkeit und Rache nicht so eindeutig sind, wie er zunächst dachte. Eindrücklich zeigt der Film die Zerrissenheit eines Mannes, der zwischen seinem Durst nach Vergeltung und dem Wunsch nach innerem Frieden gefangen ist. Die Außenaufnahmen des Films, gedreht in Farbe und Cinemascope, entstanden in Mexiko, westlich von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Michoacán. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Frank O’Rourke, und die vielen nach dem Day-for-Night-Prinzip geschaffenen Dunkel- und Halbdunkelaufnahmen unterstreichen die düstere Handlung eindrücklich. Bei den Laurel Awards 1959 landete Gregory Peck auf dem 3. Platz in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Actionfilm.
de
21:50
Gregory Peck - Filmstar und Gentleman
Gregory Peck gehörte zu den herausragenden Schauspielern seiner Generation, die den Film dauerhaft geprägt haben. Er eroberte 1953 das Herz der Filmfigur Audrey Hepburns und mit ihr das Publikum in „Ein Herz und eine Krone“; er war neben vielen anderen Rollen der rachsüchtige Kapitän Ahab in „Moby Dick“ (1956) und in „Wer die Nachtigall stört“ (1962) der Anwalt Atticus Finch, der gegen Rassismus kämpft; er war geschätzt für sein Talent, seinen Stil und sein politisches Engagement.Wie bei so vielen Schauspielern und Schauspielerinnen führte sein Weg in den Olymp der Hollywoodstars über Umwege. An der Universität in San Diego entdeckt er seine Leidenschaft für das Theater und hängt sein Studium an den Nagel. Er verlässt den Westen und reist mit neuem Namen und Lust auf Abenteuer nach New York, wo er sich völlig mittellos durchschlägt, bis ihm der Durchbruch am Broadway gelingt. Damals schwört er noch, der Bühne treu bleiben und nie zum Film gehen zu wollen.Doch schon wenige Monate später dreht er unter der Regie von Jacques Tourneur zum ersten Mal in Hollywood und schon bald auch mit Alfred Hitchcock und Elia Kazan. Dabei kommen ihm seine attraktive Erscheinung, seine Intelligenz und sein subtiler Humor zugute. Schnell wird er zu einem der begehrtesten Schauspieler.Bei der Wahl seiner Rollen lässt er sich in seiner langen Karriere nicht selten von seinem Humanismus und Pazifismus leiten. In der Dokumentation, die mit vielen Filmausschnitten an die beeindruckende lange Karriere Pecks erinnert, geht es auch um den Privatmann Gregory Peck: sein politisches Engagement, seine beiden Ehen, seine Freundschaften und die - wie er es sagte - „Tragödie seines Lebens“.
de
22:45
Beethovens Neun - Ode an die Menschlichkeit
Inspiriert von den Idealen der Aufklärung war Beethovens Neunte die erste Symphonie der Geschichte, die einen Text enthielt - Worte, die von Liebe und Freiheit, Hoffnung und Frieden handeln. Doch sind wir zweihundert Jahre später den Hoffnungen Beethovens näher gekommen? Um diese Fragen zu beantworten, folgt Weinstein neun Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit dieser Symphonie verbunden sind. Er begleitet die Proben des Ukrainian Freedom Orchestra und der Dirigentin Keri-Lynn Wilson. Er trifft die Komponistin Gabriela Lena Frank, die taub geboren wurde und die Schwerhörigkeit Beethovens eindrücklich vermitteln kann. Er folgt den Spuren von Charles M. Schulz, der Beethoven durch seine Comics populär gemacht hat. Und in Berlin werden wir an den Ort eines der letzten und berühmtesten Konzerte Leonard Bernsteins geführt. Dann katapultiert das Weltgeschehen den Filmemacher unerwartet selbst in die Geschichte hinein und zeigt, wie eng Kunst und Leben miteinander verbunden sind. Beethovens Hoffnung für eine bessere Menschheit wird zu einer äußerst persönlichen Suche für Weinstein.
de

Programm-Guide - Montag, 06.05.2024

00:10
Richard Strauss: Elektra
Nicht weniger als das Psychogramm einer Frau am Rande des Wahnsinns hat Richard Strauss in „Elektra“ in Musik übertragen: Die Tochter des Königs Agamemnon will den Mord an ihrem Vater rächen. Sie strebt danach, ihre Mutter Klytämnestra und deren Geliebten Ägisth für den Mord an Agamemnon büßen zu lassen. „Elektra“ war Strauss erste Zusammenarbeit mit dem Dramatiker Hugo von Hofmannsthal und der Beginn einer langen Kooperation. Bei den Salzburger Festspielen 2020 brilliert ein Dreigestirn aus Weltklasse-Sopranistinnen in der Inszenierung von Krzysztof Warlikowski: Tanja Ariane Baumgartner (Klytämnestra), Ausrine Stundyte (Elektra) und Asmik Grigorian (Chrysothemis). Ausrine Stundyte, Asmik Grigorian und Tanja Ariane Baumgartner - drei Weltklasse-Sopranistinnen brillieren als Hauptfiguren in „Elektra“. Die kongeniale Tragödie von Komponist Richard Strauss und Dramatiker Hugo von Hofmannstal war 1903 die erste Zusammenarbeit der beiden Mitbegründer der Salzburger Festspiele und legte den Grundstein für eine langjährige, fruchtbare Kooperation.Richard Strauss‘ Oper ist die musikalische Darstellung des tragischen Rachefeldzug Elektras nach dem Tod ihres Vaters Agamemnon: Bei seiner Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg ist der König Agamemnon von seiner Frau Klytämnestra und deren Geliebtem Ägisth ermordet worden. Wie besessen sinnt nun die Königstochter Elektra auf Rache. Sie harrt mit ihrer Schwester Chrysothemis am Hof aus und erwartet sehnsüchtig die Rückkehr des verbannten Bruders Orest, der die Tat vollbringen soll.Strauss-Experte Franz Welser-Möst dirigiert die Wiener Philharmoniker in dieser vielschichtigen, faszinierenden Inszenierung von Krzysztof Warlikowski, aus der Myriam Hoyer ein intensives TV-Erlebnis geschaffen hat.
