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Arte

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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.

Germany

Programm-Guide - Donnerstag, 02.05.2024Jetzt

01:50
Parallele Mütter
In "Parallele Mütter" kreuzen sich im Kreißsaal die Wege zweier Frauen. Janis, eine etablierte Fotografin, und Ana, ein Teenager, bekommen beide ihr erstes Kind. Später entdeckt Janis, dass ihre Babys im Krankenhaus vertauscht wurden. Almodóvar erzählt von unterschiedlichen Facetten des Mutterseins. Janis lernt den Anthropologen Arturo kennen und bittet ihn um Hilfe in einer Familienangelegenheit: Sie will die Überreste ihres Urgroßvaters ausgraben, der Opfer der Franco-Diktatur war. Dabei entsteht zwischen den beiden eine Affäre und Janis wird schwanger. Dann ist da Teresa, die Mutter von Ana, die sich selbst als „unfähig zur Mutterschaft“ bezeichnet. Nach der Scheidung musste sie auf ihre Tochter verzichten und nimmt erst über deren Schwangerschaft wieder Kontakt zu ihr auf. Zugleich ist Anas konservativer Vater der Überzeugung, dass man die Toten in den Massengräbern in Ruhe lassen und keine alten Wunden aufreißen sollte. Die Vergewaltiger seiner minderjährigen Tochter will er auch nicht anzeigen, da er einen Skandal in der Stadt fürchtet. Auch Arturo, der sich der Suche nach der Wahrheit verschrieben hat und mit Leib und Seele nach den Opfern der Diktatur fahndet, ist nicht imstande, seiner krebskranken Ehefrau von seiner neuen Liebe zu Janis und dem gemeinsamen Kind zu erzählen. Janis schafft es nicht, mit Ana über das Geheimnis um das Schicksal ihrer beider Kinder zu sprechen. Almodóvar bricht in seinem Film Spaniens Schweigen über die Franco-Vergangenheit auf. Almodóvars Stil ist unverkennbar, auch in diesem Werk. Die bis ins kleinste Detail stilisierte Ausstattung, die Palette leuchtender Farben - von Kameramann José Luís Alcaíne virtuos ins Bild gesetzt. Die sinfonische Musik von Alberto Iglesias. Der Film feierte 2021 Premiere und erhielt zahlreiche Filmpreise, auch zwei Oscarnominierungen für Penélope Cruz und Alberto Iglesias.
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03:50
Der unsichtbare Puma
Im Herzen Südfrankreichs erstreckt sich ein für Nebel anfälliges Gebiet, in dem der Legende nach vor 250 Jahren eine blutrünstige Kreatur ihr Unwesen trieb. An diesem sagenumwobenen Ort geht seit fünf Jahren ein Gerücht um: Augenzeugen berichten von einem Tier mit großen Pranken und langem Schwanz, das Straßen mit einem einzigen Sprung überquert - kräftig genug, ein Pferd zu reißen und verstümmelt auf der Weide zurückzulassen. Ist die Bestie von Gévaudan wieder zurück? Der Tierfotograf Bruno Loisel hat eine rationalere Erklärung: Nur ein Tier passt zu all dem Beschriebenen  - der Puma! Die Großkatze wird vom Norden Kanadas bis zur Südspitze Argentiniens als mystisches Tier angesehen. Flink wie eine Katze und stark wie ein Löwe, sind seine Sinne sehr ausgeprägt - durch die Farbe seines Fells ist er an sein Umfeld so gut angepasst, dass er sich fast unsichtbar fortbewegen kann. In freier Wildbahn ist es kaum möglich, ihm zufällig zu begegnen. Wer sich auf seine Spur begibt, lässt sich selbst mit speziell ausgebildeten Spürhunden und Spurenverfolgern auf eine lange und schier unmögliche Expedition ein. Gerade diese Herausforderung sucht Bruno Loisel zu bewältigen - alleine und über 7.000 Kilometer vom natürlichen Puma-Verbreitungsgebiet entfernt. Um seine Chancen zu erhöhen, beginnt er die Suche am entgegengesetzten Ende: Kanada, der natürlichen Umgebung des Pumas. Dort will er die Techniken erlernen, die ihn vielleicht zum Ziel bringen werden. Im Bundesstaat Alberta begleitet er ein Forscherteam und einen Jäger, die mit dem Fang eines Pumas und dem Anbringen eines GPS-Halsbands endet. Aus Quebec bringt Bruno einen speziellen Duftköder mit, um die Großkatze zurück in Frankreich vor die Wildkamera zu locken. Werden sich die Bemühungen lohnen? Wird Bruno das Rätsel um die neue Bestie von Gévaudan lösen können?
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04:45
Bilder allein zuhaus
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.
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04:50
Mit offenen Augen
Im Dezember 2023 wurde in Kanada die erste Münze mit dem Konterfei von König Charles III. geprägt; bisher zierte seit den 1950er Jahren das Porträt der verstorbenen Queen Elizabeth II. kanadische Münzen, Banknoten und Briefmarken. Allerdings sorgt diese Entscheidung in dem Commonwealth-Land für Kontroverse. Der kanadische Künstler Steven Rosati, der das Porträt entworfen hat, schildert die Umstände dieses ungewohnten Auftrags. Auch andere Länder, die Charles III. als ihren König anerkennen, hinterfragen diese Tradition und weigern sich, neue Münzen zu prägen. Für die Commonwealth-Expertin Virginie Roiron ist die Debatte stellvertretend für die politischen und kulturellen Umbrüche, die der Staatenbund durchläuft.
de
06:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
07:05
Bilder allein zuhaus
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.
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07:10
Mit offenen Augen
Der 19-jährige Amerikaner Noah Tomkinson dokumentierte seine Flucht vor den Flammen auf der Hawaii-Insel Maui per Smartphone-Video. Auf wackligen Kamerabildern berichtet er mit angsterfülltem Blick von der Katastrophe. Rasch wurde das zuerst auf Instagram veröffentlichte Video von internationalen Medien aufgegriffen und verwendet, weil es die zerstörerische Gewalt des Feuers so eindrücklich zeigt. Noah suchte mit seiner Familie Schutz im Meer und durchlitt Todesängste – dennoch entschied er sich, alles zu filmen. In „Mit offenen Augen“ erzählt er, was ihn dazu bewogen hat. Der Medienwissenschaftler Maxime Fabre erklärt die Hintergründe dieses Trends, sich wie ein professioneller TV-Journalist per Handykamera selbst zu filmen.
de
07:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
07:30
GEO Reportage
Seit Jahrhunderten wird in Slowenien Bienenzucht betrieben. Vielfältige Landschaften sorgen für Pflanzenreichtum, ausreichend Nektar und sortenreinen Honig von höchster Qualität. Apis mellifera carnica, die Krainer Biene, ist der Stolz der slowenischen Bienenzucht. Die Imker engagieren sich mit Enthusiasmus für den Erhalt ihrer indigenen Honigbienen. Für die meisten Züchter bedeutet slowenische Imkerei ausschließlich Folklore und Tradition, keinesfalls aber ein kommerzielles Gewerbe. Eine neue Generation möchte dies nun ändern. Zu ihnen gehört Erik Luznar. Er möchte als Vollerwerbsimker durchstarten und hat dafür 300 Bienenvölker von seinem Vater Janez übernommen. Bereits in vierter Generation stellt Familie Luznar aus dem slowenischen Oberkrain Honig her. Doch nach den ersten verheißungsvollen Jahren beginnt diese Saison kalt und regnerisch. Viele Bienen verhungern und Erik muss sich etwas einfallen lassen, um die Tiere und sein Geschäft zu retten. So begibt er sich mit einem Teil seiner Völker auf Wanderschaft, um sie an anderer Stelle Pollen sammeln zu lassen. Eine Aufgabe, die durch die große Konkurrenz und den begrenzten Platz nicht einfach ist. Und es gibt noch weitere Probleme, mit denen sich Erik herumschlagen muss: Die angestrebte Artenreinheit der Krainer Biene ist durch benachbarte italienische Bienen bedroht. Außerdem bereiten Bären den Imkern zunehmend Sorgen. Wird es Erik schaffen, trotz dieser Herausforderungen sein Geschäft auch in dieser Saison am Leben zu erhalten? „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
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08:25
Stadt Land Kunst
Symi: Jean d’Ormessons griechisches Kleinod Der Romanheld von Jean d’Ormessons "La Douane de mer" verlebt auf der südöstlich von Griechenland unweit der Türkei liegenden Insel Symi die glücklichsten Tage seines Lebens. Zwar stirbt der Protagonist O bereits auf der ersten Seite, aber sein Geist lebt fort und erklärt seinem Gegenüber - einem Außerirdischen - seine Sicht auf die Welt. Die Schilderung gerät zu einem wahren Loblied auf das menschliche Dasein, das Mittelmeer und die unvergleichliche mediterrane Lebensart. Bourbon Whiskey: Kentuckys ganzer Stolz Westlich der Appalachen befindet sich das ländlich geprägte, konservative Kentucky. Bewaldete Hügel und zahllose kleine Wasserläufe prägen die Landschaft. Das Good Old Kentucky ist berühmt für seine Rennpferd-Zuchtställe und sein Nationalheiligtum, den Bourbon Whiskey. Anhand der Geschichte des legendären Kornbrands lässt sich die Geschichte der USA nacherzählen: von den ersten Siedlern bis zur Gegenwart. Argentinien: Lucas grillt! In La Plata kauft Lucas ganze sieben Kilogramm Fleisch. Sicher ist sicher - man weiß schließlich nie, wie viele Überraschungsgäste dazu stoßen. Sein Grillgeheimnis: langsames Braten auf der perfekten Glut. Serviert wird das Fleisch mit einer Würzsoße auf Kräuterbasis: Chimichurri. Sie enthält Chili, Kräuter und Essig. Italien: Eine Baronin rettet Portofino Portofino in Ligurien ist weltbekannt. Seit sich Prominente aus der ganzen Welt hier die hübschen Häuser mit ihren bunten Fassaden reihenweise unter den Nagel reißen, hat der kleine Ort östlich von Genua ein wenig an Ursprünglichkeit eingebüßt. Hätte sich nicht einst eine schottische Baronin in das kleine, romantische Fischerdorf verliebt, wäre es um ein Haar verschwunden. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
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09:10
Stadt Land Kunst
Jean-Baptiste Lully und der Glanz von Versailles Im Schloss von Versailles finden jeden Sommer nächtliche Wasser- und Lichtspiele statt, wie sie Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert, dem Grand Siècle, gern veranstaltete. Gespielt werden dazu Werke von Jean-Baptiste Lully, der seine Kunst mehr als drei Jahrzehnte lang in den Dienst des Sonnenkönigs stellte. Der in Florenz geborene und aus einfachen Verhältnissen stammende Komponist und Tänzer trug mit seiner Musik den Glanz der französischen Monarchie nach ganz Europa. Albanien: Zu Besuch bei den eingeschworenen Jungfrauen Burr ist Albanisch für „Mann“, Burrnesha ist eine weibliche Abwandlung und bedeutet so viel wie „Männin“. Seit dem Mittelalter gab es in den abgelegenen Dörfern des Landes Frauen, die wie Männer lebten und dieselben Privilegien genossen wie sie. Die Burrneshas nahmen keine Geschlechtsumwandlung vor, sondern legten einen Jungfräulichkeitsschwur ab. Danach gaben und kleideten sie sich wie Männer und verzichteten auf Familie und Kinder. Dieser in Europa einmalige Brauch gilt als Vorreiter der Transidentität und ermöglichte es Frauen über die Jahrhunderte, der Zwangsehe und dem Fluch patriarchaler Gewalt zu entgehen. Jamaika: King Sharlos Rasta Pasta In Negril bereitet King Sharlo seine Rasta Pasta zu, Nudeln aus der jamaikanischen Nationalfrucht Akee, die derselben Familie angehört wie die Litschi. Karotten, Paprika, Süßkartoffeln und Okras begleiten das Gericht, das dank Kokosmilch schön cremig wird. Gewürzt wird das Ganze mit Thymian, Frühlingszwiebeln und Curry. Der Müllkönig von Lissabon Der Tejo hat zwei Gesichter. Der geschichtsträchtige Fluss, der bei Lissabon in den Atlantik mündet und im 15. Jahrhundert Seefahrer in die Neue Welt aufbrechen sah, verleiht der portugiesischen Hauptstadt ihren besonderen Charme. Doch er hat auch ein verstecktes Ufer, das der Stadt lange als Müllhalde diente. Der Unrat machte einen Bauern zum König. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
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10:00
Vatikanstadt. Ein Hauch von Ewigkeit
Auf dem Vatikanischen Hügel verdichten sich 2.000 Jahre Kirchengeschichte auf einzigartige Weise. Ein einfaches Grab vor den Toren Roms wurde zur Wiege des Papsttums und zum Zentrum der Christenheit. Neben den in Archiven und handschriftlichen Sammlungen festgehaltenen historischen Zeugnissen ist der Vatikan auch ein architektonisches Meisterwerk, das weltberühmte Schätze der Malerei und Bildhauerei beherbergt. Wie wurde aus einem kleinen Hügel ein Brennpunkt von Kunst, weltlicher und kirchlicher Macht? Und welchen Beitrag haben Malerei, Bildhauerei und Architektur zur Machtentfaltung des Papsttums geleistet? Heute öffnet die Wissenschaft Türen des Vatikans, die das päpstliche Geheimnis zuvor verschlossen hielt. Archäologen erforschen Katakomben und Nekropolen, um die Ursprünge der Ewigen Stadt freizulegen. Historiker ergründen die Geschichte des Petersdoms von der Grundsteinlegung über den Abriss bis zum Neubau der Basilika und ihrer Erweiterung zum monumentalen Prachtbau. Restauratoren lüften Geheimnisse um die Fresken der Renaissance, Paläografen entziffern Handschriften aus den Archiven und stoßen dabei auf Zeugnisse der Baumeister dieses architektonischen wie spirituellen Abenteuers. In einer Mischung aus Animation und Dokumentation zeigt der Film, wie große Künstler nach den Vorgaben visionärer Päpste zwei Jahrtausende lang zur Machtentfaltung beigetragen haben.
