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Date: 29/03/2024
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vendredi, 09:40

Riccardo Muti dirigiert: Giuseppe Verdis Requiem

Riccardo Muti dirigiert: Giuseppe Verdis Requiem

Festspielhaus Baden-Baden, April 2019

Die "Messa da Requiem" ist Giuseppe Verdis persönlichstes Werk. Er setzte die volle Palette seiner kompositorischen Mittel ein, um den in sich gefangenen Menschen darzustellen. Seine Ängste vor dem Tod ebenso wie seinen Wunsch nach Erlösung. Der große Opernkomponist schrieb seine Todesmesse 1868 unter dem Eindruck des Todes seines Komponistenkollegen Gioachino Rossini. Die Uraufführung fand 1874 in der Mailänder Kirche San Marco statt. Keimzelle des groß angelegten Requiems ist der damals entstandene Satz "Libera me": "Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod ...". Alle weiteren Sätze sind nach dem Tod des italienischen Romanciers Alessandro Manzoni 1873 entstanden. Verdi und Manzoni waren in respektvoller Freundschaft verbunden. Beide setzten sich für das "Risorgimento" ein, die italienische Nationalbewegung für die Vereinigung der damals in viele kleine Fürstentümer zersplitterten italienischen Halbinsel. Die Komposition "Messe da Requiem" fällt ins zeitliche Umfeld von Verdis Oper "Aida", deren Uraufführung 1871 im Opernhaus in Kairo ein großer Erfolg war. Somit erscheint Verdis Requiem als ein Werk der späten Reifezeit. Mit einem Augenzwinkern wird das Stück oft als Verdis "beste Oper" bezeichnet, denn es bietet einen überbordenden dramatisch-musikalischen Reichtum, der seinen Opern in nichts nachsteht. Nach den berühmten Totenmessen von Mozart ("Requiem"), Berlioz ("Grande Messe des Morts") und Brahms ("Ein deutsches Requiem") ist Verdis "Messa da Requiem" vielleicht der Höhepunkt dieser Werkform. 3sat zeigt eine Aufzeichnung vom 20. April 2019 bei den Osterfestspielen im Festspielhaus Baden-Baden, gesungen in lateinischer Sprache.