de
02:10
Adamo - Und dann ein Lied
1946 schlossen Belgien und Italien ein Abkommen, das den Austausch von Kohle gegen Arbeitskräfte regelte. Das Land an der Adria konnte nicht ahnen, dass es damit eine außergewöhnliche Stimme verlieren würde, die mit ihrem androgynen Timbre mehrere Generationen prägen sollte und sich einen Platz in der Geschichte des französischen Chansons eroberte.Salvatore Adamo kam mit drei Jahren als Sohn sizilianischer Einwanderer nach Belgien. Ende der 50er Jahre gewann er im Théâtre royal de Mons einen Gesangswettbewerb, der sein Leben veränderte. Genau dort lassen ihn Hadja Lahbib und Jean-Marc Panis für ihre Dokumentation nun in der ersten Reihe Platz nehmen und auf 60 erfolgreiche Karrierejahre zurückblicken, in denen er auf Bühnen in aller Welt stand und mehr als 100 Millionen Alben verkaufte. Enge Freunde wie der belgische Journalist Jacques Mercier oder sein Biograf Thierry Coljon kommentieren wichtige Etappen im Leben des Sängers. Zu Wort kommen außerdem seine Ehefrau Nicole, die vom Familienleben, der Presse und den Fans erzählt, sowie der Sänger Alain Chamfort, der das Phänomen Adamo in den 1960er Jahren vorhersah. Spannende Einblicke in die Musikwelt bietet Gilbert Lederman vom Label Universal, der sehr offen beschreibt, wie Anfang der 2000er Jahre der Versuch scheiterte, gemeinsam mit dem Produzenten Bertrand Burgalat Adamo ein neues Image zu verschaffen. Der Musiker Albin de la Simone analysiert das von ihm arrangierte Album „Zanzibar“, das Adamos Karriere 2003 wieder in Schwung brachte. Und natürlich darf auch der belgische Sänger Arno mit seiner Neuinterpretation des 60er-Jahre-Hits „Les filles du bord de mer“ nicht fehlen.
de
03:10
Welche Macht haben Gedanken?
Wie Gedanken entstehen, ist immer noch eines der größten Rätsel der Wissenschaft. Doch bereits seit der Antike ist bekannt, dass sie einen enormen Einfluss auf die Gesundheit haben. Damals nannte man es noch „Einbildungskraft“, aber seitdem Forschende wie die Neurowissenschaftlerin Ulrike Bingel vom Universitätsklinikum Essen den Placeboeffekt durch bildgebende Verfahren sichtbar machen können, ist das Interesse an menschlicher Gedankenmacht explodiert.Gedanken wirken auf den Körper. Für die Psychologin Ellen Langer sind sie sogar die stärkste Medizin. In zahlreichen Experimenten wies sie nach, dass Gedanken den Blutzuckerspiegel beeinflussen, beim Abnehmen helfen und sogar messbar verjüngen können. Allerdings sind Gedanken schwer zu kontrollieren: Der Großteil ist unbewusst und durch alte Denkmuster geprägt.Während man noch dabei ist zu verstehen, wie der Mensch ihre Macht für sich nutzen kann, ist man seit ein paar Jahren in der Lage, die Gedankenkraft durch Neurotechnologien zu erhöhen. Der brasilianische Arzt und Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis war der Erste, der eine Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer herstellte und so einer Ratte dazu verhalf, Dinge außerhalb ihres Körpers zu bewegen. Mittlerweile kann man auf ähnliche Weise sogar Flugzeuge steuern.Allerdings können Gedanken über Neurotechnologie auch manipuliert werden. Wer passt darauf auf, dass sie frei bleiben?