de
11:30
Nelken für die Revolution
Am 25. April 1974 begann Portugals überraschender Weg in die Freiheit. Die Aufständischen beendeten einen blutigen Krieg, den Portugal seit Jahren in Afrika führte. Als „Nelkenrevolution“ wurde dieser Tag weltberühmt. Denn die Soldaten um Salgueiro Maia, die gegen das Regime putschten, steckten Nelken in ihre Gewehrläufe als Zeichen ihrer friedlichen Absichten. Lissabon wurde Schauplatz einer atemberaubend spannenden Militäraktion und einer begeisterten Bewegung für die Freiheit.Bewegende Berichte von Zeitzeugen hat Brigitte Kleine für diese Dokumentation aufgenommen. „Ein Streichholz, irgendjemand, der die Kontrolle verliert, hätte ausgereicht, um ein Blutbad anzurichten“, erzählt Oberst Carlos Matos Gomes, der den Militärputsch mitgeplant hat. Radioreporter Adelino Gomes erinnert sich noch heute minuziös an jeden einzelnen Wendepunkt jenes Tages. Dazu zeigt die Dokumentation Archivmaterial, das erstmals außerhalb Portugals zu sehen ist. Mittendrin war damals eine Frau mit einem Arm voller Nelken, die sie an die Soldaten verteilte: Celeste Caeiro schenkte damals der Revolution ihren mythischen Namen.Die junge schwarze Portugiesin Mafalda Fernandes untersucht in diesem Film, welche Nachwirkungen die Nelkenrevolution bis heute hat und welche Rolle sie auch noch 50 Jahre danach im Leben der Portugiesinnen und Portugiesen und in ihrer eigenen Geschichte spielt.
de
12:15
Der erste Portugiese
Ein letzter Blick auf den Ozean, dann startet der junge Portugiese sein Moped und fährt los. Ist es Schicksal oder Zufall, dass der Motor in einem kleinen deutschen Städtchen am Rande des Odenwaldes streikt? 1962 gibt es dort zwei Fabriken und Arbeit. Der junge Mann bleibt in Groß-Umstadt hängen. Wenige Jahre später sind dort von 12.000 Einwohnern über 2.000 Portugiesen; die im Verhältnis größte portugiesische Gemeinde Deutschlands. Aber der Mann mit dem Moped soll der Erste gewesen sein und heute behaupten viele, irgendwie mit ihm verwandt zu sein. Als Kinder kommen die Geschwister Alice, Carlos und Adolfo nach Groß-Umstadt. Der älteste Sohn darf nicht weiter auf die höhere Schule gehen, der jüngere muss die Schule verlassen, als er 14 ist. Sie montieren nun Kronleuchter in einer Fabrik und helfen den Eltern, deren Traum zu erfüllen: schnell Geld verdienen für ein besseres Leben in Portugal. Eines Tages ist es so weit; die Eltern gehen zurück. Womit sie nicht gerechnet haben: dass ihre Kinder in Groß-Umstadt zu Hause sind. Die Söhne rebellieren und bleiben. Die erst 15-jährige Alice muss mit den Eltern zurück und weint bis Portugal. Aber anders als ihre Brüder hat sie studiert, ist heute Deutschlehrerin und hat doch immer diese traurig-schöne Sehnsucht, portugiesisch Saudade. Adrian Oeser erzählt in seiner Dokumentation vom Fortgehen, Ankommen und Bleiben mehrerer Generationen von Gastarbeitern. Super-8-Aufnahmen und private Videos machen die Zeit lebendig. Ob es den ersten Portugiesen tatsächlich so gab, wie man sich erzählt, bleibt ein Rätsel. Aber so einen gibt es überall.
de
13:05
Re: Der längste Tunnel der Welt
Seit 16 Jahren wird gebohrt, 2032 soll der Bahntunnel zwischen Innsbruck (Tirol) und Franzensfeste (Südtirol) fertig sein. Planungschef Andrea Lussu ist jeden Tag unterwegs in den kilometerlangen Tunnelbaustellen, überwacht Sprengungen und den Einsatz der 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Ida“. Unweit von der Baustelle wird das idyllische Padastertal zur Deponie - kilometerlange Förderbänder liefern unablässig Abraummaterial aus dem Berg. Dennoch ist Ingenieur Lussu überzeugt, mit dem Tunnel der Umwelt langfristig zu helfen. Die Betreiber gehen davon aus, mit dem Eisenbahntunnel vor allem den belastenden Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bekommen.   Das ist auch nötig, damit die stark frequentierten Autobahnen über die Alpen entlastet werden. In großer Höhe inspiziert Ingenieur Peter Augschöll vom österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG daher regelmäßig die Brücken und warnt:  Viele Brücken sind marode. Es drohen jahrelange Baustellen auf der beliebten Alpenstrecke. "Re:" begleitet Peter Augschöll bei zwei Brückeninspektionen auf und unter der Brennerautobahn.  Die Nutzung des Tunnels ist allerdings erst möglich, wenn auch die Bahnzulaufstrecken im Norden und Süden fertiggestellt sind. Doch hier gibt es massive Verzögerungen, auch weil Martin Feichter, Bürgermeister des Südtiroler Weindorfs Auer, sich weigert, die Trasse in die Bauplanung einzutragen. Die Strecke würde seinem Ort Lärm und Schuttberge bescheren und einigen Bürgern droht sogar die Enteignung. Es ist also noch ein langer Weg, bis der erste Zug durch den Tunnel rollen wird. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
13:40
Stadt Land Kunst
(1): Bangladesch durch KinderaugenDer 2002 in Cannes ausgezeichnete Film „Matir Moina“ ist von den Kindheitserlebnissen seines Regisseurs Tareque Masud inspiriert und erlaubt einen einzigartigen, sehr intimen Blick auf das Leben in Bangladesch: Familienalltag, Volksweisheiten aus dem Dorf, das Leben in der Koranschule. Die Zuschauer erleben das Bangladesch der 1960er Jahre, als das Land noch „Ostpakistan“ hieß und kurz vor seiner Unabhängigkeit stand. Ein Volk, geeint vom Wunsch nach Freiheit.(2): St. Kilda: Schottlands Inseln der StilleIm Nordatlantik vor Schottland befindet sich die Inselgruppe St. Kilda. Sie zählt zu den Äußeren Hebriden und verkörpert par excellence das Bild von stiller Einsamkeit und der Schönheit unberührter Natur. Der Archipel ist Brutgebiet zahlreicher Seevögel. Trotz der unwirtlichen Umgebung dieser Inseln leben hier seit Jahrtausenden auch einige wenige Menschen fernab des schottischen Mutterlands.(3): Peru: Pamelas gebratenes RinderfiletIn Lima bereitet Pamela ein peruanisches Gericht mit spanischen, asiatischen und andinen Einflüssen zu. In einer Pfanne brät sie Rinderfiletstreifen in einer Sojasoße und mit einem Schuss Essig. In einem zweiten Topf schmoren Tomaten, Zwiebeln und Chili mit Koriander. Serviert wird das Gericht mit selbst gemachten Pommes Frites und Reis.(4): Österreich: Forschung auf schwindelerregenden HöhenIn den Ötztaler Alpen bildet der Gurgl-Gletscher vor strahlend blauem Himmel eine atemberaubende Kulisse. Wir befinden uns am äußersten Zipfel Österreichs. Gleich dahinter beginnt Italien. Die höchsten Gipfel erreichen hier über 3.700 Meter - ideales Experimentierfeld für einen Wissenschaftler, der nach Höherem strebt. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:25
Stadt Land Kunst
(1): Marlen Haushofer im Österreich hinter der WandMarlen Haushofers 1963 erschienener Roman „Die Wand“ wurde zum Weltbestseller. Er handelt von einer Frau, die bei einem Wochenendaufenthalt in einer Jagdhütte in den österreichischen Bergen auf unerklärliche Weise durch eine unsichtbare Wand vom Rest der Welt isoliert wird und zu schreiben beginnt, um nicht den Verstand zu verlieren. Man kann die Frau als Doppelgängerin ihrer Autorin sehen. Im konservativen Österreich der 1960er Jahre und im Schatten der latenten atomaren Bedrohung schrieb auch die Hausfrau Marlen Haushofer, um bei Verstand zu bleiben.(2): Marseille: In den Calanques der ArbeiterDie Calanques zwischen Marseille und Cassis muten an wie ein zeitloses, unberührtes Naturparadies. Doch nicht immer waren die schmalen Buchten mit ihren steilen Felswänden und pittoresken Stränden ein Ort süßen Nichtstuns. Von 1810 bis 2009 wurde in den Calanques geschuftet. Rund 20 Steinbrüche und Fabriken gab es an der Südküste von Marseille. Die vernarbten Felsen von Port-Miou zeugen bis heute von dieser vergessenen Arbeitervergangenheit der Calanques.(3): Argentinien: José Luis' Kartoffel-TortillaIn Mendoza serviert José Luis eine herzhafte Tortilla. In einer speziellen Doppelpfanne bereitet er ein Omelett zu. Dann mischt er Kartoffeln und Frühlingszwiebeln unter, die zuvor mit Kümmel, Paprika und Merkén - einem scharfen Pulver aus geräuchertem Chili, Koriander und Salz - angebraten wurden. Zur Kartoffel-Tortilla gibt es Entrecote.(4): Marquesas: Auf der Suche nach der verlorenen TätowierungDas Wort Tattoo geht auf das tahitische „Tatau“ zurück, was so viel bedeutet wie „Wunden schlagen“. In Europa wurde die Kunst des Tätowierens von der Kirche geächtet und verschwand seit dem Mittelalter praktisch ganz. Auf den von Frankreich verwalteten Marquesas-Inseln gelang es einem deutschen Mediziner und Ethnologen, dieses polynesische Kulturerbe vor der Auslöschung zu bewahren … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
15:15
Blutholz
Vor 40 Jahren hat Hans Schüssler Rumänien verlassen. Die schmerzhaften Erinnerungen an seine alte Heimat und seine Vergangenheit ertränkt er in Alkohol. Doch als Jens Baumann, Manager einer deutschen Holzfirma, spurlos verschwindet, erhält er den Auftrag, nach Kronstadt am Fuße der rumänischen Karpaten zurückzukehren. Als ehemaliger Soldat, der darauf spezialisiert war, Menschen im Ausland aufzuspüren, soll Hans für Aufklärung sorgen. Keine einfache Aufgabe, denn weder die junge Anwältin der Firma, Katja Schöne, noch seine rumänischen Kollegen geben sich kooperativ.Zudem wird Hans von seiner traumatischen Vergangenheit eingeholt: Beim Schmuggel illegaler Westwaren geriet er einst in rumänische Haft, wurde jedoch durch die BRD freigekauft. Bis heute sind ihm die Hintergründe unklar. Bei seinen Ermittlungen stößt Hans auf Widerstände und wird massiv bedroht. Er trifft seine alte Jugendliebe Sylvia wieder, die für das Bürgermeisteramt von Kronstadt kandidiert, sich in ihrem Karrierestreben aber suspekt verhält. Allen Drohungen zum Trotz ermittelt Hans im Fall Baumann weiter: Ein Erdrutsch infolge illegaler Abholzungen in den Karpaten, ein verschüttetes Roma-Dorf, Unstimmigkeiten bei der Rückübertragung der Eigentumsrechte der einst staatlich annektierten Gebiete von Europas größtem Urwald - in all das scheint Baumanns Holzfirma verwickelt zu sein. Inmitten eines Strudels aus Veruntreuung, Gewalt und den Intrigen einer skrupellos agierenden Holzmafia muss Hans sich schließlich auch von den eigenen Illusionen seiner Vergangenheit trennen ... „Blutholz“ überzeugt mit einem packenden Kriminalfall, der sich inmitten der atemberaubend schönen Karpaten abspielt. Regie führte Thorsten C. Fischer, der unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Zur hochkarätigen Besetzung gehören neben Joachim Król („Berlin Alexanderplatz“, „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“) in der Hauptrolle Désirée Nosbusch („Bad Banks“), Alina Levshin („Kriegerin“) und Peter Franke („Das Wunder von Bern“).