de
05:25
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
06:10
Mit offenen Augen
107 Tage lang dokumentiert der 25-jährige Fotojournalist Motaz Azaiza die Folgen des israelischen Bombardements für die Bevölkerung im Gaza-Streifen - zu dem die ausländische Presse keinen Zugang hat. In seinem auf den sozialen Netzwerken veröffentlichten Abschiedsvideo erklärt Azaiza, dass er nicht länger bleiben kann und legt mithilfe von Mitstreitern seine kugelsichere „Presse“-Weste ab. Die Bilder verdeutlichen, wie schwierig es ist, vom Geschehen im Palästinenser-Gebiet zu berichten und tagtäglich sein Leben aufs Spiel zu setzen. Cécile Lemoine ist Israel-Korrespondentin der französischen Tageszeitung „La Croix“. Sie erläutert, welche Rolle die Inhalte selbsternannter Kriegsreporter bei der Informationsvermittlung spielen. Arnaud Mercier, Professor für Informations- und Kommunikationswissenschaften, beschäftigt sich mit dem Symbol der Kriegsberichterstattung, der kugelsicheren Schutzweste. Bild ist Sprache: die vorherrschende Sprache unserer Welt. Bilder sind mächtig und allgegenwärtig. Wir alle sind tagtäglich einer Flut von Bildern ausgesetzt, die wir mehr oder weniger bewusst wahrnehmen. Was wir sehen, kann schockieren oder bewegen. Aber verstehen wir immer auf den ersten Blick, was wir sehen? Sonia Devillers ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
de
06:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
06:30
GEO Reportage
Klangschalen: Der vibrierende Klang dieser metallenen Gefäße hat sich längst über seine Heimat, das Himalaya-Gebirge, hinaus verbreitet. In der westlichen Welt vornehmlich als Therapieinstrument zum Stressabbau genutzt, ist es in seiner nepalesischen Heimat bis heute mehr als das: Klangschalen sind Instrumente für Meditationen, Tantra-Zeremonien und Heilungsrituale. Viele dieser Schalen werden in kleinen Familienbetrieben in Handarbeit hergestellt. Wobei jede Familie ihre eigenen kleinen Geheimnisse hat und Schalen für einen bestimmten Zweck herstellt. Klangschalentherapeuten wie Santa Ratna Shakya und seine Tochter Suvechhya gründen ihre Behandlung auf die Lehre der sieben Chakren. Das sind Energiezentren im Körper. So werden in der traditionellen Klangschalentherapie sieben verschiedene Schalen eingesetzt: sieben Töne für die sieben Chakren. Zu ihren Patienten gehört die 21-jährige Sangita. Sie ist im achten Monat schwanger, mit ihrem ersten Kind. Die Behandlung mit den Schalen soll eine natürliche und einfache Geburt vorbereiten. Um ihr weitere Erleichterungen zu verschaffen, will Santa Ratna Shakya ihr nun sogar eine Mondschale schmieden lassen. Das Licht des Mondes würde der Schale, so der schamanische Glaube, zusätzliche Kräfte verleihen. Auch im benachbarten buddhistischen Kloster nehmen Klangschalen eine wichtige Rolle ein. Sie helfen bei der Meditation und begleiten Rituale. Santas Tochter Suvechhya möchte demnächst ihre Ausbildung zur Heilerin vollenden und muss sich auf die Prüfung vorbereiten. Abnehmen muss sie ihr Vater. „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
07:25
Stadt Land Kunst
(1): Heitor Villa-Lobos: Komponist eines neuen BrasiliensHeitor Villa-Lobos setzte sein ganzes Leben lang alles daran, das Unmögliche zu wagen und das legendäre, bunte und laute Brasilien in Musik zu übersetzen. Der 1887 geborene Villa-Lobos ist der bekannteste brasilianische Komponist für klassische Musik. Mit Charisma und unermüdlichem Eifer saugt er die Klänge und Rhythmen seines Landes auf und verwandelt sie in einzigartige Kompositionen. Seine Musik - zu seinen Meisterwerken zählen die „Bachianas Brasileiras No 5“ - lässt die gesamte kreative Kraft seines Landes und seiner Bewohner lebendig werden.(2): Kroatien: Ein Hauch von WienVor der kroatischen Küste liegt die kleine Insel Porer mit einem Durchmesser von kaum 80 Metern. Und doch hütete der Leuchtturm der Insel im 19. und 20. Jahrhundert Österreich-Ungarns wichtigsten Schatz: den Zugang zum Meer. Fast ein Jahrhundert lang weckten Kroatiens Küsten bei den Österreichern, die damals als Europas Elite galten, einige Begehrlichkeiten. Wien sorgte nicht nur dafür, dass die kroatische Küstenregion zu einer der beliebtesten Ausflugsziele des Kontinents avancierte, sondern stieg auch noch ganz nebenbei zu einer respektablen Seemacht auf.(3): Kambodscha: Ratanaks FischdipAuf dem Markt von Prek Loung kauft Ratanak Schlangenkopffische für ihr traditionelles Khmer-Gericht. Der Dip enthält Koriander, Basilikum, Knoblauch, Türkenbeeren, fermentierten Fisch und Palmzucker und wird mit frischem Gemüse gegessen.(4): Etaples-sur-Mer an der OpalküsteLe Touquet im Département Pas-de-Calais an der Opalküste ist ein eleganter Badeort mit weiten Stränden, der im Sommer gern von der Pariser Stadtbevölkerung besucht wird. Kaum lässt sich die Sonne blicken, füllen sich hier die Strände. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich Etaples-sur-Mer: ein kleines Fischerdorf, in dem in den 1950er Jahren ein Kinderspiel erfunden wird, das schon bald bei der Polizei zum Einsatz kam. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
08:10
Stadt Land Kunst