de
17:55
Afrika - Den ersten Menschen auf der Spur
Die Menschheit entstand vor mehr als zwei Millionen Jahren in Afrika. Seit Jahrzehnten suchen und untersuchen Wissenschaftler die Überreste der ersten Menschen, um die Geschichte unserer Evolution zu rekonstruieren. Doch eine wesentliche Frage bleibt: Wo genau tauchten unsere Vorfahren auf diesem riesigen Kontinent auf?Mittlerweile gilt die Vorstellung von einer einzigen Wiege in einem begrenzten Gebiet als überholt. Die Suche nach unseren Ursprüngen wird nunmehr auf ganz Afrika ausgedehnt. Dabei folgt die Dokumentation den Spuren, die unsere direkten Vorfahren hinterlassen haben: den Australopithecinen.Ein Forscherteam aus Archäologen und Paläontologen unter der Leitung des französischen Wissenschaftlers Laurent Bruxelles hat sich zum Ziel gesetzt, uralte Fossilien aufzuspüren, vor allem in Gebieten, in denen bisher noch nie welche gefunden wurden. Das ist das Projekt Human Origins. Jahr für Jahr durchkämmen seine Spezialisten ganze Regionen auf außergewöhnlichen und bisweilen riskanten Expeditionen im Süden und Osten Afrikas.Gemeinsam mit dem Taucher Frédéric Swierczynski begibt sich Lauren Bruxelles auf die Suche nach den Ursprüngen der Menschheit. Die beiden sammeln wissenschaftliche Hinweise für die Theorie, dass sich die Wiege der Menschheit über ganz Afrika erstreckt und nicht, wie lange Zeit angenommen, auf den Großen Afrikanischen Grabenbruch in Äthiopien und auf Südafrika beschränkt, wo bislang die einzigen relevanten Fossilien gefunden wurden.Bei zahlreichen Ausgrabungen und Tauchgängen erkunden sie unterirdische Welten und suchen nach Antworten auf eine bedeutende Frage: Haben die Vorfahren der Menschen schon vor über drei Millionen Jahren das über die heutigen Landesgrenzen hinausgehende südliche Afrika bevölkert?
de
18:50
Das Gesetz der Löwen (2/3)
Einst streiften Abertausende Löwen durch die Savannen von ganz Afrika, mächtige Rudel herrschten Seite an Seite. Und noch immer gibt es solche Gegenden, wo die Natur mit all ihrer Gewalt regiert. Die dreiteilige Reihe, die sechs Jahre lang gedreht wurde, führt nach Tansania und erzählt die Saga dreier Löwenrudel. Das Kapunji-Tal ist eine üppige Oase im Ruaha-Nationalpark in Tansania. Selbst in der Gluthitze des Sommers gibt es Wasser im Überfluss. In der Trockenzeit kommen die Elefanten zur Oase. Mit dem Rüssel graben sie tief im Sand nach sauberem Wasser. Die Kapunji-Löwen machen es ihnen nach. Dieses für Löwen ungewöhnliche Verhalten ist im Tal nicht selten. Schon bald wird die friedliche Atmosphäre umschlagen, denn im Gefolge einer Büffelherde nähert sich eine Gruppe männlicher Löwen. Sie sind den nomadisierenden Njaa-Löwinnen nicht entgangen, die den Büffelherden folgen und sie als ihr Revier betrachten. Doch selbst die mutigsten Löwinnen im Rudel trauen sich nicht zu jagen, solange die Männchen in der Nähe sind. In der Trockenzeit kommen die Elefanten zur Oase. Mit dem Rüssel graben sie tief im Sand nach sauberem Wasser. Die Kapunji-Löwen machen es ihnen nach. Dieses für Raubkatzen ungewöhnliche Verhalten ist im Tal nicht selten. Die paradiesische Atmosphäre wird jedoch bald umschlagen. Aus dem nahen Ruaha-Tal ist Löwengebrüll zu hören. Einzelgänger aus mehreren Rudeln unterschiedlicher Reviere jagen mit vereinter Kraft Büffel. Auch die nomadisierenden Njaa-Löwinnen folgen den Büffelherden, die sie als ihr Revier betrachten. Doch mit männlichen Löwen würden sie es nie aufnehmen. Deshalb gedulden sie sich, bis diese ihre Jagd beendet haben. In der Nähe des Kapunji-Tals lebt das größte Rudel des Ruaha-Parks. Hunger und Durst quälen die Löwinnen und ihre Jungen mehr und mehr. Deshalb verlassen sie ihr Revier und ziehen zur Oase, wo sie genügend Wasser und Nahrung finden. Eine Giraffe ist ins Tal gekommen, um zu trinken. Von den Baobab-Löwen beobachtet schleichen sich die Kapunji-Löwen an. Dann passiert etwas äußerst Seltenes: Die Baobab-Löwen helfen den Kapunji-Löwen, die Giraffe zu erlegen, um sie dann gemeinsam mit ihnen zu verschlingen. Die Njaas, denen die ungewöhnliche Kooperation nicht entgangen ist, versprechen sich leichte Beute. Plötzlich greift die Anführerin des Njaa-Rudels eine einzelne junge Baobab-Löwin, die ihr zu nahe gekommen ist, brutal an. Mit einem einzigen Biss durchtrennt die kampferprobte Großkatze der Jüngeren die Wirbelsäule. Die anderen Njaa-Löwen kommen herbei, um ihr endgültig den Garaus zu machen. Letztlich teilen sich alle drei Rudel das Fleisch der Giraffe. Im Kapunji-Tal kehrt wieder Ruhe ein; angesichts der Fülle an Nahrung und Wasser scheint das Leben hier paradiesisch. Doch schon bald wird sich das Leben der Kapunji-Löwen und ihrer Jungen ändern, denn der Anführer des Rudels wird einen männlichen Nachkommen verjagen müssen.
de
19:35
Die wimmelnde Welt der Termiten
„Die wimmelnde Welt der Termiten“ handelt von einer Entdeckung des tschechischen Entomologen Dr. Jan Šobotník: Sein Team fand heraus, dass eine südamerikanische Termitenart sich bei Gefahr selbst in die Luft sprengt. Wird ein Arbeiter der Art Neocapritermes taracua von anderen Termiten oder Ameisen angegriffen, kann er als letzten Ausweg seinen eigenen Körper zum Platzen bringen und die feindlichen Tiere mit einem dabei austretenden giftigen Sekret töten. Möglich ist dies dank eines rucksackartigen Körperteils, das blaue Kristalle enthält. Opfert sich eine Termite zur Verteidigung ihrer Kolonie, so vermischen sich die Kristalle aus dem Rucksack mit dem Sekret ihrer Speicheldrüsen zu einer klebrigen Masse, die die Angreifer entweder lähmt oder sofort tötet. Jan Šobotník veröffentlichte seine Erkenntnisse im Wissenschaftsmagazin „Science“, woraufhin zahlreiche weitere Medien in aller Welt darüber berichteten. Ein YouTube-Video über die Kamikaze-Termiten verbuchte über 100.000 Klicks.Die Dokumentation begleitet Jan Šobotník in verschiedenen Phasen seiner Arbeit sowie auf einer Expedition nach Äquatorialafrika. Der Wissenschaftler von der Agraruniversität Prag leitet ein internationales Forscherteam, mit dem er Untersuchungen an schwer zugänglichen Orten - wie dem Dickicht des tropischen Regenwaldes - durchführt. Dort zeichnete er beispielsweise mit einer Hochgeschwindigkeitskamera die bisher schnellste im Tierreich gemessene Bewegung auf.Weitere Fragen, der die Dokumentation nachgeht: Wie und nach welchen Prinzipien agiert die moderne Forschung? Vor welchen Herausforderungen steht die akademische Gemeinschaft heute?