(1): Gata Cattana, die feministische Rapperin aus AndalusienSie war eine Feministin im Königreich der Männer, eine Rapperin im Land des Flamencos und eine Aktivistin, der es gelang, die spanische Jugend für eine der größten Demos seit Einführung der Demokratie zu mobilisieren: Die früh verstorbene Gata Cattana gab jenen eine Stimme und einen Beat, die in der traditionalistischen Gesellschaft Andalusiens zu ersticken drohten - ohne dabei die tiefe Liebe zu ihrer Heimatregion zu verraten.(2): Berlin: Rosa Luxemburg, die rote IkoneSie war Jüdin, polnische Immigrantin, kleinwüchsig, gehbehindert und vor allem: eine Frau! Rosa Luxemburg vereinte alle Makel, als sie 1898 im Alter von 27 Jahren nach Berlin kam. Und doch wurde die überzeugte Marxistin zu einer der wichtigsten Figuren des revolutionären Sozialismus. Ihre Ermordung 1919 machte sie zur Märtyrerin des roten Berlins. Bis heute inspiriert Luxemburg Freigeister und Rebellinnen.(3): Französisch-Guayana: Suryas MürbegebäckIn Matoury bereitet Surya Biscuits Comtesses zu, ein traditionelles Mürbegebäck aus Französisch-Guayana. Zuerst mischt sie Mehl und Butter, dann gibt sie ihren persönlichen Touch hinzu: Wassai-Pulver aus den Beeren der Kohlpalme, die in ihrer Heimat, aber auch in Brasilien wächst. Wenn die Kekse aus dem Ofen kommen, werden sie mit Zucker bestäubt und mit einem Eistee aus Zitronengrasblättern, Maracuja und ganz viel Ingwer serviert.(4): La Rochelle: „Töchter des Königs“ für den neuen Kontinent1608 gründete der französische Seefahrer Samuel de Champlain einen Handelsposten, aus dem später die Stadt Québec wurde. Doch bis dahin war es ein langer Weg. Denn anfangs gingen vor allem Männer freiwillig in die Kolonie und halfen den Trappern, die in Europa begehrten Biberfelle nach La Rochelle zu verschiffen. Da eine Heirat mit Indianerinnen für die Franzosen nicht infrage kam und es mit dem Bevölkerungswachstum in Neufrankreich nicht vorangehen wollte, sandte Ludwig XIV. eine kostbare Fracht in die neue Kolonie … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:00
Medikamentenmangel - Profitgier mit Todesfolge
Ob Masken, Beatmungsgeräte oder Schmerzmittel - die Coronapandemie hat das bereits seit über einem Jahrzehnt bestehende Problem der Verknappung von Medikamenten und medizinischem Material erneut vor Augen geführt. Während die Niederlande ihre Krankenhausapotheken an der Herstellung fehlender Medikamente beteiligten, kündigte Emmanuel Macron in Frankreich an, die Produktion von Paracetamol in den kommenden drei Jahren zumindest teilweise nach Frankreich zurückzuverlagern.Doch all das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Für drei Viertel der in Europa verabreichten Medikamente werden asiatische Zulieferer benötigt. Dieses Outsourcing sorgt für höhere Gewinnspannen, auch weil die Umweltstandards bei der Medikamentenherstellung in anderen Ländern wie etwa Indien weniger streng sind.Das Kamerateam war in Ländern wie Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Indien, Mexiko und den Niederlanden auf Spurensuche und traf dort auf Patienten, die um eine Behandlung kämpfen. Was sind die Ursachen für Medikamentenknappheit? Sicher ist, dass Standortverlagerungen bei weitem nicht die einzige Erklärung dafür sind. Wirtschaftliche Erwägungen spielen eine große Rolle: Dabei werden häufig weniger rentable Wirkstoffe zugunsten von Neuentwicklungen aufgegeben, für die astronomische Preise abgerufen werden können. Die wenigen Regierungen, die versuchen, sich den Pharmakonzernen zu widersetzen, kämpfen auf verlorenem Posten.Der Wettlauf um Covid-19-Impfstoffe hat dieses Ungleichgewicht weiter verschärft. Da die EU nicht verlangt hat, die von ihr finanzierten Impfstofftechnologien offenzulegen, ist die Pharmaindustrie noch mächtiger geworden. Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in die komplexen Hintergründe der Arzneimittelwirtschaft und lässt Patienten und Ärzte zu Wort kommen, die tagtäglich unter der Medikamentenknappheit zu leiden haben.
de
10:30
Zu viel Konsum? Zu viele Menschen?
Die Weltbevölkerung wächst weiter. Das Bevölkerungswachstum wird sich zwar laut Prognosen verlangsamen und bis zum Jahr 2100 zum Stillstand kommen, doch Teile der Erde könnten bis dahin unbewohnbar geworden sein.Das Dilemma: Das Bevölkerungswachstum kann nur durch bessere Lebensverhältnisse gebremst werden, durch Bildung, Gesundheitsfürsorge und Jobs. Doch dann beginnt in der Regel der Kreislauf des Konsums mit allen negativen Konsequenzen.Das Bevölkerungswachstum lässt sich in den Griff bekommen, doch wie verhält es sich mit dem Konsum und den daraus resultierenden Schäden? Wenn die Weltwirtschaft weiterhin wie bisher auf Konsum und Wachstum ausgerichtet ist, lässt sich diese Form der Überbevölkerung kaum in den Griff bekommen."Wir können auch anders", diese Ansicht vertritt eine Politökonomin. Es stelle sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie wir unseren Lebensstil ändern müssen. Es sei ein grundlegendes Umdenken nötig, ein Abschied von liebgewonnenen Gewohnheiten und Lebensstilen. Nur so lasse sich die für die Erde bedrohliche Entwicklung aufhalten.Die Länder in Subsahara-Afrika werden das Bevölkerungswachstum Prognosen zufolge nach und nach in den Griff bekommen. Doch gelingt es ihnen auch, in der jetzigen Phase, also vor dem Konsum, die Fehler zu vermeiden, die in den Industrieländern des globalen Nordens begangen wurden?Und kann dieser globale Norden seinen Energieverbrauch und die dadurch verursachten Emissionen drosseln? Es gibt Ansätze in diese Richtung, doch gelingt der große Wurf, bevor die Zeit davonläuft?