de
20:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
20:40
Re: Wenn das Jugendamt eingreift
Verwahrlosung, Gewalt oder sexuelle Übergriffe - jeden Tag gehen im Jugendamt Essen Meldungen mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dann schnell handeln und den Fällen nachgehen. Was ist in den Familien los? Ist ein Kind in Gefahr? Das letzte Mittel der Behörde ist eine sogenannte Inobhutnahme. Dann wird das Kind sofort in eine Kurzzeitpflegefamilie oder in eine Notunterkunft gebracht. Ein tiefer Einschnitt für eine Familie und das betroffene Kind.Sozialpädagogin Charline Jakobi betreut neben den akuten Fällen rund 30 Familien, die Schwierigkeiten haben. Bis sie und ihre Kollegen sich durchringen, ein Kind in Obhut zu nehmen, versuchen sie - wenn möglich - die gefährdeten Familien zunächst mit Überzeugungsarbeit und ambulanten Familienhilfen zu unterstützen. Erst wenn das nicht weiterhilft, wird das Kind aus der Familie genommen.Doch den Jugendämtern wird häufig angelastet, Kinder übereilt und ohne ausreichenden Grund aus ihren Familien zu reißen. Diese letzte aller Maßnahmen schürt auch bei Sozialarbeiterin Charline Jakobi immer wieder Zweifel. Ist es wirklich der richtige Schritt? Könnten die Eltern noch besser unterstützt werden? Und kann das Jugendamt weitere Maßnahmen noch schultern?Denn Jugendämter in ganz Deutschland arbeiten längst an der Belastungsgrenze und darüber hinaus: zu wenig Fachpersonal, zu wenige Unterkünfte, zu viel Bürokratie und zu wenig Zeit für präventive Maßnahmen in den Familien. Das treibt auch Charline Jakobi um: „Ich kann es oft nicht aushalten, nicht allen gerecht zu werden.“ Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
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21:15
Geheimdiplomat Bundeskanzler
Im Sommer 1988 reiste Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war ein ungewöhnlicher Deal, der beim Besuch Honeckers 1987 in Bonn vereinbart wurde. Als Honecker zusagte, hatte Kohl drei Bedingungen: Die Presse dürfe nichts erfahren. Ihm sollten Begegnungen mit DDR-Offiziellen erspart bleiben. Und er wünschte sich, nicht von der Staatssicherheit belagert zu werden.Beim Grenzübertritt waren die DDR-Grenzer zwar vorbereitet, doch mehr wusste niemand: Die Staatssicherheit hatte kaum Informationen, was Kohl unternehmen wollte.Um offiziell Kohls Sicherheit zu gewährleisten, hatte man Kohl Honeckers Leibwächter zur Seite gestellt. Kohls Berater Wolfgang Bergsdorf erinnert sich, wie Kohl durch die DDR-Fußgängerzonen flanierte. Dort verteilte Kohl Autogramme und nahm Ausreisewünsche entgegen. Während DDR-Geheimdienstler vergeblich auf den Kanzler warteten, ließ er sich mit DDR-Bürgern fotografieren.Die Stasi-Protokolle hinterlassen ein Bild der potemkinschen Wirklichkeit der DDR-Herrschaft. Kohl müsse sich den Menschen aufdrängen, wurde berichtet. Da die Menschen von Kohl kaum Notiz genommen hätten, sei die Reise für Kohl eine große Enttäuschung gewesen, frohlockte Honecker.Die Dokumentation blättert die unbekannte Reise Kohls mit ihren absurden Momenten auf und zeigt den Zustand der DDR kurz der Selbstauflösung. Auch sein langjähriger Fahrer Eckhard Seeber berichtet, wie der Bundeskanzler im Stil eines Geheimdiplomaten die Chance nutzte und er mit großer Freude die Stasi narrte.
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22:00
Willy Brandt und der Spion, der ihn stürzte
April 1974: Deutschland ist geteilt. Im Bonner Kanzleramt wird der Spion Günter Guillaume enttarnt. Bundeskanzler Willy Brandt tritt am 7. Mai zurück. Die Deutschen in West und Ost sind bestürzt. Warum hatte es Ostberlin ausgerechnet auf diesen Kanzler abgesehen? Wie kein Politiker zuvor hat Brandt für eine bessere Beziehung zwischen den beiden deutschen Staaten gesorgt. Oder stecken ganz andere Interessen hinter der Spionagemission im Kanzleramt?Für Pierre Boom, den Sohn des Agenten, sind die Verhaftung und der Rücktritt ein Schock. Er hatte keine Ahnung vom Doppelleben seiner Eltern, keine Verbindung zur DDR und war als Jugendlicher großer Fan und Unterstützer von Willy Brandt. Nun sind die Eltern im Gefängnis und das Vorbild gestürzt. Ein Abgrund für den Sohn des Verräters, der in die ihm unbekannte DDR geholt wird.Nun hat Pierre Boom erstmalig Einblick in über 600 Dokumente der westdeutschen Spionageabwehr erhalten. Es wird deutlich, mit welchem enormen Aufwand die Eheleute Guillaume ihre Tarnung betrieben und wie es doch zu einem entscheidenden Fehler kam.Die Dokumentation geht auf Spurensuche nach Norwegen, an die Côte d'Azur und ins Berliner Umland. Wer spielte welche Rolle? Warum wurde Sohn Pierre 1975 nach Ostberlin gelockt? Warum sollte er auf keinen Fall die DDR wieder verlassen? Auf den ersten Blick handelt es sich um ein Katz-und-Maus-Spiel der Geheimdienste, es wird getarnt, getäuscht und geflunkert. Ein genauerer Blick offenbart den Fanatismus der DDR-Staatssicherheit, der beinahe zu einer Tragödie geführt hätte.
de
22:45
Lava (1/4)
Islands mythenumwobene Halbinsel Snæfellsnes wird ein Ort des Verbrechens. Ein hoch verschuldeter Bankier wird in seinem luxuriösen Sommerhaus tot aufgefunden. Die Ermittler gehen von einem Mord aus. Aus der Hauptstadt Reykjavík wird der erfahrene Ermittler Helgi Runarsson an die Seite der unerfahrenen Ortspolizistin Gréta beordert. Da der Bankier viele Feinde hatte, geraten gleich mehrere Verdächtige ins Visier. Unterdessen werden ein Vater und seine sechsjährige Tochter nach einem Ausflug in das gigantische Lavafeld unter dem alles überragenden Gipfel des Snæfellsjökull als vermisst gemeldet. Könnte ein Serienkiller sein Unwesen treiben? Aus Reykjavík wird der erfahrene Ermittler Helgi Runarsson ins abgelegene Örtchen Holl gerufen, um die lokalen Ordnungshüter zu unterstützen. Dort wurde der hoch verschuldete Bankier Björn Sveinsson in seinem luxuriösen Sommerhaus tot aufgefunden. Am Tatort trifft er auf die unerfahrene Polizistin Gréta, seine Ermittlungspartnerin. Diese ist überzeugt, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Die Umstände weisen jedoch eher auf einen Mord hin.Gefunden wurde der Tote von Audur, einer Hotelbesitzerin und guten Bekannten des Opfers. Ari, der Schwager und Geschäftspartner des Bankiers, taucht im Haus auf, um wichtige Unterlagen abzuholen. Vom Mord an Björn Sveinsson zeigt er sich wenig berührt. Im Verhör gibt er an, während der Tatzeit in seinem Büro in der Hauptstadt gewesen zu sein.Egill, pensionierter Polizist und Vater von Audur, mischt sich in die Recherchen ein. Aufdringlich will er die Aufmerksamkeit auf den angeblich gewalttätigen Ex-Mann von Audur lenken, der in kriminelle Aktivitäten verwickelt sein soll. Helgi Runarsson verhört Audur, der man im Ort eine Beziehung zu dem toten Bankier nachsagte. Da ihr Alibi sich nicht bestätigen lässt, zählt sie zu den Verdächtigen.Das Verschwinden eines Vaters und seiner sechsjährigen Tochter von einer Exkursion ins Lavafeld sorgt ein weiteres Mal für Schlagzeilen. Suchtrupps und Rettungskräfte werden alarmiert. Unter den Einheimischen herrscht die weit verbreitete Annahme, nach Einbruch der Nacht kehre niemand mehr aus dem Lavafeld zurück. Beim Joggen stößt der ruhelose Helgi schließlich auf den schlimm zugerichteten Kadaver eines Hundes. Regisseur Reynir Lyngdal inszenierte den isländischen Thriller mit grandiosen Bildern mächtiger, karger Landschaften und reichert die packende Geschichte mit fein gezeichneten, markanten Figuren an. Lyngdal hatte viele Kurzfilme gedreht, bevor er mit dem Publikumsliebling „Our Own Oslo“ (2011) bekannt wurde. Mit „Lava“ erzielte er sowohl im eigenen Land als auch international großen Erfolg. Björn Hlynur Haraldsson, der den Ermittler Helgi Runarsson verkörpert, wirkte als Regisseur und Hauptdarsteller auch an der von ARTE koproduzierten Serie „Blackport“ (2021-2022) mit.
de
23:30
Lava (2/4)
Helgi Runarsson von der Polizei in Reykjavík wurde zur Aufklärung eines Mordfalls auf Islands Snæfellsnes-Halbinsel gerufen. Der Bankier Björn Sveinsson wurde ermordet in seinem luxuriösen Sommerhaus gefunden. Verdächtigt werden Audur, eine Freundin des Toten, und Ari, sein Schwager und Geschäftspartner. Als kurz darauf ein Mann mit seiner sechsjährigen Tochter bei einem Ausflug ins Lavafeld verschwindet, sieht die Polizei zunächst keinen Zusammenhang.Doch aus den Daten von Sveinssons Telefon ergibt sich, dass er in Kontakt zu Helena stand, der drogenabhängigen Mutter des verschwundenen Mädchens Vera. Veras Großvater entdeckt, dass ein Gewehr aus seinem Waffenschrank gestohlen wurde. Er lenkt den Tatverdacht nun auf Raggi, Helenas ebenfalls drogenabhängigen Mann, der Drohungen an Sveinsson geschickt hatte. Doch auch auf den Ex-Mann von Audur sind zwei Waffen registriert, und sie selbst hat nach wie vor kein Alibi.Helgis Kollegin Gréta findet heraus, dass Sveinssons letzter Anruf aus der Villa an Audur ging. Immer noch will Audur nicht sagen, wo sie in der Mordnacht wirklich war. Allerdings kann sie die Geschäfte zwischen Ari, Sveinsson und ihr nicht abstreiten. Die Untersuchung des Gewehrs, das beim Mordopfer gefunden wurde, ergibt, dass es nicht die Tatwaffe war. Die Verdachtsmomente gegen den verschwundenen Raggi verhärten sich, denn seine Fingerabdrücke werden auf einem Metallrohr und dem Waffenschrank gefunden. Währenddessen erhält Helgi an einer Tankstelle die Beschreibung eines Wagens mit einem Mädchen, das Vera sein könnte. Als er einen ähnlichen Wagen sieht, nimmt er die Verfolgung auf …
de

Programm-Guide - Freitag, 03.05.2024

00:15
Lava (3/4)
Helgi Runarsson aus Reykjavík ermittelt weiter im Mordfall auf Snæfellsnes. Auch das Verschwinden eines Vaters mit seiner sechsjährigen Tochter Vera beschäftigt den Ermittler. Durch die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera kann das kleine Mädchen schließlich gefunden werden. Auch der Vater wird kurze Zeit später in einer Schlucht im Lavafeld entdeckt. Es stellt sich heraus, dass er das Mordopfer, Björn Sveinsson, wegen erotischer Fotos seiner Frau auf dessen Handy erpresst hat. Doch hat er Sveinsson auch umgebracht? Es wird deutlich, dass Ari, Sveinssons Schwager, in Kokain-Geschäfte mit der Motorradgang „Shadow Riders“ verwickelt war. Bei seinem Alibi hat er anscheinend gelogen … Helgi Runarsson aus Reykjavík ermittelt weiter im Mordfall auf Snæfellsnes. Der vermisste Vater, Raggi, und seine sechsjährige Tochter Vera sind noch nicht wieder aufgetaucht. Auf dem Smartphone des Toten wurden erotische Bilder von Helena, der drogenabhängigen Mutter des Mädchens, gefunden. Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Durch eine Überwachungskamera an einer Tankstelle kann das Auto des Entführers von Vera ausfindig gemacht werden. Der Ermittler befreit das kleine Mädchen aus den Händen des Kidnappers. Währenddessen haben die Suchtrupps auch Raggi mehr tot als lebendig aus einer Schlucht im Lavafeld gezogen. Er ist nicht vernehmungsfähig.Die Aufnahmen der Überwachungskamera in Sveinssons Sommerhaus zeigen, dass Ari, der Schwager des Ermordeten, am Abend des Verbrechens in der Villa war. Ari wird festgenommen, doch er streitet die Tat weiterhin ab. Die Untersuchung seines Telefons ergibt allerdings, dass er mehrere Drohungen an das Mordopfer geschickt hat.Helgi versucht, durch die Befragung von Aris Ex-Frau weiterzukommen. Sie erzählt, dass sie und ihr Sohn von einem Unbekannten bedroht wurden, der dem Sohn eine Halskette gegeben hat. Der Kommissar erkennt den Anhänger an der Kette sofort. Er gehört dem Boss der „Shadow Riders“, einer gefährlichen Motorradgang, die wegen Drogenhandels verfolgt wird. Helgi war es zuvor nicht gelungen, die Freilassung des Gang-Mitglieds aus der U-Haft zu verhindern. Vermutlich hatte auch Ari, der kokainabhängig war, mit der Gang zu tun und schuldete ihnen Geld. Währenddessen gesteht Raggi, dass er in der Mordnacht beim Opfer war, um Sveinsson wegen der Fotos von seiner Frau zu erpressen. Als Helgi den Festgenommenen aufsucht, ist es zu spät, Ari wurde bereits wieder freigelassen. Wird Helgi ihn einholen, bevor die Motorradgang den Flüchtigen erwischt?