de
12:10
Re: Polens Staatsfernsehen will unabhängig werden
„Nein, wir wollen nicht mit ihnen sprechen”. Die Reporterin Maria Guzek vom polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen Telewizja Polska, kurz TVP, stößt bei den Bauernprotesten vor Warschau auf Ablehnung. Die meisten Landwirte wollen der jungen Reporterin kein Interview geben, weil sie die aktuelle Entwicklung bei TVP ablehnen. Der Sender war jahrelang das Verlautbarungsorgan der regierenden PiS. In dieser Zeit war bei Telewizja Polska, kurz TVP, die Welt geordnet: Heimatliebe wurde hochgehalten, über Flüchtlinge, Homosexuelle, die EU, die Deutschen und die Opposition wurde vorwiegend negativ berichtet. Doch Maria Guzek bleibt hartnäckig. Sie hat ihr Leben geändert. Ihren alten Job beim Radio hat sie gekündigt, um als Reporterin beim polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen Telewizja Polska zu arbeiten. Sie sei stolz, erklärt sie, den Wandel und den neuen Weg des Senders TVP mitgestalten zu können. Bei ihren Eltern, treuen PiS-Wählern, stößt diese Haltung auf Unverständnis. Auch Maciej Czajkowski, der stellvertretende Redaktionsleiter der neuen täglichen Nachrichtensendung, 19.30 Uhr auf TVP, hat sein Leben geändert. Er verlor vor acht Jahren seinen Job, weil er die manipulative und ideologisch staatsnahe Berichterstattung nicht mittragen wollte. Nach seiner Entlassung arbeitete er für die BBC und in den USA. Jetzt ist er zurück, weil er an einen unabhängigen Sender TVP glaubt, der den Bürgern kritisches Denken ermöglichen und damit die Demokratie stärken kann. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
12:40
Stadt Land Kunst
(1): Jordanien: Naji Abu Nowars Wilder WestenWenn Beduinen jemanden als Wolf bezeichnen, ist das ein Kompliment: Die Person verdient Respekt und eine glorreiche Zukunft! Das arabische Wort für Wolf ist Theeb, und so lautet der Titel von Naji Abu Nowars erstem Spielfilm. Als Schauplatz wählt der jordanisch-britische Regisseur ein ihm vertrautes Setting: die Wüsten Jordaniens. Held der Geschichte ist der zehnjährige Theeb. Mit seinem älteren Bruder begleitet er einen britischen Soldaten und Verbündeten der Beduinenstämme. Eine Mischung aus Abenteuerfilm und Western und eine bewegende Fabel über die Brüderlichkeit im Jahr 1916, dem Beginn der Arabischen Revolte.(2): Elsass: Im Tal der AmischenDie Amish kennt man aus amerikanischen Kinofilmen: eine strenge Glaubensgemeinschaft in Pennsylvania, die sich von der Außenwelt abschottet und moderne Technik ablehnt. Tatsächlich stammen die Amischen aber aus dem Elsass, wo sie vom 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts lebten. Heute sind sie hier nicht mehr präsent, doch ihre weniger strikten Nachfahren, die Mennoniten, sind weiterhin in der ostfranzösischen Region vertreten.(3): Äthiopien: Tewodros’ gefüllte PfannkuchenAuf dem Markt in Addis-Abeba kauft Tewodros Tomaten für die Zubereitung eines landestypischen Frühstücks. Zu Hause macht er daraus eine Tomatensoße, in die getrocknetes Rindfleisch, Ingwer, Pfeffer und Kardamom kommen, und füllt damit Pfannkuchen, die nach traditioneller Art dick ausgebacken werden.(4): Badajoz: Krieg der BilderBadajoz im Westen der Extremadura gleicht bis heute einer Festung. Die mittelalterliche Stadt wird von ihrer Alcazaba geprägt, der größten maurischen Festungsanalage Europas. Trotzdem blieb Badajoz im Spanischen Bürgerkrieg nicht verschont. 1936 setzte ein wagemutiger Journalist sein Leben aufs Spiel, um die Bilder der Kämpfe für die Nachwelt zu retten … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
13:30
Stadt Land Kunst
(1): Lluís Domènech i Montaner, Meister des katalanischen ModernismusDas reich verzierte Palau de la Música Catalana im Herzen Barcelonas ist der ideale Ort für alle Liebhaber katalanischen Gesangs. Der Konzertsaal wurde vor über einem Jahrhundert von Lluís Domènech i Montaner eigens dafür konzipiert. Der Architekt, Politiker und Intellektuelle war seiner Zeit voraus und gilt als einer der Väter des Modernisme Català, einer kulturellen Renaissance in Kunst, Literatur und Architektur. Die Bauten des katalanischen Modernismus mit ihren organischen Formen, Bögen und Arabesken werden dem Jugendstil zugerechnet.(2): Nord-Pas-de-Calais: Vom Schicksal der polnischen GastarbeiterIn den 1920er Jahren kamen 200.000 polnische Arbeiter ins nordfranzösische Kohlerevier und schufteten unter Tage - getrieben von der Hoffnung, genug Geld zu verdienen, um in ihre Heimat zurückkehren und dort anständig leben zu können. Bis es so weit war, übten sie ihren katholischen Glauben und ihre Traditionen in Frankreich aus. Ihre Geschichte ist die einer zuerst missglückten, manchmal tragischen und schlussendlich erfolgreichen Integration.(3): Jamaika: Sanas frischer BratfischIn Belmont fischt Sana die Hauptzutat für sein Gericht aus dem Meer. Am Strand macht er ein Holzfeuer und brät erst einmal Brotfrüchte. Dann bringt er Reis mit Kürbis, Kochbananen, Gewürzen und Kokosmilch zum Kochen. Zum Schluss werden die gesäuberten Fische gewürzt und auf dem Feuer gebraten.(4): Tokio: Der Spion, der aus der Kälte kamIm September 1933 reiste ein ehemaliger Weltkriegssoldat und Journalist namens Richard Sorge nach Tokio. Angeblich wollte er dort für eine deutsche Zeitung schreiben, tatsächlich war er ein sowjetischer Spion. Sorge baute sich ein Netzwerk aus Informanten auf, das über die deutsche Botschaft bis in höchste japanische Regierungskreise reichte. Bis er das Misstrauen der Behörden auf sich zog … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:15
Der Passfälscher
Berlin, 1942: Eigentlich wollte Cioma Schönhaus später Kunst studieren. Seit seiner Zwangsverpflichtung jedoch arbeitet der junge jüdische Mann bei einem Rüstungsunternehmen. Seine Familie wurde vor kurzem deportiert. Sein Talent, Dokumente - insbesondere Pässe - zu fälschen, nutzt Cioma, um sich und anderen zu helfen und der drohenden Deportation zu entkommen. Mit der Fähigkeit, neue Identitäten zu erschaffen, seinem Einfallsreichtum und Wagemut entgeht er immer wieder den Behörden.Unter den staunenden Augen seines Freundes Det wird Cioma immer dreister. Anstatt sich zu verstecken, passt er sich an und baut sich eine tollkühne Scheinexistenz auf: Mit strengem Scheitel, ein paar Floskeln und der Lügengeschichte, gerade Soldat auf Heimaturlaub zu sein, lässt sich schnell Bewunderung und ein Gratisessen erhaschen. Trotz zunehmend schwieriger Umstände verlieren Cioma und Det nicht ihren Lebensmut.Als sie sich als Soldaten ausgeben und auf eine Tanzparty gehen, verliebt Cioma sich in eine junge Frau, die aber nicht auf seine Flunkereien hereinfällt. Er erfährt kaum etwas über sie, nicht einmal ihren richtigen Namen. "Gerda" würde ihr gefallen, wenn er für sie eine Kennkarte fälschen könnte …Doch dann bringt Cioma sie durch eine Nachlässigkeit in große Gefahr. Mit dem Fortschreiten des Krieges nimmt auch die Bedrohung für Cioma in Berlin zu. Plötzlich ist er ganz auf sich allein gestellt; es gibt keine sicheren Verstecke mehr. Cioma muss die Flucht riskieren - in der Tasche ein letzter gefälschter Ausweis, diesmal mit seinem eigenen Namen darauf ... „Der Passfälscher“ erzählt die wahre Geschichte des jüdischen Grafikers Cioma Schönhaus. Regisseurin Maggie Peren gelingt es, trotz der Thematik und Ernsthaftigkeit auch etwas Leichtigkeit zu erzählen. Der Film feierte 2022 seine Weltpremiere in der Reihe Berlinale Special Gala bei den 22. Berliner Filmfestspielen. Die Hauptfigur Cioma wird von Louis Hofmann verkörpert. Er spielte bereits in einigen deutschen und internationalen Produktionen, darunter die Serie „Dark“ (2017-2020) und die Spielfilme „Nurejew: The White Crow“ (2018) sowie „Seneca“, der 2023 im Wettbewerb der 73. Berlinale lief.
de
16:30
Hüter der Erde
Als Halbnomaden ziehen die Raika-Hirten mit ihren Herden das ganze Jahr umher, manchmal bis zu 20 Kilometer am Tag. Sie nutzen mit ihren Tieren die trockenen Gebiete der Halbwüste Rajasthans auf optimale und äußerst intelligente Weise. Die Tiere sind Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität. Die Beziehung der Raika zu ihren Tieren ist dabei einzigartig. Doch das Überleben des Hirtenvolkes ist akut gefährdet. Städte breiten sich rasant aus und immer mehr Weideland wird intensiv für den Ackerbau genutzt. Die Folge ist der Verlust von Lebensraum für Hirten und Kamele. Es sind Hirten wie Maduram Raika, die trotz aller Widrigkeiten am Hirtentum festhalten. Zusammen mit den Hirten hat die Wohlfahrtsorganisation Lokhit Pashu-Palak Sansthan (LPPS) in der Nähe der Stadt Sadri am Fuße der Aravali-Berge eine kleine unabhängige Molkerei gegründet. Dort produzieren sie Milch und Käse aus Kamelmilch, um sie in alle Welt zu verschicken, umso ein Einkommen für die Raika-Hirten zu generieren. Geleitet wird die Organisation von der deutschen Tierärztin und Anthropologin Ilse Köhler-Rollefson und Hanwant Rathore Singh. Vor 30 Jahren kam Ilse Köhler-Rollefson zu Forschungszwecken nach Rajasthan. Die international renommierte Expertin kämpft weltweit für den Erhalt der Hirtenvölker. Gerade setzt sie sich in Rajasthan für den Schutz der Rechte der Raika ein. Denn Madurams Kamele sollen Platz machen für eine Touristenpark mit Wildtieren. Doch die Hirten wollen das nicht zulassen und nun vor dem Obersten Gerichtshof von Rajasthan klagen.