de
01:00
Lava
Helgi Runarsson aus Reykjavík ermittelt weiter im Mordfall auf Snæfellsnes. Der ermordete Bankier Björn Sveinsson wurde von einer guten Bekannten, der Hotelbesitzerin Audur, gefunden. Gemeinsam mit Sveinsson und dessen Schwager Ari war sie in ein kriminelles Insider-Geschäft verwickelt. Als Helgi Ari ermordet vor seinem brennenden Auto findet, wird ihm klar, dass ihn die Motorradbande „Shadow Riders“ auf dem Gewissen hat. Alles passt, doch dem Kommissar fehlen die Beweise, um deren „Captain“ dingfest zu machen.Helgi wird von einem anonymen Anrufer massiv bedroht und aufgefordert, die Ermittlungen in dem Fall einzustellen. Als der Kommissar seine Ex-Frau verständigen will, haben Unbekannte bereits seine Tochter entführt. Seine Kollegin Gréta ist währenddessen im Alleingang unterwegs. Sie versucht, von einem Mitglied der „Shadow Riders“ Informationen zu erpressen, und gerät dabei beinahe in die Fänge der gefährlichen Gang.Die Laboruntersuchungen können nachweisen, dass auf dem Ring des „Captains“ tatsächlich DNA-Spuren des Mordopfers Sveinsson sind. Helgi beginnt, die Arbeit des pensionierten Polizisten Egill ernst zu nehmen. In einer Videobotschaft kann dieser den Aufenthaltsort von Helgis Tochter erkennen. Helgi nimmt gemeinsam mit Gréta die Verfolgung auf. Können sie seine Tochter noch rechtzeitig retten?
de
01:50
Im Jahr des Drachen
Stanley White, Sohn polnischer Einwanderer und in seinen eigenen Augen ein Amerikaner zweiter Klasse, ist der härteste und meistausgezeichnete Cop in New York. Zwar ist er arrogant und selbstgefällig, doch macht er seinen Job verdammt gut. Sein neues Revier heißt Chinatown. Hier haben sich die Bosse der Triaden mit der Polizei schon seit langem arrangiert.In letzter Zeit steigt jedoch die Verbrechensrate rapide an. Drahtzieher könnte der junge, ehrgeizige Heroindealer Joey Tai sein, der sich vom Straßenkind zum gefürchteten Gangster entwickelt hat. Tai hat es geschafft, nach außen hin die Fassade eines angesehenen Geschäftsmanns zu errichten, der für wohltätige Zwecke in Chinatown jedes Jahr mehrere Millionen Dollar spendet. Der ehemalige Vietnamkämpfer White macht es sich zur persönlichen Lebensaufgabe, den chinesischen Mafiaboss zur Strecke zu bringen. Unterstützung erfährt er hierbei durch die Journalistin Tracy Tzu, die zwischen der amerikanischen Lebensweise und den Traditionen ihrer chinesischen Heimat hin- und hergerissen ist.White wird in der Wahl seiner Mittel immer extremer, um den verhassten Tai zu fassen. Auch seine Ehe mit der geduldigen Connie leidet unter seinem beruflichen Ehrgeiz. Um sein Ziel zu erreichen, ist er bereit, alles aufzugeben, was ihm bislang etwas bedeutet hat ... Das Drehbuch entstand nach dem gleichnamigen Roman von Robert Daley. "Im Jahr des Drachen" ist eine spannende und glänzend inszenierte Actionballade. Michael Ciminos vierter Spielfilm - nach "Die Letzten beißen die Hunde" (1974), "Die durch die Hölle gehen" (1978) und "Heaven's Gate - Das Tor zum Himmel" (1980) - taucht in das Gangstermilieu von New Yorks Chinatown ein. Koautor Oliver Stone, 1946 in New York City geboren, hat sich als Regisseur provozierender Filme wie "Platoon" (1986) und "Natural Born Killers" (1994) einen Namen gemacht. Er arbeitete auch als Drehbuchautor für Regiekollegen. So adaptierte er die Drehbücher zu Alan Parkers "12 Uhr nachts - Midnight Express" (1978) und Brian De Palmas "Scarface" (1983).
de
04:00
Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See
Der Katamaran „Nomade des Mers“ dringt in den Mangrovenwald vor, der in den Deltas der Flüsse Saloum und Sine im Senegal liegt, wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Gambia. Corentin kocht zweimal pro Tag für die Crew. Natürlich auf Holzfeuer - wie Milliarden andere Menschen auch. Dabei wird ihm bewusst, dass alleine für Kochfeuer enorm viel Holz verbraucht wird. Außerdem entwickelt ihr Kocher einen dichten, giftigen Qualm. Für Kochfeuer werden jedes Jahr weltweit Waldflächen gerodet, die der Größe Belgiens entsprechen. Der senegalesische Waldbestand ging in den letzten 50 Jahren um 40 Prozent zurück. Aber Corentin hat von einem Ersatzbrennstoff gehört: „grüne Kohle“ aus Bioabfällen, zum Beispiel Reisstroh. Jean Goepp ist Gründer des Vereins Nébéday, der seit Jahren im Senegal grüne Kohle fördert. Er erklärt der Crew seine Methode für die Herstellung dieses revolutionären nachhaltigen Brennstoffs, außerdem dürfen sie Frauengruppen bei der Produktion zusehen. Sie erfahren: Grüne Kohle ist nachhaltig, natürlich und der Qualm macht nicht krank. Nun möchte die Crew wissen: Ist ein Kocher mit grüner Kohle auch für den Katamaran geeignet?
de
04:25
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
06:20
28 Minuten
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe.
de
07:05
Mit offenen Karten - Im Fokus
Keine weiteren Informationen
de
07:10
Mit offenen Augen
Die olympischen Piktogramme, die erstmals bei den Spielen von Tokyo zum Einsatz kamen, sollen Besuchern aus aller Welt helfen, die Austragungsorte der Wettkämpfe in der Gastgeberstadt zu finden. Die für Olympia 24 entworfenen Bildzeichen sehen zwar schön aus, aber sind sie auch nützlich? Julie Matikhine vom Organisationsausschuss Paris 2024 erläutert die Hintergründe ihrer Entstehung. Tiphaine Guillermou von der Designagentur Graphéine beleuchtet ihre Geschichte seit 1964.
de
07:25
ARTE Journal Junior
Keine weiteren Informationen
de
07:30
GEO Reportage
Kurkuma ist ein ganz besonderes Gewürz und eine Hauptzutat von Curry. Ob gekocht, getrocknet, als Pulver oder Öl - Kurkuma dient in Indien in der Küche als Gewürz, in der Medizin als Arznei, im Haushalt als Färbemittel oder Schutz gegen Insekten. Und Kurkuma ist auch Zutat unzähliger religiöser Zeremonien. Hauptabbaugebiet der Kurkuma sind die Berge von Andhra Pradesh. Hier verarbeiten auch Veni Macs und Dr. Sudheer Krishna gemeinsam mit lokalen Bauern die Wunderknolle. Die beiden haben eine Kooperative gegründet, um Bio-Kurkuma zu produzieren. Denn nicht jedes Kurkumapulver ist auch Gold wert. Minderwertige Sorten, schlechte Verarbeitung und gepanschte Pulver finden ihren Weg auf den Markt. Dabei ist Kurkuma in der Kultur und Religion Indiens stark verwurzelt und begleitet das tägliche Leben vieler Bewohner als Gewürz und auch als Heilmittel. Der Wurzel wird desinfizierende, schmerzlindernde und antibiotische Wirkung zugesprochen. Sie soll gut für den Magen sein und zum Beispiel bei Gelenkschmerzen und Alzheimer helfen. Veni Macs betreibt in ihrem alten Dorf Chintapalle im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Arzt Dr. Sudheer Krishna, eine Kurkuma-Kooperative. Veni ist überzeugt, dass sie durch ihre Arbeit vor allem für die vielen Frauen der umliegenden Stammesdörfer eine sicherere Existenzgrundlage schaffen kann. So lernen alle Feldarbeiterinnen, wie sie wertvolle einheimische von minderwertigen Sorten trennen und durch gezielte Anbaumethoden eine besonders reichhaltige Ernte erzielen können. Und sollte dies gelingen, steht einem ausgelassenen Kurkumafest nichts im Wege! Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
08:25
Stadt Land Kunst
(1): Bangladesch durch KinderaugenDer 2002 in Cannes ausgezeichnete Film „Matir Moina“ ist von den Kindheitserlebnissen seines Regisseurs Tareque Masud inspiriert und erlaubt einen einzigartigen, sehr intimen Blick auf das Leben in Bangladesch: Familienalltag, Volksweisheiten aus dem Dorf, das Leben in der Koranschule. Die Zuschauer erleben das Bangladesch der 1960er Jahre, als das Land noch „Ostpakistan“ hieß und kurz vor seiner Unabhängigkeit stand. Ein Volk, geeint vom Wunsch nach Freiheit.(2): St. Kilda: Schottlands Inseln der StilleIm Nordatlantik vor Schottland befindet sich die Inselgruppe St. Kilda. Sie zählt zu den Äußeren Hebriden und verkörpert par excellence das Bild von stiller Einsamkeit und der Schönheit unberührter Natur. Der Archipel ist Brutgebiet zahlreicher Seevögel. Trotz der unwirtlichen Umgebung dieser Inseln leben hier seit Jahrtausenden auch einige wenige Menschen fernab des schottischen Mutterlands.(3): Peru: Pamelas gebratenes RinderfiletIn Lima bereitet Pamela ein peruanisches Gericht mit spanischen, asiatischen und andinen Einflüssen zu. In einer Pfanne brät sie Rinderfiletstreifen in einer Sojasoße und mit einem Schuss Essig. In einem zweiten Topf schmoren Tomaten, Zwiebeln und Chili mit Koriander. Serviert wird das Gericht mit selbst gemachten Pommes Frites und Reis.(4): Österreich: Forschung auf schwindelerregenden HöhenIn den Ötztaler Alpen bildet der Gurgl-Gletscher vor strahlend blauem Himmel eine atemberaubende Kulisse. Wir befinden uns am äußersten Zipfel Österreichs. Gleich dahinter beginnt Italien. Die höchsten Gipfel erreichen hier über 3.700 Meter - ideales Experimentierfeld für einen Wissenschaftler, der nach Höherem strebt. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
09:10
Stadt Land Kunst