de
16:55
Der Vierwaldstättersee - Blaues Juwel der Schweiz
Der Vierwaldstättersee ist der facettenreichste und symbolträchtigste See der Schweiz. Seine sieben Arme greifen weit ins Land hinein. Zusammen mit einer einzigartigen Moor- und Karstlandschaft gibt es eine Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume zu entdecken. Die imposante Landschaft beeindruckt durch ihre Schönheit, birgt jedoch auch Herausforderungen.Die Menschen, die hier leben, haben eine besondere Verbindung zum See: ein Geologe, der mehrmals pro Woche zu Messstellen im Felsen klettert, um das Risiko von Erdrutschen, Gerölllawinen oder Felsstürzen zu minimieren; einer der außergewöhnlichsten Schweizer Köche, der auch "Hexer" genannt wird und seine Produkte direkt aus der Natur bezieht; die letzte noch verbliebene Berufsfischerin am Vierwaldstättersee, die zusammen mit ihrem Vater den Familientrieb leitet und sich wechselhaften Wetter und den Folgen des Klimawandels stellen muss.Die Dokumentation zeigt die einzigartige Landschaft der Zentralschweiz und erzählt dabei vom speziellen Verhältnis der dort beheimateten Menschen zum Vierwaldstättersee.
de
17:50
Unterwegs auf Europas Pilgerwegen (1/3)
In Englands Süden führt der Pilgrims' Way von Winchester nach Canterbury. Ein Verbrechen machte die Stadt zu einem bedeutenden Wallfahrtsort: 1170 ermordeten hier Gefolgsleute des Königs den Erzbischof Thomas Becket. Der Mord erschütterte die Christenheit und ließ Gläubige aus ganz Europa zu seinem Schrein pilgern. Jahrhunderte später zieht es immer mehr moderne Pilger auf den Pilgrims' Way. Ihre Motive sind vielfältig - für manche ist es der Glaube, andere suchen ein Abenteuer, das Naturerlebnis oder sich selbst.Der Pilgerweg verlässt Winchester entlang der River Itchen. Kreideflüsse wie dieser existieren fast nur in England. Für die Fliegenfischerin Marina Gibson ist es etwas ganz Besonderes, hier die wilde Bachforelle zu fischen. Der Flusswächter Simon Ffennell hat sich den Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems zur Lebensaufgabe gemacht. In der grünen Hügellandschaft Surreys entdecken Pilger entlang des Weges jahrhundertealte Eiben. Einst war ihr Holz sehr begehrt in England, der Heimat des Langbogens. In dieser Tradition fertigt Nick McMillen auch heute noch kunstvolle Bögen.In der Grafschaft Kent kehren Pilger in eine der schönsten mittelalterlichen Anlagen Englands ein: Seit dem 13. Jahrhundert empfängt ein Karmeliterorden in Aylesford Priory Reisende. Jeder ist willkommen. In Hothfield Heathlands helfen zottelige Rinder, eine der letzten Heidelandschaften Kents zu erhalten - allein mit ihrem Appetit. Am Ziel ihrer Reise empfängt Emma Pennington Pilger in der prächtigen gotischen Kathedrale von Canterbury und segnet sie mit persönlichen Worten.
de
18:35
Unterwegs auf Europas Pilgerwegen
Seit Jahrhunderten pilgern Gläubige aus dem Norden Europas auf der Via Francigena über die Alpen bis nach Rom - ins Zentrum der Christenheit. Der wohl berühmteste Pilger war Sigerich, der im Jahr 990 von Canterbury nach Rom reiste, um dort vom Papst die Würden eines Erzbischofs zu erhalten. Seinen Aufzeichnungen ist zu verdanken, dass die historische Route überliefert ist. Filmemacherin Mareike Müller hat Pilger von heute auf ihrer Reise begleitet.Der alte Pilgerweg windet sich hinauf in die imposanten Alpen, die am Großen Sankt Bernhard überquert werden. In der rauen Gebirgswelt versorgt ein Hospiz seit tausend Jahren die Reisenden. Durch das Aosta-Tal führt die Via Francigena in die Po-Ebene: Hier bringt der Fährmann Danilo Parisi seit 20 Jahren Pilger mit seinem Boot über den Fluss. Von dort verläuft der Pilgerweg weiter in den Apennin. Ist das Gebirge bezwungen, werden Pilger mit den lieblichen Landschaften der Toskana belohnt. Hier stellt Monica Sarandrea aus Olivenzweigen kunstvolle Körbe her - und hält damit eines der ältesten und nachhaltigsten Handwerke der Welt lebendig.Eingebettet in die Volsiner Berge liegt im Latium der Bolsenasee. Auf dem Grund von Europas größtem Vulkansee ist eine Krippe verborgen: Um sie kümmern sich die Taucher Giovanni Angeloni und Renato Pizzichetti. Am Ziel ihrer Reise werden Pilger in Rom in einer Herberge mit dem symbolträchtigen Ritual der Fußwaschung empfangen, bevor ihnen der Pfarrer Agnello Stoia im prächtigen Petersdom ihre Pilgerurkunde überreicht.