(1): Marlen Haushofer im Österreich hinter der WandMarlen Haushofers 1963 erschienener Roman „Die Wand“ wurde zum Weltbestseller. Er handelt von einer Frau, die bei einem Wochenendaufenthalt in einer Jagdhütte in den österreichischen Bergen auf unerklärliche Weise durch eine unsichtbare Wand vom Rest der Welt isoliert wird und zu schreiben beginnt, um nicht den Verstand zu verlieren. Man kann die Frau als Doppelgängerin ihrer Autorin sehen. Im konservativen Österreich der 1960er Jahre und im Schatten der latenten atomaren Bedrohung schrieb auch die Hausfrau Marlen Haushofer, um bei Verstand zu bleiben.(2): Marseille: In den Calanques der ArbeiterDie Calanques zwischen Marseille und Cassis muten an wie ein zeitloses, unberührtes Naturparadies. Doch nicht immer waren die schmalen Buchten mit ihren steilen Felswänden und pittoresken Stränden ein Ort süßen Nichtstuns. Von 1810 bis 2009 wurde in den Calanques geschuftet. Rund 20 Steinbrüche und Fabriken gab es an der Südküste von Marseille. Die vernarbten Felsen von Port-Miou zeugen bis heute von dieser vergessenen Arbeitervergangenheit der Calanques.(3): Argentinien: José Luis' Kartoffel-TortillaIn Mendoza serviert José Luis eine herzhafte Tortilla. In einer speziellen Doppelpfanne bereitet er ein Omelett zu. Dann mischt er Kartoffeln und Frühlingszwiebeln unter, die zuvor mit Kümmel, Paprika und Merkén - einem scharfen Pulver aus geräuchertem Chili, Koriander und Salz - angebraten wurden. Zur Kartoffel-Tortilla gibt es Entrecote.(4): Marquesas: Auf der Suche nach der verlorenen TätowierungDas Wort Tattoo geht auf das tahitische „Tatau“ zurück, was so viel bedeutet wie „Wunden schlagen“. In Europa wurde die Kunst des Tätowierens von der Kirche geächtet und verschwand seit dem Mittelalter praktisch ganz. Auf den von Frankreich verwalteten Marquesas-Inseln gelang es einem deutschen Mediziner und Ethnologen, dieses polynesische Kulturerbe vor der Auslöschung zu bewahren … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
10:00
360° Reportage
Für die Wikinger, die die Färöer bevölkerten, war der Bootsverkehr zwischen den 18 Inseln überlebenswichtig. Heute ist Rudern Nationalsport und jeden Sommer Ende Juli finden die nationalen Wettkämpfe im Hafen der Hauptstadt Tórshavn statt. Dann treten um die 100 Teams in traditionellen Ruderbooten aus Holz gegeneinander an. Steuerfrau Jannie Dam Jacobsen trainiert dreimal wöchentlich ihr Team, sechs Frauen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Alle haben Familie, sind berufstätig oder studieren. Den kräftezehrenden Sport betreiben sie in ihrer Freizeit mit viel Ausdauer und ebenso viel Leidenschaft. Das Team will den diesjährigen Pokal gewinnen - in seinem blauen Holzboot. Anders als Sportboote wird es von Hand gefertigt und weist keinerlei Komfort auf. Wie viele Bewohner der grünen Inseln im Norden verfolgt auch Jóhannis Danielsen gespannt die Wettkämpfe - wenn er dafür die Zeit findet. Der Biologe ist ständig zwischen den 18 Inseln des Färöer Archipels unterwegs. Er erforscht die hier nistenden Seevögel, nimmt Bestandsaufnahmen von Trottellummen und Dreizehenmöwen vor. Regelmäßig bestückt Jóhannis Seevögel mit kleinen Peilsendern, um die Migration der Vögel verfolgen zu können. Per Helikopter hat er auch auf der entlegenen Insel Mykines zu tun, wo nur noch acht Menschen permanent wohnen und die Natur nahezu unberührt geblieben ist. Die Sommermonate verbringt auch Hans Meinhard hier, der als letztes Kind auf der Insel aufgewachsen ist. Inzwischen ist er längst erwachsen und lebt nur noch sporadisch auf Mykines. Am liebsten aber würde er für immer auf der schönen und einsamen Insel wohnen. Hier spürt man sie irgendwie noch - die Atmosphäre längst vergangener Wikingerzeiten. Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.
de
10:55
Italien, meine Liebe
Die Marken gelten als die letzte unentdeckte Region der italienischen Halbinsel. Dabei bietet die mittelitalienische Region idyllische kleine Bergdörfer, liebliche Hügellandschaften, schroffes Gebirge und eine ursprüngliche italienische Lebensweise. Für die Bewahrung der Traditionen setzen sich vor allem junge Einheimische ein. Viele kehren nach dem Studium in ihre alte Heimat zurück. Hier versucht Danila Versini mit einem Start-up die alte Papierhandwerkskunst in der Stadt Fabriano wiederzubeleben. Die Geschwister Cardinali produzieren Wein aus Sauerkirschen und eine Kooperative fördert den Anbau einer regionalen Spezialität: der Platterbse. Die Landschaft der Marken mit dem fruchtbaren Boden ist von Landwirtschaft geprägt. Erst vor 30 Jahren wurden die Sibillinischen Berge als Nationalpark unter besonderen Schutz gestellt. Fast zu spät, denn einige Tierarten waren da schon akut bedroht. Darunter die Apenninischen Gämsen. Allmählich erobern die Tiere ihre alte Heimat rund um den Monte Bove zurück.Auf einem Hochplateau trägt Marco Scolastici zum Artenschutz bei: Die Sopravissana-Schafe waren fast ausgestorben, weil sie weniger Milch geben als andere Rassen. Dafür sind sie robuster und halten die niedrigen Temperaturen im Winter aus. Das verheerende Erdbeben von 2016 hatte Marcos Hof zerstört. Ein neuer Stall schafft gutes Raumklima für seine Tiere und ist erdbebensicher. So kann er ruhiger schlafen.
de
11:45
Italien, meine Liebe
Rom ist eine Reise wert. Und das die italienische Hauptstadt umgebende Latium auch. Die Reise durch die Region führt zum Giardino di Ninfa, einem Park, der in Europa als Inbegriff romantischer Gartengestaltung gilt. Vor seinen Toren breitet sich die Agro Pontino aus, ein gewaltiges Agrargebiet, entstanden durch die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe. Mitten in der Ebene liegt Mussolinis Mustermetropole Littoria. Ein Ort monumentalen Pomps, der seit 1946 Latina heißt. In den Prenestini-Bergen östlich von Rom durchstreifen Hirten mit ihren Ziegen und Schafen die Landschaft. Käser schöpfen von Hand den Primo Sale und Ricotta-Frischkäse.Im Norden liegt der Lago di Bolsena mit seinem glasklaren Wasser. Der See ist legendär für seine Fischvielfalt. Doch die sogenannte Killerkrabbe, eine invasive Krebsart, stört die biologische Balance. Ganz in der Nähe hat ein Tierzüchter, der auch die berühmten Seneser Schweine großzieht, Exemplare der antiken Rasse der Viterbo-Esel wiederentdeckt.Einer der berühmtesten Flüsse durchquert die Region: der Tiber. In den Sommermonaten fährt Kapitän Ubaldo Ranucci bei jedem Wetter von Rom nach Ostia. Nachdem der Fluss lange Zeit als Abwasserkloake von Rom galt, hat sich die Wasserqualität mit dem Bau von Kläranlagen gebessert. Der einst "heilige Fluss" ist wieder ein Stück mehr ins Blickfeld der Römer gerückt.Und Rom macht sich jenseits des antiken Zentrums hübsch: Sogenannte Stadtfarmer erobern Brachflächen und gestalten sie in bunte Schrebergärten für alle um.
de
12:40
Zahlen schreiben Geschichte
Zahlen sind seit frühester Zeit Teil des menschlichen Daseins und der Zeitrechnung. Mit der Dokumentationsreihe „Zahlen schreiben Geschichte“ blickt ARTE in einer Zeitreise zurück auf die großen Daten der Weltgeschichte. Die Reihe hinterfragt kritisch, wie die Geschichtsschreibung unser Weltgeschehen von der Antike bis heute anhand von Zahlen zusammenfasst.Im Herzen Zentralasiens, im Grenzgebiet zwischen den heutigen Republiken Kasachstan und Kirgisistan, wurde in der Mitte des 8. Jahrhunderts eine Schlacht ausgetragen, aus der kein Sieger hervorging. Damit fanden die jahrzehntelangen chinesisch-arabischen Konflikte ein Ende, Seidenstraße und Steppengebiete blieben aber weiterhin umstritten. In der Mitte des 8. Jahrhunderts steht das islamische Reich auf dem Höhepunkt seiner territorialen Ausbreitung. Es erstreckt sich über drei Kontinente, vom Indus bis zu den Pyrenäen, vom Aralsee bis in den Jemen. Im Laufe von nur etwas mehr als einem Jahrhundert ist ein Imperium entstanden, das zweimal so groß ist wie das alte Römische Reich. Doch nicht nur die Grenzen des Reiches standen zu dieser Zeit auf dem Spiel. Es ging vor allem um die Frage: Was macht dieses Reich aus? Inwiefern kann es als „islamisch“ bezeichnet werden? Und: In welchem Verhältnis stehen dabei Eroberung und Bekehrung? Welche neuen Mächte entstehen hier? Wie wird Zentralasien, das reiche, pulsierende Herzstück der Region, unter beiden Parteien aufgeteilt? Im Herzen Zentralasiens, im Grenzgebiet zwischen den heutigen Republiken Kasachstan und Kirgisistan, wurde in der Mitte des 8. Jahrhunderts eine Schlacht ausgetragen, aus der kein Sieger hervorging. An den Ufern des Talas im heutigen Kirgisistan stieß die islamische Großmacht auf die Truppen des Kaisers von China. Auslöser war der Streit zwischen verschiedenen Nomadenvölkern um das kleine Sogdien. Die Streithähne in dem lokalen Konflikt riefen die beiden Weltreiche zur Hilfe. Die Schlacht markierte einerseits das weiteste Vordringen der ersten islamischen Expansion nach Eurasien und schrieb andererseits die Westgrenze des chinesischen Tang-Kaiserreichs fest. Damit fanden die jahrzehntelangen chinesisch-arabischen Konflikte ein Ende, Seidenstraße und Steppengebiete blieben aber weiterhin umstritten.
de
13:10
Re: Wenn das Jugendamt eingreift
Verwahrlosung, Gewalt oder sexuelle Übergriffe - jeden Tag gehen im Jugendamt Essen Meldungen mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dann schnell handeln und den Fällen nachgehen. Was ist in den Familien los? Ist ein Kind in Gefahr? Das letzte Mittel der Behörde ist eine sogenannte Inobhutnahme. Dann wird das Kind sofort in eine Kurzzeitpflegefamilie oder in eine Notunterkunft gebracht. Ein tiefer Einschnitt für eine Familie und das betroffene Kind.Sozialpädagogin Charline Jakobi betreut neben den akuten Fällen rund 30 Familien, die Schwierigkeiten haben. Bis sie und ihre Kollegen sich durchringen, ein Kind in Obhut zu nehmen, versuchen sie - wenn möglich - die gefährdeten Familien zunächst mit Überzeugungsarbeit und ambulanten Familienhilfen zu unterstützen. Erst wenn das nicht weiterhilft, wird das Kind aus der Familie genommen.Doch den Jugendämtern wird häufig angelastet, Kinder übereilt und ohne ausreichenden Grund aus ihren Familien zu reißen. Diese letzte aller Maßnahmen schürt auch bei Sozialarbeiterin Charline Jakobi immer wieder Zweifel. Ist es wirklich der richtige Schritt? Könnten die Eltern noch besser unterstützt werden? Und kann das Jugendamt weitere Maßnahmen noch schultern?Denn Jugendämter in ganz Deutschland arbeiten längst an der Belastungsgrenze und darüber hinaus: zu wenig Fachpersonal, zu wenige Unterkünfte, zu viel Bürokratie und zu wenig Zeit für präventive Maßnahmen in den Familien. Das treibt auch Charline Jakobi um: „Ich kann es oft nicht aushalten, nicht allen gerecht zu werden.“ Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
13:40
Stadt Land Kunst
(1): Heitor Villa-Lobos: Komponist eines neuen BrasiliensHeitor Villa-Lobos setzte sein ganzes Leben lang alles daran, das Unmögliche zu wagen und das legendäre, bunte und laute Brasilien in Musik zu übersetzen. Der 1887 geborene Villa-Lobos ist der bekannteste brasilianische Komponist für klassische Musik. Mit Charisma und unermüdlichem Eifer saugt er die Klänge und Rhythmen seines Landes auf und verwandelt sie in einzigartige Kompositionen. Seine Musik - zu seinen Meisterwerken zählen die „Bachianas Brasileiras No 5“ - lässt die gesamte kreative Kraft seines Landes und seiner Bewohner lebendig werden.(2): Kroatien: Ein Hauch von WienVor der kroatischen Küste liegt die kleine Insel Porer mit einem Durchmesser von kaum 80 Metern. Und doch hütete der Leuchtturm der Insel im 19. und 20. Jahrhundert Österreich-Ungarns wichtigsten Schatz: den Zugang zum Meer. Fast ein Jahrhundert lang weckten Kroatiens Küsten bei den Österreichern, die damals als Europas Elite galten, einige Begehrlichkeiten. Wien sorgte nicht nur dafür, dass die kroatische Küstenregion zu einer der beliebtesten Ausflugsziele des Kontinents avancierte, sondern stieg auch noch ganz nebenbei zu einer respektablen Seemacht auf.(3): Kambodscha: Ratanaks FischdipAuf dem Markt von Prek Loung kauft Ratanak Schlangenkopffische für ihr traditionelles Khmer-Gericht. Der Dip enthält Koriander, Basilikum, Knoblauch, Türkenbeeren, fermentierten Fisch und Palmzucker und wird mit frischem Gemüse gegessen.(4): Etaples-sur-Mer an der OpalküsteLe Touquet im Département Pas-de-Calais an der Opalküste ist ein eleganter Badeort mit weiten Stränden, der im Sommer gern von der Pariser Stadtbevölkerung besucht wird. Kaum lässt sich die Sonne blicken, füllen sich hier die Strände. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich Etaples-sur-Mer: ein kleines Fischerdorf, in dem in den 1950er Jahren ein Kinderspiel erfunden wird, das schon bald bei der Polizei zum Einsatz kam. Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
14:25
Stadt Land Kunst
(1): Gata Cattana, die feministische Rapperin aus AndalusienSie war eine Feministin im Königreich der Männer, eine Rapperin im Land des Flamencos und eine Aktivistin, der es gelang, die spanische Jugend für eine der größten Demos seit Einführung der Demokratie zu mobilisieren: Die früh verstorbene Gata Cattana gab jenen eine Stimme und einen Beat, die in der traditionalistischen Gesellschaft Andalusiens zu ersticken drohten - ohne dabei die tiefe Liebe zu ihrer Heimatregion zu verraten.(2): Berlin: Rosa Luxemburg, die rote IkoneSie war Jüdin, polnische Immigrantin, kleinwüchsig, gehbehindert und vor allem: eine Frau! Rosa Luxemburg vereinte alle Makel, als sie 1898 im Alter von 27 Jahren nach Berlin kam. Und doch wurde die überzeugte Marxistin zu einer der wichtigsten Figuren des revolutionären Sozialismus. Ihre Ermordung 1919 machte sie zur Märtyrerin des roten Berlins. Bis heute inspiriert Luxemburg Freigeister und Rebellinnen.(3): Französisch-Guayana: Suryas MürbegebäckIn Matoury bereitet Surya Biscuits Comtesses zu, ein traditionelles Mürbegebäck aus Französisch-Guayana. Zuerst mischt sie Mehl und Butter, dann gibt sie ihren persönlichen Touch hinzu: Wassai-Pulver aus den Beeren der Kohlpalme, die in ihrer Heimat, aber auch in Brasilien wächst. Wenn die Kekse aus dem Ofen kommen, werden sie mit Zucker bestäubt und mit einem Eistee aus Zitronengrasblättern, Maracuja und ganz viel Ingwer serviert.(4): La Rochelle: „Töchter des Königs“ für den neuen Kontinent1608 gründete der französische Seefahrer Samuel de Champlain einen Handelsposten, aus dem später die Stadt Québec wurde. Doch bis dahin war es ein langer Weg. Denn anfangs gingen vor allem Männer freiwillig in die Kolonie und halfen den Trappern, die in Europa begehrten Biberfelle nach La Rochelle zu verschiffen. Da eine Heirat mit Indianerinnen für die Franzosen nicht infrage kam und es mit dem Bevölkerungswachstum in Neufrankreich nicht vorangehen wollte, sandte Ludwig XIV. eine kostbare Fracht in die neue Kolonie … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
de
15:15
Ein Geheimnis
Der siebenjährige François Grimbert leidet darunter, den hohen Anforderungen seiner Eltern nicht gerecht werden zu können. François imaginiert einen Bruder, einen Doppelgänger, bis er an seinem 15. Geburtstag erfährt, dass er einen Halbbruder Simon hatte, der ebenso wie seine Mutter von den Nazis deportiert und ermordet wurde. In Rückblenden und „Schicht um Schicht“ wird das Geheimnis einer Familie, ein Trauma aus der Besatzungszeit, freilegt. Der mittlerweile erwachsene François erzählt in Erinnerungen seine Jugend und wie sich seine Eltern im Exil zusammengefunden haben. In zum Teil leuchtenden Farben springt der Film in die 50er, 60er und 80er Jahre und die Geschichte einer jüdischen Großfamilie wird sichtbar, von deren Existenz François nichts wusste ... Die Erzählung beginnt in den 50er Jahren. François' Mutter Tania ist begeisterte Schwimmerin, Turmspringerin und Ex-Model, der Vater Maxim Ringer und Athlet. Nur Fran��ois ist mager und ungeschickt und versagt an den Ringen ebenso wie am Schwimmbecken. François imaginiert einen Bruder, einen Doppelgänger, der die Erwartungen der anderen erfüllt, bis er an seinem 15. Geburtstag erfährt, dass dieser erdachte Phantom-Bruder im Grunde ein Wiedergänger aus der Vergangenheit der Eltern ist, der eng mit der Geschichte des Holocaust verbunden ist. Denn sein Vater hat seine erste Frau Hannah und den gemeinsamen Sohn Simon in Auschwitz verloren. Es ist der mittlerweile erwachsene François, der sich an seine Jugend erinnert. Daran, wie fremd er sich als Kind in seiner Familie gefühlt hat. Und daran, wie Louise ihm wenige Jahre später, nachdem er in der Schule einen Jungen wegen antisemitischer Sprüche verprügelt hat, endlich das Geheimnis offenbart, das sein Familienleben überschattet. Unterbrochen von Szenen aus den 50er, 60er und 80er Jahren erzählt der Film in leuchtenden Bildern die Geschichte von Maxims erster Ehe inmitten einer jüdischen Großfamilie, von François' Bruder Simon, von dessen Existenz er nichts wusste, und davon, wie Maxim und Tania damals im Exil zusammengefunden haben. „Ein Geheimnis“ wird umso farbenfroher, je tiefer der Film in die Vergangenheit eindringt. Dagegen macht die Gegenwart mit ihren Schwarzweiß-Bildern einen fast tristen Eindruck und wird gegenwärtiger als die Gegenwart. Nichts geschieht ohne Bedeutung in diesem klugen Film. „Ein Geheimnis“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Philippe Grimbert, der nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Psychoanalytiker tätig ist. Es geht um Erinnerung und Verdrängung, um das Hervorholen von Vergessenem und die Einschreibung traumatischer Erlebnisse. Dabei springt Claude Millers Film ausgesprochen flüssig zwischen den Zeiten und fächert auf diese Weise verschiedene Ebenen von Realität auf.
de
17:55
Sundarbans, im Reich der Königstiger
In den Mangrovenwäldern der Sundarbans zwischen Indien und Bangladesch versetzen Bengaltiger die Menschen bis heute in Angst und Schrecken. Immer häufiger kommt es zu mitunter tödlichen Angriffen auf Fischer, die in den dortigen Sümpfen auf Fang gehen. Durch den Anstieg des Meeresspiegels hat sich das Territorium der Raubkatzen verkleinert, so dass Begegnungen zwischen Mensch und Tier immer häufiger werden. Die Frauen, die ihre Männer durch einen Tigerangriff verloren haben, galten lange Zeit als verflucht und wurden aus den Gemeinschaften verstoßen. Heute nimmt der Aberglaube zum Glück ab. Gleichzeitig bemühen sich Zoologen und Umweltschützer um die Erhaltung der verrufenen Tiger, die mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. In den Sundarbans befinden sich die größten Mangrovenwälder der Erde. In diesen abgelegenen Sumpfgebieten versorgen sich Honigsammler und Fischer aus den umliegenden Dörfern seit Urzeiten mit überlebenswichtigen Ressourcen. Unter Lebensgefahr - denn in den Sundarbans lebt auch der Bengaltiger, eine der größten Raubkatze der Welt. Immer wieder kommt es zu tödlichen Zusammentreffen zwischen Raubtier und Mensch.Sonamoni, Kushalya und Buli sind drei Frauen, deren Männer nicht aus den Sundarbans zurückgekehrt sind. Die „Tigerwitwen“ wurden aus ihrer Gemeinschaft verstoßen, weil die abergläubischen Dorfbewohner fürchteten, sie würden Unglück bringen. Sonamoni, die älteste von ihnen, hatte lange unter der Ächtung zu leiden, bis sie einen zweiten Ehemann fand. Doch auch er ließ sein Leben in den Klauen des Tigers.Zum Glück für einige der jüngeren Witwen verliert sich der Aberglaube allmählich. Buli, die mit 27 Jahren ihren Mann verlor, erhielt Unterstützung von Nachbarn und Verwandten. Die junge Kushalya, die nach dem Tod ihres Mannes völlig mittellos war, musste notgedrungen selbst in den Mangroven fischen gehen und sich der Gefahr eines Tigerangriffs aussetzen.Der Zoologe Aziz begibt sich regelmäßig in die Mangrovenwälder und bemüht sich darum, Tierschutz und Sicherheit der Bewohner miteinander zu vereinbaren. Um den vom Aussterben bedrohten Bengaltiger zu schützen, führt er Zählungen durch und setzt sich für den Erhalt eines der letzten natürlichen Lebensräume der Großkatze ein.