de
19:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
19:40
Re: Bretonische Insel sucht Einwohner
Zwölf Kilometer von den Küsten der Bretagne entfernt liegt die Insel Molène. Das gerade mal einen Quadratkilometer große Eiland gewann in letzten Jahren an Aufmerksamkeit. Dabei gibt es dort nur einen Tante-Emma-Laden und eine Bar mit Tabakverkauf. Ganzjährig leben hier 160 Menschen, im Sommer verfünffacht sich diese Zahl.Bürgermeister Didier setzt sich dafür ein, dass Molène weiterhin bewohnt bleibt. Er ist mit jedem einzelnen Einwohner per Du. Um Arbeitsplätze zu sichern, investierte er 800.000 Euro an öffentlichen Geldern. So verwandelte er zum Beispiel eine Betonplatte in eine Photovoltaikanlage zur Absicherung der Energieversorgung. In vier Jahren gab es rund zwanzig Zuzüge.Marie war „reif für die Insel“: Sie verließ ihr altes Leben und ließ sich in Molène nieder. Allerdings nicht allein: Sie brachte 30 Ziegen mit, um die alte Tradition der Tierhaltung dort wiederaufleben zu lassen. Die Erzeugnisse der kleinen Aufzucht sind für die Einwohner des Archipels bestimmt. Ganz billig ist das Unterfangen allerdings nicht, weil Heu vom Festland importiert werden muss. Marie kann sich auf die Solidarität der benachbarten Landwirte verlassen, mit denen sie sich die Kosten teilt.Nolwenn lebt nur jede zweite Woche auf Molène. In dieser medizinischen Wüste ist die freiberufliche Krankenschwester eine der wenigen noch verbliebenen Gesundheitsprofis. Sie übernimmt große Verantwortung und arbeitet 70 Stunden die Woche. Bei Notfällen ruft sie den Rettungsdienst vom Festland zur Hilfe, der per Schiff oder Hubschrauber eintrifft. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
20:15
Ich beichte
Pater Logans Leben in seiner kanadischen Gemeinde ändert sich schlagartig, als ihm sein Küster eines Tages im Beichtstuhl anvertraut, dass er einen Mord begangen hat. Der junge katholische Priester versucht zwar, den bislang so unbescholtenen Otto Keller dazu zu bewegen, sich selbst zu stellen. Doch dieser weigert sich beharrlich. Als dann durch die Ermittlungen der Polizei der Verdacht auf Pater Michael Logan selbst fällt, verstrickt der sich immer mehr in die Schuld des anderen. Entlasten kann er sich nicht, denn er hat geschworen, das Beichtgeheimnis zu wahren. Zudem bleiben die Begegnungen des jungen Priesters mit seiner Jugendliebe Ruth, die den attraktiven Geistlichen nach wie vor liebt, von der Mordkommission nicht unentdeckt, und der eigentliche Täter weiß diesen Umstand geschickt für sich zu nutzen. Das Drehbuch, das auf dem Theaterstück "Nos deux consciences" von Paul Anthelmes aus dem Jahr 1902 basiert, schrieb George Tabori. Hitchcock wurde für "Ich beichte" für den Großen Preis beim Filmfestival Cannes 1953 nominiert. "Spannung entwickelt sich hier aus psychologischen und theologischen Konflikten. Die kriminalistischen Vorgänge bilden den Hintergrund. Hitchcock filmte in Québec, um die typisch katholische Atmosphäre glaubhaft zu machen, und bezog persönliche Ehe- und Glaubensprobleme in die Handlung ein." (Filmdienst)
de
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France
In „France“ entfaltet Bruno Dumont eine satirische Betrachtung der modernen Medienlandschaft durch die Augen von France de Meurs, einer charismatischen Pariser Fernsehjournalistin, die an der Spitze ihres Ruhms steht. Ihre Reportagen aus Kriegsgebieten - Quotenhits für den Sender - haben ihr eine kometenhafte Karriere beschert; in der Öffentlichkeit gilt sie als eine Art Heldin. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn lebt sie in einem prunkvollen Luxusappartement - ein Leben, das von außen betrachtet keine Wünsche offenlässt. Doch als France einen Verkehrsunfall verursacht, beginnt die Fassade zu bröckeln. Getrieben von Schuldgefühlen sucht sie Kontakt zum Unfallopfer und seiner Familie, was letztendlich ihre psychische Stabilität ins Wanken bringt. Ihr Rückzug vom Fernsehen und die Flucht in ein Luxussanatorium in den Bergen markieren den Beginn einer introspektiven Reise; sie beginnt eine Affäre mit Charles, den sie in der Alpenklinik kennenlernt und der ganz anders ist als die Männer, denen sie sonst in der Medienwelt begegnet. Er ist Lateinlehrer und zitiert für sie Verse aus der Weltliteratur. „France“ erzählt weit mehr als das berufliche und private Drama einer Journalistin; der Film zeigt, wie die mediale Darstellung der Realität zunehmend auch die eigene Wahrnehmung verzerrt. Bruno Dumont porträtiert auf diese Weise die Schattenseiten der Medienindustrie, deren Akteure sich ihrem Beruf mit Haut und Haar verschreiben und in der allein die Einschaltquote zählt. Der Film stellt die Frage nach Objektivität im Journalismus und ob Journalisten - bewusst oder unbewusst - zur Manipulation der Wirklichkeit beitragen. „France“ wurde 2021 bei den Filmfestspielen von Cannes im Wettbewerb gezeigt. Bruno Dumont ist ein mit der Croisette vertrauter Filmemacher, er wurde dort mehrfach ausgezeichnet: für „Das Leben Jesu” (Caméra d'Or - Besondere Erwähnung 1997), „Humanität“ (Großer Preis der Jury 1999), „Flandern“ (Großer Preis der Jury 2006), „Die feine Gesellschaft“ (Cannes Soundtrack 2016) und „Jeanne d'Arc“ (Un Certain Regard - Besondere Erwähnung 2019). Seine Miniserie „Kindkind“ lief 2014 in der Quinzaine des Réalisateurs. Bruno Dumont schreibt im Presseheft über seine Protagonistin France, dass er sie wie die Heldin eines Fotoromans filmen wollte: In ihrem Leben ist nichts echt, ihr Auto hat keine Türen, ihre Wohnung sieht aus wie ein Museum. Alles ist nur Repräsentation in einer romantischen Welt, die zu schön ist, um wahr zu sein.
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