de
18:50
Das Gesetz der Löwen (3/3)
Einst streiften Abertausende Löwen durch die Savannen von ganz Afrika, mächtige Rudel herrschten Seite an Seite. Und noch immer gibt es solche Gegenden, wo die Natur mit all ihrer Gewalt regiert. Die dreiteilige Reihe, die sechs Jahre lang gedreht wurde, führt nach Tansania und erzählt die Saga dreier Löwenrudel. Die Machtverhältnisse im Kapunji-Tal haben sich verändert, denn das Löwenrudel hat einen neuen Anführer. Noch haben die Jungtiere nichts zu befürchten, der Löwe ist ihr Vater. Erst als das einzige Männchen des Wurfs geschlechtsreif wird, vertreibt es der Rudelführer aus der Oase. Das von nun an auf sich allein gestellte Tier muss zahlreiche Herausforderungen meistern. Um nicht an Hunger zu sterben, wird der unerfahrene Jäger zum Aasfresser. Doch das Blatt wendet sich, als er einen Artgenossen trifft, der aus dem Baobab-Rudel vertrieben wurde. Als sie gemeinsam ihren ersten Büffel erlegen, ist ein Pakt besiegelt, denn mit vereinten Kräften können sie überleben. Weite Wanderungen führen die beiden Raubkatzen bis ins ferne Ruaha-Tal. Dort trifft der Kapunji-Löwe ein Weibchen. Doch er ist in fremdem Revier … Das Kapunji-Rudel hat einen neuen Anführer. Noch haben die Jungtiere nichts zu befürchten, denn der Löwe ist ihr Vater. Erst als das einzige Männchen des Wurfs geschlechtsreif wird, vertreibt er es aus dem Revier. Das nun völlig auf sich allein gestellte Tier muss zahlreiche Herausforderungen meistern. Auch in den anderen Rudeln haben sich die Machtverhältnisse geändert. Das dominante Njaa-Männchen ist zurückgekehrt und erweist sich als wertvolle Unterstützung für die Gruppe. Zwar sind die Njaa-Löwinnen ausgezeichnete Büffeljägerinnen, doch dank der Stärke ihres Anführers finden sie nun den Mut, eine erwachsene Giraffe anzugreifen und zu erlegen. Im Baobab-Wald tauchen zwei einzelne Löwen auf. Sie gehören dem Baobab-Rudel an und rufen die anderen. Ein junger Löwe ergreift rechtzeitig die Flucht: Er weiß, dass es zum Kampf käme, wenn er bliebe. Damit sind nun zwei vertriebene Junglöwen im Tal unterwegs. Als sie sich begegnen, erlegen sie gemeinsam ihren ersten Büffel: Diese Erfahrung schweißt sie für immer zusammen. Ein Jahr später trifft der nun erwachsene Kapunji-Löwe weit entfernt von seinem ursprünglichen Rudel eine Löwin. Drei Tage und drei Nächte lang paaren sie sich. Sie bemerken die drei Männchen nicht, die den Eindringling aus ihrem Revier vertreiben wollen. Mit einem konsequent durchgeführten Angriff schlagen sie den jungen Kapunji-Löwen in die Flucht. Der muss nun schnellstens ins eigene Revier zurück. In den meisten Regionen Afrikas sind die Löwenrudel heute klein. Ein erwachsener Löwe hat in der Regel nur ein Rudel. Doch im Ruaha-Park verbünden sich Einzelgänger mit nomadisierenden Tieren. So haben sie mehrere Rudel und mehrere Reviere und können ihr Erbgut weit streuen und für eine starke Nachkommenschaft sorgen. Die Njaas, Baobab- und Kapunji-Löwen leben im Nationalpark nach dem Gesetz der Löwen. Das Kapunji-Rudel hat einen neuen Anführer: Ein einst als Jungtier vertriebener Löwe ist mit einer eigenen Familie in seine Heimat zurückgekehrt. Sein Rudel ist nun das größte im Ruaha-Park.
de
19:35
Der Schnabeltier-Schutzengel
Pete Walsh lebt in Hobart, der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Tasmanien. Doch das Leben des 50-Jährigen gerät aus den Fugen, als er erfährt, dass er an einer Hirnschädigung leidet. Trost und Entspannung findet Pete am Ufer des malerischen Flüsschens Rivulet, das durch Hobart fließt und kühles Gebirgswasser in die Stadt bringt. Dort begegnet er einem Schnabeltier, einem kuriosen eierlegenden Säugetier mit Fell, Giftspornen an den Hinterbeinen und einem Entenschnabel.Das zutrauliche Weibchen hat sich in Plastikabfällen verfangen, aus denen Pete es befreit. Danach zieht es ihn immer wieder an den Fluss, und es entsteht eine echte Bindung zu dem Schnabeltier, das er „Zoom“ tauft. Zooms munteres, furchtloses Treiben spendet dem Kranken neue Lebensfreude.Nach und nach entdeckt Pete weitere Schnabeltiere, die am Rivulet leben. Pete ist neugierig geworden und möchte mehr über Schnabeltiere und ihren Lebensraum wissen. Geduldig macht er unzählige Fotos und Videos von Zoom und ihren Artgenossen. Um für den Schutz der heimischen Schnabeltiere zu werben, gründet der Australier eine Facebook-Gruppe, hält Vorträge und wirbt ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an. Über eine Crowdfunding-Plattform sammelt er Geld für ein riesiges Wandgemälde, das die Einwohner von Hobart für den Erhalt des Flusses und seiner Tierwelt sensibilisieren soll. Eine Dokumentation über die unglaubliche Energie eines Mannes, dessen Passion in einer Lebenskrise der Schutz der Schnabeltiere geworden ist.
de
20:20
ARTE Journal
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
de
20:40
Re: Polens Staatsfernsehen will unabhängig werden
„Nein, wir wollen nicht mit ihnen sprechen”. Die Reporterin Maria Guzek vom polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen Telewizja Polska, kurz TVP, stößt bei den Bauernprotesten vor Warschau auf Ablehnung. Die meisten Landwirte wollen der jungen Reporterin kein Interview geben, weil sie die aktuelle Entwicklung bei TVP ablehnen. Der Sender war jahrelang das Verlautbarungsorgan der regierenden PiS. In dieser Zeit war bei Telewizja Polska, kurz TVP, die Welt geordnet: Heimatliebe wurde hochgehalten, über Flüchtlinge, Homosexuelle, die EU, die Deutschen und die Opposition wurde vorwiegend negativ berichtet. Doch Maria Guzek bleibt hartnäckig. Sie hat ihr Leben geändert. Ihren alten Job beim Radio hat sie gekündigt, um als Reporterin beim polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen Telewizja Polska zu arbeiten. Sie sei stolz, erklärt sie, den Wandel und den neuen Weg des Senders TVP mitgestalten zu können. Bei ihren Eltern, treuen PiS-Wählern, stößt diese Haltung auf Unverständnis. Auch Maciej Czajkowski, der stellvertretende Redaktionsleiter der neuen täglichen Nachrichtensendung, 19.30 Uhr auf TVP, hat sein Leben geändert. Er verlor vor acht Jahren seinen Job, weil er die manipulative und ideologisch staatsnahe Berichterstattung nicht mittragen wollte. Nach seiner Entlassung arbeitete er für die BBC und in den USA. Jetzt ist er zurück, weil er an einen unabhängigen Sender TVP glaubt, der den Bürgern kritisches Denken ermöglichen und damit die Demokratie stärken kann. Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
de
21:15
Der Passfälscher
Berlin, 1942: Eigentlich wollte Cioma Schönhaus später Kunst studieren. Seit seiner Zwangsverpflichtung jedoch arbeitet der junge jüdische Mann bei einem Rüstungsunternehmen. Seine Familie wurde vor kurzem deportiert. Sein Talent, Dokumente - insbesondere Pässe - zu fälschen, nutzt Cioma, um sich und anderen zu helfen und der drohenden Deportation zu entkommen. Mit der Fähigkeit, neue Identitäten zu erschaffen, seinem Einfallsreichtum und Wagemut entgeht er immer wieder den Behörden.Unter den staunenden Augen seines Freundes Det wird Cioma immer dreister. Anstatt sich zu verstecken, passt er sich an und baut sich eine tollkühne Scheinexistenz auf: Mit strengem Scheitel, ein paar Floskeln und der Lügengeschichte, gerade Soldat auf Heimaturlaub zu sein, lässt sich schnell Bewunderung und ein Gratisessen erhaschen. Trotz zunehmend schwieriger Umstände verlieren Cioma und Det nicht ihren Lebensmut.Als sie sich als Soldaten ausgeben und auf eine Tanzparty gehen, verliebt Cioma sich in eine junge Frau, die aber nicht auf seine Flunkereien hereinfällt. Er erfährt kaum etwas über sie, nicht einmal ihren richtigen Namen. "Gerda" würde ihr gefallen, wenn er für sie eine Kennkarte fälschen könnte …Doch dann bringt Cioma sie durch eine Nachlässigkeit in große Gefahr. Mit dem Fortschreiten des Krieges nimmt auch die Bedrohung für Cioma in Berlin zu. Plötzlich ist er ganz auf sich allein gestellt; es gibt keine sicheren Verstecke mehr. Cioma muss die Flucht riskieren - in der Tasche ein letzter gefälschter Ausweis, diesmal mit seinem eigenen Namen darauf ... „Der Passfälscher“ erzählt die wahre Geschichte des jüdischen Grafikers Cioma Schönhaus. Regisseurin Maggie Peren gelingt es, trotz der Thematik und Ernsthaftigkeit auch etwas Leichtigkeit zu erzählen. Der Film feierte 2022 seine Weltpremiere in der Reihe Berlinale Special Gala bei den 22. Berliner Filmfestspielen. Die Hauptfigur Cioma wird von Louis Hofmann verkörpert. Er spielte bereits in einigen deutschen und internationalen Produktionen, darunter die Serie „Dark“ (2017-2020) und die Spielfilme „Nurejew: The White Crow“ (2018) sowie „Seneca“, der 2023 im Wettbewerb der 73. Berlinale lief.
de
23:05
The Who - Die explosive Geschichte einer Band
Zwischen Radau und Rebellion: Wie aus vier Londoner Vorstadt-Mods The Who werden konnte - eine der erfolgreichsten Rockbands der Musikgeschichte -, ist wenig bekannt. Wie konnte dieser „Radau-Combo“ ein so großer Wurf wie die Rockoper „Tommy“ gelingen? Teile der Geschichte basieren auf Pete Townshends eigenen Erfahrungen mit Mobbing und sexuellem Missbrauch. Die frühen Kompositionen von The Who brachten die Sorgen und Nöte der britischen Arbeiterjugend der 60er Jahre perfekt auf den Punkt.Die Dokumentation wirft einen neuartigen Blick auf die Band und auf das Zusammenspiel von vier Persönlichkeiten, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten; dennoch haben sie gemeinsam einige der großartigsten und explosivsten Seiten in der Geschichte der Popmusik geschrieben.Im Mittelpunkt des Band-Porträts steht die Persönlichkeit von Pete Townshend und seine Besessenheit, den besonderen Sound von The Who ständig mit avantgardistischen Elementen zu füttern. Nachgezeichnet wird die Geschichte der Band vom ersten Erfolg mit „My Generation“ bis zu den jüngsten elektronischen Neuerfindungen ihrer Musik. Dabei werden auch die Einflüsse beleuchtet, die zur Entstehung der Rockopern „Tommy“ und „Quadrophenia“ geführt haben.In seltenen Archivaufnahmen und Interviews mit Pete Townshend blickt die Dokumentation auf Triumphe und Niederlagen von The Who und vermittelt das facettenreiche Bild einer der größten britischen Bands aller Zeiten. Nicht umsonst listete der „Rolling Stone" Townshend auf Rang 10 der 100 besten Gitarristen sowie auf Rang 30 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.
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